Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 18, 1908, Image 1

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    Nebst-to Absatij Hm
Nebraska
HIJIIIIIEIIIZBIW IIIde VIIIIIII
JanrgIIng 29 GraIId IslIIIIT Nebraska Freitag den 18 September 1908. » NIIIIIIIth 4«
CI
Aus dem Staate.
’ Ztn Hatten-;- nmd tür den 14 ,15.
und 1·;. Oktober ern »F ontrertest« ver.
emsian
« Werk Theye von Wurm-re glitt neu
lleh n. n einem Strobfchober gerade auf
svden Stiel erner Gabel und wurde schwer
verletzt Sein Arzt sagt er hat Aussicht
auf Genesung
« T «- Stallgebäude von Jobn
Schnur-te und Ol. I. Smlthin Nebraska
Cuy wurden arn Sonntag durch Feuer
zerstört Der Schaden, welcher nur zum
Theil durch Versicherung erseht-sich be
trägt über b2,000.
O Ernen schlimmen Unfall batte Geo
Ouctsssan bet Beatrice beten Herrscht-m
Denn Wenden kippte der Wagen unt und
Ermatten feel herunter, gerade in feine
Gabel, part deren Zinsen einer ihm
durch’S Bein drang. Außerdem wurde
er arg verschont-en
« sit-natur Ort-eng von Oklahoma
wird an folgenden Daten ln den berste
henden Staaten demokratische Kann-ag
nereden halten: Tekarnah, 21. Sept.;
Pender, Use Hartlngtan, 24.; Plain
vtew, 25.; Madtsan, 26.;Rarlh Platte,
30.; Stroms-barg, l. th.; David City,
2·; Servarty Z; und Utica den Z»
Abends-.
« Harold tfafterfan von Sheltan siel
am per-gen Sonntag Abend beten Spiel
von einer Ruttchbahn und brach beide
Arme am Handgelenk. Jnfolge der
großen Schmerzen, dte er ausstehen
mußte, trat anr Freitag Kinnbackem
krarnpr ern, und starb der unglückliche
Knabe nach am selben Tage. Der
Knabe botte Man einmal beide Beine
gebrochen.
« Ler 7sifähiige Farrner I. G. Ro
gers von Franklrn wurde am vorigen
Donnerstag beim Heuharken getödtet,
indim feine Pferde ihrn durchbrannten.
Beim harken fiel er und blieb
seit einem Fuß am Gestell der Barke
hängen- Er wurde fo über eine halbe
Meile weit gefchleift. Er war todt als
rnan die Pferde zum halten brachte, und
hing noch an der Darle. Wenige Tage
zuvor fiel feine Gattin und brach einen
Arm.
« Weil ihr Gotte sie mißhandelt hatte,
wollte iirau Albert Bennis von Ornaha,
an sitz Williaiii Str. wahnhaft, letzte
Woche Seidstniord begehen. Sie raffte
ihr rehn Monate altes Kind in ihre
Arme auf und begab sich an daa llfer
des Missouri, uiri sich und dag Kleine
zu eitranlen. Nachbarn erriethen ihr
Vorhaben und sagten es dem Polizisten
Drigeoll, welcher ihr folgte und sie kaum
zehn Schritte vorn Wasserkand einholte.
Der Fall wird näher untersucht
« Ter Countygefangene George Sä
ger non Ogallala, welcher wegen fchrvins
delhafter Piaanerkäufe in Haft ist,
oerfuchte am Donnerstag Abend lehter
Woche das Courthaus, in dessen Erdge
schoß das Gefängniß sich befindet, in
Brand zu stecken. Er hatte in der Decke
feiner Zelle ein Loch gemacht, und daf
felbe rnii Panier und Lumpen, die er
vorher mit Petroleutn getränkt hatte,
ausgestapr Darauf zündete er diefe
Züllung an. Ils ihm das Feuer genug
Vorsprung zu haben fchten rief er urn
Dülfe Der Countyelerk und eine ganse
Unzahl von anderen Personen eilten her
bei, und organisierten eine Eimerbrigadr.
Der Fußboden wurde oufgeriffen, und
bald war man des Feuers Herr.
« Ter Grorerylaben von George
Calling an :«· und V Straße in Lin
roln brannte am Samstag Abend theil
weise nieder. Hr. Colltns war rnit ei
ner Lampe tn den Hinterraurn des Las
bens gegangen um beim GasolrnsAuss
messen zu leuchten, und fing das Gasc
lin Feuer· Die Flammen verbreiteten
sich sehr schnell, nnd Frau liollins,
die sich mr oberen Stockwerk besond,
mußte mit ihrem Kind aus bern Arm
durch«g Fenster springen, unt sich zu ret-.
ten. Ein Clerk welcher seine sämmtli
chen Ersparnisse, über 81,000, in einem
Koffer aufbewahrt hatte der in der zwei-;
ten Etage stand, eilte vie Treppe hinauss
und gelang es ihm rnit knapper NothE
seinen Koffer und sich in in Sicherheit
zu bringen. Frau Callins trug eines
Verstauchuctg ihrer Fußgelenke bat-enz»
sonst blieben sie und ihr Kind unt-erlebt.l
Der Clerk verbrannte sich ble beiden
Arme ziemlich sthlinrrn bei der Rettung
seines Kaisers. Der Inhalt bes Ladens’
wurde sasi sämnrtlieh rutnirt
--—.-.-..,-H « —-·...-.
CÅIWOZIA
Ieise at- llss sen-. litt tttr lmntstMlhI
III-e
Mit
— s
« Am Dienstag wurde die diegjährige
Jagksaison eröffnet, und hob iin ganzen
kSiaate eine regelrechte Schlächierei non
FWildgeflügel aii.
« Agenien einer Kassenschrankfirma
oertaiiften an »Form« m Cloy Couniy
32 feiert- iind diedessichere Geldichiänke.
. « Franc Masterg von Hastings, wel
cher den Namen des Fariners J. H. Los
lsee auf einen Check fllr 017 feste iind
Ydann mit dein gefälfchteii Papier Kleider
Feinzukaiifen suchte, bekannte sich oots
Wicht-r Coicoran schuldig und wurde zei;
lseinen-i Jahr Zuchthaus verurtheilt -
« Ein Anstieicher Namens J. A 4
Caates von Süd- Omaha stürzte am va« ;
eigen Donnerstag von einein Geiüst in
den Hosen der Armaiir Packing Co. und
ttaih zwei Stunden später an feinen
Verlehiingem Er fiel 80 Fuß nnd
brach einen Arm, ein Bein und mehrere
Rtppenz außerdem erlitt er nach innere
Verletzungen.
« Weil er angeblich seiest Kandin(
Vertha Hercht das Portemonnoie ge
stohlen hatte, wurde der Schuster Jahn
Voe aon Süd lSter Straße in Omahai
zu 825 und Kosten verurtheilt. Die(
Frau erzählt sie hade ihm einige Schuh- !
ichnüre adgekanft und ihr Parteinannaie
auf seinem Ladentisch liegen gelassen.
Als sie zurückkam iiin es zu holen, de
haiiptete Doe nichts davon zu wissen
Lehteier hat Berufung eingelegt.
« Knapp dein Tode durch Schlangen
biß entronnen ist oer Former Mart-in
Pettit oon Benkelman Er traf iteultch
unversehens auf eine Klapperfchlaiige,
iind diefelbe biß ihn in’s Bein. Er
schnitt die Sange des giftigen Repiils,
welche stecken geblieben waren, heraus
und hielt diefe Maßregel für genügendj
sicher um alle Gefahr oer Vergiftungi
auszufchließem Er fchien damit auch!
Recht behalten zu fallen, aber am näch-(
sten Tag fchwoll bas gebissene Glied doch(
an, und ein dann fchnell gerufener Arzt
konnte ihn nur nnch oielftünbiger Arbeit
oor dem Tode retten.
« Nohrungsmiiiettonsmissionår Joha
ion war in leyter Zeit fehr mit Anhän
gigiiiachung oon Klagen befchäftigt.
Folgendes sind einige der Klagen: P.
Smtth, Nokebh, und P. L. Cullen oon
Uihland, wegen Verkaqu fauler Eier
am einen Ladeneigenihüiner; zwölf Ne
staureiteure Lmaha’g, wegen Vertaiiis
stark gewäfferier Milch; E H· Rötger
ooii Berltng und zwei andere, wegen
Entgegennahme von Nahniproben ohne
Erlaubniß und L. Haufen oon Blatt,
wegen Verlaufs non Wein, der über
5 Prozent Alkohol enthielt und nicht
markirt war.
D e r Luftfchifier Orotlle Wright
machte letzte Woche am Mittwoch bei Fi
Meyer, Va., eine Fahrt mit feinem Ano
plan die 57 Minuten dauerte. Er steu
erte in allen Richtungen, und legte von
36 bis IS Meilen pro Stunde zurück.
Dies übertrifft den Netord des Franzo
fen Leon Delagringe um 28 Minuten. s«
D i e Lichterfcheinungen im Osten und
Norden welche Verfchiedene am Freitag
Abend fahen, wurden auch weiter östlich,
in Omaha und Ehteago, beobachtet«
Diefelben waren oon magnetifchein Ur
sprung, dein Nordticht verwandt. Aug
Chieago wurde berichtet daß dadurch der
Telegraphendienft ösilich oon da faft eine
Stunde lang unmöglich gemacht wurde·
Vor etwa 1245 Jahren wurde hier ein
ähnliches Leuchten in der Luft beob
achtet
D a d republikanische »-State Jour
!nal« von Lineoln kritisirt die Garantiel
loon Bankdepositem welche Bryan be- I
kanntlich besürworiei, und welche derns
Land von großem Nutzen wäre, in sol—1
gender hirnloser Weise: »Eure politischel
Partei kann ebenso wenig zinanzpaniken s
abwenden oder vsihüten helfen durch
Sicherung der Bankdepositen, als eise
große Dürre durch einen Akt dea Kon
gressed in gute, regenreiche Zeiten umge
anderi werden könnte. « Es kornmtnoch
besser: »Es schadet einer Gegend oder
Gemeinschaft nicht mehr, Dollar sür
Dollar gerechnet, wenn eine Banksallirt
als wenn ein Kaufmann, der ebenso viel
schuldet, Pleite macht. Eine verkrachte
Bank schadet den Geschllsten nicht
mehr als eine insolvente Eisenbahn, 2c.«
Wir sragen, W e r kann es besser verwin
den, Geld zu verlieren, ein Taglöhner
oder Farmer, der sein mühsam Erspar
ted in einer Bank deponirt hat« oder das
Wholesalespons welches dem Kaufmann
Waaren geborgt hat, eine Eisenbahnges
sellschost oder dergleichen? Man sieht,
vor dem grsdsten Unsinn schrecken diese
Mdlätter nicht zurück wenn es gilt,
dein Publikum einen Bären auszudinden.
IFHOOMHHWOÆPENGEW
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Relie-svrrefpvndenz« «
Vsst Richard Chinan
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(,’t-oitiekmtto« nnd Echtnkk ,
Am Abend des 1:t. Augnft von der
Rund-eile noch Leipzig tutückgekeh t,
uerlief die folgende Woche dort ieht
lchnell, indem Onkel Mond Göhrtng
und meine beiden Couiinen nebst Fami
lien Teichert in Linden-»in nnd Giöber in
Gohlis unfern Aufenthalt f- hr angenehm
machten. Leipzig mit feinen Vorstädten
zählt ungefähr 500,000 Einwohner nnd
hat vieles Schöne und Jntereffante auf
zuwetfen Die Vorbereitungen für die
am isten Sept. beginnenbe Herbfimeffe
waren bereits im Gange; der Großhank
del bei diefer Messe ist ganz enorm; Ver-«
treter aller Länder des Erdballs sindenx
sich dort zufammen· Der große Raths
Keller im Erdgelchoß des neuen Raths
hattfeg wo nur Wein feroirt wird, fowtei
das nahe gelegene Cofe Bauer, der Pol-i
mengarten, die alte originelle Bauern
stnbe fotvie der Charlottenhof in Linde-»
nati sind empfehlenswerthe Plätze zu be-;
suchen. Am 20 August Vormittags Si
Uhr verließen wir Leipzig nnd nach du«
siündiger Fahrt trafen wir in oer Welt-;
ftabt Berlin ein« Herr Wm. Fromm«
ein alter Freund oon Louig Beit, welchen
toir arn felbtgen Tag noch ouffuchtett,’
gab uns werthvolle !)lathfchläge, nnd so
verloren wir keine Zeit die Scheitel-wür
digkeiten Berlioz fogleich zu besuchen.
am nächsten Morgen begannen wir nntH
dem königlichen Schloß, bei der Wunde-i
rang durch dlefes Schloß bekommt jeder;
ein paar Nummer ji« Filzpantoffeln
iiber die Schuhe unt den getäfelten Fuß-»
boden nicht zu fchädigen. Der Koifers
Vom, das alte und neue Mttfenm aml
Lustgarten, waren die nachsten Besuch-;
von den Tusend Museen nahmen wir
noch verschiedene vorübergehend inii «
Sehr zu empfehlen ist die Ruiidiahii
nach Potsdarn, welche wir uniernahnien,
dieselbe beginnt beim WeltteisesBü
reau unter den Linden, nach dern Reichs
kanzler-Palais, Palais Prinz Friedrich
Leopold, Kaiserplah, Thiergartensiraße,
Kinsüistendamni, Charlottenburg, Hal
lensee, durch den langen Gruneivald, sehr
schöne Tour; nach Wansee, an der Haiiel
vorbei über Glinicherbiücke durch die Kö
nigstraße nach Bote-dank Hier besorgt
der Führer die Billete durchs Schloß
und die GainiionsKirche mit Ruhestätte
Friedrichs d. Großen und Friedrich Wil
helms l. Ganz durch die Köiiiglichen
Gärten und dann durch Schloß »Ganz
Sorici« Pronienade, über die Terassen
und durch das neue Schloß Friedrich des
Großen und die historische Mühle, dann
rukück per Automabil durch den Grum
wald, dei- Thiergartenniit Sieges-Allee;
durch das Brandenburger Thor nach dem
Reisebiireau unter den Linden. Diese
Tour beginnt Morgens 10 Uhr und dau
ert bis i) Uhr Abendg, kostet ts- Mark
a Person und liefert die Gesellschaft noch
ein ertra gutes Mittagessen im Hatel
Stadt Königsberg in Votgdain Man
lernt und sieht mehr aus diese Weise in
einem Tag als man erreichen könnte wenn
man selbst versuchte diese Tour ru unter
nehmen, roo man vielleicht in drei Tagen
nicht inehr ersahreii würde. Von den
vierzig Theatern in Berlin konnten wir
eben nur einige besuchen in der kurzen
Zeit. Jin neuen königlichen Schauspiel
hiius sahen wir die Wagner’sche Oper
«Lohengriri,« ini neuen Lustspielhaug
»Die blaue Instang serner iin Meiropol
Theater »Das nruß man seh’n« eine
Operette, lokale, politische und weitge
schichiliche Sachen Deutschlands und sei
ner Kolonien behandelnd; dann die
Stettiner Sänger im ReichshallensTheas
ter, sowie iin Apollo-Theater ein erster
Klasse Variete. »
Berlin ist die Stadt großer nnd pracht
voller Deiiknililer. Jeder öffentliche
Platz ist reichlich geschmückt von solchen.
Von der mächtigen seist 200 Fuß hohen
Siegetisiiiile hinter deni Brandenburger
Thor aus dem Rönigsplah gelangt nian
in die SiegegiAllee, welcheniit 32 Mor
mor-Standbildern kie Hohenzollein
vom zwölften bis neunzehnten Jahrhun
dert von Albrecht d. Bären bis Wilhelm
l darstellen. Diese Siegesallee ist eine
mindestens 200 Fuß breite Straße-, mit
diesen Its-« Tenlmälern, til an jeder
Seite, vielleicht 60 Fuß von einander
mit schönen Blumen und Ansehunin
rungen zwischen den Statuen und Baum
einlagen zwischen den Fahr- und Fußwe
gen versehen. Die ganze Zusammen
stellung macht einen iinoosanten Gin
druck.
Das Leben Berlin-, bei Tag und bei
Nacht ist unbeschreiblich. Hier heißt’s:
»Das Wasser ist stir die Kinder, uns ist
der Wein geslinder,« oder auch: »Ein
böses Weib und sum-es Bier behüt der
Dimmel Dich dafür; Trinke, liebe, ran
che, bis sit-n letzten Dauche.«
Bargainsiliereclc.
Immer etwle im Gange.
Zwei-Stück
Wasch-Anzügc
für Frauen, wertb bis- w. Ists-u
Auswahl so lange sie vorhalten
82.95
Spezieue Auswahl non
chcnschirmen,
Ober-weil von farbige-r Seide,
Halbcr Preis.
Waichstoffc
5c Yard
» Dieser Preis wurde auf glän
! kende Quotttäten gefeht me ftüher
» verkauft wurden zu 1«c, Lkpc Jst-c
und SU- die Ihm
Lang-: Miglitm Länge-! von feinen
l«"c-Gükc
Flannelcttcn
5c Yard
, ,
N
Laden schließt ti Uhr Abends- uusgmomncm Emnstag um 10 Uhr· l
T Tu- Wirthichaften, die großen undl
prachtvollen Weinstuben, Cafes und
Ret"tmtrants, Teinkpaläste und Kondttw
reten sind wohl nirgends großatttger
und xahlkeichet als in Berlin; eS nur
nng vergönnt etc-e Anzahl der besten zu
besuchen, doch muß man Monate dort
bleiben um einigermaßen herntnzuconr
men. Um Sonntag Abend z. U. ver
suchten wir in Begleitung des Herrn
Fromm, dessen Frau und Sohn tin Re
sinntnnt Rheingold May zu finden: dtes
war absolut unmöglich, indem jeder Etsch
m den verschiedenen Tnnhäten besetzt
»amt. wir wanderten dann noch durch
mehrere große Mestauianig nnd fanden
schließlich in der »Ti"aube« Platz.
llm das hier herrschende Leben in be
greifen muß man Nachts iim lu Uhr
eine Tour durch die zkriedrichi Leipziger
und Poisdameistraßeri machen; man
isieht dort das Gewühle auf der. Seiten
lwegen, und das Kreuzen an den Stin
-ßenübergängen ist sehr beschwerlich und
fast gefährlich, gehemmt durch die oielen
Droichkety Autoinobile und Straßen
bahnen, welches tn’g unbeschreibliche geht.
An oielen Restaurantg findet man die
Anichlagezettel ,,.5eonzert bis Morgenos
-i lihi,« sobald eben die Theater und
Openihäuser gegen ll Uhr sich leeren,
beginnt das Leben in den lFaieS, Bier
und liieinhallen
Vom Kreuzberg aus, ein ostmaliger
Sandhiigel, wo das NationaliDeiitmal
steht, hat man eine schöne Aussicht auf
dao Häufermeer Berliit’s; die Umgebung
des Berges bildet den Viktoria-Port mit
einen-i künstlichen Wassersturz und so ist
vom Sandberg nichts mehr zu sehen.
Auch besuchten wir Hagenbeck mit seinem
Heer von dressiiten Löwen und cirea W
lhgbärem somit haben ivir in den neun
Tagen Aufenthalt einen guten Begriff
oom Berliner Leben bekommen. Am
Sonnabend den 22 Aug. brachte uns
das Dampfroß nach Hamburg wo wir
die wenigen Tage bis Juni Iz. Sein-, den
Abgang unseres Schiffes, der Kaiserin
Augusie Viktoria, noch verbringen
Wie ich schon früher erwähnte, gehen
»in Hamburg große Uimvälzungen vor
sich und je mehr man herumkoninit,desio
mehr bemerkt man wie an verschiedenen
-
i
t
l
«
Stellen gaiqe Blockg abgetragen werden,
wie der Dichter sagt, das alte stürzt und
neues Leben blüht ans den Reinen.
Hamburg hat eben lange stillgettanben,
zum Theil durch Unglück wie Cholera
und Zwist-T aber die alten, engen, dem
Gesundheitgrnstand nachtheiligen, Höfe
und Straßen müssen weichen und breite
»ren, modernen Gebäuden und besseren
Straßen Plah machen. Unser Grund
Island Stadtrath könnte recht gute Er
fahrungen bekommen, würde derselbe
einmal mit ung durch den weltberühm
ten, vielleicht l,000 Acker umfassenden
städtischen Hamburger Friedhof wandern
ges wiiaoe feorniaug reinem der Herren
in den Kopf kommen, die vor mehreren
Jahren geplanten Anlagen, wieder über
den Haufen zu werfen uin den Verkauf
einiger Griibftätteii zu gewennen. Die
Anlagen deg Hamburger zriedhofs sind
wirklich wunderbar und fehenswerth; es
ist eine gewisse Genugthnung die Ver
scholleiieii einein derartigen Platz Fu über
weisen, und der Hniiibiirger ist iriit Recht
stolz auf seinen Friedhof. Es ist et
wüiischt, daß die Bürger Grand Jst-lande
daiuui sehen den dortigen ftädtischen
Friedhof weiter rii verbessern und ver
ichönerii, uni den Verfchiedeiien eineit
würdigen Plan in iuidineii und den Hin
teibliebeiieii eine angenehme Besiichdftätte
zu bereiten
Mit dein heutigen Tag, den Z. Sep
tenibek, fchliefzt iinii unsere Deutschland
reise, iiideiii wir morgen iii aller Frühe
iiach Curhafeii übersiedeln uin das Schiff
zii erreichen welches uns der lHeiiiiath
wieder zuführt. Somit fällt der Vor
hang an dieter Seite deg Oceano. Un
ser County Anwalt Arthur Mayek mit
Familie, sowie »Frau Fedder verließen
Hamburg beieitg gestern, um mit dein
Schiff ,,.i)aiiibnrg« abzureisen.
lHamburg, den L. Sept. MUS.
D a ß das Volk Deutschlands für eine
große nationale Sache begeisterungdflihig
ist« ist daraus ersichtlich daß die veran
staltete Sammlung für Zeppelin aiii W.
Augqu bereits den Betrag von 3,400,
LOOO Mark eingebracht hatte.
Hi. Win. J· Bryan ivill srei sein
allen Klassen gleich in dienen, und frei
von allen Versprechungen an Einzelne.
,Die Riesei1trusts und die Geldmagiiaten
l stehen bereit demjenigen Millionen zu ge
ben welcher ihnen Gegendieiiste verspricht.
Ohne Gegeiioersprechungen jedoch giebt
dieseKlasse nicht einen einzigen
T- o l la r. BrhaiN Grundsatz ,,Laßt
das Volk JiegiereM macht ihn diesen
Geldbaronen höchst verhaßt, und werden
sie ihm daher nicht nur mit keinem Cent
unterstützen, sondern ihn mit allen Mil
ieln bekämpfen. Er läßt sich nicht aus
die Anforderungen der Trusts ein; des
halb sind sie seine Feinde. Das Volk
kann nur regieren wenn es seine eigene
Kampagne führt, nicht wenn es der Geld
klasse die Wahl überläßt und den Trusts
erlaubt ihre Kandidaten zu kaufen. Man
hüte sich vor der Partei die sich oon den
Trustg kaufen läßt; dieselbe macht zwar
beiden Seiten Versprechungen, aber das
Volk hat hinterher das Nachsehen. Je
der, besonders die Farmer, sind gebeten
ihr Scherflein zur BryamKern Kam
pagne beiiiitragen. Brhan und Kern
haben den Muth, sür’s Volk einzusteheii,
und nur durch ihre Wahl können die jet
zigen veiotteten Zustände Aenderung er
fahren.
Markt-gericht.
Granv Jätaitlk
Wetzen . . .pekVu .............. 80
Cotn . » .............. 65
am. . .. » ................ 40
oggen.· , ............ 58
Gaste-. .............. 27
Popcorn geschält, pro Bib. ...... 03
Zwiebelih trocken, pro Bu» .......... 1.20
Kartoffeln, neue » ................ 50
eu per Tonne ............... 6.00
en in Ballen, per Tonne ...... 6. 50
Isaria Heu ................ s 00 G 9 50
Butter. .pet Pid .............. 20——2«.’·
sitt» . .pet Dvd. .................. 20
üdnEp Alte per d ............ 06
wein-» ·vw 100 Pfd. 6.45
S lacht-ichs . . . 2.18
Milbe-. fette.ptovfs..« Its-I