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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 14, 1908)
Basis-r Humor vor Gericht Blutkache. , der Wdermeifier AlbrechtMrnk M ein noch undeftrafter Mann I Miste sen 45 Jahren, foll sich we ..II Äster Beleidigung vor Gericht verantworten M Inhalt der Anllagefchrift hat Mit-Fing nat 5. Juli 1907 den Viel-irr Robert Kundi, während er f in. dessen Barbierftude rasiren M; lhätlich beleidigt, indem er festlich auffprang und dem Rundr der ihn selbst bediente, in Anwesen seit mehrerer Kunden desselben eine scheinende Ohrfeige versesie worauf er rasch Hut und Stock ergriff und die Studierstube verließ, ohne eine Erklärung über den Grund diefeg rohen Angriffs abzugeben. Both Jst es richtig, daß Sie den Barbier Kundt ohne jeden Grund ge phrfeigi haben-3 Es erscheint doch snz unverständlich, daß ein gesetzter ann, der sich einer straffreien Ver ngenheit erfreut, dessen fähig fein ie. Angell.: Jel habe ooch Bildung Men. here Präsident, estimire mir dem jebildeten Mittelstand, bin fo kr früher Schöffe jeweer und bade seit erst neulich bei der Vollszäh hing in den Dienst der Oeffentlichleii Herab Jn der Irgend, wo iel woh Ie, hin ick überall anjefehen und mir kann leener wal stack-sagen Jrn vori gen herbfi habe ick een Menschenle ien ferettei und die Reitungsknedaille erhalten« die icl ja ooch trage, wie Sie leben — Bors.: Ja doch. Es hat hier nie mand daran gedacht, Jhre allgemeine Shrenhastigieit in Frage zu ziehen. Was Sie sonst Gutes geleistet haben. seht uns nichts an. Wollen Sie sich also ohne Umschweise über den Ge genstand der Anklage äußern? Angekl.: Jut, ict werde mir janz kurz fassen· Es jibt zweierlei Sor ten von Barbieren. Die eenen tön nen referen, und die andere Sorte, zu der here Kundt jehbrt, versteht von dieser Kunst so ville wie der Elefant vom Seiltanzm — - Vors.: Aber Mann, so kommen wir nicht von der Stelle. haben Sie den Kundt goherseigt oder nicht? Angeli Jck möchte det nicht in Ideede stellen. Ja, ick habe ihm janz derbe eene jeschmiert. Ja hatte aber dazu een Recht, weil er sich mir über eener leichten Körperpa Mng schuldig jemacht hat. Belei digungen und leichte Mitbewer lkiungen können vor Jericht jejen einander ussjewoaen werden. Jck Wtage also Freisvrechung. Bors: Worin bestand denn diese leichte Körperverledung von der Sie sprech-us Angeli Ja, sehen Sie, der Mann hat seinen Beruf verfehlt. Er soll Il- Junge zuerst bei eenem Fleischer in der Lehre jewesen sind. Dazu hatte er ooch Koppsenie und soll sich «jut anjelassen haben. Der Meester hatte ihn aber fortgejagt, weil er sonst zu ville dumme Streiche je mcht hat. Da is er denn Barbier its-orden, bildet sich aber immer noch tu, er hätte Schlachtvieh vor sich, und schneidet alle seine jeehrten Kunden, spat das Zeug hält. Die sich in Kundt seinen Solon rasiren lassen, loosen alle mit zerhackten Jesichtern herum und sehen aus wie Studenten, die den fangen Dag ufs’n Pautboden liegen. Jst kenne eenen herrn aus seiner Landschaft, dem hat er den Phthajokäischen Lebt-sah mit dem Hastrmesser uss der Backe bewiesen, so wie et die Lehrer in’t J msssium mit Kreide uff die Tafel ichnen. III ick mir bei Kundt rasiren ließ, sah ick immer aus wie ’ne Sardel lensemmel, und so jeht et allen. — Vers-: Sie hielten sich also iiir berechtigt, den Barbier zu ohkfeigen, weil er Sie geschnitten hat? Angeli Allen-tat Ei war sozusa gen een Alt der Blutrache. Blut is een janz besonderer Saft, Herr Prä sident. Wer mein Blut vergießt, dem schmier ick eene von zehn Kilo JewichL Et war, wie jefcigt, Noth wehr. Und dabei bleibe iel. Vors.: Sie haben den Kundt hier als Stümper ersten Ranges in sei nem Fache hingestellt und scheinen dabei mindestens sehr siarl übertrie ben zu haben. Geringe Valentin gen kommen in jeder Barbierstube dor, auch ohne daß der Barbier da rein die Schuld trägt. Das lleinfte stätterchen fängt an zu bluten, wenn die betreffende Stelle rasirt wird. Und selbst wenn ein Versehen des studier- votgelegen hätte, waren Sie zu einer fo schwerwiegenden Be leidigung des Mannes, wie eine Ohrfeige darstellt, weder veranlaßt, berechtigt-— wei Zeugen des Vorfalles erklä ren, ei sei nur hin und wieder vor klmseih das der Barbier Kundt einen solchen Kunden gesehnitten habe. Das Sees-di W M Fall ichs M In nnd erkennt gegen den ra Uet Schneider-Mike auf 100 Ists Msttsie : "tte « da , III-äussert antri-ji je cht W langem Ueber U— Muden Unsinn lesen-w .—.-» ---.W T-- »-...- »Im «---« I ema- srmeene m Heim-. Dei bekannte Mitglied des belgi sehen meteorologischen Hureauö Dr. L. Banderlinden zu Rüssel veröffentlicht eine interessante Statistik der in Bel gien in den Jahren 1884 bis 1906 vorgekommenen Blitschläge in Bäume. Zieht nran nur die Zahl der überhaupt getroffenen Bäume ohne Rücksicht aus ihr Bortornrnen und ihre Vertheilung in Betracht, so ergibt auch diese Sta tistik das Resultat, daß mehr als die Hälfte aller Bäume treffenden Blitz schläge überhaupt aus die Pappeln ent fällt. An zweiter-Stelle rangiren die Eichen mit rund 14 Prozent, dann sol gen die Nadelholzbiiume und lllmen mit 6 bis R Prozent. Am seltensten werden Obstbäume und in zweiter Li nie sodann die suchen vorn Bliye ge troffen. Co ist indeß llar, daß die über das Gelände einzeln verweilten ; und solche Bäume, die mit bestimmten Iweiteren Zwischenraumen in langen Reihen längs der Straßen oder sonst angepslanzt sind, im Verhältniß zur Anzahl der überhaupt vorhandenen Bäume häufiger vom Blihe getrossen werden als diejenigen, welche geschlos sene Bestände CWälder u. dergleichen) bilden. Dies ertlört den aussallend hohen Betheiligungs s Prozentsah der I Pappeln ohne weitere-. Ver narre Prozentsatz derEichen. die doch zuweist geschlossene Bestände bilden. rechtfer: tigt ihren alten Ruf als »Lieblinge'« des Blitzes. Weil sie dieser besonders gern heimsuchte, pflanzte man sie schon zu Karls des Großen Zeiten mit Vor liebe in die Nähe von Gebäuden als deren natürliche Blißableiter, und schon in den ältesten Zeiten war die Eiche in Deutschland dern Donnergott geweiht. Eine bisherige, ziemlich weit verbreitete Annahme geht dahin, daß vor allem auch die Bodenart Einfluß auf die größere oder geringere Häufig leit der Blißschläae in Bäume äußere. Diese Annahme erhält aber -— wohl zur großen Cnttiiuschung der Wün schelruthenmänner. die nach ihren jüngsten Behauptungen mit ihrem Jn strument sogar genau die Plätze wollen bestimmen können, in die der Blitz mit Vorliebe einschlägt W durch die bel gische Statistik keine Stöße, sondern eher das GegentheiL Wohl ebensowe nig durch die genauen Aufstellungen, die über Art und Zahl der von Blißen getroffenen Bäume in den livpischen Forsten in den siebzigerJahren des vo rigen Jahrhunderts nebenbei bis in die neueste Zeit herein unseres Wissens die einzige umfassende einschlägige Statistik, die aber ebenfalls auf die Vertheilung der einzelnen Baumarten zu wenig Rücksicht nimmt — gemacht wurden. Man wird wohl nicht irre gehen, wenn man außer der Höhe der Bäume insbesondere deren verschiede ner Kronenbildung und Säftezusanp menseßung einen entscheidenden Ein fluß auf die Zahl der Blitzschläge ein räumi. Nach wie vor aber gilt die alte Warnung: Stelle Dich während des Gewitters nicht unter einzeln stehende Bäume! Auch unter Obstbäumen wurde schon eine große Anzahl von Melkschm durch Blißschlag getödtet. Do- Verlobte-konstant Das neueste Opfer der immer wech selnden Mode scheint, wenigstens so weit die vornehme Londoner Gesell schaft in Frage kommt, der Verlo bungjring werden zu sollen. Das Modernsie ist nämlich, nicht einen Verlobungsring, sondern ein Verlo bungsarmband zu tragen. Diese Armbänder beftehen aus zwei golde nen Reisen, die durch ein Band mit einander verbunden sind oder in ei nem Herzen zusammenlaufenx sie werden nicht am handgelent, sondern arn Oberarm getragen, möglichst dicht an der Schulter. Als König Eduard zum ersten Mal auf die Neuerung aufmerksam gemacht wurde, äußerte er sich sehr zufrieden darüber, und es ist infolgedessen ziemlich sicher, daß die Verlobungsarmbänder bald mo dern sein werden« Der erste Theater-reitet für die »Ist-hers Das Schilleenmseurn in Markach Ihat kürzlich wieder ein besonders in steretsantes Stiick erworben: dein Theater-reitet siir die dentwiirdiae erste Ausführung der »Minder« in Mannheim am 13. Januar1782. Das werthvolle Blatt, bisher irn Be sitz von Pros. Rudolph Genee in Berlin, ist das einzige vollständige Exemplar des Originalzettels, das erhalten zu sein scheint und enthält nicht nur den eigentlichen Theater zetteL sondern auch die von Schiller Haus Wunsch Daldergg verfaßte An tündigung »Der Verfasser an das Pudlitumc Its-e Oetsiresee-IIe0-te. Alt Marie Geistiuger in ihren Ab schied-rollen vor dem Leipziger Publi turn auch ihre berühmte schöne Helena gespielt hatte, sagte ein durch seine shöslichkeit bekannter Leipziger Thea tersreund der Künstlerin iider ihr Spiel mehrere Artigteiten. Die Ant wort der Geistinger daraus war sehr kurz: »Was sagen Sies« sagte die Minstlerirr. »Das ist alles nicht das sachte. Um die schöne helena gut zu spielen, muß man jung und schön set-X »Ich. Bekehrte, « erwiderte der Wicht Mann, »Sie sind der hese se Uets m IesentheiU Eine tragitomische Geschichte von Waltbet v. b Denk-L ..a.W »Das »i« blieb gleichzei tig mit einem Stückchen Apfel dem Meh. Iris Müller in bet Kehle stecken. Krampsbaftes hatten be berrfchte für eintge Minuten die St tuatipn. »Du fcherzeft doch nur, liebes Mut-W fuhr er dann fort und blickte seine hübsche junge Frau fragend an. »Ganz und gar nicht," entgegnete Frau Lizzir. »Ich sinbe nicht eher Ruhe im Hause, bis das Unglücksbtng entfernt ist« »Aber warum denn gleich vergra ben? Schenken wir ihn doch der Uni versität.« »Nein, das hat keinen Zweck. Nicht eher wird der Todte Ruhe geben« bis. »Woher weißt Tu denn das?« un terbrach er sie ungläubig Frau Lizzie ignorirte die Frage. »Ich weiß ja. Du möchtest die Sache in’s Lächerliche ziehen. Jedoch wenn Du einmal nachdenten willst. . .« «Aber gern dacht« pflichtete Iris lächelnd bei. »Du brauchst mich nicht immer zu unterbrechen. Jedenfalls hat uns seit dem Tage, da wir auf Saßniß den Schädel fanden und an uns nahmen, das Unglück Schritt auf Schritt ver folgt.,, »Als errellentestes Beispiel unsere bald darauf erfolgte Heirath, nicht wahr P« tonnte sich der Dottor nicht Fertneifem etwas ironisch einzuwers en. ,,Iritz!« Frau Lizzie schaute den Spötter ernsttraurig an. »Verzeih, Liebste!" Er ergriff ihre fchlante, weiße Hand und drückte einen zärtlichen Kuß daraus. »Ich will jegt ganz brav zuhören. Aber erst sage mir mal, wer Dich auf die Idee gebracht hat.'· » »Frau Sibyll.« »Die sollte auch lieber was anderes thun, als solchen Blodsinn alt-decken Außerdem hattest Du mir doch der-: sprachen, nicht mehr hinzugehen-« »Sie war hier,· antwortete Frau Lizzie einfach »So. Und. . .?« »Da ist sie in Tranke verfallen und sagte, wir hätten etwas von einem Todten im hause: das gehöre der Erde an und müsse ihr wiedergegeben werden« »Und das glaubst Dut« »Ja, das glaube ich!" Sie betonte die Worte scharf und fuhr dann fort: Erstens ist Frau Sidle durchaus zu verlässig in ihren Prodhezeiungen. Jch erinnere Dich nur daran, wie sie die große Enttäuschung doraussagte und turz darauf der reiche Ontel starb, ohne uns etwas zu hinterlassen.« »Kunftstiick! Wäre Dir die Palme eingegangen oder der Papagei gestor ben, so wäre das eben die Ent täuschung gewesen« »Und zweitens,« fuhr die schöne junge Frau unbeirrt fort« »stimmt es auch auffallend. Zuerst der Brand in unserer Wohnung. . .« »Was-ei Alles versichert war." »Dann der Tod des Onlels, der Prozeß, das andauernde Aujdleiben von Patienten und, trosdem wir schon drei Jahre verheirathet sind. . . ." Frau Lizzie brach erröthend ab. Frih Müller begriff nicht sofort. Dann pfiff er leise zwischen den Zäh nen und schaute seine Frau schalthaft lächelnd an. »Da hat wohl die weise Sibyll ge sagt, daß wenn —- ——« »Ja,« tam es zaghast als Antwort. Da mußte er lachen. »Du TschsppttL Du dummes! Aber dann will ich wirklich nicht derjenige sein, welcher . . . . Jch oergrabe ihn.« I O O Am nächsten Tage fuhr Dr. Med. Iris Müller n Abfertigung der nicht erschienenen atienten« oder bes ser gesagt nach seiner Sprechstunde, mit dem sorgsam in Pergamentdaoier deroackten Schädel in's Gebirge hin aus« Jm Walde lenzte es. Vom Baum herab lockte ein Buch sinkt »Bergrab ihn hier," und aus ei nem Haselbusch heraus bestätigte die Amsel: »Ties —— ties »- ties.'« Friß Müller mußte lächeln. Eigent lich war es doch ein Blödsinn, daß er mit dem Schädel hier herumwanderte. Er hatte ihn ruhig einem Kollegen ge ben sollen, wenn sein abergliiubisches Frauchen nun aus einmal Angst hatte Doch jetzt war er hier. Außerdem mußte er auch sein Versprechen halten. Wenn sich doch irgendwo eine passende Begrabnißstelle zeigen wollte. Vor ihm schimmerte zwischen den Bäumen ein Ziegelbau. Schon wollte der Doktor sich seitwärts in die Büsch schlagen, als ihm einsiel. daß es das irn Entstehen hegtissene neue Forst hauöchen war. Ihm kam ein Ge danke Von den Arbeitern konnte er sich eine Schaufel leihen oder gar das benöthtgte Loch graben lassen. Also stie er hinan. Bersdet lag der Dau. seit Miiller Ha gseine Uhr: dreiviertel Eins. Also ittasapausr. Ader da laztia eine Zelle ssgte ja. nahm das Ding an Fch sing einige Schritte in's Geleit ch. t - - .- -..—;,-. Nicht dess- cin in einein Dauer wintel ftfender handlanser, der ge rade aus seiner »Mehr-ble« einen kräftigen Schluck Branntwein In sich nahm, hatte mit dem einen nicht zuge knissenen Arme die seltsame That des elegant gelleideten Fremden verfolgt. »Sapperlvt, der hört sich denn doch Verlchiedenes ussl Dem wer ict aber jleich bei die Dammelbeene triefen.« murmelte er vor sich bin, stand schwer fällig auf und ging sachte auch in das Gebüsch. Da stand der Fremde, zur Erde ge bückt. Er vertieite mit der Kelle eine kleine Mulde. Dann schob et ein Pa cket in das Loch, schauielte es wieder zu und brachte die Kelle wieder dahin, wo er sie genommen. Kaum war Fritz Müller außer Seh weite, da stürzte sich der Arbeiter aus das Versteck. Jn siebernder Span nung riß er mit den Händen die los ckere Erde auf und ergriff das Pacht Einen Augenblick woa er es unlchliii: sig. dann riß er das Papier ab — tlappernd fiel der bleiche Schädel zu Boden. I Mit offenein Munde und weit aus gerissenen Augen starrte der handlun ger aus das grin ende Gebein. Doch nicht lange stand er so. Flugs eilte er zu einer nahen Schenke, wo die Ar beitstollegen saßen. Dem Polier er zählte er, was geschehen und schloß sei ! nen Bericht: ! »Ja denke, ick soll jleich uss’n Rücken ifallem wat is et? Een Dodenlovp!« i »Na — aber so wat! Det is sicher Ieener von die Raubmörders.« ’ Zwölf Mann hoch wurde die Ver i lfolgung aufgenommen und es dauerte J teine Viertelstunde, da brachten sie den »Raubrnötder'«, den sie unterwegs i nicht gerade schonet-d angefaßt hatten, iim Triumph angeschleist. Fritz Miit Jler wurde in den Keller gesperrt, bis snach einer halben Stunde der herbei - teiephonirte Gendarin den Sachverhalt ;austlärte. s Mit ramponirter Kleidung schlich s sich gen Abend der Doktor nach Hause« kwo er seine Frau, dir ihn entseht an sichaute und fiir betrunken hielt, eine ;dumme Gans nannte, sich selbst aber »als den diimrnsten Esel unter der-Son Hne bezeichnete. Niemand gab ihm Un i recht. « Einige Tage herrschte bei Müllers eisige Stimmung; aber dann —- war me, laue Frühlingsliifte schmeichelten sich allabendlich ins Schlasgemach — wurde wieder Friede geschlossen. Nur einmal noch sant siir einige Stunden das ebeliche Tberrnorneter aus Null, als ein Strafmandat iiber hundert Mart wegen groben Unfugs einlies. Das war des Todten leyter Rache streich. Frau Lizzies Glaube an die Seherin "ist durch die Geschehniise noch gefestigt iwordew Schon jetzt besichtigt sie mit i Vorliebe Babnausftellungen. Sie ! weiß auch schon, welche sie lausen wird. ’ W usw-steu- das Las-d ohne alte - Jungfer-eh Aus Kairo wird mitgetheilt: Man sspricht und schreibt so viel von Schei den und heirathen, man tonstatirt allgemein eine Verringerung der Zahl der Eben, darum wird es wohl inter sessiren, daß hier das gerade Gegen itheil der Fall ist, daß es hier sogar ! das nicht gibt, was man im Deutschen »Alle Jungfern« nennt. Aegypten i liefert einige alte interessanteheiraths ; statistiten. Die Sitten dieses Landes isind diesbezüglich eben ganz anders. als in Europa. Das heirathen ist allgemein und es wird vcn maß gebenden Leuten behauptet, daß es ssiir einen Hagestolz sast unmöglich Pist, sich das Vertrauen seiner Mitbiir Fger zu erwerben, daß er in seinem Beruf nur sehr schwer vorwärts kommt, wenn er sich nicht vorher das. Vertrauen eines Mädchens erwor ben hat oder, mit anderen Worten, wenn er nicht berheirathet ist. Die Frauen sind außerdem nicht so liber wiegend wie in tautasischen Ländern, daher braucht man sich nicht besonders zu wundern, wenn man hört, daß die alte Jungfer ein Seltenheit ist und daß sich Wittwe-i rasch wieder verbei rathen. Ei gibt hier wenige Män ner, die das Alter vors 20 Jahren er reicht haben und nich schon — zwei Mal gebeiratbet haben. Isjährige Wittwen sind teine Seltenheit. Der »groß- Freibrief-« Die »Na-eignes Charm« —— englisch: »Ihr Gteat Chartet« » aehdtt zu » den Grundsteinen des englischen Kon ; stitntionaliscmuj — ja, man toun·sie xgnodezu als den Keim bezeichnen, Iaui dem sich der stolze Baum des IVotlImentarismui entwickelte. Kö i nig Johann »Um Lan-M ein Mann s von politiij Verstand, großer ske T higkeit und Ausdauet in der Verfol i unsg seiner töne, aber treulos und kais-, wellü g und grausam —- so hat ihn Waltek Scott in »Im-Ihne« meistetbaft gezeichnet —- tegtette das Inseln-ich von 1199—1216. Seine herrschaft, die et etft nach du Et was-uan feines thronbekechttgten Neffen twuk —- fp stellt Syste peate die Sache dat, wähnt-d an u Odie Gmel-Mist in Abt-de stellen —, antreten komm, ist miterisirt durch fortwährmde Mk nach cu ßeu und km M tu W der si uig anders-H UZIl , MI dktbkuch sowie Ue ichs-u Li Mosca-che- vernla meine-in ten den eng s Adel, ins san nett der Geist-l tett unter I nng Stevhan Langia-un des Erz ’chofs von Lauter-huren ge en den Tyrannen E sich zu erheben. Au der Wiese Reini rnek bei Mdsor erst-a sie von ilrrn den großen Freibrie vorn lö. Juni 1215. Dieses denttviirdige Altenstiick enthielt freilich nichts von einer Verfassung; aber es stellte die Mißbrauche ab, die der Despoi einge siishrt hatte, und feste außer Erleich terungen des Handels, Vereint-illi chung von Maß und Gewicht usw. ’das alt: ungelsiichftscke Recht wieder vin Kraft. Ferner enthielt es die Be istirnrnung daß für alle anfingen-ähn llichen Geldsteuern die Einwilligung kdes Landes erforderlich sei. Jnr 61. ! Artilel schuf man einen aus 25 Baro Inen und dem Mavor von London be stehenden Ausschuß, der den herrscher in der Regierung überwachen und zur fEinhaltung und Befolgung der Artikel Wes Freiheitsbrieses im gegebenenFalle i zwingen sollte. Zu diesem Behus er ihielt er das Recht der Psandung und FEinbebaltung von königlichen Bur fgen, Löndereien u. s. w. Dieses Kon strolrecht inaugurirte und bildete siir ) dieFolae geradezu sdie Quintessenz der ldeutigen parlamentarischen Regierung ! in England. ) Ä-— Et- hetessener sen-Asce i s Einen wohlverdienten Reinsall er sledte durch seine eigene Unehrlichteit Lein Bursche, der mit einigen Ka meraden in einem Münchener Bier teller sein Bier traut. An demselben Tisch nahm auch ein junger Mann Platz, der sich nach einiger Zeit bückte und vom Boden ein Portemonnaie aufhob. Aus seine Frage, ob einem rer Umsinensden das Vortemonnaie gehöre, meldete sich zunächst niemand, » dann aber griss der gegenüber Siden Ide in die Tasche und verlangte den IGeldbeutel ganz erschrocken als sein Eigenthum. Der Finder wollte ihn aber ohne weiteres nicht herausgeben, sondern beanspruchte einen angemesse snen Finderlobm der ihm auch bereit ’roilligst zugesichert wurde. Er stellte nun als Inhalt der Börse außer eini aen Kupfer- und Nickelmtinzen einen )Zwanzig Mart - Schein und einen aoldenen Rina sest und übergab sie dem Eigenthümer, der sie erfreut in die Tasche steckte und mit einem Fünsi MarliStiick den ehrlichen Finder be lohnte. Dieser trank bald sein Bier aus und verabschiedete sich. Als spä ter der qliickliche« Eigenthümer der Geldbörse. der eine solche überhaupt nicht verloren hatte, den Zwanzig Mart-Schein wechseln wollte. sah er, daß der Schein eine Blüthe, der gol dene Nina aus Messing. der ehrliche Finder ein aeriebener Gauner und er selbst der Reingesallene war. Lönilichec Uffvekstlnduih. Englander (Tourist, bei einem Bauer siir einige Tage eingemiethet, eben im Beariss, einen Ausslua zu machen, empsiehlt sich von seinem Wirth mit solgenden Worten): Good bhe. Sir! Bauer (alt und zahnlos. eben rnit hevoll an einem Stück Fleisch tauend, ihm nachrusend): Ja, ja« gut heiße, wenn ich Jhre Zähn’ dazu hättst susithtchchr. Lehmann: Du, Schulze, ich habe ge höri, daß die Gewitter, wenn man sich im Freien aufhält gefährlicher sind als zu hause· Schutze (tvehmiiihia): Wie man es nimmt, Lehmann. Jch für meinen Theil kann im Freien oder zu hause sein, bei mir schlägt es fast immer ke gelinäßig ein! Schöne Unsicht. Toneisi: »Weißt Du nicht, Kleinen ist dee Badet zu hausi« Bube: »Ja! Wie i’ vorhin vorbei ’gang’n din, hab ’i ’gtad g’hiiei, wie et einen easiei hast« Reingewinns Wind-is Wieth (wiithend): »Wenn Sie schon iein Geld haben, um das Mii tagessen zu bezahlen —- wie können Sie sich da unterstehen, auch noch ein Glas Bier nach dem andern zu trin ken«i« Gast (ileinlaut): «Wissen Sie. ich had’ mir halt Muth anteinken wollen« uni es Jhnen zu gestehen!« »Ich hitie Sie. use W Use-. Jhee Frau Gemahlin in etfucheeh den Vut abzulegen. Jeh sehe echpr nichts von Oder ganzen Bedeutet-gl« «JG würde Jhnen gerne entge - laut-nein doch geht es beten besten il len nicht. Wie wohnen nämlich sehe weit von hier nnd wie liinnen nicht zu Fuß nach hause schen —« »Ich sehe nicht ein, was dies mit dem Hut zu thun hai!« f »Das werden Sie gleich begreifen! Sehen Sie die Eleittiiehe geht eine halbe Stunde nach Schluß der Vorstellung und meine Frau braucht eine ganze Stunde, um den hat wieder auszusetzen!« Guttat-seitens Brautvatet: » . . Wenn Sie also meine Tochter heirathen wollen, dann heiß« jetzt tüchtig ipaeen!« Freien »So - ich, ich dachte das hätten Sie längst besorgt!« Ein guter Kerl. »Arbeiten und Geldderdienen ist wohl nicht Jhre starte Seit-f« »Ich werde doch meinem Schwieger papa darin keine Konkurrenz machen!« Ein Schlatter-ser Fremden »Wie können Sie nur ein so unorthographisch geschriebenes Fir menschild anbringen lassen?« Zigarrenhändler (psissig): «Lassen’s nur, das bringt mir manchen Groschen eint« »Wieso?" ,,Ja, schaun Sie, wieviel Vorüber gehende bleiben stehen, schütteln den Kops und treten nachher ein« um mich zu belehren. Die tausen aber auch sast immer Zigarrent seiner-esse Antwort Lehrer (vortesend): »Und er lam mit vielen Reisigen und Wagen und tödtete gegen viertausendMiinner, ohne die Weiber und Kinder. Nun sag’ mir mal, Seppl, was waren das siir Wa lgen?« I Seppl: »Auiomobile!« Das the-re Wirst Richter: «Angetlagter« Sie haben also Jhre Frau mit der Porzellandase iso heftig aus den Raps geschlagen, daß die Vase zerbrach« Angeklagten »Es war reiner Zu sall.« Richter: »3usall? Wollen Sie etwa leugrprh daß Sie Jhre Frau geschla gen haben?« Angetlagter: »Nein, aber es war wirtlich ein reiner Zufall, daß die Vase zerbroch« Gefühl-licht Visie. Versicherung-agent: Etwas Gutes hat mein Geschäft doch; wenn’o in ei nem Restaurant noch so bornbenvoll-ist und ich sinde mit Müh« an einem Tisch a Playerh taum hab' ich mich vorge stellt, da hab’ ich auch bald den ganzen Tisch sür mich! Maßstab Et: Na, wie tommen Sie mit ih eein Klavier-spielen ooetoiiktsf Sie: Seht gut, ich tann meine Fortschritte sogar genau verfolgen. Et: Wie ist das möglich? Sie: Possen Sie aus! Die Familie, vie bei uns nebenan wohnte, als ich anfing zu spielen. rückte nach einer Woche. Die nächste Pattie blieb einen Monat dein, die darauffolgende zehn Wochen, und die Leute, vie jetzt dein wohnen, sinb schon fast fünf Monate in bek Wohnung. Kleiner Oasen. »Sie wollten doch in ein Geschäft einbeitatbent haben Sie etwas Pas senbeOs gefunden?« O,ich batte etwas Votziigiiches in Aussicht: Feine Lage großer Umsat, exquisite KundschasL Und warum haben Sie nicht su gestisfenW »Es war leidet teine Tochter ba!« Das staunst Junget Rechtsanwalt: »Ja diesem saht babe ich fiinsunbzivanjig gute tozesse butchgefiibtti« Aeltekek Kollege: »Das ist tein Kunststück —- abee einen guten Pto zesz sünsunbzwanzig Jahre durchzu siihteni« Aus der Sonn-kritische '.I ykgs W Wirth hu einem vor dem hause sitean unzufriedenen Gast): «R will gern etwas nachlassen, aber ma en S« doch nur ’n freundka wish-»als Wissen get-I ja m M