Das Burgfräulein. Its-un un Friedrich Friedrich. (10. IortsetzungJ Das Renno beabsichtigt, hatte er erreicht; die Arbeiten welche er scho nnngilos antreiben ließ. um das durch den Durchbrmh des Damme-Z -· Ver-wüsten wieder herzustellen, waren hierüber erbittert, und ihr Groll rich tete sich gegen den, durch oessenSchuld ihnen diese Ueberbiiesduna bereitet wurde. Daß Heß die That begangen hatte, darüber war keiner von ihnen im Zweifel, und sie heichuldigten ihn derselben offen. .Löant Jhr beweisen, daß ich es gethan habes« rief er lachend: »was kümmert mich der Damm, denn ich habe dort ohen ja nichts mehr zu iu chen. Sei-at mich doch dem Gericht an. toenn .hr glaubt, daß sich es gethan habe: es wird mir lieh sein, den ten nen zu lernen, der mich zu lieschuldi: TM wagt: nur seht Euch vor, dasz es Euch nicht an Beweisen sehltl« Er fährte ein wildes Leben und war in der Bergschente an jedem Tage in finden. An Geld fehlte es ihm nicht, woher er dasselbe hatte, wußte jedoch Niemand, denn er arbeitete nur Mig; man sagte ihm nach. daß er darch Bildern sdae Geld verdiene, nnd er war in der Ti· früher ein gefürch teter Wilddieh gewesen. Die alte Lei denschaft war nie in ihm erloschen, er tte sie nur eine Zeit lang unter niickh weil die Forster ihm nachstell U. Sei Barbara war Deß seit langer Zeit seid gewesen« und sie hoffte schon, daß der rohe Mann sie veraessen habe, da trat er eines Ta, s, als sie allein —Iit ihren Kindern Ich im Hause he fand, unerwartet zu ihr in’s Zimmer. Ei dämmerter bereits, so daß sie ihn auf den ersten Blick nicht ertannte; erschwckt fuhr sie zusammen, als sie ihn erblickte Er war angetrunten und trat halb schwankend vor sie hin. »Du hast mich wohl nicht erwartet«, sprach er; »ich hin freilich lange nicht hier herve Ifenöewenn ich auch oft an Dich gedacht Sardara vermochte kaum zu ant worten, Angst iiberfiel sie in der Nähe dieses Mannes; sie wollte sich erheben, · ein Licht anzuziinden trat ihr in den Weg. Wohin Mi« fragte er. »Ic- tsill Licht anzänden«, gab e sur Antwort. H »Mit- sisen. es ist noch hell genug zu dem. was ich Dir zu sagen habe«, fuhr« ß fort. »Sieh, ich hin ab sichtlc nicht gekommen, um Dir Zeit zu lassen, Dir zu überlegen, daß es nicht gut ist, wenn Du allein dastehst. Dein Bruder arbeitet freilich für Dich, wenn er indessen die Arbeit vers liert oder fortaeht, Dann hist Du wieder in Noth« ·.·Nein«, gab Barhara zur Antwort: »ich bin fest gesund und lann wieder arbeiien.« «hll-hchu! Du bist eine Thörin, das Du ein besseres Leben führen könn teft!« tief Heß lachend: »sieb, sieh, man kann auch ohne Arbeit Geld ver dienen!" Er zeigte ihr eine Hand voll hattet Thaler »Die Arbeit bleibt der beste Weg, Um Seid zu verdienen", entgegnete Both-im »Gutes-it Du, ich habe dies nicht auf ehrliche Weise erworben? Es wet den bald ganz andere Zeiten kommen, wo wir nicht mehr ezniiiiigen s nd iiiiz siit wenige Gr n zii mühen. Die werden uns unsere Arbeit bezah · les lassen, so hoch es uns beliebt. site michan. Jchtvsatgeecnin set Stadt Dort geht es lu ig- het, denn die meisten Arbeiten die Zim m- nnd Mantetgesellen, die Arbei It in der großen Eisensabtik haben · die Uebeii eingestellt nnd es geht dort Uhu her als biet, wo ich ein Glei ches is Sinne hatte. Dort ist Alles organisirt, es stehen entichlossene Wr an der Spitze und an fehlt es ihnen nicht. Sieh, dies d haben sie mir gege ben, damit ich hier auf dem Lande in ihrem Sinne wirke. Die Bewegung soI gleichzeitig-»durch das ganze Land gehen, jede Arbeit soll eingestellt werden. Wenn kein Fabrikherr mehr einen Arbeiter findet, wenn der-Bauer selbst hinter dein Psluge geben muß nnd seine Ernte auf dem Felde ver bannt und verdirbt. weil es ihm an Armen htt, um sie heimznbringen, wenn ch Niemand nieer für die Wie msiht nnd quält, wenn sie Meine-nd haben, den see drücken und ans-reden Ists-en, dann sind wir die here-ex Wir haben dann die Macht, nnd wenn wir nicht wollen« so rüle ten Ist nicht eher wieder die han« sls leis sie uns die hölfte ihres Ber esöseut gebe-. See müssen es, denn thue uns würden see trotz ihres selte- versenge-rast Mc antwortete auf diese tollen Ideen W . werde viel Geld ertverben«, sw, fett, .nnd Du sollst ej mit · aber Du sue i mein wer O MONEY-it « Mk H ten ee , ,s sk Its celdms mir keine « wenn ich ei nickt sait Dir «·· mel« , · --«. - Cr erfaßte ihre Hand und wollte? sie an sich ziehen. . hastig entzo? Barbara ihm die . selbe. «Laßt in ch! laßt michs« riefs - sie ängstlich. ( »Nein, ich will Dich nicht lassen!« ries Heß. indem er dichter an sie her antrat und sie zu umfassen suchte; »ich have mich lange genug nach Dir gesehnt, endlich will ich Dich besthenk »Jeh werde nie dje Euere!« ries die junge Frau geängstigt und ver suchte vergebens aus denx Zimmer zu entfliehenk »he! Du mußt es dennoch wer dens« fuhr der Berauschte fort und unisaßte sie; »Du sollst es ja gut bei mir haben! Wie die teichste Bäuerin sollst Du gekleidet gehet-il« »Laßt mich los!" ties Barbara. »Nein! Stegs ersi, weshalb Du nicht die Meinige werden willfW Gewaltsam riß Barbata sich aus feinen Arm-en los. »Gut, dann roill ich es Euch sagen!« rief sie, von Angst und Verzweiflung getrieben; »weil Ihr meinen Mann ermordet habt! —- Weil Ihr ihn im Zoll-e von dem Felsen hinab-gesto .n!« Etschreckt war ß einen Schritt zurückgetretem er chien die Fassung zu verlieren, schnell sammelte er fees wieder. »Mig!« Du liiasi!« rie et; et vermochte vie Worte kaum her vorzubringen »Ihr habt es gethan! Und roenn Ihr mich nicht in Ruhe laßtjio wer de ich es laut ausrufen und zum Ge richt hingehen, urn es anzuzeigenl« »Und Du liigft dennoch!« rief Deß. sich nicht mehr kennend: »tvage nur ein Wort darüber auszusprechen und Du — Du, fantnit Deinen Kindern —- ihr Alle sollt sierhen2«' Er hatte sie erfaßt und lrampfkta·t fest schlossen feine hände sich urn ih ren vArm. Bord-Lea rief laut uni Hülfe, die Kinder schrieen. ,,Ruhig! Ruhig!« fprach Heß mit gedämpfte Stimme. Da wurde die Thsiir geöffnet und Dr. Wernect trat ein. Erfchreckt fuhr Deß zurück und sprang mit einer wil den Drohung aus dern Zimmer; halb ohnrniichtig tant Barbara auf einen Stuhl; Werneck trat zu ihr. »Vorhin-. was ist geschehen?« fragte er; »Sie riefen uni Hülfe. was hat der rohe Mensch hier gewollt?« Die junge Frau roar noch zu heftig erfchreclr, um antworten zu können: sie bedeckte das Gesicht mit beiden Händen. Der Gedanke, daß Deß ih ren Mann ermordet habe, war durch fein Benehmen fiir sie zur vollen Ge wißheit morden Sie wollte deni Doktor A es gefiehenx konnte sie Hei-s Schuld indessen beweisen? Setzte sie sich dadurch nicht der Rache des rohen Mannes aus? Die Drohung welche er gegen sie und ihre Kinder ausge ftoßen, hallte in ihr wieder. Auf Werneckg wiederholte ragen erzählt-e sie endlich, daß hieß ie tnit feiner Liede verfolge und sie habe sitt-jagen wollen, die Seinige zu wer-— n. »Bleiben Sie fefr, Bari-arm und lassen Sie sich nicht durch ihn über eeden«, sprach Wernecl; «glauben Sie al1’ den Versprechungen dieses Man nes nicht, Denn an feiner Seite wür den Sie wenig glückliche Tage erle ben." Barbara versicherte, daß sie sich lie ber den Tod geben würde, ehe sie Des Frau werde. Wernecks Ge enwart gab ihr ein Gefühl der Si rheit, sie überwand die Aufregung des Schreckens bald und zündete ein L· t an. Der Dotter ließ ch nieder und rief die Kinder Zu sich ran, denen er ftetzpfetintileisniees se chenll ntieitgåthrirx gn ege; ene, an reu der Kleinen that ihm wohl. Wie leicht var doch ein Linderhezg zu befriedi gen und zu beglückesi icht mehr als eine has-W Sii i ten gehörte dazu, um all feine- nfche zu erfül-j en. Den Kon auf die Hand gestützt. in" Gedanken vers-unten, ruhte fein Auge auf den Kindern; wenn auch seine Wünsche so leicht zu befriediFen wä ren! Welche hindernissefte ten sich denselben entgegen! Es fehlte ihm nicht an -,Msuth das höchste Ziel zu er ringen, und doch sagte er sich oft, daß er es nie erreichen werde. Er hatte bisher fast nur der Wissenschaft und Anderen gelebt, war nicht auch er be rechiigt vom Glücke eine Gabe zu ver langen? Sollte sein eigenes Leben ein ireudenleeres bleiben? Er strich mit der hand über die Stirn hin und blickte durch das kleine immer In diesem engen, ärmlichen aunre lebten glückliche Menschen; sie ngren glücklich, weil sie ihre Masche n beschränken verstanden, weil ihre ffnungen nicht hinauseilten iider ihre Verhältnisse in denen sie lebten. Konnte er nicht von ihnen lernenis Der Kopf lernt wohl, allein das Vers seht sich über nse Lchren der Flucht und Dei-Mit hinweg. dhe wieder hierhertdmmen?« sandte er endlich an Bari-arm ,Jch hoffe es nicht glan: es such nicht:Im sah die Mira-Frau W. ntiszd Thiir verschließen, wenn ich allein im hause din.· «Thun Sie das'·, fuhr Werneck fort. «Barbara, wenn Sie Ihre Hand wieder verschenken, dann geben Sie dieselbe nur einem Mann-e, den Sie wirklich lieben, dem Sie gern je des Oper bringen wärden. Sie müssen den Charakter desselben dop pelt aufmerksam präsen, denn es han delt sich nicht allein urn Jhr Glück, sondern auch um das Ihrer Kinder. Lassen Sie sich nicht durch die Sorge um die Zukunft einichiichtern, denn Sie wissen. daß ich Ihnen gern jeder Zeit beisteden werde!'« Er reichte der jungen Frau die band und entfernte sich. Hesr war, als er das Haus meins ien hatte, an dem Bergabhanae hinab aeeilt. aus einein Wege. der zu beiden Seiten von Weiden einaesaszt war. Seine Stirn glühte, die Worte Bar bata’s, daß er der Mörders ihres Mannes sei, hallten in ihm wieder: wenn sie diese Worte auch gegen den Doktor wiederholte? —- Eine namen lose Angst erfüllte ihn. Woher wußte Bari-am daß er die duntle That be gangen hatte? Es war ja Nacht gerne ien, tein Auge hatte sie gesehen, Nie mand konnte als Zeu e gegen ihn aus treten und doch eria te ihn sangen. Es war die Stimme seines Gen-is ieni, die er bis dahin gewaltsam zu rückzudriingen versucht hatte. Konnte Barbara ihn so ossen deichuldigen, wenn sie nur einen Verdacht gegen ihn heates Er stand still und legte sich gegen eine der Weiden Um Barbara zu erringen, hatte er das Verbrechen be gangenx im Walder hinter einem Fel sen versteckt. hatte er aus ihren Mann aelauert. Arglng war derselbe auf dem schmalen Pfade niedergestiegen, ra hatte er ihm einen Stoß versehn der ihn in den Abgrund hinabschleu derte. Der Unglückliche selbst ionnte ihn nicht gesehen haben, und wenn er ihn auch gesehen hätte, sein Mund war siir immer geschlossen. Sorgfal tig hatte Heß vieie That vorher über legi und vorbereitet; was er gewünscht hatte, das war geschehen. Die Leute dachten nicht an einen Mord, sonderns glaubten, der häufig betruntene Wild rerer sei aus Verieben hinab-gestürzt» sein verdientes Geschick habe ihn er eilt. Würde Barbara so lange geschwie gen haben, wenn sie wirklich einen Be weis aeaen ihn hättet Dieser Gedante beruhigte ihn einigermaßen wieder; er war ein Thor gewesen, daß er sich durch ihre Worte site erschrecken las i sen. Und wenn ihnen Verdacht auch dem Doktor m theilte, was konn te dieser ohne Beweii gegen ihn un iernehrneni Langsam schritt er weiter; ei war ihm lieh, diß der Abend bereits her eingebrocken war und ihn Niemand bemerkte. Jm hellen Tageslicht wis de er befürchtet haben. daß seine g hende Stirn ihn verrathe. Eine tiefe Erbitterung gegen Barbare, en alle Menschen und gegen sich tell-Mr fiillte ihn: was hatte die That genützt, da er nicht mehr hoffen lonnte, daß Barbara je die Seini e werde. War er n« t selbst der rsiiliung seines Wun ei entgegengetreten? Plöhlich trat hinter einem der Bäume eine Gestalt hervor, es war Renno. Das Zusammentreffen mit diesem Manne war ihm unangenehm, obschon er ihm Rache geschworen hat te; einen Augenblick stand er still, dann wollte er seitwärts aus die Wie se treten, um ihm aiszuweichew «heß!« ries Neuem Zögernd, langsam trat der Geru sene heran, denn er wollte nicht zu deutlich verrathen, daß er ihn Mech tete. »Als Ihr vorhin aus dem kleinen Hause stürzten war nicht der Doktor Werneck dort eingetreten?« sragte Renne. , , ", gab heß zu Antwort. « i wollte er dort? Die junge Frau ist ja wieder genesen« »Ich weiß es nicht« »Dek, fuhr Wen-no leiser sort, in dern er näher an ihn antrat, »Ehe Etat-I imit XIV chiiiiitsii « . w r und da ei Euch itbel bekommen Insta de, wenn Ihr mir feindlich entge - trätetx Ihr habt den Damm bei i chei durchs-am —« . »Nein, das habe ich nicht gethan!" unterbrach ihn Deß, obschon seine Stimme sehr unsicher klang. »Ihr habt es gethan!« sprach Renne; »wenn mir daran gelegen wäre, daß« Ihr ltsirast würdet, so würde ich die Beweise siir Eure Schuld herbei-geschafft haben — es ist einmal geschehen, nun will ich Euch nicht weiter grollen; sag t mir indes sen, weshalb r dort in dem kleinen hause gewesen eid.« »Ich lenne die junge Frei-U gahs Deß zur Antwort . »Ich verls eine essen-e Unt-. wo , wars nno ein. »Weihnlb wollt Ihr mir nicht geste n, daß äh die Fraul ieht he sie s seid heen geliebtda ßbtW nnssen Se dies?« fragte nunt. « »Den lann Euch gleichgiiltii sein; Ihr seht, daß ich es weiß; habe nichts Uehles gegen Euch im une, sonst hätte ich Eure T t nur dem Gerichte an nseigen n hig gehabt thut as XM essen gegen mich tm riechen es wir ein »Ja-, ich liebe sechsta« tsegnete Deß; »ichI will Mk Linian VIII-O sk uis Awkiw «Ja", gab Ließ zögernd zur-Ant wart. .Nun?« Will sie die Eure lverden?« .Rein." «Wesbaib nicht?« · »z? weiß es nicht« »s- lltei Ihr es wirklich nicht wis fen?« fragte Renne. Die Dunkelheit gestatten ibin nicht, zu ernerken wie diese Frage das Blut ans den Wan gen des Gefraaten trieb. «Rein!« antwortete Hefe zögernd-, verlegen. »Dann könnt Jbr Euch qauf die Schärfe Eures Blickes wenig-» verlas ien«, fuhr Renno fort. Ziff ei Euch denn nicht aus«-komm daf- m Dei-» tor Weinen die iunae Frau noch im mer befuch obschon sie völlig genefen iit? ——— Sie ist biibfch und ich begreife wohl. wie ibre dunklen Augen das Herz eines Mannes zu gewinnen im Stande sind. Wifit Jbr nun, nies balb sie nicht die Euriae werden bill?« heß schwieg: die Worte fuhren ihrn dukch den nppi via- spare-Weinen Barbara wirklich lieben? -— Er konnte es nicht glauben. I »Der Dotter allein fiebt Eurem Wunsche im Wege«. fubr Renno fort; ..Brabara wirk die Gurtge werden. sobald ibr Herz sich auf Werneck keine Hoffnung mehr machen tann. —- Habt Ihr jeyi Akt-eins- — ,.Rein. gab Deß zur Antwort. l »Ich tann Euch nicht wieder in Ar , beit nehmen« icb will jedoch auch nicht, Haß Ihr Noth leidet: hier habt Jbr I Geld." ; Renno gab dem Manne feine ganze i Baarschaft, die er bei sich hatte. I »Wenn Jbr mehr nötbiq habt, dann Iskomrnt zu mir', fügte er bit-zir, »und iwenn Ihr die Oarbsra beirnfülch werde ich Euch zur Einrichtung s neuen Herbei behilflich fein: nun febt, bafk Jbr bald zum Ziele gelangt Er fchrilt rafcb weiter. Ueberrascht blieb Deß stehen und wiederholte sich noch einmal Nenn-« Worte. Er war zu llua, um nicht die Absicht derselben zu durchschauem sie sollten die Eifersucht geaen Verneck in ihm :vachrusen. Oder sollte der Doktor wirllich Barbara lieben, — sollte sie nur deshalb sich Wigkti haben, die Seiniae zu werden«- Er lonnte es nicht glauben, denn Wer necke ruhige-« ernstes Wesen wider sprach diesem Verdachte Renno schier den Dotter zu hassen, deßhalb war er bemüht gewesen, ihn gegen denselben einzunehmen; laa nicht in feinen Wor ten, in dem Gelde, welches er ihm ge aeben,’die Aufforderung, Werneck un schädlich zu machen? Ein spöttisches Lächeln glitt iiher heß’ Gesicht hin: er sollte siir den Amerilaner handeln, sollte ausführen. wozu jener nicht den Muth besaß; er sollte einen zweiten Mord an sein Gewissen laden. und wenn rselhe geschehen war, wer konnte dann gegen Renno austretens hatte dieser mit einem einzigen Worte die That ver langt? hatte er dazu aufgesordertP Wer konnte wagen, ihn zu hetchuldis gen? —- JU schlauer Weise hatte er die Schuld aus das Haupt eines An deren gewendet Vergebens sann hesz nach, um zu erforschen. weshalb Renno den Dol tor haszte; er wies den Gedanken, Wer-nett zu ermorden, anfangs ent schieden Van sich ah. nnd doch lehrte derselbe immer wieder und wieder und suchte sich oerlpelend bei ihm einzu schmeicheln. Wenn er die That be ging, hatte nicht Renno dieselbe ver anlaßt, war er nicht Theilnehtner der selben und erhielt er dadurch nicht ei nen unerschöpflichen Anspruch aus das Vermögen des Reichen? Dann brauch te er nicht mehr zu arbeiten, Renno mußte ihm Geld und wieder Geld ge hen, denn er war der Mitschuldige ei nes Verbrechenss Die sinsteren Gedanten ließen ihn nicht mehr loo, mehr und mehr be schwichtigtaen sie die Bedenken, welche in ihrn ausstiegen Er war nicht der Mann, vor einer solchen That zurück zuschreckerr. wenn sie ihm Gewinn brachte-« Roch wollte er sie freilich nicht auiftihrem denn zuvor mußte er wissen, weshalb Ren-o sie wünschte; zuvor wollte er von dern Reichen, den er noch irnrner has-in möglichst viel seid u erlan n suchen, er hatte ihn au ordert, ch an ihn zu wenden, wenn er mehr hediirset Langsain schritt er zur Berqschente; dort tonnte er sich Alle- ieislicher überlegen; er hatte ja Zeit und bruch te nicht, wie die meisten seiner Be lannten, sriih am folgenden Morgen zur Arbeit zu gehen. Er lochte laut aus bei diesem Gedonlen Waren sie nicht Thous Mhten sie sich nicht siir wenige Groschen, ohne daß sie Aussicht hat ten, je weiter zu gelangen! Er strug in seiner Tasche mehr Geld, ali viel leicht irgend einer von Allen besessen hatte, und noch hatte er keine band Uhqib gerührt; ja, er verstand es, bin Leben zu henusenl , « Wenige Tage später saß Fräulein von Donstein mit ihrer Tonte iin Zimmer, als i r ein Ortes bracht tät-ödes· Glei ltig lFiklrrfiliiktnie itzu ounihiite inv« i gee senx als ein unwyäiger utz ileer ihr Gesicht hinzu-ite; sie wo te den Bries zerreißen, dennoch hielt sie ihn iii her Band und ihr Auge blieb daraus has ten. Die wenigen Zeilen lautetent »Sie scheinen den Dr. Werneck Ih res Bertraiiens zu würdigen, denn er verkehrt ost in Ihrem Hause. N häufiger besucht er· hie junge ca Bart-arm obschon dieselhe«vollsi nhi gmsen ist und der ärztlichen billsg nicht steht bedars; er besucht sie sqst immer zu einer Zeit in der sie alleinl ist-« Diese Zeilen trugen keine Unter-i schrist Eva spat ern zu stolzer Elsa rntter. nrn auf eine so versteckte undj anonnnte Unichnlvigunq irgend wel chen Werth Jus legen nnd doch betrach tete fie die ilen prüfend. Die Hand schrift war chtlich eine verstellte. doch trug sie die Zeichen einer glyßen Ge wandtheit. Wer ionnte ese Ver läumdung geschrieben haben denn sie hielt die Anschaldijiung siir eine Ver läumdung, da sie Werneet hoch achtete. Wem konnte daran gelegen sein. ilsr Vertrauen das sie in den jungen. geistvollen Arzt feste, zu erschüttern? Sie dachte an Arthur. der sich ia in sehr bitterer Weise Tiber Werneet ans gesprochen hatte, nnd doch gab sie die sen Verdacht sofort wieder auf denn ein solcher Schritt lag nicht in Ar thut e Charakter, er würde dein Dot tor eher ossen entgegengetreten sein und die Beschuldiqung in s Gesicht e sagl hat«-en Auch an Renno dachte te sie hielt indessen auch ian siir zu edel, um zu solchem Mittel zu areisen Gortsesnng solgu Ae steeiaheiköststuuen ins .setqen daue. Mit William H. Tast, dem neuen Staatsoberhaupt. das an Stelle des ins Frühjahr 1909 aus seinem Amte scheidenden« Präsidenten Theodore Rooseoelt aus der Präsidentenwahl hervorgegangen ist, zieht auch eine neue Vierjahrstönigin in das-s Weiße haus .zu Washington ein. Die Frau dek- Mannes« ver aus die Dauer von vier Jahren an die Sptpe der Nation tritt, spielt zwar in unserem offentli n Leben und in der Gesellschaft gel stolzer« Milliardare nicht die gleiche Rolle wie die hoch fürstlichen Damen, die in den Groß staaten Europas mit ihrem getröntln Gemahl den Thron theilen. Sie tritt, wenn er nicht eine hohe Stelle im Dienste der Justiz oder Verwaltung übernimmt, mit ihm in den Schatten des Privatlebens zurück. Auch die be scheidene Besoldung dee Präsidenten der als persönliches Entgelt siir seine Miihewaltung nur zeigin bezieht. bringt es mit sich, dasr der Lilltag im Weißen hause in einsacheren Formen verläuft als am Hofe einer durch ihrc geschichtliche Vergangenheit zu großer Prachtentfaltung ge«-.Ioung:nen Dyna ftie. An den Tagen aroßer Lsmvtänge aber, wenn der Präsident ein ofsizielles Iestesfen gibt, oder iin sogenannten öst lichen Raum, einein Prantsaal von hundert Fuß. Ball stattsindet, und bei vielen anderen Anlassem tritt auch die jeweilig erste Dame der Unten aus dem Privatdasein in die Oeffentlichseit heran-. Botschafter und Gesandte, Minister und cztaatssetretare und hohe Offiziere, Ilongreszmitglieden Polititer. Attaches füllen die Raume wie in jedem Königsschloß bei festlichen Gelegenheiten Jm Mittelpunlte der auserlesenen Gesellschaft aber steht eine Frau, die oft genug dem unrermeidl? chen Zwange der Etitette nichts weni ger als hold und gewogen ist. Thatsache ist« daß nur wenige Prä sidentenfrauen sich in ihrer Stellung wohl gesiihlt haben. Das galt schon von der Gattin des großen Washing ton. ·Während der ersten Jahre in New York und sviiier in Philadelphii örgerteiich Frau Washington nicht wenig dr«riiher, daß sie in einein mit sechs Pferden hckpanntem gelbgestri chenen Staatowagen durch die Straßen fahren mußte. Ebenso zu wider war es ihr. daß see aus Reisen mit militiirischen Ehren und Geschütz salut begrüßt wurde. Nach alter kaussrauensitte pflegte sie noch ihre leider und hier und da auch die Garderohe des Gatten selbst anzu fertigen. und sogar die Seidenhorten des Kleides, das sie heim seierliehen Utateantritt Washingtons trug. waren von ihr eigenhändig aus dein Material eines alten Sesseliiherzuges geweht. Das Ehepaar zog der anitswohnung ein gemietetei Baue vor. Als Wash ington 1797 eine zweite Wiederwahl ablehnte, war seine Frau aufrichtig froh, wieder nach Mount Vernon zu rückziehen zu können. Jn ihren Brie fen lehrt mehrfach der Ausdruck wie der, da »diese acht Jahre files Leben vollstän ig verloren« gewesen seien. Ein hervorragender Charakter war · ihre Nachfolgerin Dorothea Madison, die als , rau des Staatiselretäre Ma disan während der Dauer Ion acht Jahren fiir den verwittwetenPräsiden ten Jefferson die Repräsentation führ te, um sodann. nachdem ihr Gatte 1809 Präsident worden war. zur eigentli chen Laus rau im Weißen hause em porzu eigen. Frau Dom-. kPie- man sie in zärtlicher A lürzung ih O Namens nannte, war ebenso schön wie liebens würdig nnd giitia und erfreute sich im Lande« namentlich seit dem unglückli chen Kriege gegen England vom Jahre 1812, so Zecher Verehrung, daß man ihr nach m Tode"Madison-, der erst 1836 starb, fiir dessen hinterlassene Papiere einen hohen Betrag auswarf nnd Portofreiheit bewilligte Nur wenig Sympathieen wußte fFrau Monroe zu erwerben. die 1817 als erste Dausfrau in das nach seiner Zerstörung im Kriege qeaen England in schöneren und grsßeren Formen neuerbaute Weiße hau- einzog. Man Zieh ge des Geizes nnd der herzenstiils e. rohe Feste im Stil ihrer Vorgän gerin waren nicht ihre Sache, und so hat es die rau des Mannes, der durch die nach i m benannte Doktrin, teine Einmifchnn Europas in die inneren Angelegenhe ten der amerikani chen Staaten zu dulden, aus Jahrhun rte Ist-der Geschichte fernere-- wird, nie uber eine iteisleinene, öde Repräsenta iian hinausgewacht Von Frau Rachel Jackson, die schon wenige Tage nach ihrem Einzuge als Leiche aus dem Weißen Hause getragen wurde,und LätitiaTnler.deren schwache Gesundheit schon na einem Jahre un ter der Last der Repr sentaiion zusam menbrach. ift wenig zu berichten. Auch aus der langen Reihe ihrer Nachfolge rinnen bis zur Erwählung Abraham Linie-ins (1861)) geniigt es Frau Poll und Fräulein harriet Lam, die als Nichte des Präsidenten Buchanan ih rem Dheim den haujsiand führte, mii s turzen Worten zu erwähnen. Die erst genannte verstand es. jeden hauch von Frohsinn und ieingeistiger Geselligieii ans ihrer Umgebung zu verbannen. Darriet Lanr aber, eine Frau von ungewöhnlicher Schönheii, war ei ne leidenschastliche Verehrerin jeden Sparta, in der Athletii und im Wett lanj nahm sie es mit jedem Manne auf und erregte damit nicht wenig Anstoß in denjenigen Kreisen, die in den Tra ditionen der Frau Pult lebten. Frau Marie Lincoln war eine maß los heftige. herrschsii tige, jeder Rück ficht und jedes Tattg iihls bare Dame deren sonst unbegrei iiches Benehmen man nur dann erklären kann, wenn man annimmt, daß sie an häufig wie derkehrenden Ansiillen hysterischen Je reseins litt. Eine Dulderin im wahren Sinne des Wortes hingegen war die Gattin des Vizepriisidenien Johniom der durch die Ermordung Lincatns am H. April 1865 den Präsidentenfiuhl bestieg. Ihr, die durch widrige Schick ialsschläge früh zermiirbi war, ver daniie der Gatte, der als armseliger S neidermeisier zu Greenville, Ten ne ee angefangen hatte. den ersten und einzigen Unterricht seines Lebens im Lesen und Schreiber-. Sie starb schon sechs Monate nach dem Amtsantritt Johnsons. Ebenso verschieden wie über Ulyssei Grant, dem seine Siege im Sesessionjs triege den Weg zur Präsidentschast bahnten, lauten die Urtheile über seine Frau Gulia« geb. Deut. Sie ver mochte es nicht. sieh Beliebtheit zu er werben. und man behauptete unber hohlen. dasr die ansvructksvolle und bochmiithige Frau, die eine höchst tostsv soielige Aussrattung des Wei en hau sei- mit vollständig neuem nventar durchsetzte, der Korruvtion im öffentli chen Leben. der ihr Mann so wenig ernsten Widerstand entgegensehte, nicht immer seen gestanden hat. Die nächste nach ihr. Frau Lucia Hahes, geb Mehl-« aliih in ihrem EifernAge en ge sellige Freuden alo strenge bsginenzs lerin Frau Poll, so daß der böse Leu mund von ihr er iihlte, daß auf den Soireen des Prä identen »das Wasser in Champagnertelchen« serviri werde. Von ihren seitherigen Nachfolgerin nen hat nur Frau McKinleh wegen ihrer nnalüetlichen Lebensschicksale die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Ida Serton. wie sie als Mädchen hiese, die Tochter einer reichbegiiterten Familie in Ohio, ehelichte den begabten, aber mittellosen Advotaten aus reiner Her tensneigung Beide Theile, der with folg aufstrebende, ernste Mann und sei ne mit allen weiblichen Tugenden und Vorzügen geschmückte Frau, brachten die Voraussehungen zu einer Muster ehe mit. Als ihnen die Kinder durch ein grausames Geschick entrissen wur den, sah die leidende Frau ihre einzi gen Leben-aufnahm nur nagt in der Sorge um den inniggelielsten Gatten, der auch sie mit ritterlicher Zärtlichteit umgab und in einer fast schrantenlos sen Wohlthätigkeit Der 6. Septem ber 1901. an dem Mcsiinlen zu Bus salo von dem volnischen Anarchisten Czolgosz tödtlich verwundet wurde, machte all ihrem Glück aus immer ein Ende. Gänzlich gebrochen, verließ die schon lange vorher schwer hersleidende Frau das Weiße haus. Von ihrer Nachfolgerin-der zweiten Gemahlin des Präsidenten Theodore Roosevelt, gilt, was das Sprichwort sagt: daß diejenigen Frauen die besten sind, von denen man am wenigsten spricht. Auch ihre Ehe ist, eine aus quneigung Jn der Oessentlichteit ist sie weit weniger hervor etreten, als ihre Stieftochter Alice, ie Gemahlin des Kongreszmttg gliebz Nicholaui Longworth, man rühmt ihr da gen nach, daß sie ihre Stellung glei vortrefflich als einfache baut-fran, wie in der vornehmen sie priisentation auszufüllen verstanden hat. Ihre trefflichen E· use-haften als gaussrau und Mutter-sowie all erste ame des Landes sind schon ost,rüh mend anerkannt worden. und aueh über vie Wittwe des Präsidenten Cleveland wurde erst unliingst manches Interes sante mitgetheilt. est noch ein paar Worte über die utiinsiige erste Dame deti Landes: Frau W. h. Tast. Jhre näheren Be lannten schildern sie als eine überaus tat-vone, tiebeagwiikdtge und insecti gente Frau, mit sehr toleranten In sichten int Allgemeinen, und den weiten Blick, den ausgedehnte Reisen und eine seltene Beobachtungsgabe mit sich brin gen. Wie unter diesen Umständen nicht anders zu erwarten, ist das - milienlehen des Ehepaarex nnd s ner drei Kinder ein äußerst harmonisches und glücklichen Der tiinstige Präsi dent sindet in seiner Frau eine ver ständnißinnige Gefährtin, und diese ist wieder ganz ihrer Familie ergehen. her-; und Frau Tast gehören zahlrei then Vereinen und Klubs alt'- Mitglie der an, obwohl sie sie nicht häufig besu chen. Nach Ansicht Frau Tastc ist aber erade der Besu von Mut-I ein Bil ungsntittel siir k rauen, das sie davor schiiht, einseitig zu werden.