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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 27, 1908)
Chisiårg sen Julie Jolowicz. Sie ichs-ruhigen Karten lagen unve nuf dein schlecht gehobelten Web- auf dem Spuren von Bier nnd Schan wie kleine Rinnsale auf W Wiesen ineinander liefen. W Spiel war zu Ende Durch die dicke. verqualmte Luft konnte dieWir this wen Schanitisch aus die drei Häuser kaum erkennen, die bisher seh der tin-sauberen Blätter zu ihrer Wigung bedient hatten, und deren lierndes Lachen oder Fluchen nur sie manchmal aus ihrem halt-schlum Ireer aufgeschreckt hatte. Denn die Mit waren längst durch die heiße Sommer-nacht ihren niederen Stuben zugestapr und der large Gruß des tm war lange im Tabolsrauch der risstube qleichssgm murren-d ver klungen. Jest waren auch die drei Burschen am Tisch stiller geworden; sie suchten in ihren mageren Geldbeuteln nach kleiner Münze, um sich gegenseitig ihre Spielschuld zu bezahlen. Sie waren alle drei aus der Wanderschast; zwei von ihnen, ein Schlosser und ein Schmied, waren schon die leyten Tage gemeinsam marschiet, der dritte, ern schmächtiges, blutiunges Bürschchen, wollte sich den lustigen Kunwanen auch noch für die fernere Reise zuge sellen. Wie sie so alle drei in den le dernen Geld-deuteln tramten. leuchtete in dem des Jungen ein bläuliches, zu amrnengesaltetes Papier aus, das er ogleich wieder in eine Ecke der Börsej Furiicksdoh Aber die scharfen Augen« des Schlossergestllen hatten es schonI lauer-ad erspäht: »Nanu", sagte et verblüfft und zweifelnd indeß in seinen Art-gen ein Funteln begehklich ausglomm, »Deine Liebste sollte ihre Briefe auch lieber nicht aus solch’ Pa pier schreiben, daß man so etlich an blaue Lappen dabei denten muß.« »Das ist kein Liebesbries«, sagte der Junge zurückhaltend und wollte die Börse wieder einstecken, da er die Kupfermünzen herausgeschiittet hatte und aus dem Tische ausbreitete um das nöthigt Geld zu wählen. «Na. was ist es denn vielleicht?« forschte der andere, dessen Gier und Zweifel wuchsen. .Ein hun-dertmarkschein«, versuchte der Junge möglichst aleichmiitdia her an Ebringen. « - sieh mal einer an«, sagte der Schlosser ungläubig mit under-dahie nern hohn. »am Ende bist Du ein verwunschener Prinz und reist incog nitok Der junge Bursche merkte wohl, tote der Neid in seinen Gefährten wucherte und ihren erbosten Unwillen dar-Eben daß ihn das Schicksal die sen Trumpf in die Hände gespielt hat te. ts- fiihlte etwas wie Siegest miß in in sich und wollte die Süßig keit dieses Kraftaefühlz voll anstostem Er zog den Geldbeutel noch einmal vor, legte die Banlnote glatt var sich hin und erzählte eine merkwürdige Geschichte von einer Erbschaft, die an den Ohren der beiden tlangloe ver hallte; sie sahen alle zwei gebannt auf das unscheinbare blaue Papier, das in ihr arme- Leben den Schimmer ersehnten Reichthums tragen konnte. Jndeß der Junge noch sein plum tasiisches Märchen ausspanm kam der Wirth, der die Bauern ein Stück Wegs begleitet hatte, wieder zurück. Er mahnte zur Rachtruhe, entweder sie sollten die Fremdentammer zum Schlasen nehmen oder weiter wan dern. Zuerst hatten sie alle drei ge schwankt, ob sie nicht im Wirthshaus übernachten sollten, aber jetzt waren die zwei Aelteren, als hätten sie ver abredet, dazu entschlossen, weiter zu gehen. Und der Junge ließ sich leicht bereden, mit ihnen zu tommen. Das Marschiren in der Nacht sei wenig i erträglich, sie tönnten dann in heißesten Stunden des nächsten Tages dafür rasten. Es war voller Mondschein und ein Verirren deshalb auch nicht zu befürchten Der Wirt-; setlvst redete zu, daß sie den Marsch in sder Nacht fortsetzen sollten: schließlich war er froh, daß er nach schwerem Tagwerk olme weitere Mühe auseuhen konnte. So zahlten sie ihre kleine Zeche; der Junge steckte seinen Schein wieder in den Beutel, nahm. wie die andern, den Rucksact aui den Rücken und ging mit ihnen fort. Draußen auf der Landstraße gin n sie schweigend, mit weit ausknei den Schritten nebeneinander her! die wechselnde Beleuchtung, die un aufhörlich der tiefe Schatten der Bäume und das grelle Mcndlichl an den unbewachienen Stellen mit sich brachte, regte sie seltsam auf, die Un inbe von Helliqlcit und Dunkel theil e sich ihren von Schnaps und übler Luft benomnsenen Dirnen mit wie eine ansteckende Krankheit Der Schlossek spann feine Gedanken fort, die sich» unabläfsia um den Geldschein drehten, den ee im Wirthshaus bei dem Jun gen gesehen und ver seine Hobgiee fo mächtig geweckt hatte. Es war ihm, als sei ihm etwas aus der scksgvijlen Stute nachgeschlichen und halte ihn M Nacken aepackt, etwas, das ihn M den Junqu hinftieß. Mit fin Ittek Miene ging er vorwärts, ab send zu schielte et nach dem Schmied, wenn sie an eine belichiete Stelle la Ies, als wolle et mit der Hand in die Its-he greifen, und ein lusti S «« s« n kam in seine Augen. A e Ist-set zuckee zusammen, als « m- ihn bei etwas Und-echten « " H M Skieheitig sing et einen « us, den der Schmied auf daß sie beide dasselbe Wollen hatten. Sein Begehren das von Furcht nicht beeinträchtigt wurde, wuchs aervaltig. Idis zur wüthenden Leidenschaft Lautlos mit der Wut-h eines gereiz ten Tigets fiel er iiber den Burschen her und lranipftefeine großen Riesen finger uin die Kehle des Ueberrasch .ten; der Schmied schlug blindlings ,loö, halb trunken von Alls-hol und entfesselier Wildheit. Nur ein paar Sekunden, dann regte sich der Junge nicht mehr. Die beiden nahmen ihm »den Geldbeutel aus der Tasche und ließen den Todten liegen, wo er hinge siürzt war: sie fühlten kein Grauen und teine Reue. nur eine Sattheit, als sie den blauschimmetnden Geldfchein in den händen hatten. Schweigend gingen sie vorwärts, und einmüthig bogen sie beide von der Landstraße in den Wald ab, wo sie sich im Dunkel verloren. Jm Morgendämmern iamen sie überein. daß sie das Geld im nächsten Dorfe wechseln und den Betrag theilen wollten. Dann wollten sie jeder al lein weiterwandern. Mit einem Male. beim Aufgliihen der kommenden Sonne düntte es ihnen, daß ihnen wohler zumuthe sein möchte, wenn sie voneinander befreit wären. Der Schlosser nahm den Schein aus der Börse des Gemordeten, um ihn in seine eigene zu thun und den Geld heutel im Walde zu verstecken. Er hielt ihn mit einer fast scheuen Zärt lichkeit gegen die Sonne; aber die ausgestreckte hand sant mit einem Ruck schlaff herunter, er del-te am Iganzen Körper und wäre umgefallen « wie ein abgehauener Baum, wäre nicht der Schmied dazu gesprungen und hätte ihn an den Schultern gepackt und gehalten. Und sent sahen sie es beide: der Schein war falsch, ein werthloses Stück Papier, eine nachge ahmte Bantnote, wie sie Kaufleute manchmal herstellen, um Kunden fiir ihr Geschäft anzulocken Und ihnen beiden war es, als grinste der Kopf des Getödteten in befriedigter Rache von dem Papier her ihnen entgegen, und in blindem Wüthen tobten sie ge gen ihr narrendes Schicksal und den Fluch, der ihnen ohne Ruhen auf die Schultern gewälzt war. Und in haß und verzweifeltem Trog gingen sie miteinander dem strahlenden Tag ent gegen. since nnd Osten Tege- synops-( ! Iet. ! Viele wilde Gänse oder Enten sal-( len dem Fuchse oder der Fischotter zur Beute. Eier und zarteJun e wer-; den von Wasserratten weggeechleth oder durch größere Raubvögel gefahr det. Die schlimmsten Feinde sind die großen Edelsallen, die sich zeitweilig nur von Gänsebraten nähren. Ange-« sichts eines solchen Gegners suchen sich die wilden Gänse so viel wie möglich »durch Tauchen zu retten, ziehen auchl i wohl den Räuber, der sie angreist, mit ! in die Tiefe hinab und ermatten ihnx dadurch so, daß er seine Jagd wohl? ioder übel ausgeben muß. I ! habicht und Adler. insbesondere der . « Seeadler, betreiben die Entenjagd sehrJ ;eisrig und auch meistens mit Glück,3 Jobgleich die Enten auch gegen solchel gefürchtete Räuber Mittel zur Ab wehr anzuwenden im Stande sind. H Gewahren die Enten einen langsam ; herbeifliegenden Seeadler, so erheben! sk- sich in die Lust und streichen übe-! dem Wasser hin und ber, weil sie wis- f sen, daß er nicht im Stande ist« sie im s Fluge zu fangen. Zeigt sich ein Wansj dersalle, fliegen sie nicht auf, sondern? tauchen unablässig unter, bis auch dieser Feind das Vergebliche seiner» Bemühungen einsieht. Erscheint ein. fhabichh so zieht sich der Enten-; scheoarrn sofort eng zusammen, wirft; Emit den Flugeln beständig Wasser in sdie höhe und bildet so einen undurch lsichtigen Staubregen, durch den der habicht so verwirrt wird, daß er ebenfalls von seiner Jagd ablassen muß. Angesichts solcher llugen Abwehr mittel, die mit viel Geschick angewen det werden. wird man wohl nicht mehr von »dummen Gänsen« und »bleier nen Enten« reden können. stets-feierte sesheiseuheet Jn dem demnächst erscheinenden in teressanten Lebenserinnerungen von August Riemann lVerlag E. Pierson, Dresden) wird folgende Brahms Aneldote erzählt: Der Meister war zu einem Konzert in Hamburg geladen, wo nur seine Schöpfungen vorgetra gen wurden. Nachher war ein Abend essen ihm zu Ehren und hier erhob fsieh der Kapellmeister und brachte ei nen Toast aus den größten Komponi- i sten aus, womit et Brahms bezeich nen wollte, ohne ihn zu nennen. Ei ligst erhob sich Brahms mit seinem Glase und ries: Jawth die Gesund heit des größten Komponisten! Mozart lebe hoch! Unterschied « »Er-isten Sie sich snit mir, Herr s icher Mir hat der Arzt auch den terwmisz gänzlich unterhng Wchaun o. mein Lieber, das ist doch was anders! Sie verlieren dabei sur zwei oder drei Mai pro IM If aber zehn bis sit-behal« Hand und Katze. Eine Heiraths - Geschichte von Wil helm Walters. So hatte es angesangenx erst hatte er nicht gewußt. welches von den drei lustigen Mädchen er eigentlich liebte, schließlich aber war es ihm llar ge worden, daß es die mit der Katze sein mußte. Und seitdem hatte er seine zärtlichen Blicke in erster Linie immer nach der mit der Katze hinübergetoor sen. Es war wirklich ein JdnlL Sowie er eine Pause in seiner Arbeit machte —- und das geschah in jenem Sommer öfter-, obgleich er vorm Eramen stand — trat er ans Fenster seiner gemiithlichen Arbeitsstube im dritten Stock, bis zu dem die Wipsel der Bäume im Garten herausragten, und sah hinüber. Und drüben zu den Fen stern des hintersliigels. der im rech ten Winlel an das nachbarliche Vor derhaus anstieß. guckten die drei lusti gen Schrvestern aus ihren Mödaprk lemenaten heraus und lächelten schel misch. Sie hatten alle drei blaue Au gen und blondes Haar, und die mit dem ganz hellblonden Haar stand im mer am Mittelsenster und streichelte ihre Rahe. Und dann stellte der her: stud. ing. einen Stuhl an sein Fenster und ließ seinen getreuen guten Nero sich aus den Stuhl setzen, die weißge sleclten Bordervsoten aus das Fenster brett legen und seine Schnauze eben falls hintin nach dem hübschen Mäd chen mit der Kane richten. Und ein«-— mal hatte das lustige Mädchen voll Uebermuth die Katze gepackt und sie mit beiden händen zum Fenster hin ausgehalten. Da hatte er rasch Nero veranlaßt, auss Fensterbrett hinaus zullettern. Und als erschrocken die Kahe sich lriimmte und sauchte und Nero lliisste, hatten er und sie so stöh lich gelacht, als wäre ihnen das größte Glück widerfahren. Das war den ganzen Sommer über so gegangen, und als der Winter an fing, hatten sie aus dein Polytechniker balle miteinander getanzt, als ob sie zwei alte Bekannte wären, und das waren sie ja eigentlich auch, und dann hatten sie sich miteinander verlobt. Die hochzeit sollte bald sein. Und als ihr Tag festgesetzt war, mußte es endlich gesagt werden, was seit dem Tage der Verlobung wie ein Schwert des Damotles iiber beiden hing. Was sollte nach der hochzeit aus Schlau und Nero werden? Denn die That sache war leider nicht aus der Welt zu schaffen: die beiden Genossen des Liebespaareg vertrugen sich wie hund und Katze. Ein einziges Mal hatte der Doktor versucht, Nero mit in die Wohnung seiner Braut zu bringen; Nercks Schnauze zeigte heute noch Narbenspuren dieses einen Mal-, als das Leben Schlaus nur an einem Fa den gehangen hatte. Es war klar: Nero und Schlau konnten nicht mit einander in das gemeinsame Nest des jungen Ehepaarei übersiedeln. Also was sollte geschehen? Man hatte eis es bisher oermieden, diesen dunklen? Punkt zu berühren, heute aber, als» man mit der Liste der Einladungens fertig geworden war. begann Erna:1 »Und dann, lieber Sohns mußt dui nun auch daran denken, deinen Nero zu verkaufen . . ." . Der Doktor sprang entsetzt vom Sosa aus. »Was willst du damit sa gen?« ’ »Nun, das weißt du doch, Schah!« »Nein, das weiß ich nicht!« ries der Doltor mit einer Stimme und einem Ausdruck im Gesicht, wie wenig fiir einen Bräutigam turz dor der Hoch zeit paßten. Der heisere Ton dieser Stimme mochte Erna an die heiseren Töne erinnern, die Neros Kehle ent fahren waren, als er dem armen Schlau nachjagte, denn sie machte bei nahe ebensolche Augen, wie Schlau sie damals gemacht hatte, und entgegnete giftig: »Verlangit du vielleicht von mir, daß ich Schlau ins Wasser werfe?« Der Doktor nahm alle seine Kraft zusammen, so liebevoll zu erscheinen wie nur möglich. »Ich verlange ber haupt nichts von dir, aber ich habe geglaubt, ein Mädchen, das einen Mann wahrhaft liebt, könnte nicht irn Stande sein, ihm etwas, an dem fein her-i hängt, nehmen zu wollen« »Aber ein Mann, der ein Mädchen wahrhaft liebt, der darf dazu im »Stande sein?« erwiderte Ema « »Das ist ja lindisch!" rief der Dol tor, dem das Blut in die Schlöfen stieg. " »Kindisch?« fauchte das blonde Bräutchen mit den himmelblauen Au gen. »Wenn ich kindisch bin, tannst du ja lieber deinen New heirathen als mich!« Und dann erfiel das hübsche lleine Bräutchen in einen solchen Wein trarnpf« daß die beiden Schwestern so wohl wie die Mutter aus den Neben stuben herbeiitiirzten —- der Vater war fgliiellicherweise in seinem Klub — und daß der heißbliitige Dotter voll Mitleid, Angft und Gewissensbissen die allergrößte Miihe hatte, mit Be schwörungen und Bosiitigungem wenn nicht Its-den« so doch einen Waf MMM in erbettelm . Verstimmt und niedergedrilat ging der Doktor nach Hause-. Berstimmt seyte er sich in seine Studirstube, aus deren Fenster er zuerst seine lleine Braut gesehen hatte, und begann zu grübeln. Sollte wegen eines Bandes und eines Katers das Lebensglück zweier Menschen in die Brüche gehen? Wie war ei nur mögiich, daß ein so junges, zartes Geschöpf, wie diese lleine blonde Erna, so wenig selbstlos sein lonnte, daß sie nicht einmal einen dummen seiten Kater dem Glücke ih res Geliebten und zukünftigen Man nes zu opsern vermöchte? Kann so ein Mädchen fe eine gute Frau werden? Aber andererseits, war er denn nicht ebenso? Schließlich - wenn er es in Ruhe iiberdachte: die eine Forderung war genau so hart oder genau so un gerecht wie die andere. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als daß der Aeltere, der Weisete «- nachgiebt. Mit diesem edlen und zugleich tröst lieben Gedanlen, erbobenen haupteo, wie einer, der seiner Liebsten sreiwillig sein Liebstes hinzugeben gewillt ist. ein hell-, ein moderner Mensch mit antiter Größe. trat er am nächsten Tage in die Wobnuna seiner Braut. Erstaunt sab er Erna und die Schwe stern im Wobnzimmer um eine but schachtel herumstehen. »Du kannst ihn behalten, deinen Nero2« ries Erna ihm entgegen. .Wie?« sragte der Doktor gerührt. »Schlau hat mich schändlich betro gen!« ries Erna zornig und deutete in die HutschachteL »Denie dir, man ssollte es nicht siir möglich halten! Er ist gar tein Katerl' »Was denn?« »Eine ganz gemeine Katze!" ries Ertra. »Aus meinen neuen Glocken but. den mir Mama zur Ausstattung hat machen lassen, hat sie neun Junge gelegt. Es ist unverschämt! Ich will nichts mehr oon ihr wissen!" zi- Uetue sahe-seit Jn einem der bekanntesten Polizei aesiingnisse New Yorts war’s. Ein Anwalt, ebenfalls ein sehr bekannter, erschien im Gerichttsaalr. Der Ch linder saß ihm etwas sehr schief, die Krabatte sast hinten, nnd verschiedene andere Anzeichen ließen daraus schließen, daß er etwas sehr »be fchwiernelt« war. Der Richter zog die Stirn in Fal ten. »Ich muß Ihnen sagen, Herr, daß Sie sich in einer des Gerichts und ,hrer selbst ganz unwiirdiaen Versa ung befinden.« »Wie — hup? —- wie -- hup, —— wie meinen Ew. Ehren?« »Sie machen sich und Jhrera Be «ruse Schande, so hierher »in karn men!« »W. Ehren gestatten s— hup? « mir zu be ——- but-? --— bemerten, das-, ich schon s —- sub? — fünfzehn Jahre hier itn Gericht mattizire, aber heute habe’ ich zum ersten Mal ein richtiaes Urtheil von Ihnen aehsrt.« fett-use Inst-. Der bekannte Vertheidiaer Dr. U. in Berlin mußte einen Besuch irn Zuchtbaus zu R. machen, um dort ein Zeugenverhör abzuhalten, und ließ sich bei dieser Gelegenheit das aanze Gebäude zeigen. »Als er nach Hause zurückkehrte be schrieb er dort seinen aushorchenden Angehörigen die schrecklichen Dinge, die er gesehen, und seine Beschrei bung schien einen besonders tiesen ’Eindrua ans sein jüngstes Töchter chen Marie gemacht zu haben. Eine Woche daraus befand sich der Anwalt mit seinem Liebling auf der Bahn. Der Zug hielt aus einer Sta tion nahe einem großen oiisteren Ge bäude. I Ein Reisender fragte ihn« »Was ist das sür ein Gebäude?« «Daö Zuchthaus'«, erwiderte der Anwalt sprotnpt. Die tleine Marie sth interessiet zi: ihrem Vater aus und fragte, was vie Augen sämmtlicher Mitsahrenden ans ihn lentte: »Ist dies das Zitchthaus. in dein Du warest, Privat-« ste sum Heils-eiser- ivtedz eine Laster-Use0-ee. Anläßlich des Kampfes um die Weltmeisterschast im Schachspiel der jüngst zwischen Tarrasch und Laster ausgesochten wurde eriöhlt ein engli sches Blatt, weswegen Laster ini Kampf um die Wettsneisterschast gegen Steinitz siegreich geblieben ist. Wenige Tage vor seiner Abreise von London wurde Laster in einem Schachcase don einein ehrwürdig aussehenden alten herrn zu einer Schachpartie aufgefor dert; Laster sollte die Dame vorgeben und als Preis setzte der alte here eine Kiste Zigarren aus, Laster nahm das Anerbieten an, gewann die Partie und befand sich im Besisz einer Kiste Zigar ren, die äußerst verdächtig aussahem — »Als er siegreich nach London zurück ’ tehrte traf er eines Tages wieder den !alten, ehrwürdigen herrn ,,«Nun, ssragte der, »wie waren die Zigarren?« —- »Auigezeichnet, « erwiderte Laster, »ohne die hätte ich gar nicht gewon nen.« »So? Das sreut mich zu then!«-— »Ja, « sagte Laster, »ich habe sie alle Steinih zu tauchen gege M l Keiner ist der Ueberlistung näher, als der Snperlluge. Iiteå Our-sum sti Oriesfsrdeeer. Man erinnert sich noch des Quem-, das vor ungefähr zehn Jahren zwi schen dem Prinzen Henri von Or-i leins und dem Grafen von Turin stattfand und in einer Aeußerung deo erfteren über die militärifchen Qualitäten der italienischen Offiziere und deren Benehmen im Kriege ge en Menelil von Abefsinien seineEnt tehungsurfachk hatte. Die römifche Zeitung »Nagione" veröffentlichte nun über diesen Zweikampf, der dem Grafen von Turin auf der italieni schen Halbinsel so große Popularitiit eintrug, einige interessante Enthül lungen. Die Forderung, die an den Prinzen von Orleans rrging, war nämlich gar nicht von dein adgefandt, der sich mit dem Prinzen schlug, ums die Ehre der italienischen Armee zu retten. Das Telegrarnm, das die Forderung enthielt, war mit Vittor Emanuel von Savonen unterschrie ben. dem Namen des damaligen Thronsolgers und jetzigen Königs von Italien. Dieser hatte die Forderung ohne Wissen der königlichen Familie gefandt, und als die Antwort ern-l lam, daß die Forderung angenom men fei, und der Thronfolger nach dem Orte des Zweitamvfes ausbre chen sollte, widerfehten sich der König und die Königin feiner Abreise. Crifpi. der damals Miniftervriisident war wurde herbeigerusen und wußte glücklicherweise Rath. Unter den Mit gliedern der toniglichen Familie war noch ein anderer Viktor Emanuel von Savonen, nämlich der Graf von Tu rin und Vetter des Thronfolgerg ! Man ließ diesen loininen und nack Erklärung der Sachlage loar Viltors Ernanuel von Savonen, Gras vrn; Turin sofort bereit, sich fiir den. Thronsolger zu schlagen, was auch zwei Tage später thaisächlich geschad fln prattlsser siqrer. Einen Richier, der mit der Weis heil Salomonis begabt ist« bat die »Stat« Harrison in New Jersey aus Jzuweisen Ein Arrestanl, welcher be Jschuldigi war, sechzehn werthvolle lBriesianben gestohlen zu haben, be Ibaupietn er habe die Tauben an ei nem anderen Orte gekauft. Der Richter ließ nun die Tauben nach einem Plan etwa halbwegs zivissben den häusern des Klägeriz und des Anaeilaglen bringen und wars sie selbst in die Lust. Die Vögel sloaen direkt nach dem Taubenschlage des Klägers. woraus der Angeklagte we gen Diebstahl-i den Großgeschwore nen iiberwielen wurde. W Entkeimt-messend ’Uatient lder sich beim Barbier ei nen Zahn ziehen lötzm »Donnerwet ler, da steht ja mein Schneider vor aer Thüri« Barbier: »Sol! ich «n bischen lanas iam ,riel-en?'« » Ja der Schule. » , »Was ist die Krähe siir ein Von-U i Frische-r » »Ein Singvogel.« »Wer sagt denn dad« »Mein Vater —- ek sagt immer zu Schwester Anna: Du fingst .vie eine alte Miit-F Mel. Hauswirthim »Ihr Schneider var hier, Herr Spund; er hat Lärm ge macht!« Studeni: »Wie, und das '1iien Sie sich gefallen, so eine große-, kräftige Person?'« Uns-sinnt Hetn »Nimm denn der Schimmel die Mediin auch, die ihm der Thier arzi verschrieben hai?« Kutschen »Ja —- aber immer ersi, wenn ich selbst einen Löfsei voll genommen hab'!« steten-n Gauner tzu seinem Vettheidtgeyrs Herr Vätern nachdem Sie rniQ von der Anklage des Raubeö freibekonrnren haben, möchte ich Sie bitten. mir auch ais Anwalt ins metnern Scheidung-i prozeß zu dienen. Vielleicht gelingt es Ihnen auch, mich von meiner Frau freizubekommen Name-iet Rechtszanwatt: ».... Warum wol len Sie Gütertrennung beantrageno Sie haben doch nichts und Ihre Frau hat ebensowenig!« »Stinrrnt aber dann schauke doch so aus, als hätten wir was!" Viert-Inst Besuch: »Na, Kleiner, ist denn Dei ne Mutter nicht zu Haufe?« Junge: »Nein, sie ist vor Hin-ei Stunden auf fünf Minuten zur Noch barin Tür-er ,1e«gangen!" Messen-. A.: Nat Fest gut ver-lebt? B.: Kann Ihnen sagen, iroßartigs A.: Glaub-IS Sehen auch so ver lebt aus-! Eine Meist-eh Fremder (ersterunt): »Kann denn Ihr Mann nicht mal eine Rechnung fchreibenT" Gasttvirthim »Ach, der ist jn so furchtbar schüchtern« die stehlen muß tck immer snnchen!« Einträgli0. s Erster Kellnen »Wieviel verdiensit Du monatlich?« I Zweiter Kellnerz »O, ich bin seht tttiriedem bei unr- essen viele hoch !«qeitgreiiende, da Linn man st beim «"-.)lddiren irren nackt Herzenslu.t.« Immer Fast-send »Na« wie geht's in der Ehe? Was macht Deine liebe Gattin?« Luftichiffer tleufzendt: »Statu Zustem!'« Ritter-eher Umstand Anwalt Ceinen Falschspieler ver theidigerd): »Wenn auch erwielen ist, daß der Angeklagte gewisse Karten durch Stiche morlirt bat, so ift doch andererseits als mildernd in Betracht zu ziehen. daß mein Klient von Beruf Karten-zeichnet ists« Merer sit«ies. Soldat: »Triiste dich, Mond-. wei ne nicht so, meinst du vielleicht. daß mir nicht alle Sonntage die Gans iehlt?« Die einst-eine. Graf rzu seinem Förfter): »Zum Bonnerwetter, ich habe hnen doch gestern befohlen, den Fort fiir alle alten Weiber zu sperren, damit rnir Die Jagd nicht verhunzt wird deutel« »Verzeibung, Herr Graf, das hab« ich auch prompt besorgt; blos an den einen Drachen hab’ ich mich nicht ·range:ragt·« »Ja, zum Teufel, wer rft denn die?" »Herr Graf « das ist meine Attel· Neide den Schein. »Als-) der Sohn des Todtengräbers ist Arzt geworden und hat sich in sei ner Vaterstadt niedergelassen?« »Ja, und der Alte wohnt bei rinnt e: hat sich natürlich zur Ruhe gefeytf »Na ja; nun hat er’5 ja auch nicht mehr nöthig.« »Ach, deswegen wohl nicht, aber es toll doch keiner etwa den-len, da sie sozusagen Hand in Hand arbeien!« Der Trinttsrnch des 0tetchicht0rstesim. »Meine Damen und herren! Als Einer Zeit die wilden Gallier unter rennug das iait wehrlose Non überwäliigten, d« brach ein blutiges Morden aus: Kinder, Männer, Grei fe fchlachteten fre erbakmungsloj da hin! Nur die Frauen ließen sie leben ——- und tdas Glas erheben) das wol len wir jetzt auch thun!« Ewig-fertig »Was angenehm, mink HerrschqfteM .Schöne Hosenitij et, Jede-mes iet. Zshustvchtk, Schlüsseltmge.«evgltfches Pflastek, Rasitfeie!« Mit Sie auch Automobkle?« u’te —- bqb’ eben das lebte veriauft."
