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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 23, 1908)
Wen-r schreibst-rief non f Tinte Isukmngei. III- W-—— f q-----s No. ZW.Wel1, mit den mulysing MascherSchoh is es auch nit so lam rnel wie ich eckspeatet ben. Sehn Se, Mister Edithpr, der Karli. was un ser verheirathete Bub mitaus e Frau Is, der hat die Such iemverdahn. Er bat so viele Galla Da un Speschel Persormenzes errelsOT daß schließ lich in die ganze Tasnn lein Mensch mehr gewese is wo nit wenigstens e Dutzend mal in den Pictscherschoh ge evese is. Die Piebels den schon an esange, bei ihren Großer un But cher zu sehse, sin zu keine Pahrties mehr gange, hen sich mit alte Schuhe behelfe, un das all. blos sor daß se Geld genug hatte, in den Mascher schoh zu gehn. Den eine Dag» den se gehn müsse, bitahs es war enechoh for BiszneßpiebeL den annere Dag bitabs, er war sor die Lehbering Miiih den dritte Dag, bilahö das gutsuctigste Behbie hat en Preis triegt, dann biiahs die gutguaiaste Lehdie hat e seines Subevenier kriegt un so fort. Jn Schaer der Pia scherschoh war der Tal-! von die Taun un besohr daß die Leut einige annere Errehnschement odder en Deht gemacht den« is immer erscht ge fragt worde: Watte obb in den Piet «scherschob? sDns hat ofs Kohrs nit immer so weiter gehn könne un wie mer genotißt ben, daß die Nefsiets abgesalle sin, da den ich gesagt Kar lie, ich dente, du hast ausgespielt.« Ich denle auch, Ma, hat er geant, awwer was kann ich dulan Da den ich nenohtifzt, daß er in e M neßline doch noch nit ole to S noff gen-etc is. Ich den mich hin geseht un hen emal zufamme gesin gert, itvie sich der Schoh besahlt hat von en feinenschiell Stendpeunt Ich ben alle Figgersch gehabt, roo die Ect spenzes tonzernt hen nn den auch von jedem wag die Ressiejs gehabt un wie ich jedes sie-added un dann eine von den annere susbträcttet gehabt ben, do ben ich e Bällenz in Fehwer von die firm von immer vier Daufend Dah er gehabt. Jch hen gesagt: »Karlie, ich will dich lage, was mer jeyt du n. Jeht ancke mer aus, daß mer ie ganze Schudtingmätsch verlaufe un dann ftarte mer ebbet-S disserentes.« Das bat der Karlie zuetscht nit ne gliche, bitahj er hat gedacht, es deht och zu Heut zu ihn gucke. wenn mer so jeden Daq dao schöne Geld einnetnme könnt. Du bifcht e Fiel-L hen ich ge sagt, so lang das schöne Geld tornme duht is ed ahlrecht genug, awwer wenn e stappe duht zu tomme un dann duht en guter Bißneßntann auch fein Bißneßstappe.« Das hat ihn tobmoinzL Er hat gesagt, ich wär e fchknarte Wummen un er wollt dnhn was ich ihn sage deht. Jckt hen ilän dann gesagt, daß mir for das Bi - neh in all dankend Dahler bezahlt hätte, mitaus Neppetehschen, un daß es sent mit Reopetehfchen Bei dau fend Dahler wertd wär. — as wär also der Sellingpreis un jetzt sollt er ehett gehn un en Beter sinne. Un was wet’n Se denke, am Obend hat er schon eII Fellek gehabt, wo ihn das käsche Geld dafür qewwe bat un am nächste Dag, war das Bißneß unnee en neue Firm· Mir hen das Geld zu die Bänk qeitage un ich kann sage ich sin akig praut auf den Suckzeß gewese. Der Philipp, was mein hosband is, hat alle Cad dii for sich L.ilehInt awwek ich hen nicks dazug e,agt teiahs ich will nii immer e FeIi den Akt-wer ich hen gesagt, ieti wär sein Törn ebbet sinne, wo der Kaklie widdek inwee könnt Er bot ges-sah ich sollt das nur zu ihn lasse, er deht schon ebbes feines finde. Welt so weit wär alles schön uns aut gemie, awwet da is widdet enz neuer Truhel tomme. Mek den ej Schrein-es von die Kofkt kriegt, wo’ gesagt hat, der Kaklitz ollt befok den Schodich Lamme, betabi die Brit-· fchet hätt e Saht aefeitt. Do sin den Karlte wtddek all feine Sind einge falle. Ma, hat et gesagt, geb mich e Kimcnelche, mich wetW ganz schwach. New-ver meint-, Katlte, hen ich e sagt, mir wet«n das Ding schon fet te. Dein Pa it gut eckwedntet mit idie Achtsttches un der kann dich e ganze Latt helf-. Jch den.den Phi lipp in die Kehrt gegchickt nn da hat et ausfefunnh daß ie Britichet Al ltmodne dato-we wollt un en Jn schonttschen, for daß er ntt immer fein Vetmäge dtsspohfe kann. Sell hat mich lache mache. Jn die erschte Lein hat der Karlie kein Vermöge, er ts mitaut en Schapp un dnht nickt ernte un dann noch e annetes Ding, scher Schob, is in mein Name depati sittet gewese. Den Weg is also gar leine Debnscher aewefe un ich sin gleich enial zu den Wsedesweiler gan ge un hen den den Fonn ver-zählt. Er hat gesagt, das deht ia off ders ganz gut for uns gucke, awwer mir sollte uns mit unsern ganze Bonich ichehme, daß mir to denke dehte. hier wär e arme brave Frau, wo von ih ren Mann verlasse worde wär. Sie deht ietzt mit ihre Kids da fide mit aus welche Miehns for Suppohrt an ihr Mann, wo zu all das tende sollt, der deht herrlich un in Freude lerve un deht Geld kenne. Wann mir so schmahl wäre, daß mer die arme Frau aus ihren Recht lchiete wollte, dann hätt er seine Oppinjien von uns. Das richtige un prappere Ding for uns zu duhn, wär, e Set telment mit die Britschet zu mache, o daß sie un ihre Kids leine Noth lei dehte. Den Weg hat er mich noch for die längste Zeit daungelahlt un ich sitt so mähd gewese, daß ich ihn-en den Kimmel wo er mich getvwe wollt, kkssiubit hen. Do kann mer widdec emal sehn wie mer an feine Freunde dienende tann. Der Wedesweiler kann mich aeftohle wer’n un ich duhn alles was ich kann for den Philipp zu veranlasse, daß er nit mehr hin gehn duht. Mit beste Riegards Yours Lizzie HansliengeL alles Geld von den Muhiing Piet Die otupiietlir. »Nun, was iagie denn der Rechts anwali zu deinem Prozeß?« »Garnichiö hat er gesagt; bloß Vokichuß hai et verlangi!« IIIensinkh Matichiiichiiae Frau (zu einem sie-. iannien Herrn): »Das von der Rä-; ihin haben Sie noch nicht gehöri, wo es doch schon die Spayen ausi den« Dächeken pfeifen?« »Ja. .iehen Sie, ich komme eben auf keine Dächet!« Uns-wichen. Sie: »Sieh mal, Männe, endlich habe ich einen ileidiamen Hut für mich gefunden!« Ek: »Das freut mich —- taufen hätte ich Dir doch keinen isnneni" die-Mitinin Hauswitth: Sie haben noch immer kein Geld zur Mieide, das ifi ja zum Verzweifeln! Minnen Nicht wahr, ich bin auch schon ganz verzweifelt. sechs-it Tante: »Ich finde, Euer Lieschen sieht mir ähnlich!« Nichte: »Ja, das sagt mein Mann auch, aber meint, mit den Jahren rviirde sich das schon verlieren!« see-hist Herr smit Beceisterung von seiner Dienstzeit als Kavallerist erzählendJ Wueberhaupt ich war zum Kavalleri-s sten geboren!« Fräulein: »Dosten Sie schon ais’ Kind krumme Beine?« Univ. · Rudiz »Ontel, mußt Du für das Rasiren das Doppelte bezahlen?« . Onkel: »Warum denn?'« Rubi: »Nun, Du hast ja ein Dop peltinn." Im Sees-U »Mein Bräutigam ist ein raffte-J nirter Schwimmen s »Ich weiß, aber seit einiger Zeit iäszt et sich im Wasser nicht mehr sehen.« »Ja, seitdem wir verlobt sind, schwimmt er nur noch in —- S e l i g teit.« Er weiss Bescheid kO A.: »Ah-hin so eilig, hert Nach bar?« B.: »Ach, halten Sie mich nicht auf, meine Frau liegt in Krämpfen.« . A.: »Und da wollen Sie zum T Doktot?« Q: »Nein, zur Modistin.« Er Mchi sichs ist Its-est Gendakm: »So a Frechheit, gleich neben der Warnungstafel fischen!« Sttolch: »Warum denn; da weiß ich doch g’wiß, daß was drinn W« Großmutter, was sagstou da zu? Eine merkwürdige Geschichte Von S. ) B a r i n k a h. T Es war zum Verriicttwerden! Wie konnte die Natur so boshast sein und zwei Wesen gleich reizend und anzie hend schaffen! Für die dritte Schwe itek, die doch soc-) in die Weit eintrat, hatte sie nichts übrig gehabt. Sie war das blasse, unansehnliche Hühn ihen neben den leuchtenden, stolzen Schwänen. Zwillinge sind sich schon in den Steckkissen ähnlich wie Eier aus einem Nest und man muß sie mit bunten Bändern martiren. Aber wenn sie so heranwachsen, zeigen sich doch Verschiedenheiten; tleinere, grö ßere, innere, äußere. Bei Lola und Thessa Olden waren keine zu bemer len, absolut keine. Erscheinung, Stimme, Bewegung, selbst Lebensart und Ansichten, alles gleich; lächerlich gleich. Es war zum Lachen, wahrhaftig! Und lachen würde jedermann herz hast, wenn er wüßte, wie es um ihn stand. Keinem Menschen mochte er sich offenbaren, obwohl er einen Rath sehr gern gehört hätte, weil er sich selber immer klug genug war. Zu niemanden hatte er Zutrauen, weil er sicher war, dasz er zum Gespött sür alle Zeiten geworden wäre. Aber eine lachte vielleicht nicht! Die Ur-Wala! Seine Großmut ter! Eine luriose Frau. Sie war an neunzig Jahre und lebte abgesondert von aller Verwandtschaft ganz allein siir sich, besorgte ihre Lebensbediirss nisse und Angelegenheiten noch stets selbst und ließ sich von keinem Men schen einen Deut einreden. Körper lich war sie eine Murnie, daß er ihr schon vor mehr als einem Jahrzehnt den Kosetitel »Ur-Wota« gegeben hatte, mit dem sie heute die ganze» Berwandtensippe heimlich benannte.J Jhre geistige Frische und Gedanken-» schärse verblüssten aber. Zu ihr! Der Gedanke war gut-! Vielleicht sloß dort der Quell derJ Weisheit siir ihn. Die krumme Grei-I sin öffnete ihm. s »Ei, ei, ist mein Gedächtnis schlechts geworden? Du bist’"s, Heinrichli Feiere ich morgen einen Geburts- oder i Gedenltag?« s »Mit nichten, Großmama,« ant-? wortete er, etwas verlegen, »es ist al les in Ordnung! Jch komme, um von; dir einen Rath zu holen!" s »Von mir? Das ist auch ein Fest-« tag siir mich! Es muß wag Sonder-» dates sein« was dii von mir wissen willst, heinriihl« « - »Es ist was Sonderbares, ja Großmama, und die du so viel kennst und weißt und so weit und tief ge schaut hast iin Leben, sollst mir ra then! Also höre: ich toill heirathen!« Und er berichtete weiter. Die Greisin saß ihm gegenüber, als säsze sie aiif einem Thron. Sein Vertrauen erhöhte sie und gab ihr Würde. Ihr Kopf nictte seltener, ihre Hände iitterten weniger, die bläulichen, sonst schlaff hängenden Lippen preßte sie seit zusammen. Als er von Liebe sagte, strich sie das schwarze Spitzentiichlein mit den inöcheriien Fingern zierlich iiber das kahle Haupt nnd lächelte verträiinii. »Welche, also welche? Was soll ich thun?« Das Blitzfeuer in den blassen Au gen zucktex mit räthselyastem Aug drucl lagen sie aus ihm. »Bringe niir die holden Täubctseii einmal her, mein Junge, dann reden wir weiter-l' »Ach, Großniama, als ob das so leicht ginge!« »Ihr Menschen von ietzt habt teiiie hantasie mehr, weil ihr zu viel Wirklichkeit genießt! Lade sie zu ei ner Automobilsahrt ein, stoppe iii der Nähe, heuchle einen Deselt der Maschine! Das ist ja bei diesen Höllentiitschen so glaubwiidig wie eins und eins ist zwei! Dann geleitx sie her, bis der Schaden behoben isik —- Du willst nicht? Du schaust Dick um?« Seine auälende Unentschlosseiiheii ließ ihn nach einiger Zeit, nach ihrem Wunsche handeln. Er konnte ja einmal hören, wie die UrsWala urtheilte! Schon des Spanes- wegen. Eines Tages brachte er die Mäd chen —- um sie nicht dem Gegaife des Straßenpublilsums aus-zusetzen bis der Selbstfabter wieder in Ord nuna war, sagte er und entfernte sich. Auch Dotette, das Hühnchen, war dabei. Wie weiße Feen im Schleier ltan den die eleganten Damen vor dem verhunelten Weiblein, das sie blin zelnd und blöde beschaute. Die Zwillinqe stießen sich an und licherten, als sie trippelnd und tap pend hin und iber eilte, um ihnen Sitze anzubieten. Dorette warf den Schwestern ei nen entrüsteten Blick zu und beeilte sich, die Greifen abzuhalten. »O, bleiben Sie! Wir finden uns schon zurecht!" sagte sie mit freundlicher Festigieit und drückte sie sanft in den Lehnstuhl hinein. Ein mecketndes Lachen des Wohl behagens öffnete den zabnlosen Mund. »Das thut aut! Das thut gut, von so zarten händlein liebevoll angefaßt zu werden! Wie unendlich seeu’ ich mich, wenn Heinrich hei rathett Dann krieg ich’s seinl Sie miissen nämlich wissen, meine Da men, daß ich bei itm wohnen werde, trenn er eine Frau nimmt, was has sentlich bald-, reckt lald aeschieht!« Lala und Thessa wechselten spre crende Blicke und schinitten eine Grimasse, als sich der Alten Kopf zu Dorette drehte. »Warst-en Sie, snein Fräuleinchen, daß so eine junge Frau mich auch gern im Hause hat?« »O mit Wonnel« rief die eine der Zkrillinge mit Emphase darein und die andere: »O, sie wird selig sein mit einem sliehen Großmutterchen!'« Darerie antwortete ruhig: »Wenn sie Ihren Enkel lieb hat, wird sie gewiß sorgen, daß Sie es schön und behaglich haben an dein Platze, der Ihnen gebührt!« »Wir-i- sie? Meinen Sie? Wenn er nur recht bald heirathen möchte. ich hin so einsam!« . Nach einer Viertelstunde lam der junge Mann und holte die Damen « ab. - »Lasz dich morgen wieder sehen, mein Junge!« sagte die Greisin und nahm umständlich Abschied von ihnen. »Wir ahnten gar nicht, daß Sie so sehr an ihrer Großmama hängen! Die arme, einsame Frau! Wie sie sich freut, wenn Sie verheirathet sein werden und sie zu sich nehmen!« »Wer — ich? Wie? Was?« . Lola und Thessa schnellten nach riickiviirts. »Nicht wahr, das thunj Sie nicht? Das wäre ja Thorheitl Kein Mädchen wiirde Sie mögen mit der Zugahel Ihre Frau liefe« Ihnen am ersten Tag weg bei der Zumuthungt Sie ist ja, verzeihen Sie, wie eine Hexe!« " ,,Pfui!« sagte Dorette, und es war unbestimmt, wem der Zuruf galt. " Heinrich schaute sie verblüfft an. Vor den großen, braunen Mädchen-» augen senkte sich sein Blick. Erst am dritten Tage besuchte er die Ur-Wal.i. - »Nun, ou bift ja nicht begierig gewesen nach meiner Meinung!« empfing sie ihn. ,,Sollst sie aber trotzdeni sofort hören! — Deine Schtoäne, mein Bester, sind Gänse mit bunten Federn und einein hüb schen Schnabelt Nur ein sinnenver blendeter Mensch kann das nicht er kennen! Die Dritte, das ist der Schivaneiivoqel, der seltene! Doch schade, daß sie einem solchen zu Lande asuch aleicht, da sie äußerlich häßlich it.« »So ara ist es gerade nicht, Groß mania! Sie bat wunderschöne, seelens Volle Augent« Die alte Frau liiistelte »Wunder: schöne, seelenoolle Augen« findest dirs! Om, hni!« »Junge, wenn du einen Rath willst von mir: lafz die Gänse laufenl Geliebt hast du teine dav«on, sonst würdest du nicht geschwanct haben. Die richtige Liebe wackelt nicht so hin und her! -— Du sehnft dich nach einer Frau! Nimm dag- Hiihnchenl Die Kleine ist-edel, warmherzig und tapfer! Mit ibr wirst du unter allen Umständen glücklich, und du wirst sie in kurzer Zeit lieber haben, als das schönste Weib aus Erdenl« Er war nicht so betroffen itber ihre Worte, wie sie erwartet hatte. Unbefriediat ging er auch heute. Aber recht versonnen dazu Nach vier Wochen brachte er ihr Dorette als Braut. Und die UrsWala hat trefflich prophezeit: er ist glücklich geworden und findet leiiie seiner Schwäaerins nen mir halb so reizend wie seine junge Frau, zumal, seitdem sie so holdselig erkötliet, wenn er sie leise und etwas ooieilia »Mama« nennt! Gehetmutsivolle Brandsitftek. Weitang die arösite Zahl der in menschlichen Bewertung-»in Lag-Her räumen, Werkstätten und so weiter ausbrechcnden Sehnensener ist be kanntlich - t«osern nicht absichtlich-: Brandstistuna vorliegt — auf mehr oder tveniner grobe Fahrlijsfigkeit und Mangel an gebotener Vorsicht zurückzuführen Fast in jeder Num mer tvissen die Tageszeitungen von Feuersbrünsten zu erzählen, die durch schlecht beanfstchtigte Kinder oder durch leichtsertige Erwachsene herbeigeführt worden sind, denen alle warnenden Beispiele nicht abgetoöhnen konnten, Petroleum in offenes Feuer zu gießen, brennende Lampen oder Spiritngkocher auszufüllen, mit nngeschiitzten Kerzen in feuergefährlichen Lokalitäten zu hantiren oder unverschlossene Benin grsäße in die Nähe von Gagflammen »und Herdfeuern zu bringen. Jn allen diesen Fällen ist die Ent stehungsursache des Brandes gewöhn lich sehr leicht nachzuweisen, leider ist ihr Vorkommen trotz aller Abmahnun gen und trotz der üblen Folgen, die sie beinahe immer fiir die leichtsinnigen Urheber selbst nach sich ziehen, ein so ihäufiges, daß sie kaum noch Bewunde rung oder allgemeinere-Z Jntereffe er Ingen s Man ist bei dem heutigen Stande lder Wissenschaft auch nicht mehr er staunt, hie und da von Feuersbrünsten zu vernehmen, die ohne menschliches Zuthun und ohne ein Eingreifen ele mentirerEreignisse tvieBlitzfehlag und dergleichen entstanden sind, denn man weiß, daß gewisse leicht oridirbare TKörper die Eigenschaft haben, sich auch lohne äußere Wärmezufuhr zu entzün den, sobald sie im Zustande sehr feiner Vertheilung mit der atmosphärischen Luft in Berührung kommen. Eine gleiche Neigung zur Selbstentzündung I ! i haben bekanntlich leicht verbrennliche Körper-, die aus der Lust Gase und Dämpse aussaugen wie z B. Frisch bereitete, sein gepulverte Holztohlr. Auch Steintohlen können sich infolge der Aufsaugung von Sauerstoss aus der Lust entzünden, und gar viele ver heerende Brände haben ihre Ursache durin gehabt, daß sich ölgetränlte und zu Hausen ausgeschichtete Gespinstsa sern in Gestalt von alten Putzlappem Wachstuch und dergleichen, Sägspiih ne, Stroh, frisches Heu, Baumwolle u. s. w. von selbst entzündeten, nachdem die durch einen langsamen Zersetzungs Prozesz bedingte Temperatursteigerung bis zu einem Grade gediehen war, wo der erste Lustzug hinreicht die helle Flamme ausschlagen zu machen. Von solchen alltäglichen und un schwer festzustellenden Ursachen scha denbringender Brände soll hier nicht weiter die Rede sein. Wir wollen viel mehr an einer kleinen Anzahl aus dem Leben gegrissener Beispiele zeigen, wie leicht unter Umständen eine Feuers brunst durch eine Berlettung nahezu wunderbarer Zusälligteiten entstehen kann, die zu ergründen oder zu erra then später so gut wie unmöglich ist Jn allen den von uns vorgesiihrten Fällen wurde die Ertenntnisz des Her ganges ja nur dadurch möglich, daß er sich entweder unter den Augen eines Beobachters vollzog, oder daß die Ge fahr beseitigt werden tonnte, noch ehe das Feuer die Spuren seines Ur sprunges ausgetilgt hatte. Da aber selbstverständlich die Verhältnisse nicht immer so günstig liegen, dars man ge trost annehmen dasz in vielen Fällen wo die nachträgliche Erklärung der Entstehungsursache eines Schaden seuers absolut unmöglich scheint, ähn liche wunderbare Zusallgsiigungen vor gelegen haben, und man wird in Straf-Prozessen, die wegen Verdachts der Brandstistung anhängig gemacht l,ourden derartige Möglichkeiten immer in den Kreis der Erwägung einbeziei hen müssen, ehe man sich entschließt, den Angeklagten aus Grund eines nicht volltommen schliissigen Jndizien- - Be weises schuldig zu sprechen. s Sicherlich kann man es ganz allgekl mein nicht als grobe Fahrlässigleit be zeichnen, wenn jemand eine halbosfene Streichholzschachtel neben einer bren nenden Kerze liegen läßt, sofern diesel Kerze ausreichend vor dem Umsallens geschützt ist und bei normalem Verlauf der Dinge unschädlich verlöschen muß, nachdem sie bis in die Leuchtertiille; niederbrannte Trotzdem kann manI zum fahrlässig-en Vrandstister iverden,’ auch wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind· Der eigentliche Schuldige war allerdings in dem vorliegenden Fall nicht das menschliche Wesen, das mit Kerze undStreichholzschachtel han tirt hatte, sondern die liebe Sonne, die das ivächserne Kerzengebilde nach nnd nach bis zum völligen Verlust sei ner »Standhastigteit« eriveichte. Ktastlas zur Seite sinkend, doch immer noch brennend, kam das Licht schließ lich mit seiner Flamme den Zündholz« tdpsen nahe genug, um sie aufladern zu machen, und das vorher in die Schachtel getrvpste Wachs steigerte die Jntensivität nnd Dauer des so ent standenen Feuers, das ohne ein recht zeitiges menschliches Eingreifen sehr schnell um sich gegriffen haben würde. Dafür. daß die Sonne auch in an derer Weise schon ost zur Brandstiftei rin geworden ist, gibt es zahlreiche Be weise, und man wird immerhin gut thun, nicht zu vergessen, daf; eine ge schlifsene Wasser - Karosse, eine soge nannte Schustertngel oder ähnliche Ge genstiinde bei längerer Sonnen «- Be stralnnng tvie ein Brennglas lvirlen und durch die gesammelten Strahlen einen zufällig im Brennpnntte liegen den leicht entziindlichen Gegenstand schließlich wohl in Flammen setzen können Recht merlwiirdig war "ein Vor lo:nmni-» bei dem ein aus Wollenfii den hergestellter Fiinderball die Rolle des Unheilstifters spielte. Er lag harmlos und friedfertig aus einer oberhalb eines Gasarmeo befestigten kleinen Konsole und hätte selbst im Hernntersallen mit der Flamme nicht in Berührung kommen können, wenn nicht jemand ausnahmsweise den sonst geradeaus abstehende-i Arm gegen die Wand hin gedreht hätte — und das zufällig gerade zwei Minuten vor dem Zeitpunkt, wo ein Luftng den am Rande der Konsole liegenden Ball ins Rrllen bringen sollte. Er fiel auf die Oeffnung der die Flamme umschlie ßendenGlasglocke, gerieth natürlich so fort in Brand und verstreute die glim menden Wollensloeken iiber einen dar unter liegenden Teppich, der schon in seiner ganzen Ausdehnung brannte, als man das Zimmer betrat. Jedermann weiß, daß ein auf eine Zwirnrolle aufgespulter Leinensaden dieNeigung hat, sich selbstthätig aufzu wieteln, sobald einmal die Befestigung des Fadenendes gelöst worden ist. Aber keiner wird es darum für sträf lichen Leichtsinn halten, eine Garnrolle gelegentlich einmal auf den Sims eines Kamins zu stellen, darin ein offenes Holz- oder Kohlensener brennt. Wer sollte auch voraussehen können, daß der Faden sich weit genug abwieteln werde, unt schließlich mit seinem Ende das Feuer zu erreichen, und daß die blinschnell an ihn emporlaufendeFlam me die ausgetrockneten, wie Zunder brennenden Fransen des Kantinbretts zu entzünden vermöchte! Und doch hat sich dieser Vorgang, der ja an und sitt sich etwas ungewöhnlich erscheinen mag, kiirzlich in der Wirklichkeit ge nau so abgespielt. ! Daß sogar das dem Feuer feind llichfte Element unter Umständen zum Urheber eines Brandes werden kann, smußte eine Hausfrau erfahren, deren Verschulden lediglich darin bestand. sdaß sie verabsäumt hatte, den Hahn der Wasserleitung vollständig zu schlie sfen und den Abschluß des darunter Ibefindlichen Spiilbeckens zu öffnen Auf dem Rande dieses Spiikbeckens lag eine halbgeösfnete Streichholz schachtel, und daneben respektive dar unter. stand auf einem Schemel die brennende Küchenlampr. Als das Was ser im Spiilberken hoch genug gestiegen war, kam die Schachtel ins Schwim men, glitt über den Rand hinweg und ließ einen Theil der Hölzchen in den Zylinder der Lampe fallen. Er zer sprang, und das Unglück wäre fertig gewesen, wenn man nicht noch zu gu ter Zeit die drohende Gefahr wahrge nommen und beseitigt hätte. Zu verwundern ist eigentlich, daß die selbstmörderifche und in ihren psy chcilogischen Beweggründen bisher un aufgeklärte Neigung der meisten ge flügelten Insekten, sich in allergefiihr lichster Nähe um offeneKerzenflammen zu tummeln, nicht häufiger die Ver anlassung zu Bränden wird. Die Ut sarhe liegt eben darin, daß das überaus leichte und zarte Gebilde, als welches Jsich die Flügel und der Körper eines IJnsekts darstellen, zumeist ir einem Nu durch die aufzüngelnde Flamme zerstört wird, ohne glimmende Reste zu hinterlassen. Aber es kann auch Ausnahmen von dieser allgemeinen Regel geben. Ein zu den größeren Exemplaren seiner artenreichen Gat tung gehörige Nachtschmetterling, dem die unwiderstehliche Anziehungsktaft einer Kerzenflamme zum Verhängniß geworden war, brannte nämlich ein mal hell und lange genug, um auch die Gardine, an die er sich in seiner Todesnotb aeklammert, in Brand zu setzen und da bekanntlich gerade Gar- . dinenbrände sehr häufig den Aus gangspunkt verheerender Feuersbrün fte bilden, mag man sich vorstellen, tvie leicht in diesem Fall ein großes Un gtuet hätte entstehen können, dessen Ur sache vermuthlich fiir immer unaufge ktätt geblieben wäre. Noch viel räthsfselhafter aber wäre unzweifelhaft die Entstehungsursache eines anderenBrandes geblieben, dessen erste Anfänge glücklicherweise sofort erstickt wurden. Hier hatte sich die Tücke des Zufalls einer gewöhnlichen an erikanifchen Werteruhr bedient, um ohne alles menschliche Dazuthnn eine Art von .S’)dllenmaschine zu konstrui ren, wie sie verinuthlich niemals ein Attentäter oder ein phantasiereicher Dickxter von Kriminal - Romanen er sonnen haben würde. Die besagte Uhr war so dicht an eine offene Streichholzschachtel gestellt worden« dasz einige von den Hölzchen zwischen die Schachtelwand und den kleinen, zum Aufziehen des- Uhrwerkes dienen den Fingergriff gekleinmt wurden Tic durch den allmählichen Ablauf des Werkes bedingten überaus langsamen und geringfügigen Bewegungen dieses Griffe-J nun waren ausreichend, um eine Reibung zu verursachen, durch die endlich die Zündtnasfe eines Hölzchens entflammt wurde. Unmittelbar dar auf stand selbstverständlich die ganze Schachtel in Flammen. Wäre der Vorgang übrigens nicht von zuverlässigen Augenzeugen beob achtet worden, so würde er wahrschein lich von den meisten für unmöglich er klärt werden. Jst es doch in der That trotz häufig vorgenommener Versuche niclst gelungen, ihn auf dein Wege des lii::stlichen Experiment-J zu wiederho len —--- ein Beweis für das Mißliche eint-r zu weit getriebenen Zweifelsucht in Fällen, wo sich seltsame und unge wöhnlich-e Vorkommnisse mit Hilfe landläufiger tirfahrungs - Weisheit »wir-nimm nicht erklären lassen wollen. » Eine 'Traneranzeige: Allen Freund-: den nnd Bekannten mcche ich die be triibende Ujiitteilunq, daß mein Lieb singstindt Der KongosStaal, der zu den schönsten Hoffnungen berechtigte isn blühenden Alter von 23 Jahren aus diesem tatenreiclien Leben geschieden ist. Wer eLs weiß, was der Verblichene mir gewesen ist, wie hoch ich seinen Wert geschätzt habe, und wieviel die Hunde in Brüssel mir davon abgehan . delt haben, der kennt die Größe meines i Verluste-» Niemals werde ich ihn ver i schmerzen! Der Hinterbliebene Leopold, Staatenhändler. «- Jle It Weise handelt der Mann, der mit ten Ratschlägen nicht zu freigebig ist und einige davon sür den eigenen Ge brauch zuriickhält. M It- If Professor Clay von der pennsylva nischen Staatsunioersität hat erklärt, daß das Grabschen schon fast so alt wie die Menschheit sei und nur den Namen von Zeit zu Zeit geänderå habe. Auch ein Trost, wenn auch nur ein schtvacher. It- stt O Die Mostnuer Polizei fand bet der Durchsuchung eines- Warentagerl anstatt der crhossten Wassen amerika nische Schreibtnnschinen. Nun, auch Schreibniaschinen können unter den böndcn geschickter Revolutionäre als mächtige Waffen gegen Bedrücker be-, mißt werden«