Ecken-r schreibeka usti III-nie Isakstkngci. No. 340. Ach, es is doch ebbes schönes, wenn mer e ..eetterlehdte is. Un der Mister Schiller hat Sache ge schriwwe, das duht einiges biete. Es is so totsching, daß ich in jedes Rie hiir el greine muß, wie alles. Ost K 6 duhn ich das Mehrschte nit un nerstehn, awwor es is doch schön un mer lann so viel Fiehling enei lege, daß mer sich einbilde duht, der Schil ler hätt das all nur siir einem selbst geschkiwwr. Wenn ich so driwwer nachdenie duhn, wag ich in meine junge Jahre alles gemißt heu, un wag aus mich e bedeutende Aecktresz hätt wer’n liinne, wenn ich e Tschehns ge habt hätt un wenn zu mich getend worde wär, wie es recht is, dann lönnt ich mich grad grien un blau ärgere. Jch tann ja oss Kohrs auch jetzt noch recht Gediegenes leiste, alower mitaus Daut is doch inei ganzes Lewe ver-— psuscht. Wenn ich in meine junge Jahre in e disserente Atlmosoier komme wär, wenn mehr sor meine Ettjutehschen gedahn worde wär, dann hätt ich so tein KameL wie den Philipp, was mein Hosdand is, zu heirathe brauche. Awwer well» der Mensch wird ja jnhst zu alles un ich hen ja auch weiter lein Kia komme. Awwer sor widder auf unser Thiehter Sasseiethee zuriick zu komme, will ich Jhne sage, dasz doch mein Wisch wahr komme is. Mer duhn nämlich nit den William Tell, sondern die Jungfrau von Ruh Orliens studiere un ich spiele die Jungfrau! Unsern Thiere-tu hat gesagt, ich liinnt ja oss Kohrs sor den Port e paar Jahr jünger sein, awwer was alles annere betrefse deht, da wiir ich ahlreit. Jch hätt das Schelm ich hätt die Wen- un mit einem Wort ich wär sor die Jungfrau wie geschosse. Jch tann off Kohrs nit eafpeclte, daß Sie Mifter Edithor mit den Mi« fter Stiller fo arig gut gepohftet sin, bitahs Sie triege nit die Zeit for so Dummheite, awiver ich tgnn Jhne ;age, ich hen mich enei getniet for ehr. ich gehn drin auf, wie en Hefe: ilös, ich fchwelge drin. ich bin ganz eweg wie meim alte Mann feine Schnuffbacks, wie fe in de Rhein ge .·falle war. Denle Se doch nur emal, Mifter Edithor, wenn ich an die Stehtfch ftehn duhip mitaug Jemand annerfchter um mich eruin un ftarte zu detlamationire: »Lebt wohl ihr Verge, Jhr gelibte Trifte, Jhr traurig ftille Dahler lebet wohl«, dann trieg ich immer die Schills un ich muß mich arig zufamme halte, fonft fang ich an zu bahie wie e lleineg Behhie. Der Thiereckter hat immer, wenn ich den Sah gefproche hen, gesagt: ,,Iiallegin. tell is e Pietfch! Wenn die Piebels bei die Stell nit trehsig wer’n, dann sin se do dumm, daß gerichtliche Schritte eingefchlage follte wer’n. Ei tell jah, das gibt in unfere Verformenzrdie Glanznummero«. Och, un wann ich dann in meine Juniform eraus kom me, das is aute feit, das is großar tig! Der Philipp un der Wedeeweiler, die mache auch mit. Der Wedeswei ler hätt en große Part nemme falle, awwer er hat gesagt, die Kunft wär Kunst, un Bihnefz wär Gefchiift. Er müßt immer freie Hand ben, bitahs fein Saluhn derft er nit neaiecltr.s Well unfern Thiereater hat ihn dannI beim Vollsgemurmel mitmache lasse« Er hat gar nit an die Stehtfch ges-! braucht un hat blos biheind die Wings; murmele un grumbele müsse, wenn! ihn der Thiereater e Sein hat gewwe. Der Philipp. der hätt gern mitge macht, awwer der Thieeeckter hat ge fagt, feine krumme Bein, die dehte gege ihn gehn. Wenn mer emal e Kammedie gewwe dehte, wo e fpnnie Melan nöthig war, »dann deht er ihn den art gen-to, - answer rnit fo tru ede Fieß hiitt er doch nit die Nörf, ihn in Teits an die Stehtfch gehn zu laffe. Jch denle es is auch ganz recht fo. Wenn ich mich da ah truwele deht, for e- gute Jmprefchen zu produhfe un der Philipp täm dann mit fo e Schehp an die Stehtfch, wei die Piebels dehte ja all lache un der Suckzeß wiir gefpeult. Unfere Kinner, die hen sich auch ge freut wie alles. Jn die erfchte Lein hen fe dorch die viele Riehörfels, wo ieh un der Philipp dazu hen- tende müsse, Mithl auf gehabt un sean mir fort ware, dann fin fe immer an die Stritt erum. Ver Bennie hat gesagt, er könnt nit sehn. wie ich so viel Stoff bei Herz auswennig lerne könnt un ich müßten ganz schreckliche dicke Kopv ben. Well, das sin so Eidieg von Kiss! Jch ben se geprammißi, daß se, wann se recht brav wäre, auch mit spiele derfte un in die erschie Lein müßte se zu ibr Heiinwerl tende, bi lahs wann der Tietfcher ausfinne debi, daß se ibreTSchul neclleckte bebte, dann wär es aus un vorbei mit den Thiebierspiele. Der Philipp nimmt großes Interesse an unser Praifcheckt. Of Kobrs is das nii allein Intereer for die Kunst. es is auch Interesse for das Bier, Er hat nämlich den Weg di-. beste Tschehns von die Welt. bei den Webesrveiler zu bocle un ich will auch nicks dagege sage, bilabg ich gleiche nit en Mißton in» die Sach zu bringe. Misier Editbor, ben Se nit genohtißt, daß ich viel besseres Deitscb juhleZ Schubr hen Se· un das is nur den Mister Schiller un seine herrliche Jungfrau zu verdanke» Jch lann gar nit abwarte, bis alles ins en Schehp is, for unsere erfchte Ver-» formenz. Seh, könne Se uns nitt emal e Gesehche in das Pebper duhnkj Ich iebn auch, daß Sie e paar Kom pliment-H kriege. Mit beste Niegards, Yours, Lizzie HanfstengeL i Sie-se Ins-H sein. i Frau: »Dente Dir nur, Mann, der neue Buchhalter sagt mir soeben, als ich im Bureau war, ich gehöre in die E Küche; diesen Menschen mußt Du so sort entlassen!« Mann: »Das geht nicht, liebe Eniilie, ich tann ihn nicht entbehren,«, es ist ein sehr tüchtiger Mensch!« .«s Frau: »So, dann muß er wenig- » stens eine von Unseren Töchtern hei kathen!« Weiter Blick. Mann: »Ich gehe jetzt zum Früh-« ichvppen!« Gattin: »Schön, das Nachtessen stelle ich auf den Tisch!« Wie die Alten sangen. Die kleine sechsjährige Eise fzu ih. rer Mama): »Ach bitte Mama falle doch ein bißchen in Ohnmacht, ich möchte vom Papa gern eine neue Puppe haben!" Ase-tin ---- Alte Jungfer lzu einem Herrn, von I dem sie sich geliebt glaubt): »Denke » Sie sich, heute Nacht träumte mir daß ich Hochzeit hatte!« Herr: »Nun, da war ich gewiß als Zeuge dabei!« 9" verstanden Zoie lzur Frau Räthin): »Frau- « lein von Falkenbagen läßt sich ent schuldigen, sie kann wegen Schnu psens beut Abend nicht loninien!« Der Herr Nath: »Was, die schnupst. das habe ich auch noch nicht geivuszt!«' Ein Schwer-nimm dem das Glück beim schönen Geschlecht fast stets hold war, verschivendete eine ganze Stunde vergebens all’ seine Bei redsamleit, um das herz einer hüb schen jungen Dame zu gewinnen· End lich gab er es aus und verabschiedete sich mit den Worten: »Pardon, Gnädigste, ich that nun so.« »Ich auch!« erwiderte sie. Hei einem Wirthe minder-mild »Ist mein Mann drin, Löwen wirth?« - Wirth: » «Jawoll, illiadanichenxl möchten Sie ’reintommen oder soll ich ihn ’rausschineißen?« Immer sonsten-im A.: ·Mein Herr, wie tönnen Sie mich Maus den Fuß treten?« B.: zJa, warum begeben Sie sich in mein A b s a H gebietc« sechste Raid l Berger »Schon her, was für eine efähtliche Tour wir heute machen. Der Führer hat sogar das Seil mit genommen.« Sennetim ,Geh, da wirst’ ange hängt, daß di’ d': Wind net fortblast.« Arbeiter-de Peineessleeeeem Wir, die wir mitten in der Arbeit isteben und uns ihr nicht zu Zentziehen vermögen, weil das harte tMuß uns daran tettet, wir tön snen es nicht so recht glauben, daß je nnand sich Arbeit suchen sollte, der es «nicht nöthig hat. »Wer die Arbeit kennt, der reißt sich nicht danach,« sagt ider Boltsmund Daher lächelt man Euch wohl ungläubig über die arbeiten en Prinzessinnen. Was wissen sie Ton dem bittern Ernst der Arbeit, die ielleicht aus Laune, zum Zeitvertreib einmal den Pinsel oder Scheere und Mndel ergreifen mögen. aber nie sich sein Stück Brod zu verdienen brauchen! lWas wissen sie von den tausend Nö ;then, mit denen die Frauen des Volkes ich abplagen müssen. So sollte man gerechterweise nicht )enten. Diese Frauen nehmen viel eicht mehr Antbeil an unserem Leben, ils wir an dem ihren. Sind sie denn inders geartet als wir, nur weil ihre Wiege in einem Schlosse stand? Das ileiche Glücks-verlangen erfüllt das Herz der Prinzessin wie das des -.ödchens aus dem Volke und der sgleiche Drang, die Ta e nicht zweck iund ziellos binzuleben, sondern etwas tu leisten, was ihren von der Natur imbfangenen Gaben entspricht. Und tver weiß, ob das Glück stets den Weg ,u den umsriedeten höben der Prin .essinnen hinauffindet, ob es sich nicht eichter unter dem bunten Treiben der reiten Heerstrasze im beißen Kampf rringen läßt! So mag dort oben nnnche einsame Frau wandeln, die in r Arbeit erst das Leben lieben ernte. Jst aber einle Thätigieit da .um geringer einzuschätzem weil sie liicht auf den Gelderwerb gerichtet ist? · Als vor Kurzem der Lebensgang der Prinzessin Eleonore von Reuß, der jetzigen Fürstin von Bulgarien, viel erörtert wurde, da fragten wir ns mit Verwunderung, was diese Frau aus ihrem friedlichen Leben hinaus-getrieben haben mochte zu den Kranken und Elenden, in die Greuei eines schrecklichen Krieges bineinz was sie veranlaßte, ihre Krone mit der schlichten Schwesternbaube zu vertau schen und statt im Schloß sich bedienen en lassen, in den Räumen des Kran enhauses selber zu arbeiten wie eine Dienerin! Hier zeigte sich der Drang einer reichen Natur, das Leben ni t achtlos an sich vorüberrauschen zu la - sen, sondern tbiitig daran theilzuneis men. . Aber auch Prinzessinnem die ein glückliches Familienleben führen, fin den Zeit zu irgend einer Beschäfti gung, der sie sich mit Liebe hingeben. esondees der Kunst sind viele sehr Zugetban und einige könnten sich wohl als Malerinnen ihren Unterhalt et Zvcrbem wenn es darauf ankäme. Da rst die Herzogin von Guise, eine ge botene Prinzessin von Frankreich und chtvester der unglücklichen Königin lnialie von Portugal, die als Blu tnenmalerin sehr Hübsches leistet. Auch die Prinzessin Lucien Murat ist eine gute Künstlerin Jhr Gatte, Prinz Lucien Murgt, zählt zur Ver vandtschaft des großen Napoleon, da ein Ahne eine Schwester Novoleons l. cheirathete und dadurch französischer sitt-ins wurde. « Neizende Porzellanmalereien, die ichon oft ausgestellt wurden, sertigt die Prinzessin herniine von Reuß, Gattin des Prinzen Johann Georg d. Schönaich - Carolath, eines Vet ters des tiirzlich verstorbenen Schrift stellers Emil v. Schönaich-Carolath. Aber auch praktische Tätigkeiten verschmäht manche Dame nicht, die ei nem Throne nahe steht. So fertigt die herzogin Philipp von Wiirttems berg, gebotene Erzoerzogin Maria Theresia von Oesterreich, sehr geschickt elastische Bandagen für Heilzwecke an. Die Herzogin Friedrich von Oesterreich ist ein Genie aus dem Ge biete der Handarbeitslunst und hat sich hier ein unschähbares Verdienst erworben. Als Patronin des Vereins der Hausindustrie von Ungarn vat sie viele Fachschulen ins Leben gerufen, so daß gut ausgebildete Lehrerinnen die Landbevölterung in den feinsten Handarbeiten unterrichten können, und zwar unentgeltlich. Nun werden von Bauernhänden die entzückendsten Stickereien verfertigt. Aber die Erzher zogin sorgte weiter. Mit vrattischem Sinn verstand sie es. ein Absatzgebien für diese Industrie zu schaffen, indem sie selbst Ansstellungen leitete und den. Handel sitt die Darbietungen ihrer Schiihlinge zu interessiren wußte. So haben Dank dieser thatlräftigen Frau Tausende von Menschen einen Erwerb gesunden. Erzherzogin Jsabella aber behielt trotz der großen Aufgabe, die sie sich gestellt hatte, immer noch ge nügend Zeit für ihr Familienleben und für die Erziehung ihrer Töchter. - Jn Oesterreich haben sich noch meh rere Prinzessinnen unt das Gedeihen der hausindustrie verdient gemacht, die fiir die unfruchtbaren Gebirgsge genden von höchstem Werth ist. Erz-. herzogin Maria Josepha hat die dal matinifche Spitzen- und Hausinduftrie auf ein künstlerisches Niveau gehoben : nd dem Handel zugänglich gemacht. ! ifrzherzogin Maria herese, die Stiefmutter des Thronfolger3, hat »das Proteltorat über den Verein zur Hebung der Spißenindusttie über ommen, und zwar nicht nur in idea em Sinne; sie arbeitet fiir ihr Werk ie eine bezahlte Angestellte. Man eht die Er herzogin oft hinter Ber en von chrtftftüclen sihen und eifrig rechnen, prüfen und erwägen; aber sie erlebt auch Freude an ihrer Arbeit, denn reicher Segen ist ihrer Mühe Lohn. Sehr geschickte Hände zur An fertigung zierlicher Sächelchen hat die Prinzessin Jngeborg von Schwe den, eine gebotene Prinzessin von Dänemarl. Sie arbeitet allerliebste Spielsachen, und ihre Töchterchen erhalten wenig anderes Spielzeug als das, was die Mutter ihnen fertigte. Ebenso schnin auch die Zarin ihrem kleinen Sohne die reiz vollsten Spielsachen, worin sie eine sticht gewöhnliche Gewandtheit besitzen Ill. Höchst Pkakkisch erzogen siiid die Prinzessinnen von Schleswig - lHol stem - Sonderburg - Glücksburg, von denen · die Prinzessin Alexandra Viktoria seit einigen Tagen die junge Gattin des Prinzen August Wilhelm von Preußen ist. Die Schwestern sind nicht nur vorzüglich tm Haus halt ausgebildet, sie verstehen es auch, sich ihre Kleider selbst zu nähen Auch mit der Kunst befassen sie sich, besonders mit der Malerei. Ferner suchen die jugendlichen Prinzessinnen fur das Gemeinwohl zu wirken, indem «.sie die Schulen fiir Kinder vslegermnen und Kindergärtnerinnen fordern und sich in jeder Weise fiir diese Bestrebungen interessiren. Daß diese jungen Damen auch Interesse «fur Thätigteiten haben, die eigentlich außer ihrem Bereich liegen, beweist eine der Prinzessinnen, die eine gute Stenographin ist und sich gewiß leicht »als Sekretiirin oder im kauf niannischen Beruf forthelfen könnte, wenn sie eben lein Prinzeßchen wär’, sondern sich ihr Brot selbst-, verdienen müßte. «Und wenn die sleißigen Prin zessinnen nun Königinnen werden, dann legen sie ihre Hände doch nicht in den Schoosi. Wer kennt nicht Carmen Shlva, die Königin von Rumänien, gebotene Prinzessin zu Wied, die als Schriftstellerin und Philanthrvvin weit über die Grenzen ihres Reiches und ihres deutschen Vaterlandes hinaus sich Anerkennung erworben hat! Margherita, die ver wittwete Königin von Italien, hat ebenso wie die vorhin genannten Erz herzoginnen von Oesterreich ungemein viel für die Hausindustrie gethan. Jn den von ihr gegründeten Spitzen schulen auf der Jnsel Burano sieht man die Königin selbst oft Hand anlegen, wenn es gilt« ihre Sache zu fördern. Die junge Königin Elena von Jtalien, einstige Prinzessin von Montenegro. zeichnet sich als Buch binderin aus; in ihrer Vibliothek sindet man die geschmarlvollsten Ein biinde in modern künstlerischeifi Stil, von den händen der Königin gefer tigt· Auch ist diese Fürstin eine gute Schriftstellerin. Die Tochter des Königs von Württemberg jetzige Erbprinzessin Pauline zu Wied, ist dagegen als vorzügliche Photographin bekannt So gab es arbeitende Pein zessinnen und Fürstinnen schon zu alten Zeiten. Jn der Hosburg in Wien z. B. ein Maria Theresia-Ziin nier, in dem viele kostbare Stielereien dieser Kaiserin aufbewahrt werden. Obgleich Maria Theresia nicht nur dem Namen nach Kaiserin war, son dein sich sehr ernsthaft mit den Regie rungsgeschästen befaßte, dabei die Er ziehung ihrer Kinder als liebevolle Mutter leitete, fand sie trotzdem noch Zeit zum Sticten kostbarer Meßge wiinder. · Zum Schluß erinnern wir unsere ’Leseriiinen noch an die viel besproche nen Puppenausstellungen, die vor meh rercn Jahren in Paris und auch in Wien zum besten armer Kinder verau sialtet wurden. Hiezu hatten viele re gierende Fürstinnen Guro as dar unter auch die deutsche Kaiserin — so wie andere Damen der hohen Aristo itratie Puppen mit selbstversertigten Kleidchen geliefert, die so gut gelungen waren, als wären sie aus den Händen svon Puppenschneiderinnen hervorge gangen. Also sollten wir uns hüten. ferner von einem verwöhnten, arbeits unlustigen Dämchen zu fOAMT »E-le sitzt da wie eine Prinzessin.« Dom richtigen Este-u Es sterben mehr Menschen am isuvielessen als am Hunger. Das ist s paradox-, aber nicht ganz falsch. Schon ’ oft wurde aus die zu ihrem kltachtheil iibersiitterten Kinder hingewiesen. Die Ylerzte bemühen sich immer wieder, den Miittern tlar zu machen, wie wichtig es ist, nicht zu iviel und nicht zu ost Nahrung sit-reichen Und eine der ältesten nnd bis heute noch gültigen Beobachtungen ist es, dasz die Völlerei im Essen und Trinken, namentlich wenn das Ge tränk, wie es meistens der Fall, altv holisch ist, eine Reihe von Alter-ser trantungen verursacht. wie Gicht, Schlagsluß, Adervertallung u. s. w. Am meisten Berechtigung kommt dem genannten Parabaron hinsichtlich des Organs zu, dem das »zu viel Essen« die meiste Arbeit ausbürdet: dem Ma gen und Darmkanal Die Erfahrung, daß das Einschrän ten viel schwerer ist als gelegentlich Vollkommene Enthaltsamteit, und daß dem Magen und Darm ein Ausruhen sehr bekömmltch ist. gehört sicher eben falls zu den Ursachen siir verschiedene Fastengebotr. Der gesundheitliche Werth des Fastens wird aber wohl mehr noch dem Stoffwechsel als dem. Magen zugute kommen. Wer sich den Magen gesund erhalten will,muß schon Maßregeln befolgen, die weniger ein fach zu halten und zu behalten sind, und darum auch wenig beachtet zu werden pflegen. Bei dem Einfluß, den eine gesunde Verdauung auf Stimmung, Arbeitsfähigkeit und all gemeines Gedeihen ausübt, und bei der außerordentlichen Verbreitung von Magen- und Darmstörungen, die heut zutage neben den nervösen Störungen wohl die häufigste chronische Erkran lungsform darstellen, wird es gewiß interessirs-en, was zur Verhüiung sol cher Ertranlungen zu empfehlen ist. Es ist nicht anzunehmen, daß ein kalter Trunk, einmaliges Ueberessen, einmalige Ertältung u. s. w. eine lang anhaltende Krankheit bei einem gesun den Magen hervorruft. Höchstens könnte man sich vorstellen, daß durch solche Schädlichkeiten batteriellenWir klingen der Boden geebnet werde. Es müssen entweder immer mehrere Ur sachen oder eine einzig, z. B. Altohol oder Tabaigift längere Zeit einwir ten, urn zu organischen Veränderungen der Schleimhaut zu führen, oder es müssen während einer bestehenden aku ten Magenstärung gewisse Fehler in der Diät oder im sonstigen Verhalten die entzündlichen Erscheinungen nicht zum Stillstand kommen lassen. Diese Gesichtspunlte müssen bei den folgen den Ausführungen im Auge behalten werden. Sonst wird mehr als einer berichten können, daß er schon so und so oft dies und jenes versäumt und doch einen gesunden Magen behalten habe. Andere freilich werden sogar sagen, daß sie schon so ziemlich alles befolgen, und doch ihren Magen nicht gesund erhalten können. Das sind eben Leute mit lonstitutionell schwa chrm Magen. H ·Wird regelmäßig zu viel gegessen, so tritt früher oder später ein Erlahmen der Magensunltionen, d. h. sowohl der Saftabscheidung als der Magenbewe gmigen ein, besonders wenn noch un ztveclmäszige Speisen in großer Menge eingeführt werden, namentlich solche, die leicht Gährung veranlassen, wie Kartoffeln, Gemüse, Brot und andere Kohlehhdratr. Schlecht zubereitete Speisen: Ungenügend, abgelagertes zu start ausgetochtes oder gebratenes Fleisch, alte und harte Gemüse, schwer schmelzendes Fett vermehren ebenfalls die Gefahr der Ueberladung. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist die Art des Essens. Das hastige Es sen und das schlechte Kauen und die damit verbundene schlechte Einspeiche lung der Speisen müssen im Laufe der Zeit zu Störungen führen. Große Brocken tann der Magensast nicht gut durchdringen. Werden sie zeitig aus dem Magen entfernt, so ist ihre Wir tung nicht so schlimm. Verliert der Magen aber durch Ueberanstrengung — der Pförtner will nur gut verdaute Speisen durchlassen — allmählich an seiner Bewegungssähigteit, dann fau len dieMassen und gähren, wodurch die Schleimhaut besonders am Ausgang des Magens start gereizt wird. Das späte Essen am Abend spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Schlaf setzt dieThätigkeit ves Magens herab, des halb sollen auch Magentrante nach dem Essen nicht stundenlang schlafen eine Unart, die sich auch bei Leuten mit gesundem Magen mit der Zeit rä chen wird. Der alten Regel ,,nach dem Essen soll man stehen oder tausend Schritte gehen« stelle man die Maxime gegenüber: »Noch dem Essen soll man ruhen. aber nichteinSchliifchenthun.« Man lege sich eine halbe Stunde hin, aber man schlafe nicht, sondern be schastige sich, vielleicht mit leichter, an genehmer Lettiire, oder unterhalte sich. Die Temperatur der Speisen wird im allgemeinen viel zu wenig beachtet. tsin Pint kalten Wassers während des Essens getrunken. schädigt die Magen temperatur und die Bluteirlnlation in den Liliagenwanvungen Es dauert fast eine halbe Stunde, bis der Magen inhalt die zur Verdauung günstige Temperatur wieder erreicht hat. Man mache nur einen Versuch mit kaltem Bier, das wie Eiswasser wirkt. Man fühlt augenblicklich, daß der Magen geschädigt worden ist, das Bier liegt, sozusagen, todt iin Magen und wirkt wie ein unverdaulicher Körper. Eis inilch in größerer Menge, sehr lalter Rahm, Gefrorenes, rasch verzehrt, ha den den gleichen Effekt. Vielleicht noch schädlicher wirken zu heiße Speisen, insbesondere Fette, die . ihre hohe Temperatur aufsallend lange I behalten und geradezu eine leichte Ver-· Hbrennung der Magenschleimhaut zurs zFolge haben können. Das Lesen während des Essens ist durchaus nicht zu verwerfen. Ganz itsesonderg schädlich wirken direkt nach" Hdem Essen vorgenommene geistige oder itörperliche Anstrengungen. Beim Hin ’legen nach Tisch dürfen die Kleider inicht zu eng sein« Frauen, die ein IKorsett tragen, müssen ihren Panzer Tausmachen Die Ruhepause nach dem sEsscän soll mindestens eine Stunde sda rn. Wer gezwungen ist, schon früher ein anstrengend-e Thätigteit auszuüben, wird merken, wie der Mas gen darunter leidet, wie sich Unbeha gen in der Magengegend und allge meine Müdigkeit einstellen. Man braucht nur mit vollem Magen eine ganz kurze Strecke der Straßenbahn nachzulaufen, sofort fühlt man die Störung im Magen. Die Griechen und Römer haben jedenfalls eine ge eignetere Haltung als wir beim-Essen eingenommen: das Sitzen beim Essen soll erst im 12. Jahrhundert Mode ge worden sein. Größere Flüssigkeit-Z mengen, während des Essens einge nommen, belasten den Magen und stö renn die Verdauung. Auch nach dem Essen ist vieles Trinken nicht vor theilhaft. Der Einfluß, den psychische Mo mente auf die Magenthätigleit aus üben, wird gewöhnlich unterschätzh Man tann mit dem besten Appetit zu Tisch gehen —- ein ungezogener Brief oder eine aufregende Nachricht oder die Erinnerung an eine unerledigte wich tige Sache können einem die Ber dauung von Grund aus stören· Eben so geht es mit schlecht zubereiteten oder gar unappetitlichen Spreisen. Magen und Mund gehören zusam men. Ein schlecht gehaltener Mund macht auch den Magen schlecht. Ra chenschleim, der sehr bazillenhaltig sein kann, soll nicht verschluckt werden. Bei Kindern, die noch nicht den Schleim herausbefördern können, wird deshalb bei Katarrhen häufig der Magen in Mitleidenschaft gezogen. Aufgelocker tes Zahnfleisch ist ein vortrefflicher Boden für die Entwicklung von Mi troorganismen. Jhre Produkte ver derben den reinenAthemnnds den Ap petit. Ein Mensch mit schlechtem Ge biß hat nach Brubacher LE mal so viel Aussicht aus eine Magenertranlung wie einer mit ge funden Zähnen. Kautschutplatten, die schlecht sitzen, schlechte Reinigung der künstlichen Zähne wirken ähnlich. Die Pilze desMundseg finden sich zumTheil wieder im Magen und sogar in den Darmentleerungen. Sie gehen nicht, wie man früher annahm, stets im Ma gen zu Grunde. Namentlich die Gas bildung, die Blähungen und Luftauf stoßen verursacht, wird durch solche Pilze veranlaßt. Nilotin und Altohol, wohl auch Kassee u. Thee, ferner scharfe Gewür ze, dauernd genommen, überreizen die Schleimhaut, Zitronenlimonade ist nicht für jedermann gut verträglich. So oft hört man, daß Salat mit Zi tronensaft angemacht wird, damit er den Magen weniger angreife. Vom Essig geht leine Spur in den Horn über, während von der Zitronensiiure immer gewisse Mengen der Orydation im Blute entgehen und im Blut nach weisbar sind. Auch manche andere Speisen haben » einen unverdient guten Ruf, so z. B. » der rohe Schinten, dessen Bindegewebe lsicher schwer verdaulich ist. Getochter ; Schinken stellt ebenfalls große Anfor ! derungen an den Magen. Manche ; Leute essen viele Eier wegen ihrer an »geblich leichten Verdaulichleit· Roheö Eiweiß ist aber nicht leicht verdaulich, qetochtes verlangt FIviel Magensaft, so daß man es bei allzu viel Magensiiure sogar zum Abstumpfen benützt. Der ! Unterschied zwischen schwarzen und weißem Fleisch scheint künstlich konstru ? irt zu sein. ’ Das sind einige der« wichtigsten all - gemeinen Regeln zur Gesunderhaltung » des Magen. Mancher wird sich trotz s zahlreicher Verstöße gegen sie einen swackeren Magen erhalten haben: an » dere werden trotz aller Sorgfalt nie : ohne Magendriicken u. Verdauungsbes schwerden sein; nnd wieder andere wer: » den trotz schwachen Magens Dinge ver tragen, die bei Gesunden Entsetzen er regen. Gewohnheit u. Geschmacks-rich tung thun eben vieles. Jst es doch in ’ England allgemein iiblich, zu Obst und Komprtt Milch oder Nahm zu nehmen, und die Ameritaner essen frische Früch te alH Salat mit Manonnaise! Was für eineMagenverstiminung würde das bei einem Europäer hervorrufen! An derseitg trifft man auch in Deutschland Dinge nun, man denke an den Witz in den FYliegendem Die Mama lommt heim, die Kinder winden sich. »Was haben denn die Kinder?« »Ja, i weiß net, vor a halb’n Stnnd habenki noch ganz lustig Zwetschen g’essen und Bier dazu ’trunlen.« Es- gibt Leute, denen diese Mischnng so gut bekommt, wie die Ratt die-:- ooraussetzte Es trifft eben auch hier das Paradw xon Brintons zu: »Was dem einen Speise ist, ist dein anderen Gift-« Dr. F. Criirnen Der Findung im steifer-very » Aus Weilburg (Nassau) wird ge s schrieben: Vor einem in Touristenlrei ’sen wohlbekannten Gasthause Weil burgg hielt kürzlich ein glänzend taros sirtes Automobil, dem ein elegant ge tieideteg Paar entstieg. Die Fremden ließen in dem Gasthofe einen großen Schließlorb niederstellen, mit dem Be merken, daß er in turzer Zeit wieder abgeholt werde. Inzwischen verging eine Stunde und noch eineStunde, das Paar erschien nicht; in dem Schließ lorbe aber ließ sich ein verdächtiges Geräusch und bald daraus eine Kinder-« stimme vernehmen· Der Wirth össnete darauf erschreckt den Korb: er war bis iiber die Hälfte mit Kinderwäsche ge stillt, und daraus lag ein lächelndes Knäblein in eleganter Kleidung! Der Wirth machte dem Bürgermeister von demFundeMittheilung und dieser ließ durch die Ortgschelle bekannt machen, daß derjenige, der dag gefundene Kind annehmen wolle, sich melden möge. Ei ne unbemittelte Frau erklärte sich dar aufhin bereit, das Kind anzunehmen. Als sie den Findling in die Höhe hob« tam es zu einer neuen Ueberraschung: am Halse hingen in seidener Hülle wohlverpactt 20,()0s) Mart in Papier, mit einem Briese, in dem zu lesen stand, daß diese Summe demjenigen Ugehöre der das Kind ausziehen wose.