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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 21, 1908)
Der puppenspieler. KkimiuabRoman von Karl Rognen (11. Fortseyunw Sie thun sollen; —s—- — W sollen Sie vor n ein ein — M Ruhe ist in erster Linie nöthig, H des-, was ich siir Sie im Auge M Und dann sollen Sie von mor- » In an englischen Unterricht neh-. Oe- ——— —« ! »Wie — —?« Sie sah mich rniti i, seit ausgerissenen Augen an, und da. ! U nicht gleich antwortete, fragte sie P Inh: »Was soll ich —-?« F- »Und weil sie gar so entsetzt drein F Miste als hätte ich rnit, all ihrer iichen hilfsbereitschast zum Trotz ? Scherz mit ihr gemacht, lächelte :S ihr beruhigend zu , »Ja, ja — die Sache ist schon so: englischen Sprachunterricht sollen Sie s In morgen an nehmen — das kann sehr wichtig werben für Ihren Ber ZW, den wir noch in Untersuchungs st halten müssen. Aber iett sehen ie ßch vor allem und lassen Sie uns - Jst-, was noththut, in Klarheit und Ishe besprechen Es isi nicht wenig M es will bei solchen Dingen alles - an verabredet sein —- es muß jede lichteih soweit das angeht, erwo fn werden-« Immer noch ein wenig unsicher, aber mit erwartungsvollen Augen« m denen schon ein Schimmer des bmmenden Vertrauens brach, ließ sie J sieh j t mir gegenüber nieder. » or allem eins: Wollen Sie mir versprechen über das, was wir in der Folge verabreden werden, un — bedingtes Stillschweigen gegen jeder mann zn bewahren?« »Is- das versprech’ ich!" sagte sie. gierig feierlich llang ihre Stimme da ,».Gnt — Wissen Sie, wer Sidney Jenes ist. Fräulein hosfmann i« ..«Sibney Jenes — das ist doch der Sprachlebeen bei dem mein Verlobier , Mel-i genommen bat —- bei dem er auch am Abend, ehe man ihn fest sssenotmnen hat« noch einmal war —?« ? « »Ja — dieser Sprachlehrer —- — dai heißt in einem Punkte gehen die sp Ingaben auseinander-. Herr Jenes « behauptet Jbren Bräutigam an jenem · Abend nicht gesprochen zn haben, er . Atl- Jht Verlobter wäre mehrere ' ge vor dem Einbruche in der Ste , phaslirche zum lesten Male bei ihm » en. — Nun liegt die Sache so: habe allen Grund, diesen Deren - siip einen ganz gefährlichen Pa tron zu halten, dessen hände vielleicht in mehr als einem Falle nicht sauber fad, der aber bei dem Einbruche in der Stepbsanslirche — bei der Berna Isng der »Wind-onna von Pötsch« — salls in irgend eine Weise seine » mit im Spiele hatte. —- Ver . Sie, was ich meine? Können Sie solgeni« »Sie nickte eifrig. »Ja, herr Planl —" »Welches Antheil der Herr Jones est dem Verbrechen hatte, weiß ich »Acht. Daß er bei der Ausführung selbst seine wertbe Person den Gefah ren ausgesest Atte, scheint mir aus «Ierschiedenen Gründen nicht wahr ebeinlich. Aber vielleicht stammt der n von ihm — dafür spricht die tssache, baß er wleniae Tage vor dem Raube vor dem Bilde in der . Stepbanslirche gesehen wurde — — vielleicht war er als helf-let der sente. als Mittelsperson beim Ver schärsen der Sake —- Pardan —- i Ieine beim raschen Verwerthen de saube- betbeiligt. —- Debmen wir Inn das Lettere an —- seben Sie ein, welche Bedeutung ej siir Ihren Ber lebten bat, einen Beweis siir diese Ezkknaabaie zu Undene-« Anna hossmannspsaß mit vorge-( i flwgiem Oberliirper nnd lauschte, das iba ja lein Wort entgehe. J t sag-es wie ein Leuchten iiber ir wenuzn »Natürlich — —« sagte sie, »wenn -S«idney Jenes dem hermann dsese Steine an jenem- Abend zsum Verkauf . gen gebe-n bat, dann bat der Mann ja doch das allerqrößte Jnterefk daran, fein Zufammensein mit m Her Imw einfach abzuleugnen und zu be kannte-m er hätten meinen Verlobten» Were Tage vor dsm Raub zum seiten Male gesehen —« « Seht gut Fräulein Hoffmann! — Sie fassen ja auf wie ern geschul s iet Männlift!« sie hörte mein Lob kaum Ihre H . Wien nisten mir bei dem Schick .. fix Verlobten ? , weckt fo!« tief sie. »Aber II- sönnen Sie den Man «dann — festhaltenA Daß die Steine : po- M Raube umwen, hat et s· IW t —- und damit dann doch jede Schnu- von Typus-si- nichts-»Meh ’ F weseist-i net-it IF IM s AU QM s « s- »M ; M M Dotati , edon ern M n dabens Saum —--:ed.ii MW wirkte-J Leg- sün f Warnen etdsuldei er die Schmach nnd IQnai einer seht beinahe zweier-schi »gen Untersuchungs-hast« ohne von seiner doch gen-iß recht unglaub wiirdskeg erscheinenden Auisa e, er wisse nicht« woher die Steine einm ien, und aus weiche Weise sie isn seinen Besitz gekommen wären, ab zugeben. Warum schließlich weist er, wenn er durch diesen Sidney Jones oder durch einen Mithin-wi gen nnd Genossen des .Sprachleh rni« :- vielleichsi ganz gegen seinen eigenen Willen — in den Kreis des Verbrechens rnii hineingezogm wurde, mit keinem Wette ans jene Männer hin, deren Schrei-d jedenfalls schwerer als seine wiegt? —- Sie sehen. Feste lein, die Sache ist keineswegs klar, die Kinrheit muß vielmehr erst gesunden werden. Wo wir suchen müssen, das wissen wir.« Bei Fidnep Jenes — i-?« »Is— .Und dabei werd’ ich Ihnen helfen dürfen?« »Wenn Sie Jssbr Anerbieten von früher jetzt nicht etwa bereuen?' Rein —- nie!« JAuch nicht« wenn ich Jdnen sage daß Jbre Aufgabe darin befteben wird, mit diesem herrn Jonez in dirette nahe Fühlung zu treten ibn um feinen Unterricht zu bitten, dann regelmäßia dort Jbre Stunden zu nehmen dabei aber unauffällig mit offenen Augen auf alles zu achten, was bei ibon Vorgebt?« »Ja, herr Piant das alles will i.ch'« faqte fie. »und ich glaube daß ich finden werde was Sie fuchenk Und dann besprachen wir die Einzelheiten dieser Sache-I »Ich suchte ibr aus einer der Ki tunaen aus den letten Tagen s Jnferat des Sprachtrbrers beraus, in dem er sich als Lehrer empfahl Auf diesen Ausschnitt sollte sie sich Ta darauf berufen, wenn fie zu Si neu Jones ging. Sie follte, wenn darauf die Rede karn, ange ben, daß fee die Absicht bade. sich als kaufmännische Korrespondentin aug zubitden, und daß sie hierzu auch englischer Sprachtenntnifse bedürfe Jch schlug ihr vor, mit » es drei Unterricktsftunden fiir je Woche zu oerabreden wir bestimmten dann noch einen fingirten Namen und ebenso eine avoir-hohe Adresse, die sie dein Sprachlebrer anxben follte, verabredeten, daß sie je nfalls nach der ersten Stunde und dann in det Folge — falls sie Besonderes beo bachtet und zu berichten hätte — fo fort zu mir in das Polizeigebäude kommen möge. Ich schörfte ibr fiir diese Gänge die größte Vorsicht ein. sie sollte sich jeweils oerfichern, daß ihr auch gorsi niemand nachginge. daß ibre Ver dung mit mir auch unbedingt sebeirn bieibe. Und zum Schlusse ab ich ibr noch aus, meinem che fiir alle Mille einen kleinen Iaschenrevolver, eine band liche, fichere und aut gearbeitete Waffe, die mich selbst früher bei manchem Wlichen Gange beglei tet set-te. »Das Ding bier nehmen Sie«, sagte ich ibr —- «boffentiich-brauchen Sie es nicht· Iinmerbin tragen Sie es stets bei fich, wenn Sie in Ihre ,,«Stumden geben. —- — Daß dieser here Jones ein gefährlicher Patron ist wissen wir —- alfo Vor ficht und Mus! denfalls wird es Idee innere cherbeit erhöhen, wenn Sie stets wissen, daß Sie nicht ganz hilflos sinds« »Sie sahns den kleinen, scharf ge lassenen Iewlpen wag ibnin terbr runden, festen band und ließ ibn in ibre Tasche Wten »Me« sag tefie einfach- Aber ich «bat·te das Sefibh daß dieses ener nifche. Uan- Oefchöpf sich MS ihres Weges und feiner seenfabr bewußt war —- und daß He dennoch gerne W weit es dem Mir tbres Verlobten -galt. « »auf Gewanqu als-o morgens Abend! Und recht viel Glück aus Ihren Weg!« »Auf Wieder-sehen —- —.« ’ »Wir drückten uns kametadsebast lich die hände, dann ndt sie gegan AM — ,,Fiit mich aber begann neue Ae beii. Die Aktensmappe mit den jüngsten Einläusen lag vor mie, und ich las und sichteie nnd erledigte all diese laufenden Dinge —- und khst i das wch nur wie im Traume, immer Ungleich in Gedanken bei Ahnen Jenes und meinen heutigen Erleb nissen Ein Drang war in seit, mit diesem Meinst-ein fertig zu sein all Stripeneenzevg vor mir beiseite schieben zu tönen-m unt mich denn Terz« in iesen einen Fall zu versen det nun in seiner Bedeutsntnleii all jene anderen so weitaus über ragte. Ali ich dann aber endlich so weit ssntig me, da lata nach der verhee gegaMen schlasipsen Nacht nach rege-Mr nnd »F det schne eenskbe dieses Zuges neso unse Wi: RIGPTWW Idee Kiste Meiste-seienme m wieder evf nnd begann ich meinen neuen Feldzng gegen Sidney Jenes einzuleiien. »Weil-ei war ei eine meinest ersien Arbeiten, daß ich an das Meldeanit der Polizei in Londe depefchiriir. Ich fragte an, ob nähern bekannt fei iiber einen Man-n deffen Papiere auf den Nennen Sidney Jenes aus Milevantee lauteten und der sich vor etwa zwei Jahren in Orfo-ed bei Len don asufgebalten baden hinfie .U1n etwa fiinf Uhr Nachmittags wu«rde mir Fräulein Anna hoffe-sann wieder gemeldet, und ich ng ihr voll Erwartung bis zur T r meines Zimmer-g entgegen. ..Nun, liebes Fräulein — wie war :ihr Betst-chi« »Sie griißte und folgte meinerEins ladung Plai zu nehmen. Tief holte sie Atbenn »Ich war bei Herrn Jo nes«, sagte sie dann. .Und ei ifi alles programmniiiggt verlanfeni Jch meine, er a nichts?« Nein —- ficherlich kann er nichts ahnen — ich bab’ alles fo gemacht wie wir es verabredet haben.« Sie fah mich an, aber eine gewiffe Un sicherheit fchiseii rnir in ihrem Blick liegen, die feifche Energie vermißzte ich, die gestern doch in ihr gewesen war. »Sie find neiidek fragte ich JSie zauderte. Ein bissetl abge spcfnnt vielleicht —- -- JLI bab’ gleich die erfte Stunde bei Herrn Jenes ge nommen. — —- Dax ift nngewolsnt fiik mich — und eine gewisse Aufre gung war es natürlich auch( —« : «Sre strich nch mir oer Varro uoer die« Stirne und lächelte wieder mit jenem Anfan von Verlegenheit, der mir schon bei den ersten Warten aus-i gefallen warf »Ich nickte Diese Ermüdungi schien mir als Rückschlag auf die eri: regende Leg-gerung, die das Mild-i chen Hinter sich hatte, durchaus ver- i ftändlich und ertliirt Und um ihr ihre Unbefangenheit und Frische wie der-zugeben faßte ich die ganze Lage mit Absicht sorglvser und freier an eri- c- equ use-II WI. NRun Fräulein Kollegin. dann erzählen Sie jest aber im Zusam menhang, wie Ihr Debiit als Deid tiv verlaufen ist —- ja?' «Gern — ——. Ich bin etwa um halb vier Uhr dort gewesen« Herr Jenes hat mir selbst geöffnet —- er war allein zu wiss nnd es ist auch sonst «emand dort gewesen in der ganzen-kein Ich dab’ ihm den Jn seratau chnitt gezeigt und hals- die Stunden mit ils-n verabredet ——. »Sie sprach das alles angsam —- «deinahe senrnd alt müße esie sich jeder Eingehn erst besinnen. Und mich beschlich, während sie redete eine leise Ungeduld Ich hatte eine led lzafte lderung der Eindrücke er wartet, e sie dort gewonnen hatte —- statt dessen sielerte da ein farb loser Bericht. «Wieviel Stunden baden Sie ver abredet?« »Ich— werde zunachst täglich hinge —lich«i Wir hatten doch gestern liess-eii n, daß etwa drei Stunden in der Woche am nnauffiilligsten wä tell-· »Ich half deren Jenes gesagt dafz ich nächsten Monat eine Stellt-n an nehmen werde-— dann würde i niger oft lomrnen ——- dii dahin wäre ich roch frei und da möchte ich die Zeit m liag ansniihem ——— — Und dann da gleich die erste Stunde genommen — ——. Schre Stimme klang während sie das sprach, wieder so erntiinig und sinnend, daß ich nun dochnoch einmal auf diese seltsame Veränderungen ihrem Wesen zu spre chen tam »He-gen Sie Fräulein Wann — was ist denn das deute mit Fed neni hat diefer Versuch Sie so eer adgespannti Oder sind Sie nicht ganz wohl —- fehlt Schrien etwa-i —— k— Sie kommen mir f· verändert vor in er Art sich enge gedenk« — —I« Uschclkk He wie Läkgoiw Mir Mkneit dem Vet n re ngen se W w WHAT —- MdatYßh ichs-als na rlichin der ganzen t schr auf asei gerichtet —— uno »dann —- es war nur vom nagt-s wohnt —- ——. Nur ein biffel müd’ bin ich vielleicht —- —« »So —- Run, dann wird das ja wohl vorübersehem Wollen Sie mir nun sagen. nne die .Sinnde« verlau fen ists Wie hat sich here Jvnes be nonknkenZ Womit hat er den Unter richi begonnen? Beichteiben Sie mir das alles ein wenigf »Wieder ein Zögern, ehe sie sprach.« »Im Zinnner des Denn Jenes steht ein bequemer Lebekfth den et mir an eboien —- er bat mir egen iiber g essen, der fchinale Tiså sdee vollgetäunei ist init Sitipiuren — niit mathematischen Werten und Ur beiten, soviel-»ich gesehen half —- hat frischen uns Wandern Ver Raum n dein ich war, ist Mist-II leer — man wird nicht a lenkt —- ich hat-» immer nur den rn Jenes nn - schaut, der ungebeugt iiber den Ti eh init sei-I Methode erklärt hni nnd dann neii preist-is n Urban-n be gatten kni. U M Zimmer ist ameris gewesen — —« It sont, et Mir knick- ets den w nttet der Sprache kennen le en Jst HEFT Sein-Eiss WFJYL—.« ·- « »Wi- Min Monden diese prak tisch-s uebuusesk T Je ist sei-» gez-ist« we- de· kin reinen Lan-te its Wiichen ausge sprochen werden —- die Meint-semin gen —- die Stellung der Lippen. Er hu rnir das vorgeamchsi —- ich habe ve chi. die Laute nach-zusprechen — —. Bann hat er englisch-r Worte ge sprochen und die deutsche Bedeutung dazu. Das alles hab' ich wieder nach sprechen müssen. und er hat lorrigiri Denn es nicht richtig wor.« »Und es isi Ihnen in dieser ernen Stunde gar nichts ausgesallens Jch meine, Sie haben gar nichts beobach tet, was zur Stiiyun bestimmter Berdächiigungen gegen rrn Jenes verwirrt-dar wäres« »Sie besann sich einen Augenblick, ehe sie antwortete und ihre Finger nestelirn an dem ettchen einer klei nen handtasche, die ihr im Schvoße lex «Nein«, sagte sie dann. »Herr Jenes hat nur Sachlichee etedet — er bat sich viel Mühe gege n —- ich kann mich an nichts erinnern, das siefsällig gewesen wär. —- — Dann iann ich also siir heute geherrs« fragte sie nach einer Weile. »Wenn Sie mir nichts mehr mit zutheilen haben —-« »Sie schwira und sah nur wieder ans ihr dandiiischchen nieder. Dann erhob sie sich. »Ich werde also morgen wieder zu Herrn Jenes gehen —- aber später als heute, erst um halb siins Uhr-X »Schön. Und ich sehe Sie dann. wenn Sie irgend etwas Aussiilliges gesunden haben« » »Was — -« s »Sie ging. Und ich blieb zurück Hund »Man-te die Gefühle einer derben zcnitauschung nnd einer unllaren ,Beunruhigung nichi von mir ban ; nen. — »Was-, zum Teufel, war denn in dieses Mädel gefahren! Die war doch seit dem Tage vorher wie aus gewechselti Gestern die ausgeweate Energie und Thattrafi sestt und heute schlafmiihig und abgespannt,; unsicher, gleichgültig und ohne jeden Plan — jedenfalls unbrauchbar fiir den besonderen Zweck- den sie mit ihren Besuchen bei Sidney Jones er reichen solltet Und überhaupt ihr ganzes Wesen: all das, was mich an ihr bestochen und für sie einge nommen harte, all das, was mir an ihr als Vorzug erschienen war, der sie zu dein nicht ungefährlichen Ver such geeignet michte, wie weggebla sen! Wie war sie gestern voll E« er und voll Schlagsertigieii im Erfa en der Lage gewesen — und dagegen ihr Zustand jetzt! Noch etwas: Ge stern waren ein Beete-biet und sein Wohl die Triebfeder ihres ganzen Sinnens und Wollens gewesen — und heute hatte sie nach hermann Angeker und seinem Befinden mit keinem Worte gefragt! .Was gal« denn da —— was lag denn da nur vori« ·Daß irgend etwas an der Sache nicht in Ordnung war, das fühlte ich. darüber iam ich nicht hinaus. Aber wass! Musik« »Ich dachte alles das, wag mir das Mädchen über ihren Besuch bei Sidneh Jenes mitgetheiit hatte, wie der und wieder durch. Ich glaubte daß ich hier vielleicht doch ir end eine Spur des Grundes von therem veränderten Benehmen finden mith te· Ich Mr das Bild förmlich vor mir. wie fie ihm gegenüber faß, — fie in dem weichen bequemen Leder sessei, er ungebeugt über den Tisch, auf sie einre nd rnit seiner manch mal so seltsam weichen, streichelnden Stirn-un »Und etwas war in mir —- ein unilar taflendes Gefühl, das wirst nrich immer wieder zu diesem Bildes »Es-re Worte fielen mir ein, die fiel zur Antwort aus meine Frage ge-I sxrpchen hatte: — —- ich habe na t euch in des gsu m den feh- auf alles acad-M — un dann —- es war mir doch ungemahnt — —. Nur ein W müde bin ich vielleicht —- ——« »Aber ich tan- nicht weiter mit die sern n und Sinnen —- meine Umbe ieb, und i satte schließlich die Ueberieugu da ich eine r heit begangen ite, ais ich, den it vten dieser Unna Da wann na e bend. ihr die Ins in der da - burgergasse zuwenden. »Richt, daß ich ein Mißtrauen ge n sie gehabt hätte, das lag mir erne, und tch vertraute ishrem guten i Willen so sicher wte nur je. Aber ich glaubte jetzt, daß ich doch ihre Kraft und Ruhe vielleicht überschätzte — und nadrn mir endtich var, nnt dem Mdchen, wenn sie wiederkam, ernstdast hierüber zu sprechen und ihr Ist-gleich die ganze Sache wieder aus den händen zu nehmen. Aus irgend welche große Ertundungen durch sie war unter diesen Umständen doch nicht zu hoffen, anderseits waren die zu Sidnen oItsnes sür Anna Da mann, wenn nicht frischer, sch sein« « nnd umsichttger war. eden o g ' stch rote sitr mich. Im besten war es wol-L ich schrieb ib- alstckh das- sie mich tedmscklls am Tage daraus aufsuchen ' — dann konnte tch tdr das aus alle M sagen. Erst als tch meinen an ste dem Diener sur Desor tsderaehen hatte, trat diese wieder etwas mehr zurück in mtr, und meine Gedanken wurden »Und dasd senu waren sie auch m neuen »san« der an rntch dera eten var, so rege und B vsll n siegreich genommen, die nsr das sa set ern dersnderse en des Fräu Ulein Hoffmann znnächii ganz In rückte-at« Richard qunt hielt einen Ringen dfiet ein in leiner Erzählung Er neiss in die herritt-siehe feines stocke nnd holte das kleine Konvolnt von Briefschaiien nnd Zeitaushntanits ten wieder vor, das er iekon einenol one Abend vorher — da er tnir den Bericht der »Hier-en freien Presse« über den »Staat- in der Stephanss iirche« vorla« —- in Händen Fehl-« ten hatte. Jeht suchte er eine ver-; gilbte Dei-tsch- erus den pierens heraus, strich sie glatt und oh entf; sie nieder. ; (Fortieiung folgt.) Lan Instit sauste-. ( · Ein halbes Jahrhundert ist ver-l flossen, seitdem die englische Herrschaft? in Indien durch den großen Sepoos Ausstand bis auf den Grund erfchiitsl tekt wurde, und da sich in der Gegen-» wart die Anzeichen eines neuen der-( aufziehenden Sturmes zu mehren icheinen, so blickt man mit ei nem gewissen attuellen Interesse auf jene dentwiirdige, on span nenden Momenten überreiche Epi sjode der britiichen Kolonialgei chichte zurück. Es war irn duchstiibs lichen Sinne des Wortes ein Kampf auf Leben und Tod, in dein auf keiner Seite Pardon gegeben wurde, beson ders nach den- darbaeischen Anschluß ien europäiicher Frauen und Kinder durch die Aussiiindiichene Männlicher Heldenmuth und weibliche Auf opferung, die dingedendsie Treue und der schändlichfte Verrat-h nnmenloie Leiden und unmensch liche Grausamkeiten, also die höchsten Tugenden wie die niedrigsten Leidenschaften stehen« oft unvermittelt, nebeneinander auf den Blättern der » Geschichte dieser gewaltigen Emvörung seines unterjochten und vielfach ge » lnechteien Volkes verzeichnen erhebend « und abstofzend zugleich. Man braucht nur die liitzlich veröffentlichten Erin nerungen aus dem indischen Ausstand 1857—-58 von Ladh Jnglis und Esoneakt Zog-Es Wfbefvn Ists- Muts WIOV sonst-ist- s-- 7 zu nehmen, wenn man iich von Augen zeugen durch die Zeitsvanne fiihren lassen will, während der England in der Furcht schwebte. aus dem glänzen den Diadem seines Kolonialbesiheö den kostbarsten Edelstein herausgebra chen zu sehen. So fefselnd sind dieie Aufzeichnungen aus der weiblichen wie aus der männlichen Feder. daß man ans ihnen gleichsam den fieberhaften Pulsfchlag jener schicksalsschweren Epochen herausfiihlL Ladh Jnglis gibt in ihrem Tage buch ein anschauliches Bild von der Belagerung und dem Entsah der Ne fidentschaft zu Lucknow, die 87 Tage hindurch von 1800 lamvfsiihigen Männern gegen ein feindliches An griffsheer von 15,000 mit der größten Tapferteit und Ausdauer vertheidigt wurde. Jn den Erinnerungen der Engländerin, deren Gotte an der Sorge der Garnison stand, spiegelt sich vor allem die Stimmung der 800 ein geschlossenen Frauen und Kinder wie der. denen ohne Gnade ein furchtbares Loos bevorstand fiir den« all derEing nahme der befestigten Portion durch die Empörer. Als die Offlziersfrauen in dem immer von neuem heftig be schossenen Residenzschaftsgebiiude nicht mehr sicher waren. wurden sie in den llen eines Gefängnissei unterge racht. Einer jungen Dame, die al len Warnungen zum Trah mit mehre ren anderen Damen dn zweiten Stock des Gebäudes geblieben war, riß eine Kanonenlugel ein Bein fort. Aus der Todesangst um ihre Angehörigen und iich kamen die Frauen der Offiziere »und Soldaten während der ganzen ; it fast gar nicht heraus. Am 14. påili 1857 schrieb Ladh Jnglis iir ihr ) gebucht »Von der Stadt klang lfiirchterliches Geschrei und Gejohle zus uns herüber-; wir schauderten bei dem Gedanken, wie nahe uns dies elende Gesindel war. Später hörten wir, daß s sie gevliindert und die schlimmsten ; Greuelthaten verübt hatten-· Diesem-l der litten bald sehr unter dem Mangel « an Milch, die Sterblichkeit unter « ihnen war erschreckend großz« · Furcht varikkden ne me unv III-lesen auch beim heftiasien Kanonendonner so ru hig, als ob der wilde Lärm sie nichts anginge., Jhre Spiele standen mit dem, was rings um die Belagerten herum voring, irn Einklang. Die Knaben machten Kugeln aus Lehm, die sie gegen die Mauern warfen und siir platzende qranaten erklärten. Ladv Jnaiis kleiner Junge hörte rnit seinen scharfen Ohren immer, wenn eine Kuqu zu Boden fiel, unt- lief dann schnell hinaus, um sie aufzuhe ben, so lange sie noch warm war. Zu der Kircht, der Ueber-nacht der Bekagerer o r dem hungerte-de zitter liegen, wenn nicht rechtzeitig sah käme, gesellte sich fiir die Belagerten die Angst vor Verratli in den Reihen der zur Garnison gehörenden einge borenen Truppen Ali die Versaiserin eines Tages zu ihrem-Mann äußerte, -tie wollte, es Æren überhaupt keine Eingeborenen in der Position, erhielt sie zur Antwort: »Sage das nichts wir könnten die Stellung nicht ohne sie lien —- sie sind zahlreicher als wir.« zu bemerkt Lady Instit: »Es war ein schrecklicher Gedanke. In demsel bn Mite, in dein die«Mundvorriii-l7e in der Residentsspast In Lueknptv ans . die steige gingen nnd die Gefahr, der Ueber-macht erliege-, Inna m, non-U die Se sit der Eingeschko e . nen W Befreiung von außen. Man ’dprchte gespannt in Iie Ferne und glaubte in den stillen W mehr als einmal den Klang von Du deliäaen lchottischer Hochländer zu hö ren. Von den Wartethtirrnen hielten fbesonders dazu ablomnrandirte Offi inern die wie Wachtpostrn adgelösi wurden, Aueschau, urn sofort jede Be wegung des Feindes gu melden. End lich, nach manchen Eniiönschungen und langen Tagen ängstlicher Span » nnng, lie sich eine ermutdigendestanoi nade hören, die den Anmarsch des Entspgheerei sicher ankündigte. Mit lteldenmäthigerTapferleit bannte-r sich ’ die Generale hadelock und Outrarn an »der-Sense ihrer lleinen todesrnuthigen .Schaar —- der Feind tpar ldnen an Brig hundertiach überlegen —- den eg bis zu den Wällen der Miit-ent schaft, wo sie als Befreier mit unge heurer Begeilterung begrüßt wurden. haarige Silbe und sehnige län der fah man die Kinder auf d e Arme nehmen und küssen. Eifrig und be sorgt erkundigte man sich nach Ber wandten und Freunden; in nur zu vielen Fällen lautete die traurige Ant wart: »Tai-W DasEntsagheer sadsich nun freilich mit den Belagerten einge schlossen, aber die endgültige Befrei ung durch ein zweites Zilfstdrdi ließ doch nicht lange auf li warten. Die Aufzeichnungen des Ser ran ten Forbes-Mitchell dilden zu nen der Lady Jnglis eine nicht weniger fesselnde Ergänzung und Fortsegung. Jn Cawnpare beluchte er das soge nannte Schlachthaui, ein dein Nana Saliib gehörendes haus, in dem dieler 118 Frauen und 92 Kinder auf die unmenlchlichite Weile dinmarden ließ. Als der englischeSergeant den Schau rslaf des entseglichen Blutbadet in Augenschein na m, war ein großer Theil des Hauses noch nicht gereinigt. Viele Anzeichen barbarischer Grau samkeit und Quälerei gaben noch sicht bare grauenerregende Kunde von den Greuelthotem die kurz vorher an jener Stelle geschehen waren und Worte wie Gnade und Vergebung als Hohn er scheinen ließen. Aus einer Protlamas tion, die Nana Sahib iiberall in Cawnpore öffentlich haiie anschlagen lassen. führt Forbes-Mitchell folgende bezeichnende Stelle an: »Ein ner lö schen, aber einen Funken iibrrg lassen, eine Schlange tödten, aber ihre Brut schützen, ist nicht die Weisheit einsich tiger Männer-« Jn der Erinnerung on das Furchtbare, was sie in Caww vore mit eigenen Augen gesehen oder gehört hatten, waren die Soldaten des Is. Negiments, zu dem der Sergeant gehörte, Mann für Mann entschlossen, ihr Leben einzusehen. um die Frauen und Kinder in der Residentschaft von Lucknow vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Rana Sahib hatte eine große Mens ge baaren Geldes, Gold- und Silber gerijtbe und andereWerthsachen in ei nein Brunnen verstecken lassen. An schaulich schildert der englische Ser -geant, wie dieser große Schad, dessen Werth sich, von denRuvien abgesehen. auf mehr als eine Million Pfund Sterling (iiber fünf Millionen Dol lars belaufen haben soll, gehoben wur de. Außer bengalischen Pionieren, die die Arbeit in dem tiefen Brunnen selbst verrichteten, waren starte Ab theilungen von drei Regimentern gehn Tage lang beim Aussieben der Eimer und der schweren Geldtisten beschäf tigt. Die Pioniere wurden jede Stun de abgelösi, da sie die ganze Zeit im Wasser stehen mußten. Ei lostete auch viele Arbeit· das Wasser so weit aus zuschiivfem daß Stricke an den Kisten voll Rupien befestigt werden und die dreiMillionen Baargeld ans Licht ge schafft werden konnten. Die Soldaten arbeiteten jedoch um so fröhlicher dar aus los, als ein Geriicht sich verbreitet hatte, daß jeder eine Prämie von mehr als 1000 Nupien erhalten wiirs de. »Aber wir belarnen auch nicht ei nen Pie« (die tleinste indische Kupfer münze. ungefähr so viel wie ein Gent) bemerkt ForbetsMitchell enttiiuscht. »Alle-, was wir davon hatten, war Mühe und Arbeit.« —- Bei der Illin »derung Lucknowt sYitt ein jun er sLeutnant, ein armer ufel, am n Fab. Er gehörte zur Kompagnie der ;93er, die das Gebäude stilrmte, in swelchern heilige Prachtstiicke aufbe wahrt wurden: die goldene Tavia (Grabmodell). goldgestickte Hahnen, der Sattel, die Schabraele, der goldene Löcher und die Pfeile dethulldhullt. Die Soldaten, die im Zweifel waren, ob die Diamanten in dem lhalbrnond und dem Stern auf der Kuppel wohl echt seien, beschlossen, die ganze Kup pel abzuhauen und sie dem armen Leutnant zu überlassen, von dem man sich im sie intent erzählte, das er re ge miifzig ne hälfte seiner Gage nach Hause schickte, um seine verwittwete Mutter und eine Schwester zu unter piizxm Dieses losibare Beutestiick soll r in London fiir etwa MOOO verkauft worden sein. Ein Besuchee aus bee Form bewun dert gebührend den vorteesslichen Zu stand des von seinem Freunde eest vor kurzem übernommenen Unwesen-. »Allo, eine tihneezncht hast du dir auch angeieg t Wei Sorte hältst du denn sitt die beste « —- «hm, das ist noch nicht bestimmt u sogen. Die weißen scheinen am mei en begehrt zu sein. Wenigstens bat man mir da von bis seht dte metsten gestohlen.« c i « lf Die Menschen beugen sich alle vor dem Schicksale —- abet nicht aus Diss itchtett.