Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 02, 1908, Zweiter Theil, Image 12

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    Bin Otto Wang.
, .
Iltf M äußersten Schäre « mit
KOCH sen Meer —- toohnte Tom
kMeeh in einer Hütte von
«M Planken — mit großen Mi
ssu verbunden Er war at md
New Weis umher ist et in der Welt
M Ali junger Knabe ging er
sit einer Hatt zu See. Nach Jetands
IelMippen ging die Reise — von
Btt noch England In London Eies
et in einer klaren Juninacht ouookn
als alles an Bord schlief
Auf Abenteuer wollte er ausgehen
Er fühlte wie slless in iim brauste
Und kochte Er fühlte wi« alles sich
nach dem Leben sehnte Er wollte mei
Fee fort —- wollte es versrschem Jus
befän Beinen zu stehen -- versuchen
wozu er wagte Anfänglich suchte et
sich is den Docts der Weltstndt durch
zuscksagem der junae Bursche — dann
ließ er sich aus einem großen Schiff
endet-ern Mit ihm ging et dann
hinaus —- hinans in fremde Länder
—- zu fremden Menschen — zu neuem
Leben.
Er fuhr wohl 13 Jahre umher --«
irr-Odem war er noch ein fanget-Mann
als er eines Abends auf der Bart ei- ;
set Waiichen Briaa stand, auf der »
et in Marieille angeheaert war, und;
. auf Norweaens steile Berge hinaus-«
schaute, die in den goldigen Strahlen
see untergehean Sonne aebadet wa
ken. An diesem Abend geschah es
zum ersten mal seit seiner Kindheit,
daß er qerührt war. Eine Thräne
schlich sich aus dem Aug: des derben
Sauman und sie rollte an den wet
tergebriiunten Wangen nieder. Eine
Zeche später fuhr er nach dem Nor
den, tu die heimath, wo er feinen
Vater noch lebend antraf! -—- Fast ein
Jahr war er zu Hause, hats dem Vas
tet being Fischfana, arbeitete für ;:vei
—- wcr immer dort. wo es am toll
stets hergingf war mutlyia, gewandt.
Die ei sich für einen vollbefahrenen
Seel-ans schickt. Als das Jahr um
var, fählte er selbst, daß er wieder
hinaus mußte. Das Leben war ihm
hier zu traurig.
Aber da geschah ess, daß der Zauber
der Liede ihn mit Gewalt packte. Und
urii einemmal waren alle Gedanken
an die Reise vorbei. Er sehnte sich
nicht mehr hinaus. Es tam plötzlich
—- er fand sich von etwas überwun
den, gegen das er nicht einmal zu
kämpfen vermocht-!
Die, auf die feine Augen fielen
und an die er sein Herz verlor, war
eine seiner Freundinnen aus der
Kindheit Sie hatten miteinander
gespielt, die beiden, und waren auf
kksdkiche Art gute Kameraden gewe-»
ten. Dann kam der Tag, da er —
Mirra. Und er vergaß fie —
sie ihn. Nichts deutrte darauf hin,
daß sie sich je wieder treffen würden.
Sie waren ja auch noch Kinder. Der
Abschiw machte ihnen teinen weite
ren Kammer. Dann verginan die
vielen Jahre, und er lehrte als Mann
heim. Die Zett, die er fort gewesen
war, hatte sie wohl zum Weibe ge
macht —- dieser Wechsel hatte ihr aber
keine Freude gebracht Zu Hausel
mußte sie die ichslimmfte Arbeit ver
richten — später kam iie vei dein
Kreisetzt in Stellung --— her war
die Freundlichkeit selbst, zum Un-»
glück fiir ihn uno sein Haus war ers
aber mit Frau Birqa verkeirathet1
Eine Frau zum allaemeincn Ae raerJ
des kleinen Fischerdorfeg Verwdlsni
und verfeinert, wie diese aus einem;
immer lustigen, reichen Heim in Chri
stiania stammende Frau war, hatte
sie sich nie an die Verhältnisse hier
oben gewöhnen können, wo alles so
öde und still war. Mitten in feiner
blühenden Jugend hatte der junge nnd
hoc-gebildete Assiftenzarzt ihr Herz
entan Ver-lobt hatten sie sich »s-;
und verheirathet, als er in den
Siaatsdienft trat. Kurz war das
Glück· ——— Sie langweiltrfich hier
obe- —— desto-like mitten im besten
Iliet ihres Lebens. Ziiniisch und
uns-erträglich war sie --— ein Schrecken
siir alle im Haufe. In dieses Heim
kenn das junge Mädchen. Hier war
sie eine Reihe von Jahren — und das
eine verlief wie das andere.
Da kam Tom Gunnulfien nach
Hause Sie erkannte ihn kaum wie
der. Er war so groß geworden —
mtdm del- Hihe der Sonne und dein
Sei-des Windes gebräuni. Sie tra
sich—nnd sie sprachen von ihren
seine-isan Spielen und Erlebnissen
, us der Jugendzeit Diese Zusam
menan waren iiie ihn der Tage
- M noch Wiem Fischfang. und
senden sie zur Freude. So ge
daß sie sich liebgewonnen —
tned zur Kirche ist hier oben
ichi lang. —- An einem
Men, eitle-lieu Sonntag mur
in der kleinen, stillen Holz
' d das Leben fsr fee
Z«
Schmerz-entschied der Frau. die er
über akies liebte hören ihren Kampf
geegn den Tod sehen zu miissen nein
—- nein. das ertrug er nicht!
Ei war iriih unt-Morgen, noch dun
tel. als er dadurch aufwachte daß eine
feuchte Hand ihm iiber die Stirn strich
Er richtete sich im Bett auf und hörte,
wie sie mit einer einer-artig klang-tosen
Stimme bat, daß er zu ihr hinüber
kommen möge Er eilte in den Allo
ven nnd bückte sich über sie. Kein ein
ziges Wort brachte er hervor, als ihre
beiden Arme schon um feinen Hals
lagen: »Jam, Tom, ich fühle das-, der
Tod jeßt kommt aber ich will nicht
mit, hörst du, ich will nicht von dir
will bei dir bleiben —s treu zu dir
halten —- ich will nicht mit - txt-is
nicht« —- ---- —— Dann tamen keine
weiteren Worte es war aber ais
ginge ein Stoß durch ihren Körper
und er fühlte wie ihre Arme seinen
E Hals umklammerten Gleichzeitig
fis! ch- Kopf aus die Schulter nieder
-— schlaff — sie war todt. Er saß
Ida, allein in dem schwachen Schein
des tieranbrecbenden Tages mit der
Todten dicht bei sich. Es machte ihm
vieie Mülle. sich von den Armen der
Leiche zu befreien. Im Tode hätte
feine Frau sich tu sehr an ihn ge
tiamneert.
Jetzt kam eine Zeit, wo Tom schein
bar stumpf wurde. Sein Geist nnd
Körper erfchlafften. Er verlor seinen
alten Eifer-. Ue Periode dauerte
aber nicht lange. Dann loderte seine .
alte Kraft oon neuem auf — noch ein- l
mal —- zurn letztenmal. Er verließ
wieder sein Heimathdorsi-— verbeuerte !
sich als alter Matroie auf einemt
Dann-setz der mit holz nach dein
Oranfe-Freistaat oerftachtet war. l
Gerade in den Jahren war es, als
die Poe-en nnd Englander miteinan
der kämpftem Jn den Jahren, die l
fest Lamen. iab er manche der alten
Bisse wieder, die er aus seiner Jus I
aend kannte, und die damals feine ;
jugendlichen Gedanken und seine I
Sinne in lebbafie Schwingungen vers l
fest hatte. Einige Jahre —- eo tout- j
den äbrigens nur vier bis fünf —- j
führ er. Da fühlte er, daß er bald I
verbraucht sein würde. Die harte 1
Arbeit den ganzen Tag, die er leisten 1
mußte, war ibrn zu viel. Er iagte i
den bösen und allem draußen Lebe-— T
weht — Leben-ou fük immer sinds
kehrte nach dem Norden in fein altes
Land zurück . i
In dem Fischerdorf mit den vielen z
Erinnerungen wollte er nicht leben
nein, weg mit ibnen allen——er wollte I
um sich her nichts als Einsamkeit ha- ·
ben. Fertig mit dem Leben war er. I
Es hatte für ibn teinen Werth niedr.
Ganz draußen im Meer ließ er auf
einer dreieckigen Schäre eine hätte
ziinmern —- hier wollte er wohnen
und das Ende feines Lebens abwar
ten —— abwarten die Benennung mit
dem Glück seines Lebens —- seinem
Ebewribx So lange wollte er sichJ
durch Fischfang ernähren —- feine l
Bedürfnisse waren ja gleich Null. «
Bisiveilen konnten Wochen vergeben,
ohne daß man im Dorf etwas von ;
ihm fah. T
Jeden Abend, wenn Die Tagesar (
tseit verrichtet und die Fischereigeräths «
fchaften fiir den nächsten Ta; inftnnd
gesetzt sind, sitzt er draußen vor feiner I
Hütte auf eine kleinen Bank. die dort «
steht. Jn seiner Einsamkeit sitzt er i
rier lauscht den« ewigen Lärm der «
Nordsee. Er betäubt sich in ihrem :
Rauschen und sitzt und blickt mit den
matten, fchlaffen Augen dorthin bin- «
aus, wo Himmel und Wasser sich tref— :
fen in eins verfchenelern Wie er
dort Abend für Abend sitzt, ift Ruhe ;
iiber ihm — Friede urw Ruhe, wie i
ser sich nur bei Menschen findet, die ;
ibren letzten Lebenstampi qetiimpftj
haben. H
Was ihn jetzt aufrecht erhielt, das :
war die freudiae hoffnuna auf die l
Begeqnung mit feinem Weib — oben l
im Himmel Er glaubte fo sicher«
daß er sie dort wieder treffen wiiwe
— wenn der Tod ibn geholt hatte.
In der hoffnung hierauf lebte er feine
lesten Jahren — mit Frieden und 1
Ruhe in der Seele. Ein glücklicher «
Greis trotz alledem. Als dann aber
der Tod tam und ihn nahm — als
die Nordsee eines Nachts die äußersten
» Scharen überfluthet und alles rnit sich
J in die Tiefe riß —- gelangte er dort
» bin« wo sie war? Trnf er sie wieder?
Lebte et wieder zum seligen Frieden
’ des ewigen Lebens aqu sk- — .
«—---—
l «Tweeekff«set« te- Ins.
Eine eigenartige Pflastenmg wird«
demnächst in Prng Wesens-muten
werden. Wie Wiener Blättern von "
dort gemeldet wird, hat der Frager
Stnderatti betet-leisem den Illtitädter
Ringplns auf besondere Weite pfla
ltern zu lasen. Auf biete-n las
wurden vor dem Ultftädter sla us
ans 21. lt-1021 nach der lacht
am Lei- der dte Gen
Stande-W nett dein »Win
terWJrit « wen-der Mal zu
km W- wom- bin-Jun
ie Stelle. auf der die dinrichtung
Kanten-L wird nun-seit let-var «
Fefaitßeinen gepflastert werde-, .
deren Mitte- sich zwei teil-e Richt
tcheperter tut einer Dornwtrvae nnd
its Vettern der hinrichtnng befinde-.
JM des Tenttstt elk unt den
- Iwkrdenm renze er
, Weder-Inn need-nur bin-·
M Its , : est tm Ue
Der Parlamentsmth Graf v
Nointei in Paris besaß in der Wi
nke-se einPalais mit du«-anstoßenden
Pakt, und sein erwachsener ST.
Kapitiin in der königlichen Leibgst «
bewohnte einen Papillen ini Pati
Jin Oktober 1721 tehete der junge
Graf tief in der Nacht nach Hause zu
rück und suchte alsbatd sein Bett anf.
Ließ aber eine Kerze brennen, tun
zwei Briefe, die er vorgefunden, noch
zu Lesen. Da vernahm et ixn Kam
ein trat-indes Geräusch. und et da e
schon an Fledermäuie. ais plöflch
ein schwerer Körper aus Um Kamin
zu Boden fiel.
.Wser ift das Wer sind Eie?« tief
der junge Ofsiziek und sprang auf.
»Mein Heu-", sagte der vom Nuß
des Kamini gefchwäkzte und von dem
Falle halb litiiubte Eindringlinz
»Mit-en Sie Mitleid mit neit. Jch
bin ein unglückliche-r Sttäitinn. Von
den Soldaten der Wache den ganzen
Tag verfolgt, sah ich mich gezwun n.j
mich in dem Schornstein Jhtes a-!
mins hinunter-leiten zu lassen, um«
nicht in ihre Hände zu fallen. l
bitte Sie, mich diese Nacht hier zu-!
bringen zu lassen: ich bin ganz kraft
los und nicht ikn Stande, gehen zu
s können-" «
F Das Mitleid regte sich :n dem zun
tgen Offizien und er sagte: »Setzen
Sie sich in jenen Sessel und ruhen
Sie. Aber morgen mit Andtuch des
Tages verlassen Sie das Haus durch
den Gerte-M
Det Fremde versprach dies nnd
setzte sich in den Sessel. Als der junge
»Notat« fah, daß er sofort einschlief,
tegte er sich zu Bett und löschte das
Licht sus.
Erst nm neun Uhr Morgens machte
er auf. Er schlug die Vorbiinge an
seinem Bette zuriid und sah den Un
beiannten noch im Sessel tchlskem
Sein mit Nuß bedecktes Gefecht war
nicht zu erkennen. Eine band des
Fremden hinkt über die Lehne herab;
sie war mit Nuß und Blut bedeckt.
aber an einem Finger blitzte ein mit
Diamant arichmiietter Ring. Dxefer
Umstand vermehrte noch das Erstau
nen des jungen Grafen.
. Da machte der Undetannte qui, er
hob sich, trat vor das Bett nnd
sit-todt: .Mein Herr, ich habe mich
auf eine ungewöhnliche Art bei Ih
nen eingeführt und ich erneuere mei
nen Dant für die gewährte M
freundschaft. Doch ede ich mich ent
ferne. ekle-then Sie mir noch eine
Bitte. Ich habe den Franzen Seinigen
Tag nicht die geringste Nahrung zu
mir genommen, bin durch den Hun
ger ganz entträttet und bitte Sie
dringend-. lassen Sie mir ein Stück
Brot und einGlas Wasser get-ein«
»Ich werde anen«, erwiderte der
; nutmiithiqe Ossizier, ,,auch diese Bit
« te erfüllen. Treten Sie in dieses Ne
benzimmer!«
Der Fremde tam dieser Aufforde
runq nach, und dann schellte der
Graf seinem Diener.
» ich habe aesrern Abend« sagte eki
diesem »nicht qespeist nnd möchte
lrästia sriilsstiickenz gehe in die Küche
und hole mir ein gebratenea Hahn.
und dann bitte meinen Vater tun eine
Flasche von jenem vorzüglichen Ma
laaa, den er ans dem Keller des Gra
sen oon Ioizlouse bezieht«
Bald erschien der Diener nnd
brachte ein taites Hunn, Brot nnd
eine Flasche Malaaa. Tier junge
Nointel rief den Fremden aus dem
Jlebenzinirner nnd präsentirte ihm
das Frühstück, wozu er ihm selbst ein
Glas Malaaa einschentte.
Der Fremde aß rnit bestem Appe
tit, und als er schließlich ein Glas
Malaaa trank. sagte er: »Diese:
Malagn ist sede gut; man lönnte in
dessen noch besseren sinden.'·
Diese Bewertung ärgerte den Offi
zier, nnd er machte seinem unbekann
ten Gast begreiflich. daß es Zeit sei,
sich zu entfernen. Er öffnete zu die
sern Zweck eine Thiir. die aus eine
hintertreppe führte, stieg mit dein
Unbeiannten in den Garten hinab
und schloß eine Pforte aus, »durch die
der Fremde eiligst verschwand.
Acht Tage waren vergangen. Die
ganze Familie war versammelt nnd
irn Begriff, sich eben an der Mittags
iasel niederzulassen. als der Diener
eintrat nnd zu dein Sohne des Hau
ses sagte: »So-eben ist bei dein haue
meister ein Korb mit sechs Flaschen
Malaga siir den herrn Grasen abge
geben worden, und hier ist der Brief
welcher die Sendung begleitet.«
« Der junge Gras nahen den Brief
ein-d trat in eine Fensternische, uen
ihn zu lesen. Er lautete sei-reader
maseem »Den Gras! Jch habe die
Ehre, Ihnen meine auseichtigen
Dantsaaungen siie die liebenswiirdige
Gasthenndschast Zu wiederholen
welche Sie nrir erwiesen haben, nnd
habe auch nicht das gute Fr ils·
vergesse-, welche- ich rnie so geo enei
U vetitva ver ehrte. Sie schienen er
Maent als ich Ihren vermess
lichen Malaga trank, behauptete, inan
ganz läg-Heere Fäden Jet- neiget-ea mir
e r nen enge
Meile-ge zu schicken, welchen ich w
besser als denJlsr nlsalle und män
sche, Hier-e ner Meinung sind,
»Y- XVan v hu
ein niger un ge r neuer
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Fee-Enge Messe-seiner wiesvexasttex
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its-W MÆ »Ja-I
tm »- »in-d me m Wie
siedet veegi enä einise W
eilt pts lich das pari
durchtte, Takt-sehe seimt etäcj n Me
den. Das Geriächi besät ti sieh
denn auch, nnd die beste ellschasi
drängte sich nach der Coneiergerie .
um den berühmten Räuber in seinem
Gefängnisse zu sehen.
Dieser verlor nicht einen Augen:
blick seine Dnistigteit, eine von den
vornehmsten Ursachen seines Rufes.
Er empfing die Mel-enden Besu
cker sehr artig und erzählte die pi
iantestm Anetdsten über seine vielen
getinaenen Streiche
Auch der junge Graf Nointet trat
eines Taaes in das dankte Gefäng
niß der Conciergerie Sein nächt
Ticher Gesellsdjftee erkannte ibn fo
fott und sef ihm lachend zu. er tön
ne den Anlagen den er ihm qefckfckh
ruhig sich schmecken lassen, denn er
sei ehrlich bezahlt
Eartouche wurde en Ende des
Jahres 1721 lebendig- rädert.
- —
Die Md cis-ro
Xsln einem Morgen des Jahres
1809 prornenirte Napoleon mit Ber-«
thier. den er soeben znin Prinzen von
Wagrarn ernannt hatte. Sie waren
in ein Gespräch iiber Juli-as Cäsar
oertieft. und Beethier begann. als
man auf-die unfehlbare Gerechtigkeit
Cäsars zu sprechen lam, eine Änei
dote zu erzählen: Es aab einmal einen
Jllnterofsizier in der fünften Legion.
dessen Name Sextus war. Dieser
« Soldat, der seit zehn Jahren in Dien
sten stand, hatte sich unaeziiblte Male
durch Muth und Tapferkeit ausge
,se7:ctrnet. ist aber nie belohnt worden.
Man brackrte die Sache vor den Se
nat, nnd dieser tadelte Cäsars Gleich
ailtigteit den war-irren Kann-fern ge
genäher. »Und was wurde aus
Sertns?' fragte Napoleon. »Er
blieb weiter unbeachtet in seinem
Rang. da sich Cäsar den Befehlen des
Senats snicht beugen wollte.« »Wie
ungerecht«, saate der arosze Lotse.
Ae schritten weiter nnd standen
plötzlich ans einem Manöverfelde. Von
Bertlyier gefolgt, musteeteRapoleon die
Soldaten. Es war ein Augenblick be
änaftigenden Schweigenb. Jn der
Mitte dieser Menschenmassen wandel
te Napoleon meer Zwischen todten
llniformen. als Zwischen lebenden
Menschen. Mann siir Mann muster
ie Napoleon« wobei er gaan besonders
den alten Kriegern erhöhte Aufmerk
samkeit lchentte. Plötzlich blieb er
Vor einer Komdaanie von Grenzdiei
ten stehen nnd betrachtete lange den
rechten Iliiaelmann dr- dritten Glie
des. Er kannte beinahe sämmtliche
Soldaten seiner Armee bei Namen.
aber an diesen lonnte er sich nicht er
innern. »Dein Sextus-'s laate er leise
zu Bertbien als ilnn der Oberst des
Reainrents von den A) Schlachten er
zählte, die der Mann bereits mitge
macht-hatte »Vortreten!« komman
dirte er. Und obne mit der Wimper
zu zucken, gal- er dem Obersten den
Befehl, den braven Soldaten zum
Lexctnnnt ZU ernennen. Irarnrnelrvrr '
bel —--«- nnd der Oberst acharcbte dem
Befehle des Man-nann- »Ob«
leirtnfn1'·, neurrnelte Naraleon leise
nor sich bin. Erneurer Trommelwip
bel -- und der iiinaite Ofsirier war
um eine tkbarne befördert Atbernlase
Stille folgte. Nwoleon ris-, den De
nen aus der Ecke-ide. lornrnanbirte
selbst einen neuerlichen Wirbel und be
sörderte den Mann rugn Hauptmann
Dsann nnbrn er das Kreuz der Gian
legion von seiner Brust. beftete es
dem junaen bcrnvtmnnn an seinen
Rock, und als er die band wage-L
wischte er zwei beiß- Tbriinen ab, die
der »Es-Eins Napalerna' old Qnits
tung siir die ihm bezahlte Schuld iiir
seinen Cäsar qexveinr battr.
site-anla- Diener-.
In seinen tiirklich erschienen Me
rnoiren gibt Robert Mitchell eine
sesselnde Charakteristtt des hervorra
genden Jrurnalisten und Staatsmans
nes Ernile de Girardin, eine der
Jnrartantesten Persönlichkeiten des
; zweiten Antserreicksei. Giraedin tat-n
ste reine Vorurtbetle und zeigte bei
Everschiedenen Gelegenheiten, daß er
; sich iiber alles Konventionelle hinweg
. zusetzen wußte. Eines Tages suchte
ier einen Diener; es stellte sich ein
jMann vor, der nicht sebr vertrauen
Ierweckend a ’ alr. Aus den erstenBlick
Zertannte Gr ardtn, das-; dieser Mann
irn Leben gescheitert, ja. noch schlim
mer, bereits zum Verbrecher geworden
war. Der Mann hielt den Blick nicht
aus und sab verlegen, verwirrt zn
Lober-; et sprach lein Wort nnd schien
sich lieber aussteigen lassen zu wollen.
«Wober tarnrnen Stei« Keine Ant
wort. »We- tvaren Sie «nleit«t« Fast
tonlas antwortete der Man-: »Im
Mira-IM« Girardtn seh Ihn- scharf
tn’s Gesicht und tragt-: ·.Und warum
waren Sie irn Gefänamszp Uns er
fände der Mann gesenkten bannte
etne Leibeniqeschichtr. Er habe. aus
dem Gestirn-riß entlasiem tetne Ir
beit mehr finden könne-, da Inan ihn
überall abwetsez er wolle aber tus
dern wieder ehrlich und anständig ever
den und mtisse sich, wenn alle Welt
this verstehe, eine Etext bnech den
Ko jagen. Man da then gesagt,
da Gieardln zu armen Leuten
fee and dem EMIIRWYI gern »
Hand se ; de a et etwa -
as- voezn sen. »Wie beißen Sies«
W Straf-via —- »Jesn«.... M
Mann zsqertr. —- ««eean trügt nett.
sei-ne st- also in neu dienst,
; ki- m n- aseweis u
«. Und Jesu, der das M
Is- M-W- w, nier- Its-»k
· j
ihn-. m ih- iu fp eins Weise seh-n
ltrt batte, bis zu seinem Jede treu et
geben.
W-—
seteteesesir.
Aue Berlin wird geschrieben: M
iet S ist seit Jahrzehnten in der
Bettlerzunft an der Spree allseits be
kannt. Was er an Betteltricks hinter
sich hat und nach vollführt, macht
ihm so leicht tein zweiter NBerufige
nasse« nach. Freund Peter prangt
schon im Schmuck grauen haaree.
Hilf junger Mann tani er nach Der
lin, gerieth in schlechte Gesellschaft,
aewöbnte sich bald an das errmels
leben und -— »lernte" Bettler« Län
,ger als drei Jahrzehnte betreibt er
Inun bietee eintriialiche Geist-äst, was
ser seiner eigenen Aussage nach noch
nie bereut hat« Aber Peter fechtet
auch nicht um Seel-set oder Groschen
Nicht demüthig die Hintertreppe gebt
et hinaus, sondern in ziemlich elegan
ter Kluft über die teppichbelegten
Stufen. Beim Hausherrn läßt er
sich melden als Iriseur, Abgesandter
eines Reilinstituts oder Bantbeams
ter, bei der Frau als Goldaebeiter
koder Gärtner, Zahntechntter oder
Schar-spielen übereeicht auch oft Vi
sitentatten mit seinem richtiaen Na
men und der Standesbezeichnung
«hunaettiinttler". Und die Leute
lockten and griffen in die Tasche
Dabei hat er niemals gehungerH
vielmehr unterstiiyt er noch zahlreiche
»Alle-liegen Das Merkwürdigste ist
Daß dieser Mann in all’
lein seites Unterlomrnen gehabt ba
ben soll. Nur eine Stammdestille
besist er, ein bekanntes Lokal am
Gendarmensnattt Wie er sich trotz
dem über Wasser hält, niemals- mit
der Polizei in Konflitt tammt, im
mer nobel auftritt, stets Dei Kasse
und lustig undxjuter Dinge scheints-—
das ist das Geschäftsaeheimnisk Des
originellsten Bettlers von Berlin
' Ieise seines-une
Die französische Bari Musik-rat
Feiir Faun« erlift auf der Reife von
Ponlnibout, Neutaledonien, nach
saure in einem sürchtertichen Sturm
Schiffbruch. Die Barte trieb in hilf
lofen Zustand auf die Klippen südlich
von den Anttvodenisnseln in der
Nähe von Neufeeland, kvo sie vollstän
dig ausbrach. Der Veso-sung gehag
es, sich in ein Boot set reiten und uns
ter großen Schwierigkeiten auf eine
der Inseln. die 800 bis 1000 Fuß Hoch
aus dem Meere ragen, zu Landen. Von
den Effekten wurde nichts qeborgm
Glücklicherweife fanden die Schiff
brüchige-I auf ver wüsten Infe! ein
Brot-sanftreva das von der neube
ländifchen Regierung dort angelegt
war. Aber Woche auf Woche verging.
ohne daß sich am horizvnt ein retten
des Sequ reinre. Die Noth derManns
schast meichte ihren Höhepunkt, als
die Vortöthe des Der-org aufgezehrt
waren nnd der Hunger drohte. Die
Noth lesrt aber nicht nur beten« sen
dern sie macht nach ersinderifckkAuts
den Nägeln der nnqetrieoenen Wenn
stiicke wurden Angelhaken gemacht um
zur Stillung des Hungers Fische zu
sangen. Genau so wie Wohinan
führten die Schiffbriickigen volle sie
ben Wochen lang ein klitsch-ungesei
ches Dasein und oersertigten sich mit
den primitivsten Mitteln die noth·
wendigen Gebrauche- .- Gegenstände
Mehrsach wurden mit Bleistist ar
schriebene Schilderunan des Schiff
bruchs Albatrossen um den Hals ge
bunden, in der Hoffnung, daß :us
diesem Wege die Noth der Besanung
in die Außenwelt dringen und eine
hilsöexvedition veranlassen wurde.
aber oekoebens. Als die Schiffbrü
chigem mit dem Kapitän Noel 22 an
der Zahl, nach dem siebenwöchiaen
Aufenthalt aus der einsamen, welt
abgeschiedenen Insel schon alle hoff
nuna aus Nettuna ausgegeben hatten
und vor hunaer schon halb wahnsin
nig waren, erschien endlich der engli
sche Kreuzer .Peqasus«. der die Noth
signale zusällia bemerkt hatte, nahm
die Schissbrilchiqen aus und brachte
sie nach Lyitleton Museeland.
W
Tit Its-se Lieschen
Lehren Kannst Du 23 Aepsel un
ter stins Personen so urtheilen, daß
jede genau sooiel erhält, wie die an
derei«
Lieschen mach turzekn Besinnen):
»Ach ist« »
Lehrer: .Rn. da wäre ich neugie
rig, wie Du das machst!«
Lieschen: »Ich bitte Mut-un daß
sie zuerst Kompott daraus machtl«
Sense-.
serv-reise: «Dieser Mensch hat
mich fürchterlich klinkt, wenn ich
nur wüßte, wie i rnich an thrn ra
chen konntet«
sofe: »Mode« Fräulein, heira
then Sie ihn pocht«
Un seh-ists Kritik
— s
den Czum Stallbutichen): »Ja wie schaut denn der Schimmel auss!
Wenn Sie wieder mal einen Brief schreiben, so hilf ich mir aug,
daß du auf dem Heuboden geschieht und nicht im Stam«
c
II M
Bröutigaw »Nun, liebe MUS
wie gefällt Dir Dein Geh-trittsng
schen!?«
Braut: »Das Kollier ist ent
ziickend!" , ·
Bräutigam »Meinndzrvnnsrg Bee
len —- die Zahl Deiner Lebensjahr-eg«
Braut Cleise zur Mutter): »Wie
schade, anch daß wir ihm acht Jah- «
re unterfchlagen haben!«
Cis Weithin-.
Fräulein: »den Wirth-. das Bier
list ja ganz warm!«
»Was könnte denn auch in Ihrer
iNähe lange Mk b!eiben!«
s Verschafft
; Versiclxkungsanfpettpk fzir einer
JAbgemänntenk »Ach reden Sie mit
Koch nichts... Sie werden sich fest
auf Ihre alten Tage erst neue Betten
und auch noch mit so viel dern wie
ISie mir da schildern, daß mitver
Ibkonnt sind, angeschafft habenk
: Frau: »Sie wollens net glauben.
Iwollen Sie sie sehe-ITI
Unieskeifliser Beides-Is
Haushem »Wer find Sie beans«
Armee Reisender: »Ich bin armer
Reisender . . .«
Hausherr: »Ja, aber mein Gitter
wenn ich arm bin und kein Geld habe,
Dann resse ich doch nicht«
Erst IIO Geichltt nnd dann fis Her
giesse-.
Kaisiren »Der Kvwalkty bat mir
gestern, als ich die zweite Rate einle
stren Itzt-life eine Ohrfeige gegeben«
sites «
»Ich verde Jksnen btoß mal ers-ed
len, wie der Kerl anfing —
»Vor allen Dingen iaqeii Sie mir,
ob er die Rate bezahlt h:t!«
Wer den Ihm hat . . .
A.: »Wedhalb schimpft denn deine
Frau so sehr-P
KommerzienrnthVeiichenftein: »Nu,
weil ich ihr hab' abgetreten einen
Theil meines Vermögens.«
A.: »Und deshalb Hintpr sie?"
Weils-entwinka ja, es war die
tfstbnke Schleppe votk ihrem Ball
t eive.«
Der Unt.
Frau: »Wie. fett tun 10 Uhr maßt
Du noch fort?«
Arzt: »Leider, liebe Frau. sehr
schwieriger Fall. wie mir der Bote ge
ssgt hat, zwei Amte find schon das«
Frau: »Na, dann vertiere wenig
stens nicht zuviei!«
Its set Unte.
Lehrer: »Na, Müller, wie heißt das
betannte Bismarckiche Wort: Wir .
Deutschen «-—« ,
Müller: »Wir Deutschen trinken
immer noch ein-K
Oeflekism
Weinliändlet iam Rhein itehendsr
»Der Rhein iit wirklich ein mächtian
Strom! Wie viel niie von dem schon
Pie deutsche Nation hinunieesfchlucki
mik«
III de- Exil-new
Ekairninalvn »Herr Kindidat. wie
.v-ii ist die Sonne von unserer Erde
unfeka
Kandidat: »2t),6s2,(-»0 Meilen!'«
Examinnton »Richtig, wie findet-.
Sie daa?«
Kandidatt »Gtoßattig, heil Pto
iessor!"
c webt
thu »Nun, Erteil, wie habe ich
Dir heute In den lebenden Bildern
gefallen?«
Mann:» »Ich war geradezu ver
,bliissi!«
Frau faefchmeicheme »Als-) MS«
Mann: »Ja. ich hätte nie geglaubt
daß Du io lange den Mund halten
lannsi!«
Ein echter huesiielsesd
Gerede-tm »Wer hat Jlmen ek
laut-i hier zu Engeln-« ·
Aussen «,Nu natiitlich meine
Maul«
Eins-«
Paiieim »den Dotier, mit fehle
ej in letzter Zeit an Appetit!«
Atth «Sesen Sie einmal ein paar
Tage mit dein Essen ausl«
Ein Mist-seh «
Dame: SIewollen Jhte Vorle
sun n einbellen den Bette-W
ivaivpzenn n.Ja wegen Mangel
an seideilikungs«
her Sie iagien Init doch,
We Zwist-right hätte sich verdop
»seiner-»m- aaekviags fein-c
war es einer, teil sind et weil«