Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 21, 1908, Zweiter Theil, Image 12

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    «-.-—.-........-—.
Hinter Gericht-kenn
Der Lotteriegetvinn
eisen- Mrzndered dieer , h
-T- der Barbier und Frreur
I vor einem Kunden, dem
Hi ---sier B» und ieiite ihn
JHJ kam in angenscheinlicher
H , Ader-e irn bloßen Kopf in den
Mtzn der dein Barbier die
kniest »Ihr habt jewpnnen
Be is soeben aus Leipzig anfe
et sind 3000 MI« »Uf
f « Lopi »der us det Fünftel?«
set Barbier —- »Natieriich uf
, ins-. nf Euren Pakt werden so
, f M Mark kommen« -- Damit
-- der Mann rnit der freudigen
sieh wieder zur Idü
r Barbier fuhr fort seinen
den einst-seiten Wir find un
nie-M erzählte er; »der Kauf
Q» der Bäcker- C., der Schnei
nnd meine Wenigteih wir
schon seit 2 Jahren jeden
von fiinfe hie achte Stett un
« dabei herauskommt da koner
eins zwee Fünftel vor in die säch
- Loiteriek Die festen Worte
- e er, denn es war oeben noch
Brander in den Laden treten.
a fone 500 Mörser end gar
zu derart-den« Aber Mann,
Sie denn heite jar nich mit det
- n fertig?« »- —— Ach fo, ent
s «en Sie ich rechnete jerade in
- - i- ani, wie ville uf jeden fein
- l Ame. Fritz! komm mal her
knstre den Verkn, mit zittert die
doch fo’n biska
W dann ging Herr Neumann hin
holte steisiift nnd Papier und
f « i snld darauf nscrbm er iei
- but und qing; et kam wieder et
zu spät znnt Statfpiel Er
use an dein Laden eines feiner
··..pieler des Bäckermeiitere C»
s- Neumnnn konnte es nicht nn
7 lHen, hineinzuspringen und der
»s- » zuzufliisterm «Denten Sie
C» wir hoben jerponnen, 3000
, — dei wird eene Freide werUn
-s--ss is in die Ineipe komme! Der
- i. händler. von den wir der
» Aben, bat soeben die Nachriche
«i-.« Damit Mrzte er wieder
M Laden binaui Frau C· bötte
II so gern gewußt, ab auf jeden
« pulee 3000 Mart entfielen, oder
;H H darin zu theilen hätten. Sie
an und ging zur Frau des
K» in der stoben Hoff
s-: das fee die Ueberbringerin der
I s Kunde sein würde Wenige
daran-f begaben sich beide
I s- - nach det Woan des
’dermeisieti E.; dessen Frau
es auch wissen —
Fsieotsckpn hatten drei Männer seit
mer Zeii in der Kneibe um den
; gesessen und häufig Blicke nach
- geworfen- .Det der Neu
kW noch jeden Dag zu spät antreten
TM »Ja, un ee is immer der
erse, der ufbrichi Dabei is der Mann
inberbeiratb und bat sein fcheenet
Fiasko-Wen Eiientlieb müßten wir
In mal eenen Possen spielenk »Ja
Ideede Euch mal eenen Vorschlag rna
ist-« So aing das Gespräch bin
Eis-d her, dann steckten sie die Köpfe
Epimmen Wenn der Barbier Nen
Iannsich endlich einstellen würde
Edann wollten see ibn insgeiammt mit
»Ist-et empfangen und wallten ihm
Iwigegenrufen daß ihr Los-O mit ei
zIm Gewinn aezaqen worden sei, mit
EÆ Mark höher durften sie nicht
n, denn fvnsi qlaubte ers am
de nicht. Und dann wollten sie ihn
»Ehe-reden daß er zwei Flaschen Seit
besten geben sollte, aber echten
er Plan fand allgemeinen Beifall
III wärde Nmmann sich am folgen
zks Tage ärgern! f
Da kam er. -—- Seine drei Freunde
ließen ihn kaum zu Worte kommen,
als er an den Tisch trat. »He-den
sie fckon gehört? 3000 MIrU Wir
Haben Glückl« berr Neumann konnte
vol-l ruhig bleiben, er wußte es ja
ftp-. »Es werden auf den Mann
M 125 Mark iommenh meinte er.
Nun rniissen war uns einen verlustig
Te- Ibend machen, Neumann Sie als
« geselle müssen den Anfanq nra
E Sie geben zuerst ewei Flaschen
E i.« —- ,,Daö the ich« erwiderte
F marrn trocken. Der Wein reichte
ksschi lange Der Böcker schien schon
E ein bißchen angeheitert zu sein er ver
Ieste sich aber »Weißt Du Neu
Mu, ich will Dir einen Vorschlag
wenn Du noch drei Flaichen
seit siehst, trete ich Dir meinen Ge
Mntbeil erb.« Reumann überlegte
siehet Augenblick Gieb mir es
is lich.« Der Böser ließ sich
eiva neben »Hm hast Du
— lich.« Ei kamen also noch 3
Seit Dann wiederholte lich
Geschäft mit den beiden ande
Sie-beiden.
M He in leliaer Stimmnnq nach
-- miten, freuten sich alle, be
» Inder der Barbier. Er hatte
j; UO Mart fiir Champagner be
J oder am folgenden Morgen
er den ganzen Gewinn einstrei
M das tbst er such Sein
hctten In ihren Ehehälfs
einen Men Empfang gehabt, alt
i betten, welchen Streich sit
M gespielt Nun kamen sit
is Tag einer nach dem an
seines-en gelaufen. Es se
m Scherz Mein »Ich denk(
« »Ist-H . erwiderte Reue-Inn
· · Hebhabeichinst Tclche Das
Wehm- Ooedenf Im
H- tmt . ten-M
W M W ihn
- . M Its m
sagte Neu-nann, »die Sache ist doch
die, daß Ihr mich hineiskegeu wostet
und seid nun selbst Bari-gefallne«
III von drüben noch mehrere beleidi
gende Ausdrücke fielen, klagte Neu
mann und die vier Statthdet stan
den sich nun vor dem Schöffengeticht,
Abtheilung für Jnjutien, gegenübee.
Der Boksisende ließ sich den Sech
verhalt wie wiedergegeben etzähten
und als ihm mitgetheilt wurde. daß
die Ziviltlage noch schwebe. meinte er:
»Da bin ich allerdings neugierig, was
daraus werden wird.'· Jm Uebrigen
gelang es dem Votsiseudem eine Eini
gung zu erzielen. Die Betlagten ge
ben dem Mäget eine Ehrenettlätuug.
woran die Klage zukückgezogen wird.
Sestos-Zwist
Gewöhnlich meint man, daß an
dem lehten Essen, welches dem atmen
Sünder vor seinem schweren Gange
gereicht wurde, nur der Delinquent
und der Zenker, welcher im Mittel
alter den Wirth zu machen hatte,
theilgenommen haben. Aber schon
die oerrechneten großen Borriitbe an
Gemiifr. Fleisch und Kuchen weisen
darauf bin, daß, wie in verschiedenen
bezüglichen Akten bestätigt wird. auch
Magistratipersonen und die Richter
sieh an dem Henkerschmause betbeiligt
haben. Ein Küchenjettel siir ein Den
termabl, welches im Februar 1627 in
Köln stattfand, enthält ein halbes
Schock geröstete Eier, einen Korb
Spinat, sechs Pfund Kalbsleber,
neun Pfund Rindsleisch neun Pfund
Fische und vier Schüsseln Krapsen,
ein in Fett gebackeneö Gebiick nach Art
unserer Pfanntuchen. Sele beim
außerordentlichen Appetit würde es
doch dem Verurtbeilten mit seinem
Denker zusammen nicht möglich gewe
sen sein« diese Vorräthe aufzuzehren
Das noch vorhandene Gesuch des
Honaitischen Richters Sinn-nuan
dreai Flecke, der den wunderlichen Ti
tel eines «hochgriiflichen Galgenrickk
teri« führte, bestätigt übrigens die
Ansicht. daß die Richter am Henterss
inable theilnabmen Fleae bittet näm
lich in höchst naioer Weise den Gra
en von Donau. seinen Landesberrn,
im Jahre 1634, daß die Ventermabls
seiten tiinftig nicht in sriiber Mor
genstunde gehalten würden; am beften
wäre es. sie würden erst nach der hin
richtung bereitet, damit die does-wür
dige Justiz und der bochipeise Magi
strat sich oon ihren Strapazen etwas
erbolen könnten. Freilich bedachte der
gute Mann dabei nicht. daß alsdann
die hauptperson beim hentermable
fehlen wiirde, nämlich der arme Sün
der. Aus diesem Grunde wurde denn
J auch das Sesuch abgeschlagen.
sie seit sum ein steter is selt
see-et
Eine sonderbare Frage bat ein Leser
an den Herausgeber der »Londoner
Nature« gerichtet: »Der Atlantische
Ozean ist in manchen Theilen etwa
61,-«2 Kilometer tief; würde nun ein
Stein, der in den Ozean an der Stelle
seiner größten Tiefe geworfen werden
würde, bis auf den Boden sinken-«
Dr. Three. ein Mitglied der Ronal
Somit-, ist freundlich genug gewesen,
darauf eine Antwort zu ertheilen, wo
rin er angfiibrt, daß jeder feste Körper
von medr als mikroskopischer Größe
mit fortgesetzt zunehmender Ge
schwindigteit in einer Flüssigkeit fallen
muß, so lange seine Dichte die der
Flüssigkeit übersteigt., Nun nimmt die
Dichte des Meerwassirs mit der Tiefe
allerdings infolge des Druckes zu: da
aber der Wasserdruck in einer Tiefe
von 612 Kilometer-n nur etwa 80
Zentner auf den Quadratzoll beträgt,
so kais die Dichte des Wassers selbst
in den tiefsten Schichten nicht der ei
nes gewöhnlichen Gesteins gleich korn
rnen. Nur bei gewissen Gesteine-ar
ten. deren spezifischei Gewicht beson
ders gering ift, könnte ei vorlornrnen,
daß ein daraus destebender Stein
nicht bis auf den Meeresdoden sinkt,
tote denn beispielsweise ein Stück
Dirnjfteis überhaupt auf dem Wasser
schwimmt
Icsypetfse stets-dächt
Bei den Anigrabungen in Riseb
find in den leiten Jahren ein große
Anzahl altem-Nischel Seelenhäuser zu
Tage gefördert worden, vie bisher
nur ganz vereinzelt in Museen zu
finden waren· Flinderi Betrie, der
Leiter der Auigrabungen, kann i
ibre Entwlchelung von der vorbtstor -
schen Zeit bis zu den leiten Dyna
flien nachweisen. Von schlichten Mat
ten nnd Stein-lauen auf die man
Speise file die Verschiedenen legte,
bis zu allerhand kunstvollen kleinen
Ledmgeböudem die, nett Treppen
pfeilern Zinnnern nnd dortige "
ratb
se n, a als Modelle der alt
» Eichen Mitten Buch nnd
tung file uns baden- Da die
Seelen der Mark-enden dem Mem
den der alten sgydter gemäs. ans der
Erde eint-erstiegen wurden die
Eis Speise nnd Tranks Lsowieim mit
, W on ager "tten
ans Seh-n verschmäer auf i
Erster geseft damit sie alles r
spederliche dort vorfinden und nicht
ffils ihre Falk-seen schausungen zurück
Seltsam Metamorphose. ,
Humor-ekle von-kathon
Daß sich das Ei zum Küchlein wan
delt, der Engerlings zum lust’gen Käfer
des Mai und der allersidelste Affe zum
Neues-ngnten das ist männigllch be
kannt. Auch daß die Kaulquappe zum
qualenden Frosch wird. weiß jeder
halbwegs gescheitk Pennälet, daß je
doch ein oeritadler grüner Westasien
phet, ein Laubsrosch sozusagen — —
indes. ich will nicht vorgreifen.
Here Lentnant Gras Ledelmr hatte
so einVieh zu feinem Spaße in einem
Glase. um sich allmokgendlich das Ta
geswetter voraussagen zu lassen. Und
das that ihm denn auch den Gefallen,
durch Aus- und Absteigen an seiner
lleinen Leiter bald gutes, bald schlech
les-Wetter zu pertünden. je nachdem ej
ihm behagtr. Wohls-erstanden ihm,
nicht dem deren Grasen.
Dafür wurde ei natürlich reichlich
belohnt. Der rr Gras lnauseete
nicht mit selten « liegen und ähnlichen
Leckerbissen Er jagte sogar seinen
Burschen. einen niederen hinterponis
mein, der aus den weltberühmten Na
(
"men Jochen Basel hörte, in allen
Mannfchaftöftuben der ganzen Ka
ferne umher, um recht fette sogenannte
Brumrner fangen zu lassen; und diebi
fchen Spaß hatte er daran. achtzuge
den, wie der Critnroet im Glase diese
Braten adfakte und verzehrte, fo die
difchen Spaß, das er dem braven Jo
chen Päfel bei strengster Strafe ver
dat. dem Thiere seinerseits ein paar
Fliegen in das Glas zu seien.
Das ging fo lange gut, wie der
here Leutnant daheim waren. War
er jedoch imllrland oder fonft verreix,
dann ging das nicht; das arme Jeaf -
deeft hätte verhungern müssen. Und
das ging dein bravenJochen zu sehr an
die Nieren. Er lelbft hungerte auch
nicht gern. Als daher der Leutnant
eines Tages wieder mal fiir längere
seit verreiste. und der Wetterdrddhet
ganz trübfelig auf feiner Leiter We.
iiderivand er sich und die ihm ange
deillte Sudordination, fing ein paar
fette stummen die sich grade an dem
halbgeöffneten Fenster dei herrn Gra
fen die Köpfe einzurennen befleißig
)ten. öffnete dann das Frofchglas und
—- --— —- tiß plöklich mit einem un
willkürlichen .Dunderlüttchen « ---—
dit ——- dit is mit erft ’nen Spaß!«
Augen. Mund und Nafe auf, um hin
adzuftarren in den Kasernengartem zu
welchem der grünrselige Wetterprodhet
mit einein kühnen Saltamortale hin
anjgetoupptigt war.
Das lockte den nicht wieder zurück.
natiirlichl und deshalb that der gute
Jochen das gescheiteste. was ein braver
Offiziersburfche und hintern-Immer in
solcher Klemme thun kann, er gab die
dem Flüchtling gefangenen Fliegen
gleichfalls frei: »Na tönnt jii at lapen.
et lümmt ap eins rut nu!" Und dann
machte er sich nach dem Garten html-,
den Geiinrock wieder einzufangen
l Das war vergebltche Mode. Dian
Beest war sort und sort und sutsch
sind bekanntlich eins-.
Dagegen fand der wackere Jochen
irn Garten unten eine Kröte, ein
schwarzes, warzigei und garstiges
Ding. Ein paar Sekunden lang
kämpfte er mit sich, ob er ein ehrlicher
ISOldat und Hintern-immer bleiben
iober seinen herrn Grasen betrügen
J sollte: aber die Tugend unterlag. »El1
Jwat!« slüsterte er in sich hinein, »in
der Noth sritt de Diibel Fledermiisel
Und — Lort is Lart!'« Damit packte
»er die Kröte, nabm sie mit hinaus und
, seßte iie an Stelle des desertirten Wet
terpropbeten in das Glas. Allerdings,
als er diese helpentbat vollbracht batte
und nun sein Wert beschaute» da
traute er seinen strahgelben Strudel
taps und tummelte-» Wenn dit gut
geibt, denn beit icl Otto Bellmann!'«
Indessen er ließ es dabei bewenden,
und sah »dem ersten Morgen, an wel
chern sein herr Leutnant sich bei dem
Laubsrasch wieder nach dem Vetter
ertundigen würde, mit einigem Ban
gen entgegen.
Dieser Morgen tam dann auch.
»st- Joche-IF «
»Alle-viele geibt de Karte los!«
dachte Jochenx laut ries er das pflicht
gemäße »Ja Beschl, here Leutnaat!«
»Antreten mal! Aber sir!-'·
Jochen stand schon da nach ehe der
herr Gras ausgeredet hatte
»Was ist mit dem Fratchheest pas
sirtf« sragte der fest.
»Er-UT beendet . ·!« Jachen that
plötlich so erstaunt, daß er sogar der
militiiritchen Disziplin im ersten Au
f genblia entrietb, «dat Beidtlig is ji
ganz schwartt Un tünract denn dam«
»Ja das Lieb-eng is scheuer ke
dlizirte der Herr Leim-arm »vor-her
kommt dank
»Jch —-—- it —- ich —« Joche-e traute
wieder sein haar, »ich —- bete les
here cras,ich ichrneine ick weit se lich
nich. aber is —- —«
»san« mit der Sprache, alter
Esel!« «
»sesebles rr Gras, Der-r Graf
baden den sc ch schan seit acht Tagen
nicht gesiittert —- —«
»Und dar-on soll er schwarz set-or
den Heini wischt«
, MM Msp SM:I«IZJ
IWM
immer
the-W
tun-see trat-betr- fetth und de set-·
THE del-r Graf, totet dat dei ntck hat
Fee-sen kunnt. bat bei sit darum-u
Wes geärgert dat, zu Befehlen.
derr Graf!"
»Es — bern I- s——!« Der here
Stuf räufperte, ats ob er fekbft ein
paar fette Brummer zu verfchtucken
bekommen habe, was begreiflicherwette
tetne angenehme Sache ist. Aber ver
Were Jochen Päfel mach-te in dem
fellten Augenblick ein to faudumtnes
)Seftcht. daß er von dessen Unschuld
)
Erzeugt wor. »Ach ———«. meinte er
; tb kurz, «trage das Bee fort·
FOR «s nicht mehr sehen! Mo ch!«
) Das rot sich Joch-n dann nicht
Ezweimal fagen lassen.
Jste tschi-O Teuseesrsep ent
Ind.
Jn Caffels »Magazine« gibt Jean
Viktor Bates eine interessante Be
schreibung des Lebens und der Per
sönlichkeit von Felix stern. dem be
tennten französischen Mater von Ve
sediF den eine nahe Freundschaft
seit hopin verband. Ziern führte ein
abenteuertiches Leben: Turner war
ei, ver zuerft fein Talent entdeckte.
Jaft über den ganzen Erdball führten
den Maler feine Reife-I und Streif
sttge, er zog durch China und Tit-L
bereifte Indien, Japan und Aegyptem
nahm an einer arrriiaien crucem-m
theil, entwars dann die Pläne zu der
sesestiguna von Kronstadt und gab
während der Belagerung von Paris
sein ganzes Vermögen gar Ernährung
und Unterstiihung der Dungernden
her. Mit George Sand war er eng
besteundet und zugleich Zeuge des
Streites mit Masset. bei dem die tem
perarnentvolle Dichterin in Venedig
den Lvriter in den Kanal wars. Ueber
die Entstehung des Chopinschen
Trauermarsches wußte Ziem interess
sante Einzelheiten zu berichten. Er
wohnte damals in Nizza in einein
ärmlichen Zimmer, dessen einzige
Schmuastiicke ein altes Klavier und
ein Stelett waren. sie-n erzählte
weiter: »Var vielen Jahren gab ich
in diesem kleinen Raume ein Abend
essen. Kein sehr prunlvolles, denn
wir alle waren arm, so arm, wie
Ratten. und selbst ein einsachej Abend
essen war sür uns ein Ereigniß. Aber
was ichadete daoi Wir waren sung
und leichtsertig und manche unter
uni, wenn sie ei nur gewollt hätten.
hiitten verdient, mit einem Kaiser zu
Tisch zu seien Die Kerzen waren halb
niedergebrannt, ei war gegen Mitter
nacht, als irgendwer mich bat, einen
Daher zu spielen. Aus dem Wege zum
Klavier stieß ich gegen das Stelett s——
es stand an demselben Plane wie noch
heute. Lachend packte ich ei nnd be
gann mit den tnöchernen Fingern aus
dem Klavier die ersten Talte eines
Walzeri anzuschlagen. Plötzlich wurde
ein Stuhl zurückgeschoben und ehe ich
mich besann. war ich vorn Klavierstuhl
beiseite gedrückt, das Stelett wurde
mir aus der band genommen und
Chor-in —- dergaß ich es u sagen, daß
er zu den Unseren gähltee -- war dar
dem Klavier und spielte. Und wie
spielte er! Im ganzen Raum hörte
man teinen anders-n Laut. Noch hMt
sehe ich die Gesichter vor mir wie da
mals. slsred de Masset, die lleinen
ärgerlichen Falten aus der Stirn zu
Rungeln vertiestx Valzae. glühend vor
Leden und Freude; haussahez Geoege
Sand, weis wie Leinwand, ihre gro
ßen Augen leuchteten wie Sterne;
Rossini. Delarroix - « ich sehe sie alle.
Die Kerzen gingen aus, das halbduns
lel der Sommernacht schwand und der
Morgen dämmerte, als wir uns wie
der bewegtcfc Und in dieser Nacht,
in jenem Zimmer, schrieb Chopin sei
nen Trauermarsch . . . .«
Die Iro- tsr russshen speist-sei
Wenn die Sprich-party einen Blick
in die Seele eines Vallec thun lassen,
wenn sie der prägnante Ausdruck der
Moral einer Nation sind, so dars man
wohl aus einigen Proben russischer
Speicher-öden die der «Radieal« ver
öffentlicht den Schluß ziehen, daß die
russischen Frauen nicht allzu glücklich
sind. »Liebe deine Frau wie deinen
Esel«, sagt eins dieser Sprichwörter,
»und schilttle sie wie einen Obstbamn.«
Männern. denen dieser steundlichesiatd
nach nicht präzis genug erscheint, rötd
ein anderes Sprichwort »Du tannlt
deine Frau ruhig mit einem Besenstiel
schlagen: sie ist nicht von Porzellan«.
. Gnrnaliaes Schlaaen nüst aber nicht
Tviel, nran rnuß dieses Erziehungimits
stel häufiger anwenden; darum delikt ei
auch im Sprichwort sa richtig: »Wenn
du deine Frau am Morgen geschlagen
halt- vetaiß nicht« acagsPittsg nach
einmal antun-agent Die Fugen vie
fet Kur sind bald bemalt-an »Je
mehr du deine Frau fchtögfh beftp bef
tet wird dein Essen sein« Die Jn
diet, die nicht so «ztvitisitt« sind wie
die Aussen, deuten Aber das Weiber
ptügetu etwas ander-: «Man toll etue
Jena nicht tchlagen,« to lautet etn in
dischei Sprichwort »ntcht einmal mit
einem Blumenftengel.«
Ist use Fütte
Ontel (zu feinem Nessus, der Stu
dent tst): »Du, der hete, den Du jett
to freundlich gemäßt best. ttt gewiß
such ein Gläubiger von htt!«
»F . Dasel, ich wetß es nicht ge
m! ch habe ihn nur auf alle Fälle
see-Mk
Orits Gott euch blutige Wiesen«
criih Gott dich Wälderprachtl
O Muse-. iei gepriesen
Der Du mich hergebracht!
hier schnitt ich Pfeil und Bogen,
hier spielk ich Blindetnlk
O. führt ihr Schicksalean
Mich einst auch der zur Ruh. —
Am Bach die Kinder spielen i
Jn Kinderieligteit - »
Jch ipiirt’ ein sehnend Fühlen i
Nach längst entschwundner Zeit.
Drum hielt ich meine Schritte,
Sah zu der Kinder Spiel,
Dann nahm ich aus der Mitte
Ein Kind, das snir gefiel.
Und herzt« und liißt’ den Kleinen,
Der schaut verwundert mich.
lb Lachen und halb Weinen
o schien mir sein Gesicht.
Jch aber, der ihn drückte
Uns Vers mit Jnnigleit«
Jn feinem Aug« erblickte
Ich meine Kinderzeit
stock- sue-.
·Ein Reisender war auf einer Bahn
des Südens durch verschiedene un
drogramingemiiße Unterbrechunqen
der Fahrt etwas mißtrauiich gegen die
Sicherheit des Zuges und damit feines
thenren Jchs geworden. Er rief den
Parier.
»Ist dieser Zug sichert«
»So sicher wie nur einer. Sir.«
»Den die Streite Block-System?«
Der Schmutze grinite fürchterlich
»Na. und od. Erst vor einer Viertel
stunde dloelirte ein Wagen den die
Strecke, vor zehn Minuten eine Mel-,
fest eden ein MauleseL und die
»Crazy Dorfes« werden wohl auch
nicht lange auf sich warten lassen. Das
Blockspitem haben wir also aus der
ganzen Sinan
Oh
streute-diesse-.
In Indien mit feiner zahlreichen
armfeligen Bevölkerung ift es flir die
Eltern oft teine leichte Sache, ihre
Töchter zu verheirathen, da diefe von
den Freiern getauft werden müssen.
Witwen sind billig und Väter über
reifer Töchter pflegen diese daher durch
eine Art Kunftlniff zur Wittwe zu
machen. indem fie fie Init einein Blu
menstrauß verheirathen. Sind die
Blumen todt, fo ift die Betreffende
duchftäblich eine Wittwe und lann nun
zu geringem Preise aucgedaten wer
den«
Ist
Jn der Naturgeschichtsftunde be
fpricht der Lehrer das Knochengeriift
« des menschlichen Körpers. Er wieder
holt: »Allo, wir haben heute Möhren
tnochen, Wirdeltnochen und fchalen
förrniae Knochen kennen gelernt. Wer
tann mir wohl noch eine andere Kno
chenforrn nennen? Nun, Müller!
Müller sFleifchersfalfn): »Es gibt
auch Martitnvchen!«
Leicht seh-lind
Paiieni: Aber here Dotier, Sie
baden mir eine schreckliche Rechnung
aefchicli - dies ifi ja ein ganzes Ver-;
wogen .
Arzt: Dies habe ich nur aus Rück-s
sicht für Ihre Gesundheit gethan, denn
fpnsi schleppen Sie da- «Geld in den
»Um-en Ochfen«, wo Jhr Stamm
iiich haust.
Kurs nnd kindis
A.: Zanli sich denn das Diener
fche Ehepaar immer noch so häufig
wie früher. um sich dann wieder zu
versöhnen?
B.: »Ja freilich, die liegen fich im
mer abwechselnd in den Haaren und
in den Atmen.«
Lebt-sie Unterhaltu- asss sie-Mc
U· (nach dern erfien Glam »Das
Vier ifl auMnetl«
B. lnach dein dritten Glas): »Und
sufsia!«
A. Cnach dem fünften Glan: »Und
help-nun vorzüglich!«
I. und V. lbeini achten Glas):
«Prast!«« «
si- Uesen in die trafe.
Gall idetspiiieh an sder Iable d’
betei: »sch. wie Mön, hat mir der
freundliche Wirth einen Plan neben
der Gans referviri.«
da fiel-i er mii Schrecken, daß
neben eine innae Dorne Utah ge
nommen hat« and in der Verwirrung
fagr er" zu diese-: Reben der gebra
tenen naiiirllch.«
Frau Mitllm »Das-en Sie denn
schon das Bei-ekle gehört, Im Rach
"laris. der Schulzen ihr Mann. den sie
tnnnet fo schlecht machte und von dem
sie sagte, er sei ketnesn Schuß Puiver
werth. der ist überfahren worden«
Frau Lehmann: »Ja und die Ci
senbadnverwaltung will sie sogar noch
auf Schatte-termi-t vertlagen.«
Dtr ers-n Junge-ern
Der Staatsfetretär bereist mit ei
nem feiner Mithe feinen Direktion
bestes und der betreffende Direktor
schließt sich den beiden an. Use drei
sind Jung esellem Aus einem Aste
frägt der taatssettetör den dienstba
benden Beamten: »Wie ich sehe, sind
Sie schon verheirathet? Ste sind doch
noch recht iung.' Der An errdete er
widert prompt: »Ja, als nggefelle
verburnmelt man zu fedr,« nnd wun
vekt sich, daß vie vkei Heu-u in ein
Gelächter ausbrechen.
I
stiller Theil-sen
Michel: .Du, was iim denn das,
a stiller Theilhabeei Da sucht eines-,
wo n luteatives Geschäft hat, en siilla
Theichahek mit 5000 Matt.«
Kaina-n »Im weißscht. a stillee
Theilhahee ischt einer, wo na ne:
schwsit und still ifcht. wenn ’e bei
heaen luteative G’ichäft sei Geme, via
5000 Matt, ei’hiiaßt.«
III« arise-fast
Patient: »Nun, here Doktor-, wie
finden Sie mich heutei«
Arzt: »Seht gut. Jhee Beine sind
noch etwas geschwollen, aber das stöet
mich weiter nichi!"
Patient: «Jch verstehe, here Dok
tor; wenn Jhte Beine geschwollen wö
een. würde es mich auch nicht weiter
Ideenk«
Tief-the Ins-«
Ein Englandet nahm einen Kain
meevienet in seine Dienste, der sich
zwei Tage später verheirathete. Kne
datanf fand ek ihn beim Nachhausp
tonnnen in feinem Zimmer eehentt
Er will nun einen anderen Kammer
dienet enga iten und fragt: »Und
haben Sie ie Absicht, sich zu verhei
tatheni«
.Ja. in etwa einem Monat-«
»Dann hängen Sie sich gefälling
anderwärts auf.«
Unschuld Is- Lande
Du, hiesel, hntch’n Wald fiiechk i
mi aber io allan mit die zu geh'n.
’wegen was denn, Anneelf
« a, du tunnt’st ini atn Guts küssen-·
wollen.
Aber i lunnt ja gar nit«. i wuaß is
die Kuh fiiht’n. «
O mein! Die kunnt’it hatt leicht sc
lang an an Baum binden.
Veiiek sei-st.
»Johann,' schreit der here Leut
nant, »Du bist ein Eies, das ist tiipp
nnd klat!«
»Neh· ieuzt Johann, dee vor
Schreck das Kasseegeichiee fallen ließ,
«det war tlapp un tiikt!"
Its!
As «Sag’, Freund-, tönnteii die
mit vielleicht auf tukze Zeit Reisig
Matt leihen; ich gab gestern Nachmit
tag meinem Schneider die lenken fünf
zig Mait.«
Bd »O. hätte ich das gestern früh
gewußt!«
» Au .Da hättest Du mit das Geld
geben könne«-«
- Q: .Das nicht« aber dann hätte ich.
doch wenigstens Dich anpunipen tön
nen.«
Its tot
Au »Und Sie lassen sich wittiich so
ohne Weiteees von dem Förstet einen«
Stei, einen Schaiskppt nennens«
! s.: .ubek, ich biete Cic, ver iiige
Idoch immee!«
Isch ein stand-Inst
Sommeeftitchlee Cum sauer) sa,
schau’n Sie nur, geh-n Sie doch in
» Me, Idee Frau ist ja ans von det
i uhheeede umringt nn muß sicht
schon mit der Peitsche vertheidisen.
sauer: Lassen"s mich in steil-c ich
miich mich net nntekt Weiden-sitt
Mit
Michem .tiatee, weshalb hat denn
dee here einen to kahlen Kopfs«
Boten «Nnn. ee hat eben alle seine
haåkä Yioeenf
x n: « , onnte ee denn
nicht wiedeefi ni« si.
tut-Dut
I. HWMAMA W
»Weißt d’, Jacknbmeeh keck freut« hat« Leben gar nimmet!«
M äkoai guts-Jst d- dena —- meinst d’, i« zahk dir seh-s wieder k
a « -