WI- Okhmbkthk von Tinte Instituts-L No· 328 Wisse Se, Mister Edi thor, die Geschicht mit die Britschet un den Karlie, was unsern verheira tlI Bub is, Dt mich doch leinder ge suchst un ich will es grad hier sage, es hat mich oerdolli mähd gemacht· weiß ja t genug, daß unsere uroe keine ichels sin, awwer so kchlitnm wie iie ei dahin stelle duht, n se doch nit un ich hen denn auch mein Meind au acht, dasz ich mich den Karli ernol ele Mitt, so gan anternanu, wie der gebildete Mens sage duht. Ich hen ihn Wort ge schickt, daß er, wann er emol e Min nii odder zwei zu ioehre hätt, an mich kahle sollt s« ich müßt ihn emol sehn an impohrtetes Bißneß. Jch den ishn noch e « eit wisse losse. wo ich ichuhr war, da der Philipp, was mein Al ter.is. un die Dido nit heim wäre. Un dann hen ich mich in meine Ge dante e ganze String ausgedentt, wo ich ihm einrobbe wollt. diiahs er is so en Schlohpoht un so en banne ,darnbel. Well, ich tann Jhne sa e, er hot mich lang genug warte lasse un das hat mich noch mehr mähd gemacht; ich sin wie mer so aus deitich sage dreht, irriizionehtet gewese, un das is e Kohndischem wo mich einiger Mensch so ebaut hunert Siena oom Leib bleiwe soll, wann er nir in Tru bel komme will. Grad in den un glückliche Monument is der Philipp komme und hot widder davon gestatt, daß der Wedeteoeiler ausoertauk will un daß er dazu fühle dedi, als ob er den Saluhn un das ganze Vißnesi .tause sollt. Bei Gatte, der is mich answer grad recht gekomme! Ich hen ihn die Meinung geiaat, wie er se for wenigstens siwwezehn Jahr zuriiet nit mehr gesagt tat trieat Ich hen ihn gesagt, wann er dorchhin un durchaus e Bißnesk den wollt, dann sollt er es sich zum Bißneß mache, seine Kids diesent in erziehe. Da hätt er en Schand for sei Leis. Ofs Kodrs müßt et dann sein Lewenswandel e wenig different einiheile, bitahs zu den We desweiler -tönnt er dann nit mehr gani so oft gehn un könnt auch nit mehr so lana in den Saluhn stehn. Ich hen ihn gesagt - o, well, was is die Judo, dasi ich hier noch emol alles verziidle ---s ich hen ’s ihn aefaat un dont judfergett it. Er is aus den dauo fort un hot e Fehs gemacht, als hätte ihn die Schickens all sei Brot gefresse. Jch hen awwer nicks drum gen-we- Wann e Mensch so dumm un so stoddorn is, dann knu mer ihn als emal e Pieo von sein Meind gen-we un dabei e recht großes. Der Philipp is noch teine gehn Minnito aus den Baue gewese, da is der Karlie tomn1e. »Hello, Ma!" hat er gesagt un hat e recht freundliches un olessentes Fehs gemacht Ich hen ihn awwer ganz turz getriet un hen blos gesagt: »Nemin en Stuhl, bitaho von dem was ich dich ieht sage. wirft Du mehbie dizaie.« Er hoi sich ge seht un dann hen ich losgelegtl »Karlie«, hlen ich Fesagh »du bist osf Kohro nit for ri paunijddel zu mache, daß du tein Schiller un auch tein Goethe geworde bist. Atower ennihau tann mer doch ectspäckte, daß du e ganz tlein wenig schmartek wärfchi. alit wie du bist. Du bist ia der zarösite Esel an Reckert! Du bist so dumm, daß du gar nit den Name Mensch verdiene dunst. Wenn mer dich en Mensch tuie dahi, das is en Nictname ioe dich. Daß du io e Kameel wokichi nn baii die Britschei gebeiroih, well des is nii mehr zu ischebniche un ich will es dich auch weiter nie nachte.iqe: daß du answer io en Ochs aus dich mache duhit un läßt dich von sie trieie wie met en Hund irieie dahi, das is nii zu ecisi Indie· Bei Gese, wenn ich en Mann wör, ich dehi ei ganz different mache. Jch wär oss Kobei neis un gui zu meine Frau, awevee dieselwe Zeit bebt ich doch kein Nindvieb qui mich mache. E ganz klein biiche wollt ich doch out-z zu iaae hemme. Du nwivee, du ba gar nicke wiege Wenn die Veieschei iagi: geitob an mach Beeckieih dann machst du see-fein un wann sie sage dunk: es iii Zeit for dich ins seit zu gehn, dann gehst du, un wann du emai fort gehn willst, dann lii i ie dich nit, un wann du nit fpe Wes willst, dann macht ie dich aeknn h mich doch los, mit so Bose Un dann den Weg wie se iiowsee deine Briedee engen-we un ionivlehni hats Wei, so ebbei macht mich sitt un ieieei. Buive sin Bunde, nn du bist auch tei bis-he besser gewese, wie fie. Das weist du such qui genug, W dieselive Zeit I hast du nii Wirklian un Nsts genug die stieschet emal klare Wein einzu schenke oddek sie zu sage wo Butter iden Moichi hole dies-i- Sckpehm an. » jub, Kakiie, ich häii gedenkt, du dehsi« .en ganz anneee Mann mache. Geh-J H jesi widdet heim, bikabs ich denke die thiischei brauch dich sor das Haus« abzudosie un Poiebtos zu piele.« Du bäiie Se awivek emol den Kat lie sehn solle! Er ist ussgetschumpt ! un bot gesagt: »Ma, du bist recht, ich ! lasse auch en verdollie Fahl aus mich ! mach-, awwer das is jetzt aus un vor I bei. Jetzt will ich dich enwl zeige, daß » ich kein Hannebampel sin. ich kann : auch different sein. Ich gehn jein um . wann du von en Eckzident höre duhsft » odder von sonst e Unqiiicb wo in me Haus gehäppend is, dann mußt die nit sukmeisi sein, das fin dann nur die Kostmsetwenzes davon, daß ich en ’diffekeniet Mann sin.'« Karlie ben ich gesagt, du bist e Pieisch, ich will nur emol sehn, wie du dein Wort holte dunst. Un wann dich die Brit schei ebbee dum, dann kus mich nur — ich sm nit es kehi un wann all ihre eitische Patts n Meits komme. Dei-S Kaelie is sori un ich ben- for lauter Vetgniege e Kimmelche genom me. So qui hen ich schon lang nii mehr gesiihiL Mit beste Riegatds Roms Lizzie hanssiengeL ,,——---—— Unsere under-sen Töchter »Mama, here Großlops hat heute bei mir uni meine hand angehalten!« « »Und was hast Du ihm geantwor tet, mein Rind?'« « »Ich habe mir acht Tage Bedenkzeit ausgebeten. Die Ehe, sagte ich ihm. ist eine ernste Sache und ich muß mich ; erst Nüsem ob ich auch im Stande J bin, den vielsachen Verpflichtungen, ’ die sie uns auferlegt, nachzukommen« »Das ist sehr vernünftig von Dir, liebe Tochtet!« »Nicht wahr, Mamai Nun haben ivit doch reichlich Zeit gewonnen, uns zu ertundigen, ol) er wirklich 83000 jährlich verdient, wie et sagt.« Raditale Hilse. »Ich habe gehört, daß Sie trank waren. hat Jhnen Dottor hellmer geholfen7« »Gründlich. Er hat sich mit mir verlobt.« Michreetunsstlieortr. A.: »Wie haben Sie sich denn so schnell das Schnupsen abgewöhnt?« B.: »Seht einfach. Jch habe mir das Porträt meiner Schwiegermutter in den Dasendeckel malen lassen!« Der Grund. »Wenn ich ’mal nach zwölf Uhr heimtomni’, din ich den nächsten Tag immer halb todt!'« »Na, Sie müssen eine nette kan tippe haben!« Vom Laterne-then Feldtoedel (zu den neu eingetretenen Rekrutemc »Das Eine merkt Euch: hier heißt’s Ordre pariren, ob Jhr wollt, oder nicht, denn Jhr seid nicht W o l l daten, sondern S o-t l daten!« »Na, Amalie, das ist doch nicht so schlimm; ich habe erst titrzlich von ei nem Kapitiin gelesen, der mit fünf undzwanzig Knoten nach New York suhr!" Die junge hausen-. «Deiner neuen Köchin hast Du also schon wieder getündigt2« »Ja, dent« Dir nur so eine Frech heit! . . . Wenn ich ausgegangen war —— hat sie meinem Mann immer heim lich was getocht!« seskeislitlh »Alle Jhte sämmtlichen Kinder stu ditea. Auch die Mädels-W »Jo, W fange sogar ich schon zu ftuditen an." «Was denn?« JWo ich zu dem allen das Geld het nehmen MU« ««-. Dte stseufchoft als Witten-dem Verruchter-m ; Vor mir liegt ein schwarzes Leder »etui, auf dessen weißem Pliifchgrund fünf Reihen kleiner, rothes, blauer, gelber und weißer Steine liegen. Das lebhafte Feuer der«rothen,« der straiy lende Glanz der gelben und weißen Steine lsassen sofort erkennen, daß es sich um lostbare Edelsteine handelt. Aber nichts , in den harmlosen lleinen Lederetui mit den hübschen Steinen läßt erkennen, daß hier der Wissenschaft, dem mensch lichen Jntellett wieder einmal einer jener großen Würfe gelungen ist. ein Sieg über die Natur, der revolutio nirend aus unsere ältesten höchsten materiellenWerthe wirken wird· Denn alle die Steine in diesem Etui, all diese Rubine. Saphire und Alexan drite und Spinelle sind zwar echte Steine, durch nichts von einem in der Natur gefundenen Kristall zu unter scheiden, in ihren physikalischen und optischen Eigenschaften den in der Na tur gefundenen Steinen so absolut gleich, daß selbst das geübte Auge des Kristallograohen, mit allen hilftmits teln, die ihm die Wissenschaft zur Ver fügung stellt, sie von den Natursteinen nicht unterscheiden kann, aber es sind im Tieael des Laboratoriums gewon nene Steine, snnthetifche Kristalle! und zwar echte Rubine und Saphire, von einer Schönheit und Reinheit, wie sie der Natur nur äußerst selten ae lingen, nur daß zu ihrer Bildung nicht wie in der Natur bunderttausende don Jahren nothwendig waren, sondern nur wenige Stunden. Diese liinstlich geschaffenen Edelsteine mit allen ski aenschaften des natürlichen Kristalls End ein neuer Triumph deutschen Gei steö, ein neuer Triumph der Wissen lck;aft. der diesmal wahrscheinlich sei iser schwere Erschiitterunsen hervorru sen und Milliardenwerthe zerstören wird! Denn die in Vrioathiinden de findlichen Rubinen, Sahhire und an deren Edelsteine, die die Wissenschaft heute shnthetisch aus denselben Stos Lsen aewinnt, aus denen sie die Natur laebildet hat. möaen wohl nach Mil Hinrden zählen-de Werthe repräsenti ; ren Die ersten Versuche zur siinstlichen Drestelluns unserer edlen Korunden des Rubin und Gar-hin datiren bis aus das Jahr 1889 zurück, too Gau din beimSchmelzen von Thonerde im KnallgasiGebläse KorundRristalle erhalten haben soll. Seitdem haben die Versuche der Chemiter u d Mine raloaen nicht mehr geruht. 4n neue-« rer Zeit haben Fest-met und Berneuil durch Schmelzen von talihaltiger Thonerde KorundsKriitalle erhalten und aus der Methode Verneuilg haben Professor Miethe, der aeistoolle und vielseitiae Chemiter an der Techni schen Hochschule in Charlottenburgf und der Chemiler Wild weitergebaut, mit so gläniendkn Resultaten, daf; heute eine Reihe unserer schönsten und seltensten Edelsteine im chemischen La boratoriuni ost schöner, reiner und größer hergestellt werden können, als sie uns die Natur liesert. Zu diesen Steinen, die tvir setzt künstlich, oder richtiaer synthetisch herstellen, denn toir ahmen eigentlich ja nur einiati die Natur nach, gehört in erster Linie ter Rubin nnd Saphir· und zwar sowohl der weiße. in der Natur so ie’« teneSapbir, der der oolltommenste un; bekannte Diamantersatz ist, als nmä der gelbe Saphir, der sogenannte orientalische Topas, und endlich»auct) der bekannteste, der blaue Saphir Dazu urhören serner der rotbe sitt-II blaue Spinell der sogenannte Rubin " und SaphirsoinelL und dazu qehbrn endlich einer der seltensten und mert würdigsten Edelsteine den wir iiier haupt besitzen. der Alexandrit, der bis her nur in Russland gesunden wurde und der bei hellem Tageslicht in schb nem Grün, bei künstlicher Belichtunil in prachtvollein Blut-roth bis Violets roth leuchtet. und dessen sehr sei-ene, in der Natur gesundene Erempiare bisher theurer bezahlt wurden, 715 alle übrigen Edelsteine, Smaragd, Rubin und Diamant nicht auskn tommen Am weitesten aber itt die deutsms Wissenschaft in der Herstellunq des Rubin fortgeschritten, den sie in den feinsten Nuancirunaen, bis zu jenem berühmten Taubenblutroth herstellt, dessen seltene, schöne Exemplar-e higher aus dem Edelsteintnartt mit unerhör ten Preisen bezahlt wurden. An dem Smaragd, dessen snnthetische Herstel lung zwar schon gelungen ist« die al«er noch vervolllommnet werden muss» wird augenblicklich noch gearbeitet und ebenso in wohl unzähligen Labo tatorien an der Lösuna des Diamant Problems. die nach der iibereinstim menden Ansicht unserer Fachmänner nur mehr eine Fraae der Zeit ist. Da mit aber ist der Kreis unserer werth vollsten Edelsteine beinahe geschlossen Um sich eine Vorstellung machen tu können, welche ungeheure wirthschast liche Traaweite in dieser neuen lsnt sdeckung lieqt, ist es nur nothwendia, diePeeise einiger unserer theuerste, in derNiatur aesundenenSieine zu nennen und daneben die Preise der künstlichen shthetischen Steine zu hören. lsin Saphir von 5 Karat, d. h, ein Stein von ungefähr einem Fünftel Zoll Durchmesser bei normaler höhe, kostet siir das Karat durchschnittlich sitz-r 8150. Ein siinstariitiger Diamant, dessen Preis mehr noch als der anderer Steine. je nach Farbe, Reinheit und Wasserhelle, schwankt» tostet 8100—— 8250, obwohl es aucb fiinslariitige blauweiße Diamanten brasilianischen Ursprungs gibt, die bei einem Ge iamrntgewicht von 5 Karat sämt 8750 siir das Karat tosten. Ein sünsiarätbiger Rubin kostet pro Karat durchschnittlich 8250——S850 und ein gleich schwerer Srna ragd pro Karat un esähr PRle Das sind aber nur die aratpreise bei fiinftarätigen Steinen. Mit jeder weiteren Erhöbling des Gewichts steigt der Preis bei gleichzeitiger Reinheit und Fehlerlosigteit des Steines so enorm, daß z. B. ein zebnkarätiger Rubin bester Qualität, ein sogenann ter Taubenblutrubin, wenn er absolut fehlerlos ist, ein Vermögen kostet und schon bis zu 825,»00 erzielt hat, wie überhaupt die Preise der Edelsteine sehr stark Liebbaberpreise sind und mit der steigenden Größe der Steine immer unberechenbarer werden. Für schier lose Diamanten, Rubine, Smaragden und Saphire in Größen von 10, 15 und 20 Karat gibt es überhaupt keine Preisnorm mehr. Diese Preise erklä ren es aber auch, daß siir einzelne sel tene Edelsteine Millionen bezahlt wer den, daß die in Privat- und Händlers sbanden befindlichen Edelsteine Mit-: ) f kiardenneertbe repräsentiren »und daß auch unsere Diamant-, Rubin-, Sa phir und Smaragdgruben Milliar . demverte darstellen. Gegenüber dem Preis der Natur steine sind die fiir die siinithelischen Steine geforderten Preise geradezu lä cherlich niedrig zu nennen. Sie betra sgen bei Rubin und Saphir 32.50---— its-c »l) für das Karat, bei Alexandrit iiiilZBsU was aber das wichtigste ist: kiie erleiden teine unverhältnißmäßiae Steigerung init der zunehmenden Größe der Steine. Der Rubin von 10 ziearat tostet, fynthetisch hergestellt, leben nur den zehnfachen Preis deg ein ! tarätigen, während, wie ich oben ans geführt habe, die Preise der Natur iteine init jedem Karat mehr so unver lial tni ßinäßig in die Höhe gehen, daß ein zehntaratiger Rubin schon ein Ver mögen repräsentirt. Kostet also ein iehlerloser Rubin alr- Naturstein 81 ) 50 bis 81850. fo ist der gleiche. auf. innthetischein Wege hergestellte Stein, - der, wie schon erwähnt, sich in gar nichts von dein Naturstein unterschei det, heute schon für 81250 ---818.50· iu haben. Sind ganz besondere Wün sche iiiBezng auf Form und zkarbe zu berücksichtigen wie es z. B. der Fall ift, wenn es sich darum handelt, einen zweiten ganz gleichartigen Stein zu einein schon vorhandenen zu schaffen, so sind es höchstens 875 bis Stle die der iiinstarcitige synthetische Stein to iten rann. Wenn auch das große Publikum von dieser in deg Wortes wahrstem Sinne glänzenden Entdeckung noch nicht viel weiß, so hat sie doch schon eine Wir tung gehabt « auf die Leihämter, die Rubine und Saphir-e nicht mehr belei hen, weil sie mit all ihren Hilfsmitteln nicht mehr sicher unterscheiden können, was in der Natur gefniidene und was shnthetische Steine sind. Ja, während lfriiher tleine Fehler den Stein in den Augen der Juioeliere herabgesetzt ha ben. beginnen jetzt diese fehlerhaften Steine die ivertlfsvolleren zu werden, denn der einzige Fehler, den man den fhntbetischen Steinen vortoersen tann. ist, daß sie meist so absolut fehl-erlos sind, daß sie einzig und allein dadurch sich von den in der Natur gefundenen Skeinen die namentlich in größeren Exemplaren vielfach Bläschen und Trübungen aufweisen, unterscheiden Jnfolge dieser absoluten Reinheit sol « lett die fvntheklschen Steine oft sogar etwas härter sein alg die Natursteine Und diese auch nicht selten in ihrem Feuer, ihrem Lichtbrechunggoerniögcn, rübertreffen So hat die Wissenschaft wieder ein mal einen uralten Ninibus zerstört, den Nimbug der llnerreichbarteit gro fzer Edelsteine fiir den gewöhnlichen Sterblichen Sie hat den Rubin und Sdphir entihront, sie hat mit dem shnthetischen weißen Saphir einen so volltoinmenen Diamanterfatz arschafs sen, daß ihn teiii Laienaitge, ja nicht einmal das des Fich mirnifeg, ohne nähere gewissen hafte Untersuchung von einein Diamanten unterscheiden kann, sie hat uns einen der seltensten, schönsten und niertwiirdigfte aller Edelsteine, den AsterandriL allgemein zugänglich ges macht, sie wird wahrscheinlich inners halb weniger Jahre dac- Zniaragdpro blem gelöst haben, und sie erklärt schon heute die Lösung der Diamantensyn these fiir nur mehr ,,einc Frage der Zeit«. Die ungeheuren Mel thumer der Schatztammern unserer Jerrscherhäm ser, die fabelhaften Edelsteinschätze der indischen Fürsten, die alles übertreffen sollen, was das Abendland an ähnli chen Wettben besitzt, die ungeheuren Werthe, die in den Familienschmucten der aristotratischen und reichen bürger lichen Häuser niedergelegt sind. sind die underttausende, die der moderne chtnuct der Mondäne gekostet hat, sie beginnen in nichts zu zerfließen. Denn die durch menschlichen Geist her-— gestetlten Steine sind schöner, meist reiner und härter und strahlender als die Natursteine. Kann man da im Ernst noch glauben, daß es ohne eine tige Erschütterung unseres Edel teinmarttes abgehen wird, wenn erst das Publikum sich davon überzeugt hat, daß es dem Menschen wieder ein mal gelungen ist, die Natur nicht nur vollkommen Zachzuiähmem sondern so ar noch me r —- e zu torri tren. g Arthurikirchgoss. Die Frau tu Ins-ans Die russische Frau spielt bekannt lich in dem revolutionären Leben des Landes eine hervorragende Rolle, ja man ift so selbstlos, häufig denFrauen das gefährlichste Stück Arbeit bei Bombenattantaten usw. zu überlassen. Dafür zweifelt aber auch heute iri Rußland tein »liberal« sein wollender Mensch daran, daß den Frauen selbst verständlich völlig gleiche Rechte mit den Männern gebühren. Jm allgemei nen versteht die Frauenwelt diese fiir sie so günstige Stimmung der Gesell schaft sehr geschickt auszunutzen Der Druck der öffentlichen Meinung ist so stark, daß die Regierung beständig ta pitulirL Noch zögert zwar die Regie rung, den Frauen prinzipiell die Ad votatur freizugeben, aber der Justiz iminister hat doch schon als »Aus-nah ime« ge'ftattet, daß eine Moskauer Da Tine in den Stand der Gehilfen eines vereidigten Rechtsanivaltes aufgenom men ist, d. h. befugt ist, in Kriminal-: ’und Zivilprozefsen vor Gericht aufzu -treten, und es steht ganz außer Frage, Idafz auch weitere Gesuche von Frauen, Iwelche die juristische Staatspriifunci ’bestanden haben, ,,ausnahmsweise« werden bewilliat werden. i Jetzt gehen die Damen daran, sich »die Börse zu erobern. Merkwürdiger weise ist die Initiative von Rybinsl »aus-gegangen, einer Provinzstadt, die unsöglich arm ist an geistigen Inter essen, aber bekannt durch ihren Getrei- . dehandel. Die Rybinsler Damen ha- « ben an das örtliche Börsencomite die Eingabe gerichtet, die Börse besuchen und dort Geschäfte machen zu dürfen. Kaum wurde dies in Petersburg be kannt, so haben natürlich auch Pe tersburger Frxuentreise die gleiche lfingabe an da Petersburger Börsen comite gerichtet. Der ehemalige Fi nanzagent in Berlin. dann Handels minifter und jetzt gewählteg Mitglied des Reichsraths und Direktor in ver .schiedenen Bank: und Industrieunter -nehmungenGeheimrathTimirjasew er Yiliirt zu dieser Frage: »Ich glaube :nkcht, daß unter dem Einfluß des »Wachsens der neuen Lebens-formen die Zulassung der Frauen zur Börse aus besondere Schwierigkeiten stoßen wied, aber welche praktische Bedeutung diese Form der Emanzipation haben wird, iann ich mir einstweilen nicht vorstel len. Zu der Betheiligung an Finanz operationen, am Börsenspiel gehören Erfahrung, spezielle Kenntnisse, wel che von Tausenden Frauen vielleicht ein paar besitzen, und wenn jetzt auch die Zulassung der Frau zur Börse ge nehmigt wird, so Werden doch nur sehr wenige aktiv austreten. Bedeu tung an der Börse wird die Frau nur dann haben, wenn sie auch neben den Männern an dein finanzötonontischen und handele-industriellen Leben des Landes theilnehmen wird. Jch für-. lmeine Person denke, dass. eg versriiht; ’ist, die Frage der Theilnahme der Frauen an den Börsenversannnlungen ati,zuregen.« Ein besonders schönes Bild diirfte die Frau als Börsianer jedenfalls nicht abgeben. Halten wir es lieber mit manchem Zopf der ,,guten, alten «-),eit,« der selbst heute in dem modernen Petergburg noch nicht ganz abgeschnitten ist. Der erste Tag des russischen Pfingsten hat siir die mittlere und kleine russische Rausmannschaft eine ganz besondere Bedeutung. Eis findet da eine soge nannte Brautschau statt. Nach dem herrlichen Sommergarten pilgern schaarenweise die unverheiratheten Fiaufmanngtöchter, begleitet von ihren Freundinnen und der ganzen Sipp: schaft, alle im schönsten Feitschmuch die Mädchen, die heirathen wollen, be hängt mit allen Schmuckstijcken, die sie besitzen, damit der eventuelle Freier gleich schließen tann, daß er eine rei che Braut vor sich hat. Man kann da oft recht plumpe Figuren sehen und die gefchmackloseste Ueberladung mit Gold nnd Juwelen: in den Ohren klo dige Goldtinge, alle Finger mit Rin gen vesteckt, schwere goldene llhrketten, die mehr für reichgewordene Metzger als für eine Dame passen u. f. to» aber im allgemeinen ist das Bild sehr malerisch und sehr vosfierlich Die Herrenioelt ist natürlich sehr zahlreich erschienen, von dem selbständigen Kaufmann bis zu dem kleinen Kom mis, der durch seine Schönheit ein großes Glück zu machen hofft, und al les posiert und macht sich tvichtia. Da ztvischen dränaen sich die Vermittle rinnen, die bei den Heirathen in der russischen Kaufmannswelt noch immer eine große Rolle spielen; man sieht sie unter dem Schatten eines Baumes bald auf einen jungen Mann einreden, bald aus einen gesetzten Familienva ter, den Besitzer der heirathgfiihigen Tochter, und dann stellt die Vermitt lerin die Herrschaften einander vor. So eine Vermittlerin muß natürlich eine ausgebreitete Bekanntschaft haben und gewissermaßen das Hauptbuch sein, das der echte. rechte rufsische Kaufmann auch heute meistens nicht führt. Seit lanaem war die Braut schau nicht so besucht, wie diesmal. Der Himmel hatte ein aanz besonders Einsehen mit den Bedürfnissen des Tages und ein Pfinastwetter gespen det, tvie es im Buche steht. Da wir uns aerade mit dem russis schen Konez (Kausinann) beschäftigen, so möchten wir noch anmerlen, daß diese Menschenspezies noch immer ein äußerst gering entwickelte-z Standes gefühl beschen. Dem echt nationalen Kopez haftet immer noch an, daß er —-— -- -·- . - » »-— »Hm H-— fgrößtentheils aus dem Stande der Seil-eigenen hervorgegangen ist« ans ;den Leuten, welche der Gutsherr is zdie Stadt beurlaubte, damit sie dort ;Handel treiben könnten und diechölich jdann freitauften, wenn ihre Gef sie gingen. Diese Zeilen liegen ja noch Inicht zwei Menschenalter hinter uns; der Großvater manches heutigen Mil lionärs hat noch die Hundepe tsche des Barin Gekr) geschmeckt, und dies et tlärt manches. Dieser Tage wurde ei nem der ersten Petersburger Groß taufleute, dem vielfachen Millionär Jelissejung der erbliche Adel verliehen. Wenn man erwägt, daß dieser alte Herr im Laufe seines Lebens für Wohlthätigkeit-Fanftalten, die unter dem Proteltorat der Kaiserin, von Großfiirstinnen und Großfürften ste hen, circa eine Million Rubel gespen det hat, so würde im Auslande wohl niemand an seiner Nobilitirung et was besonderes gesehen haben. Die russische Kaufmannschaft aber gerieth aus dem Häuschen; die verschiedenen laufmännischen Korporationen verant stalteten Freudenfeste, in den Zeitun« gen konnte man lan e Betrachtun en lesen, daß bisher wogl kein russis r Kaufmann den Adel erhalten hätte, mit einem Wort, die allrussische Kauf mannschast fühlte sich gleichsam mit geadelt. Während ich von der allenf sischen Kaufmannschaft, von ihrem Reichthum und vonMillionen schreibe, fällt mein Blick auf ein häuflein ver trockneter Blumen, Maiglöctchen, ab gefallene Fliederblüthen u. s. w» die noch auf einein Tischchen neben mir liegen als Andenken von Pfingsten, das ich mir selbst gekauft habe. Man kann zu Pfingsten nicht durch die Straßen gehen, ohne dafz einem nicht unzähligemal von kleinen zerlumpten Jungen, verhärmten Frauen und Männern Sträußchen von Maiglöck chen oder allerhand Feldblumen entge gengehalten werden. Wer dies nicht . liebt, soll besonders die Umgegend von Kirchen vermeiden. Ich aber kaufte Maiglöckchen, eine ganze Menge. Wa rum ich dies erzähle? Nun, weil auch Maiglöckchen manchmal ein Stück so zialen Lebens schildern. - itr ein Ströußchen von 20 bis 25 aigliitb chen forderte der Vertäufer -- 1 Ko peten, etwa ein halber Cent, und da bei ist der heutige Frühling so zurück, daß es gar nicht so leicht ist, draußen an Wald: und Feldwegen die Mai glöelchen « Sträuße zusammenzubrin gen· Jch ließ mich mit dem Vertäuser in ein Gespräch ein; den ganzen Tag vorher hatte er gesammelt, über zwei Meilen war er zur Stadt gewandert, und der Mann meinte, er würde aliick lich sein, wenn er für 50 bis 60 Kape ken verkaufen würde: die Konkurrenz ist so groß, alle die Arbeitslosen gehen aus der Stadt und suchen nachIFelw blumen, und niemand will kaufen. Ja, vor zwei bis drei Jahren war die Konkurrenz wirklich nicht so groß; da bezahlte ich für dasselbe Sträußchen Pfingstmaiglöelchen 5 bis 6 Kopeten oder noch mehr. Viele Zeitungen ha ben eine eigene Rubrik eingefiihrt: »Selbstmordepidemie in derNesidenz«. Manche Tage bringen l« Selbstmorde oder Selbstmordversuche Das Motiv ist vorwiegend Arbeitslosigkeit Es kommen auch Fälle von Selbst inorden vor, welche beweisen, wie trankhaft erregt die Menschen in kliiißland bis in die untersten Schich ten hinein smd So nahmen sich dieser Tage in Moslau zwei Handwerker lehrlinge im Alter von 15 bis 16 Jah ren das Leben. Beide hinterließen Aufzeichnungen eine Art Tagebijcherx sie schildern darin, wie schwer sie es bei ihren Meistern haben, aber das gibt siir die beiden Jungen noch nicht den Ausschlag sich unter den Zug zu werfen. Fast vhilosophisch bemerkt der einer »Dein Armen lebt es sich nie mals leicht; man tann auch das Schwere ertragen, wenn man jung ist« aber ich sterbe, damit die Gesellschaft aufmerksam wird und die Lehrjungen es besser haben.« Der andere jugend liche Selbsimiirder äußert sich in ähn lichem Sinne und fiigt bin-sur »Ich will mich an meinem Meister auf chi nesisch rachen.« « Der Kaiser von China sei krank, heißt es in einer Depesche aus Pe ting. Als ob Das etwas Neues wäret Gr ist doch von jeher der tranteManv des Ostens gewesen. si- -«- si Hosfentlich macht John D. Rocke seller seinem neugeborenen Enkel teine Sparbiichse mit Inhalt zum Geschenk, sonst gibt ihm dies wieder die Veran lassung« den Oelpreig zu erhöhen. II- III « Ob man etwas geworden, merkt man nicht an dem Beifall, sondern an dem Neide der lieben Nächsten. St- stt Il Der Petroleumtrust versüat über ei nen Kapitalüberschuß von 85314,584, 102. Da erscheint es wirklich unhösg lich, Uncle Sam aus seine 29 Millio nen so lange warten zu lassen. Ic- Ot II Die Eisenbahnen wollen das Land durch eine Erziehung-, Kampagne va von zu überzeugen suchen, daß eine Er höhung der Frachtraten die wünschens tverteste Sache von der Welt ist. Sie werden gute Pädagogen brauchen, um Erfolg zu erzielen. s- "II- I Ein Engländer will Geistestranke mit Musik heilen. Früher sprach man von dem Lied, das Stein erweichen, Menschen rasend machen kann.