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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 18, 1908)
Der Puppenspieler. Kkiminquomqn von Karl Rosnen (15. FortseßungJ «Dkt Doktor Dorn schwieg, und Der Polizeiraih Franz fragte: »Dein FIH würden grundsätzliche Beden ken seisens der Wissenschaft gegen eine Theorie wie jene, die ich Ihnen früher entwickelt habe, also nicht norliesgkeniM ««Rein.« »Gut, dann wollen wir diesen Ge dankent dem weiteren Vorgehen zu Grunde legen. Herr Doktor Dorn, Sie würde ich bitten, sich sogleich die jenigen Untersuchungsgefangenen vor siihren In lassen, die ich Jhnen aus einer Lisie angeben werde —- es sind durchweg Leute« die im Laufe der jisgsten Zeit bei der Ausführung von spähen Verbrechen festgenommen wur den. deren Charakter mit dem Wesen der Bischofs-ten sich nicht in Einklang MW lies. Sie würden versuchen,s r Doktor, ob es Ihnen in dem oder ; jenem Felle nicht doch. trotz der da-; Irdisches-liegenden längeren Zeit, noch» möglich ist. festzustellen ob auch hier« Beeinfluan der freien Willens Miigkeii vorgelegen habe oder nicht. Unsere Sache wird es dann sein. nochj weiter zu erforschen, ob nicht außer diesen Woche-logischen auch greisbarei Fäden zwischen den Untersuchungs-« en nnd »Sprachlebrer" Sid M Jones liefen. —- — Das wären jene Leute. die ich zu der Bande blie. von der ich Ihnen, lieber; l inni, in unserer ersten Unierrednng schon gesprochen habe k— JHI . , »Der Polizetrath erhoo na) — ins seinem Gesichte zuckte es anf »Sie sehen,« sagte er. »so gaan hirnverbtannt und von jedem trimi-i naliftischen Jnstinlt verlassen bin ichi doch nicht gewesen. als ich etwas wies einen Zusammenhang zwischen denj seltsamen Einzelverbrechen ahnte — emd als ich mich in dieser Annahme nicht irremachen ließ, trotz aller Zwei-— ( fel meiner Mitarbeiter.« I «Einen Augenblick noch stand erj sinnend, dann wendet er sich wieder · In mir. ( »Und wir. mein lieber Plank. wir Men uns jetzt ganz energisch des« Kopfes dieser armen »Bande« ver sicheru. des Mannes. der als einziger in diesem Kreis von Menschen ein wirklich furchtbarer Berbrecher ist — des Sprachlehrers Sidney Jones!« ,Wir waren ausgestanden. um mit diniiberzngehen in das Zimmer unse res Chess. Als der jetzt meine Thijr wieder aufschloß. und mit uns auf den Flur trat, übergab mir der drau ßen wartende Diener eine Depesche. die während unserer Konferenz gelom neen war. »Ich brach das Siegel auf: »Aus London!« »Es tvar die Antwort auf die An feage. die ich arn Tage vorher an die Direktion der Jrrenanstalt Bedlarn in der Si. Septas-Z Road zu London ge richtet hatte, und lautete: ««Au5drnch eines Kranken vor drei Jahren in der Nacht vom dritten auf den vierten Oktober in der That erfolgt. Jhr Wissen fiir uns sehr in teressant da diese Angelegenheit da malI,-Mn Beunruhigung des Publi kums zu vermeiden, ganz dislret be handelt wurde. Der Geflohene war like ein Jahr lang als Paraltyler in teetiri. Er nannte sich hatry Worth Ilann nnd gab an, aus dem Staate Jesus zu stammen. Ergebni von be Æn Rachforschungen prach - Richtigleit dieser Angabe. Worth m wst groß. hegt-. hatte stecheude M, grünes Ange, spitze gedogene silsse nnd sprach Englisch nnd Deutsch. VI er dii auf seine Wahnideen — er dankte, »auf mathematischen Wege -·seltfomeln« finden zu können — W stiften. wurde Verfolgung des W schließlich eingestellt — MWMI in Wien aufge - eriitten sit Inw. Direktion BedlamK ! »Meine Augen floaen über die Zei- · len der Depesche hin — -- meine Korn-: Knaiion entsprach also der ThatsacheZ « Der bisher unbekannte Mörder des; Diamantenrnaklers Sidney Joneö aus Wunsche war gefunden —- er war kienttsch nett dem Manne, der als-; M Wortsinn-n ans der Jrrenansk Halt Besinne ausgebrochen war, und der jenem Verbrechen des Morde-» sei- er damals die Freiheit und seines Icgipapiete verdanke in- . M Whier eki angeblicher Sprach Eee Hoch mitere Verbrechen in un-« ereiht hatte! e ich die Depefche Auch der ist ste nun Use-d LEZ dann das Matt zurück ben wiederum eian recht Iqth issagte er. »Ich gratuliere W —- m mir Aber jetzt vor Ikth sitt Mtfen keine Ipnme mehr seichte-P -—— — Messer aber ganz Ber« —is in I- W Sid neh Jones zum letzten Male gegen übetsaß. —- —·—— «Es war acht Uhr Abends gewor den, als der Fialer, der den Polizei rath Franz, mich und zwei von un seen derläßlichsten Agenten nach der Hadshutgeegasse brachte, var dem Hause des Sprachlehrers hielt. »Ernst und schweigsarn schritten wir durch die düstere. hallende Einsahrt, . dann iiber den Das und weiter die stei i nernen Treppen empor. Mit wenigen; ’Warten gab der Polizeirath den bei-» den Agenten, die uns begleiteten, seines Befehle —- sie sollten sich bereithalten, l den Mann, zu dessen Berhastung wies schreiten wollten, in dem gegebean Augenblicke sosart in Gewahrsani zu. nehmen. i »Im standen wir vor der Thitr zur ( Wohnung des Mannes-; still nnd tief. athmend standen wir da, und es war leiner unter uns, dem nicht das Herz heftig geschlagen hätte, der nicht erregt der Dinge harrte. die unser warteten. — —— Mein Blick ging iiber die Thiir hin. —-- Da stand aus dein lleinen Schild der Name, den der Verbrecher. der hier wohnte. mit Unrecht trug — da war das kleine Guckloch, durch das er mich gemuftert hatte, damals, als ich zum ersten Male gekommen war, um mich nach dem Schüler Herr-rann Iilngerer zu erkundigten und später, da ich als Steuerbate hier erschien — und dann zuletzt var jener Aussprache, in der et mich mit seinem Hahn über goß! —- Jetzt stand die lehte Abneh nung bevor! »Auf einen Wink meines ohefo zog ich den Griff der Klingei. »Wir alle hörten den diinnen schel lenden Klang der alten Glocke« und börten dann in unserem athemlos ge spannten Lauschen ein leises Klingen wie von Gläsern. die aneinandersioszem ein leises Klirren wie don Schlüsseln, die sich berühren. —- -— Sonst aber nichts — nicht Schritte und nicht Worte. I »Wohl eine Minute lang standen wir so — dann zog ich nochmals an dem Griffe der Klingei. stärker, län ger. . . »Und diesmal war der helle Nach klang des dünnen Glockentons noch » nicht vertlnugen. als das Geräusch des . Klappens eines Schlosses schon zu uns . drang und als gleich daraus die Woh nungsthiir vor uns geöffnet wurde. Fest und ohne Zaudern, mit einer ru higen. scheinbar ahnungslosen Sicher heit, die mir fiir einen Augenblick et ; was wie Mitleid mit dem Manne er ’ weckte, der seht mit einem erwartenden, fragenden Ausdruck hoch aufgerichtet in dem Rahmen der Thür stand. » »Der Polizeirath war einen Schritt auf ibn zugetreten. »den Sidneh Jenes ?« fragte er. 1 »Und der Sprachlehrer blickte mit! seinem leisen, spöttischen Lächeln, dass mir aber doch ein wenig erliinstelt zuj sein schien, von meinem Chef zu mirf und sagte, während seine Augen auf Idem Berbande meiner Hand ruhten: »Den Richard Planl wird Ihnte gern bestätigen, daß ich der bin. —» Ich aber habe wohl die Ehre mit Po- « lizeirath Franz —- ———?" .Ein Nicken meines Chefs war die Antwort. »Deine Spur von Ueberraschung oder gar von Furcht lag in den blei chen Zügen des Sprachlehrers. W trat er ein wenig zuriick, so daß der Eingang zu seiner Wohnung frei Mk. »Ich habe die herren eigentlich schon vor einer Viertelstunde erwar tet,« sagte er. »Rosen die herren nicht nähertreten —- »f« »Der Poliseirath sah mit ernstem Staunen auf Sidney Zone-, der ihn sin seiner hageren Gestalt wohl am horchtenan liberragte. »Sie baden uns erwartet?« »Ja —- die herunter-Im doch in Geschäften —?« »Wir find gekommen, here Jenes —- ober vielmehr herr harry Wort man —-— Sie zu verhaften!« »Das war beftirnmt und mit fefter Stimme gesprochen. Aber die Worte, die schon so manchen vor Verfolgung zitternden Verbrecher erbeben machten, schienen keinen Schrecken zu haben fiir diesen Mann Beinahe liebenswürdig schien das ironische Lächeln feiner diinnen Lippen, als er sagte: «Sind das nicht Ihre Geschäfte, herr Nach Nicht wahr. so völlig unrecht hatte ich ja nicht —i« »Und als der Polizeirath. betreten dnrch diese seltsam weltmännifehe Auf nahme, einen Augenblick fragend ans ; sah, fuhr Sibney Jenes fort: »Sei-en ISie, here Rath, ich habe das seit Ta Igen gewußt, daß meine Partie verlo ten war — fett der Stunde, da mir « Jhr vortrefflicher Mitarbeiter« — er berbeugte sich leicht gegen mich Iwane ins-gn- Schiiiekiu sandte Ich Hatte eben seinerzeit »das farchstbare Uniick ,mich in einem complizirten I main-sum Wahns-einw mnmg arg Da verrechnen-— sur-d das war mein Verderben -- dat! , war auch später nicht mehr gut zu mass )chzen. und das hat sich gerächt ——!«? fEine diistere Falte schnitt sich in seine yhohe Stirn, und er schwieg ein paar Setunden lang. Dann aber rasste er« »sich jäh wieder aus diesem Sinnen !«Pardon,« sagte er, .miissen wir das fwirllich zwischen Thiir und Angel be Fsprechent Dars ich die herren nicht idoch bitten, einzutreten?« » »Mein Ches schüttelte leise den Kopf. aber unwillkürlich klang dann, Hals er sprach. auch seine Stimme viel Ihiislicher und mehr entgegenlede Tals sonst, wenn er im Dienste mit über-führten Verbrechern zu thun hatte. «»Dante —- ich wüßte auch nicht« was sitt Dinge das wären. die wir jetzt hier besprechen sollten; ich glaube. alles das, was noch eriibrigt. werden Sie uns ja wohl auch im Polizeigebäude in Gegenwart des Untersuchungärichters sagen. Jetzt aber —— s-—« ·Sidneh JoneikI zuckte die Achseln und lächelte wieder. Ein überlegener, wissender Zug war dabei in seinem Gesichte -—- halb Spott und halb Ne signation. »Meinrn Sie, Herr Nath? Nun· wie Sie wollen, ich werde Ihnen keine Schwierigleitens machen —- die ganze Sache war sür mich nicht mehr zu halten, das habe ich mir schwarz aus weiß erst heute Nacht berechnet, Sie haben alle Chancen siir sich. und ich fin meinen Theil gebe es aus. Aber trotzdem — wenn ich anen rathen dars. so kommen Sie. Jch bin gerade ietzt in einer Laune, iiber manches zu sprechen, das nach dieser Stunde« — er stockte und wiegte sinnend den Kopf —- «sicher nicht mehr über meine Lip pen kommen wird —" . f · »Viel-er wies er mit einer einlavens den Gefte nach dem Flur seiner Wob nung, und diesmal folgte der Polizei ratb nach einem lurzen Blick aus mich. »Es-ihnen Jones öffnete die Thiir feines Arbeitszimmers und biefz uns eintreten. Jm Lichte einer kleinen Petroleumlainpe. die zwischen einer Anzahl von Büchern neben einem geleerten Wasserglase und einer Ka raffe, auf dein heute scheinbar mit Sorgfalt aufgeriiumten Tische stand, lag der stille, diiftere Raum. »Auf einen Winl des Polizeirathes blieben die beiden mit uns gelommenen Agenten im Flure der Wohnung zu rück. Dann schloß der Polizeirath felbft die Tbiir und wendete sich an den Sprachlehrer. den nun doch eine Schwäche ergriffen hatte, denn er ftand bleich und fttll mit festgeschlof senen händen gegen die Wand zurück gelehnt. MHerr Joneif fagte mein Chef, »Sie fehen. daß ich auf Jhren Vor fchlaa eingehe: jetzt sprechen Sie — wir haben keine Zeit unniih zu der lieren." »Da richtete sich der Sprachlehrer gerade auf, nickte und sagte: »Ganz recht, here Nath, auch meine Zeit ist knapp. wenn Sie geftaiten, wollen wir uns seien, dann fage ich anen gern das, was Jhnen jeht an Wissen iiber mich und meine Schiclfale noch fehlen mag. Und wenn es Ihnen recht ift, so will ich mich dieses leite Mal, daß ich in meinem Arbeitizimmer hier ver weile. in den bequemen. niederen Fauteuil dort sehen. Die Sache ifi doch mehr angeeifend, als Sie glan ben mögen· —- —— Sehen Sie, dort habe ich schon fiirforglich ein paar Stühle zurechtgeftellt — wenn es Jhs nen beliebt —- ——-? Ja —- und wenn die herren sich etwa Notizen machen wollen —- —? Ein Plauderftiindchen hier bei mir bietet bisweilen doch manche Anregung und manche Ueber raschung -—- nicht wahr, here Mant »O fanden Rath, wenn auch Jhr liesj fbenswiirdiger Mitarbeiter fest so eran foor fich hin schaut, glauben Sie nein er schiiit mich, und er fchiist auch eine solche Dämmerstunde —- —.« »Gan Jenes war nett schweren Schritten auf ten Zautenil zugewen gen nnd hatte fich niedergelassen Der Polizeieath und ich nahmen auf zwei Stühlen ihm gegeniiber Plas. »Und nach einer kleinen Pause, in der der Sprachlehrer gesenkten haup tej ans seine langen hände blickte, als müßte er die Nägel seiner Finger ge nau studiren, hob er rnit einem Male den Kopf nnd begann: »Dam- Worth man —- der herr Rath hatte sriiher die Freundlichkeit, mich so zu nennen — nnn, er hätte es gerade so bei dem mir jeht gelänfigeren «Sidneh Jenes« he lassen können: denn jenes war eine Episode meines Leben-, wie dieses eine Episode meines Daseins ist. Eins » zig alt Zeichen dafür, daß herr Plant ein keineswegs zu unterschiihender Gegner war, hat mich die Anrede an genehm berührt —- denn. nicht wahr, es ist weniger bitter, daß wir unter-« liegen, wenn .»unsere Gegner sieh als tüchtig zeigen. L- — Mein Batername ist weder Jenes noch Worthnran — in Wahrheit heiße ich Anderen Stadi« »Anderson Grayi!« Als eine jähe Frage war mir der Ausruf entschlüpft »So hieß doch iener Mineninsenieur » im Staate Kansas, von dein der Vat stpr Dorn uns heute sprach, der Man-, kder von seinem hhvnaiisirten Diener Monald den Zarnrer Thomas Patton ermorden ließ —- --f« »Der Sprachlehrer nickte. Ein bös erng Zacken ging Inn seinen Mund, Ida den Ranken »Wen« nannte. ! WIT- -- T- "-J-T"- Wic; f Dann aber schwand daz, und er nahen mir mit. einein harten, zustimmenden LZchein das Wort vom Munde: »«— —- und der von der supreme court I— vom Obergerichtjhos würde man bier wohl iageni « im Anschluge an diesen Vorgang zum Tode verurtheilt I worden ist. —- Ja ——- das ist eine Reihe von Jahren her — ——. Es wiirde Sie langte-eilen. wenn ich bei diesem Falle länger verweilen wollte, und unsere Zeit iit gemessen Wenn Sie jedoch· besonderes Interesse auch dasiir haben, so mögen Sie sich die Alten von drü-? ben kommen lassen. Sie werden dar-I aus sehen daß dieser Patian derj größte Schust gewesen ist« der je aqu Erden ging —- ein Schurke der erge bene Freundschaft gegen mich gebeuchelt hat und der mir dann das Einzige stahl, was ich beeilen habe — ——. Und weil ich selber mich zur Rache an dem Weib aussparen mußte, darum bade ich damals meinen Diener gegen ibn gesendet ——. Genug davon -— —— »Sie wissen daß es mir gelungen ist« wenige Tage vor Vollziehung des gegen mich erlassenen Todesurtbeits aus meinem Kerker auszubrechen. Jn jener selben Nacht in der ich mich damals besreite habe ich mich an je nem Weibe gerächt. Man bat ei nie erfahren, was ans ihr aeworden ist —— — ich weiß es -- —!" »Er schwieg einen Augenblick mit baßveezeettem Gesicht. Plötzlich suht er jäh mit der hand nach seinem het zen. Es war, ace- hätte ein törpet lichee Schmeez ihn etgeissen. Einen Augenblick saß ee so völlig still, mit einem Ausdruck im Gesicht, als lauschte er nach innen; dann sprach et weiter-. »Ich bin veesolgt worden wie ein gebettet Thier Dutzende Male war man mit so nahe, dass jede Aujsicht aus ein weiteres Entkommen ge schwunden schien --— und ich bin ihnen dennoch entwischt. Es ist mit gelun gen, aus ein Schiss zu gelangen und nach Europa betäbekzusabten. Jn London glaubte ich in den Millionen unieetauchen zu können — abee man war auch biet hinter mit drein. Jch wußte, daß man nach mit spürte. und ich geteaute mich kaum mebt aus mei nem ileinen stimmen das ich in Picca dilly gemietbet batie. Schlaslose Nächte ioaten das, in denen ich· mit das Gehirn zekmnrrerr have narr- er nem Ausweg, nach einer Möglichleit, mich den Ver-folgern zu entziehen. — Und eine solche Nacht war es, in der mir der Gedanke getommen ist« der mich dann nicht mehr losgealfsen hat. »He-wen Sie Bedlami Seit wohl fünfhundert Jahren werden dort die Jrren aufgehoben — gut aufgehoben« lann ich Ihnen sagen —- nnd wer erst hinter diesen Mauern ist, der ist ge borgen vor den Menschen draußen. Wenn mir’s gelang. in Bedlam Aus nah-ne zu finden?! Das wäre ein Asyl gewesen« wie ich mir sicherer tein an deres wünschen könnte! Wie ich mich später, wenn das Suchen draußen erst nachgelassen hatte, wieder befreien wollte, das sollte dann schon meine Sorge sein! — Erst habe ich mit dem Gedanken nur gespielt; es war mir noch nicht ernst darum, als ich eines Morgens in eine don den öffentlichen Bibliotheten schlich und mir ein Hand bnch der Pshchfatrie dort geben liesz. Stundenlang habe ich es studirt, und; je rnehr ich mich in die Wesenbeit der: Kranlheitsbilder vertiefte, um so mehr » keiften meineGedanten zum Entschluß. —- — Habe ich aneu gesagt daß ich von Beruf Jngenieur wari —- Mi neningenieur —- —-? Sehen Sie, da mals in den Tagen, als ich halb wahnsinnig vor Aufregung. gehegt und leinen Augenblick vor der Ent deckung sicher, den Plan meiner Flucht hinter die Mauern Bedlams Iwälzte —- damals hat mir das Schicksal zum erfien Male den Sinn auf ein Gebiet gerichtet, ans das ich dann mein ganzes Leben stellen tonntel mAber nicht als ein Verftehendee habe ich damals dieses Große aufge nommen — nein, wie ein Kind war ich, das eine goldene Kugel aus dem Streng »ja-Ist Aug-E WH glltzcth uns Ipeuer erst, mater oen Mauern ersi, isi mir dann das Be greisen ousgedärnmeri, das hinter dem, was mir allein als Mittel zur Er reichnng meines Zieles dienen sollte, die Wege zu der Lösung aller Räihsel unseres Daseins sieben! — So kam es. daß ich eines Tages in der belebten Greci Russell Sireei —- gerade vor dem «Briiish Musenm« —- aus einem Treppenansah stand und der um mich sich ansammelnden Menge mit großen Worten einen Vortrag darüber hielt, wie leicht es möglich wäre, die tünstige Gestaltung der englischen Ko Hlonialpolttit durch ein entsprechendes Phstem mathematisch exakter Wahr scheinlichkeitsberechnungen aus unbe 4 grenzte Zeiten vorauszubestimmen Jch wies aus die Gefahren hin, die sitt das Königreich aus dieser irn Auslande längst bekannten Tdatsache erwächst-h ’ich stellte ausführlich dte mathemati schen Methoden dar, die man dort an wendete —- — bis mich zwei Palm men in ein Tab packten nnd nach Ner Seotland Pard, denr hauptpolizeiamt von Landen —- and da ich dort die untersn den Beamten in leicher Weise w e die Menge der Great ssell Steeet belehrte —- am selben Tage noch nach sedlarn brachten. l »Das hatte ich als harrt) Worth man iiber ein Jahr verbracht. und niemand hat in mir den zum Tode Iverurtheilten Berbrecher Anderfpn Gran aus Kansas bermuthet —- —« »Sidney Jones hielt wiederum ein. Sein Ithem ging schwer und keuchend, und eine tiefe Erregung zitterte in tihm. Dann ftrich er fich mit feinen Ilangen Fingern über die Stirne hin Hund sprach aufs neue. ; »Ja — dort in Bedlam habe ich ;die große Wahrheit dann gefunden. sWie es tami Jch fagte ja. daß ich Jals Simulant mir Eintritt fchafftr. Ich habe dann, um meine Wächter »dart zu tiiufchen, mich weiter mit IJdeen der Wahrscheinlichkeitsrech nung befchiiftigt —- und dabei tam es, baß ich fand, wie hinter dem. was ich als nnfinnige Narrheit aufgenommen hatte, die Wahrheit fiaii Von da ab habe ich die Welt mit neuen Augen ge sehen. Ein Jahr lang war ich in die fem Haufe — die hehjagd, die man draußen nach mir losgelassen hatte. machte beendigt fein. Jch war fiir die Gerichte ve gessen und verfchollen — jeht mußteåch frei werden, denn fest standen u grenzte Ziele var mir! Und mittels meiner mathematifchen Methode habe ich mich befreit. —- Al les war genau berechnet, jede Chance fiir und wider erwogen —- und meine Flucht gelang. Als ich außerhalb der Mauern war und ganz erfiillt war von Aufregung auf meine auffälligen Anftaltstleider niederblictte, dann wieder fvannungstwll ins Dunkel vor mir lauschte. da tam im felben Augen blick, fiir den ich das vorher berechnet hatte, ein Mann die BurrnansStreet herunter auf mich tu —- —-«.-« ..,Sidneh Jones?« »Der Sprachlehrer blickte mich fra arnd an. iSchluß folgt.) Otse seiestsser sue-et Als der römische FeldberrSulla aus seinem Feldzuge in Griechenland gegen die Fell-beeren des Mithridates wieder einmal vorn Padagra arg geplagt wurde. snbr er von den Thermopylen hinüber nach Aidepsos an der Westkiis sie von Euboea, um dort die Kur zu gebrauchen. Es gefiel ihm dort sehr. Die heißen Thermalauellen scheinen ibm gut aetban zu haben. Vor allein aber liebte er auch das slotte Bade leben, das dort herrschte, in dem die dianysischenäiinstley die herausziehen de Schanspielergesellschaft, die damals alle Provinzialtheater Griechenlands mit Schanspielern versorgte, eine silb-( rende Rolle spielten. Nach Sulla sind die heillriistigen Sprudel von man chem römischen Kaiser besucht worden« später aber waren sie vergessen nnd( unbenutzL Noch vor vierzig Jahren schildern Neisende zwar das gewaltige« NaturschauspieL das die heißen Was-I set bieten« wie sie zischend in dasMeer1 hinabstürzen, fügen aber hinzu, daß; von Badevarrichtungen lanrn etwas vorhanden war. Nur die Bauern ans-« der Umgegend rannten vie Heilkraft des Wassers und nahmen in kümmer lichen Erdlöchern ihr Bad. Auch an diesem Punlte des neuen Griechenrei ches ist heutzutage ein gewaltigerIort schritt wahrzunehmen Wer von Chal lis her mit dem Dampser der Miste von Lipso, wie heute Aidepsos heißt,. sich naht, erblickt zunächst inmitten ei-. nes unregelmäßigen Berges von gel-» ben Versteinerungen das dampfende Wasser, wie es etwa 10 Meter hoch in Was Meer hinabstürzt. Rings herum J in weiternllmlreise gedeiht wederBaurn snoch Strauch, lahl ist das Aussehen Ideb ganzen Strom-ein Aber große hotels und Miethhiiuser erheben sich rechts und linls vom Landungiplostz und ganz oben hart am Bergesabhang liegen die großen Badegebäude und die wenigen Liiden und Caer des moder nen Ortes-. Die Badezeit beginnt En de Juni. Aidepsos isi iin hochsommer ein start besuchterKurort, aus dem der griechische Staat erheblicheEinnahrnen ziehen könnte. Leider sehlt es auch hier an Geld, und so isi die gonzeAuis nutzung in den händen von Privat lruten. Die Gemeinde überläßt das kostbare Wasser, das an starken Mine ralstofsen noch das Wasser von Rau heirn iibertressen soll, an Unternehmer, die Badehiiuser gebaut haben. Diese liegen alle atn oberen Ende der kahlen lde, da wo die Quellen entspringen. s eleganteste von ihnen hat 24 Zel len mit steinernen Mannen, in welche das schniu ig-braune Wasser, das eine j notiirliche emperatur von 47 Gent-It hat, geleitet wied. CI wird M ein Petrus-wert direkt ans einer its-IM den Quelle in zwei große Decken ho ben, von denen das eine zum len dient und taitez Wasser liefert fllr die Badezellen Ob alle die andern Lade hsaser, die zusammen täglich bequem 500 Bitder tiefern können, das unver mischte heilkräftige Wasser haben, das zu entscheiden ist Vertrauenssache des badenden Publikums. Unten, nur wenige Minuten vom Strande, ist das Bottsbad für undemittelteitranie, das fein Wasser aus der Quelle unter der Kirche HagioiAnargyrai erhalten fall te. Da diese Quelle aber wenig ergie btg war, suchte man sie mit Dynamiti sprengung zu erweitern und erreichte, daß sie völlig nett-legte Ste mns im Alterthum die Hauptqnelle gewe sen sein, denn sie speifte, wie bei den Ausgrabungen im vo rigen Jahre festgestellt wurde, die zwei Becken, aus denen das aufgedectte kömische Badehaus das Thermatwasser bezog. Von diesem sind die Jnnenniauern noch bis zu ei ner Höhe von 2,80 Metern erhalten, und man tann deutlich den Vorrat-m oder das Wartezimmer vor den zwei Badedallen unterscheiden, deren Lei tungerohre «iiberall Spuren von den Versteinerungen zeigen, wie sie das Wasser oon Aidepsos noch heute liber all bildet. Die Maße des Badehauses sind verhältnismäßig klein, so daß es nur wenigen, also den Reichen, zum Bade gedient haben kann· Daraus deutet auch der reiche Schmuck von Stulpturen, die in dem Bade gesunden wurden. Das antite Bad für den all gemeinen Gebrauch muß etwas ober halb gelegen haben, wohin auch die breiteren Leitung-kämen sitt das Mi neralwasser weisen, die dort noch in der Erde liegen. Auch site die Unter tunst der Kurgiiste sorgt heute private Spekulation. Das größte «Hotel des Thermes de Shlla'« baute ein reicher Rittergutsbesiher aus der Nachbar schalt. Mehrere großeMiethhiiuser mit lasernenartigen Wohnungen gehören einem Badearzt, der im Winter in Athen wohnt. Die hotelz haben durchaus Badepreise, tleine wohl kur gemäße Portionen beim Essen, uner sreulichen Wein. Doch gibt es auch dollöthiirnlicheSdeisehäuser oben dicht bei den Speisehäusern, wo der einsa chere Kurgast sehr gut bekeitetes Essen und den schönen rothen Landlvein di reti vom Faß findet. Auch werden im Hochsommer fliegende Restaurants aufgeschlagen, bestehend aus einem Sonnenzelt aus Zweigen und Stroh, das von einigen Pfählen getragen wird. Ebensolche Zelle bilden die ein zigen Ausslugsorte der Kurgäste am Strande. Dort sitzt man tm Schat ten am Meer, trinkt Milch dirett oon der Ziege und schaut den Fischern zu, wie sie eine Traata machen. Dazu ge hören 24 Mann. die in einem Boot sihen und nach dem Kommando des Führers rudern und ein Riesenneh handhaben, aus dem dann am Ufer die beträchtliche zappelnde Beute heraus gesueht wird. — 444 Ists-. Der Hinz ist ein lreuzbrnver Kerl und machte seine Arbeit aus feiner Wirthichait. ohne sich erit nöthigen zu »lassen. Aber unter dem Pantoffel »sieht er doch ein wenig, denn feine Miene-Mark iits leine Gute! Eines iTages hat sie ihn in die Stadt ge Iichickh damit er einen in der Zeitung angeliindiåten patentikten Ofen lau ien toll. r kommt auch mit dem er itandenen Obiette glücklich wieder zu riick und theilt der neugierigen Anne Marie zugleich ireudestrnhlend rnit, daß der Ofen, wie ihm der-Kaufmann erzählt herbe, nur die halbe Feuerung der alten Oeien brauche. Im ersten Augenblick ist auch die AnneMarie davon freudig berührt. Dann aber kommt ihr die Erleuchtung und« die Hände in die Seite itemmend, fährt sie i n an: »Warum hu du da nicht glei zwei mitgebracht a hätten wir die Feuerung erspartl« Oesouknisplmer. Ein Steckenpfekd frißt oft mehr als hundert Acketgäule. « . s I Ein Nein zur rechten Zeit Etspqkt viel Widerwärtigkeit. O I I Um kkssnfchcsilkchfcn tanzt im mlet Hans sinksbebt Its set Ieise-. nW Mel-erbauen eure Bäume sind ia schon ganz lahl ab e habt tx- bmu so viere Raupen geh- m W sp» VI net —- abet a Somit-expe- tue mit acht Kinde-ent« I