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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 21, 1908)
- - f Wim- Dklmibklmkc nun Tini- Mag-L No. 324. Wie ich mit den Karlie durch wese Hu. was unsern verhei rather trh iskhen ich gedenkt, ich hei er mache emal en lleine Kahl an.die desweilem Wann ich mich do nit alle paar Daq emol sehn lasse, dann tiishlt te inioltei un denkt, met deht uit for se lehre. Awtver sie selbst is mit ihre Kahls arig stinchie un zwiiche Sie un mich, geb ich auch nit so viel drum. Well, ich sin also emol u se gaage un se hat sich- ari gefreut Schön Dahn. das versteht Je ja gut genug. Se hat mi e Kimmelche gen-we un hat gesagt, ie wollt e we-« nia ichappe gehn un ich sollt mit sie komme. Well. ich maß sage, das gleich ich auch nit. hetahs ich hen doch ganz annere Eidies wie die Wedesioeilern un wie mer uff deitich sage duht, mir bit-hu nit eatie un ntt ticheihe. Awivek was sann mer denn duhni Ich hen einfach gesagt, ahlrecht, komm an un da sin mer losgeichowe Mer sin in e. paar Steh-es gange un ich kann Jhne sage, wie die Frau die Kloits plaae un iwehle duht, M dkt einiges biete. Se hat sich Dres Lit de zeige lasse. Ei tell iieh die loit hat wenigstens dreißig Stücke herbeigeholt, vom unnerichte Schelf un vom öwswerschte Schels, nicke hat se gesichtet Se hot sich auch ihr Meicher nemme lasse un die Kloii hat iie bei jedem Pies ausfickere müsse, wieviel e Dteß for sie koste deht. Wie das arme Mädche nicks mehr herbei hole hat könne, do is die Wedeöwei lern fort ganae un hot gesagt, se wollt sich die Sach noch emal innrer deute. Ich laim Jhne sage, so ebbes ruf ich UnverschämiheiL So hat sie es noch in e paar Stohrö gemacht un ich sin sia un teieri von geworde Un wie se geiaat hat« ich deute, ich finne heut nir, was ich will, da hen ich ac taat, well, dann wolle mer itappe mit Schuppe, ich iiihle auch ieinder aus geteiert. Mer hen dann en kleine Umweg gemacht, das meint mer sin noch dorch e paar Siritts gange, besor däg mer for heim ziestart ben. Die edes weitern lwt aesaat: »Seh, Lizzie. is das nit die Stritt wo dein Karlie wohne diiht?« Do ben ich gesagt, jehö, komm, melr wolle liewer in e annere Deireclichen gehn, bikahs ich leiche nit, jetzt, nach dem wo ich ihn o e Pies von mein Meind gewwe den« ihn in den Mund zu laufe. »Ach, o an, bot die Wedeawleilernsgesagi, as auclt ja akad, als wann du ef sreht von die Britschet wörsi.« Do ben ich gesagt: »O, inei, Wehe-Zwei lern, was bist du so schies gewiekeli, wenn du das denke duhst. Ich un es sreliti ei schutt seh natt!« Un dann sin mer grad enett gange zu den Haus zu. Wie mer nierer komme sin, do hen mer uss eniol aestappt Bei Gatte, do is ia e schreit che Neus aus den Karlie sein Haus komme! Es bot aetracht. als wann die ganze Schnhiinginiitich abgerisse deht wer’n. Ich kann Jhne sage, mir hot puttie niek der Adem qestappt. Un gehallert ung elrische is worde, als wann e Mennatscherie drin wär un die Leiens un die wilde Enimels wäre ausge broche. »Lizzie, dot die Redewei lern gesagt, mir müsse in eit ehn un set-n was die Mätter is. att an fuhr Leis« hen ich gesagt, »dentst du ich will meine Bohns riskiere ei schutt seh natt!« Mer sin awwer doch e wenig nierer un klohset gange un was wer’n Se denke, was da gehiippend is? Aus den ovbstehs Fenster is en Tiepatt erans acsloae komme un wenn ich nur en achtet nsch tlohser gewese wär dann hätt i ihn aus mein Kopp ge kriegt. Schie,w wag hat mich das ge schkehrtl Bevor daß ich awwer wid der zu meine Konschiosneß komme in, is schon widder ebbes gehäppend: er Karlie kam die Steps ernnner ge slage wie en Wunsinsbahl un hat en Sommersa an die ritt gemacht der war auteset. Es is e Glück daß in unsere Fäminitlie e gute Kanstttas schen ti. sonst wär der Karlie schuhr Inn ua zu StMer Mschtwor ie et ways-et lsn der Ecksident tein Darin away-. Ue mich der Karlie gehn Int. is let mi nni den Eileichaew lte an d« spime a, was or Gntnes Se Ost-I n die ttert then aestaat un da agt der Karliu J den blos esasntåak das-i von seht an derer-. un wenn du ers-il ins i gehn willst. dann kannst du niit nein Blick sehn, was meine Mute isr e stiesolt gehabt den« II is ganz Ists-s- -:":TT:F: - Ifchtecklich aetvese un ich den in mei Lewe noch nit so tschiep gefühlt, ais wie ieit die Zeit, wo ich Herr im gaug sin. Ma sich kann es mit die titschet nit mehr ftende un ich deht noch nit for e Milljion melyc in das Haus reduhk gehn. Ich sin schuhk, wenn ich widdet teduhe komme debi dann bebt se mich den Schimmenie enaus wette un was dann zu mich shäppene debi, da dekf ich gar nit dran denke. Well, do hin mer die Bescha tung gehabt! Och, ich kann Sehne sa e, seitdem der dumme Bub fg fuhlifch gen-ist is un hat die Beitschet gehei rath den ich schon Strudel beim Bu schelvoll gehabt. Jch hen die Wedessg weiletn angeauckt un sie shot mich an gegucit un mit einem mal is noch en tuhl aus dem Fenster gefloge kom me un das bat es for mich gefesselt den gesagt: »Bei-tm du weißt, daß u noch e Mutter heft, komm mit heim, ich hen immer noch e Pliitz e, wo du dich binlege kannst un u stiegst auch dei mich satt zu esse. Jn ! die Mienteim will ich emal iekn ob? ich die Sach widdek usspiitfche ann." ! Do hat mich der Katlie an die affene I -Stkitt en Riß gen-we und hat gesagt, ! ich wär der Tschies, answer mit dem i Ufspiitiche sollt ich mich nit ttuwele, et deht gar nicks drum newwe un wann es nie nit mehr ussgepiitscht deht wek’n. Dann sin met heim gan ge un ich denke, jede könne met noch emal die alte schaue Zeite darchlewe. Mit beste Niegards Yauts Lizzie hanistengei. Treu its in den Tis. — k-- x a I Here: »Johann, ich habe setzt im mer solchen Durst, ich glaube, ich trinke mich noch einmal todt!«« Diener: »Ach, gnädiger Herk, las sen Sie mich mitsterben!« Zweite-Mk Weinhändlen »Es hat mich aller s dings angenelnn überrascht, Herr )Assessar, dass Sie um die band mei net Tochter angehalten haben. Jch weiß nicht, db Sie meine Vermögens verhännisse näher kennen. Sie wer den mir daher wohl gestatten, daß ich Ihnen reinen Wein einschenke.« Assesson »O, verehrier Herr, wollen« Sie wirklich bei mir eine Ausnahme machen?« seist-nic Giäubiaer (-beim Besuch eines( Schuldner-A entsetzt): Neun Hindert in dem neikmk unum, sag ist ja sind ganz mörderische Lust shierx warum öffnen Sie nicht wenigstens das Fenster?« Schuldner: «Gewisz, unsd nachher kommen Sie jeden Tag ein paar Stunden mit der Rechnuna·.. da ist doch biet keine Sommersrische!« nein-schütt. A.: »Warum ist denn die Verla buna unseres Freundes Birns wieder auseinander qegangens Er schätzte seineBraut doch sehr hvch!« B.: »Ja, er hatte sie eben e bissel zu hoch gescheit-W Ein Lustitns. Onkel: »Wenn ich so viel Gläubi ger hätte. wie Du, Erinnert-, ich. glaube, ich schlief teine Nacht mehr!« Neste: »Ach. das ist gar nicht so sch!imm, wie Du denkst, Onkel Meine Gläubiger werden ja selbst von Jahr zu Jahr ungläubi ger!« Rein ges-st. Herr, der aus der Reise in einem Ort erkrankte, zum Arzte, welcher ihm die sehr hol-! Rechnung überreicht: »Sehen Sie, Herr Doktor, ich bin so froh; zu Hause hätte ich sür das Getd acht Wochen krank sein müssen, so komme ich mit vierzehn Tagen weg!« Nin-to- etnes Dienstmädchent »Mädel«, sagte meine Mutter im-« mer« »Ach nimmt in Deinem Lebe keine Herrschaft in Dienst!« Und je hat mich in vierzehn Tagen schon dir sünste gemiethet!« — Unterseite-. Ky Eheh »Na, Lehmann, machen Sie et sich doch nicht gar so gemükhlich M meinem Butten-L« Angestellten »Na, wenn Se wollen, ick km ppch ungemmhtich werden« ··ZZ;EIF-c-;Isdipåkjs " f Ms Aus allen nicht ganz neuen Karten « und Globen etwas grä eren Maßstask bes finden wir quer it r das Geset« des weist und breit ausgedebnten i aerquellengebietes die Worte Sa morys Reich oder das Reich des Al mamy. Jn der That hatte die ser Samori oder Almami, wie er sich später nur noch tituliren ließ, im Laufe eines halben Menschenalterg ein Reich gegründet, das Deutschland anAusdelsnun übertraf. Als die-Fran zosen auf irem Kolonialprovinzen schaffenden Bormarsche aus dem Se negalgebiet in das Nigerbecken kamen, stießen sie auf dieses neue Staatsge bilde, und es war nur eine vernünftige Politik, wenn sie zunächst ein Einver ständnis mit dem Almami suchten. Aber es ergab sich nachher um die Jahrhundert-made die dringendelltotlx wendigleit. dem Votriicken des Kai sers Samori Halt zu gebieten und den Bundesgenossen zu vernichten. Jn der Zeit des guten Einberständnisses nun hat man so viel Rührendes und Aner lennendes, so viel Schmeichelhastes vom Samori erzählt, daß einstmals Europa von der Genialität, seiner Menschlichteit usw. dieses Usurpators gerührt war. Und auch heute noch stößt man aus das damals für ihn ges prägte Stichwort: Der Napoleon des Sudans. Man erzählte Geschichten, die schöne Charakterziige des Mannes hervorheben, und ganz besonders liebi lich klingt eine Erzählung, nach der der arme Bursche, um die in Gesan enschast getathene Mutter zu be freien, sich selbst als Sklaven verse te. Als wir nun im Februar die es Jahres auf unserem Marsche nach Li« beria einige Breitengrade weit nach Süden vorgerückt waren, kamen wir in jenes Gebiet Torong-Konian, aus dem dieser Held stammte, wo er vom höndlerburschen zum Fürsten wurde, und durch das er dann auf der Flucht vor der siegreichen französischen Ar mer in den nahe gelegenen Urwald Li berias zu entkommen suchte. Die ei gene Familie Samoris, besonders die Verwandten seiner Mutter, die Kam mara, haben mir nun die Urgescbichte dieses Kaisers erzählt, und diese ist so romantisch und bietet so wenig Züge von Napoleanhaftigieii, daß eine end gültige Richtigstellung von Interesse sein dürfte. Jch fand jene von Natur unendlich reich ausgestatteten Provin zen in einem jämmerlichen Zustande vor, theilweise menschenleer, verkcm: men, die alte Landeskultur ausgesogen und vernichtet. Und das kam so: Samoris Mutter war eine Frau aus dem adligen Stamme der Kam "mara. Sie war sehr begabt, aber leichtsinnig und eine Räntespinnerin. sDa sie als junges Mädchen mehrfach imheimatbstädtchen bei Diebstahl und sonstigem leichtsinnigen Lebenswandel I ertappt wurde, so verweigerte der als Zukünftiger ausertorene Fürstenfohn den Ehevollzug, und die dadurch ge tränkte Familie überantwortete das mißratbeneMiidchen einem vorüberzie jhendem biederen, aber schlichten Hau .sirer. Nach der großen Stadt Bis fsandugn ließ der kleine Wandertauf Imann sich für einige Zeit ans dem Lande nieder, um sein junges lihegliick zu genießen. Als Sproß dieser Ehe ward etwa 1840 der spätere Kaiser lSamori geboren. Er wuchs in dem Landhöuschen anf und begleitete den Vater, dem das Leben neben seinem »ndeliaerf" Weibe bald peinlich ward nnd der deshalb seine Reisen von vorne begann, auf dessen Wanderfabr ten. Der biedere Vater soll aber der Streiche wegen, die der jun-re Bursche in den Dörfern an der Landstraße be gini, viele Unannehmlichteiten nehabt haben. Als der Bursche etioa zwanzig Jahre alt war, hatte er sich schon zum vollendeten Gauner ausgebildet lieber ein großes Talent mu Samori zu allen Zeiten geboten ha en: die iiunst, siir schlimme Streiche Kameradschast zu finden. Er wanderte mit einigen Spieszgesellen im Lande umher und lag seiner Ausgabe und dem äußeren Aussehen nach dem Hühnerhandel ob. Erst unternahm er die Wanderichasten in die Umgegend der Stadt Disson dugu, dann dehnte er sie bis nach Rades am Senegal aug. Dem äuße ren Schein entsprach aber das Wesen der wahren Handlung ganz nnd gar nicht. Sie waren nichts andere-«- als Wegelagerei, Buschriiuber und Mord buben. Sie reisten besonders aern zur Zeit des sriihstiindiqen Mondaus ganges. in welcher Zeit die lleinen hiindlertaraivanen Abends im Busche , lagern· um noch in der Nacht wieder Idie Wanderung auszunehmen wäh , rend sie die heißen Stunden dec- Ta . ges im liihlen Schatten der hohen Dorsbiiume verschlafen. Jn solchen schönen Mondniichten be trieb Samori vorzugsweise sein Hand wert. Er lagerte mit seinen Spieszges sellen dicht neben anderen Kararoa nen, schlosz sogleich durch Geschenk ei nes Hubnes Freundschaft, wurde ein seladen, mit Frucht und Genossen chast zu den anderen heranzuriielen und mit ihnen ein Lager zu beziehen, plaitderte bis in die Nacht hinein, ver zapsie dann noch ein Schlastränllein aus Palmwein oder Hirsebier und — sobald die anderen schliefen —- machte er sich mit den Spieszgesellen ans Wert: die neuen Freunde wurden in eine andere Welt spedirt und ver scharrt. Eine Zeitlang hatte Samori großen Erfolg, aber einmal erreichte » ihn sein Schicksal doch. Am Senegal, s Si Kains, entdeckte man einen Raub ward Samarit, und er wurde das erste Mal gefangen geseht Hier wußte er sich geschickt herausz-ureden. Aber damit war es silr einige Zeit mit der Wirkung seine-Z Glückssiernes vor bei. Als er sich- nach seinem Hei-noth lande zurückziehen wollte und Bissan dugu passierte, hielten einige Leute, die durch Samoris Räubereien Ver wandte verloren hatten, den Mann an und setzten die anze sogenannte Wandergenossenschasfi als Räuber bande fest. Es waren im ganzen elf Spießgesellen. Da kam aber die schlaue Mutter Samaris und wußte ihren Sohn mit sieben anderen Kum panen zu befreien. Nunmehr floh Samori in das Dorf seinerMutterinach Konian zumAdelS geschlecht der Kammara. Naturgemiisz war auch hier schon ein Maßstab seiner Tugendhastigteit bekannt , orden, und somit setzte ihn Lehnsr Pa triarch der Kammarm fest. Dieser alte Herr zeichnete sich durch vornehme Ge sinnung aus -—- genau wie seine heute auch bejahrten Söhne, « mit denen ich herzliche Freundschaft schloß. Er er klärte in der Versammlung der Fami lien- und Stammältesten, er selbst tönne keinllrtheil fällen, da derBursch ihm zu nahe verwandt sei; sie aber sollten streng urtheilen u. entschiidenz sie sollten keine Rücksicht daraus neh men, daß seine Mutter eine nahe Ver wandte Kebles sei; sie sollten nicht da ran denken, sondern daran, daß die Mutter des Samori nichts getaugt habe. Vornehme Gesinnung des einen erzeugt vornehme Handlung des an dern, und so ließen sich die Edlen der Kammara denn leider dazu verleiten, Samori nur aus dem Lande zu jagen. Samori floh. Er war zunächs; in allen westlichen Ländern unmögich Mit scharfem Instinkt fand er aber den einzigen Weg, der ihn retten konnte, heraus. Er wie seine Landsleute in Torong waren Heiden. Er floh nach Osten zu einem berühmten, streitbaren, moharnmedanischen Lehrer und vollzog so den Umschwung, der einzig ihn wie der zu Ansehen bringen konnte. Er ward Mohamrnedaner und wußte sich auf den Zügen dieses triegerischen Apostels dessen uneingeschränkte Zu neigung zu erwerben, sodaß er bald, roie die anderen Lieblingsschiiler, mit Roß und Waffen ausgestattet war. Aber auch das diente dem Gauner nur zur Maske. Unter dem Schutze seines Belehrers und unter dem Namen reli iösenVortämpferthums wußte er sein Handwerk als Räuber fortzusetzen und außerdem unter derSehiilerschaar des sanatischen Apostels einen geheimen Zweigverein fiir Raubmord auszubil den. Eines Tages-als Samori aber schon manche Tasche voll Geld hatte larn der weise Frömmigkeitsvrediger hinter denThatbestandx er ließSantori durch Stlaven auf den Boden werfen und aus-peitschen, dann sich aber von dessen seierlichenVersprechunqen hethö ren. Samori ward nicht gefesselt. Arn anderenTage sollte seineAbnrtheilung stattfinden. Samori war zu klug, sie abzuwarten. rstahl in dieser Nacht alle stserde und Waffen seinee Wohl thiiters, packte sein Geld in seine cat teltaschen, setzte sich an die Spitze sei ner Spiefzaesellen und jagte von dan: « nen nach Bassandugin Und nun geschah etwas Seltsamegt » Als Samori, der erste Reiter, in To« rong mit seiner ziavaltade und seinem ; Gold in Bissandugu erschien, ward er ; zum Herrn der Stadt ernannt. Dies dänetnerige Vergangenheit war verges- ! sen! Einmal Herr der großen Metro- s pole, erwarb Samori schnell ganz To- - rong, die ganze Provinz. Er lief-, nach Bissandugu alle Patriarchen aller ed: len Familien zusamnientommen. Sa- i moris Reiter sprengten vrunkooll uml den Versamnilungsplatz. Als alle Al- s ten versammelt waren, stellte er diel tnappe Frage: »Wer ist der Vater, wer s ist die Mutter der jungen Leute vons Torong?« Und, vielleicht zögernd, s ward schließlich geantwortet: »Du bist s Vater und Mutter von Torong!« Und s Samaris Antwort: »Wenn das so ist, dann sind die anderen alten Leute» iiberfliissig!« war das Zeichen für seine - Leute« alle diese weißen Häupter von alten Riimpsen zu trennen. Jn einem Riesengrabe, das wir bei Bissandugu sahen, wurde sie bestattet. Samori aber schenkte allen Reich-thun! der Al ten den Jungen und eroberte mit die-. set Schaar das Land des staatlich vollkommen zerkliisteten westlichen Sudan. Und als Kaiser war er Sklaven händler und Machtzerstören Kultur feind und Wüstling. Er hat nichts ge schaffen, hat nur zerstört, hat Tausen de gemordet, Länder entvöllert, Kultu ren hingeopfert. Jhm kommt nicht der Name eines Napoleon zu. Er war nur ein Räuberhäuptling. Wandert man durch seine Länder, so wird man mit Schaudern und Ent setzen hören und sehen! Leo Frhbeniiis. —--.-— Jn einein Zuge in Wisconsin fuhr eine Dame, neben der ein kleiner» unge saß. Die Dame, von der Zahn und der Reise Last ermüdet,s war eingenickt. Sie überhörte das’ Ausrufen der Stationsnamen durchl den Schaffner, und als der Zug hielt, fragt sie ihren kleinen Enkel: »Gut der » Schasfner nicht soeben den StationS-» namen gerufen ?« — »Nein, Großmut- ; ter. Aber er hat den Kon zur Tür hereingesteekt und geniest.« ——— »Dann tomrn’ rasch, wir müssen aussteigen. Das tst Oshtosh." ! - Gaum-satt Il Dem Hause, in dem ich mit vielen anderen wohne, geht es wie dem Reich der Magyaren: es hat eine roße Vergangenheit und-— ist ein bi then heruntergetommen. Früher einmal gehörte es einem Prinzen. Die ver schwenderische Zahl von drei Trep pen stellt die Reste dieser tr lichteit dar. Eine imp ante Marmortreppe für die ganz großen herrschastem eine etwas einsachere Steintceppe siir die weniger großen Herrschaften; eine bescheidene Holz treppe, die für Lataien uns Zöschen bestimmt gewesen sein mag. Jeßt ist der Eingang mit Firmentaseln bepackt nnd Lebensversicherungen, Schneider atetiers, Agenturen, Börsenmatler hausen in dem einstigen prinzlichen Reich. Außerdem Garcons in Gar conwohnungen. Zwei große Zimmer. So hoch, von so riesenhafter Höhe, daß man mit tiefem Bedauern und mit leiser Ver achtung an die Niedrigkeit der eigenen vier Wände zu Hause denkt. Das Schlaszimmer hat hermetisch schlie ßende Jalousien am Fenster, und seine mit grünemStoss überzogenenThüren sind dick mit Watte gepolstert nach dis treter Budapester Tradition. Weich und mollig wie die Sommernachtslust draußen ist das Wohnzimmer. Ein dicker Teppich auf den Boden. Wun derschön bequeme Korbstiihle um das Rauchtischchen. « Und an der Wand über dem Rauch tischchen hängt das Budapester Wun der. Zwei blisendq verniclelte Hör muscheln auf einem blanl polirten Holzpliittchen Das Wunder heißt girmondo und ist das Telephon. Das « petntelephon. das Operettentele phon, das Depefchentelephon, das Novellentelephon. Jch stelle mir liter rnit dasArmuthszeugniß aus, daß ich von dem Budapester Hirrnondowunder nichts wußte. Daß ich das Telephon, das einem die Oper ins Haus bringt, für eine Erfindung hielt, die uns ir aend ein elektrischer Kobald, ein Edi son oder ein Teßlm erst noch bescheren würde. Kommt man da nach Buda pest, im stolzen Bewußtsein seiner höheren Kultur, und —- —— — findet 4 Hirmondo. Hirmondo in der Gar-f conswolinunas Früh Morgens fchoni ein leises Surren. Man blickt ver-; wundert auf. Wieder das Surren——i rrrr —- lauter, mahnender. Hirtnondo ? meldet sich. Man hält die beiden Hör- s inufcheln an die Ohren, und siehe da, i eine tlare, helle Stimme, die jedes; Wort verständlich macht, lieft einem; die neuesten Depefchen vor, gibt einem ? sozusagen eine Ergänzung und Fort-« setzung der Zeitung, die man eben am Frühstückstisch gelesen hat. Dutzende und aberdutzende Male im Tag mel det sich der kleine Hirmondo an der .Wand. Bald wird einem eine No velle vorgelefem bald ein Feuilleton, bald Depefchen. Dazxrijchen Zian nernmfit, feurige, priclelnde Geigen töne, die in der telephonifchen Ueber tragung nicht im geringsten verlieren, die nur weicher nnd zarter klingen. Abends die Oper oder die Operette. Freilich der Wunderapparat hat feine stritten Grenzen. Zumal in der Oper. Das unvermeidliche leichte Nebenae räufch drückt auf das Piano des Or chesters —— ganz klar umrissen treten nur die Sosiopariien hervor. Allmäch iia ist auch Hirmondo nicht. Und der Aestbet mag über diese fleißiaen, win zia kleinen Hörmuscheln, die den gan zen Tag sprechen und singen und la chen und musicirten. dieAchieln zucken iibersdas Grammophon und den Kine matnsiravsxen Ich registrirte nur, das-, die Budapester bessere Menschen sind nnd etwas haben, was wir nicht ha ben. Das Hirmondowunder !oftet, glaud’ ich, zehn Kronen t82.00) im Vierteljahr und iit die Unternehmung irgend einer Zeitung. So fing die Sommernacht an. Mit Hirmondos Zigeunerlnusit in trägem Genießen im weichen Korbstuhl. Von den Hörmuscheln sich perlende Geigen tijne söemilch zuslüstern zu lassen und dabei zum zehnten, zwölften Mal einen lieben Brief zu lesen -—— das ist ein Sommernachtstrauim wie ihn nur Budapest bescheren kann. Aber die Sonnnernacht mit ihrer weichen Kühle lockt hinaus. Man springt aus einen« Omnibus und fährt ins Stadtwäld ;chen. Vorher ist man so llug gewesen, sich zu vergewissern, daß Stadtwäld ;chen auf Ungarisch Barosliget heißt, sdenn in Budapeft spricht alle Welt »deutfch, nur die Polizisten und Stra ;s;enbahnschassner nicht. Auch diese Jtijnnen vermuthlich deutsch, sprechen ’aber Prinzip-tell nur ungarisch Mit Ieinem Deutschen spricht man hier nur deutsch, wenn man ihm etwas vertau fen will, und man läßt sich siir die un nationale Mühe des Deutschsprechens erheblich bezahlen. Wenn man einen Ungarn ause"inandersetzt, das sei eine falsche Politik und-nicht geneigt, den Fremdenvertehr zu heben, so zuckt er die Achseln und schimpft auf die Re gierung. Man schiebt hier alles aus die Regierung. Der Omnibus wackelt sehr. Man wird gehörig geriittelt und gestoßen. Dafür betrachtet man von seinem lus tigen Sitz oben auf dem Verdeck die Andrassyftraße aus der Vogelperspet tive. Die Andrasshstrasze ift in der Hälfte ihrer Länge weiter nichts als ein einziges großes Case. Ein Kasfeehaus reiht sich an das andere. Ein Kaffee haus unterscheidet sich vom andern durch die feinsten Nuancen. Das eine lockt nur durch die Jnternattonalittit feiner Zeitungen. Das andere tst stritt nngarisch nnd man wird hier nie eksek . andern Menschen fißen W ji einen Stockungarn. Ein anderes Esp das Cafe der politischen Klub-, in H « Minister und MinistergåßMT Stammgäfte sind. Ein an J Bis nur von Journaliften und ibtenFreni den freqnentirt. Man schreibt hi- - Leitartitel prinzipiell mer- inscef : Das große Reftaurant und Cafe A « genüber der Oper reflektirt slogifchet f weise nur auf die Opernbesucher. un fein Besitzer macht zweifellos ein ts· besseres Geschäft als die arme Op selbst. Dann gibt es Familien-Case! wo die Herren in großer Minder sind, und viele Mütter und mehr ir der dem Lokal seine Eigenart geber Da gibt es Cafes für die gxo e Wek Cafes für die Chauviniften un Cafe für die Börfenmatler. Und alle dies Cafes sind gedrängt voll —- sie gebe der ganzen Straße ihr Gepräge. DerOmnibus rollt gemüthlich we ter, bis sich die Straße dehnt und öff net zu einem großen, weiten Platz, do Triumphbögen umfänmt. Und date beginnt das Stadtwäldchen. Der Ort-· nibus rollt an einem Riefenreftaurat,« vorbei, in dem Tausende von Mensche plaudern und lachen bei den Klän e vonMilittirmusit und dem rofa rot Schein von feidenumhüllten elektrifche Lämpchen. Dann geht’s hinein in da Mäuschen Tiefe Stille. Uralt Baumriefen, aus deren Blättermeer e raunt und flüstert im leifen Lufthane der Sommernaeht. Mollig und der iel und tiihl und schön. Zehn M - ten lang dauert das dell dieserFahe Mit einem Mal flammt mitten it Wald elettrisches Licht auf, Zweispiis ner und Eguipagen stehen in lange Reihe vor einem Bau mit blenden weißer Stuckfassade. Jardin de Paris heißt das Dink Es ist ein Lustspielhaus, ein Kabaeeti " ein iniimes Theater. Sein Jnneres i« ein kleines Schatzkästchen. Mit viel leicht zu buntfarbigem Schmuck. Ade diese runde Tempelform des Theater cheni mit dem hohen Kuppelbsau un den vielen bunten Farben auf der weißen Grund der Wände ist seh hübsch. Der deutsche Theil des Pro gramms hat eben begonnen. Und e bringt eine Ueberraschung. Jn dieser Budapesi, dessen Vatietes mehr a: Salz, Pfeffer und Paprika bieten al alle anderen Varietes der Welt zusam mengenommen, eine Oase lünstlerischei Wollens nnd künstlerischer Zartheit Schäferliedchen, Rokolotänze, alle fein und distret und hübsch und stim mungsvoll Sachen freilich, die mai längst kennt, und die hier so gut vorge tragen werden wie in München oder il f Wien oder in Berlin. Und ein Wunder in diesem grellei Budapest. Sind es die tsheuren Ein iriitspreise, ist es die Stimmung de Abends ——- aber nirgends lauter, wie liernder Beifall, kein brijllendes La chen der inneren Genugthuung über ei ne glücklich kapirtePointe. Feiner,zar ter, lächelnder Beifall für den hübscher Jungen da oben auf der Bühne. Danks schön, mein Junge, das war ein nettes Liedchen und du hast deine Sache seh gut gemacht, scheint das leise Klatfchet kehandschuhter Damenhände sagen zt wollen. Stimmung stiehlt sich in dies tes Tempelchen im Wald. Ein Lied: chin folgt dem andern, deutsch, franzö sisch, englisch. Und wenn Pierrot unt Pierrettc ihren Abschikdsknix gemach haben, fluthet alles in denG-.1rten. Dc gibts lanschige Gänge und da gibt’i tleine Tischchen und ein bißchen Zigeu. nermus1l. Da gibt’S kleine Zelte mi - ganz kleinen Tischchen und ganz gro fien Korbstiihlen. Es ist längst nacl Mitternacht. Aber da wird geplaudert « und gelacht mit einer frischen Lustig keit als ob der Tag erst begonner hätte. Luftig und froh wie die Som mernacht selbst. i Alles hat seinenGipfel und hinterhet kommt regelmäßig der Absturz: Its It- N ,,.Koinm,« sagte die braune Kuh zuT weißen, iornrn’ aus die Wiese, dor-F gibt es die schönsten Kuhblumen. «'t ,,Danle, « erwiderte die weiße Kuh, » habe genug im Magen Hast Du da? hübsche Mädel, die Sommersrischleri aus der Stadt gesehen?« » »Al sie schlief habe ich ihren Lu tigen Wit-H we: Hut verspei s « )i· si Die Dortmnnder Zeitung schildektj in ihrer No. 335 eine Denkmalöentig hüllung in Mühlheim an der Ruhr den? mehrere Fiirsilichkeiten beiwohntens Hierin heißt eg: »Nach der Denkmalqu enthitllung nahmen die hohen Herr-s schaften im Ossizierstasino des Jnsan-:J teriercaiments 159 Ersrischungen zu»: sich.« Es ist wenig oornehm von dens; Miihlheimern den hohen Herrschaften das Essen so sorgfältig in den Magen« zu zählen si- Iit si Jn Washington ist man neugieri zu erfahren, was die ahrt des hollän-? bischen Kreuzers Gel erland nach Bqu nezuela bedeutet. »Wie kann man nur « so ungalant sein in die Geheimnisse ei-« net Dame zu dringen « wird sich Wil-— belininchen denlen. Ist si- Il. Es nützt nichts, den Geldbeuteci « vorn zuzuinöpsem wenn er hinten ein-T Loch hat. — — . Amerilas Aceeream hat China, Jn dieu, Japan, Australien, und sogar Samdainseln erobert Und wir be " haupten doch stets, daß wir mit ask-I diesenVöltern aus dem denkbar freunds schasilichsten Fuße ständen. -