Gage Geisssseschichieffaüs des- Fkaakwich des Is. Jahrhundert-. Von E. Lasters Zwei Brüder aus altem lotbringi scheu Ulegeschlecht hatten zwei un gefähr gleicht-ung- Svhue Die dei den jungen herrn von Lacour liebten sich htiiderlich und ihre größte Freude Mysbeieinander sein zu können. Das ließ sich nur im Sommer auf längere Meer-möglichem wo der eine der jun Leute, der in Paris die bade le besuchte, seine Ferien auf dem Schlosse seines Onlels zu verbringen PspNks Sein Vetter ftudirte in einer der- oäterlichen Schlosse benachbarten Hauptstadt. und so kam es, daß nur die Fertenzeit sie vereinigte. So hatten beide neunzehn heitere Lebensjahre zurückgelegt und ihren gliicklichen Vätern durch die Schönheit ihrer körperlichen Entwicklung durch Fleiß in ihren Studien und liebens wiirdige Ausführung in der Gesell schaft die reinste Freude bereitet und frr zu den größten hoffnungen fiir ihres-las berechtigt. Die a rlich« so war auch als Neufhsiähriger der junge Chedalier von Taro-r mit seinem alten Erzieher. dem Abbe Audibert, auf das Schloß feines Oheims gereist, um seine Ferien dort zu verbringen. das Leben· das er als Gast auf dem 'feudalen herrensig zu führen PM, bildete eine Kette von harm losen Bergaiigungen Spaziergänge» d. Fischfang, Ausfliige zu Mede ’ - » uche in den benachbarten Schlös-; few-Empfang von Gegenbsesuklttn Is- ! stets sich ab und pflegten den Gästen des Schlosses die Zeit aufs ange nehmste zu litrzen. An einem der ersten Tage seiner Anwesenheit lam beim Abendessen, an dem eine zahlreiche Gesellschaft theil nahm, das Gespräch auf Spulgeschich ten und Gespensterglauben So merk würdig es klingen mag, diese Ver «»sammlung aufgetlärter Geister schien ein eigenthlimlichee Vergnügen darin zu finde-, sich die Phantasie mithirm gespinften vollzupfropfen, von denen eines immer lächerlicher und schreck licher war als das andere. Diese Unterhaltung bildete das Thema des Abends, das von jedem Tifchgenofsen mit Eifer weiter ausge Enuen wurde. Alles brannte förm darauf, feine Geschichte zum Be Qzu geben, die gewöhnlich die des darn noch übertrumpfen follteu Nur der junge Chevalier lachte und? die Achseln über das dumme guckte Zeug und bestritt entschieden jede Be rechtigung und Wahrscheinlichkeit der am Spukgeschichten aus der vier Dimension - Atti glaubst also nicht an Gespen fktk fragte ihn fein Vetter mit ei se- fptfchenden Blicke. «Rein, wirklich nicht,'« entgearxte der Chevalier, »und ich stehe Dir da r, daß« ich Zeit meines Lebens nicht ran glauben werde.« Der junge Mann machte eine Kopf bewegung, die der Cbevalier nicht be merkte. Sie schien ettoa auszudrücken: »Warte nur, man wird Dich schon noch daran glauben lehren!« Mit dem Abendessen ging auch die Menge Unterhaltung zu Ende, und Ida sich der junge Cheoalier mit leerem Erzieher, dem Abbe Audiberi, ihr gemeinsames Zimmer zurück. Der alte Herr, der schon jahrzehnte lang im Dienste der Familie stand, ge wahrte heute zum ersten Male das Un sehagliche des weiten Raumes. Die chtveeem eichenen Möbel mit ihren ge chniften Drachentöpfen und Adler lauen, die alten, kostbaren Bilderrah stren. aus denen seltsam in schwere Hechte und hohe Halstrausen geklei dete Männer und Frauen von den Waden herabblickien, erhöhten trog egener Pracht nur den unheimli Eindruck des großen Gemaches. J Schloß gehört zu jenen wuchtigen thischen Palastetu deren inasswe art den Sturm der Zeiten über dauert hatte, ein imponirendes Denk Ial der Adelsberrschasi. Der Bau bildete ein vollkommenes, weitläufiges Viereck. An jeder Ecke erhob sich, den vier himmelzrichtungen entsprechend, ein starker, befestigter Thurm. Zwi schen diesen Thürinen zogen sich die zahlreichen Gemächer hin. Thüren Und Fenster aller Raume gingen ans eine Karosse die die vier Thürme ver band. Die Wichtigkeit des gothischen Stils war dem Schlosse bei allen bau W Veränderungen erhalten geblie Ied Aber statt der kleinen, bemalten Und mit Wappen geschmückten Fenster tte san große Fenster aus weißem as angebracht die damals, aus M mä Frankreich importirt, as riet-aug- Neuhen sehr tu need-l mac- nparm Das Gemach, das » M mit seinem Zögling he-s Fee dem Mut WI- W Zen . k— W M M M M Ta M....-.-- .-.-. ,- . , immer neu ersannenen Zerstreuungen erhöhten durch ihre Mannigfaltigkeit den Zauber jeder einzelnen. Dabei schlossen sich die beiden Vettern immer inniger aneinander an, so daß sie oft scherzend die Unzertrennlichen genannt wurden. Mir gruseligen Gespenster geschichten waren die Gemütber nicht wieder beunruhigt worden. So war das Schloß und sein betr licher Pakt seinen Gästen ein Stück irdischen Paradieses, aber die hölle verwandelte die Szene und ließ Ber wirrung, Blut nnd Thriinen auf Freude, Ruhe und Glück folgen. ; Eines Abends versammelten sich« nach einem besonders lustig verbrach ten Tage die zahlreichen Gäste zum Abendessern Vorziigliche Küche seine IWrine und liebenswürdige Unterhal tung steigerten mit jeder Minute den Frobsinn der Gesellschaft Endlich zu lweit vorgerückter Stunde begab sich lallts Hut Moc, IIqu unter freundlichen Umarmungen die Hoff nung ausgesprochen worden war, am nächsten Morgen die Freuden des ver gangenen Tages fortzufeien Auch der junge Ebevalier zog sich auf fein Zimmer zurück. oon feinem Erzieber begleitet. Dieser nahm sei ner Gewohnheit gemäß vorm Schla fengehen sein Bevier zur Hand und fette sich damit zu dem lustig flackern ; den Kaminfeuen das jeden Abend an gezündet wurde. Die Septembernächte begannen schon recht frifch zu werden« was fich besonders in den weiten Ge mächern des Schlosses fühlbar machte. Indessen batte der junge Ebeoalier noch kurzem Nochtgebet angefangen, sich zu entkleiden. Plöglich zerbricht mit fürchterlichem Getöse eine der gro ßen Scheiben des Mittellensters und die Scherben fallen tlirrend auf das Parteit. Der alte Lehrer ist vor Schreck halb verfteinert. Mit weit geöffneten Au gen ssarrt er ins Leere, unfähig, einen Laut hervorzubringen Eilig wirft der Chevalier feinen Rock wieder über, greift nach feinem Degen und stürzt an das zerbrochene Fenster, aus dessen Richtung der zit ternde Greis bald darauf Waffenge tlirr vernimmt. »Wer Du auch fein miigest, ob Mensch oder Teufel; es wird Dir nicht gelingen, mich zu erschrecken!« ruft der Chevalier. Nicht lange urrd der Lärm ver stummte. Der junge Mann kam zu rück und feste sich zum Feuer. Er war bewegt, aber feine baltung ver rietb unerfchiitterliche , ftigieit. »Was baden Sie ge ohen2« stot terte der Abbe noch ganz fassungstos. »Ich weiß nicht« was es ist. Wenn sich ein Spaßvogel den schlechten Scherz macht. mir Furcht einjagen zu wollen, so foll er an die nnrichtige « Adresse gekommen sein-" »Aber ich hörte doch Säbelgettirr?« bauchte der Abbe mit furchtsarnen Blicken nach dem zerbrochenen Fen ster, durch das der Nachtwind den unbeimlichen Ruf eines Käuzchens hinein-trug »Ja, ein febr langer Degen wurde mir von einem riessgen, nackten mi Blut befudelten Arm entgegengeba ten.« Kaum hatte er das gesagt, als zum zweiten Male lautes Klirren die ftille Nacht durchhallte, und die dem Ka min gegeniilrrliegende Fensterscheibe in tausend Stücken ins Zimmer fiel. Diesmal sah der Abbe auch den rie senhaften Arm, der ein langes-Schwert ins Gemach bineinstreckte, als wolle er den Cheavlier herausfordeer. »Das muß ein Ende nehmen!« ries dieser und stürzte mit blantgezogenem Degen nach dem Fenster Dsort stieß er das drohendeSchtoert mit dem seiniaen beiseite, drückte den unheimlichen Arm mit der linken Hand fest aegen den Rahmen des zer brochenen Fenster-S und führte mit seinem Degen durch leere Oeffnung einen heftigen Stoß nach außen. Darauf zog sich der Arm, den er losließ, von selbst zurück und ließ das Schwert ins Zimmer fallen. Dann erscholl ein langer Seufzer, dem tiefes Schweigen folgte. Wan lend schleppte sich der Chevalier zum Kamin und fiel dort bewußtlos in einen Sessel. Der Abbe wollte ihm sofort zu Hilfe eilen, da pfiff der Wind wieder so heftig durch die zerbrochenetrSchei ben ins Zimmer, daß er das Licht zu löschen drohte. Mit zitternden hän den zog der aeiingstigte Mann alle! Vorhänge zu, was er sanft erst beim Schlafengehen zu thun pflegte. Die geschlossenen Gardinen schienen ihm tote ein Schutz gegen den nächtlichen Spuk zu sein, er gewann genug Fas sung wieder, um dem Ohnmächtigen zu helfen. Seine Qmiiiyungen hat ten bald Erfolg. Verwirrt schlug der junge Mann vie Augen auf und sah sich mit unsteten Blicken um. Der Abbe sagte etwas zu ihm, aber er hatte nicht die Kraft, zu antworten. Ganz langsam lehrte ihm erst die Er innerung zurück und er fragte mit diilterer Stimme .Daben Sie nichts gehörtc« -Etu wehei Seufzen«, antwotwie der Abbe. .Ach, dieses Seufzen bedellcki mir tm hers. M fiir einen Stoß habe sich aefllhrts In wessen Brust ist mein - vene- gedrungen« .Va" Sie glauben Jemand ver iis Muts-« sich Hist i s- t I . ways-itan ist-see meinst-files U M eintritt-in das Hin-ers Eis-»M- M schleppen. wo mir die Sinne schwen M Der Abbe hob den Degen auf, den der junge Mann hatte sallen lassen und bemerkte rnit Entstehen, daß er ans blutig war. Er konnte ihm diese "rchterliche Entdeckung nicht verber gen. und sast wäre der Eber-alter gleich wieder in Ohnmacht gefallen. ! An Schick-agents dachten beide » nicht mehr. Der Chevalier entschloß sich. den Rest der Nacht am Kantin feuer zu verbringen, und sein Lehrer leistete ihm Gesellschaft Von Zeit zu Zeit suchte dieser ein Gespräch anzubahnen; aber da er keine Ant wert erhielt, schwieg er schließlich. Ab und zu erhob er sich rniih am, nahm denDegen, starrte auf Das lut, warf ihn dann wieder weit von sich, ging mit großen Schritten in dem weiten Gemache umher, unverständ: licht Worte murmeln. Einmal nur stöhnte er vernehmbar aus: »Er-the Götter! Wär’s möglich? Diese entsetzliche Ahnung! Es wäre mein Tot-P ( So brachten sie die turchreruchfre Nacht zu, der ein noch viel fehlimme ret Tag folgte. Es war kaum fünf Uhr Morgens« die Schloßuhr hatte eben geschlagen, als leife an die Thitr getlovft wurde. Auf die Frage, tver da fei. antwor tete die Stimme eines Bedienten: »Bitte, machen Sie auf. Ich komme von herrn von Lacouk, der Sie beide bitten läßt, sich baldigft zu ihm zu bemühen.« Schnell brachten sie ihren Anzug in Ordnung, wobei der von Seelenqua len halb vernichtete Chevalier sich ganz der Hilfe des Dieners überließ« der fie sogleich zu dem Schloßherrn führte Sie fanden ihn ganz faffungslos, mit dem Ausdruck höchster Verzweiflung in den vornehmen Zügen. Kaum er blickte er die Eintretenden, als er ih nen mit dem fchmerzerfiillten Ausruf entgegeneilte: »Ach, here Abbe, oh, mein geliebter Neffe, helfen Sie dem unglückseligften Vaterl« »Um Gottes willen,« fchrie der Che valier mit beriagendek Stimme auf. »Bald habe ich teinen Sohn mehe,« fuhr Herr von Lacour fort. Eine un bekannte hand . . . heute Nacht . . .! Komm, Neffe, folge mir . . . . Mein Sohn lennt feinen Mörder, aber er will feinen Namen nur vor Dir nen nen. Um ihm diefen Wunsch zu er füllen, habe ich Dich fo früh rufen lassen.« Unbetveglich, Todesbläffe auf det Stirn, ftand der junge Mann da, un fähig. zu reden oder einen Schritt zu thun. Sein Onkel ergriff feine hand. der Abbe die andere, er wankte. Mit Mühe hielten ihn beide aufrecht. End lich kam wieder Bewegung in ihn. Mit dem Ausdruck tiefften Schmerzes rief er aus: .O mein Onkel! Jch folge Jhnen!« Der Diener schritt mit einem Licht voraus und führte sie in ein Gemach, wo sich ihnen ein herzzerreifzender An blick darbot. Viele Menschen umgaben in den verschiedensten Stellungen der Bestiir Jung, des thränenreichen Schmerzes das im Zimmer stehende Bett, unter dessen zurückgezogenen Vorhängen man das wachsbleiche Antlitz eines schönen, zwanzigjährigen Jünglings erblicken konnte. Bewegungslos lag er da, mit halberloschenen Augen, sah len Lippen, und die düsteren Schatten eines dersriihten Todes zitterten über sein starkes Antlitz. Die Stille in dem unheilvollen Raum wurde nur von Seufzern, Klagen und Schluch zen unterbrochen. Eine junge Dame kniete am Bett, den Kops aus die Hand des Verwun deten gestützt, die Augen in ihr thrä nenseuchtes Tuch gedrückt. Es war seine Schwester, die kein Zuspruch hat te bewegen tönnen, sich von ihrem un ngiickseligen Bruder loszureiszem s »Mein Sohn! Mein Freund!« rie .sen Herr von Laeour und sein Nesse wie aus einem Munde und warfen sich vor dem Bette aus die Knie. Von dem klagenden Schrei und der verursachten Bewegung des Bettes wurde der Verwundete, den der Tod schon gepackt hielt, noch einmal zum Bewußtsein gebracht. Er erlannte sei nen Vetter, entzog seiner Schwester sanft die hand und machte ein Zei chen, daß er sprechen wolle. Alles schwieg, und mit matt-: Stimme sagte er: l «Endlich bist Du da, mein Freund. Ich danke dem Himmel, daß er mir das Leben bis zu diesem Augenblick gelassen hat. Baker, ich habe verspro chen, Ihnen vor Laeour meinen Mör der zu nennen. Nun . . . ich bin et selbsit Ich allein habe den Faden meiner Tage durchschnitten!« «I ich Unglückseliger, nur ich bin Dein Mordert« ries der Ehevalien ,Unterbrich mich nicht, meinFreund, ich habe nur noch wenige Augenblicke zu les-ein« Nach kurzem Stillschweigen fand er wieder Kraft, sortzusahrene »O Vater, nur meine Use-prächtig leii hat alles vers-duldet wollte seinen M aus die Probe llen und bis seid-r M Opfer meines lächerli WM stec UTWWMJWUIIA ,-1-r ÄH KL. -;-k---.c-k«.-—k Ereignisse der derhöngnißdollenfincht Dann, sich immer an seinen Vater wendend nnd pst innehaltend. um Athem zu holen, sn te er: »Ich werde sür ie nicht ganz todt sein« geliebter Vater. Jch lasse Ihnen Lacour als Erben meines Namen-, meiner Güter nnd Jhrer Liede. Er wird Jhnen den Sohn ersehen. Aber wer wird ihn über meinen Verlust trösten. als dessen Urheber er sich, ich sehe es voraus. trotz seiner Unschuld lanllagen wird? O Vater, möge La scour wirklich Jhr Sohn werden. Ge ivm Sie mit vie süße Gewißheit mit Hinz Grad . . . Lacour—. . . meine Schwester . . . lieben sich . . . ich war ihr Freund, ihr Bertrauter . . . Möge ein heiliges Band sie vereinen . Meine Schwester . . . theurer Latone . . . gebt mir Eure Hände . . . Vater, versprechen Sie . . . dieser letzte Wunsch . . . ich kann nicht mehr . . . Lebt wohl . . . alle . . .« Der hochberzige junge Mann ter fchied bei diesen Worten. Die nun folgenden Schmerzesausbrüche feiner Verwandten und Freunde zu beschrei ben, ift unmöglich. Lange kämpfte der Chevalier mit einem Nervenfieber, und seine Routine aab fieh ebenfalls ganz einer fafsungslofen Verzweif lung hin. Der unglückliche Vater war genöthigt, feine eigene Betrübnis vor ihnen zu unterdrücken. um fre zu scho nen. Der junge Chevalier hat die Erin nerung an fein düfteres Abenteuer niemals verwinden können. Trohbem das Glück ihn äußerlich überall begün ftigte und ihm eine glänzende militiis riiche Laufbahn beschieden war, lehrte sein einfiiaer Frolrsinn nie mehr zu rück. Bis an fein Lebensende bewahr te er feiner Cousine eine treue, un wandelbare Liebe. aber er konnte sich nicht entschließen, die Schwefter des von feiner Hand Getödteten als Gat tin in feine Arme zu nehmen. — Das Lastschiff der vierten Kom pagnir. Humoresle von R a l dh v. R awitz. Jm blauen Solon des herrnOberlt Kröllin saß die Gattin des gestrengen Regimentslornmandeurs, während er selbst hinter ihrem Sessel lehnte. Vor ihnen stand im Waffenrock mit Ermu letten der jüngste dauptmann des Jnfanterieregiments, Herr von Zü lendorff und brachte, halb eher-alo reil. halb militöriich. seine Werbung um Fräulein Asta das einzige Töch terlein des Hauses mit geziemenden Worten vor. Der Erfolg dieser Werbung war, daß Frau Mama huldvoll lächelte und Herr Papa grimmig den schwar zen diclen Schnurrbart strick-. Dann ergriff die Oberftin das Wort. Sie habe schon lange bemerkt, daß die bei den iunaen Leute sich gerne hätten und iei gerne willen-. die . ulunft ib res Kindes an dasGeschick s Bewer bers zu lniivien. Allein auch der Va ter habe ein Wort dabei zu sprechen und bei ihm, als —dem herrn des Haufes, liege die endgültige Entschei duns. «Pab —- bem«, setzte nun Obersts Krötlin selbst ein, «so ist es ,mein lieber siiilendorsL und als Vater nehme ich Sie mit Freuden aus. Aber ich bin nur halb Vater zur andern hälste jedoch unseres höchsten Kriegs herrn geborsamster und dienstwillig srer Soldat Als solcher muß ich sa gen: Jch acceptire als Schwiegersohn nur einen ganz tüchtigen Osiizier.« Hauptmann von Zülendorss klapp te die Sporen zusammen und saßte oorschrisismäßig den Säbel unter dem Ring ais »Den-en der Herr Oberst an meiner Kompagnie etwas zu ta deln2« ; »Das nicht, Ziilendorss. ich bin recht zufrieden Aber ich verlange mehr. Ich will eine militiirische Ka pazität, ein Lumen, verstundens« Züiendorss sah sOeinen Vorgesetzten fragend an; Oberst subr sort: »Ja, etwas ganz Besonderes, lieber Hauptmann! Was und wie dann ich Ihnen selbst nicht sagen, aber es musz etwas sein, was bei unseren Borgeseyten Aussehen erregt was vor Allem dem Negiment Ehre ein tragt. Na ja! Pay — hernt habe ia zu Ihnen Jutraueni Sie werden etwas leisten! Sie sind ja auch Brigadeadsutant gewesen, Kurz: Ich gebe anen meine Aste-, aber ich gesiatte die Veröffentlichung der Ver lobung erst, wenn Sie einen großen Coup gemacht haben. Punttum!« Damit schritt er zur Tbiir ries sein blondes Töchterlein, küßte ihr diel Stirn und entzog sicb dem Sturm der Gesüble durch schleunige Flucht aus das RegimenttiGeschiistszimmev hier erwartete ibn schon Leutnant Böhlarn der Adjutant, mit einem ganzen Stoß von Schriftstiicken; da waren Briaadebeseble, Bestimmun gen des Generaltommandos über die serbstiibungem Meldungen u. s. w. Vor Allem aber interessirte den Oberst ein Beseht seines nächsten Vor sedten, des Oenekalmajort Ora SchnussSMuMlwii, der sol genden ndalt hatte: »Aera sder epochernachenben Erst-l des Grasen Zeppelin ist die Kam Kstatus ent;z Lda schärft- in n gen Wen u nsu beendie dicht über unseren : risse-Wo« use-se use-ie- II Wes-MO- www sonnigeer wird es Aufgabe «eder Truppe sein, dem kindlichen usi treuzer möglichst Abbruch zu thun. Es ist mithin Aufgabe der Trup en befehlshaber, fortan das Feuerge echt auch nach oben hin, in die Lüfte, zu lenken. In diesem Sinne ist fortan zu verfahren; ich werde demnächst Gelegenheit nehmen, die mir unter stellten Regimenter tompagntewseife daraufhinzu bestchtigen.« Als Oberst Kröttin diesen Befehl gelesen, feste er sich mit feinem Ad iutanten hin und stellte einen Ent wurf für das neue Lsuftfeuergefecht her. Die Frau Oberst wartete ver gebens mit dein Mittagessen, mit dem Nachmittaastasser. mit dem Abendbrot, ihr Ehegespons erschien nicht. Durch einen Zufall erfuhr sie, daß der Oberst und der Adjutant sich aus der Midenen Traube«, dem einzigen Hotel der kleinen Gomit-m itadt, Nachmittags um Ixz6 hatten» Butterbriite hemmen lassen: imJ Uebrigen aber arbeiten sie ohnej Unterbrechung, Krätltn dittirenkxs Leutnant Böhlau fchreibend, ·bis er. halb obs-mächtig war. » Erst um 710 Uhr Abends wae der Entwurf ertig. dann aber auch in höchster Vollendung An Alles und Jedes war gedacht. an Tag- und Nachtichießen, an Waid-, OHeld-, Wie sen-Gefecht an Luftinfanterie Lust artillerie Lufttrain, an gepanzerte Lusttreuzer, Luftvorpoften, Luftgros. Luftnachtrab, Luftbiwal, Luftortss biwat· Luftabiochen und Luftlazag rette. Alles in der Theorie d:e näch sten Tage sollten dageaen die Praxis bringen. An die Praxis dachte Kröt lin erst, als er wieder zu Hause war und schon im Bett lag. Und da be fiel ihn plötzlich ein gewaltiger Schrecken, so daß er fast den Nacht tisch umriß: Mie ein Lastschiff derbe lornmeni Heilige Barbara, heiliger Georg, heiliger Marschirius, Schutz patrone der drei Waffen -«— ein Lust: schiff war schließlich nöthigt » Zuerst beschloß er ein Telegrannn an den Grafen Zeppelin zu richten, ob dieser ihm nicht ein Luftschiff fiir einige Tage leihen möchte. Aber bald sah er ein, daß in Deutschland noch weitere 200 Jnsanterie- Neaimenteri an den genialen Erfinder das gleiches Ansinnen stellen tönntenx auch schrecktei ihn der Gedanke daß der etwaiges Gaiverbrauch aus der Reginienistafse bezahlt werden mußte. Jn schwersteni Sorgen lag er die ganze Nacht. ohne des Näthsels Lösung zu finden, und mit diisterer Stirne trat er in den Kreis seiner Offiziere, die er für deni nächsten Morgen bestellt hatte. Hier wurde Befehl und Entwurf verlesen und dann setzte der gestrenge Kom mandeur mit imponirendeni Tons hinzu: · «Was nun die Darstellung der» feindlichen Lastschiffe anlangt. soi bleibt dies den Kompagniechess über-i lassen. Es wäre zwar ein Leichtes hfür das Regirnent gewesen« auch in diefer Hinsicht Jingerzeige zu geben« allein die beeren hauptleute mögen einmal felbft den Kopf anftrengenz Jcn Uebrigen erfahre ich foeben, daß der General fchon übermorgen ein-. trifft; er erwartet natürlich bei die fer Kürze der Zeit gar nichts. Pah —« hem! Meine herren! Wir werden ihm aber mit Fertigem tammen.? Dante fehr! Guten Morgenl« ? «Gab das ein Grübeln, Sinnen«’ Nachdenten und Kopfzerbrechen in der Garnifon! Ach du lieber Him mel! Lange fiel den Kompagniechefs gar nicht«- ein; dann aber tlärte sich ihr Verftiindniß, und Jeder fand ei nen Gegenstand, der als Luftfchiff herholten follte. hauptmann Schutze ließ feine Leute nach Wollen zielen und hoffte inbrünstig« daß es am Be sichtigungstage Walten geben werde. hauotmann Müller entfchied sich für einen Taubenfchwarm, der jeden Tag munter über dem Exerzierplaß trei fte; durch zwei Unteraffiziere ließ er fiir 2 Mart 75 Pfennige hafertörs ner an oerfchiedenen Stellen aus ftreuen, um die lieben Thierchen ja herbeizulocken Hauptmann von Schmidt taufte Papierdrachen und ließ zehn Mann damit üben; »Wind« hieß fein Stoßgebet .und zwölfmal des Tags lief er zum Baeometer, um nachzufehen, ob das Wetterglas auch hübfch auf »Regen oder Wind« fallen werde. hauptmann Lehmann ton ftruirte ein Blechfchild, welches an Telegraphenftangem die an einer fSeite des Exerzierplades vorbeifiibes sten, entlanggezogen werden sollt-· Auch stifendoeff hatte sich etwas ausgedacht, aber er brachte ei nicht an die Oeffentlichteit, sondern übte mit lseiner Kompagnie ganz abseits bin ter dem Walde, too ihn Niemand sah. Der Besichtigungstag kam und Graf Schnuff zeigte sich hocherfreut, als er ein fertiges Luft - Reglement vorfand; er targte nicht mit Lob spriichen und war ganz besonders auf die praktische Ausführung erpicht. Aber ach! Die ftand nicht auf der genialen Höhe der Theorie. Es war ein herrlicher-. sonniger Sommertag. Keine Wolle stand am himmel, kein Blättchen regte sich, kein Papierdrachen stieg auch nur drei Zoll. Bei dem großen Waffengetöfe getraute fich kein Raubvogel auf den Exerzierplaß, geschweige denn gar ein zarter Taubenschwarm. Das Blechschild verfing sich an den Tele grapbendröhten. Alles mißgliickte. Die Hauptleute Müller, Schulz. von Schmidt, Lehmann ließen traurig die Köpfe hängen. Graf Schnuff lächelte ironisch. Oberst Krätlin kochte vor verhaltener Muth. i »Ja, ja, lieber Krätlin — es ift noch nixl Nann noch der haupt mann von Zillendorff mit feiner Kompagnie — na los, Zitlendorff!« Und siehe da etwas Wunderbares zeigte sich fett: Langlam erhob sich hinter einem Busch eine längliche, zigarrenfiirmige hülle aus Seidenw pier, in der zwei Dutzend der bekann ten Kinderballons untergebracht wa ren; ein Unterossizier hinter dem Ge strüpp hielt das Monstrum an dün nem nnsichtbarem Faden und bewegte es nach rechts und lints. »Kompagnie, Achtung! Luftschifft Halblinls, dreiviertel höhe, Platz patronen 12000l Schützenfeuerl« Rads, racks, racls, racls, racks — begann das Schießen Den Leuten machte die Sache riesigen Spaß; sie inallten wie die Besessenen, und zwei ganz freche Gefreite auf dem link-r Flügel, die niemand sehen ionnte und auch niemand fah, weil alle nur das Luftfchiff anhlickten, luden jedes mal ein wenig hiihnerlchrot oor die Platzpatronr. So lam es. daß nach einiger Zeit der Balan getroffen wurde undsiik derfant. «Famos, farnoö!« schrie Graf Schnuff, »jroßartig, der reine Zep pelinl Ziilendorff, Sie sind ein Jn genium. Den Deifel auch, wie find Sie auf die geniale Jdee gekommen? Das Bieft sieht echt aus« daß man sich fürchten tönnte und immer denkt, sie werden gleich niederfchießen!« Graf Schnuff strahlte also, Oberst Krällin ftrahlte, Ziilendorff strahlte, das ganze Negiment strahlte! Unter raufchender Musil ging ei vom Plas in die Stadt zurück, und die Muste tiere sangen zur Melodie des alten Reseroeliedes die vom Gefreiten Knutlchte (der rnii Schrot geschossen battei schnell aedichteten Verle: Augen aus! Seht nur hin! Da tommt schon der Respelint Knacks und Rads! hat ihm schon! Komm nur ’runtee, Lustballon!« Danach war Frühstück im Regi mentshsino mit Damen. Astu Krat lin sah reizend aus in roia Tüll und weißen Nelten Als der erste Seit pfropfen tnnllte, erhob sich Gras Schnnsi, drückte leine Freude iiher die gelungene Vorstellunq aus und präsentirte dann dem erstaunten Os siziertorps zwei Brautleute: Züllens dorss und Elster .Wir aratuliren herzlichst«, sagte er. »als-hie Ihnen alles Gute und Liebe erblühen! Möchten Sie alle zeit im siebenten himmel schweben, so schön und herrlich wie das lenkbare Lastschiff der vierten Kompagnie! han«-F Instit Dame Caus einem Balle, als ein sehr ungeschickter Tänzer ihr wieder holt auf die Füße tritt): Sie sind ivohl sehr für Fußhall, herr Miit . er? : Leben-erstunk s Alter Junggeselle: »Als ich jun Zwar, alaubte ich mich um die Gun , der Mädchen bemühen zu müssen, als lich älter wurde« mertte ich erst, daß i die Mädchen sich um unsere Gunsi be miihent« Der Statius-sen , W-f ! «Kiuser,« Landwirthfchakt muß noch nich ficht fein. Mvn kriegt schon - biet ann- Mttsen Durst vom vielen Drei-sent«