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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 2, 1908)
t .——-— Mitm- Hktmihkbrikk Im Tinte Zank-ungel. No. 330. Jch tann Jhne sage, es is doch nit so iesig, e Bißneß auszu störe was sich bezahle duht, un wo, wie mer auf deitsch sage duht, ebbes; drin is. Ich sin in die ganze Tauns erum aesegt un hen auch alles möin ! Prappertie gesehn awwer es hat michs nicls gesicht. Ich den da en SickahH Stend aesehn awwek do hen ich dochi nit gegliche niei gutes Geld zu in-( weite. Der beste Kostiemer war der Band selbst un wenn der emol an elaunt von Nicketin-Peuseninq dass Schmohte ausgewwe dreht, dann kanns er sein Schapp zumachr. Dann ken; ich en Grohsekie:Stoht gesehn. Der( war als en Balngen zu hen, awwer wie ich e wenig inwestigelztet hen, do hen ich ausgesunne, daß, eckzept e; paar Backse Mätsches un drei odders vier Backse Sahrdins un Bißlitts gar nias da war un daß alles leer war. Solche Eckspierienzes den ich noch e» ganze Latt gehabt un ich hen schon an( en Salubn gedenkt, awwer den Ge danle den ich schnell widder ausgew we, bilalls Se wisse ja, wie ich iwwer die Saluhns denle. Es is nit daß ich mehbie Temperenz wär, nassen ich gleiche selbst ganz gut wann un dann en Drinl zu nenikne un ich lasse auch jeden annere Mensche in die Lein duhn wag er will, ich will blos neae den Philipp- was mein Hoslsand is, nicks von en Saluhn wisse, bitahs· dann hätt der nur en EBOOK Tag un Nacht dein zu hocke. Well, wie mer sellen Dag Dinner gehabt hen, do hot der Kaktie, was unsern verheirather Buh is, gesagt: zMa, ich den en Eidie. Wie wär es denn, wenn mit en Mut-fing Pickschets Schoh starte dehnt Do is e ganze Latt Geld drin un ich hen e Tichehns. ein billig zu.ttie«ae.« Well, die Eidie hen ich auch nit eckstra gegliche, bi tahs ich hen kein Juhs sor das Schohbisznesz, answer ich hen schon so viel von de Mal-sing Pickscheks ge-» hört un weiß, daß jeder Mensch kred sig is, hin zu gehn; ich weiß auch, daß nur eins von die Schohs in Taun is un daß es genug Piebels hier hat sok zwei Schth zu suppohkte. Jch hen den Kaklie gepk.1mmiszt. mit ·ihn hin zu gehn un emal e wenig zu jun-esti gehte. Die Kids hen sich angestellt wie trehsig un hen auch mitgehn wolle un do hen ich denn auch gesagt, ahlkecht Jhr tönnt mittornrne un do hätte Se emol die Freud sehn solle. Met sin denn auch am Nachmittag hingange. Es is das ekschte mal, das ich in so en Schob gewese sin un ich muß sage, ich hen es ganz gut ge gliche. Mer hen akig schöne Pictscheks sehn un wann met denkt, daß ich fis-: die ganze Fämmillie nur suszig Cent bezahlt hen. da ben ich zu mich sage müsse, daß mer sor das Geld ni mehr eckspectte kann· . Wie met kraus sm gange, den knet an die Backsosfis das qutquctiae Mäd che gefragt, wo der Bahg wär un da hat se uns zu en atig nutauckige Schentelmann riefert, wo e Stovf peip un er schwarze Kot-i gewohke hat. Mit den hen mer Bißneß ge tahtt. Er hat gesagt: »Mäddem, ich lasse Jhne die ganze Schtthtingmätsch for fünf Hunnert Panier Es is e Scheinst, daß ich so villiq ausvektaufe duhn, anytoer ich will aus die Stadt fort, bitabs ich tann das Kleimet nit itende. Oss Kohts müsse Se Nent be gabte, atowet das is von gar ieine Bedeutuna un mische Ihne un mich will ich Jhne faae daß mich die Rent nit mebt·wie siwtoe Dahlet den Mo nat koste thut; alio es is vuttinie al les, was etngenomme werd, Praffit un was das schönste is, es is alles Käfch-Bißneß.« Well, der Mann hat so schön gesproche. daß ich gesagt ben: »Hier sin zehn Dahin for den Bat gain zu beinde.« Tänts, hat der Propkeieter gesagt un ich hen ihn noch geutammist, daß ich am nächite Mor ggt die Böllenz von den Geld bringe Mitaui den Philipp e Wort von zu sage, hen ich am nächste Morgen das Geld binaeth un hen auch e Nessiet in Full krieg, so da ich gar kein Rist gehabt den. O e tell fuh, ich sin genu von e Bißneßtvummen for einiges ißt-eß zu ronne un auch mit Suckzeß. Dann hen ich den Kaelie gesagt, et sollt qleich hingehn un Poseichen von den Bißneß nein-kne. Er is auch hingange is awwet auch ieich widdet teduhc komme un bot g agt, der Ländlotd wär da un der wollt ihn nit ehndek aufmache lasse, als bis die Rent bezahlt wär. Der annete Feuer wiir ihn noch hunnett Dahin tot Rent schuldig un er deht auch fünf svvztvanztn Dahin for en Monat tn iTit-wehen frage. Bei Gusch- was hat .m!ch das awwer so mähd kmachti ’ Do kann mer sehn, was es for Schwindletz gewwe duhti Well, ich hin Auch noch hunnett un fünf un iwgnzkf Dahin bezahlt for daß der Phtl ·n cis von ausgefunne hat. Jeßt Ihm Ich gedenkt, is aller Truhel aus den Weg, awwek is en Misstehk ge Mfes Ach sin selbst emal nach den h gen-ge un da den ich dann aus geht-me daß der Katlie nit ehndet statte konnt bis daß die Mfor die Eiecktrizzithee bezahlt mär un die ihat auch noch zu fünf un dreißig Dahlet emauntet; well, ich hen auch das be zsplh awwee Se iönne mich glauwe. mich hat das Herz geblut Wenn es en«Mensch so gut mit seine Kinnet meine dicht un mer werd auf alle Seite gebliedet, ei tell fuh, so ebbes duht weh. Jch hen auch nit mehr da bleiwe könne. Ich hen gedenkt, jer tann es gehn wie es will, ich kann es mt mehr stende un ich geb jetzt gar nicks drum was aus den Bißneß werd. Well, ich sin heim gange un do hen ich mich hinaehockt un hen aegreint wie e Baby. Q, ich sin so fahr, wie alles un for ebaut esWoch will i·ch gar kein Mensche mehr sehn, hiiahö ich sin« sick un teiekt von alles was sich Mensch heiße duht. Mit beste Riegards Yours Lizzie hanfsiengek Im Unser-neulich Unteroffizier: »Einiähriger Mehl mann, Sie brauchen sich gar nicht so viel darauf einzubilden, dasz Sie «;D-octvr juris« sind! Hätte ich stu d«ttt, wäre ich vielleicht jetzt auch sv ein Kameet wie Sie.« Er sann nichts verlieren. Herr: Nun, Fritz, wohin so schnell? Fritz: Zum Kaufmann, ich soll Eintäuse besorgen. Herr: Das ist hiivs von dir. Ber liere nur das Geld n t. Frih lstolz): O, ich verliere nie Geld —- der Kaufmann gibt uns auf Pump! Zartsiilslend. Mann (der auf vier Wochen in’s Gefängniß abgesiihrt wird, zu seiner Frau): Weine nicht« Schatz! Die vier Wochen laufen rasch! Frau: Deshalb ja gerade! Der Grund A.: Sieh mal, das Fräulein dort, was das siir eine eigenthjimlicheKovss haltuna hat« ganz schief. Kopf verdreht haben B.: Es wird ihr halt Einer den Vetteln-uns Frau: »Oh, lieber Kaviiiim denken Sie bloß, wenn ich nun seetrant werdet Was soll ich denn thun?« Kavitiim »Da brauchen Sie at geichts zu thun, das kommt von el ri« Dreieinigkeit-. . »Nun ist mein neuesteö Lustspiel - doch nicht ausgevfisfen worden.« s »Das-en Sie schon einmal Jemand im Schlaf vseisen hören?« Gute Zeiten« Herr: »Ich habe nur eine Mark bei mik; wenn Sie neunzig Pfennige bei-auszahlen iönnen«.« Bettler: »Geber! Sie her! . . . Denk kommen aber auch atie meine Kun den mit großem Geld!« Eine Kabelnachrichi meldet, daß die Damenhiite im nächsten Winter kleiner werden sollen. Auch die Preises Der Wes zur Schönheit. »Ich sage dik, das Ists ist, skith zu heirathen. Als ich mich verheira- » ihm, war ich auch ein so schmächtigek, i fchiichtekner Jüngling« Na, schau mich i ietzt ani« » Ida-eher Trost « 77 I, , UJHI U s s Richter: »Von »den viertausend Mart, die Sie dem Angeklagten an vertraut, haben Sie nichts bekom mens« Zeuge: »Lehren Pfennig!« Ansgeklagter (einwetfend): »Er kriegt aber doch jetzt zwei Mark Zeu- « gengeldf z i s Cis-re Insekt-m «Wat de een ni mag, is des annern sitt beft Kost« lautet eine alte nieder-! ; deutsche Redensart, und fürwahr: es’ ist ein großes Glück, daß es so ist ; denn wenn die Menschheit, wie die Raupe des Seidenspinners, nur eine einzige Speise genießen, alle üb rigen aber « verschmähen wollte, — sie wäre gewiß schon längst ans Nahrungsmangel zu Grunde ge gangen Es gibt ja unter den Kul turmenschen sonderbare Feinschmecker, welche Trepang5, aus Speichel be stehende Vogelnester und —- Schnepsen dreck, dessen Inhalt aus halbverdauten Misttäsern und Würmern besteht, stir eine große Lederei halten, nnd doch bleiben sie weit hinter den Chinesen zurück, die aus zwei Jahre lang ver grabcnen Eiern, Regenwiiynern und gemästeten Seidenraupen allerhand Gerichte zu bereiten wissen. Bei den Natnrvöltern geht es in dieser Bezie eben alles, sogar Insekten. Jn unseren Kellern und Pserdestäl len, überhaupt an dunklenOrten, wird bisweilen ein Käfer gesunden, der nach seiner tiefschtvarzen Farbe im Volks » munde der Todtentiiser heißt. Er hat imOrient einen größeren Verwandten, der von den iighptischenFrauen als ein ; ,,Mittel zur Verschönerung der Büste« s hoch geschätzt und eisrig gesammelt hung erst recht sonderbar zu: sie essen. wird. Sie legen die gerosteten und zer quetschten Käfer in reine Butter, thun Honig, Sesamdl und wohlriechendes Gewürz hinzu und verspeisen das ganze mit Vergnügen. Auch die Tür kinnen, die bekanntlich erst dann als schön gelten, wenn sie eine überreise Körpersiille erlangt haben, essen diesen Käser, nachdem sie ihn in Butter ge kocht haben, aus demselben Grunde. Lebende Maikäser werden in Deutschlandoft von Kindern gegessen. Belannt ist die Geschichte, wie ein Sohn seinen Vater fragt: »Vater, ha benBrombeeren ooch Beene?« —- »Nee, mein Junge!« —- »Na, dann habe ich eben einen Maikäser gegessen.« Sie ist nicht nur nicht wahr, — ldas wird 1«a auch kaum jemand verlangen —- son dern nicht einmal gut erfunden, denn zur Zeit der Brombeerreise gibt es längst keine Maikäser mehr. Die Ma irosen der im Kieler Hasen liegenden russischen Kriegsschisse aßen, wenig stens früher, mit großem Vergnügen Maikäfer, die ihnen von der Stra ßenjugend massenhast geliefert wur den. Jn alten Doktorbiichern werden eingezuckerte Maikäser als Magen stärkung und Maikäfersuppen beson ders siif Genesende empsohlen. Diese Subpen werden noch heute in Italien gekocht und gern gegessen. Die Papua aus Neu-Guinea essen verschiedene große Käfer und deren Larven. Keine Käserlarve ist aber so berühmt geworden, wie die des Palm bohrers, die in Südamerikazund West indien als Leckerbissen außerrsidentlich geschätzt wird, iiber die Zucht und Zu bereitung dieserDelikatesse berichtet die »Jnsektenbörse«: »Der große Rüsselkä ser legt seine Eier in Palmenstämme, namentlich in die der Aretapalme. Um ihm dies Geschäft zu erleichtern, haut inan die Bäume mit der Axt an,« so i daß er ohne Hindernisse bis an das TMart gelangen kann. Die aus den Eiern austriechenden Larven fressen von dem nahrhaften Palnieninark und werden fingerdick. Jetzt müssen sie ang dem gefällten nnd gespaltenen Baume herausgenommen werden« denn wenn man den rechten Zeitpunkt versäumt, gehen sie zur Verpuppung in die Erde. Dzie gesammelten schwarztöpfigen icti ten ,,Würiner« steckt man aus einen kleinen Holzspieß, bestreut sie, sobald sie über dem Feuer heiß werden, mit einer Mischung von geriebenein Brot, Salz, Pfeffer und Muslatnufi, wobei sich mit dem angschwitzenden Fett eine schöne Kruste bildet, und richtet fie, wenn sie völlig gar sind, mit Zitronen oder Pomeranzentunte an. Sie gleichen dann einein Klumpen Kapaunfett, der von einer dünnen Haut umhüllt ist. Sie sollen selbst dem Europäer« der seinen Widerwillen überwinden tun-i, vortrefflich schmecken. Jn allenGegenden, wo Heuschrecken besonders die Wandcrheufchrecke, ver heerend austreten, ist das Heuschrecken essen Landessittr. Daraus darf man gewiß mit Recht den Schluß ziehen, daß die Bewohner der verheerten Län der zuerst aus Noth Use Thiere ver speist haben. Dem Fremden, der heute ein Duar (Zeltdorf) der Araber besucht, wird außer Datteln, Mehl und Wasser ein Kuchen angeboten, der Tschetir heißt und aus gedörrten und gemahlenen Heuschrecken gebacken wird. Europäer, die davon aßen, fanden ihn wohl schmeckend und keineswegs etelerre gend. Frisch zubereitete heuschrecken haben einen grasartigen Geschmack. JnAsrita bilden dieseKerbthiere sozu sagen das Rationalgericht der Nega völter. Am Senegal werden die gro ßen auf Kohlen geröstet, die kleinen zerstoszen und mit Milch zu einem Brei angeriihrt. Einge Stämme kneten heuschreckenmehl mit Butter und backen daraus eine Pastete, andere mi schen Backmebl mit gemahlenen Hen schrecken oder essen sie gebraten wie echte Frankfurter Würstchen zum Reis. Ein Tuareg ißt zu einer Mahlzeit mit Leichtigkeit feine 200 bis 300 frische oder geröstete heuschreckem als wären es sauber abgemachte Seetrabben. DasSvriichtvort »Jn derNotbfrifzt der Teufel — Fliegen« ist durchaus nicht so abgeschmackt, wie es zu sein scheint, denn es gibt in den Tropen ganze Völkerschastem die sich zu einer? gewissen Jahreszeit ausschließlich von Fliegen ernähren. Die Narrinjuri Jndianer verspeisen, wie unsere Fein schmecker die Käsemaden, mit großem» Vergnügen die fetten Maden einer Rinderbiesfliegr. s Von den Miiclenessern in Afrikak berichtet Livingstone folgendes: »Ei nen Teil des Jahres haben die nördli chen Eingeborenen am Nyassasee eine Ernte, die ihnen eine ganz besondere Nahrung liefert. Wir bemerkten vo uns Wolken von Rauch, der aus mei lenweit brennendern Gras ausstieg. Sie bogen sich in südlicher Richtung, und wir glaubten, daß das noch un sichtbare Land an der gegenüberlie genden Seite sich ausschlösse und daß wir dein Ende des Sees nahe wären. Am nächstens-Morgen segelten wir durch eine solch-.- Wolke hindurch und entdeck ten, daß es weder Rauch noch Nebel, sondern Millionen winzig kleiner Mücken waren, dikKungo genannt werden. Sie füllten die Lust bis zu einer unermeßlichen Höhe an und wim- l inelten aus dem Wasser, da sie zu leicht waren, um hineinzusinken. DesNachts sammelten die Leute die kleinen Insel ten und kochten sie zu einem dicken Ku- l chen ein, urn ihn als Leckerbissen zuj essen. Ein Kungoluchen enthält Mil-; lionen von Mücken. Der uns angebo-( tene hatte eine khr dunlle Farbe und. schmeckte dem aviar oder eingesalze nen Heuschrecken nicht unähnlich.« Jn Südamerila und Afrila werden Ameisen und Termiten in großen l Mengen gegessen· Junge Jndianer in s Brasilien lassen sich lebende Ameisen in den Mund laufen und verspeisen sie mit Behagen. Gedämpste und gerä stcte Ameisen werden aus den Märkten in Südamerita seilgeboten. Besonders » beliebt sind in dieser Beziehung die setten Visitenameisen oder Sauba, die sonst zu den schädlichsten Kerbthieren gehören, weil sie die werthvollstenBiiu- » me ihrer Blätter berauben. Den Jnis dianern gelten die mit Eiern angefüll-! ten Leiber der Weibchen als größtes Leckerbissen; man beißt sie ab und ißts sie wie Radieschen mit Salz. Nach ei- ! ner reichen Ernte werden sie mit Sy-? ruv angerichtet oder mit Salz geröstets nnd sollen in dieser Form, da sie wie? Leberwurst schmecken, selbst den Euro-» päern munden. Auch auf den indi schen Jnseln ist das Termitenessen all gemein. Unter den Insekten wird aus den sonst so schädlichen weißen Amei sen (so werden die Termiten vielfach genannt) ein beliebtes Gericht herge stellt. Die Männchen und Weibchen bekommen in ihrem letzten Entwick lungsstadium Flügel und ,sliegen Abends in großen Mengen um den Lichtschein herum. Die Eingeborenen setzen nun eine Schüssel mit Wasser unter ein Licht, das, darin zurückges worsen, die Thiere anzieht. Sie wer den aus dem Wasser gesammelt, ihrer Flügel beraubt, geästet oder mit Mehl zu einer Art Kuchen gebacken und so gegessen. Jhr Geschmack soll annä hernd der von Mandeln sein. ---.—.·—-—— Der erste Eroberers det- Luft Während man allgemein die Brüder Montgolfier als die ersten ansieht, die das Wagniß der Eroberung der Luft unternahtncn, nimmt Paul Hitrem im »Gil Blas« die Priorität der Erfin dung des Luftschiffes fijr einen Brasi lianer in Anspruch- der gegen 1685 ge- » boten wurde, und der Gusmao hieß. l Er war von den Jesuiten erzogen wor- l den und tam mit 15 Jahren nach Eu ropa. An der Universität in Coimdra erwarb er den Grad eines Doktocm des lanonischen Rechts, der ihm den Weg zu den geistlichen Würden öffnete. Er ! wurde dann Almosenier des Königs Johann X. von Portugal, den man den l l l l Mönchstönig nannte, und ließ sich durch die Freundschaft und die Börse des Königs verleiten, die dornenreiche Laufbahn des Erfinders einzuschlagen So geschah es, daß er im Anfange des , Jahres 1709 dem König mit einer merlwiirdigen Denkschrift die Bitte un- « terbreitete,- ihm fiir eine Erfindung ein » Patent zu ertheilen, die er wie folgt des schrieb: »Ich habe ein Mittel entdeckt, s um mithin der Luft in der Weise zu i bewegen wie es zu Lande und zu Was- i ferser gang und gäbe ist, nur erreicht man mit meinem Beförderungsmittel eine ungleich größere Geschwindigkeit Meine Maschine tann 200 Meilen vro Tag und selbst mehr leisten·« Er zählt dann mit liebenswürdiger Navität alle f Vortheile auf, die feine Erfindung zu bieten vermag: »Der König würde dann in der Lage sein, seinen Armeen die wichtigstenMittheilungen, den fern sten Ländern die eiligsten Befehle ohne Zeitverlust zukommen zu lassen, die Kaufleute würden unter den Augen des Feindes den belagerten Plätzen Geld und Lebensmittel zuführen tön nen, man wurde die Lander am Pol entdecken, kurz, der Ruhm für den Kö nig und die Portugiesen würde keine Grenzen tennen.«' Am 17. April 1709 ließ Johann V. dem Priester Gusmao das gewünschte Patent anssertigem be willigte ihm eine lebenslängliche Pen sion, ernanntc ihn zum Kanonitus und berief ihn gleichzeitig aus den Lehrstuhl siir Mathematik an der Universität Coimbra. Gusmao zögerte nicht, seine Flugmaschine öffentlich vorzusiihren Am 5. August desselben Jahres be gab sich Johann Y. mitscinen Hofstaa ten nach der »Casa da India« in Lissa bon. Eine ungeduldige Menge harrte hier erwartungsvoll der Dinge, die da kommen sollten. Endlich erschien auch der Abe mit seinem Apparat. Unter dem nicht eben ermuthigendenSchswei gen des Publikums schritt er zum Wert. Nach kurzer Vorbereitung hob sich die Luftmaschine vom Boden und stieg langsam bis um Dachfirst des Schlosses empor. Zier blieb sie einige Zeit in Ruhe, stieß dann aber, als sie sich zum weiterenAufstieg erheben woll te, an einem Vorsprung des Mauersimi "fes. Der Anprall wurde ihr verhäng nißvoll. Die Maschine fiel schwer be schädigt mitten unter die verwunderten Zuschauer. Die Menge zweifelte nun nicht mehr, nahm dafür aber um so lei denschaftlicher Partei gegen das Wert des priesteriichen Erfinde:s. Ganz Lissabon sprach nur noch von dem apo talyptischen Ungeheuer des Abbäs ; Man höhnte den armen Mann in allen Tonarten. Aengstliche Leute sahen mit s scheelen Augen auf den Zauberpriester, « der da mit Hilfe des Teufels die Gren- i zen des menschlichenErlenntniszvermö-! gens zu verrücken versuchte. Man er zählte sich gar gruselige Geschichten von dem Erfinder. Man wollte ihn des Nachts in Beredung mit dem Bösen ge sehen hoben, und selbst in den Gemä- l chern des Königs wurde Gusmao ganz : offen als Zauberer behandelt. Kurz, der unglückliche Priester konnte sich gar nicht mehr öffentlich blicken lassen und flüchtete sich mit seinem unverstandenen Meisterwerte in die Einsamkeit. Der König selbst rief angesichts der erreg ten öfsentlichenJJleinung seinem-Schütz ling, seine Versuche einzustellen. So blieb denn die Erfindung liegen, und es erklärt sich deshalb auch, daß die Sache in der Welt so wenig Aufsehen machte. Gugmao nahm dann seine Vorlesungen an der Universität wieder auf und wlirde später in geheimer Mission nach Rom zuClemens M. geschickt. Seine Abwesenheit benutzten seine Feinde, um ihn beim König vollends in Mißlredit zu bringen. Da ihn überdies auch die Jnauisition, die ihn bereits als sichere Beute betrachtete, überwachen ließ, so erfaßte den braven Mann schließlich die Angst. Jm September 1724 floh er heimlich, ohne jemanden ins Geheim niß zu ziehen. Immer seltener hörte man etwas von Gusmao, später erfuhr man dann, daß er seine Tage in einem Hospital in Toledo beschlossen habe,und daß ihm die Bruderschaft vom Heiligen Peter aus Mitleid eine Grabstätte in der Kirche Saint-Rbmain vergönnt habe. In der Nationalbibliothek von Paris findet sich im fiinften Bande der Stichsammluna noch die Zeichnung der Gusmaofchen Flugmaschine, das einzi ge, wag von der Erfindung übrig ge blieben ist, die die Brüder Montgolficr 58 Jahre nach dem Tode des brasilia niischen Priesters in Avignon in er neuter Gestalt wiedererstehen ließen, wobei es als aewifz gelten darf, daß ill ! nen die Erfindung Gusmaog unbe lannt geblieben ist. Das Fett tu ver Nahrung des Menscher-. Es ist noch lange nicht gebührend bekannt, daß bei der Ernährung des Menschen das Fett eine überaus wich tige Rolle spielt, und daß die Zufuhr sctthaltiger Speisen eine unerläßliche Nothwendisgteit siir ihn ist. Fett ist zur Verdauung, zur Wärmeentloictlung durchaus nothwendig-, es thut viel da zu, die Kraft und Lebensenergie des Menschen zu erhöhen, es beugt sogar gewissen Krankheiten erfolgreichv vor. Daß Leberthran bei Strofulose, süße Sahne bei Blutarniuth, Magen fcluväche, Neigung zurLungenscbwind sucht etc. die wirtunsggvollsten Mittel sind, wird von allen Aerzten aner tannt. Nun aber beschränken sich die mei sten Leute mit ihrer Fettzufuhr auf die Butter, die sie theils mit ihrem Brot, theils in den getochtenSpeisen zu sich nehmen« Allerdings ist ja die Butter durchaus nicht zu verachten, denn sie ist jedenfalls das mohlschmeckendste von den uns zugänglichen Fettem allein sie ist auch so ziemlich das theuerste u. zu gleicher Zeit das am wenigsten setthal tjge von unseren Fetten. Olivenöl, Leinöl Schweineschmalz, Gänse schmalz, Tala —-- alles hat mehr wirt lichen Fettgehalt. Aber auch das lFette am Rindfleisch Hammelfleisch Schweinefleisch etc., das die allermeisten Menschen nicht mitessen, sondern beiseite schieben, isi ais Nahrungsmittel außerordentlich werthvoll und nützt ebensowohl zum Aufbau des jungen, fich entwickelnden Körpers, wie zur Erhaltung des ferti gen, beja kten. Wenn die Hausfrau sich auf ihren Vortheil verstünde, so drängte sie beim Einkauf den Fleischer nicht, ihr das Fett sorgsam wegzu putzen, und nähme nicht nur das ma gere Fleisch mit nach Hause, sondern auch den Fettrand Sie thiite ihren Hausgenossen und sich selber den besten Dienst damit — namentlich im Win ter, weil Fett eben Wärme spendet. lleberbaupt aber befördert Fett die Verdaulichtcit der sonstigen Nah-— rungsmitteL Erbsen. Reis und alle Hülsenfriichte zum Beispiel sind höchst schätzbare Speisen; aber ohne beträcht licheFettzuthat sind sie für dieBediirs uisse des Körpers ungenügend. Eben- » so alle Kohlarten, überhaupt alle Ge- « iniise, auch Kartoffeln. Mischt mant ihnen dagegen Fett in gehörigerMenge zu — Uebermaß ist natürlich zu ver meiden —, so befriedigen sie die Ve diirfuisse des menschlichen Organis mus, sie werden verdaulich, betömmlich und schmackhaft. Liefert seinesiFettreichthums halber das Schwein an sich das empfehlens werthesteFleissch so gilt das vom Speck in besonderem Maße. Geräucherter Speck vereinigt Wohlgeschmack und Berdaulichleit mit ungesshniich ho hem Fettgehait. Er bietet den relativ Ihöchsten Sah von reinen, zutriiglichen ’Mihrstoffcn. Volle 90 Prozent des Species gehen, wenn gut geiaut, in Fleisch nnd Blut des Menschen über. Man sollte daher dem Speck, dem fet ten sowohl wie dem »durchwachsenen«, weit mehr Beachtung schenken, ihn weit mehr bei Bereitung der Haus mannstost verwenden, als jetzt ge schiebt Zur Beruhigung Fettleibiger sei übrigens noch hinzugesetzt, daß fette Speisen nicht an sich auch Fettbildner sind. Der Verdauungsprozeß ver wandelt vielmehr in erster Linie zacker und stärtemehlhaltige Nahrungsmittel zu Fett. Besteht ein wesentlicher Unterschied in der Wirkung kalter-, heißer oder indisserenter Wasser anweidmigeni Als man das Wasser als bedeutsa men natürlichen Heilfaltor wieder ken nen und schätzen lernte, get-tauchte man einseitig Kaltwasseranwendungen. Doch bald zeigten sich die Schäden sol cher nicht individualisierten Applika tionen. Besonders Zehrtranlheiten und Nervenleiden vertragen schroffe sialtwasserluten schlecht. So lam es» dasz man dem lauen, warmen oder gar heißen Wasser seine Aufmerksamkeit lenwandte Das Endergebnis war, daß kalte und beiße Anwendung-en nur in der Temperatur, nicht aber in der Wirkung sich unterschieden. Professor WinternitzsWien nennt die Wirkung des Kältereizes sekundär. die des Wär rnereizes primiir und begründet das sdamit, daß er sagt: Beide Applikatio jnen bewirken eine Ueberblutung Gy I perämie) der Haut, beim Kältereiz tritt Huperiimie aber erst als Reaktion auf (d. h. infolge Kältereiz tritt eine Kon traktion der Blutgesäße ein, danach . also sekundäre Hyperämie), beim Wär-« mereiz unmittelbar ldas heißt infolge des Wärmereizes findet Erweiterung der Hautgefäße und damit Hyperämie J statt). Der durch die Anwendung der künstlichen Hyperämie bei Wunden rühmlicbst bekannte Professor Bier Berlin läßt allerdings eine so strenge Unterscheidung nicht gelten, immerhin läßt sich eine unterschiedliche Gefäß spananng nicht leugnen. Sache des Arztes ist es nun, nack- dem jeweiligen Krankheitsbilde und konstitutionellen Zustande kalte oder heiße Wasser anwendnngen zu verordnen. Jn der Reizwirkung sind beide gleich, sie rufen schließlich eine intensive Durchblutung der Haut hervor, regeln den Blutdruck durch zweckmäßige Entlastung der in neren Organe, führen eine bessere Er nährung der Nerven und eine Beschleu nigung des gesamten Stoffwechsels durch verstärtte intraorgane Verbren nung herbei. Wie steht es nun aber mit den indifferenten Wasseranwen dungen, d. h. solchen, die Körpertempe ratur haben letwa 27 Grad R.)? Man hat sie indifferent genannt, weil ihre Meizwirtungen gegenuver dem Korper fast neutral, gleichgiltig nicht verschie den erscheinen. Deshalb sind sie be sonders bei Kranken angezeigt, die kei ne Reize vertragen, so bei Alters chwäche, Phthisis, Anämie, Neuraftbe « ie. Besonders bei letzterer wirken die indifferenten Anwendungen Wunder: sie beruhigen, bringen Schlaf, beseiti gen unangenehmeGefühle Und Schmer zen, kurz, sie üben einen überaus gün -ftigen Einfluß auf die verschiedenen nervöfen Zustände und damit auch aufs die Pfhche. Am augenscheinlichften ift der Erfolg in den pfhchiatrischen Kli nilen, wo indifferente Dauerpackungen oder Bäder leicht Erregte bis Tobfüch tige beruhigen, was Zwangsiacke und iJobfnchtgzelle nie vermocht haben. So lschwach aber die Reize indifferenter Temperatur-en find, sie genügen doch, ;um einen günstigen Einfluß auf die ;Ha11tgefäße, die Blutzirtulation, Ner fventätigteih den Stoffwechsel »Be lfchleunigung der intraorganen Ber 1 brennung und Nierentätigkeit und At zrnung auszuüben Das zeigt sich nach dem Bade in Neigung zur Harnentlee »rung, zu Stuhlgang, zu Gähnen und »tiefen! Atmen, in HungergefiihL in ge isteigerteni KraftgefiihL Daher sagen sie e nach einem Bade ganz richtig: ich fiiIJXe mich wie neugeboren. Schlaf- · lofe merken eine angenehme Müdigkeit fund erhalten den langerfehnten Er lcuictkungsfchlaf auf unschädliche Weise, Jwie es Gifte (Chloralhydrat, Beronal, J Uretham nie vermögen. Es ist charakteristisch für unsere » Zeit, daß fast alle neuen Erfindungen szitnächst auf ihre Verwendbarleit im stiriege geprüft Und darnach beurteilt J- und bewertet werden. Zi- ssg si Die Franzosen tun wieder einmal, als hätten sie ohne Englands Erlaub nis in Europa wirklich etwas zu sagen. M II It Und wenn die Wahllampaane noch fo heiß wird, die Kohlen werden nicht billiger. si- iss « Jn Chicago will man ein vierzehn ftöcliges Schulgebäude errichten. Die oberen Stocktverle.. werden natürlich für höhere Töchter referviert. se ·- s Hewitt: ,,Sind Sie einFreund vom Jmpfen?« —- ,,Jewitt: »Ganz gewiß. Es hat meine Tochter fast eine ganze Woche vom Klavier ferngehalten.«