Mun- chtkjbkbtikk non Tink- Innkstpngri. No. Ess. Der Wehe-weiter hat nickt im Kopp wie Siiemö un es muß en ari kalter Dag sein, wenn er vit ein ißniß ins Auge hat. Die ohlingsAellie Kwetichen is jetzt ge settelt und mir ronne se jehi als en Seitschph zu sein Saluhn hen - nicks mehr gesagt, awwer ich nie, meist-je es kommt die Zeit, wo me an ihn ausderiaufe könne un dann che mir doch noch unseren Schnitt dabei. Mr das is nit, was ich Jhne hen sage wolle: den annere Dag den ich emol en Kahl an die Wedepweilern gemacht un da hen mer so von diesem un jenem getahit, wie das immer der Diebs is, wenn e paar Lehdie-Frends beisamme sin. Se hat auch von ihre junge Jahre in die alte Kontrie ver zählt. wie se da so e arig gute Zeit in ihren Thiehter-Verein gehabt hätte. Das Ding hat mich intereßtet un ich den mich emol davon e paar Perücke iers verzähle lasse. Se hat gesagt, se "tte in ihren Verein Thiehter Per ormnzes ewwe un das wäre Piet cheö ewe e. Se hat mich das all io schön ·sireibt, daß ich ordentlich Ltuit dran kriegt hen un wie dann noch der Wedegtveilek dazu komme is, da hat et die toße Worte ganz gelasse aus gespr e: »Sel- Gökls, warum dubn mit nit so e Sasieietbee hier stam? Mit könne iesig in die Jahtd c Schebntie uss stelle, wo mer e lleine Stebtsch bilde könne un met kriege Ruhm genug for so ebaut bunnett un fufzig Picbelö. sDss Kehrt Msse mer auch junge Piebelö ben, wo mit mache, annver die könne met iesig kriege un du haft in die etschte Lein die viele But-ve, wo all gute Aecktetscb mache. Wei, das ganze Ding is so ing wie alleö.« Well, das Riesolt is gewese, daß met teit der un denn e Sosseietbee ge siart hen un wie ich später etscht aus gefunne ben« bat det Wedesweilet das nur gedahn, for »daß et Bißneß for sein Salubn geschafft L Es kann doch niemand eckspiitte, ß met stun delang zu e Zeit Riebötsels bawwe kann, mitaus, baß mer ebbet dabei beim-e dreht Awwet do hen mer nicks drum gewtve; ich ben die Shimva schiebt gegliche un da ben ich nut an das gedenkt. Well, am Obend hat der Wedesweilet schon so ebaut zehn lletich gehabt un e haboes Dukenb bbies wo all reddig make mitzus mache. Der Wedeöweilet bat gesagt, er hätt in den Thiehtek-Bißneß die mehrfchte Eckspietienz un da bebt et denkeJk sollt das Mennetschment ben bis met Jemand Bessezpsjjnne dehie Da sin mer all mit somsserr gewege un er bat gesagt, mer könnte unsere Mehörselg grasd so qui in sein Dei ningruhrn abhalte, da hätte mer auch die Var arig höndig. Merke Se et was? Mister Einther Mer sin all Feuer un Flamm sät unser neues Pratscheckt «ewese un hen mich nur geärgert, s; mer den Aarlie, was unsern verheirather Bub is, nit iuhse hen könne« Der Feller duht so e misserabliges destsch todte, daß ei e Schelm is. Mer weiß bei ihn nie nir. ob er die deitscbe oder die englische Lengwitsch juhse duht —- al les dicht er usfmickse. Un dabei hat er doch immer nur in vie Fämmillie das beste dritsch juhse höre. Warum hen ich un der Philipp denn unsere Muttersprach so ausgehalte un rie specltetH Vikahs mir wisse, was es gr en Wäljuh hat, wenn mer gut . itsch spreche kann un etnigerensch, wo ettjutehbet is, hat dann Raespeckt für einem. Well, es is owner emal nit un da sann mer nit helfe. die Al Kids die sin schon e wenig besser un mit den deitsche noch händiger, so daß mer sc for schmale Parts ganz gut jubfe kann. off Kohrs tann mer teine Ehr mit se einlege. Der Weins-weiter hat ausgemacht. mer sollte iin die erfchte Lein emai die Jungfrau von Nub Orliens täckelr. Das wär e Stick was mer ut s iele konnte. Ich müßt die Jung rau pie le un er debt dente, es wär mehbie noch besser, wenn mer den William Tell geweoe dehtr. Mer wäre fo fort schenet daß mer die Roll von den jun ge Tell mit ein von unsere Kids gew we könnte un dann noch e »anneres Ding, er hätt auch jetzt grad fo schöne dicte Aepvels un das deht »in den Pies arig viel ausmache, er debt immer haupt e ganze Latt for Stehts fet tings gewwe, bitabg er wißt, da oft genug e ganzes Pies da dran dienen de deht. Well. mer ben bin un her gesproche un dann« ben mer ·diefetet, daß mer den Tell täctele wollte. Jch hen off Kohrs das B heim gehabt un ich hen es geholt un nn ben mer draus vorgelese un ich lan bne sage,· daß i gegreint ben, wiee ehbie,wo' mer ein Candy eweg nemme dubt,, das Pies is zu totfching gewese. Amt Liebste hätt’ ich gegliche, den Williamk Tell zu spiele, awwer der Wedeswei-« ler bot gesagt, das wär nit pafsibel,·, bitabs sonst debt der Mister Schiller,s wo sdas Pies gemacht hat, im Grebf erum drehe. Ich sollt die Missus Tell spiele, do könnt ich auch e ganze, Latt einei lege un wenn dann die« Jungfrau von Nub Orlienä an dia Reib komme bebt, sdann tönnt ich dies Jungfrau ganz alleins spiele. Misster Editor, ich hen mich gefreut tote al les un so bald wie ich beim sin kom me, do ben ich mich bingesth un ben die Tellen auswendig gelernt un ben nit ebnder gestappt, als bis ich se ganz bei Herz getennt ben. So eb bes bringt doch e wenig Tschehnsch ins Letve un mer hat dann wenigstens en Pörpes for warum mer lewe duht. Jch kann Jhne sage, wenn en Mensch teine Eidiels bat, dann bat er gar tein Bißneß zu lewe. Mit beste Riegards Yours Lizzie HanfstengeL W Isch eine Revision. Einbrecher snachdem er das Geld spind eines Geschäftsmannes erdre chen hat): Wasi Der Kassenbestand stimmt ja keineswegs mit den Ge schäftsbüchern überein! Jst ja viel weniger! Was ist denn das siir eine Wirthschasti So eine Gemeinkzeitt Der Kerl kann ja froh sein, wenn ich ihn nicht anzeiget Der-, erste Zwist Sie: »Die Zeiten ändern sich! JeIt zantsk Du immerwährend mit mir und einstmals sagtest Du: Du wolltest lieber mit mir in der Hölle, als ohne mich im Paradiese sein-" Er: »Ja, leider! Und der Wunsch ging in Erstillungt« Schusterinngenvts. Arzt szum Schusterjunaen, den er untersucht): »Ja, mein Sohn, du hast einen starken Welag aus der Zunge.« Schusterjunge: »Um Jotteswillem Herr Doktor« wenn das de Meestern hört,ll kriege iek nur noch unbelegte Ztu en." Glttcklicher Zufall. Hausherr (zur Köchin): »Sie ha ben da eine prächtige Gans gekauft; kann ich heute Abend die Leber be-. kommen?« « »Aber gewiß, here Doktor; meini Bräutigam macht sich zufällig rein gar nichts daraus!« J Iriztsr. Grenadier (det mit seiner alten Flamme nur noch schwache Verbin dung hat, zur neuen Liebsten): »Also ich schwöre es Dir: spätestens von heut’ in vierzehn Tagen bin ich aus ewig Dein!« In set suchhnndlunq. Bauer: »An mein’n Advolaten möcht’ i schreib'n, der ma an Proz-ff verlor’n hat, und da brauchet i halt an Briessteller, aber an recht groben!« Nisus-. Altes Fräulein (zu einem Angler: »Das muß does entsetzlich langweilig sein« immerfort zu angeln und nichts zu sangen.« Herr: »Na, das sollten Sie doch wissen!« Viele Menschen« die nach ihrer eige nen Einsicht handeln, haben keine. Neide-Mk IV qus — mHert (Juuggeselle): »Ich habe so viel Geld, daß ich es kaum verwalten austs-Max ··O, ich wollte damit schon fertig werden.« settiagsen tu per Luft. · Ohne sich dünkelhafter, nationaler I Ueberhebung schuldig zu machen, darf lman behaupten, daß Deutschland in s den jüngsten Jahren in der Erobrrung der Luft an der Spitze gestanden hat. IDie Verfliissigung der Luft in großem Maßstabe zu technischen Zwecken, tvie bei der Erbohrung» des Simplontunnels zur Anwen-« dung kam, ist ein Verdienst des isnchener Professors Linde, die von mGrafen Arco und Professor Slaby ln Berlin erfundenedrahtlose Telegra hie mit elektrischen Wellen, System elefunlen, läuft überall sichtlich der ursprünglich von dem Amtes-Italiener .Matconi erfundenen Wellentelegra-" ihre den Rang ab. Das gleiche gilt on der Telephonie ohne Draht und-— nicht genug damit —- sehen auch die Franzosen, die seit dem Auftreten Montgolfiers und Charliers vor 124 Jahren unbestritten das meiste auf dem Gebiete der Luftschiffahrt gelei stet haben, ihre Führerrolle durch die Fortschritte der Luftschiffahrt in Deutschland wesentlich bedroht. Der Sommer dieses Jahres sah die Auf sehen erregenden großen Fahrten des Grasen Zeppelin; der Herbst aber brachte das dritte große internationale Wettfliegen um den Gordon Brunett Polal, das —- als eine Folge der deut schen Siege bei der 1907 in Nordame rila abgehaltenen Konkurrenz —- zum erstenmal auf deutschem Boden und zwar von der Gasanstalt der Stadt Berlin bei Schmargendorf als Aus gangspunkt stattfand. Angesichts der erhebenden Fort schritte, die in jüngster Zeit mit dem Bau lenkbarer Ballons gemacht war-s den sind, und der mit Flugmaschinens tiach dem Prinzip »Schwerer als Luft« erzielten Erfolge könnte es den An chein haben, als ob man Wettfliigen lrati; Art des Gordon Bennett - Ren nens, bei denen es sich nur um die Konkurrenz zumeist motorloser Bal ions handelt, eine übertriebene Bedeu tung beilegte. Dies ist jedoch keines ivegs der Fall. Die Führung eines Ballons, gleichviel ob er mit einem Motor ausgerüstet ist oder nicht, bleibt Sie unentbehrliche Vorschule fiir alle, , ie sich praktisch mit Lustschisfahrt be schäftigen. Längst sind die Zeiten vor ibei, in denen man genug gethan zu ha en glaubte, in einem entsprechend gro l, en Ballon zu einer bedeutenden Höhes aufzusteigen und sich von der dort herr schenden, meistens sehr schnellen Luft siriimung möglichst weit sorttreiben zu iassen. ». Der moderne Luftschisfer setzt seine Aufgabe vielmehr dazein, mit möglichst ökonomischer Ausnutzung des mitgenommenen Ballastes die in den verschiedenen Höhenlagen herrschenden, von einander abweichenden Luftströ imrsngen seinen Zwecken dienstbar zul machen. Er steigt, wenn er in niedri gen Luftschichten nicht die gewünschten Richtungen des Windes findet, zu ho lhen Regionen auf, muß, wenn ihm die genaue Orientierung verloren gegan sgen ist, sich bis aus Rusweite wieder zur Erde herunterlassen und1m Be darfsfalle wieder in die Höhe gehen. Kurzum er muß in zweckmäßiger Aus trußung der ihm günstigen meteorolo gischen Verhältnisse Aufgaben erfül len, die weit über diejenigen des den Motor bedienenden Techniters hinaus gehen und eher mit denen verglichen soerden können, die der in der Segel lunst erfahrene Nautiler bei der Füh rung eines Ozeanschiffes zu leisten hat. Dies alles aber sind Dinge, die man nicht hinter dem grünen Tische aus Büchern allein, sondern nur dann lernen lann, wenn man vielseitige ei gene Erfahrung mit zur Hilfe nimmt. Entgegen der allgemein verbreiteten Annahme, daß der Geburtstag der Lustschiffahrt auf den Tag zu setzen ist, an dem der Papierfabritant Joses Montgolsier im Jahre 1783 zum er stenmal einen in der eigenen Papier sabrik zu Annonah hergestellten Ballon mir heißem Rauche füllte, dessen leich tes Gewicht er an dem Schornstein sei ner industriellen Anlage beobachtet hat te. fallen die ersten Anfänge der Lust schissahrt in eine so frühe Zeit, daß man im Jahre 1909 ihr 200jahriges Jubiliium wird seiern können. Der Jesuitenpater Francesco Lana in Brescia hatte bereits im Jahre 167(), aus dem bekannten Versuche des Mag deburger Bürgermeisters Otto von Guericte mit den lustleer gepumpten Metallhohlkugeln weiter bauend, den Vorschlag zu einem Lustschisf gemacht, das von vier leer gepurnpten Kupfer kugeln getra en werden sollte. Vor praktischen Zersuchen schrak er jedoch schließlich zurück. Kühner als er war aber ein Ordensbruder von ihm, der Jesuit Lourenco de Guzmao, der am Beginn des 18. Jahrhunderts am Lis sahcner Königshose lebte. Er wußte dem jungen König Joao V. die Vor theile einerLustschissslotte zur Verthei digung der weit ausgedehnten portu giesischen Kolonien, insbesondere aber ie Mö lichteit militiirischer Trans porte m ttels Lustschiss in so glänzen denFarben darzustellem daß jener schon den Tag der portugiesischen Wettherr schnft gekommen glaubte. Er baute auch wirklich aus leichtem Stosse einen mit heißer Lust zu süllenden Ballon, mit dem er sich am 8. August 1709 vom hose des indischen Palastes in Lissahon etwa 200 Fuß hoch in die Lüste hob. Sein Apparat erlitt je doch beim Anstoßen an einen Dachgie bel schwere Beschiidigungen, die über triebenen Dossnun en des Königs ver- " wiriltchten sich ni t und Guzmac, der Ferste Mensch. der durch die Luft geflo gen ist, starb elend in der Berbannung. Mit dem Tage, an dem Jofef Mont golfier zum ersten Mal öffentlich einen (iibrigens unbemannten) Heißlusi Ballon steigen ließ, entzündete sich in Frankreich ein Wetteiser, der die voll ständige Lösung des Problems in große Nähe zu rücken schien. Wie es damit ging, welches die Schicksale der ersten Montgolfieren und anderer Ver suche aus der Frühzeit der Aeronautik waren, ist nachgerade bekannt genug, um hier nicht nochmals in Erinnerung gebracht werden zu müssen. Nach einer Reihe oerunglücktet Versuche sanken die B(:llonausstiege zu einern Schauspiel für Messen und Jahrmarkte herab und auch die beiden Luftschiffer-Kompag nien, die beim Beginn des ersten Re volutions - Krieges gegründet worden waren, verfielen, weil zu kostspielig, bald der Aufiösung Nur die Natur wissenschaft, besonders die Meteorolo gie, blieb dem neuen Fahrzeug treu und brachte es zu Aufstiegen, die durch ihre Höhe und Dauer der Fahrt be merkbar sind. Es ist jedoch bezeich nend, daß die in dieser Hinsicht erziel ten Relorde meistens ein Werk des Zu salles waren. Allerdings ist es sehr fraglich, ob der Physiker Robertson bei einer im Jahre 1803 von Hamburg unternommenen Lustsahrt wirklich die von ihm angegebene Höhe von 20,000 Fuß erreicht hat; denn sRobertson hat nie als ein Mann von unbedingter Wahrheitsliebe gegolten. Zuverlässi ger sind dagegen die Angaben vonBiot und Gan-Lussac, die 1804 die Höhe von 21,000 Fuß erreichten. AuchBar ral und Bixio gelangten im Juni und Juli 1850 bis zu Höhen von 18,000 und 20,000 Fuß. Bei allen diesen Angaben ist aber zu berücksichtigen, daß die Lustschiffer jener Zeit die Meß Jnsirumente nicht genügend gegen die Sonnenstrahlung und die Jnnenwür me in der Gondel schätzten, so daß die berechneten Resultate wohl ausnahms los zu hoch sind. Dies gilt ganz be sonders von einer Fahrt, die der Eng länder Glaifher in Gemeinschaft mit Coxwell am 5. Sept. 1862 bis zu 33, 000 Fuß öhe fortgesetzt haben will, wobei sich ie Genannten um minde stens 6,000 Fuß geirrt haben. Auch die berühmte Tissandiersche Fahrt, bei der dessen Begleiter Sidel und Ernte Spinelli erstickten, erstreckte sich nur bis zu einer Höhe von 25,000 Fuß. Den Höhen - Retord halten vielmehr noch heute die deutschen Luftschifser Prof. Berson und Dr. Siiring, die bei einer am 31. Juli 1901 unternommenen Fahrt die Höhe von 32,000 Fuß er reichten, wobei beide in Ohnmacht sie len. Der Vollständigkeit wegen sei hier noch erwähnt, daß unter den mit soge nannten unbemannten Registrir-Val lons unternommenenFahrten die größ te Höhe einem am B. August 1905 in Straßburg ausgelassenen Ballon zu kommt, der eine Höhe von 80,000 Fuß erreichte, während der höchste bisher ausgeführte Drachen - Aufstieg, der am 25.Nov. 1905 vom Observatorium Lindenberg in der Mark aus unter nommen wurde, bis 2(),000 Fuß Höhe ginge Diesen Höhen - Netorden steht als bisher beste Fernfahrt diejenige gegen über, die im Auftrage des Aero-Klub de France die Sportsleute Comte de la Vaulx und Comte de Castillon de Saint - Victor ausgeführt haben. Sie stiegen am 9. Ott. 1900 mit dem Bal lon Centaure von Vincennes bei Pa ris auf und gelangten in einer Fahrt von 852 Stunden Dauer-, wobei eine Höhe von 18,000 Fuß erreicht und eine Strecke von 1400 Meilen zurückgelegt wurde, bis Korosiifchew bei Kiew in Rußland, haben also damals das gan ze siidliche Deutschland, Oesterreich und Ungarn überflogen. Am nächsten to men ihnen Berfon und Dr. Elias, die bei einer ebenfalls tief im JnnernRuß lands bei Zuranla endenden Fahrt im Januar 1902 einen Weg von 1000 Meilen zurücklegten. Die Aera der Ballon - Rennen in eigentlichem Sinne des Wortes, wobei als-: zu »ann«cihernd« gleicher Zeit von einem und demselben Orte mehrere Ballvns um die Siegespalme ringen, beginnt mit der letzten Pariser Welt Ausstellung, bei der zum ersten Male internationale Sportlustsahrten ver anstaltet wurden. Selbstverständlich darf man sich derartige Veranstaltun gen nicht nach dem Vorbilde der Pfer dercnnen vorstellen. Die große Nähe eines Ballons ist stets eine Gefahr siir den anderen. Die Entlassung der ein zelnen Lustsahrzeuge erfolgt deshalb nicht in demselben Augenblicke, sondern nacheinander. Nichtsdestoweniger war— es aber doch ein großartiges Schau spiel, als am 15. Ott. 1905 nicht we niger als 20 solcher gesesselten Riesen im Tuilerien - Garten zur Absahrt bereit standen und sich in Zwischenrau men von nur wenigen Minuten in die Lüste erhoben. Zu ihrer heutigen Bedeutung sind diese Fahrten erst durch den aus An regung des Aero - Klub de France ge gründeten internationalen aeronauti schen Verband gelangt, der am 14. Ott. 1905 ins Leben trat und das erste Wettsliegen zur Feier des 25jährigen Bestehens des Berliner Vereins siir Lustschissahrt im Ott. 1906 von der Gas - Anstalt Tegel aus veranstaltete. Inzwischen hatte auch Gordon - Ben nett, der ost genannte Gönner des Au tomobil - Sports, als Wanderpreis einen tünstlerischen Gold - Potal sitr denjenigen Lustschisser - Verein aus gesetzt, der den errungenen Preis zwei mal siegreich vertheidigen würde. Beim ersten Gordon - Bennet-Ren-J nen, das am 30. Ott. 1906 vvn Paris » aus seinen Anfang nahm, siegte unter? 16 Bewerbern der amerikanische Leut nant Lahm, der seinenBallon über den Aermel - Kanal bis nach Flyinhall in Yorlshire 450Meilen weit führte. Sie ger im 2. Gordon - Bennett - Rennen, das im Oktober 1907 von St. Louis aus veranstaltet wurde, ward der Deutsche Erbslöh, der schon lurz vor her bei einem von Brüssel aus unter noxnmenen Rennen mit einer Fahrt bis aniden Fuß der Pyrynäen erster ge worden war und von St. Louis aus etwa 1000 Meilen weit bis nach San dy Hool an der atlantischen Küste flog. Entfernungen wie quer über den atlan tischen Ozean oder bis nach Ost-Sibi rien, von denen man gelegentlich von Phantasten saseln hört, sind lächerliche Utopien schon aus dem Grunde, weil konstante Luftströmungen von entspre chender Länge zu den größten Selten heiten gehören. Dr. Erich Woltersdors. Seewärtj tm Ballen. I Die aeronatischen Veranstaltungen» in Berlin haben die großartigste! Ansammlung von Ballons mit sich gebracht» die bisher je stattgefun den hat. Die vorjährige Wettfahri. die non St. Louis ausging, hatte schon gezeigt, daß sogar die rie-« sigen Ländermassen jenes Kontinentss nicht ausreichen, um die Ballons voll- i ständig auszusahren. Dieses Malt glaubte man die Nähe des Meeres nicht fürchten zu müssen: unter dem Ein flusse eines Hochdruckgebietes, das von Westen herangerüclt war, und einiger närdlichenDepressionen wehten in Ber lin westliche Winde, die den Lastschif fern ein weites Feld ins Jnnere von Asien in Aussicht stellten. Leider än derte sich die Wetterlage über Nacht: das Hochdruckgebiet schob sich schnell nach Osten, sodaß die Vallons während der Nacht zunächst nach Süden und später nach Westen und sogar Nordwe sten herumboaen. Statt der russischen Ebenen winkte ihnen um die Nord-see Jm Ballon Ziegler befanden sich Leutnant Möller und Verfasser dieser Zeilen. Als alle Ballons gefüllt wa ren, wurden die Führer zusammenge rusen. Zuerst wurden die Bestimmun gen verlesen, sodann die Wetterlage er klärt: der Wind sei nach Ostsüdost um geschlagen, diese Richtung reiche mit geringen Schwankungen bis zu großen Höhen. Jm Norden und Westen jedoch sei starle Rechtsdrehung zu erwarten. Dann kam eine iukze Warnung: »Sie haben gehört, meine Herren, es geht aus die Nordsee zu. Seien Sie vor sichtig: wir möchten keine Verluste zu beklagen haben.« Während der Ausführungen über die Wetterlage herrschte gespannteste Aufmerksamkeit Es war sich ein je der über die gefährliche Lage tlar und vertieste sich eingehend in die Wetter torte, aus der allein man nun denSieg heraus-lesen mußte. Da sah man man men, der es lebhaft bedauerte daß er sich nicht die nöthigenKenntnisse in der Wettertunde angeeignet hatte, und dem jetzt die Zeichen aus der Wettertarte unentzisserbare Hieroglyphen waren. Aber noch niemand ahnte wohl, daß das Leben vom Verständniß dieser Zei chen abhängen würde. Das eine schien uns klar auf der Hand zu liegen, daß diese Dauerfahrt imGrunde genommen eine Zielfahrt war. wobei es darauf ais-kann die Nordsee zu vermeiden. Mein Plan war daher folgender: Zu nächst wollte ich den Ballon tief halten, um mit möglichst geringer Geschwin digteit zu fahren und Ballast zu spa ren: bei Tagesanbruch, wo wir etwa in der Gegend zwischen Hamburg und Bremen sein würden, wollte ich den Ballon durch die Sonne hochtreiben lassen und bei der zu erwartenden Rechtsdrehung iiber Schleswig-.Hol stein und Dänemarl nach Schweden oder Norwegen fahren. Zuerst schien auch alles gut zu gehen. Fortwährend stellten wir Berechnungen über die Richtung und Geschwindigleit an und bemerkten voll -Genugthuung, daß wir ziemlich genau nach Westen flogen. Die Geschwindigkeit wurde jedoch bald sehr groß, so daß wir erwarten mußten, bei Tagesanbruch schon zu weit nach We sten gekommen zikseim Einen Augen blick spielten wir mit der Jdee, nach HEugland hinüber zu fahren. Aber die I Thatsache, daß wir nach derWetterlar te Rechtsdrehung erwarten mußten, u. der schon langsam nach Norden drehen de Wind ließen uns wieder davon An stand nehmen. Die Geschwindigkeit wuchs immer mehr, so daß wir sehr bald genaue Richtung auf die Nordsee zu hatten, die wir schon mitten in der Nacht erreichen mußten. Da beschlos sen wir, in größerer Höhe eine mehr nördlich ziehende Luftschicht aufzusu chen, um über dem Festlande zu ver bleiben. Das schien uns auch zu ge lingen. Immer mehr nach rechts dre hend, flogen wir in nordiistlicher Rich tung Nachts zwischen zwölf und ein Uhr über Hamburg hinweg und trie ben parallel dem westlichen Elbeufer weiter. Je mehr wir uns jedoch der Elbemiindung näherten, um so stärker schien uns das Meer.anzuziehen. Die Lenchtfeuer der Elbe rückten näher und näher. Mit äußerster Spannung ver folgten wir die Richtung, fortwährend nach Kompaß und Sternen ausschw end. » Sollten wir wirklich nicht mehr an der Elbemiindung vorbeilommen? Würden wir dahinter wieder weitere Rechtsdrehung des Windes finden, die uns die Wetterfahrt ermöglichte? Das waren die Fragen, deren Beantwor tung uns Sorge machte. Vor uns tauchten die Lichter oonGliicksstadt aus, das am rechten Elbeufer liegt, wo die Elbe sich scharf nach Westen hin wen det und in breitem Bett in die See fließt. Nur noch 29 Meile waren wir vom Ufer entfernt und näherten uns immer mehr. Jetzt galt es, einen Entschluß zu fas sen! Wir mußten darauf gefaßt sein, unten einen viel frischeren, aus die See zu gerichteten Landwind zu finden. Wir wußten ferner, daß ein Ballon Nachts nur sehr schwer zum Fallen zu bringen ist. Diese beiden Ueberlegun gen bewogen uns schließlich, das Ven-. til zu ziehen und es mehrere Minuten offen zu halten, so daß das Gas rapid unter Rauschen entwich und der Ballon endlich in schnelles Fallen kam. Auch während des Fallens trieben wir noch weiter auf die See und überflogen end lich in 1000 Fuß Höhe Glückstadt. Plötzlich jedoch wandte sich unser Bal lon scharf nach Westen; vor uns tauch te ein Hochwasserdeich auf, den wir senkrecht überflogen, gerade aus das Meer zu. Die mondhelle Nacht gestat tete uns ungefähr-e Orientirung. Aber die Geschwindigkeit war groß, und je den Augenblick konnten wir das Ufer erreichen, nach dessen Ueberschreitung wir vielleicht niemals wieder Land zu sehen bekamen. Deshalb riß ich den Bcllon, der von selbst zu fallen ausge hört hatte, schon in großer Höhe aus; Vcniilziehen würde nicht schnell genug gewirkt haben. Dieser Maßnahme verdanken wir, daß wir noch 300 Fuß vor dein Elbeufer auf Marschland zur Erde gelangten. Unser erstes Gefühl war natürlich das der Niedergeschlagenheit, weit wir durch diese vorzeitige Landung jede Hoffnung auf einen Preis zu verlieren glaubten. Dann jedoch sagten wir uns, daß es anderen nicht besser gegan gen sein würde, und sogleich stieg die Besorgniß auf, ob wohl alle den Ab stieg frühzeitig genug eingeleitet hät ten. Nur Erfahrung und meteorolo gische Kenntnisse konnten den richtigen Entschluß diltiren. Es ist bekannt, daß sieben Ballons nicht mehr rechtzei tig gelandet sind. Nur einer davon ist absichtlich über die Küste geflogen, in der Hoffnung, England zu erreichen. Man hatte nicht an die Rechtsdrehung des Windes gedacht, die nothwendig eintreten mußte. So lehrt dieser Aus gang wieder, daß vom Lustschiffer eine gründliche meteorologische Vorbildung verlangt werden muß. Glücklicherweise smd sechs von den auf Seen getriebenen Ballons gerettet worden, theilweise erst in höchster-Noth durch zufällig vorüberfahrende Schiffe. Wegen dieses traurigen Verlustes darf aber nicht das ganze Wettsliegen als mißgliickt bezeichnet werden. Daß Eu ropa bei dieser Wetterlage für Ballon dauerfabrt zu klein ist, wußte man vl)ned-ies. Die Hoffnung die Bal lon«- würden sich bald soweit nach rieth wenden, daß Standinavien er reicht würde, vereitelte leider die Arn deruna der Wetterlage. Aber die aufs Meer getriebenen Ballons haben doch eine ganz erstaunliche Fahrtdauer ge zeitigt, —— Helvetia fuhr 78 Stunden. Diese Vervollkommnung von Füh ruirastechnit und Ballonmaterial fest gestellt zu haben, ist doch ein großer Erfolg. Dr. Franz Linke. — 136 Jahre alt. Die Zeitung der Rigaschen Stadt polizei bringt folgende Mittheilung: Am 5. September weilte in Riga, auf der Durchreise nach Warschau zum Jubiläumsfeft des ersten Dragoner Regiments des Königs von Württem birg, der verabschiedete Wachtmeister dieses Regiinents, Andrei Nikolaje witsch Schmidt, der am selben Tage 186 Jahre alt wurde. Zur Bestätigung seines hohen Alters zeigte er seinen Abschiedgiitas, auf dem gesagt ist, daß Andrei Nitolajewitseh Schmidt am 5. September 1772 geboren, orthodoxer Ronfession und am 6. August 1796 zum Dienst in das Nevaler Bataillon eingereiht worden ist. Am 18. Juli 1798 überschritt er die Alpen unter Ssriworow Für die lsroberung zweier Geschütze und einer seindlichen Fahne bei Smolensk 1812 erhielt er den GeorgssOrden dritter Klasse und eine silberne Medaille. Für die tiroberung einer türlischen Standarte bei der Er stürmungEriwans im persischenKriege 1827 wurde er mit dem Militär-Or den zweiter Klasse ausgezeichnet Bei der Erstürmung von Praga 1831 wurde er mit dem polnischen St. Sta nislaussOrden und für die ist-stür mung von Warsehau 12332 mit der sil bernen Medaille am Andreas-Bande delorirt. Nach der Eroberung von « Tiragpol im Jahre 1848 erhielt er ebenfalls die silberne Medaille Bei der Erstiirmung des MalalowHiigels vor Sebastopol erhielt er für die Rettung des Kontreadmirals Nachimow den Militärorden erster Klasse. Jm Jahre 1857 wurde er wegen Kranthzit aus dem Dienst unter Verleihung einer jährlichen Pension von 1200 Rubel entlassen. Dieser Veteran geht noch ohne fremde Hilfe, nur auf einen Stock gestützt, hört gut, spricht vernehmlich, ·-« sieht aber schlecht. Er hat nie geistige Getränke gebraucht und nie getaucht, ist aber ein Freund von SchnupstabaL ; Seit 62 Jahren ist er Witwen lebt-. einziger Sohn ist im Kriege mit den Türken fallen. Der Veteran l , für gewö nlich in Tiflii. «