Vtepoine inrt den sechs Kosfem ! dinnoresle von A. von Otte n. Die rat-le d’hote im »Strsndhotel" begann. Die le ten ·Nochziigler, oder vielmehr Nacksgllerinnem rau chten noch ferein —- irn Vollbetvntsein des Es elts ihrer Erscheinung Vor dem Klappern der Suppenteller tra ten momentan alle anderen Regungen in den hintergriind. Die ersten Löf fel tauchten sich eben in die löstliche Sappe, da össnete sich noch einmal die Thür. -- zwei Damen traten ein. Und alle erhabenen Löffel snnten mit einem jähen Ruck auf die Teller zu« kürt. Und dann entstand eine Stille.» die lein Athernzng unterbrach. Hun: dertneunundneunzia Angenpnare rieb-« tetrn sich osti die Eingetretenen oder vielmehr aus die jüngere von ihnen,’ denn die ältere war eine durchaus normale wohllonservirte D:me. die sich in nichts von anderen ilsrer Gat tung unterschied. Und durch diese Stille schritten die beiden ivie durch ein Spalier. Dann gab es unten am Tisch, wo sie ihre Plätze einnahmen, ein veslissenes Stuhlriicten und Ver neigen und ein paar adaerilsene lon— ventionelle Säse —-— und dann bei sonnen sich die aufgestörten Gäste und lösfelten eilig ihre Snppe, während sich lebhafteg Stimmengervirr erhob,« aus dein ein scharses Ohr einzelne Siise wohl heraushören konntet »Donnerwetter! No aterll Aller band Achtung!« Und zuletzt die-Stirn rne des Assessorv mit den vielen sen dnlen sSchmissen, der die »gute Par tie« der Snison war: ,,T-irelt siirst lich.« ——— —— Die tnble d’hote verging unter mehreren Zwischen-fällen Der Kellner, der an dem bewußten Tisch ende servirte, schien von völliger Gei ftesalnvesendeit befallen. Seine An gen konnten nicht los von dein einen Gegenstand, so daß er der strengen Gehetmrcithin und Vorsitzenden vieler Wohlthätiateitsvereine die Fischbutier über das Kleid goß. Der Assessor ließ den Braten zum zweitenmal vor übergehen. um ungestörter sein inten siveo Interesse betnnden zu können und die angezogenen Kinder der son derbaren Berliner Familie, die von allen gemieden wurde, benutzten die Oele nheit der allgemeinen Unaus merk amteit, um einen anding fiir sich zu stihisem der siir eine Gruppe von zehn Personen reichen sollte. Die Neuanaetommene hätte also zufrieden fein können mit der Ans Inertssamkeit, die sie erregte. Aber man merkte ihr nichts davon an. Ihr wunderooll geschnittenes Gesicht, des sen elfenbeinsarbene Masse, die fast übergroßen duntelblauen Augen noch blauer erscheinen ließ, blieb ganz unbewe . Lässig glitt manchmal eine Hand, ie geformt war wie die Hand einer Statue, ---— mit einem halben Duhend Ringen geziert, von denen bunte Strahlbüirdel ausgingen, über die ansaethiirinten Locken blan schwaraen Haares, die unter dem but hervorauollen. Und dieser Hut! War man im »Strandlwtel" doch auch recht elegant, » aber was waren sämmtliche Hüte auf sämmtlichen Köpfen der anwesenden Damen qegen dieses Kunstwerk aus Füll, S wen. blutrothen Rosen, Nadeln und peini geni Und was,ioaren alle mit so viel Stolz aetragenen Toiletten gegen die Toilette dieser Unbetanntens Wie dal alles saß und fiel nnd paßte! Und woher wohl die mattfardige alte Stiekerei ftammte, die da in einer so raffinirten Weise angebracht war, wie es selbst die Frau Pan-wireer die doch in solchen Sachen eine Autorität wer-, noch taum einmal gesehen hatte! Aber die schöne Frau schien sich toirt lich nichts aus all dem thrisehen zu machen. Sie neiate mit ruhioer Hos lichleit tttr schönes Haupt leicht nach rechts und links, ale sie ausbrach und ging, scheinbar ohne jemand zu beach ten, an den zweihundert Tischaästen vorüber, dem Ausgang des Saales zu. Mit dem bestig dienernden Oder lellner sprach sie dann nach ein paar Worte. und ihre Augen scheveisten gleichgültig weiter. Nach Tisch gab es einen Sturm aus das Fremden buch. Aber da war nicht viel zu lesen, was die Neugierde bestiedi en konnte. »Frau M. Werner aus « erlin mit Begleitung, Frau Dr. Emniert.« Das war unbesriedigend Kein Titel, tein Fingerzeig irgend einer Art. Der Obertellner gab lächelnd Austunstt »Ja, die Damen bewohnen einAppar: tement im ersten Stock, Solon und zwei Schlaszimmer. Kommen aus Berlin. haben eine Aammerjunaser. Wünschten aus ihrem Zimmer zu sriilystiicken.« Und als Menschenmi ner fiiate er schmunzelnd hinzu: »Die herrschasten tamen mit sechs stos sern.'« «- — s— Mit sechs Kossernll Wie ein Lausseuer qing’s durch die Reihen derer, die sichs in denStraniy lörben beaeuem gemacht. Sechs Kos serl —- Was mochten sie bergen? — Wenn schon das erste Rostiirm in dem sich die Besiyerin der Koffer zeigte, so überwältiaend war, was toiirde ihnen dann im Laus der Zeiten entsteigen? llnd wie lam eine Dame, die mit sechs Kossern reiste, eigentlich dazu, sich einen so kleinen Platz aus-zusa chenf Wer weis-, was dahinter steckte? Und die herrschasten erzählten sich mit toohligem Grausen allerhand Mordarschichten von russiichenFiirstin nen, die sich nachher als Vorhinle rinnen entpuppte, von Männerjiige rinnen, die mit erborgtem Luxus eine Partie ergattern wollen. »Frau Wetner aus Berlin«, —- dao tlang weder aeheimnißvoll noch dochstaples rklch. Und Frau Dr. Emmert, die .segleitung·', sah so gut blitqerltch aus, wie die solideste Frau Doktor aus Schildberg oder Kritik Die Iherren der Badegesellschaft er schienen am Abend dieses Tages wie aus Verabredung in sorgsältigster Totlette was on den Damen äußerst mißsällig bemerkt wurde, und der Assessor hatte mit dem Obertellner eine heimliche Unterredung, die mit einem inhaltsschweren Händedruck en digte. Die Folgen zeigten sich bald. Frau Werner aus Berlin bekam ihren Platz unmittelbar dem Assessor gegen iiber u. disk dieser den »Zusall« mög lichst auszunutzen strebte, hätte man ihm eigentlich nicht verdenten können. Viel weiter lam er sreilich nicht, und es war ihm nur ein kleiner Trost, daß auch die anderen nicht weiter lamen. Denn des Assessors rothe Rosen, die er ihr täglich sandte, schienen ebenso wenig Beachtung zu finden, als ein Dirnend anderer iöstlicher Blumen spenden, die, wie das Zöschen nach einiger Zeit oerrieth, alle in ihrem Zimmer standen, weil die gnädige Frau Blumenduft nicht vertragen konnte. Aber manchmal -—— ach, wie selten - tras den Assessor ein Blick, der sein sast erstorbeneg Hoffen wieder zu neuer Flamme auslodern ließ. Als eines Tages, immer aus dem ilmweg über die hübsche Zose, bekannt wurde, daß Frau Werner Wittwe sei, da ge rieth der ganze männliche Theil der Badegäste in so wilde Erregung, dasz die Damen, die ohnehin schon über Gebiihr dernachlässigt wurden, sich zu einem Schutz , Trutz- und Nachebiind niß zusammenthaten gegen »Frau Werner aus Beriin«'; denn sie hatten dazu Ursache. Kam denn überhaupt die eleganteste Toilette irgend einer von ihnen noch zur Geltung gegen die Toilettenpracht, die den sechs Lasset-n Frau Werner’s in schier unerschöpf licher Fülle entstieg? Wenn die Frau Bantdireltor in einem Direktoireges wand erschien, trug Frau Werner ge wiß am andern Tag ein Kostüm, das ihre tadellofe Schlantheit hervorhob. Die tleine elegante Französin machte umsonst die unerhörtesten Anstrengun gen; die Dame mit den sechs Koffern war ihr immer weit voraus. Der Jnhalt der sechs Koffer schien aber nicht einmal zu genügen. Denn seit einigen Tagen tatnen mächtige Kar toni an die Adresse von Frau Werner, die zu den schlimmsten Ahnungen An laß gaben. Als diese Kartons, au genscheinlich zum Wegschaffen, vor der Thiir der von den Damen bewohnten Zimmer standen, kam der Frau Vani direttor im Boriiberschreiten ein groß artiger Gedanke. Wozu hatte mas denn ein reichlicheo Toilettengeld, wozu einen Mann. der gern das Portemonnaie austhat zu einem so guten Zwecki Mit ihren eigenen Was sen sollte sie geschlagen werden diese Frau Männer, diese Männerbetho rerin, - diese, -- diese - Die Frau Banldireltor spähte vor sichtig nach lintg und rechts, und da die Lust rein war, las- sie haftig die Firmenadrefse, die groß und breit ausgedructt war, und enteilte alsdann in ihr Zimmer. Dort hackte sie eine Maßtaille ein und schrieb einen Brief an die eben errungene Adresse, in dem sie eine Toiletten Sendung forderte, ihre Kundichaft in Aussicht stellte und vor allem Eile auf’s allerdringlichste( empfahl. Die Kartons blieben harm los und friedlich auf ihrem Platz· Da her tam es, das-, ein halbes Dutzend Damen der Badegefellschaft an ihnen vorüberging, daß alle von demselben Gedanken erfaßt wurden, und daß an demselben Abend sechs Bestellbriefe mit der gleichen Adresse zur Post ge geben tvurdne. Einige Tage vergin gen ruhig. Frau Werner trug jetzt einige ihrer Gewänder zum zweiten mal, toas von sechs Seiten mit Be friedigung konstatirt ward. Dann er hielten die sechs eines Tages in aller Morgenfriihe je eine Sendung, und es gab fiir sie ein sehr verspätetes Früh stück, zu dem sie mit geheimnißvollen Gesichtern erschienen. Am Abend die fes Tages fand eine »Reunion« im Strandhotel statt. Unnöthig zu sa gen, basj die Tanzkarte der schönen Dame mit den sechs Koffern bereits Tage vorher gefiillt war. Unnöthig zu sagen, daß der Gärtner fieberhaft arbeitete, um all den Ansprüchen zu genügen. die man an ihn stellte, und daß sechs weibliche Herzen klopften in Erwartung, Triumph, Furcht und hoffen. Endlich kam die Stunde ver Reunion. Mit wohlberechneter Ver spätung schritt die Frau Bankdirettor in den Saal, angethan mit einem Ges wand, das alles bisher Gesehene über ttqs thurmhoch überragtr. Kam da nicht die junge Frau des alten Schulraths ebenfalls in wunderbarer Tollette, reichlich so köstlich als die ihrige, - und da die kleine Franzö sin, und da, und da, und das-! ——— s-— —- Die sechs standen sich unter dem Mitteltronenleuchter gegenüber, und das war vielleicht gut, denn seine strahlende helle zeigte in jedem Ant lih so deutlich einen Augenblick alles, was das Innere bewegte, daß alle sechs mit einem einzigen tattrniißigen Zacken zusammensuhren Dann be grüßten sie sich mit überströmender Beredsamteit. — Nun wartete man auf Frau Werner. Der Assessor tän- « gelte unruhig aus und ah. Heute mußte sie seine Blumenspende tragen -— sie hatte es ihm halb und halb ver sprachen. Die Musil stimmte hie Jn strumente, s- ein Schwirren ging durch die Reihen der jungen Mädchen, es summte und surrte in froher Er wartung. Aber Frau Werner erschien nicht -— nur der Oberlellner zeigte sich Plötzlich an der Thüre und spähte angelegentlich umher. Dann; bahnte er sich den Weg zum; Assessor: »Gnödige Frau lassen sich entschuldigen —- -- -. gnädige Frau mußten plötzlich ahreisen ——« ,,Ahreiscn?" stannnelte der Assessor. »Jaivohl, gnädiae Frau helaiwen Nachrichten ——- - « Sie war fort! Spnrlos verschi nden. Als-gereist mit ihrer Begleiterin, ihren sechs Rosserm ihren Toiletten llnd sie hinterließ sechs tirumphirende Freundinnen und ein halbes Dutzend trauernder Vers ehrer Jn den nächsten Ta en sprach man oon nichts als von dieser Abreise — Woher lam die Dame — wohin ging sie? Russische Fürstin oder Hochstap lerin? Die Meinungen waren ge theilt. Jedenfalls hatte sie ihre Hotels rechnung bezahlt, nnd Aellner, Por tier und Stubenmiidchen sprachen von ihr mit hochachtungsvollen Mienen-« Csin paar Taae daraus tras ein neuer Gast ein ein sehr heiterer aeschmä i a«r Herr aus Berlin Er viederte ich gleich mit dein Assessor an und als sie eine gute Flasche geleert, erzählte der Assessor vorsichtig von Frau Wer-— net. Der Neuanaetommene hörte lächelnd zu. Dann sagte er: »Aha. die schöne Frau! — Na, sie wird ja wohl also-stellt sein, weil sie ihren Zweck erreicht hatte!« « Der ?lsses for sühlte, wie er erblaßte. »Lehren Zweck erreicht?« Der andere stieß ihn vertraulich an. »Na ja! — Retlame siir ihr Geschäft aernacht.« - -- — »Neklame -- gemacht --— --« »Sie ist nämlich Retlamedame iiir eins unserer größten Häuser, — trägt so lange die eleganteiten Evi letten, via die anderen Damen auch solche bestellen, -- verteufelt geschickte Frau und hochanstiindig, thatsäch lim hochanständia Muß natürlich jedes Jahr an einen anderen tatz gehen, damit niemand auf den rick tonrmt.« — — — Der Assessvr saß einen Augenblick sprachlos da. Dann beschwor er den Wissenden, nichts zit» verrathen, und der versprach’s ihm auch. »Ernährt ihre Familie ietzt anständia« — fügte er noch hinzu. »Jhte Familie? Aber sie war ja Wittwe!« ,,Wittwe!« lachte der andere listig, »so wenig wie ich und Sie. Hat einen regulären Mann —--- aanz net ter Kerl — urrv vier Kinder.« Einen Mann und vier Kinder! —— Der Vlies sor versank in düsteres Schweigen, dann bestellte er eine zweite Flasche. s----— Verdächtiq. »Warum taufen Sie denn nicht mehr bei dem Schläclrter Meyer, Frau Schulze?« »Wissen Zie, der ist mir zu un heimlich ---- alle acht Taae nat er ein andere-z Pferd am Wagen« Die Vollen. Lehrer: »Wenn drei Studenten von Its) Flasmeu Bier 24 Flaschen mitein ander trinten, wie viele volle bleiben dann noch übrig, Fritzches1?«' Schüler: »Neun!« Lehrer: »Warum denn neun ?« Schüler: ,,Nun, die sechs Flaschen nun die drei Studente-til« Schlan. tzgttet »Sa»q’ mal, Herz, wegme soll ich unseren Freund Gutfchmart denn erade auf Mittwoch zum Son per Xa en?« Gattin: »Da oiebt iicks die Köchin besondere Mühe mit den Speisen, mn Mittwoch hat ihr Schatz Gebitrtstan.« Gut gesagt. »Was ist denn heute Abend bei Jh nen los, Jungfer Rite?« »O, wir feiern det zetmjätzrige Jn biläuin von der Jnädigen ihrem fünf ;t!sr-dreißißqjähriqen Jeburtstagt« Die Hauptsache-. Nlits der Schule). Lehrer: »We! cheg ist der Hauptbeftanotbeil eines Messecm Nun, Karlchem weshalb trägt denn dein Papa ein Messer bei iich?« Koflchem »Weil eH einen Rort ziehet hat.« Resiqnikt ,,«5rüher, tvie ich noch Iedig wor, hatte ich verschiedene Leib-speisen« »Und jetzt?" »Jetzt - bin ich alles orivöhnt!« Definition. - IF F « Ftanzlx »Du,· Vater, was ist denn döös: «lygienisch« — Vater: »No, wie soll« i’ jer dös kurz etklät’n; no ja weißt, wann z. B. einer mit der Hand übet’n Rand vom Maßttug fahrt, bevor et trinkt.«» foek Akchiieri ais scheint-reiche Erzählung von E. Hi l de b r a n d t. Es war eine reizende Villa, die sich Herr Brendel am Ufer des blauen Sees erbaut hatte Sie paßte gut hinein in die elegante Umgebung, denn hier im Westen der großen Stadt be fanden sich lauter schinuele Laut-häu ser mit herrlichen Gärten. Reiche Rentiers, einige alte Generöle und Geheimräthe bildeten die Nachbar » schaft des früheren Fabrikbesitzerg »Brendel, der sich mit seinem Töchter ; chen Eise zur Ruhe gesetzt hatte. T cis war Frühling und der Rasen froohl wie die blühenden Busche nnd ihängenden Birken erglänzten im fri ! sehen Grün. i Herr Vendel wanderte ans dem nei i ben Kiespsad auf und ab und betrach stete seinen Wohnsitz mit Blicken. in s denen eigentlich teine qanz reine iFreude geschrieben stand. s »Nun habe ich mir diese Villa bauen lassen«, dachte er bei sich. »und dennoch siihle ich mich nicht befriedigt! Aber ich weiß schon, woher es kommt. Ich sehe nur bestätigt, daß materielles Behagen im Grunde recht wenig he deutet.« Die näheren Freunde des Herrn Brendei »s- und zu diesen gehörte nn ie! anderen auch der General nger — - behaupteten dagegen, daß Herr Bren oel in der Schätzung irdischer Geniisse durchaus nicht riictstöndia Zei. Die Wolle auf seiner Stirn war immer noch recht sichtbar. als er sich der Ter: rasse näherte, wo inzwischen Eise sich an den Kafieetiich gesetzt hatte. »Nim- Vöterchen«. rief sie ihm ent geden. »Du machst ja ein so qrimini ztes Gesicht. Was fehlt Dir denn?« i »Ach«, seufzte er, ,ich fürchte, ich i werde auch wieder hier unter der Last Heiden. die mich mein annzes Leben ; lang bedrnclt hat." j Eise warf ihm einen schelniiichen l Seitenbliet zu. i »Du meinst, daß Du Dich zun lRentier nicht eignest. aernde wie Du Dich früher zum Fabrikherrn nicht ge eignet hast?« »Nun, geeignet möchte ich gerade nicht sagen, denn ich habe mit ziem « lichem Erfolge gearbeitet.« »; n, das will ich meinen«, lachte Else aus. »Du warst immer ein Ins gezeichneter Kaufmann, Väterchez sund wirst auch ein ausgezeichneter Rentier fein. Was wärst Du denn lieber geworden als Kaufmann? Er zähle es mir doch einmal.« Ein ganz schwaches Erröthen Liter åoki das gesunde Gesicht Herrn Bren e s. »Es ist ein bißchen lächerlich«, mut melte er« ,,jetzt noch davon zu sprechen, Aber ich will es Dir nur gestehen — ich wäre für mein Leben gern Deteti - tiv geworden.« Else lief-, beinahe ihre Kaffeetaffe fallen. ,,Detettiv?« stieß sie hervor »Mein Gott, Papa swie nruseligi jlltöchtest Du denn immer mit Verbrechen zu l thun haben?« - »Das nicht«. entgegnete er. »Na ’tiirlich möchte ich mich nicht in der sGesellschait von Verbrechern bewegen. i Aber es wurmt mich, Daß soviel Un i thaten täglich geschehen und nicht ent Hdeckt werden. Hätte ich Zeit gehabt, »so würde ich vielleicht manche dnntle That ausgetlöri, manchen Uebelthäter sder verdienten Strafe zugeführt ha s betr. So aber nahm ja one- Geschäft . ille meine Kräfte in Anspruch« t »Gott sei Tant!« unterbrach ihn s seine Tochter. »Ich finde es schrecklich, »dieses Jagen nach einem Uebelthätert Ich dente mir nämlich, daß diese Menschen Unter ihrem eigenen Weins-s sen schon fürchterlich genug leiden s« miissen. ,,Hahaha!« lachte Herr BrendeL »Gewissen? Diese Leute haben eben einfach tein Gewissen! Hast Du es nicht in der Zeitung gelesen, wieviel Einbriiche ein und derselbe Dieb just in den letzten Tagen noch dazu in un serer Gegend, begangen hat! Wenn der Mensch ein Gewissen hätte, so wiirde er doch der ersten That nicht so sfort die zweite haben folgen lassen!« i Eise schwieg nachdenklich. »Das ist richtig,« murmeltc sie dann. »Diese Einbriiche sind mit gro sier Ueberlegung ausgeführt worden« »Ja«, ereiserte sich Herr Brendel. »Und weißt Du, wag das Tollste ist? Man muntelt, daß jener junge Herr, den man so vielfach mit feinem Styx zenbuch hier in der Gegend sah, etwas mit diesen Einbtiichen zu thun gehabt hat.« Eise wurde duntelroth Sie dachte an einen gewissen Jemand, der eben falls mehrfach mit einem Slizzenbuch in der Villentolonie aufgetaucht war, und zwar gerade immer au der Stelle, wo sie selbst aus«-ruhte oder spazieren ging. Aber dac- war ja ein Architekt, ein gewisser Georg Decken Diesen tonnte der Vater natiirlich nicht ge meint haben. Doch in demselben Au genblick fuhr Herr Brendel fort: »Der Kerl ist von einer unglaub lichen Gerissenheit. Unter dem Vorge ben, Grundrisse und Baustudien zu machen, hat er sich Eingang in einige der Villen verschafft und auf diese be queme Art die Gelegenheit ausgefund schastet, die er späer zu seinen Ein briichen benutzte« »Unerh·ort,« murmelte Else, die nur zerstreut zuhörte. Herr Brendel fuhr immer eifriger fort: »Das heißt, dieser Gedanke stammt ieigentlich von mir, weißt Du. Jch sah ein- oder zweimal so ein junges win dig aussehendes Herrehen in der Ge gend herumstreichen. Mein Freund nger, bei dem der letzte Eint-euch stattfand, erzählte mir nachher, der Dieb müsse ganz genau Bescheid in seinem Hause gewußt haben. Und am Tage vorher hatte er inir von einem Baumenschen erzählt, den er in seiner üblichen leichtsertigen Manier in’s Haus geladen und bewirthet hatte.« »Hm,« sagte Else. Sie hatte jen seits der Parlmauer einen hellgrauen Filzhut auftauchen sehen, der eine Reihe unlontrollirbarer Gedanken in ihr erweckte. Sie trank ihren Kassee mit einiger Eile aus und erhob sich dann, um -- wie sie sagte -— zu Tante nger Fu gehen. Herr Brendel blieb in seinem be guemen Sessel sitzen nnd versank in das angenehme Nickercheu, dem er um diese Zeit zu huldigen pflegte. Er träumte, er sei der berühmte Deteltiv X. und habe soeben der rus fischen Polizei einen unbezahlbaren Dienst geleistet, wofür er von der Prinzessin von Lahoie mit einem rie sigen Brillantorden ausgezeichnet worden sei. Als er erwachte, fand er sich zu seiner großen Enttäuschung aus seiner Ierrasse und ganz ohne Orden wieder ,,Wie schade,« dachte er, »die Sache war so interessant". Dabei stand er aus und streckte sich gähnend. Fünf Minuten später schlenderte er zu sei nem Gartenthor hinaus und blieb, maßlos erschrocken, wie angewurzelt stehen. Jn einigen Metern Entfer ung saß das »windig aussehende, junge Herrchen«, dass ihm so sehr ver-: dächtig erschien, und zeichnete aus ei nem Block den genauen Grundrifs der Brendel’schen Villa und deren Ges· gend. »Ha!« dachte Herr Brendet, Jetzt heißt es schlau sein! Das ist der Ein brecher! Der Kerl dars nicht merten, daß ich ihm auf der Spur bin!« Inzwischen hatte der junge Mann lächelnd ausgeblickt und den Hut ge lüstet. »Ich hoffe, Sie nicht zu stören,« begann er in höflichem Tone. »Falls dies Jhr Grund und Boden ist, bitte ich urn Verzeihung ich iibe mich nur im Bauzeichnen.« »Mir nichts vierten lassen!« dachte strainpshast Herr Brendel. »Im Ge sgentbeii. listig -- listig! Man sängt solche Vögel ja immer nur durch . Schlanbeit!" »Es ist nicht mein Grund und Bo den,'« erwiderte er laut und mit einein Lächeln, das dem größten Theater Jntriguanten Ehre gemacht haben würde. »Aber da Sie gerade das Haus aufnehmen, darf ich eg Ihnen vielleicht bequemer machen? Bitte, tre ten Sie doch bei inir ein. Dort sin den Sie schattigere Plättchen und tön nen nach Belieben iveiterzeichnen Nachher genehinigen Sie vielleicht ei nen kalten Trunk auf meiner Ter rasse·" Erstaunt und erfreut verbengte sich lder junge Mann und Herr Brendel subr auftlärend fort: »Ich interessire mich nämlich selbst siir Grundrisse nnd dergleichen, und hier ans dem Lande ist man iiber haupt nicht förmlich Darf ich also bittenc«« tFS ioar ein sehr heißer Tag und ein talter Trnnt war nicht zu verach ten, außerdem gab eh auch noch andere »Gründe siir den Fremden, sich dass Besitzthum des Herrn Brendel recht genau anzusehen Nur zu bereitwillig erhob er sich und wanderte init seinem Feldstnhl neben Herrn Brendei bei-. ill-- -;"--is THE-strich slilHthsn in Don ksux · zu,s(-·-Hk» jqukqsn . Garten ließ er sich nieder nnd Herr Vrendel wandte sich dem Hause zit. »Wenn sie sertig sind,« sprach er sehr stennolich, »so deiniilsen Zie sich aus die Terrasse dort. Aus Wieder sehen, mein Herrl« »Donnerivetter,« dachte der Fremde, »ist das aber ein entgegentonimender Mensch! Schöner hätte eg mir ja an piter selbst nicht entrichten tönnent« Mit einem rötyselbastin Angdrnel im Gesicht begab sich Herr Brendel in Die Villa und ging dirett an sein Te leplson Hier ließ er sich mit dein Polizeiamt der Kolonie verbinden sind forderte die sofortige Entiendnnq von zwei Beamten, da er den vermiittilitlxen Helden der letzten lsinbriiche Eiter im Hofe habe· Gleich darauf tekephonirte er an seinen Freund, den liteneral Jalen nnd ersuchte ihn, so schnell wie möglich in kommen. Nach tanm einer Viertelstssnde stand der gnslsre.tndliche Villenlsesitzer schon wieder vor dem jungen Herrn im Garten und lud iljn zn dem der sprochenen talten Trun! in den Spei. sesaal. Etwas bettnruliigt bliette Herr Briendel dabei auf einige inerllioolle Silbergeräthe, die in diesem Raum frei txerumstanden tsin trinmpljpis rendeg Licht glornni in seinen Augen aus, gle der junge Zeichner sofort oiese Werthstiicle bemerkte nnd ganz dicht an einen Taseslanssatz herantrat »Schöne Arbeit«, sagte er dabei anerkennt-nd. »Und seines Silber!« ,,Ja«, erwiderte Herr Bendel mit sahelhafter Selb-stbeherrschung. »Der Aussatz ist ungefähr von demselben Werth, wie derjenige, der vorige Woche beim General nger gestohlen wurde.« »Ja, dss war zu frech. nicht wahr? rief der junge Herr. »Aha da haben Sie in noch mehr solch schöner Städt Dieser Pnhl zum Beispiel ist unter Brüdern seine fünfhundert Mart wserth." In diesem Augenblick flog oie Thür auf und Eise erschien auf der Schwelle. »Mein Gott, Pava«, rief sie aus« »was ist denn eigentlich los? Drau ßen sind zwei Polizisten, die Dich sprechen wollen« »Ach so —- hm«, itotterte Herr BrendeL »Ach sa, es ist wegen oer gestohlenen Hühner ——« ,,Hiihner«.-s« ries Eise in angemesse net Verwunderung. Mein Gott, Pa ni, wir bitten doch gar keine Hüte net!« »Ach so hin, hin ich meinte natiirlich wegen der Erobeeren.« Fassnngslog sah Eise ihren Vater an, Ebenso sassnnqglos bemerkte in dessen Herr Brendel, wie seine Toch ter nnd der Einbrecker sich die Hände schüttelten, worauf Eise erfreut ans ries: »Wie tommen Sie denn hierher, Herr Decier?« Zu gleicher Zeit ertönte draußen ein niilitiirisch irre-innrer Schritt, und Ge neral nger trat ein. »N«Abend. Brende«l!« rief er mit dröhnender Stimme. »Was zum Ten scl aiebt’5 denn so eiliges?« »Nun eigentlich --—- eigentlich nichts, stammelte Herr Brendel verlegen. Doch der General hörte gar nicht auf ihn, sondern ging mit aus-gestreck ter Hand ans den jungen Herrn zu nnd begrüßte ibn herzlich. »Sie auch hier, Decier? Das ist ja samost Sich wußte gar nicht, daß Sie meinen FrennoVrendel kennen. Da bin icb wohl l:ercitirt worden, nni diese tiible Borle bier zu kosten-I« A, fa«. rief mit einem befreien den Aiifntjzmen der Villendesitzet »Es- ist niiknliels eine ganz neue Mi schlin,1. Eise. bringe doch noch ein Glas — ich will inzwischen draußen einen Jrrthnm erliiiren.« Damit verschwand er schleunigst und band den beiden draußen harren den ilolieisten ein Märchen aus, des sen Zusammenhang niemals ein Sterblicher erfahren hat. Der verineintliche Einbrecher aber nnd Else blickten sich mit strahlenden Augen an. Ater sie erfuhren weder ietzt noch später — als sie längst mit einander verheiratber waren s— weg kralb Herr Brendel an diesem Früh linngtaae eine Vowle gebraut hatte. ----—-.-—-——— Catilina-ag Amtinanm . . Ja, ja, Müller, die « zxvöslf Ehrenjungfrauen zum Em pfange des Fürsten hätten wir glück Lich zusammengelriegtt Wenn sie nur nicht aar so unregelmässig ausge fallen wären; »in-ei sind Hovsenstarp aen von aclsr Fuß Länge nnd zwei nur so bocb wie ’n Bniterfaß!« Gemeindediener: »O, das macht nichts, Herr Amtmanm die stell’n mir einsack: i:-. die zweite Reihe; für die zxvei Bannen araben wir ’n Loch nnd die zwei tenrzen stellen swir aus Ztiil)l’ da werden sie schon nas s« sen. (8·-ntti«inschnng. Onkel Hnin Nessemt Was. dn kommst jetzt vorn Leihainik Warum bast dn mir das nielit lief-Hi ich biitte Dir . . . . Stamm Das Geh aeaebenk Onkel: Nein, doc- nicbt. aber snir hattest Du meinen Winterroek and aleiw versetzen tiinnen Variatio den-eint Lllte Jungfrau: »Nein -— achtund Ireißiq Jahre mit demselben Namen Ieriunznlanfen s— man krieng wahr lkaftiq iatt!« Ast«züalich, Bann-: »·.Uiorz1en treib« i zwölf Lasset aufn Marit.« »Wie lieber onn Daboarm wo.1ßi, dreizehn iv a ilngiiielgzahlI« v mein-! Mut variet. Herr (zornia, zu einem sehr schweig samen Veriänfer der Pshonograpben Branche): »Sie wollen Berkäufer fein und Sie verstehen nicht einmal fiir Ihre Waare »in sprechen?!« Veriänfer sieht rul)iei): »Bitte, mein Herr, meine Phomgknphen sprechen 10 iijr sich ie!bfi!« met-echte tssitriiftting. Bettler fein Dorf verlassend): »Ein unverschänneg Pack in dem Nest! Wo man uni eine miloe Gabe ansprichi, bieten sie einein Flrbeit an. Wie man nur io faul sein kann, feine Geschäfte isnnier vcn Fremden besorgen Rissen in wollen!« Vogt-ask »Es Ist ein wahres Glück, daß der Künstler dieses Gemälde mit seiner Namensunterfchtift versehen hat, so ist et wenigstens sich-er, daß man es nicht versehrt aufhängt!«