Nebraska Staats-Anzeiger und Ilferolä Jahrgang 29. Grand Island, Nein-» I6. Oktober Ums-. Hin-einer Theil.) Nummer Z. Her bst Nun fallen draußen itsill die Blätter tin-d langsam kommt der Herbst ins Land Schon schmückt er ·,··,felder Wald und Heide Mit seinem bunten Prachtgewand, Und hurtig füllt er Stall und Scheune, Und füllt im Keller Faß ans Faß, Des Feldes goldne Früchte bringt er «Und alt der Trauben edles Naß Q. herbsteözeit, du Zeit der Reife. In stiller Ehrfurcht lieb ich dich, Die nach der Jugend bunten Tagen Nun siihrt zu stiller Eintehr mich, — O Glück, wenn nach den Jugender nien Ein schöner Derbft uns sonniq lacht-— Mag auch »der Winter fern schon drohen. Noch iiircht’ ich nichts von seiner Macht! P d u l B l i h. Echtes Gold trine Geschichte zum MErmefest von Käte Lubowsti. In das Mitleid, welches sie :nit dein Ritter utepiichter Feldner em vsanden. mi.chte sich — besonders bei den alten ersahrenen Landwirtben—· eine reichliche Dosis Genugtbuung ttber die seiner Zeit richtig gestellte Diagnose. »Der arme Kerl, der Feldner, kann bei dieser unerbörten Pacht nicht aut sinden und die Geizliste, die Deko nomieriithin Wiese, die ihn aus solche Weise aussaugt. ist Prügel tverth.« . Er hätte sich dstrchgeschlagen, wenn ihm das Geschick günstiger gewesen. So aber batte irn vorigen Jahr ein Hagelwetter das unversecherte Som merkorn um den Ertrag gebracht und die die-jährige entsetzliche Diirre des Juni den sandiaen Boden um das bißchen künstlich eingeinrpste Frucht barkeit. Er konnte vie Jahannisgcht nicht entrichten. Wie er sie sonst persönlich bei der alten Dante, die in einer kürzlich er bauten Villa irn nahen Wald wohnte, abgeliefert hatte, trug er auch heute die Unglücksbotschast zu ihr. »Es ist mir leider unmöglich. dies tnal meinen Verpslichtungen nachzu kommen. Sie werden selbst gesehen haben, dass ich den ehrlichen Willen dazu hatte.« Ja. das hatte sie gesehen! Jn das starre kalte Frauenberi war bei dem zähen Ringen um den Erfolg sogar ein Gefühl von Hochachtung entsacht. Sie batte dem Manne, der unbeirrt den Lastlarren der täglichen Sorge ooriiberschob, zuweilen nachgeschautt »Wenn mir solch ein Sohn bescherrt gewesen wäre. Dann würde es anders kletoorden sein.« Jn ihrer kinderlosen Ehe batte eo kein Lachen gegeben. Das Geld stand vor der Psorte der Seligteik und hielt sie verschlossen Sie lernte rnit den Augen ihres tang verstorbenen Gatten die Menschen er: tennen. «Köt!ilich sind sie alles« Echtes Gold aibt es nur unter der Erde und auf den Hahnen, die gesegnet find.« Miibsam « unter vielfacher Zchmierzen zusamnienqetraaene Weisheiten, selbst wenn sie im Grun de Thorbeit und Jrrtburn sind, kleben wie Beet-. Darum verhandette sie auch in der Stunde seiner Qual tühl und nüchtern wie stets mit ian. »Sie haben ausdrücklich im Vet traae, baß Sie die Pacht ausgeben müssen, sobald Sie sechs Monate im Rückstand bleiben. Erinnern Sie sicht« Selbstverständlich, Frau Mithin-« ·Sind Sie überzeugt. daß Sie nach Ablaus dieser Gnadeniriit dazu in der Lage sinds-« »Nein.« «Dann werben Sie geb-en müssen.« »Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben. »Und das Mädchen...?ehre Braut wird sich wiederum in Geduld fassen müssen. Acht Jahre hindurch bat fiel es ja wobl bereits thun müssen." ! »Das sind meine periönlichen Lin-« gelegen-betten« Frau Mithin. Um die zu erörtern, kam ich nicht hierher.« Sie iab ian mit einem qedantensv vollen Lächeln in die Angen. »Noch bist Du ltolz«, beißt es . . . »aber nicht niebr sle lanae.« Obne Empfindlichteit iubr sie sort. »Und «dennoch...ich will anten die iestaesente Frist verlängern..»« Er stiirzie zu ibr er wollte ibre band fassen ,·wenn«, sagte iie lanafann —- ——- Da wußte er, das-, seine Freude versrübt gewesen. Sie machte eine Pause. - »Ich beutete ee stnen bereits frü bee an. Meine Nichte bat ein stat ies «iaible« its: Sie. Wenn Sie die alten Bande lösten wollen-» ich habe ihr ein Viertel meines Vermö gens zugedacht... nun, ich würde vielleicht noch etwas hinzufügen« Er war von ibr zurückgewichem Schritt fiir Schritt.... bis fast die stattliche Breite des Zimmers zwi schen ihnen lag. Kein Laut erhob sich ..... Verzweiflung rang gegen die unbewußte Angst eines liebeleeren Frauenherzens, auch diesen biet rich tig eingeschiist zu haben. Da brach seine Stimme die Stille. »Bisher haben Sie mir von Her zen leid gethan. Jetzt verachte ich Sie. Aus Ihrer band will ich keine Gnade annehmen Wie es der Kon tknkt erheischt, soll es geschehen« Da mer-Sie die stolze Frau, dasz es doch noch ein Gold gäbe, das heller« und koftlxarer war. als die beiden an-! dern. —Und es karn, daß sie in ihrerz selbstgeschaffenen Einsamkeit bitter-Z lich weinte, weil sie es an so spät er-s konnt hatte.... ; Man munkelte in der Gan al lerhanb über Feldners Zukunft. Die einen wollten wissen, daß er bereits eine Jnspettorstelle angenommen, di andern redeten von einem Sekretärs posten, der ihm sogar die Verhei rntbung gestattet-e.». Er bätttef beides haben können. Aber die Hei-s matb war ibcn bekleidet. Er nahm das Anerbieten eines unverheirathe ten amerikanischen Onkel-L der ihm nnd seiner Braut ein heim und ein auslömnliches Leben ans seiner Form verhieß, an Auch das treue Mädchen ertliirtel sich dazu bereit. Mitte Ottober sollte in aller Stille die Trauung stattfin den. Arn 25. würde sie darnach der Dampser «Lincoln« von hamburg aus in das Land ihrer Zutunst brin aen. Die Plätze waren bestellt und die Koffer aerichtet. ——--« Mitte Sep tember trat plöylich in dein regel mäßigen Brieswechsel von Seiten der Braut eine Pause ein. Sie schwieg zwei Wochen und als sie endl ch« aus Geora Feldners erregte s Tele aranirn bin antwortete that sie es inj einer ihr sonst srernden untiaren Art i Er verstand sie nicht. Seit Jahrenj zum ersten Male nicht« Habe nur noch ein wenhv Geduld mit mir«, schrieb sie ihm ans seine Stiaaen... »ich !auie in einer Satt aasse, aber irgendwo must doch das Licht sein« --— Er hitte es länast Ver lernt, zu hoffen Tag Stiliinniste malte er sich aus. ; Ihren Verlust! ! cis kamen Stunden, in denen er -—-— das Gewehr über der Schulter ---— irr- Walde herumlief, das schußbereite Wild iiberth und mit sich tämpste, ob er es thun solle.... die Sünde aus sich laden .. ein Ende setzen. Er lam d’rüber fort. Als das Erntesest aeseiert wurde, stand er aus seinem Platz, wie in ver ganaenen Jahren. Nur mitsinqen lonnte er nicht. Die Verbinderin leierte ihre Verse herunter und brachte die Garbe, von der bunte Bänder und Blumen her abnickien . . . . Es war eine altheroebrachte Sitte,s daß die Verpachterin an diesem Tage« ihrem Pächter irgend ein Geschenk machte. --— Im letzten Jahre hatte er eine goldene Nasdel erhalten. Er hoffte, dass es in diesem Jahre ans fallen würde. denn ee sollte doch schließlich nichts Anderes als ein Lohn site treue Dienste sein. Und anl denen hatte er es — nach Ansicht der Mithin -—- doch wohl fehlen lassen. Geora Feldner sasz einsam am Schreibtische« mit leisem Behagen, daß sie ihm wenigstens dies erspart. hatte. Aber sie kam doch noch· Gegen zwei Uhr Mittags rollte ihr! Wa en an. » -r wandte nicht den Kopf berum,’ als er ihre Schritte hörte. Ganz still sast er da, die Thiir gino, Schritte nahten. « »Ihr Geschenl«, sagte die wohlbe kannte Stimme hinter seinem Rücken. » Da erhob er sich, stutzte, autaelte etwas heraus: »Maria »Oui« Und die alte Frau schob das zit ternde Mädchen zu ihm »Ja, sie Ihre Braut, die so hart widerstrebte. Nehmen Sie mir das Gold meines Alters nicht wieder... bleiben Sie Beide bei mir . . . .« Draußen sanan die Kinder mit hellen Stimmen: »Nun danket Alle Gott« . . . . Drinnen lasen vier aliiekitrahlende Auaen den Inhalt des neuen Kon trattes, den hie Oetonomieriithin ih: nen entaeaenhieltx »Ich erlasse meinem Pächter Georg Feld-net rons l. Oktober MOR bie- l. Oktober lfilsi die Vachisusnrne siir mein Ritter-out Pielwanken. . wenn er und seine Braut mir hinfort von ihrem »Gold« abgeben wollen« So tam die alte Frau noch in der zwölften Stunde ihres Lebens zu dem Erntesesi.... Georg und Mas ria Feldner’s Gold-schätze aber find niemals versiegt, trotzdem sie nicht miide wurden. davon zu spenden. Die; reichlich auggestreuten Körner much ; sen wiederum und trugen tausendfäl « tige Frucht. —--.-.-—-— Schnellsegler einst und jetzt Jn unserer Zeit der Dampsschisf: ärg, aus deren glänzenden Entwick lungsgang die Augen der Welt mit Spannung und Bewunderung gerich tet sind, verschwindet das Interesse siir die Segelschisssahri und ihre Lei-: stungen mehr und mehr, die doch im Grund-e eine um so höhere Be werthung und Anerkennung verdien ten, je schwieriger die Stellung der Segelschissahrt gegenüber der mächtig ausstrebenden Konturrentin geworden ist. Der Muth und die Ausdruck, wo mit sie heute in ihrem verzweifelten Existenztampfe gegen den übermächti gen Gegner jeden Fuß breit an Terrain vertheidigt, sind gewiß nicht minder be wundernswerth als ihre rein navigato rischen Leistungen, in denen sie dem Don-user teineswegs nachsteht. Sie sind der Erfolg der Tüchtigkeit von Führer und Mannschasten nnd der sitrösieiisteigerung der Schiffe-, zu der die Erkenntniß führte, daß einerseits, ebenso wie beim Dan:pser, die großen Schiffe verhältnismäßig billiger arbei ten als die kleinen. andererseits durch den der Größensteigerung parallel lau senden Einbau stärkerer und wider itandsfähigerer Takelagen und Segel einricdtnngen eine größere Fahrtlei stung zu erzielen sei. Die thatsäehliche höchstleistuna dieser großen Segler von 17 ceemeilen pro Stunde entspricht ungefähr der Fabrgeschwindigkeit der beiden neuesten Riesendampser Amerika nnd Kaiserin Auguste Viktoria der Hainbutg-:Amerika-Linie. Man würde aber fehl gehen in der Annahme, daß diese Fahrtleistnng der grossen modernen Segler bisher uner reicht dastünde. und man steht ein-M lich ein wenig verblüfft vor der That sache, daß dieselbe Segelleiilung be reite vor fünfzig Jahren und von we: sentliak kleineren Sealern erreicht, ja übertroffen worden ist« Blättern wir in den Annalen der Eceschifsahrt um die genannte Zahl von Jahren zurück, so gelangen wir in der Blüthezeit der Segelschifiahrt, die zwischen ist«-TO liegt, in jene Zeit. da die festen Linien fabrtem wie sie heute Von den Damp: fern ausgeführt werden, noch in den Händen der Segelehisssthedereien la gen. Sie waren es also, die den Dampserlinienrhedereien für ihren heute iiber die ganze Welt verzweigten Betrieb das Feld vorbereiteten und die Bahn ebneten, und er- ist nnr begreif lich, wenn das allgemeine Interesse, das heute die Dampfschisfahrt siir sich in Anspruch nimmt, damals der Se gelschissahrt zugewendet wurde. Die Spannung nnd Erwartung mit der die Segelleistungen der damaliger-. Zchnellsegler verfolgt und beobachtet wurden. war keineswegs geringer, als das heute begeisterte Interesse siir die Ozeanwettsabrten unserer modernen tiiloostdampser, und es mag dahinge ttellt bleiben, welche von beiden Lei stungen mehr Bewunderung verdient. Viejenige derSchnelldaInpfer als Folge der Leistungsfähigkeit der Schiffsbau technik oder die der Schneklsegler, de ren günstige Suec-. ltate doch vorwiegend ran der persönlichen Geschicklichkeit, »demWage-nuth und den navigatorischen Fähigkeiten der Schissgsiihrer, sowie ! der Tüchtigkeit der Mannschasten ab lhiingen I tlnter den schifsahrttreibenden Na tionen standen damals » zu Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahr hundert-Z —- dieAmerilaner in Schiffs lmutunst und Segelleistunq an erster Stelle. Ihre hölzernen Klipnerschiffe waren durch schnelle Reisen beriilunt, und die schnellsten unter ihnen. die sog Packetboote, wie auch die Namen ihrer Führer hatten in der Schiffahrtgmelt einen besonders guten Klang. Nach einem Bericht des Naniical Magazine? lcate das Klipperschiff Dreadnouqth unter Führung des vor Kurzem in Broollyn im Alter von 85 Jahren ver storbenen Kavitäns J. Samuelg die Reise iiber den Nordatlantir vrin Zan dhhoot nach Queenstomn in 9 Taqen 17 Stunden, also mit einer Durch schnittsaefchtvindiqteit von 13 Seen-ei len pro Stunde« zurück. Diese hervor ragende Segelleiftung findet vielleicht noch eine bessere Würdigung dureli die Feststellung-, daß für die gleiche Strecke unsere modernen Doppelscksrauben Fracht- und Pasiagicrdampfer unge iiilzr dieselbe Zeit gebrauchen. Es tommt hinzu, daß die Dreadnouqht nur ein tleiner Segler von rirca 500 Tonnen Rauminhalt, also etwa ein Zehntel der Größe unserer heutian crößten Schnellseqler war.Die schnell-i iten und berühmtesten unter den ameri- s tanischen Klipperschisfen waren die bei-— den Vollschisse (Dreimaster) Flying Etoud und Sordereign of the Sen, Schisse von 1700 resp. 2400 Tonnen Nanmgehalh deren Höchstgeschwindigs teit 18 Seemeilen pro Stunde betrug. An Grösse wurden die beiden noch er debtich itlscrtrosfen durch den im Jahre IRS-z erbauten Klipper Great Re p,nblie eine Viermastbart die an Fahr geschwindigteit nur wenig hinter den seiden Vollschifsen zurückstand Jn seinen Größenabmessungen wird dieser necichtiqe Segler nur von weniqen der Lentiqen Vier- und Fünsmaster über trvsfen, während er diese durch die gnan gewaltigen Dimensionen seiner Takelage fast überragt: Bei 400 Ton neu Nanrninhnlt war das Schiff 321s Fuß lang. Die Höhe seines Großtops über Wasser betrug 226 Fuß, dieLiinge der Großraa 119 Fuß. Das Schiff hatte, ebenso wie unsere heutigen Seg ler, bereits doppelte Margraaem im Gegensatz zu den -—— wegen ihrer gro ßen Tiefe sehr unhandlichen -—— Einzel Marssegeln der damaligen Segler. Reben seiner gewaltigen Segelsliiche der Rau- und Stagseget führte das Schiff außerdem noch Leesegel an den Unter-, Mars- nndBramraaen. Seine Besatznng bestand aus 100 Mann und Zu Schisssjungen Aug diesen Zah lenangaben erhellt, daß diese itlipper nicht nur ein Schiff Von, für die da malige Zeit ganz riesenhaften, Dimen sionen war-, sondern auch an Größe und Fahrtleistung nur wenig hinter den Rieseniealern der Jetztzcit zurück stand. Die Erfolge der anieritanischen Klipperschisse ließen begreiflicherweife das alte Schiffsbau: und Schissalsrig: voll der Engländer nicht ruhen in oem Bestreben« das Prestige der Höchstlei.i stung aus dem Gebiete der Segel schissahrt an sich zu reißen. So spielte sich damals schon zwischen den ausni tanischen und englischen Seglern der selbe Wetttanipf um das »blaue Band« av, wie in der Renzeit zwischen ; den deutschen und englischen Schnell postdampfern Wenn eg iin Verlause dieser Wettkampse den englischen Seg lern auch nicht gelang, die Höchstge. schwindigleit der schnellsten amerika nischen Klipperschisfe zu übertreffen, so steht doch mancher englische in sei ner Durchschnittssahrtleistung mit ihnen auf einer Stufe. So legte die Alnwict Castle die Reise vom engli schen Kanai bis zur Mündung des Hougln Ganges Deltal in der be »ntertenstverth kurzen Zeit von 637 Ta gen zurück Zwei weitere Ostindien sahrer, Star of Greece und Tantalon Castle, vollendeten die Reise von Lon. ton nach Kalluita und zurück in 69 Monaten· Die Thermopyla brauchte fiir die Reise von London nach Mel bourn die unglaublich kurze Zeit von 60 Tagen. Vorbedingung siir diese Glanzleistungen dieser hervorragend sten Vertreter in der stattlichen Reihe der englischen Schnellsegler, wie auch siir die glänzenden Segelleiftungen der genannten asneritauischen ztlippers schiffe waren natürlich äußerst gün stige Windverhältnisse, ohne die solche Resultate undenlbar sind. Dacnit soll den Erbat-ern wie auch den Führern dieser Schiffe nicht zu nahe getreten werden, denn Bauart und Führung eines Seglerg sind zwei Faktoren, die bei Erzielung und Bewerthung ihrer Gesamnitleistung sehr start ins-Gewicht fallen. Ganz besonders gilt dies von dr Tüchtigkeit der Schiffgfiihrer und Mannschaften, die in damaliger Zeits ihren höchsten Stolz darin fanden und . ihren ganzen Ehrgeiz darin setzten, ihrem Schiffe und ihrer Rhederei den höchsten Schnelligkeitsretord zu er Ttiäinpfen Liebe und Begeisterung fijr See und Seemannsleben waren die Haupttriebfeder für dieses Bestreben, das wohl auch heute noch zum Theil, und hier in lau-u minder hohem Maße, vorherrscht. aber nicht als Folge einer idealen Begeisterung, son dern des Zwanges der erdriictenden Konkurrenz. Was heute von jener ge waltigen, nieerbeherrschenden Segler Armada der schisiahrttreibenden Na tionen aus der Glanzzeit der Segel schifsahrt übrig geblieben ist, fristet neben der iibermächtigen Konturren1i" ein ziemlich bescheidenes Dasein. Doch stehen unsere heutigen großen Sealer mit ihren Leistungen keineswegs hin ter denen ihrer Vorfahren zur-iet- Un ter den Schnellseglern nmrschiren die deutschen nnd unter diesen die Vier nnd Fünsmafter der Rhederei Laeisz, Hamburg als Retordbrecher an der Spitze. Die beiden Fünfmastee Preu seen und Poiosi haben schon mehrsack Reisen vom englischen Kanal nach Valparaiso (Westliiste Südainerilas) in 66 Tagen, die Rückreise in 70 Ta gen ausgeführt Die letzte Reisedauer der am 12. Januar d. J. in Hamburg eingetroffenen Preußen betrug von Tocopilla (Westkiiste) bis Lizzard I tenglischer Kanal) sogar nur 62 Tage. Daß die Durchschnittsleistungen des Schiffes nicht wesentlich hinter diesen Bravourleistungen zurücksteht, zeigt eine Zusammenstellung, nach welcher die letzten 10 Rundreisen in rund 5 Jahren, also zwei Westtüstenreisen in einem Jahre, ausgeführt wurden. Mit dieser etstaunlichen Leistungs fähigkeit reicht das Schiff an diejeni gc der Dampser heran, die für die selbe Reise dieselbe Zeit gebrauchen. Die Segelleistungen der übrigen Laeigzschen Viermaster reihen sich de nen der genannten beiden Fünsmaster würdig an, die bei einem Rauminhalt von 5680 resp. 4100 Tonnen 408 bezw. 375 Fuß lang sind Wie schon angedeutet, sind die gün stigen Fahrtleistungen der heutigen großen Segler mit die Folge ihrer starken Bauart und Takelung, die dem Führer eine stärkere Inanspruchnahme des Schiffes beim Segeln ermöglichen. Wenn sie trotzdem die Höchstgeschtvim digleit der früheren Schnellsegler von 17 bis 18 Seemeilen nicht zu über treffen imstande sind, so hat dies sei nen Grund in der tieferen Beladung der modernen Segellastschiffe gegen iiber den leichter beladenen Passagier isnd Frachtseglern der früheren Zeit. Ein toeitererVortheil der altenSchnell segler liegt in ihrer im Verhältnisz zur Schiffsgrösze ganz gewaltigen Segel slöche, die noch durch eine Anzahl Lee segel vergrößert wurde, deren Verwen dung die tnoderne Segelschiffahrt we gen der Umständlichteit beim Gebrauch und wegen ihrer geringen Verwen dungsmöglichkeit verworfen hat, da ihr effektiver Nutzen in keinem Ver hältniß zu ihrem Anschasfungsi und linterhaltnngstosten steht. Jhre kom plirirte Bedienung mag damals auch leichter gewesen fein bei der großen Zahl der Bordsmannschaften, und die Thatsache mag verwunderlich scheinen, daß die heutigen Iegler trotz ihres doppelt so großen Rauminhalts mit der Hälfte der Mannschaftszahl -- die Mannschaft derPrenfzen besteht aus ins-gestimmt 42 Manns-ihrer Vorfah ren anstomnien, sie findet aber ihre Erklärung in der Verwendung von durch die Fortschritte der Technik ge ; lotenen technischen Hilfsmitteln Wäh-: Trend trillier nicht nur die Schiffe, son -tertt auch ihre Maftem Stangen nnd Raaen aus Holz gebaut wurden, hat die Schiffsbautechnit der Neu-seit das Holz durch Stahl und Stuher ren ersetzt, die trotz ihrer größeren Abmes sungen verhältnißmiißig leichter sind alr- die Rundhölzer der alten Schiffe· Weiter hat das lausendeGut zum His sen nnd Brassen der Raan eine Ver einfachnng durch Anbringung kleiner Zahnrad Dandwindrtn sog. Reelings: winden, erfahren, deren starke straft iibertragung ein beträchtliches Quan tnm an Menschenlröften ersetzt. Das ateiche gilt von der Neueinrichtung der iibrigen Deckstninken die den Schiffen eine selmellere ttldfertigung und Bela dnna sichern. So sind die heutigen Segelschiffs: irhedereien nach Kräften bemüht, durch iAnbringung technischer Neuerungen aus ihren Schiffen den schloerenstampf gegen die liebermacht der Dampfer möglichst ersolgreich zu bestehen und durch möglichste Betriebsersparnisse einen, wenn auch geringen Vortheil siir sich herauszuwirthschasten. Bei der immer größeren Ausdehnung des Damvserbetriebeg kann es jedoch nicht ausbleiben, daß die Lage der Segel schissskhedereien sich vonJahr zu Jahr schwieriger gestalten wird. Und diese Aussicht ist um so bedauerlicher, als sie dieSchasfenIfreudigteit und Unter nebmnnaslust der durch die ungünstige Geschäftslage siir Sealer ohnedies schon start bedrücktensltheder noch mehr lähmen wird. L. FCUchOFL « —-—r— - —- — Ver-schnappt. Gläubiger (znm jungen Doktors: Immer, so oft ich komme, da trösten Sie mich halt, glauben Sie vielleicht, ich bin einer Ihrer Patienten? Dotter: Ach, toenn das wäre, da brauchte ich Sie wahrscheinlich schon lange nicht mehr zu trösten. Aus dem Lande. »Und wann soll Sie denn der Inn-Simon werten morgen sriih, Herr Dotier?« »Ist nicht nöthig, ich stehe von selbst sehr früh aus« ,,Na, dann seien Sie To gut und direkten Sie dann auch den Hnuss kriecht, der verschläst’g· halt jeden Morgen.« »(Hi M ein schweres Leiden, so alt zu sein«-. 102 Jahre alt zu werden, ist gewiß eine Seiten-heit. Jn Sachsen lebt zur Zeit ein so hochbetagter Greis: es ist der frühere Weber Gottfried Apelt in Reichenau, der am 29. August feinen 103· Geburtstag beging. Der Alte ist kürzlich von einem Arzt, Herrn Dr. Max Meyer ans Bernstadt, interviewt worden, der darüber eine interessante Situdie veröffentlicht Der Arzt traf Apelt, der etwa 1,80 Meter groß fein mag, auf seinem Sofa sitzend an. Seine Gesichtssiarise war blaß undiein Blick theilnabinglcg. Der, ganze Kör perbau war der eines tnochigen, hage ren Mannes-. Apelt erzählte dem Be sucher, sobald er seiner ansichtig wur de, vielerlei und hob-bewar, daß sich vor drei Jahren der König lange mit ihm unterhalten habe. Dann stand er auf nnd ging terzenaerade im Zimmer umher. Darauf erzählten weiter ,,Ach, daß ich so ali werden würde, lieber Herr, hätte ich nicht gedacht! Es ist ein schweres Leiden, so alt zu sein. Ich habe zwar keine Nahrungs soraen, aber neunmal bin ich schon mit meinenFiindern undKindeslindern zu Grabe gegangen und nun shabe ich Niemand mehr ans dieser Welt. Wie oft schon habe ich zum lieben Gott ge betet, daß er mich holen soll-e, aber ich muß dableiben und kann nicht sterben. Erst vor einem Vierteljahr ist mir mein letzter Sohn begraben worden. er war erst 71 Jahre alt. Und dabei veiniat snsich ein so quälendes Leiden: seit einem Jahre habe ich schreckliche bohrende Schmerzen in der rechten Gesichtshälste, wie Zahnschnier.;. Es sitzt etwas in den Zahnlöchern das bohrt und sticht zum Ohr hinaus, das-, ich manche Nacht nicht schlafen lann.« Ueber die Ursache der Langlebigleit spricht sich der Arzt so ans-: Von be sonderem Einfluß mag in erster Linie eine aeiuisse Lanalebigieit der Fami lie, insbesondere beider lEltern, gewe sen sein, ein Umstand. den die Erfah rnna von jeher bestätiat bat. Jn zweiter Linie ist sicher auch in Rech nuna en stellen, daß die Vorfahren allem Anschein nacb in länsdilicher Stille, bei qieichmäßiaer Thiitiakeii fern von den »«2lnre»annaen« der Groß stadt und deren Genüssen in beschau licher stnsriedenheit dahinaelebi ha ben. Wir achen nicht fehl mit der Annahme daß die naliegu reaetaris iiixe Fioii bei aleichbleibender Thätia lcit nnd einer aeiierationsineisen An nassuna nur aiinstia aeioirtt lkat ---————- —-. » — Wie man Perlen ans ihre Mehrheit per-bitt Thener zu stehen gekommen ist dem Portier eines Berliner Hotels ein Versuch» auf den er sich jahrelang gefreut hatte. Damals- war in dem Hotel ein Perlenhiindler abgestiegen, her isnn fcherzloeife mitqetheilt hatte, Dafi echte Perlen sich nicht zertreten lassen. Immer schon hatte sich seit dem der Vorher-, der die Sache fiir ernst aenommen, bemüht, einmal eine echte Perle in die Hände zu bekom Iirn, um die Probe anzustellen. Jetzt sollte endlich sein Wunsch in Et fiilluna aehen. Der Direltor einer großen Aktiengesellschaft hatte wäh rend eines Fesrmahls im Hotel eine ioerthvolle Perle verloren, hie vom Oberleltner aefunden und dem Por tier zur Aufbetvahrunq übergeben war. Die nächste freie Minute be nutzte dieser, um die ersehnte Probe anzustellen: mit wuchtiaem Tritt ließ er den Absatz seines Stiefel-Z auf die Perle niederfaufen, die im nächsten Augenblicke in Atome zerstiiubt war. Inzwischen war der Verlust vom Be sitzer bezierit worden, der auf die Mittheiluna des Oberlellners vom Fund deg Schmuckftiieles sofort her beieitte und nun zu seinem Verdruß erfuhr, was sich ereiquet hatte. Zum Glück fiir den Portier war, toie die »Alla. Fl.:3tg.« erfährt, der Direk tor zu einer Einiqsuna bereit. Er beaniiate sieh mit dem Ersatz deg hal-: ben Werthes und der Portier hat inunmehr das Veraniiaen in monats llichen Roten diese Hälfte, nämlich 600 Kronen, abzuzahlen .«-—--.-- ----- Die Erfindung ver Beides-irren Die ersten Badetarren sollen, wie die Englander behaupten, bei Mar gete Benutzt worden sein und zwar irn Jahre 175t), als ein ehrenwerther Qualer, Beniamin Beatr, sie »er fand«. tir versprach sich einen arosien Erfolg Von seiner Erfindung: aher dieser trat erst nach feinem Tode em. Um’s3 Jahr Mist waren in diesem erialifchen Bad solche Badetarren schon aana und aäbe, und es wurde als riihinend hervoraehoben, das-, sie von geschickten Führern bis zn jeder Tiefe in die See gefahren werden könnten. Sehr vervolllommnet haben primitiv wie bei ihrer Erfindung. XENIEN-»Na . sie sich innerhalb eines Jahrhunk dertg nicht, sondern sind fast ebenso«,