Dis HIM Stocke-. » DR fsßis Zollgeichichte Von A r thntAQieitnet - Its- Komnierzieneotd Hedivig mod. gebotene hubetinnier« hatte M Miste-at ihres iitolisttien Hei Histhchens als- sinnioen Gruß III den Bergen einen großen Strauß blühendet Alpen-sen et hslten, nnd zerincirierte sich in ihrer zu Hannovet den Kopf auf Nicht Akt sie dein Maqiftkat fiir Die stiebntseviitdige Auiniertiamieii Ehre Dathkeii beweisen könne Ein Eldgeichenk für die Junker-neu er FÄGI der Dame ans den-, Grunde Wssend zu sein, ireil sie reqei mäßig seit Jahren in Weihnacvien eine große Summe an den Maniirtat zu diesem Zwecke sandte End dies auch fernerhin ikkun wollte Ja dieser Raihlcsigieii mindre sich Frau Hedssviq ichkießlich In ihren Kriteri, ver nach einigem Nachdenken Ost-schlug dein Tllkaqisftrat des tiwlis fchen Städtchens fiik daz- Zwangs ·keUegiu.-n eine junfsientenasocke zu stiften. «Weißt du, Hede«, setzte der Kommerxienkath hinzu, »wenn schon, denn schon — also eine Giode ans purem, e teen Golde! Unser Fi Wzmini et Maus-W ja. Wir mol len aus nicht lumpen lassen!« Mit ideer Worten ging er zu feinem mächtigen Geld-scheint und holte der geliebten Gemeintin sechs-; suntelnagelneue blaue Reichsbant i noien zum Unions einer edit gokde ! nen Präsidentenglocke ! »Die goldene Glocke verweist du gin, Bede, und fchicksi sie dann uns tet Vetthveesicheknng von iechibun l deti Ratt in deine schöne Heim-im wetde den Magisient deiefiich verständigen Die Giocke soll et flingen zu Loh und Preis der edien Spindel-in denn-in Wallinod, arbeite ne hubetknaier aus dem schönen Ti: tobtlondek Dankbar rüste kkrau Veoe Mit Dann aber äußerte sie doch ein kleines Bedenken Für einen nahesu wert-bliesen Strauß sechs-dun deri Mark zu geb-en is diese Rob lesse schien der sporsamen Tirolerin etwas übertrieben zu sein. »Na, Bede! Wenn schon, denn schw! Kaufe ruhig «ne Glocke »in-: purem Gold iiir iechshunderr Reichs iilberlingel Wir könne-si- ung lei. sen und wollen uno nicht lumpen lasse-! Ich schreib-e jest qleich an den hochlöblichen « saniiirar nach Brot« . Ein Stündchen später fuhr Frau Wall-wo in die Smol, wo sie bei einem Groll-arbeitet eine Glocke er stsnd und sogleich oerpacken ließ. Des Partei unter Werthoersicherunq von leMunderl Mart und die Zoll isdltierlliirung qab Frau Hebe, die W sehr vergnügt aussah, persön lich zur Post, und forqfältig be wahrte sie den Aufgabescheim um des Gatten gecniiber den Nachweis Tit den Lollzug reiner Anordnung liefern zu können· Richtig wollte der Komnrerzienratd bei Tisch den Anfgabeschein sehen. Damit war die Angelegenheit zu bannt-ver Pronwi erledigt »Na, Profes. Hebel Die goldene Glocke soll die zu Ehren erklingen! Wird die einzige Gemeinde in Tirol sein, die eine Präsidentenqlme aus reinem Gold hat! Werden mächtig stolz fein darauf, deine Landsleute!« I R F Jn die Kanziei dei :ers des t. t. Onuptzotlnsniei »r.it der dicke Bürgermeister Tiitkrrtitksen Titeroeriins » taier mit böslichem Gruße un« dienit . licher Miene. Der mit Arbeit überlastet-» amtsvorstand fragte turxr Bürgermeister iviinichen?" Zoll »ber! J »Nu! frng’n inöcht’ icti, o« vie aug» bannt-ver angemeldete vizoldene Prä frdentenglccke schon Dies-einer einge noan ifcht? Ein nodleg Geschenk von der Frau Koknsnerrienrstn Wall rnod, die rvo aus nnferens Ziädtle stammt und in Hannover verheira thet ischtk Jaivth ifckn halt mag Schönes unt foiche Anhänglichkeit an Die heimath, mag ich sag’n! Mei neu S’ nit auch, Herr Oberverwal ter?« Der Zollamtsvorftand brummte et was in den Bart und entnahm rein Stnhifchrante das bereits Irr-Stich ge öffnete und behandeln Kästchen mit der goldenen Glocke. »Hier, Herr Bürgermeister, ist die Sendung aus dann-ver fiir den Stadtmagistratt An Zsllgebiihren sind achtzig Kronen zu besahlen!« sdek etschrockene Bürgermeister riß die siegen auf nnd stammeltet »Wirk nit sei-? »Da baden S’ Ihnen aber seh-n arg much-net, mag ich sag"n!« »Was richtig berechnet nach der Mag-al- von iechshunvert W und nnd dein Gewicht des Wnssndeu Keines Gold kostet eis- n Zoll!« »Ist nit fein! Wird das Zoll M nat-laws müssen! ein Einsehen here Ober W! Weier S’ denn nit, - its einem Ists-est keine Red - fein rann, wes-n Träger-einge , s- Wo m - ni t. Its-M Wiesen zahlen : M foI doch ein Geschens Ue HAL« « - nett mich nnd das Zoll MS M Sie »am- di « s III-I ff« Zollsebndren er J « » W ins ist« dicken Kopf. »Sie wollen also nicht bezahlen! Ith Ins-r gleiche Die Glocke wird .reingemäß amtlich oerpacki und an Ren Tit-sendet noch Hannooer zu-; l rückgeichickt!« ’ «Sell deri nit sein! Sell thiit eine. Beleidigung für die Frau Wsjllrtiods fein, die ein Kind unserer Stadil ifcht! Seil wör’ sogar eine Belei-! digung von Amts wegen« mag ich( iag’n! Seil darf unter reinen Um-» ständen nit geschehen, wes-l « wohlll Jch protefiir' also hiermit gegen dies Zollberechnung, weil felle zu hoch bemessen erscheint, mag ich faq’n! Jowvhl!'· Gebirg r: bis-date der Höll-ten »So? Proteitiren wollen Sie?« «Jawohl! Und beim Iincmiminb fterium werd’ ich amtlich Beschwerde erheben! lieber Ihnen hoch allemal noch ein Höcherer, der wo ein Ein feben haben wird, mag ich i—az’n! Jfcht in völlig aus der Weife’: achtziq Kronerl fiir ein Glöckele, wo man gar nit weiß, ob es wirklich ganz von Gold iicht oder nii!« »Ab!« rief der Zollamtsvorftcsnd, »Sie zweifeln as r Echtdeit des zollpflichtigen Gegenstandes? Nan, da P gleich und leicht gehoifen!« » ieio?« «Sehr einfach! Jch nehme Von Ihrem Zweifel amtlich Kenntniß und iende die angeblich aus reinem Gold gefertigte Glocke zur amtlichen Unter uchung an we- i. k. Piunzirungeamt nach Wien. Sind Sie damit ein verstanden?« »An wag fiir ein Amtl woll’n Sie das Glöckele schicken?« »An das Punzirungoamt in der Wiener Münze Mit Hilfe der Pun een wird man schon feststellen, ob die Glocke wirklich aus reinem Golde gefertigt oder vielleicht nur vergoldet ist! Danach wird dann der Zoll be rechnet werden« Iter den Ohren und fchiiitselie den I »Ah so wohl! Jetzt lauft das hasele bereits anders-! Sie geb’n also selber zu, daß der Zoll zu hoch berechnet word·n iichtL Schicken S’ nur sexl Glöetele an dao Lanze-toan ich din. mag ich sag's-» amtlich ein-s verstanden s« Recht guten MorkxenH Herr Obervertvalter!" « »Auch so viel, Herr BürgernieH ster!« ( O O f l Nach Verlauf oon reichlich sechs Wochen stand ver Bürgermeister Ischurtfchentoler zufolge einer amt lichen Vorladung wieder in derl Kanzlei des Honotgollatntsvorstonded Recht quten Momen. Here Ober vertvaltetL Sie hoben mich rufen lassen also wird vom Punzenamt von wegen dem goldenen Glöetele Nachricht kommen sein. mag ich tao’n!'· Der Zollarntsches lächelte spöttisch: »Den sich was mit Ihrer —- goldenen Glocke!" »Wie? Jscht felles Molefizsolöckele etwa nit von Gold?' »Nein. Laut omtlicher Feititel lang ift die Glocke von Silber und nur vergoldet!« Nil möglich! Der Wallmod in hannooer hat doch an den Magister-e gescheiod’n, die Glock wiss von rei nem Gold sein! Und knit schätzun dert Martln ischt felleo Glockele ver sichert g’wefen!« »Das Papier ist geduldig! Wachen wir der G’schicht’ ein Ende! Do die Glocke nicht oon Gold ist, sondern von Silber und nur vergoldet, be rechnet sich der Zoll nur auf zwanzig Kronen! Für die Untersucht-no durch kais Puniirunqsamt in Wien. für Worin Stempelgebiibrem Manipula iicngiaren, finriitiiche Geisiihr sind Werthoersickerxtnq find ern-J weiter-! H Kronen 45 Heller zu bezahlen, in Summa also 45 Kronen 45 Heller»« »Wie-) nit sein! Zell zahln wir ni: für ein goldenes Glis-Sel- da qkr ni: von Gold ischil Ischt ja naJ ich iaqn, sang »Jur- der Weise Und lo viel Kosten verirjschm für ein feil-ermi- Glödele und behaupten, daß felleH- Helunip sechs-hundert Mart niertki sein foll! Sell iicht ji schier eine Vorspiegelung falfctzer That fachen und straft-ar, mag ich sagn!« »Wollen Sie bezahlen oder nichts-" :Jn Ewigkeit nir! Belangen werd ich den Goldarbeiter in bannt-ver der selles Gelurnp eschickt hat!« »Das qeht das Tollami nichts an! Die amtlich erwachsenen Kosten aber müssen Sie unbedingt bezahlen!« »Jn aller Essai-steil nil! Nii einen siteuzer bezahlt die Gemeindeinsses Ehenver leg ich mein Amt nieder! So ein Schwindel, mag ich sag-n! Ein goldenee Glöckele, wo gzr nie von Gold ifcht!" «Sie oeeweigeen also Namens des Magistraies jegliche Bezahlung-P «Jawobl! Zahlen thun wir nixen, nit einen Kreuze-W »Gut! Uns ist ei auch rechts Die Glocke wird nun amtlich an den Mistbietenden versenge-ex der Erlös verfäst dein Fisrnsl Wird der Be trag von 48 Kronen 45 heller ni t erzielt le wird die Geadelt-sie it den Ausfall hastnfliehttg erklärt das Manto Desgweile ein eirieben, mai neue nnd erhebliche As ver ursachen witd.« 1 »Noch nied- Qvfeenl Sell geht nie. um« Its- roollen Sie bezahlen oder rein Der Bürgermeister besann sieh lange. »Diese-O mithin der näch sen Mitte-ists nimm inverhandelt sek- lietnnch so Ihnen amtlichs h Oele Ich W- age S imerll nie se an a Use »Ur gesenle Mike M eine Aufbewahrunng von täglich 5 hellem bezahlt werden mus. Ferner die Zinsen ten-d Zin seozinsen für die Saume von 43 Kronen 45 Hellernl' Jede hatte es der Bürgermeißer eilig, die Kanzlei zu verlassen. Von Zinses-Zinsen war er ein Tot-feind Zum endailtigen Beschluß dens tlzigte der Magistrat aber dennoch vierzehn Tage. bis endlich die Gebüs ren für die «goldene Glocke aus Sil ber« im Zollainte bezahlt wurden. Gleichzeitig wurde bechlossen, von dem Lieferanten in Dann-mer« dein Gold arbeiter, den vollen Ersatz aller er wachsenen Kosten zu fordern und die Glocke ihm zur Verfügung zu stellen. Jm Weigerungssalle würde Anzeige wegen Betrug-« dei der Staatsan waltschaft erstattet. I i it Seit Absendung des Geschentes an den Stadtmagistrat war schon so viele Zeit verflossen. daß sich der Kommer lzienratis Wallmod in hannover iiber das Auebleiben des erwarteten Dant briefes nicht wenig wunderte. Eines Tages sprach er auch rnii seiner Gat tin dariiber. Die meinte, der Herr Tschurtschentaler werde wohl mit Amtsgeschöften überhäuft sein, auch bade er in seinem Berufe als Leder sabritant stets viel zu thun. »Na, bede, unter einen Dantvrief wird der Mann mit dem schönen Ra nien doch wohl seine amtliche Unter schrift setzen können! Uebrigens ver-« lange ich teinen Dant, nur eine Em pfangsbestiitigunza der Ordnung hat ber. Hat vielleicht der Stödtlesvascha an dich geschrieben?« »Nein! Jch hab« seit vielen Wochen keine Nachrichten aus der Heimath er halten!« »Sonderbar! Gelegentlich werde ich eine postalische Nellamation veranlas sen. Den Ausgabeschein habe ich ja ausbewabrtl« »Aber bei einem Geschent tannst du doch nicht rellamiren!" .Weshalb soll ich denn nicht amt lich ansragen lassen, ob der hochlöb liche Stadtmagistrat die Glocke auch richtig erhalten dabei« »Weil eine Nellamation so aus-: siebt, als wolltest du absolut ein Dantschreiben haben!« »Na. schön. warten wir also noch ein paar Wown Kommt aber bis dahin die erwartete Empfangsanzeige nicht so werde ich mir erlauben, dem herrn Bürgermeister durch die deut sche Reichswst amtlich aus die Zehen zu treten nicht wegen de- Dante sondern wegen einer Empfang-kl stätigungl Das gehört sich doch ein ; tach das l Das Gespräch wurde vlöslich un-1 terbrochen. Die Zose meldete den( Goldschrnied Rösicke, der in dring licher Angelegenheit Herrn Kommer zienratb Wallmod um Empsang bitten lasse Frau hedwig war plbslich sebr rotb aetvorden und wollte sich entsee nen. «Kon1m nur mit. Liebste, es wird ja auch dich interessiren. was der Mann zu melden bat! Offenbar hängt sein Erscheinen mit der Schweigsamteit des herrn Ischari schentaler zusammenl« Lachend siihrte Wallmod die Gut-« tin am Arm in den Solon Das Lächeln aus den Lippen des· Herrn Kommerzien-rathe— verschwand aber, als Nostcke iiber dag- ibm zuge gonqette Schreiben des Stadtmaqi strats berichtete und um schriftliche Bestätigung dafür bat, dasz bei seiner Firma nur eine silberne, im Feuer bergoldete Glocke getauft, bezahlt, vor den Augen der Frau Kommerzien ratb dervackt und oon der Dame selbst mitgenommen worden sei. »Was? Fiir sechs Blaue bekommt man doch allerorten eine echte goldene Glocke!" Der Goldschmied erwiderte böslich: Verzeihung Jn meinem Geschäft wurde eine vereioldete Silberglocke zum Preise von dreihundert Mart getanst, bezahlt. verpaekt und der gnädigen Frau postsertig über-geben« hierüber erbitte ich mir eine schrift liche Bestätigung, ucn den Bürger meister Tichurtschentoterwegen Belei digung und Bedrohung ersolqreich berklagen zu können. Ich lasse mich von niemand einen Schwindler schim psen!« z Walltnod begriff sosort und war; entschlossen, hedtoig zu decken, der« Gattin einen geordneten Riiekzug zu» ermöglichen .ES wird vielleicht doch ein Jrrihum nnterlausen sein, here Rösieke,« sagte er begiitigend. »Diss kichertpeise bot sich meine Frau bei der Bestellung versprochen! Die Sendung wurde ja mit Werihversicherung von sechihundert Mart der Post til-erge ben. Beruhigen Sie sich also here Mönch ich komme siir alle Kosten aust« Der in seiner Firmenelpre geträntte .Mann wollte sich aber nicht be schwichtigen lassen. ·Oitte, here Rösieke, siir wie viel bin ich Ihrer Firma guts« Oredit in jeder gewünschten höhe, here Kommerzienrathsi »Pa, schön! Die Firma Msicte ahlt also an den Stadtmagistrot nkit est-meistens den Betrag von as -- III-B- - Kronen 45 Vettern als Crsah siir die erwachsenen Kosten; auch fordern Sie die Bis-sending der dergoldeden Silberglocke and senden eine neue echt goldene. Und schreiben Sie aiitigst dazu daß alle Zollgebiihren von mir erseht werden!« »so Beseht! Ich danke Ihnen fiir den aiitiaen Auftrags Was aber soll ich mit Silbernen« beginnen wenn sie aus Tirol zurücttomnrt?' »Die Silderne schicken Sie mir zum -- Andenken!« Als der Goldschnried sich schwan- » zelnd entfernt hatte wars sich Frau? Hedwig eralühend in dieArine des» "Gatten Verzeih mir. du lieder, au ter, nodler Mann!« »Sei nur stille, Schan! Man spricht darüber nichts Und ein rich tiger Mann wird alles thun, um seiner Frau eine Blamage zu erspa ren, auch wenn sie verdient sein solltes« «Dars ich dir die ,,eingesparten'· dreihundert Mart wieder Unbändi gen? Ich gelobt absolute Bessernna, werde nie wieder s- einsparen!« »Wer’s alaubt.« O O I Jn der nächsten Gemeinderatbs sisung schwang Herr Tchurtchentaler mit Wucht und Würde die goldene Glocke. Gerne wäre vom Verfasser auch der Name der einzigen Stadt in’«Tirol mitgetheilt worden« die das Glück dat, ein solch selteneo Stück ihr eigen zu nennen. noch dazu vollständig zoll nnd spesensrei. allein er hält eine Verschleieruna des Nament- sijr drin gend geboten, weil nämlich die Ge schichte sich in Wirtlichleit ereianet bat. Der cegionär. Stizze von L. Vogelsberg «Wegtreten!" Erschöpft schlichen sie iiber den son nenstarrenden has. Wie das brannte! Das haus schien knit seinem gtellen Weiß bis in das Gehirn zu brennen, und iiber dein sandigen Oos zitterte es wie am Hochosen - unbarmherzig wie das Leben. Freisidenlegiou -- es war eben nicht anders-. Die meisten, die hierher kamen. wußten-I ini dar aus, und dennoch gingen sie immer wieder in die Hölle. Auch Maus Aas-nassen Doch er war noch verbiiien oben drein. Der Sergeant hatte es wenig ltens dem Kapitiln Logrange gesagt, troszdem er ihm eigentlich nicht iibel wollte und der Kapitiin auch nicht. «Schade.« hatte et sogar gemeint, «der Kerl ist sonst so brauchbar. Et was mehr Liebe zur Sache, und er könnte die Tressen haben!'· Sie hat ten dabei ia mertmiirdia gelacht. Gott ja, bei der Legidn tonnte nian eigent lich schlechterdings leine Liebe zur Sache verlangen . . Inzwischen schlich Klaus Raoinus fen durch die Gluth Ihm war das so furchtbar eaal, ob er die Treffen betam oder nicht. Und dan der Legion ging er auch nicht mehr fort. Die war noch lange nicht das Schlimmste. Er fühlte. wie ihn der Dienst zurich, er sah das Ende tommen· Was schadete das! Er brauchte doch wenigstens nicht tu den ten . . . . »Rassmiifsan!« lsr fuhr berunL Do stand der Sel geant und liielt ihm einen Brief hin. Er machte ein ganz wohlwollendeg Gesicht dabei. Und Klaus Rasniussen steckte den Brief ein und ging in die Raserne, Inn sich eine tülsle Stelle zu suchen. Lanae starrte er auf das geichlossene Anvert. Er tannte die handschristt Bertl Grandinaer. SteiL groß, un pelenh wie der ganze Zier-L lsine Angst befiel ihn, weil Berti schrieb. Der sprach und schrieb selten, wenn schon, dann mass der Mühe werth· Dann riß er den Umschlaa ab· »Mein lieber Renegatt Weil Du mich daraus dereidigt hast« betommst Du den Wisch. Sonst würd ich mich dedanten. ,Alsp mach’ gesälligst tei nen Krach: der Witt, der Haderlump, ist gestern ausgerückt mit einer vom Brettl und hat das arme Frauerl sisen lassen, die Traudei. Mach’ Dir tein’ Schmerz drum: sie hätt« Dich damals nehmen sollen, dann wäs nicht passirt. Gott sei Paul sind keine Epigonen da. Das »Ehepaar' Jspll den Flug nach Algier genommen den. Vehiit’ Dich Gott Bertl Grandinger, Nunstrnaler.« s Ruhig saltete Man- Rasmussen den j Bries zusammen und schob idn in diei Tasche. Er dachte dabei an einenl Abend im Englischen Garten, an dem er irdischen Rosendüschen einem jun gen, blonden Mensqentind den rathen Mund sast wundgetiisst hatte. Und diesem Abend waren viele, viele ähn liche gefolgt Und als sie ihr Rest bauen wollten, da stand ein anderer dazwischen, und dasselbe junge Men schenkind lieh sich vom Golde blenden. Und Klaus Rasmussen trat stumm zurück dar jenem. »Es( Narr. Du verrilater!« hatte Iibm Standinger gesagt und ihm die IFsusie dort cesicht gehalten. - Idee Klaus guckte nur sie Achseln· .Sie hat sele gewählt, und den lWillen einer Dame muß man resdel ) tiren!' i »Respeltiren?« Die so was that, und »Darne!« Nat-, Mannderl—dann geb« wenigstens hin und sag’s ihr; die Neu siyt eb« schon am hochgew-f tisch!" Klaus Rasmusien ichiittelte stumm« den Kopf. »Nein, Berti, da bin ich ser- : lig! Jch geb’!« Er trat dicht vor den andern hin, und ein lalter Blick brachi ans seinen Augen, »Bertl, ich wünsch«s ibr Glück Ä alles soll sie haben. al les! Aber wenn . . . der . . . es wagen sollt’« sie nur mit einein Blick zu trän len, gelt. das schreibst rnir?!« Berti sah ibn erschrocken an. »Du, Mannderl, ich bitt’ Dich, Du wirst doch net« . . . Aber Raamussen war still gegangen. Einen Augenblick lebnte er sich drau ßen im dunklen Flur gegen die Wand. Ein schluchzender Laut wand sich her auf aus der siebte. einen Herzschlag lang llnd heute lam der erste Brief von Berti . . . . Am nächsten Morgen rückte Klaus Raöniussen mit seiner Kompagnie wie der aus. Es sollte gnädig werden heute, nur bis zur Oase drüben. Das kam vielen von ihnen trie ein Lichtblirl. Das war wieder einmal ein Schimmer aus jenen Sphären« die man »Nimm welt« nennt und die den meisten von ibnen sitr immer verschlossen waren. Wenn sie auch nicht theilnehmen lonn ten an dein Treiben der Menschen in dem Laienlurort da drüben, io hoff ren sie doch« wenigstens einen Blick Zineintlzun zu können. llnis dirs war ihnen nennen Sie lnmen in Zchanren herüber, die get-unten Männlein und Weib lein, um die Legionäre zu bestounen Wie einem das so unaenehm gruielia über den Rücken lies, so ungenirt zwi schen den «verrusenen Gesellen« ber unrprorneniren zu tönnenl Und neu gieriq begatsten sie die ernsten Gesschs ter dieser Männer, deren Tapferteit es ihnen ermöalichte. in dieiern Gar ten Eben ungestört iu stirten. Besondere msei waren Neunter, of: ienbsar ein Ehepaar Die Dirne trug einen selbst siir osritaniickte Verhält nisse etwas ertremen Pu , und »er« gesiel sich, Arme und ( echt traun gesät-tin int Kostiirn eines seduinen Kurt Rasniussen verzog teine Mie ne, als er den itnitirten tiinkreborenen ertannle. »Wit1«. . . ninnnelte er Leise nnd hob das Gewehr, ließ ee aber leich daraus wieder sinlen ,,Unsinne... Dir stand schon Kapitiin Lagronne vor beni Fremden. so nahe, daß Ras mnssen die Worte verstehen tonnte. »Ich warne Sie dringend, in drin Kostüm noch länaer lieruinznlousenl Die Lust ist nicht rein und die Brutta tion iäuierend genun, das- sie schließ lich einer kneiner Leute sitt echt nelp nien lZnIite. Und es tönnten silb Zu siille ergeben'.... Aber Witt lachte. »Nein: Sorge, nidn capitaine!' In diesem Augenblick ging dieDaine an den beiden vorbei. Sie hatte essen bor die Sekten Worte gehört und streifte die beiden Männer mit raschem Bin-. Nur Lagranqe hatte itm be mertt. »Seit» Eie vorsichtt.tl« innte er noch einsam »Wir bleiben nrehsere Tone hier nnd itelten verltärtte stin ftin -1"tcs!« tkw still-Je ielsr tiihl nnd anm. Nach tsinbrksd der Dunkelheit durfte Niemand mehr iiber die um die Laie gezoaene lloitentetse hin:.u5. sic- spntte wieder daf-inten in der Wüste llnlsewsealidy wie die Stein söulen, Isoben sich die Wachen gegen den klaren Nachthinsmel ab. Als der Offikier an Nasmussen vprijhsrrith hob er warnend den Finger: »Am sicht, Nasmussem Sie haben den un anaenehrnsten Mai-Z Und Silaus Rasen-rissen weit ia mii de, io Furchtbae rniide. Woher sag-» nur tam. Er sank inft ans einen Stein nieder tant nahrn dac- Gewehr-( zwilchen die Knie. Wie Schnee ichitnnieete der Sand vor ihm, unab: iehbar, veätrnitiaend. tlnd der helle· Schein betet hinten, wie ieltlamk Jen- . mer näher nnd näher takn das. Jetzt! unterschied er eine Gestalt mitten; drin, eine Fran. (5.e starrte wie ge bannt in die Helle —— da, da streckte vie Frau die Arme nach itnn aus und lachte ihn an. »Traudel?!« .. . Mit einem Jubeleui sprang er auf und riet-· sieh die Augen. Klirrend fiel das Getohr zu Boden. Er hatte geichlaiem Ein Schauer lief ihm Tiber den Rücken: Schlafen auf Posten · er wußte. was darauf stand. Da lachte etwas leite net-en ihm. ;Mit einem Ruck fuhr et herum. Ein ; weißer Daraus, aus dein ein geiniens i der Napf auste. neeichtvand hurtig uin die Ecke. Donneuvetter!« . . . Mit einem gewaltig-»Seit schwang litt der Legimär auf den k til-los Da lief es leuchtend weiß der den Sand. «Qui vivel« Ein Lachen antwortete ihm. »Geh' « oder ich lchleße!« Klin gend fuhr das Gewehr an die Backe. Wieder ein spöttisches Lachen. Da trachte der Schuh. Die Gestalt da vorn überschlug eh und blieb regungslos tiean ! nödsten Inst-bil- wiswelte die Oafe von Weilchen Man legte den qulen ans den Rücken. Miit ein-II »Fluch wandte sich Wtiin Lage-inne I von den verglasien Dingen ad. DI haben wir die Gefchichiel hätte ons sieue auf mich Kehötl und die Meiste eade bei Zeiten a einan. dann fäße ihm iesc nicht die legel Zwischen den Rippen... Es ist gut, Rasneussem Sie haben Ihre Schuldigleil ge: than!'« Da erlannten ihn auch die anderen « es war Witt. Und Klaus Rass mussen aing wieder ruhin auf feinen Pollen Noch einer Stunde hin die Ablö sung und gleich datan wurde ee znm Stab-Itzt Befehlen. Der fah den Le nionöt einen Augenblick scharf In. »Oui« der Mann das Gesicht Ihnen zugewendet, als Sie fchossen?« »Nein! Er lief und muß durch den Rücken getroffen lein!« »Unsinn! Die Kugel lom von ovrnk' Mit einentbiimlichem Lächeln nahm der Kapiiön Laakange die Kusel in die Hand. ,,Ras:nussen, haben Sie noch einen irr-eilen Knall gehört?« »Nein!" »Na, denn -- mit solchem kleinen Aaliber schießen wir hier nächtl« Er hielt dem Arzt das Geschoß unlet die Augen ».ßni, die Geschichte erscheint auf den ersten Blick lo räthsellysft, und doch liest die Lösuna ganz nahe — es ist aut. Raåmussem Sie können wieder neben!« ' Dann wandte sich Lagan mit verstöndnißvollem Blicl an den Arzt. »Armes-gen Sie über die Geschi te, Doktor, unt vor allen Dingen. la en Sie die Begleiterin des Todten nichts merken. Das sind Privatangelegen heilen Es könnte sie erschrecken, wenn sie erfährt. daß ich eine zweite MI ieone aefunken habe, die in ihren Ri vclver vaßtk Außerdem laa die am Stein breitaeschlagene Kugel Rass :nussens nicht weit davon.'.... - lfs aab großen Lärm, und dann eine wilde Jagd, als man den Legiti niir Klaus Rasnrussen ver-niste. Ader weder die Spahis noch die Eingehen nen vermochten trotz heißesien Bemü hen-Z den Aufenthalt des Flüchtling ausfindia zu machen. Es war fast ein Wunder-. daß er enttani. Der gleichen Ansicht war auch Berti Grandinger, der dein »Nenegaten« auf dem Bahndof in Irieft in der erster-« Wiedersehensfreude rnit einem einzi gen Händedruck sämmtliche zehn Iin ger zerauetfchtr. »Du, die Traudel, wie die sich freuen wird!" . . . Der seviseuhofte Cis-Dorne Jnr Odessaer Bezirksgericht spielte sich tiirzlich eine merkwürdige Szene ab: Ein Kaufmann, der als Geschwo rener ausgeloit war, grat an den Rich tertiich heranund erklärte, er tönne es mit seinem Gewissen nicht in Ein klang bringen, iiber andere Leute zu Gericht zu sitzen. »Warum denn nicht ?-« fragte der Vorsitzende- --s,.Weil ich in meinem Leben oft gegen mein Gewissen handeln mußte, und zwar berufsmäßig« erwiderte der Kauf mann- »Ich habe ein und dieselbe Sache dem einen the-irr verlauft als dem anderen, habe es also mit dem Recht und der Gerechtigleit nicht ia genau genommen Ich war ein Dieb. wie tann ich da Richter feink« Der Vorsitzende iuchte den gewissenhaften Geichtoorenen tu trösten. »Dies« Sünde machen sich ia wohl alle Kauf leute schuldig« sagte er lächelnd. Der Kaufmann aber blieb dabei, daß er ein Unwiirdiger tei, nnd bat dringend um die Entbinduna« von der Ge lchworenenwiirde. Das- Gericht wollte ihn jedoch nicht freilassen, da feine Ertlöruna gesetzlich nicht genügend begründet tei. »Na, dann werde ich alle Verbrecher freisprechen,« erklärte der Geichworene. — »Wenn Sie das mit Ihrem Gewissen in Einklang bringen tönnen," entgegnete der Vor sitzende, »dann diirien Sie es ruhig thun« Gauner Tini-fl. »Aber Franzi, du bist fest fei bei sammen! Nur d’ Hosen und d· Stiefel san a bist ichleißig.« » , weißt, d« hosen und d« Stie fel annfi halt in kein Kasseehaus umiauichku!« sie-e Cum-Ins Au »Meine Frau hat eine beden tende Erfindung gemachi.« sc »Nicht möglich! Was denn?« Eil-: »Ehe neue Substanz, die an scheinend unzerbkechlich ist« B.·: »Wie ist sie denn darauf ge kommen-P s- ,.Dutch Zufall. Eigentlich wollte sie eine Tom bedenk«