Der Puppenspieler. KriminabRomqn von Karl Nosner. (12— Mist-tuned . ,-«Dets hier«, sagte er dann, ·«iftj its IMME- hie mich damals Wj sein beschäftigte als alles andere. Hi iß die Antwort, die ich von der Myi ans London ou jenem Abend ovf weise Unsre-ge über Herrn Sid M Jenes erhielt, und sie hat fol genden Wortlaut: «Edgor Sidnen Inn-s, Dieser-Inten seokler aus MtlwonteL hielt sich vor drei Jahren zwecks Abschlusses grö ßeM Bektäufe in London auf. Er Æß am B. Oktober Abends sein Mi, tun eine Vergnügunsgshalle zu Marchese und wurde gegen drei Uhr Moment am 4. Oktober in der stillen JerueonsStreet —- Surrev--Side — ermordet aufgefunden. Der Leich uossc zeigte Würgespuren am Hals und die Fingeremvriicke ließen er kennen, daß der Diomantenhöndler M, einem ouherordentlich starken Most-re nett-den bloßen hörst-en ers Mit vorset- tvor. Ebenso war die Todte der Schuhe und aller Gekleidet beraubt Der oder die ÆM konnten nicht ermittelt wer den. Wir nehmen on, daß Verbre chey die den bät-Her Jones im Be M bedentender Summen wish-sten, auflauerteu, und daß er deren Opfer wurde Krisrninalpalizei London .Dai war ja eine merkwürdige Mckttl« ] zJch frage nach den Notizen undi Aufzeichnungen iiber einen Lebenden. den ich lenne und richte meine An frage an das Meldearnt der Londo ner Polizei — und erhalte daran eine Antwort von der Kritninalalp theilnng die mir anzeigt, daß der M, nach dein ich frage. var drei Jahren schon ermordet wurde. »Es-n ersten Augenblick dachte ich an eine Verwechslung «- aber nur den Bruchtdeil einer Seinnde lang währte dac. Dann war ich rnir klar. daß rnir das Schicksal selber hier den Faden in die d gegeben Ist-, der nuerbittlich rn die in die tiefsten Geheimnisse des See-schied M sslnen arti-dek .So erschüttert war«ich. als ich dasats inr Scheine meiner Arbeits lampe diese Depesche la3, daß mir das Blatt in den händen zitterte, nnd daß ich ein paar rzschläge last-tauchte. nin die ini jäh be deängenden Gedanken zu überblicken « · Möglichkeiten gab es nur in diesem Falle: Entweder der Todte, den die Londoner Polizisten in jener Nacht beraubt nnd bald entlleidet in der Barman-Street gefunden dat ten, wurde nnr irrtlnirnlich für den in London verschollenen Sidney Innes gehalten —- oder der Dia rnantenrnatler Sidnen Jenes aue Nil-warme starb damals unter Mär-» Waden —- seine Papier-e aberJ die ihm mit den Kleidern nnd seiner-I sonstigen habe geraubt worden« die dienten heute als Ausweiie jenem Unbelannten, der mir als Gegner in dein alten, diisieren Haufe der hnbsburgeraasse gegenüberstand! »Meine Augen gingen wieder über « Zeilen der Depeiche —- nnd ich ver-wars die erste dieser Möglichkei ten. Nein. was man mir da schrieb. war llar, nnd das gab leinem Zwei fel Raum. Der Mann, den rnan er wiirgt gefunden hatte. war sicherlich jener, der den Namen Sidney Jenes allein mit M führen durfte — sein Leichnam war von seinen Hand lnngdfrenndeey von den Beamten des Deuts, in dein der Mann ge sidst hatte, zweifellori als jener de- Diaenanternnailers erkannt und bestätigt worden. lieb also nur die zweite Mög — ein Unbekannter barg sich Unter jenen Bat-animal «Iier da entglitt die Depesche kleinen Fingern nnd sank vor rnich « arti den Seht-Milch In wirren dalt erregten diene war eine sue Ima- Wittwe-II Ein Miit-et Und spie dar see , nnte denn in den Besi Ig lweste des Ermordeten ge Mk . »Ich fühlte, wie das Bin i mit heiß zu Kopf und zu dem Herzen stieg, wie meine Pulse flogen — und zwang mich bei dem allen doch zur Ruhe, zur Sammlung und zur klaren Uebetle Lang Ich stand auf von meinem tbeitsplase und durch mikj M sit-meet Ich öffnete dxs Ist M, daß die webende Luft III-up wich umfächelte —- und set-Los ei M wieder, ais ich fiihlte WM DWMZI Hirs sts war anu e te Gelt OWNER-s zvsück —- — wär-IF sicudär mit ddeite Ein-Z m . Use: war a e last-it- dek- jin iu Wien seit I niedere die-si- hatt-, is m visi- dek ji« sie-edit- Statt-senken Flangxskägo e W s e tie DIE-est, meet eiiu wir Sekunda st so —- iis endiich eine leise und fett-il nicht Its-stud- WI sit sptsch sich but-wie Schwes us Mk Käs- BUT-»F viele, deren eigene Papieee nicht frei oon Makeln sind. da aber bot-tx oft selbst nicht abnend, woher dtefe neuen Dolnneente staunen. solch linke Ileppen erwerben — —.« »Aber die zagen Worte fanden keinen Widerhall in mit and löschten ans, und wieder war das Schweigen »Ach statt der neuen Worte reck ten sich aus ihm jeit groß und tno chig zwei gewaltige Hände —- sehnig tm schwer mit ausgeeifendkn Fin ern. Und diese Hände, bie ich annte, die ich gesehen hatte bei dem bogeten Manne, die griffen in die Luft als wiigten sie ein Etwas — — als hielten sie den Hals ihres Opiets gleich Schranbftöcken ehetn umschlossen und gäben ibn niskt ftei und ließen nicht von ihm, bis nicht der Körper bleiern. und leblos nie dersank s »Ich wußte es: der Mann, der heute den Namen jenes tadten Diasi mantendändlers trug, der hatte selbst das Opser hingestreckt. —- — Und während dieses Wissen start und unerschiittlich in mir entstand, fühlte ich auch, daß damit Sidned onnes, der Sprachledrer, und sein berwegenes Spiel verloren waren — ’das mir die us der Sieg über den titdnen Ver recher Ins-allen mußte. Tragisch beinahe war’s zu nennen: nicht eine jener dunkeln Abt-ten die: er in dieser jüngsten Zeit beganaenj hat-en mochte, und derentwegen ] der Kampf entspannen hatte zwischeni ibnr und mir —- nicht eines dieism Verbrechen gab den Mann in nie ne band —- nein, eine That war es, die er vor Jahren wagte, sdie durch so lange Zeit dunlel und nngesühnt geblieben war, und die doch fest ans Licht des Tages drängte. »Das Bild des stillen Ringens, das sich in jener Oktobernacht jen seits der Themse in der dunkeln Vnrman - Street abgespielt haben mochte, stand vor mir. Ich sah den Kampf ——— das Würgen dieser hände —- das Unterliegen des Die-maulen händlers, der in dein dunkeln Wis tel eines hanstbores niedersank, and dann die raschen Griffe seines Mr ders, der fest Brieftasche, Börse. nnd was sonst ’an Werth-hielten das Opfer bei sich trug, erraffte —- — «Und wer war dieser Medersl Wer derban sich unter den Bat-irren des Erivürgtenil »Weder sah ich ans die Dexrsche nieder, nnd gleich den Perlen eines Rosentranzes rannen mir die Worte durch den Sinn. Dann aber schät telte ich Binden Kopf: mein Bild war falsch! Nicht nach der Brief tasche nnd nach der Börse seines Opfers hatte der Mörder gegriffen — der Todte war der Schuhe nnd aller Obertleider beraubt gesunden worden! »Wie war das zu erklären? Bon! welchem Wertbe tonnten für den( Mörder, der biet durch ein paar! rasche Griffe vielleicht Tausende er-j beuten konnte, die Kleider dieses Todten fein? Was konnte den Ber- j biecher dazu treiben, statt mit der« rasch gewonnenen Beute auf denj Teichen des Erwürgten zu entflie hen, biet, wo doch die Gefahr« entsT deckt zu werden, mit jedem Augen Xicke furchtbar wuchs, so lange bei dem Todten aussah-irrem bis er ibin seine Kleider weggenommen hattest »Da waren neue RätbieL die nach Lösung riefen! Und ich tairi nicht inebr los aus diefeiii neuen Schwall Ivon Fragen. Die ganze Leideyfchaft ; meiner Berufsfreude ward wach )mir, ich lte, das. ich teine Ruhe finden tonn ebe ich nicht dieses ver schlungene Gen-irr von Fäden ent wirrt und ausgebreitet vor mir fab. Mit allen Sinnen suchte tche zusringen in das, was ungelösi ge blieben wat —- anfchaulich —- bsß ich sinnbte die Dieseone greifen zu kön seien, freute ich die Muse vor inich bin. hier den nngebtichen Sprach lebter——-denM1-nn. Indem-sie Inlles ietzt als Lug und Trug er chieir bis auf die irren innibeinntis then Volwideem dieifin beherrsch iten, —- dort die Thstiachen des Ber ibrechens und denSchsuplnydes IRS-soc z »Ich rannte London, und kannte much die Sauen-Seien auf der der "Schauplatz des Versprechens !sg. Wie Ioit war ich nicht dort die Waterloo Rond hinuntergeschrittem Auch der kleinen und engen Burrnan - Street sdie zwischen der St. Georg« Road Innd der London Road als eine nur wenig benutzte Bindader lief, erin nerte ich mich — — »Asus meinem Bücherschrant Ziff zich den Plan von London und - teie ihn ooe mir ans, on ee neben dem Telegraenm im Licht r Luni la Und hier ins ich dann gr bend, sinnend und wie im Fieber l Stunde und Stunde Mein Ren Carbeiiete unter höchsten Druck des statt-—- ieh dachte nicht daran. . ZU is seit Mitte-« keinen sisen Idee Lippen gebracht heite, nnd bo Z kmelte esniehi Mode riechen die tiefe N. nieNun-see soc-. AM s M I M den W It beugt sind unr. wenn nach einer nettes Cis-rette griff, sn ich anf. , .Es war dtei U geworden as ich dann endiich Papiere bei-T seite schob nnd nach der Jeder W Jetzt hatte ich die Lösung! Uns Ins-« noch foigte, sollte nur die Probe fein auf das Exempel! Ein tiefes Aufathmen ging mir durch die Bei-ft. »Ich schrieb nnd läutete, ais ich das Blatt bescheiden hatte dem Diener der draußen auf dein Kor ridpr des Hauses den Nachtdienst sei besorqen hatte Ihm gab ich das Schris tstiick daß er es sogleich in die Telegraphenabtsheilun trage. »Was ich gefchrie en hatte. war wieder eine Deprfcht nach London. Aber sie war diesmal nicht an die Poliin gerichtet. .Sie trug die Adresse: «Direition Jrrenanftalt Bediam. London, St. Georg« Read«, und hatte den Wortlaut: »Bitte um sofortiges genaue Signalenient des Mannes, der vor drei Jahren in der Nacht vom. dritten auf den vierten Ottober aus Jheer Anstalt entsprungen isi. Richard Plank, Polizeidirettion, Wien.« Richard Piant war aufgestanden und hatte. schon stehend, fein Glas nach ein-nat an den Mund geführt nnd bis zur Ragelprobe ausgetrun en. »An-g fär beute«, sagte er. «’s ist nade an Mitternacht gen-ordent« H Ich drängte ihn. zu bieiben s-— : noch zu erziiblen wie er denn zu dem -Wr·ssen getan-neu wäre. das aus feiner Dereicho nach Bedlanr sprach. und ioie sich der Fall des Spracblebi rers entwickelt hätte —- docb er blieb seit: «Morgen!" Und erft arn nächsten Abend tarn er auf feine Er innerungen zurück — «Sie haben mich gefragt', begann er —- «rr:iefa ich zu dein Wissen kann das aus meiner Depefche nach der Jerenanftalt Bediarn sprach —- wos ber es mir bekannt geworden near, daß in der Nacht vom dritten Jun» vierten Oktober ein Krantee t entsprungen war. —- Die Sache siebt schwieriger aus, als fie war. Mein Willen war das einfache Ergebnis fcbarfen Den-trus, die Frucht des tonzentrirten Sinuens in jener ar beitsvollen Nacht — der Erfolg eines Systems von Schlüsse-n die ich un-; eingeengt durch Vorurtbeite aneinan« derreidtr. ..Erinnern Sie sich an den Seht-Hieß des Tetegrantms, in dern die Londoner Polizei rnir Nachricht von der Ermordung des Diaman ternnatters Edgar Sidnep Jenes gabi Er lautete: .Wir nehmen an. daß die Verbrechen die den hör-biet Jenes irn Dritte bedeuten der Summen Instinkt-. ian auflauer ten, und daß er deren Opfer wurde.« »Diese Annadrne lag nabe fitr die Londoner Polizei, da fie feftgeftellt hatte, daß ein Diamantenrnatier überfallen und beraubt worden war —- aber sie war ein Zeugin-lqu Und da sieh in der Folge dann alle Rach farfchengen der Behörden auf diefer fatfchen Voraussetung ausbeuten fo tarn man von« der rechten Fährte völlig ab, und es btieb das Verbre chen angesican «Jch gina bei meinen uederieguns gen von einem andern Gesichtspunkt sus, der zunächst diele Annahme der Londoner Polizei nicht gelten ließ, der nur die Thatsachen des Verbre chens zu Grunde legte und aus ihnen allein feine Schlüsse zo . »Und to etwa bat sich die Kette meiner Schlüsse aufgebaut: «Ein Mann, der Nachts zu später Stunde durch die stille But-man Street schreitet, wird plöilich über ’ fallen, ermordet nnd beraubt. E .War die That vorbereitet oder nichts Hat der Mörder dein Manne nach wohlerwogrnen Plane aufge lauert oder iit das Verbrechen erst knapp vor leiner Ausführung de lchlossen werdens · »Der Diamantemnatler wurde mit bloßen händen erdratleltt Des spricht dafür, daß teine sorbereitunjänder That vorausgegansen ist —- ein ör der. der wohlvordereitet aus lein Opfer lauert, würde mit Dolch oderL Schlagrina oder mit dein Tadtichlö-; er vor angen letn nnd hätte nichtz , n date-, roa sinnig grauen vollen san-pl des raert gewagt. »Vi- Thst geschah Il- Infolg einei raschen Entlchlnssesl Und noch etwas folgt aus der Urt, spie sie voll titlsrt wurde: daß der Mörder im M seine bloßen säh-senkte ballt-u Mpgadä ja ver n . leineÆtfe ihm sur Ausführung feines verbrecheriichen Islchlagt zur MUIH M: Juli-I ein wanemoiet Mit-eh oet, setrieben den der Macht des Augen blick-, denn händler überfällt, erdrob seit und beraubt Nicht adet — wie nun zu erwarten wäre —- in diesem unerhört gefährlichen Augenblick — nur die rasch errafften Werthobjetie an sich reißt, um dann zu fliehen, sondern ein Mörder« der tret all der Gefahr« die ihm von den such Nachts belebten Linien der London Road zgr Rechten und Si. Georg« Road zur Linsen dir-ji« es wagt, Minuten bei dem hing eeäten Oyfer zu ver weilen, mn de Schuhe nnd Ober tleider an sich c Wen! Eis-i alle O Angeld und die« Odeicejine sind esein Zweck des1 U . Wser noch all sie sind des Mörder die Kleider des Tot-M· or met is sie-leicht nat sicht. Wes-Tier. dnsdier letter seinen wä n redete-«- endei, der Vin nrtz 4nd W isilf daß er später in den Lassen dieses Mannes daares Seid nnd wettdoolle Steine finden wird —- er kai den Mann er drosseli, weil er dessen Kleider hoben muß — iosie et, was es wolle! . »Und wodurch liinnen diese Mei der sär einen unbekannten Menschen » so unentdeärlich werde-, daß er mn , ihreiwillen einen Raubmordkwagis s .Dadurcks: daß er selbsi leine, oder ’ keine nnaussölligea Kleider irsgi, daß der Besih von solchen Kleidern sür ihn durch äußere Umstände r Lebensfrage wurde — und daß er anders als durch eine solche That keine Kleider verschassen kann «Und nun sassen wir das zusam irenk ; »Der Mann. aus dessen verzwei-: seiie Lage das alles paßt, lonnies nur ein Häsiling gewesen sein, der, sei es aus einem Gefängnisse. sei es aus einer anderen Anstalt in jener Nacht enisprang, und der verloren war, wenn es ihm nichi rasch gelang. feine aleiss einem Sieclliries wirkende Anstalidlleidung neii bürgerlichen Kleidern zu vertauschen. «Der Diamanienbändler Sidney Jonei iii das Opfer dieses verzwei selien Iliichilings geworden —- oon der nnsernen Westwinsier Bridge oder dein Alberr Embanlmeni ans mag der in den Kleidern des Ermor deten gliicklich—Geborgene die ver daßie Unsialislleidung dann in die Thewse geworfen haben! »Da-Wille schien mir klar —- seht blieb noch eine Frage: Woher larn der Mörder —- aut welcher- Dasi war sener Mann, der damals in den Klei dern seines Opsere die Dornenenie Sidnen Jonek gesunden holte, und der sich heuie mir diesen Auen-eis sikickYen weiten-als damals entspran gen ..Der Plan von London lag vor mir —- — » i »Weit lonnte der Entllobene in seiner auffälligen Ansialtetleidung er ensslob, mußte sich also in der unmittelbaren Nähe vom Schallt-ist des Verbrechens finden. Ein Blick aus die Karte lMe das leyte Rätsseh Ich habe anen gesagt, daß die Bur nmnsStreet eine wenig benuite Ver bindung zwischen der St. Georg» Road und der London Road ist — an der Ecke der Lanibetb Road und St. Georg« stoad aber lie l Hed Iam —- bsai .Betblebem dos tat« — die älteste Jerenansialt nicht nur England-, sondern der ganzen Weltt« .So war ich zu dem Wissen meiner ! Deprscht Mpmmenl i »Der Schleier« der über dem Vor s leben des « achlebreri« legen hatte, war ge iiitet —«— lnchke aus dem Jrrenbause und Ver eechen la gen am Wege dieses Manne-, und die Antwort. die ich aus meine An srage an die Direktion von Bedlam erwartete. spllte mir in ber haupt sache nur noch bestätigen. was ich durch einfache Schlüsse aufgeklärt hatte. —- » »Aber diese Antwort blieb aus! Sie kam nicht am nächsten Vormit tag und war auch nach Tisch noch nicht da. als ich wiederum in meinem Irbeitsimmer im Polizeigebiiude erschien. - »Gegen siins Uhr besuchte mich der Polizeiratb Franz in meinem Zim sier, und wieder. wie mehrmals schon in diesen Tagen, sah er mich sor schenb mit den mitben Augen an. »Wie stehst lieber Plant —- wis sen Sie Neues zu unserm Raube in der Stepbansiirche oder zu sonst ei nem der ungetlsrten Fälle?' Ich zuate die lIetzseln » — nnd nein. Ich habe eine Spur — einen Verdacht —- nnd möchte doch noch schweige-, bis ich Ichnen mebr sagen tann.« nicht gekommen sein —- der Ort, dein4 l »Er niute trübe vor sich Inn uno ließ sich ans einen der Sessel schwer nieder. »Ja, in — Sie sind rege — ich hab-I bemerkt. Sinn —- mögen Sie diesmal Glück« haben — —."« Er schwieg ein paar Setunden, sah ziel loi vor sich hin und schüttelte den Kopi. »Mein lieber Plank, wir wol len uns nicht selber täuschen, wir hais den bisher tros der großen Miigs nur Mißerfolg gehabt Ich da ; mich seit Monaten in dieser Sache’ aufgerieben —- wai eines Menschen hirn hergeben kann, um all den nn gellärten Fällen aus den Grund u loninien, habe ich dran gewendet. s« war umsonst Sie sagen, daß fest eine neue Spur vor Ihnen lieqt — tvie oft in dieser schweren Zeit habe ich das nedacht —- nnd immer ist die Spur zum Schluß versickert und ent schwunden —- —.«' ,Jn mir ging Seliinnies in diesen Augenblicken vor. Ich liiikte die rniidi ewerdene Stimme meines Ehe I, riet itkbet o imekichöpilich hol nnaesrnhen nnei nnd lab. wie er, r ipnii stei- iede Enttiinlchnng überwunden hatte, nm endlich doch sein Ziel zu ne en, diesmal an dem Erfolge verz- ite. Und ich wußte, daß ich ihin neue Hosianna geben lonnie, wenn ich ilnn den gnn en tin-fang meiner snenen Spur ent li te, wenn ich ilnn nll das a en sagte, ten- 'ich bis inni en cheiden n Schlusse als eigenes Oe inrnis hatte hausten gelesen. Ein mer Kampf L par noch in knir. dann hatte ich die Eitelkeit. den Takt allein zu enden, innnnsnwsswg lehret nnd wir Lieben hatte und ros- ich fons an Schritten M die fen Sidnenk et einleitete -» »Mein Ehe hörte sit nett Fe Yes-untern Ausdruck zer, nnd f e UCM Mkdss Rissen is - L Brach feine Züge gewannen er ZW n. ’.hier nnd da warf er eine Frä ein, ich fühlte, wie ee mitkom. e lich feine Thatitaft an dem, was ich ihm sagte, neu entzündete. »Auch von meinem Versuche rnit dern Fräulein hoffe-rann redete ich mit ihm von dee feltlarnen Nachricht die aus London gewannen war, nnd von den Schlüssen, zu denen nrich die unerwartete Auskunft der englischen Ktiminaloolizei geleitet hatte. . »Als ich endlich fchwieg und fra jgend auf ihn blickte, da fah ich, daß »in feinem Wefen wieder die alte Spannkraft rege war. Wortlos fal er mich.lange an. dann ftand et an und reichte mit die dad. »Was Sie da halten« Plank, da ift eine Spur. —- -—— Was da. an Fäden ineinanderläiuft und auf« den Mann binweift, das lann nicht trügen — und wenn und Jhre Ur beit zum Erfolge fährt, wie ich das jett teon all der derben und entmu tlngenden Fedlfchliige der lesten Zeit doch wieder hoffen will: wie ich Ihnen das danken foll —- das weiß ich nicht —- —-.« »Eure Wette war es mu rn oern Zimmer. Ich hielt noch immer seine hand, und wenn ein Rest von Be dauern in mir gewesen war. darüber daß ich mein Geheimnis preisgege ben holte, dann fiel der Nest tn die sem Augenblicke sicherlich von mir. »Dann sprachen wir aufs nene von der Arbeit, dte vor uns lag. Und wieder wie an jenem Tage gleich nach meiner Rückkehr aus Anda, olc mein Ekef mir zum ersten Male Mitwel lungen über die Reihe seltsamer nnd ungellärter Verbrechen der letzten Zeit gemacht hatte, kam er auch fest auf den Zusammenhang zu reden. der feiner Meinung nach Hans unt-e dtngt zwilchen allen den inzelfällen vorhanden war. Er brachte seine Auffassunf daß ein wohlorgonisirtes Banden-ne en all dtesen Vorlonrnrnlfs ten zu Gretnde liegen müsse. wieder vor und wies rnit Nacht-eure darauf hin: wie die Verbindung, die anz weifelloe zwilchen dern St nen ätonex dem Dermann Inneren dem sogenannten deren von Qala n und der gebet-nat vollen Dorne tn raner bestand, ein weis hierfür let. Gortteiuna folgU , dahett sah-raus. » Indiens — — Var dem geisti gen Auge tauchen sie aus« wie durch ein Zaudern-ort, habe seltsame Gebäude, an denen Jahrtausende vor übergeonen. tauchen aus in ihrer ein samen Größe, umrauscht von schlan ten Palmentvipseln. über denen ein tiesdlauer himmel sich spannt. Glü hend wie ein sentiger Ball steht die Sonne darüber und vor ihren Strah len sliichtet der bleichsiichtige Fremde in die Schatten des Waldes, iiber ein Gen-irr von Wurzeln und Sträuchern. zwischen seltsam gest-ernten Bäumen hindurch« die mit tausend Armen aus der Lust heruntergreisen und sich am Boden sesttlammern. Linnen spannen sich über den Weg und hemmen den dordringenden Fuß. der in dem spei chen Boden zwischen Iarnen und tro is en Blüthengewiichsen zu versinten ro . Doch endlich ist man zurStelle, eine Lichtung thut sich aus« und wir stehen dar einem jener indischen hei ligthiimer, urn deren hohe Säulen die Sage ihre öden spinnt. Erstischens de Mit-le n knrnt uns aus, wie ein teinaewordenerWald muthet uns das ännere an. Schier unendliche Reihen chlanter Säulen, bis zumKapitälaus einem Stück, umgeben uns und erwer ten Schauern. Seltsame, frayenbafte Gebilde bergen sie in ihrer Mitte, bronzene Gestalten. halb Mensch. balb Teufel, mit einer Unzahl von Köpfen, z blinden und Füßen, die all die ver- I schiedenen Eigenschaften und Kräfte l des betreffenden Gottes darstellen sol len· Und urn alles der Friede und die Stille der Einsamkeit und iiber dein Ganzen der hauch des Großen, der; Schatten non Jahrtausenden, die die-! fen Frieden nicht zu stören vermochten. Und dann wieder ein anderes Bild: Eine indische Stett-t, tleine, enge Stra ßen, durch die braune, balbnaate Ge stalten- schreienb ibre Thiere und Ge äbrte treiben. Zu den Seiten niedri e hausen auf deren Dächern bunte anpen zum Trocknen flattern.. »Schnruhige Kinder spielen unbewacht ; in dem Staub und Schmus der Stra isre und werfen aus rohen, dunklen iAugen verwunderte Blicke auf die in Sönften undWagen varbeilominenden Fremden. Da tonrnrt Bewegung in die trägen Massen, von weitern zittern die eintönigen Klänge « der indischen Musik herüber, bald tauchen mit-Spee ren und weißen Turbapen geschmllate Gestalten auf, die die andriingende Menge äuritcktreibem ein endloser Zug von Er gern folgt- deren Waffen im Sonnenlicht glipern und funteln und dann endlich auf bohren, prächtig e schrniiateni» Elefanten. unter ei m burpurnem non Gold und Silber suchenden saldachin, non Dienern u eben, die ibrn mit riesigen Fächern sinnst-eng zuwedeley einer jener indi schen ürsten. von deren Reichtburm Init resigen Edelsteinen, Gold nnd anderen edlen Metallen ge iillien Ostia-innern unseres nta uns gtiibenbe silder norgau t. · Und Fa W M M W lolch ile net indifchzee tat« den wie uns nne zwischen amanten nnd Rubinen auf goldenen Theonen ii d rat elli, un ins-ff all nnfe e p n tait schen Gebäude einfach ii e den Hat-few Es iß schmerzlich, aber es ist idet wahr. Der junge litit, den man sich wie einen kleinen ott notge rekin iii ein ganz gewöhnliches Men cheniind, wie alle anderen. Keine »Seht-seen von ächelndenDleneen, tei ne glihetnden naiachen u. aben teneelichen, orientalifchen Trachten et hiiit man zu sehen, und ei iii eigentlich eine ganz kleine Guttat-ichan wenn man vielem Miniatuemiinnchen im schlichten dunklen Jacketianzug gegeni übersieht Alles ist so wenig förmlich, ein al iee, liebenswürdiget englischer Maine ist der ganze Hofstaat des jungen Flie ften, dee nach seines Vaters, des Rad scha von Siilim, Tode, mal det here über Tod und Leben . feiner 60,000 Unterthanen sein wird, allerdings un tee der Obetanfsicht der englischen Regierung. vie diesen lleinen Königen nur noch den Schein der Herrschaft gelassen. Alles ist so ganz anders, als rnan es sich gedacht und wären nicht die duntlen. tiesen Augen in dein leichtges tönten Gesicht, Augen, aus derenGruni de es wie von sarbenpriichtigen indi schen Märchen schimmert, rnan wäre versucht, den jungen Mann sür ein Mitglied der sashionablen englischen Kreise zu halten, in denen er aller dings auch die legten zwei Jahre ge lebt. Wie er in seiner leisen, ruhigen Art, in slieszendern Englisch erzählte. ist er nun aus der Durchreise nach sei ner Qeirnath in Amerita und ang iiberivältigt von den Eindrücken ew Worts und des amerikanische-i Lebens. .Jch habe wohl ost von den riesigen Gebäuden gehört, aber der Eindruck der Wirtlichleit ist doch noch viel ge waltiger,« gestand er bewundernd «Ueberhaupt grsällt rnir dies rasche geschästige Leben hier. Jch bin schon telbst in den Strudel gezogen warten nnd bewege mich in einem Tempo. das in Oxsord höchstens beirn Eritlet iiblich ist« Morgen geh» zu den Nio garasFällen,« und wie in einer Ver ahnung all der Naturschönheilen, die seiner hier noch harren, glänzten seine Augen, die während der Konversation unruhig hin und her gingen, aus« Dkch der Glanz erlosch rasch, als die unver meidliche Frage lam: »Wie gesallen Ihnen die New Yorler Frauens« Der imgstliche Ausdruck, der über das sun ge Gesicht huschte, und ein leichtes Räuspern des englischen Majord be lehrten den Besuchen daß er einen wunden Punlt berührt. Wie hilsesus chend blickten bie dunllenAugen zu sei nern wettergebräunten Begleiter, der auch sosort einst-rang «SagenSie irgend ein Kompliment. Hoheit, es ist das hier so Usus.« »Sie sind sehr hübsch,« antwortete die hoheii, und als sie das belustigte Lächeln des Besuchrrs sah, siigte sie nochmals hastig hinzu, während eine leichte Röthe bis unter die Haarwurs reln stieg: «Nein, ich meine ei wirt lich,- sie sind sehr hübsch.« Wie nachher der alte englische Hau degen erzählte, sind Frauen die schwa che Seite des jungen Fürsten, er hat eine eigenartige, schamhasteScheu, von ihnen zu sprechen« und ein Lob, wie er das der Schönheit der Amerikanerin gezollt, bedeutet bei ihm mehr, als bei anderen sremdliindischen Besuchern ellenlange Lobeshhmnen Und das war die Zweite Enttiius schung, denn wie wir uns einen indi schen Fürsten nicht ohne denGlanz von Juwelen, ohne mörchenhaste Schätze denken «kiinnen, so auch nicht einen Prinzem der ei nicht aus di! eine oder andere amerikanische Schönheit abge sehen. Aber da ist bei dem jungen Radscha nichts zu wollen« und all die Mütter schsner Töchter, die sich schon alt sitestliche Schwiegermamas ge träumt, und all die süßen, holden Er binnen, die ja sonst mit ihrem bechi rendenLiicheln und Panos Geldschrant schon so manche Krone gean elt, mits sen das bereit gehaltene Lii ln und die schönen Goldstiille wieder beiseite legen. denn der prinzlicheGast aus Jn dien ist damit nicht zu sangen. So scheint er also nur Enttiiuschuns gen hier bereitet zu haben? Ja und nein, doch manche waren ganz angenehme, und es berührte er s;ischend, daß dort in dem dunklen Erdtheil, wo sonst nur absotuter De --"s otismui rrscht, später mal ein » ann den hronbestei en wird, der, unter allem Glan au erg- en, sich - doch dir Einsachhet und e nheit ei s net Kindes bewahrt hatte. Und dann iiber allem: er tdie Schönheit der amerikanischen men anerkannt und darum wird ihm sicher in vielen schönen Augen verziehen sein, tin-ist ihm sonst an Glanz und Nimbus e . «Man sagt mir, daß Siegeyi Tag und Nacht arbeiten, Frau obinson, seitdem Sie var den Richter musier weil Sie Ihren Mann durchgepriis acti.« —- « »das iji schon recht. Der Richter iag , wenns noch ’mal pas sierte. müßte ich sit Strafe Indien«-— »Aha, Sie arbeiten also so fleißig, da mit Sie nicht wieder in Versuchun terminus-« -—-— «Ree ich arbeite. bis die Oe beisammen Habe-«