, Das Burgfräulein. Roman von Friedrich Friedrich. (7. Fortsetzung) Eine Eingange des Waldes. Sie Ean ihnen ausweichen, wenn Sie Ich rechts wenden. es ist freilich ein( M. Einige Minuten lang war Albert noch zweifelhaft. ob er den Rath be folgen folliex nur der Oel-anle, daß er ohne jede Waffe war, bestimmte thi. die Warnung nicht zu verachten .Wiirdet Ihr mich begleiten-" fragte er dann. « »Is- wenn Sie es wünschen, ob schon Jhnen auf diesem Wege keine Gefecht droht«« erwiderte der Arbeiter. »Ich wünsche es nicht aus Furcht«, bemerkte Nenne, und er sprach die Abs-theils »in-rinnt alsoc fügte er Kuzu, indem er weiter schritt und die s bene Richtung nach rechts ein l Ug Sollie Garlfon ihn wirklich nur ge wartet haben, um eine Gewaltthat zu verhüten, die allerdings auf die Ar beiter selbst am schwersten zurück-fal len mußte untd nicht geeignet war, ihr Intereße zu fördern? Hatte er noch ern Mondenes Interesse zu fördern? Saite er noch ein besonderes Interesse hab-is Such-le er vielleicht nur die Pläne ippn Deß, der sicherlich bei De m war, die sich an ihm rächen woll ten, zu durchlreuzen unsd zu verhin dert-f Diese Fraan fchossen durch seinen Lops hin. ß gehört wohl auch zu denen, die an mir rächen wollen i«’sragte er seinen Begleiter »Ich werde teinen Namen nennens« entgegnete dieser ruhig und bestimmt. »Das Vorhaben bleibt unausgefiihrt, es switrde mir lieb sein, wenn Sie nicht weiter nachsorschen wollten. Die Aufregung wijvde dadurch nur gestei gert werden, und ich möchte dadurch nicht in den Verdacht kommen, daß ich eine andere Absicht gehabt hörte, als ich sie wirklich habe.« »Gut, ich werde nicht weiter nach forschen«, sbemertte Rennb. Der Mann rnteressirte ihn immer mehr, denn er vermochte nicht zu fassen, daß er nicht auch ihm feindlich gesonnen sein soll te, da ja auch seine Forderung zurück Fewiesen war. »Ihr seid dort unten en Thale wohnt-usw« fragte er, nach dem eTäeine Zeitlang schweigend ne sen nder hingeschritten waren. »z, indessen erst seit kurzer Zeit.« » srd Fehr dort nicht gebot-ent« »Nein. »O seid Ihr daheim?« »Na im Gebirge.« Renno ging langsamer; er schwieg einen U litt und trat näher an carlson ran, als oh er dessen Wor te deutlicher vernehmen wolle. »Wie heißt der Ort« indem hr ge boren seid?« sra te er un seine Stimme schien leie zu beben. »He-Muth —- eö ist ein tleiner Ort«, gab Carlsen zur Antwort Weder schviea Renno »Wuka seid Ihr nicht dort geblieben?« forschte et nach einer Weile weiter. »Es wurde mir schwer, dort Arbeit en nden, der Lohn war zu gering tch onnte nicht mehr davon leben, da ichbäech eine alte Mutter zu ernähren »Und wo ift Eure Mutter ietzt?« »Sie wohnt seht auch unten im Dorfe sbei mir; als ich hier eine loh nendeve Arbeit fand, ließ ich sie nach spannen« »Ist Gäste Vaåer nichtbemehriixes » wei esni t,glau e · - sen taum.« » »Ihr wißt es nichts« »Nein, mein Vater ist vor langen Wen nach Merita gegangen; wir sahen nichts wieder von ihm gehört; es ist wohl durch Briefe Underer die Nachricht zu uns gekommen, daß er dort gestorben sei, bestimmt haben wir ei nie erfahren« Weshalb ist Euer Vater fortgegan-; gen? Erzählt mir davon-« »Ich weiß nur das-, was ich von meiner Mutter und von anderen Leu ten darüber gehört habe, denn ich selbst war noch klein, ich zählte erstz wenige Jahre. Es ging meinem Ba tet nicht gut, er hatte sich den Trunk sngewiihnt und war immer mehr zu-· Eckgeiommen Er besaß ein ileinesi Grundstück welches indessen sehr ver-I schukdet war; da verkaufte er dasselbel und als er noch eine geringe Summe us bekam, ging er damit nach erila. Es war einige Innre zu-I M ein Bekannter von ihm dorthins Fig n, dem es dort gegllickt war, te dasselbe; es scheint ihm in dessen nicht lo gut ersangen zu sein, Mktte er sicherlich von sich hören er allein nach Umriss-W »Un, ich hatte einen älteren Beu set«,et war damals feel-sehn Jahre, -snnaän6etmitvk. W » irren nn « U notgeine dnntle Er nste-cis nur, adaß set-et Innere IZiel Sorgen : C seines Las-Ia Fsrietea tin-d — " N M dem studet snie ; M Mi ««-«·-iis-» NM »W- n im Los-r EI einige Male still, um sich Its erholm »Ich habe Euch als Führer der Achs tersTseputation heute die Forderung etnei höheren» Lohnes abgeschla ". sprach er dann; »Euch will ich die elbe gewähren, Jhr könnt bei mir weiter arbeiten.« « « »Ich kann es nicht«, gab Carler zur Antwort. »Und weshalb nicht?« »Meine Kameraden würden mich filr einen Verräther halten; schon ge stern Abend ist mir dieser Vorwurf gemacht worden, als ich für eine mil dere Fassung des Beschlusses auf trat.« ilEIer wißt ja, daß Ihr es nicht et ." »Ich will auch nicht, daß der-Schein mich trifft!« »Habt Ihr bereits andere Arbeit ge fanden-? »Mein-' » »Und doch wollt Ihr mein Aner bieten nicht annehmen? Glaubt-Hochr, Eure Kameraden würden einen ro schen fiir Euch geben wenn es Euch schlecht erginge? Was kümmert Euchi ein Verdacht oon dem Jbr am besten wißt, daß er unbegriindet ist? Gebt Euren eigenen Weg und kümmert Euch nicht um Andere! Ich bin älter als Jhr und habe reichere Erfahrun gen; wer sich uin die Interessen An derer kümmert verliert die eigenen aus den Augen und kommt wenig weiter: denkt nicht an Andere, son dern an Euch selbst.' Carlsen schwieg und schien zu über legen; ej klang Wahrheit aus Ren nos Worten und doch konnte er ih nen ni t beistimmen. »Ich kann Ihr Anerbie in nicht annehrnen!« entgeg nete er. Renno ftand still, die Weigerung des Mannes ärgerie ihn; sollte sein Wille an dem Eigensinne desselben scheitern? »Ihr feid ein Vorl« rief er; »nun, ich wer-R Euch die Stelle eines Aus sehers qebem Ihr braucht dann weni ger zu arbeiten und verdient mehr als dreimal soviel wie bisher.« Carlfen schwieg »Ist Euch dies noch nicht genug? — Ihr scheint Eure Ansprüche sehr hoch geftt zu babenc sprach Albert. ( «Daii es nicht«, gab Earlsen zur Antwort. i »Ihr habt mir gesagt daß Eure alte Mutter bei Euch wohnec fuhr IRenno fort; »ist ei Euch glei iiltig, ob Ihr derselben ein angene meres urId leichteres Leben bereitet? —- Was kiinrinert es Euch, wie Andere über Euch denken, wenn Ihr Euch ohne Schuld fübttl Haben sie einen Ver dacht auf Euch geworfen, so werden sie doch an demselben seftbaitenl« Renno hatte den Punkt betii rt, durch wekchen Carisen am leichte en zu bewegen war —- die Liebe sei ner Mutter; sein her- bing an r al ten Friau, die so wenige sonnige Tage in ihrem Leben gehsbt hatte. « nehme Jht Anerbieten an«, erivi rte er. «Giik, dann kommt morgen früh zu mir, Ihr könnt sofort Eure neue Stellung antreten« sprach Renne. »Wollen Sie nicht auch die übrigen Arbeiter wieder annehmen? fragte Carisen. «Rein!« TSie werden fiir den bisherigen Lohn weiter arbeitenk »Und wenn sie mit der hälfte die sei Lohnes zufrieden sein würden, so werden sie nie wieder Arbeit bei inir bekommen Ich bin nicht dhnt, inich zu etwas zwingen zu laMtoos ich keine Berpflich tung babe; Ihr Legtdckß ich freiwilli gern Zuge ndnisfe mache. Außer habe ich bereits Sorge getragen, das mir in wenigen Tagen hinreichende Arbeiter zur Verfügung stehen causean jeg. Sie hatten den Wakb erre und schritten still neben einander; das alte Jagdschtoß, Isolierung Nenn-I war nicht nicht n. ich nichts mehr zu befürchten«, sprach Rennox «hier ist mein Eigenthum und auf einen Ruf von mir würden meine Diener in wenigen Minuten zur Stelle sei-; Ihr hegt mir einen Dienst geleistet und ich in nicht ge wöhnt, einen solchen umsonst anzu nehmen. Hieri« Er reichte Carlfen ein Geldstück. » Carllen zöqeete, es anzunehmen tch habe ei nicht deshalb gethan«, be merkte er »Um so ruhiger könnt er anneh men, was ich Euch gebe.« Eurllen nahm das Geld und ent ; lernte sich. Renno stand still, er ver-nahm die sich »weiter und Weiter entfernenden Schritte del Munnei und feine Brust atlpnete erleichtert auf; er konnte nun den Zwang den er sich hatte auserle gen müssen, ndlchlittein und seinem nufgeregten Blute freien Lauf lassen. Einen Au ensblick bang preßte er die band auf ie Stirn, um Ruhe zu ge winnen und das eufgmgte Blut zu besänftircni sur · , wer tenden- « iet ,,So, nun tehrt zurück, hier habel I ---——.. WM — 1«—--,——-— -——..---—»-. ches et nicht gedacht hatte nnd an dein Alles scheitern mußte. Es sollte und durfte nicht ich-staut —- Erbittett bellte et die Rechte und hob sie dro ( hend empor, dann eilte et zu dem at ten Jagdschlvssr. - Sein alter Diener empfing ihn und kenchtete ihm in sein Zins-weh an der Thüt blieb et stehen. um die Befehle seines Deren zu erwarten. »Geh, ich will allein feint« tief Rennen »Nietnand soll mich Röte-M Der Diener entfernte sich schwei I geno. Erregi schritt Renno im Zimmer aus uns-d ab, seine blossen Wangen schienen noch bleicher geworden zu sein. Der Mann. der SI- vor den Arbeitern gewarnt,——der i n über die Hochebene begleitet hatte, —- war sein Bruder! Diese Entdeckung unterlag keinem Zweifel mehr. Jn Walde oben im Gebirge war er geboren. sein Name war Carlson. Als sechszebn jähriger Bursche war er mit seinem Vater nach Amerika gegangen und Alles, was er dort in der langen Reihe der Jabre durchlebt und erlit » ten, stieg vor seinem Geiste aus. Sein s Vater war in Amerika bald gestorben; sollein und verlassen hatte er in dem : fremden Lande da stunden; die Noth batte ihn zur Ae it gen-ungen. FUI der er in der deimatb o wenig Lust gebabt. Unendlich viel batte gegelits ten, aus den verschiedensten bieten sich versucht, und seine zähe Krast hatte sich endlich durchgerungen. Nach unsagbaren Mitten hatte er das Glück endlich gezwungen. ibm zu dienen, und er war reich geworden. Jn dem langen und schweren Kampfe hatte er längst vergessen, daß auch er einst eine heimatb gehabt. in ibtn hatte er verlernt, denn auch er batte keins gesunden, als es ibm schlecht erging. Er verlachte dieses Gesiibl als eine tbörichte Sei-nachts es würde ibn nicht getümmert baden, wenn Hunderte zu Grund gegangen wären, wenn er dadurch sein Ziel erreicht hätte; er batte die Menschen verachten gelernt, weil er vor sich selbst teine Achtung mebr besaß. Wozu be durste er derselben: er war ja reicht —- Er batte ein Gesiidl der Genug tbuung darin gesunden, Andere ent gelten zu lassen, was er selbst gelit ten, — glücklich hatte er sich jedoch nicht gefiikslU Er hatte seine großen, Besitzungen in Amerita verkauft und war ruhelos umhergewandertx dann mar er nach Europa zurückgekehrt, nicht weil er sich danach sehnte oder weil ein Ge siibl des heinnvebs in ibm ausst taucht war, sondern nur, weil er des rastlosen Lebens und Treibens in Amerika überdrüssia orden war. Fast qeåeen seinen Wi en hatte-es ibn in die gend getrieben, in der er ge boren war, und dort hatte er sich an -getaust. Un seine Mutter, an den Lüngeren Bruder hatte er kaum ge » acht; in Noth waren sie zurückgeblie ben und er glaubte, , daß sie längst verdorben und starben seien. Er batte nicht nachge orscht; wozu auch? Mir ihn gab es teine Verwandten mehr, er stand allein und wollte al lein sieben. Um von Niemand er T sonnt zu werden, um mit einer dan zen Vergangenheit zu brechen, satte E er einen anderen Namen angenommen I Wer konnte in dem reichen Mann Iden armen Knaben wieder erkennen, s der einst nach Amerika gegansn « wars — Obne Besorgnisz wurde er sein heimatbsdors wieder ausgesucht baden, wenn er Verlangen darnach empfunden Atte. Und nun hatte ibm das Gliiet so unerwartet seinen eigenen Bruder entgegengesiibrtl Seine Mutter lebte ktaum eine Stunde entfernt; in tur ; zer Zeit konnte er sie erreichen; das ; Bild derselben, welches er längst ver 1 gessen zu baden wähnte, stieg in sei ; ner Erinnerung wieder empor —- ein Jbleickps Bild, mit stillen. duldenden ;Augen: er erinnerte sich des kleinen , gäniäichen hat-seh in dem sie gewobn Einen Augenblick long war es, alsl ob diese Erinnerung eine weichere Empfinduna, ein Gefühl des Heim wehs und der Sehnsuchi in ihrn wach riefe. dann drängte er dasselbe ge waltsam von sich. Es war eine Thorheitl Wozu sollte dieselbe fiiiy ren? Sollten durch sie vielleicht seine Pläne scheitern? — Durste er hoffen, daß Eva je die Seinige werde, wenn sie erfuhr, daß er der Sohn eines arg men holzbauers im Gebirge wori Er wollte sie erringen und sollte er Mutter und Bruder deshalb zum Opfer bringen! »Ich habe leine Mutter und keinen Bruder mehr!« rief er halblaut: »seit fast dreißig Jahren besitze ich sie nicht mehr —- und nun sollten sie rnir ent gegenireten —- toir sind getrennt fiit immeri« Und doch beschlich ihn ein Gefühl ider Befugniß daß er erkannt werden könne. Weshalb hatte Carlsen ihn gewarnti — Konnte in demselben nicht eine Ahnung. daß er sein Bruder »sei, ausgestiegen fein? —- Ee schritt »ein dern Spie l vorüber nnd sein Blick fiel znf llig in denselben; be : troffen blieb er stehen. hatten Carl-s sen’s Zii nicht rnit den seinigens Perser-nnd es nnd U nlichesi —ls Konnte nicht das Auge einer Mutter ihn wieder erkenneni —- Er hatte ja so oft oon der wunderbaren Schärfe des Motten-age- «hlen hören! licte Sein In er vor sin, Irrf- sediente iitnkirnilaeös M Mig ," sichs-Her sorge eiiiix « Messe-. ..e". · W-M» , ,-.— die Stirn din: dann eichieie ee sich eint-de need sein sitze leuchtete nn heimlich Nein —- neini Ei iii Tdokdeii!« rief et; «es sind Miit-dem mit denen man Kinder schrecki, mis; nicht! Jed werde ihnen die Stirn bieten und sie ver-lachen, —- icd will mich frei hatten von solchen Schwächen! —- Wet kann nuiikeien und sagen, daß ich der Beu det des Menschen bin? —- Sind in meinem Gesichte noch die Züge dei Knaben zu Erkennen? —- Die gis-üben de Sonne Ameeiia’s hat es gethnnt Und wenn Carisen seldii ais mein Bruder aufieäiei —- Dnnn wehe ihm! Wehe idm, wenn er meinen Wünschen sich dindetnd in den Weg stellte! Er isi mit ein Fremder — mehr nicht. denn ich habe keinen Bin-der nnd ieine Mutter mehr!« —- —- ——« Sechsteö Kapitel. Carlsen trat am folgenden Morgen seine neue Stellung bei Renno an; es waren nur wenige Arbeiter vorhan den und unter diesen herrschte eine gedrückte Stimmung. Das graßartig angelegte Unternehmen erschien wie verödet: was vermochien auch die we nigen Arme auszurichten, urn es u fördern, und dies Gefühl schien srpch wie lähmend aus die Arbeiter zu le gen. Es tam aber nach ein anderer Unr stansd hinzu« der sie verstimmte. Deß hatte schon am Mvrgen, als sie sich qur Arbeit begaben, mit mehreren ! ausgeregten Männern sie sast mit Ge Iwalt uriiethalten wollen; var Allem ; hatte ich sein Groll gegen Carlsen ge « richtet, den er auf's Neue einen Ver räther nannte. Arn Abend begab sich Carlsen in die Dorsschente, um zu hören, wie man iiber ihn urtheile. Eine Anzahl Männer, welche noch teine Arbeit wieder gesunden hatten, saßen dort und blickten aus ihn, als er eintrat. Ohne Furcht zu zeigen seßte er sich allein an einen Tisch; er wollte den Männern beweisen. daß er tein Ber räther war, denn wenn er es gewesen wäre, so würde er nicht den Muth ge habt haben. unter sie zu treten. Man ließ ihn in Ruhe, aber tein Einziger richtete ein Wort an ihn. Es war spät, als er endlich heim lehrte. Lanasam schritt er über die Straße dahin, nur in wenigen häu sern war noch Licht; er war ver stimmt, denn erst seht sah er ein« wie viel er siir die Stellung als Aufseher eingebüßt hatte. Das Vertrauen. mit welchem die Arbeiter stets aus ihn gebliett, hatte er verloren, sie hiel ten ihn siir einen Verräther und doch tannte er nichts thun, um diesen Ver dacht zu enttriisten. Was niißte das Gesiihl seiner Unschuld, wenn Andere nicht daran glaubten! Langia-n, in Gedanken versunten. ; näherte er sich dem hause, in weist-m ; seine Mutter wohnte. Ein schwaches »Licht schimmerte ihm aus demselben entgegen; er wu te, daß sie ihn er . wartete und vor einer heimtehr sich snicht zur Ruhe legte. Glitt nicht außen eine Gestalt an dem - nster boriiberi Er war taurn noch iinszig Schritte entfernt und lannte sich nicht geirrt haben. Jetzt sah er die Gestalt wieder, sie war an das Fenster getre ten und blickte durch dassetbe in das Zimmer: er dachte an Deß; vielleicht lauerte ihm dieser aus und wollte sich zuvor überzeugen, ab« er daheim sei. Ueberlegend stand er still. Was hatte er dem Manne gethan, daß er ihn mit solchem basse verfolgte? Auch in ihm göhrte die Erbitterung, er wallte ihm nicht ausweichen. mochte schließlich daraus entstehen, was wolltet - Der Stock, den er trug. fester mtt der Rechten umfassend, ans einen An griss vorbereitet, schritt er aus das lHaus zu. Noch immer stand die duntle Gestalt in dem kleinen Garten, der sich vor dem hause befand, vor dem Fenster. Als er durch die Thür des Gartens trat, schien die Gestalt seine Schritte zu vernehmen, denn hastig wandte sie sich um« sie sah ihn, allein anstatt ihm entgegenzutreten, entfloh sie schnell um die Ecke des hause-L Er sprang ihr nach, um sie ei uholen, er traf sie, als sie im Be griffe war, über die niedrige Ein ziiununa zu springen, schon wollte er den Arm ausstrecken, um sie zu erfas sen und zurückzuhalten. da erkannte er sie, —- es war Albert Rennoi Betroffen blieb Carlsen stehen, — der Mann heniiyte dies, um iiber die Ein "unung zu springen und sich hastig zu entfernen. Ueberrascht blick te er ihm nach. Was hatte Renno hier zu suchen? —- Welcher Grund tonnte ihn hierhergefiihrt haben? Wo l hatte et den Nocktragen emporg chlagen unsd die Miije tief in das echt ge driiat. um nicht erkannt zu werden, denn war Eman nicht im Zwei fel, da dee rem es gewesen war; er hatte die euchtenden sagen dessel ben und die Gesicht-zit- zu deutlich sehen. Es war auch seine große, Blanke- Gestalt. Auszeregt betrat er das haus und das meer seiner Mutter, welches ruhig am Spinnroeten sah nnd laue-; sam zu ihm aus-blickte. »kleinen Niemand hier Friedens« fragte et. Die site blickte den Sol-I frakend an. »wer sollte hier sen sen«·i« warf sie ein« .Du ipei , daß ich hier san nimm-i- mme. wer kommen sich aucki tun eine alte arme tau.« Ernst sckseitt Cariseu Zimmer an tm ab. Das s seiner Mut I vernehmen, er antwortete«sicht due auiz endlich blieb et vok ihr stetem »Weißt Du, wer soeben, als ich he m telytttz im Garten stand und biet durch das Ieniiet btickte?« fragte ek. Die Alte ichitttelte mit dem Kopfe. sie hatte keine Ahnung davon. »den Renno war ei!'· fuhr et fort: »ee floh, als et mich bemerkte, et sprang iibet die Umzäunung, ich habe ihn jedoch »steigt-L Ungläubig bewegte vie Alte den Kopf. »Wie sollte der reiche Mann bietbettommen!' entgegnete sie; »was sollte ek hier suchen? — Du baft Dich geirrt, Heinrich es ist draußen dun tel.« Carler schien ihre Wette kaum ztt L »Ich habe ihn deutlich erlannt2«" ries Carlsem »ich tenne das Gliihen seines Auges —- es war seine große. schlante Gestalt: er stand hier am Fenster unid blickte in das Zimmer. sWas sollte er hier suchen?« wie derholte die Alte. »Und wenn er es gewesen wäre. hätte er nöthig gehabt, vor Dir zu sliehenCF Carlsen vermochte datan leide Antwort zu geben, alle Eintriirse sei Jner Mutter waren indes-. nicht im Stande, die Ueberzeugunjn sdaß er Renno gesehen hatte, zu erschüttern. Ihn beruhigte nur der eine Gedanke, daß Renno ihm am folgenden Tage sicherlich selbst Aufklärung geben werde, weshalb er in das Zimmer seiner Mutter geblielt habe· Erwartungon begab er sich am andern Morgen zur Arbeit, ungedul dia harrte er, bis Renno sieh sehen ließ; die orrschiedenartigsien Ver muthunaen waren in ian aufgestie gen. Sollte Renno sich haben liber zeugen wollen, ob seine Erzählung auch wahr sei? —- Wollte er ihn beo barbteni —- Wie lam er daru, ein solches Interesse an ihm zu nehmen?— Endlich lam der Amerilaner und schien aus ihn zuzuschreiten unwill tiihrlich ließ er »die Schaufel sallen und richtete sieh empor. Renno kschritt jedorh an ihm vorüber, oshne mehr als einen sliichtiaen Blick auf ibrr iu wer sen; er erwiderte nicht einmal seinen Gruß. Sollte«er sich dennoch am Abende zuvor geirrt haben? Carlien lam an dielem Tage coe nig dazu, um iiber das Geschehene nachzudenken, denn eine große An zahl neuer Arbeiter langten an und als Ausieber mirs-te er ihnen die Ar beit zuweisen lFortseßuna folgt) « W Die Zerset steten-. Das tleine niederliindische Eiland, in unmittelbaren Nähe Veneznelas gele n, ist durch den in jüngster Zeit Kriechen den Niederlanden nnd Vene zueta ausgebrochenen Konfliit in den Vordergrund des Interesses gerückt Die Jnsel Eure-cum im Jahre 1634 von den holländern im Kriege mit Spanien erobert und ihnen durch den Frieden vvn Westfas ten zugesprochen, ist die größte der niederliindischen Antillem hat eine Be völkerung von ungefähr 32,000 See len. Sie besitzt einen prächtigen na türlichen hasen, der sehr tief ist und den größten Flotten Plan bietet. Dies, in Verbindung mit der günstigen Lage -—einer Lage. die noch gewinnen wird, wenn erst einmal der Dammes-Famil feriiggeftellt ist und Curarao eine Station siir diejenigen Schiffe werden kann, die diesen neuen Weltvertehrs we benuhen — verspricht der tleinen ho "ndischen Besihnng eine prächtige Zukunft, wenn zeitig gute Maßregeln getroffen und mit fteigebiger band diejenigen Einrichtungen geschaffen werden« die ein hafen haben muß, um der Konkurrenz mit Erfolg im Welt vertehr begegnen zu können. Jst nun auch Willemstad noch nicht der Welt hasen, wie die Curaeaoner ihn in ihren Zukunftitriiumen sehen, eine tedhaste Vasenstadt ist et wohl, na mentlich gerade durch den Verkehr mit Venezuelm Unter dem niederländiichenTheil der Bevölkerung sind viele Geschlechter, die schon Jahrhunderte aus der Jnsel an siisstg sind. Von der Gesammtbevölke »rung sind nur 400 Seelen in den Nie ;derlanden und 900 in anderen Län li’)ern, namentlich Venezuela, geboren. ist-aß dort trotzdem eine einheicnische Aristolratie, eine bleibende Bevölke rung von Weißen entstanden ist, die in dem doch unendlich größeren holländi schen Ostindien sehlt, weist aus ein der Gesundheit der Europäer sehr zu trii licheMlima hin. Jn der That be zeickJnet denn auch das Wort eure-cito im Portugiesischen Genesung. Fort wöhrend weht dort ein srischer Nord pstsPassatx nie lann man vor nicht verschließbarem Fenster sitzen und schreiben, denn regelmäßig wehen die Papiere sort. Warni ist es natürlich aus Euren-am die Atmosphäre ist aber srisch und ohne den Wasser-dampf- der an Pliihen wie Cnlom Mozambigue und Soerabaja den Weißen bedrückt. Ohne viel Beschwerden. ja mit Ver gnügen«-kann man, die ersten Nach mittag-stunden ausge chaltet, Wande rungen von vielen St nden hinterein ander nnternehmen. Schon durch die Zutriiglichleii seines Klimas site Weiße bildet Enracao einen rinng baren selig. Landbau und Viehzucht. seither ur seit der Sklaverei noch bliihend, d gegenwärtig von geringerer-Bedeutung geworden, nachdem die Unabhängigleit von Venezuela und Kolumbien vie Entwickelung eines lebendigen Dan delss nnd Schiffahrt-versehrt ange regt hat. In den festen Jahren sind aber kräftige Ver uche ternonnnen worden, den Land w der zu den und ihnu den ihm zutonnnenden las in der ökonomischen Entwicklung dee Insel anzuweisen. Außerdem sehlt ei den Eurakaos nern an Umgang rnit anderen Natio nalitäten. d. h. Init solchen. die nieht wie die Venezolaner und Kolurudier hinter ihnen zurückstehen, sondern von denen sie lernen tönnen. Die große LLieberijwiirvigteit der Curacaoner, ja der Zauber. der von ihnen ausgeht, Jtann nicht vergessen machen, daß der sortgesente Verdleib von Geschlecht auf Geschlecht aus einer ganz tleinen Insel nur selten in die Lage versehn neue Zustände, neue Einkünfte zu schaffen. So soll nicht verschwiegen werden, daß das elettrische Licht, die Trainbahn, die Eisfabrit —- soinit die modernen Einrichtungen der Stadt —- einem Fremden. dein amerikanischen Konsul Smith, zu danken sind. Er ist es auch gewesen, der 1888 die nach Königin Emma benannte Schiffsbriicle gebaut hat, die die Zähren ersehte und die Herzader des Vertedrs von Willetnstad geworden ist; eine niederländische Ge sellschaft hat dann die Brücke von ihm gekauft. Junges srisched Blut aus dein holländischen Mutterlande und auch anderswo her wird Curacao gut thun. wie umgekehrt auch der Aufent halt von Eurayaonern in Niederland sitt beide Parteien niinlich und auch angenehm sein würde. Auch der holländische Handelestand lann der Jnsel helfen, Bisher liimi mer-te er sich um diese Kolonie nur wenig. Die Gelegtnheit gegenseitigen Verkehrs, durch den Weftindifchen Postdienft bequem und zweckentspre chend geboten. haben nur einige hol ländifche Firmen aufgenommen, um kehrt aber erhalten deutsche Damp Fekr auf Curacao mehr Lad g als eine holländische Linie. arums Weil die Curaczaosrtschen Kaufleute ihren handel mit Europa vornehmlich durch Vermittelung Hamburgifcher Häuser betreiben. Infolgedessen senden sie ihre Söhne auf deutsche Handels fchulen. Sicherlich, der Handel blüht auf Curaeao nicht« aber todt ist er darum leinegwegik Jm Jahre 1904 liefen nach dem Adlonialberichi nicht weni ger als 1367 Schiffe in den Hasen oon Curacao ein, mit einem durch fchnittlichen Inhalt von 429 Neg Tonnen, Zahlen, die auf leinen gerin gen Verkehr deuten. Mehr als 6000 Reisende wurden mit diesen Fahrzeu gen hierhergebracht. Täglich fahren kleine Segelfchiffe nach den beiden an deren niederländifchen Jnseln unter dem Winde, Aruba imd Bonaire, die damit in einem Tag erreicht werden. Mit den Jnfeln iiber dem Winde, St. Eustatius, Sk. Martin und Soba, ist Curacao wöchentlich verbunden durch den Patetschoner Aan den Brandhof, ferner durch die deutsche und die eng lische Linie: diese Reise nimmt eben eine Woche in Anspruch. Mit Kolums bien wird noch stark handel getrieben, der immer dann aufblüht, sobald die Umwälzungen dort einen Augenblick ruhen. Der handel folgt der Flagge: Curacaontsche Kaufleute haben sich an einer Anzahl von Plähen in Ko lurnbien wie in Venezuela angesiedelt und nehmen jede Gelegenheit wahr, Geschäfte mit ihren Verbindungen und Familienmitgliedern auf Curcao zu machen· haben sie es zu einigemWohls stand gebracht, kehren sie auf ihre Jn fel zurück. Eine Möglichleit großen Aus bliihent eröffnet, wie schon gesagt, der Durchstich der Landenge von Panama, vor allem. wenn Curaezao zeitig be reit ist mit einem ordentlichen Trosten boet und Einrichtungen, um in kürze fter Zeit Kohlen und Trinlwafser u. . s· w. einzunehmen. Auch dem kleinen Landbau winlt dann ein oortheilhas ter Ast-sah. W X Es ilt furchtbar traurig, wenn man im März in den April geschickt wird, nnd man lieht an einem Maiabend iein Liebchen Julie mit einem August her um spazieren I t England übi gegenwärtig dassunfk ltiich gleichzeitig nach zwei Pfeilen zu tanzen. Am Baltan tanzt es nach Vä terchenl Pfeife und in Maralto läßt es lich von der schönen Marianne aufspie len. « i i i Nachdem die New York World eine lehr locglältige Ablchätzung der poli tischen Lage vorgenommen hat, spricht sie die ilassilche Wahrheit aus, daß das Ergebnis zweifelhaft tit. Um das zu lagen, braucht man leine Abschähung vorzunehmen· « i O I Ein Athlet in New York hat ein Mädchen auf 820,000 Schadenerlah verklagt, weil sie ihn gehauen hatte. Einen solchen Schaden hat lie ange richteti Da muß-sie »aber tüchtig zu ngichlagen haben. · e- i i Lehrer: »Was versieht man unter ithlet Rachredei« —- Schttlet: «Eine Rede, nach dee es em til-ei wird." e i i -- In nichts vertielt sich die große Menge lieber als ins —- Oberfläch llchr. o i i ) Es ttt letcht. den ß, f wer Ue Liede, am schwersten e El Mitg« seit In verbergen