W okymhktmkt m « Tink- kaufmngki. Re-. 328. Die Wedesiveilekn hat mich also geprammißt, daß se einiges treie wollt sok den Philipp was mein hast-and is un den Karlie was un seen oetheirather Bub is, wtdder heim u kriege. Jch hen es gar nii abwarte . Inne, bis se loaziedet hat, bitahs ich tann Ist-ne reit hier sage, daß ei set nicks ansmache duht, was so en Mann sor en Doppeo is un wie viel er einem ärgern duht —-- wann er fort is, dann fehlt einem doch ebbeo. Wie ost duht es hiippene, daß einem die Kids ärgere« un hatte-re un do tommt so en alter Mann aria händig, betahg met kann doch bei ihm emol seinem Herz Luft mache un kann ihn auch for die Meis nsutzigieii von die Bmoe biet-ene. Wen soll ich seht als alleinstehende Stroh wittsran blehme? Mehl-je mich? Ei schutt seh nattl Un was bleibt also iwwerig, als daß mer den ganze Wuth un die ganze Gtst in sich enei fresse un sich trant mache dulIL Wei, es dutji mich ietzt schon tei Esse und tei Drinle mehr schmecte un alles was ich gleiche zu mich zu nemme, daß is wann nnd dann e Kimmelchr. Awwer ich srasze Sehne ietzt, wie lang tann e Lehdie an Himmel leioe, befor, daß die Nie-Acktsckenallithee ejnteete dicht? Ich jin alle lialroe Stund zu We desweilersch gelause sor auszusinne, ob se den Philipp noch nit gesehn hat, answer immer hat se e dissetente Ecto iuhs gefabt Das Ding is mich so bei un be ganz dumm Monde. Bei Galle hen ich zu mich gedenkt, in die Zeit hatt ich ineiseldst schon ebbes duim iiinne un ich hätt die Wedesi weitern gar nit gebraucht. Ich hen auch e Nohschen aehabt daß ich einol mit die Wedesweilekn e gute Talyk den woilt un sm for den Riesen zu sie ausge. Wie ich in ihre Kitschen komme fin, do bot die Wedesweilern mit den aanze Gesicht un mit die Nos ecksirn geschmeiit Se bot gesagt: »Lizzie, ich den qnie Ruhs sot dich; ich den den Philipp un den Karlie gesehn un ben en diesente Tahi mit se gehabt Ich ben se gesagt, daß et e döetie Schelm wör, von seine Familch weg zu stehn, weqe so e schmaleö Miit tet un hat der Phii pp gesagt ich wärl nit so viel aus den Weg un wenn dul pramiiie dedsi daß du dei Tempet nii mehr das Beste von dich kriege läßt un daß du ihn nit wege jeden Dreck die schreckliche Vorn-its mache dehsi, dann mäk et teddig zutiick zu? komme. Der Karlie deht den näm-? liche Weg siible. sobald du das Wort! sage dehtsi, debte se heim lomme.« ’ Well, ich den gesiihlt, als ob ich die Wedestveiletn en Riß gewtve sollt, answer se hat atad Deckelberries ein aetocht un hat dabei so e schwarze Mund aehalyh daß ich priesehtt den fee sden Riß nur in Gedante su gew ioez Awiyex gesagt lieu ich:-,,We«d«es weitere-, emiqe Hei-, wenn Ich dich e Fehtvet duhn kann, dann tahl an mich. Sag den Philipp un den Kak lie, daß ich se morae Mittag eckspeckte, ich sin reddig einiges zu prammisse.« Un dann sin ich heim· Bei Tfchinlo, wag hen ich geschafitl Das Haus is in mein Trabel e wenig necktecitet werde un ei tell jah, ich hen geichrobbt un gewasche, wie en Diebhenter. Am nächste Morgen hen ich die Kiis all uffgeiiaih als ob es der größte hallis deh wär un ich muß selbst sage, es hat alles so niet un so ilien wie e Pinn geguckt. Off Iiohks hen ich auch e Dinnerche dahin qewickzsi, das trat aatefeit. Lauter Ausrief-, tvo der Philipp un der Karlie gleiche duhn un for da ich es ait vergesse, ich hen auch noch o viel Zeit gehe-me, for die Kido e Liedche einzxcstudirr. Das is nach den ichsne Tuhn »Alle Vögel sin schon da« gar-ge, un hot gestatt: »Ach was sin mir doch io froh, jeder von unt Bunde, unsern Butter ist je t do, hier in untere Simon un e komme gleich zu zwei. denn der Karl e is dabei —- ach tvas fin mer ist so froh un so is die Mutter-« ister Evithor, wenn Se mich uii weg gew me wolle, will ich Sehne auch oerrothe wer das Poehn gemacht hat:«ich gen es ans allein amachti .ch den das is gar nit so ichlapoig un die M hen es all hei derz aus wendiq gewißi. Um zwölf Uhr is die Wehe-weitern gelaute komme an hat gesagt, die Memefohls dehte ietzt komme. Ja e Seeiesd hen ich hie Buwe an die Dshr aufs i gehabt, ei tell fuh, wie die Orge p eife hen se da qestanne un tvie der tipp die Dohr aufgemachi hat. do hen ie gestart zu singe. Es is arig riehrend wese. Von die Worte tvo ich gedieh gehabt heu, hot mer oss Mi bei den Singe nit vie! ver ftebn könne, answer ich den den Phil un den Karlie jeden e Kappie gemacht km so könne se »O später noch emal non-er lefe. Jch sin den Philipp un dann auch den Karlie um den Hals gefalle un ben jeden en aute große Riß aetowe —- mer muß doch ebbes dubn um sei Fiihling zu zeige un- dann den mer fe in den Deininaruhm ge Mskkfcht, wo mer uns zu den Dinner hingeboat ben. Mer ware grad im Begriff uns so recht gemiethlich zu unnerhalte, da tomme auch noch die Wedeötveilerfch errin. Gafch, das hat mich answer mähd gemacht! Müfse die denn auch immer ihre Nas dabei zeu! Awroer ich den doch unner die . erkumstenzes nicks sage könne un hen se for den Riesen gefragt, se solle Bin-net mit uns ben. O, mei, hat die Wedestoeitern gesagt, mir komme ja grad vom Effe. höchstens könne mer doch en Beif; nemme, blos, bitabs mer wolle Euch nit -disfepeunte. Do hen se sich dann hinaefeht un ich hätt e fünf Dahler Bild drum gewinn wann Sie, Mister Editbor, emol bätte seim tönne, wie die zwei We destoeilerfch einaebaue ben! Wei, die ben gesse, als wann se in drei Woche nicks mehr iwioer die Inn-g hätte kriegt un dabei ben fe schon emol e Dinner aebabtt Well, ich kann Jime saae. mer lernt die Mensche mit ie dem Daa besser kenne. Jn mein nächste Brief will ich Ihne noch mehr startlina Diwellopvments mache, wie Hex gebildete Mensch sich ausdkicke ubt. Mit beste Rieaards You-es Lizzie hanfftenaei. Kleines Mißverständnis-. Richter: « . .. Haber, Ihr habt also Euer’n Nachbarn einen S cha f s - kopf genannt! habt Jhr noch Was hinzuzufügen?« » hubert »Dante, Herr Richter —- ich glaub’, e s la n g t!« Frauen Standpunkt Er: »Herr Goldberger ist ein sehr reicher Manni« Sie: »Und sehr geizig und fchofel.« Er: »Du mußt einen Mann nicht nach feinen Kleidern beurtheilen!« Sie: »Nein —— aber nach den Klei s« dern seiner Frau lfin guter Kerl. A.: »Wenn meine Frau Geburtstag hat« kann sie sich immer wünschen, was sie will.« B.: »Was tviinfcht sie sich fo im Allgemeinen?« A.: »Ja den letzten zehn bis fünf zehn Jahren hat sie sich ein Klavier ge wünscht!« Ecke Bantoilelbeld. »Aber, lieber Freund, wie magft Du denn an einem Sonntag fo unrasirt umherlaufen?!« »Ja, weißt Du, meine Frau läßt mir jetzt einen Voll bart wachsen!« Freib. Gigerl: Ach, Fräulein, wenn Sie die Meine würden, gäbe ich die Hälfte meines Vermögens dafür hin. Fräulein: Ach. du lieber Gott, ob ich die fünf Grofrhen habe oder nicht! Enlant tereiilr. Fris: »Tante, ich weiß, wozu Du die Nase haft?« Taute: »Nun, wozu denn, Fris chen?« Fritz: »Damit Du sie überall hin einftecken lannft, wie Papa fagtt« Ekllåtlich. A.: Fräulein Erna tenommirte neu lich, ihr hätten fchon viele Herren aus den heften Kreifen ihre Hand angebo ten! B.: O fa. natürlich, zum Maßneh men, sie ift ia Verläuferin im hand schlthgtschölt ! I Gast: .Donnmvetter, sind die «Kn«ödel heut' aber klein!" Wirth: »Ach. wir haben jeht eine neue Köchin — so ein fchitchte«rnes, bescheidenes Wefew!« Unter Schriftstellerm W—· ’ f »Sag’ »wel, Waldomar. hast du schon einmal etwas geschrieben, was du am liebsten wieder aus der Welt schafer möchtest?« Gewiß, Anatoll Mtinen Namen auf deine Wechsel.« I sie senken-ists Man spricht in der Welt viel von der gelben Gefahr und von allerlei anderen bunten Gefahren, denen man gerade durch Verleihung irgendeiner schönen Farbe des Spektrums ihre Schreiten zu nehmen meint; leiten I nur spricht man von der schwarz I weißen Gefahr, , von der - — , Mir der Druclerfchwärzr. Einer der ersten, der vor ihr ge warnt hat scheint William Glad stone gewesen zu sein, der eines Tages mit Schrecken wahrnahm, welche Aus dehnung seine Bibliothet im Schlosse » Harwarden anzunehmen drohte. Eine ! von ihm angestellte Berechnung stürzte I ihn in die hellste Verzweiflung Er di I vidierte den Flächeninhalt der dritt ; schen Jnseln durch die durchschnittli che Jahresproduktion der englischen Buchindustrie und kam zu dem ver nichtenden Schluß, daß in 200 Jahren in dem Vereinigten Königreiche lein lebendes Wesen mehr zu finden sein dürste. Jn neuerer Zeit war eh der Inter nationale Bibliographische Kongreß der vor Kurzem in Brüssel tagte, der das Augenmert der Welt aus den be drohlichen Umsang gelenkt hat, den die internationale Literatur angenom men hat. Die gesammteBiicherproduL tion wird seit Erfindung der Buch dructerkunst bis zum Ende des neun zehnten Jahrhunderts auf etwa 25 Millionen Druckschristen geschäht Dazu kommt ein jährlicher Zuwachs vgn durchschnittlich 150,000 Büchern, während etwa 600,000 Artikel in Zeitungen und Zeitschriften dem Hirn des großen Heerwurmä Mensch in Tagesrationen als Nahrung geho ten werden« Eine Vorstellung von dem Umfang der geistigen Produktion aller Zeiten vermöchte man an der Hand eines Kataloges zu gewinnen, I der alle aus der geistigen Arbeit aller I Zeiten und aller Völker hervorgegan ! genen Werte verzeichnet und ordnet. I Ein solcher Katalog könnte natürlich t nicht einen einzigen Folianten umfas sen, auch nicht eine ganze Bibliothel von Fvlianten. Ein solcher Katalog wäre ein-ganzes Haus, und vielleicht csuch heute nur ein Haus-, nach eini gen Jahren vielleicht ein kleinesStadt viertel, nach 100 Jahren sicher eine lteine Gemeinde. Trotzdem ist ein sol cher Riesenweltkatalog keine Illusion mehr, er ist Wirklichkeit oder doch we nigstens ein respeitables Stück Wirk lichkeit: er ist veriörpert in dem gn ternationalen Bibliographischen n stitut zu Briissel. Wie verens angedeutet, wiu oas Jnternationale Bibliographische Jn stitut ein Welttatalog sein, der alles, nsas die Bibliotheten der Erde an Schätzen bergen, was täglich dieWelts literatur aus allen Gebieten mensch licher Bethätignnn hervorbringt, end lich alles, was anWissenswerthem die Tagespresse, periodische Drucktverte, Truckschtiften aller Art liefern, aus zeichnet, nach bestimnitenGesichtspunt ten registrirt und dem Gebrauch der Allgemeinheit zugänglich macht. Der Systeme, in der eine solche bibliogra-: phische Anordnung erfolgen kann, gibt es zahlreiche, sie bilden zusammen ei nen besonderen Zweig der bibliogrns phischen Wissenschaft. Das von dem Brüsseler Institut angenommene St) stem rührt von dem Aineritaner Deinen her nnd beruht auf dem De«;i malwesen. Alle Wissensqebiete sind biet in lOGruppen getheilt. immer von 0 bis 9, jede Gruppe wieder in 1» Settionen, jede Settion in weitere 10 Unterabtheilun en, und,»so fort, so das also, unt ein eispiel zu nennen, die Zahl 9678 bedeutet, daß der ge suchte Begriff der Gruppe 9, Seltion 6, Unterabteilnng 7, Fach 8 angehört Oder ein konkretes Beispiel: 1 bedeu tet Philosophie 2 Religion, Z Sozial toissenschasten, 31 Statistik, 82 Poli tii, 33 politische Oelonomie, 381 Ar: beitösragem Ast2 Finanzötononiie. 3324 Gelt-wesen Auf diese Weise ist nie Qrinurung ein Kinderspiel. Endlos scheinen sich die Schranke hinzuziehen, die in den Kellergewiilben der Brüsseler Bibliothel mit den Tau senden von Schubfächern gefüllt sind, die die Zettel mit den Titeln um schließen. Ein Jrrgarten von Reihen und Gängen, die doch wieder alle nach dem oben erläuterten System geord net sind, und aus denen die Beamten die gewünschten Jnfvrmationen förm lich hervorzaubern. Mit einer Sicher heit geschieht dies, die den Neuling verblüfft. Jch äußerte den Wunsch, die Schopenhauer Literatur kennen zu lernen, die dem Institut bekannt ist: innerhalb weniger als einer Mi nute übergab man mir etwa 1000 Zet tel mit den Namen von Leuten, die iiber Schopenhauer irgendioann ir gendwo irgendetwas geschrieben haben. Man ziehe dieNuszanwendung auf den Fall eines Gelehrten, der sich heute oft nur unter Schwierigkeiten die ein schlägige Literatur über irgendein Wissenögebiet verschaffen kann, ein mal weil er die Autoren nicht alle kennt, nnd dann weil et, wenn er sie kennt, nicht weiß, welche Bibliotyel das gewünschte Buch enthält, oder auf die Bedürfnisse eines Schriftstellers oder eines Buchhandlers, der irgend eine bibliographische Feststellung ma chen will. Aber damit ist die tiibne Konzep tion der Gründer des Unternehmens, der Herren Senator La Fontaine und Advolat Otlet, keineswegs erschöpft. Dem Institut ist vielmehr eine beson sdere Organisation fiit Jtonoraphie und allgemeine Doiutneniatipn ange pgliesert Jn diesem Sonderinfiiiut, i das unter Leitung des Herrn de Pot ter steht, finden wir alles das mai-l nigi, was nicht unter den strengen Be griff Bibliographie fällt Hier wer l iden in Photographien Darfiellnngen aus dem menschlichen Leben in feinen mannigfaltigen Erscheinungen aufbe wahre. lerne allgemeine enzyklopadie im Bilde, ein Museum der Masern, ein ungeheures Panorama der Welt und dessen, was sie enthält, ein illustrirtes Jnventar alles dessen, wag existiert hat und was der bildlichen Verlörpe rung zugänglich ist, sinden wir hier und alles wieder nach mehreren Ge sichtspunkten geordnet und nutzbar ge macht. Und nicht nur Photographien, auch Jllustrationen aus Zeitungen, Zeitschr-isten und Büchern sogar die illustrierte Postkarte fehlt nicht. Jch habe mir hier die Porträt-H Kaiser Wilhelms in allen Lebensaltern zeigen lassen, ich habe auch mehrere Abbil » dringen von Begegnnngen des Kaisers mit anderen Herrschern gesehen. Und hier kommen wir zu einer weiteren Ausgabe, die sich das Jlonographische Jnstitut gestellt hat: Es will die Zeit geschichte illusttiten es will der Zu tunst die Vergangenheit im Bilde be wahren. - Aber es würde zu weit führen, woll te man allen Spuren des großartigen Unternehmens nachgehen und aus die zahllosen nützlichen und manche weni ger niihlichen und vielleicht etwas spie « lerischen Einzelheiten das Interesse lenken. Nur ans die Bedeutung des j Instituts siir Handel und Gewerbe sei hier noch hingewiesen. Auch auf diesen Gebieten weiß das allwissende Organ Bescheid. Will zum Beispiel ein Kräu ser oder Fabrikant sich dariiber infor smirew was silr Systeme von Loto motiven es gibt, welches die historische Entwicklung dieses Beförderungemit tels ist« welche Firma diese oder jene ZMaschine liefert —- — das Institut weiß ; alles und verräth alles ——- sur J Cen ’ times. Es schickt die Antwort aus dei lne Fragen. es schickt dir Bilder zur besseren Veranschaulichung, es schickt dir Broschüren und Preiglnrantr. s Mit einem Wort: Das Internatio nale Bibliographische Institut ist ein llnikum, das die Bewunderung ter Welt verdient. Es ist ein grandioses Denkmal siir die Geister der Vergan: aenheit, ein Riesengedächtnisz siir die Geister der Zukunft. Goethes Wort von dein ,,vollen Menschenleben« war bildlich gemeint, hier, in diesem Kom lsler menschlicher Geistessruchtbarkeit ist es Zur That aeworden. K a r l H o e g e r. Ein Euer-geteilte tu Meers-« Die jüngsten revolutionären Un ruhem die in diesen Tagen die mexis ianische Nepublit erschiittert haben und die nur dant deui entschlossenen und schnellen Eingreifen der Regie rung rasch in ihre Schranken zuriickge » triefen werden konnten, lenken die Aufmerksamkeit wieder aus dies reiche und rasch ausbliihende Land, in dem der Reisende inmitten des farbenrei chen Treibens der Gegenwart noch heute auf die Ueberreste jener ältesten und höchst entwickelten anteritanischen Kultur stößt, die iui Attelenthum zu höchster Bliithe sub entialtete und nur durch blutige Kämpfe von Cortez ge brochen werden konnte. Fast ein Jahr hundert ist verstrichen seit dem Tage, da das erwachende Nationalbetvußt sein der Mexikaner zuerst sich auf lchnte gegen die Fremdherrsrhaft der Spanier und sie in langen blutigen Kämper die Freiheit und die Selbst siändigteit errangeu. Aber wie unaus haltsam sich auch seitdem. unterstützt von den reichen natürlichen ttitilfszguels len, die Entwicklung deg Landes voll zog, nicht alle Anzeichen sind geschwun den, die die Gegenwart verbinden mit den dunklen Zeiten seiner Geschichte und auch in dem heutigen Merito be obachtet der Fremde bisweilen noch jene seltsame Freude am Gratisigen, jene Lust am Blutigeu, die als- eine Erbschaft der ersten abcnteuernden spanischen Eroberer noch heute fortzu leben scheinen. Jn «The World To Dan« schildert eine Ameritauerin, Mis-. L. M. Woodruss, einen jener barbarisch anmuthendenStietiämvse, die allionn täglich, trotz des Verbotes des Gesetzes, in Merito stattfinden und von Sonn tag zu Sonntag »ausnahmstoeise« er laubt werden. In aewaltigen Men gen strömt an solchen Tagen das mexikanische Volk hinaus zur Arena: wer einen Platz haben will, muß bei seiten sich aufstreichen Zehn, acht, sechs, fünf oder zwei meritanischc Dollar werden siir das Schauspiel geopfert, die beiden Hauptntatadore bekommen 5000 Dollar fiir jedes Auftreten und in der Saison noch 20,000 Dollar ex tra, und die Regierung bezieht aus den 15 Prozent lfinnatmieantheik die ihr zustehen, sehr beträchtliche Sinn men. Das Schauspiel selbst aber-, das diese meritaniichen Stiergesechte bie ten, übertrifft bei weitem die Furcht barteit der spanischen Stierkämpsex auf armen alten Klepperm denen sorg lich die Augen verbunden sind. traben die Picadores in die Arena, und an den wehrlosen, zitterndem verängstig ten Pferden sättigt nun der ausgereizte Stier seinen Rachedurst. Miß Woodruff erzählt einige Ein zelheiten, die ein anschaultches Bild geben von diesen grauenhaften Kämp fen. »Der Stier ist es milde, an den flinken Bandillervs umsonst seine Kraft zu vergeuden; mit Hinunter laufenen Augen wendet er sich nun he qen die Picadotes und gegen die Pfer de, die mit verbundenen Augen nicht ahnen, welches Schicksal ihnen bevor steht. Der Reiter sterntnt die Lanze ein, er trachtet den Stier zwischen den Schutterblätern zu reffen. Hier gelingt es»dem nzijthenden Pullen eine sper Mil Ocll kallctll zu paart-. e-« »u« es hoch in die Luft, dem hilflos stöh nendenThier wird der Bauch buchstiib lich aufgeschlitzt und breit und blutig auellen die Eingeweide hervor. Starr var Entsetzen und von furchtbarem Schmerz aepeinigt. hinkt das blinde Thier weiter, mit den eigenen Hufen stolpert es iiber die heraushängenden Eingeweide, stürzt. rafst sich iichzend wieder auf . . . Jch wandte mich ab, um das furchtbare Schauspiel und das allmähliche Sterben des gepeinig ten Thieres nicht mit-ansehen zu mits sen. Jn den meisten Fällen werden sie rasch beiseite gezerrt: den hilflosen Thieren steckt man -dieEingewei-detvie der in die Bauchhöhlen, die Wunde wird mit zwei, drei groben Stichen wieder zugeniiht und wieder muß das zitternde Thier hinein in die Arena, um nach wenigen Minuten zum zwei ten Male von dem Stier gepackt zu werden« Durchschnittlich werden jedes Mal acht Pferde aus diese einsetzen erregende Weise qualvoll zu Tode ge martert. Das Aufregende des Kamp fes versetzt die ganze Zuschauermenge in einen Zustand frenetitcher-Begeiste rnng, der jeder Blick für das Erbärm liche dieses Sabausviels schwindet. Der Anblick des fließenden Blutes unter -ti5bnen und Zucten der verendendeu Pferde scheint den Schaulustiaen zum hifchsten Genuß zu werden. Und dies erstreckt sich keineswegs- auf die Mexi taner allein, bei denen man sagen könnte, daß die altspanischen Tradi tionen, Gewöhnung und vielleicht auch der Voltscharatter diese Freude am Grausamrn erklärlich machen würden. Auch die Amerilaner und Europäer, die längere Zeit im Lande gelebt ha ben, verlieren den einstian Ekel, und man kann bei den Stiertämpfen eine ganze Anzahl amerikanischer und eu ropäischer Damen sehen, die mit leuch-. tenden Augen und mit vor Erreaung zitternden Lippen aus das Blut star ren und an dem Schauspiel sich wei den. Genau wie bei den Eingeborenen entloctt hier die verwegene Geschicklich keit eines Bandillero, der dem Stier den biindergeschmiickten bunten Wider haten in den Rücken treibt, einen Taumel der Beaeisterung, schmale blasse Frauen springen auf, ihre Wan aen rötlsen sich, ernrunternde Zurufe schallen iiber die Arena, und wie die HMerilaner den Kühnen durch Anmer sen von At1selsinen, Zigarren usw. ih - ten Beifall bezeugen, so fallen hier von set-lauten schmalen Händen geworfen, unschuldige Blunienstriiufke auf den blutgeträntten Sand. Und dies von Frauen, die die sorasamste Erziehung genossen haben. die ihre Jugend in den Zentren ältester Kultur verbracht ha ben nnd deren Geistes-leben von Kind heit an aus die Bahnen der Verfeine rung gelenkt wurde. Dem Soziolos geu bietet sich hier ein interessantes und ernste-J Problem das des Stil-: diulni trohl werth wäre . . -- Ein ZcheeCensvud emi- unseren Tagen. Den nenenMittbeiluugen des engli Hschen Forschunggreisenden Hoireg über »das Schreckenisregiment auf der Insel Sachalim der russischen Straftolonie Jan der Nordlüite Sibtrien5, entneh ; nien wir folgendeg: J Auf der tleinen Jnsel Sachalin sind s an 8000 Mörder jedes Alter und Ge jschlechte eng zusammengepfercht, nnd nichts ....rd aetl)an, um ilsre bösenLei denschasten zu ziigeln oder ihr- tranken Naturen zu bessern. Die Insel Einhalten »die Jnsel der Mörder«, iit einer der ödesten nnd un s aesundesten Orte der Welt. Kälte und l FenchtigteiL tödtliche Winter- und Schneestiirme mit kurzen Zeiten über-« mäßiger Hitze machen das Klima zu dem denkbar nngiinstigsten. Thatsiich s lich sind die meisten Bewohner der Jn sei Mörder, mit Ausnahme der Beam ten nnd Soldaten, und der wenigen Leute, die geringere Vergehen vegangen haben Die Sträslinge touitnen tu TWJ oder mehr ans eigens dazu eingerichteten Damvsern an, zwischen den Decke sind eiserne Käfige für sie angebracht Die wenigen Beamten könnten diese Horde von Miit-dem sonst nicht in Ordnung halten. Manchmal suchen sie sogar aus denStahltäfigen auszubrechen er morden einander, erstechen die Wärter und machen einen HöllenliirnL Fiir diese Zwangslage ist ein Echlanch mit dem Dainpstessel ver bunden, nnd tochend heißes Wasser wird anf die Widerspenstigen gespritzt. Im Gefängniß zu AlesandroivsL der Hauptstadt der Insel, sind 600 Streif linge in vier Räumen nntergedracht, die nur 50 Leute fassen; die meisten werden verrückt, die gliicklicheren ster ben. Jst kein Raum vorhanden, so werden die Sträslinge in Eins-teilnim gen gehalten manchmal versuchen sie zu fliehen, geber bei jedem Versuch, der entdeckt wird, werden sie niedergeschosi sen. Die Wälder sind voll von ent prnngenen Sieäslingen, die wie die Wilden leben und andere, die sich ein Heim schaffen möchten, ermorden. Zu den wenigen Gefangenen die keinen Mord begangen haben, gehört Oberst Grimm, der wegen Vertauss mititiirischer Geheimnisse an M fremde Regierung zu zehn Jahren wangsarbeit verurtheilt worden i r ist an Händen und Füßen g est kund die rechte Seite seines Ko es ist s ganz kahl geschoren i Die Mörder erziehen eine Bevölke , rung junger Mörded bei denen die ver ebten Eigenschaften noch verfcharft sind Das Verbrechen hat hier in allen Formen seine furchtbarste Entfaliung erreicht Jst denn hier teineHilfe zu schaffen Könnte doch hier die Kirche Mit Mis sionaren als Friedensbote-r rings-eier nnd verfuchen die Unglückltchen zur Betebknua von ihren Sünden zu drin gen und sie auf bessere Wege zu fähreni C. v. Wedel. Wte schweben die Vögel? Der französische Physiker Marcer Deprez hat der Acadämie des Scienees über Experimente berichtet, die zeigen sollen, wie man es sich erklären kann, »daß die Vögel, ohne auch nur die lei ssefte Flügelbewegung zu machen, in der ILuft schweben und selbst gegen den Wind vorriicken können. Deprez be Jintzte für ein erstes Experiment einen xklcinen Wagen, der oben an einer fStange ein einwärts getriimmtes lAluminiurnblech trug; der Wagen wurde auf eine schiefe Ebene gestellt, auf der er natürlich unter gewöhnli chen Bedingungen hinabgleitet. Läßt man nun aber einen Luftftrom auf das Alnminiumblatt einwirken, und zwar unter einem bestimmten Winkel, bei dem man jedoch ein befchleunigtes Hin abgleiten des Wagens erwarten sollte, so tritt dies nicht ein, sondern dieser steigt aufwärts. Noch instruktiver war der folgende zweite Versuch. Ein rechtwintliges, leicht geneigtes Altwi ninmbliittchen stellte die Flügel eines Vogels dar; auf der untern Seite war ein kurzes vertikales Aluminiumstiick als Vogeltörper befestigt. Durch vier Ringe an den Ecken des Blechs gingen zwei horizontal ausgespannte Fäden, um das Ganze schwebend zu halten. Richtet man einen aufsteigenden Luft ftrorn zunächst unter einem sehr schie fen Winkel, etwa von rechts nach links, gegen diesen Aluminiumvogel,so weicht er nach lints aus; durch allmähliche Arndernng des Winkels bringt man es aber dahin, daß der Vogel unter leisem Zittern an einem einzelnen Punkte schwebt, ohne sich also vorwärts oder rückwärts zu bewegen; er verläßt dabei alle Augenblicke die tragenden Fäden, und solche würden ohne Zweifel ganz entbehrlich werden, wenn es fiir das ltlräne Objekt praktisch nicht sehr schwierig wäre, den richtigen Winkel und die Stärke des Luftstroms ton ftant zu halten. Aendert man fchließs ,lia«, in gleichem Sinne den Winkel noch tnrrbn so bewegt sich der Vogel sogar von links nach rechts dein Luftstroni entgegen. Die Erscheinungen erklären sich nach dem Satz von der Zerlegung einer Kraft im Sinne des Kräftepa »rallelogrammg. Fassen wir genauer idas zweite Experiment ins Auge. Es wirtt hier auf das kurze Aluminiun1 ’stiict eine horizontale Kraftlomponens te. die der horizontalen Krafttompo nenie des Luftstroms gegen das geneig jte Aluminiuinblatt entgegengesetzt ge s richtet ist; ist erstere kleiner als die letz tere, so bewegt sich der Vogel gegen den iWind; ist sie größer, so wird er vorn »Wind getrieben; sind beide gleich, so hält sich der Vogel in der Schwebe. Die Beziehung hängt ab von der wirksa znien Oberfläche des Ganzen und der des kurzen Alrrminiumstiirles, sowie ; von der Kraft und Richtung des Luft »stronie5. Deprez hat berechnet, daß »sein Aluminiumvogel nur dann gegen den Wind schwebend vorriicken kann, wenn der Winkel, unter dem er gegen die Horizoniale geneigt ist, kleiner ' bleibt als der Winkel. den diese mit deui Luftstroni bildet. Deprez glaubt, Jdafz eg in der Natur genau so zugehe, Hund daf; so die Vögel gleichfalls ohne geringste Flügelbewegung schweben. Sehr wichtig sind I diese Experimente snatiirlich fiir die Flugprobleine der sAcroPlane Wenn man es durch eine »mecl«,anisrhe, wenn möglich automati Ische Vorrichtung erreichen könnte, sich Jder Windströmung so anzupassen, wie ieLs offenbar die Vögel instinktiv ver »niö·aen, so könnte man ooraussichtlich inicht nur in der Luft schweben,sondern J auch mit geringen Kräften große Flug .gesn«.windigkeiten erzielen. ——--. - .—.-.«... z —- Die jährliche Bevölkert-»gew Hialune in Deutschland beträgt etwa IMUOUO Seelen. Es ist klar, daß al Ilein diese Zunahme Handel und Wan del ganz beträchlich beeinflußt. So « lllsisscn jährlich etan Zin),0(lll neue Wohnungen nur allein fiir Minderhe inittelte geschaffen werden« Aber es unle auch siir Nahrung gesorgt werden. Nur um den erhöhten Bedarf an Milch zu beschaffen, muß die deutsche Land wirtschaft alljährlich 12,00() bis ist, (l()0 Kühe mehr einstellen. —-— Stahl und Eisen lvird schon von Homer ictwa 1lslln v. cihrl unter schieden: er nennt den Stahl Fing-nos, das blasse Metall Heute noch fertigen die Jndier nach Jahrtausende altem Verfahren ihren berühmten WuzstahL —-— Die größern deutschen Vanken haben in der Zeit von 1888 bis Ende 1906 ihr eignes Betriebskapital so wohl als das Kapital ihrer Depositoi ren fast vervierfacht. Es betrugam 31. Dezember 1906 85,900,000,000.