Kreis sie-Wiss is dkki Sich-i smnoresie den J. Fried. Ich hatte vor Anstegung die halbe Rachi kein Auge geschlossen. Jch sage sucdritcklich die halbe und nicht die Inn-e Nacht, weil ich Aufschneidereien ficht liebe, aber die halbe Nacht wuch Iachie ich wirklich, die zitterte ich in Wunder Erwartung dem nächsten ge entgegen. an dem ich zum ersten Male meinen Geburtstag, dieses in Ireinen Kinderaugen so ungeheuer, so nnsagdar wichtige Ereigniß, in der Schule verleben sollte. " Jch war ja seit einigen Wochen sphlbeftullte Schülerin der X’schen Höher-en Töchterschule geworden. Zu Hause, nah! was konnte da an ttleitet-ern Geburtstage Großes ausgeda werden. Da waren doch überhaupt nur stehst-Menschen die einem huldigen bunten, und von denen lernen eigent ziich bloß dreie richtig in Betracht, Pa pa, Mama und Kindersraiu Bruder Karl war ja erst vier Jahre alt, Bahn Lotte konnte überhaupt noch nicht or dentlich reden, und das grobe Elel von Köchin. die die liebenswürdige Ange nohnheit hatte, immer gleich nach dem Ausklopser zu greifen. wenn man mal in der Küche ein bischen an der Was sexleiiung panschte, zählte ganz und gar nicht mit. Aber in der Schule, oa gab es ku chon allein 499 Mitschülerinnen, von n.Lebreeinnen und dem Herrn Di rettor ganz abgesehen Wie würde man da empfangen, be glückwüncht, beschenkt werdens Erst von der Klassenlebrerim dann von al slen Mitschiilerinnen und schließlich dom Verrn Direktor, der das wichtige Ereigniß doch keinesfalls stillschwei gend übergehen würde, in höchsteige Ier Person! — Meine Kindeephantasie arbeitete gewaltsam, rastlos, fieberhaft Beim ersten Weclruse sprang ich, ganz entgegen meiner sonstigen Ge wohnheit, hastig aus den Federn und zog mich slini und artig, ziemlich ohne « Dilse, an. i Der reizend mit Geschenken, Blu- l Irren Rapsiuchen und Lichtern ge schmückte Geburtstagstisch die zärt krchen, liebevollen Glückwiinsche s- al les liesz mich heute iiibl bis ans Herz binanx ich hatte nur eine Sehnsucht, ein Verlangen: die Schule. Zwanzig Minuten vor 9 Uhr langte ich dort an. Aber was mußte ich sehen! Alles wie sonst, teine einzige Blume in der Klasse, nichts, aber auch gars nichts besonderes in dem ganzen gro ßen Raume. , Jch sejte mich still aus meinenPlatz. Ei war ja noch zu stät-, das würde schon noch Alles kommen, nur Ge- ’ duld. Die Thüre ging, Motiv-klang auf nnd wieder zu: eine nach der anderen Mlte herein und sehte sich ruhig, ohne die geringste Rotiz von mir zu nehmen, aus ihren Platz. Jegt schlugs 9 Uhr, und mit dem Glockenchlage trat unsere Klassenge waltige, Fräulem Dampf, herein. Iber auch sie bestieg an diesem mei nem Ebrentage das Katheder mit einer Mrstigkeit in Bezug aus meine Per son, die mich innerlich zum Nasen brachte. »F Wir mußten uns ium Beten erde ben, nnd dann begann der Unterricht wie an jedem anderen, gewöhnlichen Tage. Wir hatten »Zchreiben". Der Schieferstift ist fest außer Kurs ge setzt, Feder und Tinte müssen von Anfang an des Amtes walten. Jch lleckfte unglaublich und rnit einem Male, ganz urplötzlich wars« aus mit meiner weiß Gott, nicht allzu fest gefügten Zelbitbeherrfchung Jch schluchzte laut auf und brachte das ebenso energische, wie vergebli-«ye Bemühen, mit den tintenbefchmierien Fingern die dicken Thränen aufmbal ten die mir aus den Augen lolletten,j mein Heft, mein Gesicht und, ach auchj mein feines, weißes Stickereilleid in einen Zustand, der an eine total ver-( unglückte Schwarzweiß : Ausftellung erinnerte. . Fräulein Dampf trat neugierig, ja, neugierig, von Theilnahme war in ih ten kalten, grauen Augen auch nicht die leiseste Spur zu bemerken an mich heran: »Was gib-W denn, Ida?« Jch konnte nicht gleich antworten, l jo fchluchzte ich, so stieß mich per Bock. ,,..J .ich bab’ heut’ Ge .Ge. Geburtstag« stieß ich endlich beraus. »Na, das ist doch kein Mathem, da tliser heulst Du fo?« »Y! . . . mir hat hier in der Schule seiner gratuliet und in. . mir hat Un keiner was geschenkt!« hitte diese ftreugdlietende bedtillte Dame mit fest zärtlich der's hast und mir tröstend gesagt, W Närrchen, fest i Arbeitg ardeite fleißig, nach r, in der . reden wie Eber die Sache — Ivtirde weiser gehandelt baden. , m km die tWchAuW Is- muchet pödusvaWen Methode Wut ist M S sit richtig-! mich dei scheltm »Mens- Diag sei other-! « di gehrnt und gearbeitet merk Dir dass« M wie inbriinsiig haßte ich die Schale in dein Moment Ein Ort. an dem gelernt und gearbeitet wird und an dein es keine Geburtstage gibt; ein angenehmer Aufenthalt! Ei schlug 10 Uhr. die Stunde war zu Ende —- Friihsiiickjpauiel Jm Nu war ich von mindestens 30 Mit schülerinnen umringt: «Ohch, ift die aber dumm« — ·,,Die hat geheult« — ,,Ach. sieht die aus!« Jede hatte mir etwas anderes liebe volles über mich zu erzählen, ich saß richtig auf dem Mokiersiuhle. ; »Ich hin nicht dumms« fuhr ich wü thend auf diejenige los, die mich akns tiefsten, gleichsam an meiner schicke-H fede, verlest hatte. Ich hielt mich( nämlich fiir hervorragend begabt. Die --- ioi:disant s— halt-lautem in Wirt lichleit aber meist überlauten Bemer kungen lieber Tanten, guter Onkel und werther Kdusinenc welch« klugej Kind, welch’ gescheidtes Kind u. s. w. hatten nicht vergebens den Weg in meine begeistert auflauschenden Kin derohren genommen. »Natürlich bisie dumm,« heharrte Grethe Bergholz, ein für ihre 7 Jahre besonders großes und ftrammes Mii del mit strohhlonden Haaren, lalt und fest bei ihrer Meinung. I »Weißt Du denn nicht, daß man, wenn man in die Schule geht, Vor mittags keinen Geburtstag hat«-« Der fängt erst Nachmittags zu hause wie der an, und die von denen man etwas geschenkt haben will, die ladet man zu Nachmittag ein. -— Da gibt es denn Schotolade mit Schlagsahne, Kuchen und feines Alpental-rot Das weiß ich von meiner großen Schwester. die ist doch schon vier Jahre in der Schule.' Jch war hass! — Ja, die Grethel Bergholz hatte leicht klug reden, die1 hatte eine große Schwester, ich aber( war die Aelteste, woher sollte ich da· die Erfahrung nehmen? Also einladen muß man die, von die man etwas geschenkt haben will. lDaö Wort »denen«· war auch mir da mals hebutaJ Na, das war ja eine Kleinigkeit —— wie man einladet, das hatte ich ost genug von Muttchen oder Vater gehört Also ich lud ein, eine nach der an dern, alle, die ganze Klasse, bloß an die Lehrerin traute ich mich nicht her an.—AlH ich die Massenaufforderung erledigt hatte, athmete ich erleichtert aus. —- Die beglückende Aussicht aus den Nachmittag ließ mich die bitterem schmerzlichen Enttäulchung des Bor mittags schnell vergessen. » Zu hause angekommen, stürzte ich meinem Muttchen strahlend an den hals: .Mutti sie kommen alle!« »Wer —- alle?«« fragte Mutti von banger Ahnung erfaßt. »Na, die ganze Klasse kommt nach her hierher und fchentt mir was, aber sie müssen dafür Schokolade mit Schlagsahne und Kuchen kriegen.« »Woh» weißt Du denn, daß sie alle tommen?« Mutti versärbte sich sichtij · «-.--.--· ,,’Jia, ich hats sie doch alle einaekas" ren: Greif-e Beraholq bar armer die, von die man was arschenst haben will, muß man einluden, und ich will von alle mag aeichenlt haben« »Jedlckke, Mädel, bist Du toll?« ächzte die so axssaiebia Beledrtr. »Wo soll ich denn mit den ganzen Jöbren bin! Die schicke ich einiach gleich rote »der fort, wenn sie lommen’« »Du schickst sie sort??!« « Jch muß wohl so entsetzt, so furcht bar enttäuscht, so treuzunaliiellich bei diesen Worten ansaeselzen hab-en dass mein auteg Muttichen schleuniast ein lenlte und mir eiliast dieVersicheriina a-.1d. sie werde sich die Sache noch überleaen Dann ließ sie sich unsere alte Kin dersrau, Frau Alba, kommen, die ron unserem Baby. dein Name nach »Schall'« bedeutete, unanständigerwei: se immer »Man Aa« aerusen wurde, und hatte mit dieser eine lansae Kon fereni unter vollkommenen Ausschluß der Oeffentlichleit. Tag Ergebniß dieser Verhandlung war, das; man mir die ernste, eindringliche Ermah nung ertheilte, zu ferneren Geburts taaen niemals mehr als höchstens sechs Schulsreundinnen einzuladen. An diese Ermahnuna schloß sich dann die mehr aut aemeinte, als höfliche Eröffnung, diesmal wolle man mir meine lolossale Dummheit verzeihen s und die Jöhren empfangen. Eine Stunde später begann unsere ganze Wohnung nach Schololade zu dusten. Frau All-a und die Köchin; holten Berge von Kuchen vom Landt tor herüber-, und Mutti deckte höchst eigenhänqu in weiser Vertheilung nacheinander in drei von unseren süns Zimmern je einen Tisch. Sämnrtliches Kasfeegeschiry das unsere Wirthschast auswiei, trat in Aktion. auch die dreiTassen, die Karl, Bahn und ich von unseren diversen Staunen als Jahresaeschent gekriegt hatten, mußten like-halten Siedet hatte ich Gelegenheit, in flammender Vewnnderun den in Goldbeuet aus meine Ia e prangen den, wunderschönen Vers zu Indien« .- «D--s« na- a M- M r zum , . U i r er M Mk aus«-« U- viet Mr ungefähr eiickten die M Trabanten at, dann Kannst sit-Wunden bi- sul ,. . M est säch. Weste l- Ue Missi auch noch ansteichend Mr den beschei denen Danegbrauch Himmel. was bekam ich Alles ge scheint! Mamae Bruder, der übermäßiige Onkel Fris, der sich inzwischen bei uns eingefunden hatte kam aus dem ; Lachen gar nicht heraus deute wei ich seine damalige Heitertrit voll un - ganz zu Müdian An Papetetien, diesen heran-schen den, bunten Mannen mit unbeschreib lich schönem Briespaviet — das Wort unbeschreiblich ist hier tein Zufall erhieit ich acht Stück. Bonbonnserem denen man das traurige Schicksal der Rundreiiegeg schenke auf Meilen weit ansehen konnte. wurden mir in allen Sorten und Arten verehrt. Anden, auf der Umhiillung, prangte ir aend eine stolze Firma wie Hövsll Lindt, Savade, Sarotti u i w» nndJ innen im Kasten lag bescheidenesi Konfett das HövelL Savade, Sarotti u. s. w. nie gesehen hatte. Geichnikte Knochen- Federdaltet be tam ich in Facons die fiir keine irdi ichesand geformt sein tonntent Wenn man in diese Weetbobiekte so lange durch ein winziges Scheiben-n Glas aeftiert hatte bis einem die Augen tdxiinten konnte man endlich einen kleinen schwarzen Fleck entdecken der nch schließlich, wenn man noch länger ftierte als »Auf-ein« von irgend ei Moos knipltpdte. Poesiekslbums nahm ich in Ern vfang in unglaublich schönen Aus führungen und Ninus wurden mir versetzt, gelinde ausgedrückt, fchenßi lich schöne. « Wie qefagt, Onkel Iris lachte sich halb trank ich aber lachte nicht« ich war beqeiftert, entziiett hingerissen Mit unsäglicher Mühe wurde die lebende, zappelnd-, schnabderndeMens ichennnfnmrnlunq in die divetfen Zimmer, aus die diversen Pläse ver siaut. und die Fettlebe. wie der Ber liner sagt, ging los, das Vertilgen von Schott-lade. Schlagsahne und Kuchen begann. An mindestens drei verschiedenen Stellen Zugleich wurde immer eine Möniichit volle Tosse rnii iiißem In halt umgelippt. Jn den liebenswür digen Zägen unserer groben Köchin die im Verein mit der Kinderfrnu die Zchäders repariren mußte. lag eine dumpfe Entschlossendrit. Wehe, der fünfzehnte war nahe! Wenigstens fünf von den verehrten Gästen hatten stets zu gleicher Zeit einen «großen« oder einen »kleinen« Wunsch niere Klause, die nach Meister ch »ftiliberiihmte", er freute sich einer unglaublich starken Frequenz. Die Tafelei währte bis gegen halb 6 Uhr. Berge von Kuchen verschwan den, und Unmengen von Schott-lade - mit Schlagsabne wurden vertilgt Dann, danach, wurde in mehr oder minder liirmenden, aber immer liirmenden Gruppen »Schule«, »Mut terchen'«, »Kaufmann", »Theater«, »Ball«, »Straßenratden« u. f. w. ge spielt. Heute ist es mir ganz unbegreiflich. das; mein Muttchen den Nachmittag gesund überstanden Aber damals dachte ich anders. Ich sanb es einzig schön. Das Nasen, Toben, Lärmen, Vlappern, Schnitt-berst, das unsere Wohnung durchtoste, versette mich in einen wabren Taumel bes Entzückens Wie empört war ich daher, als plötzlich, so gegen balb 7 Uhr, mitten in das Tobuwabobu hinein, laut und fest die Stimme von Mutti ertönte: »Kinder nun ist der Geburtstag zu Ende, nun könnt ihr nach hause ge bei-I« Das meinen Gästen vor mir! Ich schäumt-. Jedes Wort einzeln aufs Temperattnentvollste betonend. rief ich: »Nein, nein« noch lange nicht!'« Aber es bals nichts Mutter be barrte energisch bei ibrer Ansicht. Selbst Grethe Berabolzens mit tild ler, überlegener Sicherheit anrege bene Ertlärunq —- wo anders aibt’s immer erst noch sein belegte Stullen unb süßes buntes Wasser — ver mochte nicht Mutti aus dem Coneept zu bringen. »Der Geburtstag war tu Ende«. und wer nicht geben wollte, der wurde eben mit sanfter Gewalt gegangen. Innerhalb 30 Minuten war untere Wohnung von lebendem Inventar bis aus unsere Familien- und die aller nächsten Berwandtschafts - Angehöri gen geräumt. Als die leite neleiner Gastinnen unsere Wobei-unt- verlassen hatte, wars sickt Mutti mit bachqerötbetem Gesicht in einen Sessel und sagte weiter nichts als «uss!« Ich aber kriegte von wegen der rausgegraulten Ceburtstags - Gelells schalt noch einen Heul- und Rathau sall, m dem ich indessen schleuni si ;burch ein paar bat-W Mantle » len vom Vater kurtrt wurde, der in « zwischen aus dem sureau nach cause gekommen war. Wie oft habe ich in späteren Jah - ten herzlich gelacht über den Ausruf: «Kinder, nun ist der Geburtstag zu « Ende.« ’ Der ganze refolute humor meines Mütterchens gab sich in diesem Wortes kund. das bei uns «geflügelt« gewor-( den ist. ! Wenn in unseremBetwandtschafts-« and Freundeskreife eine Stimmung überschäumem eine Fesilichkeit zu lange währen will. so lätten si die Wogen de- Uebeemut wie e » saubern-acht, so wird unverzügli ! mä M esse-sm- MMI irgendj Jemand aussen-sen dat: Linden nun ist du Ohnmag zu Ende!« Ja, Refes Wundern-on vorn-a so gar das Zusagen du lesten dte un den beim Skat und-Den Schlaf ri net Debatte über die Dienstboten tagt zu bewirken Ver Vollarkönig. Erzählung von Otto Bei-nnd Zufällig hörte ich an einer Bat sei nen Namen nennen. Es war in Chi cago. Und da fiel es mir ein, daß er ja in Chiran lebe, mein Hamburger Jugendgespielex wir hatten wenige Häuser von einander entfernt in der Admiralitätjftraße gewohnt und als Kinder viel zukammen vertehrt. Sein Vater war affeematlet gewesen. hean war Kaufmann geworden und nach Beendigung feiner Ledrgeii nach drüben gegangen Seit dnld vierzig Jahren hatten wir uns aus denAuen verloren, doch wußte ich, daß er ich ein bedeutendes Vermögen gemacht bade und zu den amerikanischen Dol lartöni en Hälfte Ich uche Dean einmal auf, dachte ich; gewiß erinnert er sich meiner noch. Der Diener in dem fürstlichen. in prächttaer Gartenanlage gelegenenPai laste musterte mich sehr von oden derL ad. als ich ihn bat, feinem Mr. Thom- « sen -— nennen wir henry so —- einens guten Betannten zu melden. ( Er mochte dergleichen Trirts tennen. » «Jhre Karte, mein here —- ich; werde Sie dann einschreiben, und Sie; können wieder versprechen oder tele-; ddonisch anfragen, ob und wann Mr.f Thomsen Sie empfangen will.'« ? »Ist nicht« mein Lieber.« sagte ichJ »ich habe ein Zauberwort, das den Bann dieses Palastes schneller bischen« wird. Meiden Sie Mr. Thomsen. eins Delaware-Indiana von der Mater-! iant möchte den schwarzen Panther; ideechen.« Dies war henrni Name: dei unteren Jndianerspieien gewesen.J Der Mann, ein Deutschen schien zul verstehen, obwohl die Miene. mit derj er mich musterte, eisern blieb. s »Ich werde sehen.« antwortete er,s »treten Sie einstweilen dier ein." Er( öffnete mir ein tleines Zimmer zurj Linien des marmornen Treppendausl fes. Der Raum war anaenscheinlichs eine Art Wartezimmer, wie die malt niafachen Sitzgelegenlseiten bewiesen, doch darneben eingerichtet. Und mein Zauberwort verfehlte» seine Wirtung nicht. Zehn Minutenj später fiihrte mich der Diener in das! Arbeitliimrner des Dollartiinigs, ehe-» mais schwarzen Panthers vom Stint- i fang. — Ä« «»» hean erhob steh vom spaltete-man der mit zahlreichen Papieren bedeckt war. Ein prüfendes Auge richtete sich auf mich —- fo war immer fein Blick gewesen. »Der große Medizinmann,« sprach er, mich sofort ertennend. »Marjen, Henrh!« «Guten Taa!« —-— er bot mit die hand. eine schmale, weiße Hanf-; et was Müdes lag in ihrem Druck troh der Freude, die augenscheinlich feine Züge erhellte, auch etwas Mattes in den Bewegungen, mit denen er mir ei nen Stuhl bot. Er fah bleich aus. feine mittelgroße, zierliche Gestalt hielt er aufrecht, aber die Schultern waren ein wenig nach vorn gekrümmt, das Haar licht auf dem breitaetvölbten Schädel und faft ergraut. Ein klei ner, ganz lurz abgeschnittener« bunuer Bart ftal auf der Oberlippe. Die lange Trennungszeit war bald verfunlen vor den frisch und fröhlich auftauchenben Jugenderinnerungen. wir wurden warm; henrhj scharfe, prüfende Augen belebten fich. feine fahlen Wangen gewannen Roth. »Eine Cigarre, Theo?« «Gern." Er bot mir aus einem Kistthen und reichte mir Feuer. Mauchfwu nicht mehr?« fragte ich, als er sieh in feinenStuhl zurückfettr. .Du fehrniilteft doch früher höllifeh — Strohcigarren von Bruders, weißt noch. Jung —- pitfein —- unii Eichen bliitter, wenns Tafchengelb alle war. Es roch rwar verdächtig. aber gab doch Dempr »Das Rauchen belprnmt mir nicht mehr.« »Weißt Du noch, wie Du von Det nem Alten «rnal Tagelz gekriegt haft, als Deine gute Mutter uns auf dem Boden mit den Glimmstenaeln zu fas ten kriegte. Erltmal das Rmchen und dann hätte das schönste Feuer aus tornmen tönnen.« »Ja, ja —- so Jungens sind doch( recht unverständig.« Er mußte auf einen elektrischen Knopf gedrückt haben, ein Diener er schien. Etwas zu iriihstiicken.« be-! fabl er. - Wir fuhren in der Unterhaltung fort. »Weißt noch. Theo. wenn die Bür ger nach Tisch zusammengenommen wurden und wir mit 'raus-zogen auf die Gänletoeide beim Dammtlpar, toa die großen Zelte aufgebaut waren. Das war immer 'ne Gar-« »Und im herbit feierten wir da un sere Drachen auf.« »Und wenn wir im Sommer in der Alster badeten im Streek.« Ein kaltes Frühstück war gebracht worden: War, Braten, Geiliiael, dazu eine Flasche Pammertt Wir be dienten uns selbst, Vean nahm nur etwas War unt- etM Zett. Dir waren bei unseres Jugeudekiuaetwseu immer mehr ia Eifer gerathen, eme weckie vie andere —- die schöne Zeit, vie nun so weit hinter mit lag »Junge, Denky,« sagte ich dann, langsam ein Glas des petienben Wei nes hinnniekgießenb, «Meåsch, Du hast Schwein gehabt —- mit geht es ja auch nicht schlecht, aber Du hast doch iiobig viel «Money« zusammenge ichmissen. Doch alles, was recht ist, warst immer ein forschte Kerl und bist wie Alle sagen, ein kaufmännisches "wente." i Er lächelte. »Das ist nicht mein sVerdiensh mir ist nur anzurechnen, :dasi ich es richtig zu verwenden iwußte.« . »Ist dar nicht das höchste was vek ’Mensch thun kann? Ne, stell« man Dein Licht nicht unter’n Scheffel. Aber es maß doch sein sein, wenn man sich so alles leisten kann, was das her wünscht, ohne vorher zu sragen, o man's auch bezahlen lann.« »Wenn man nur Alles siir Geld haben könnte, mein guter Medizin mann,« sagte er, «sieh’ mal, ich will gar nicht von der ewigen Rastlosigkeit der Gedanken sprechen, die ein stetig wachsender Vermögen mit sich bringt —- daö ist nun einmal esiie Art Le dencelement siir mich und, was viel ausmacht, ich bin's gewöhnt. Aber zwei Dinge bat mir mein Geld doch nicht schassen können. Kannst es 'mal hören, alter Junge, wenn Du mich um meine Dollaes beneiden möchtest. Erstens -—«« ee machte eine längere Pause, und sein Auge senite sich aus den Teppich — »ich hatte ein Mädchen lieb «- sie einen Anderen, einen armen Kerl, und --— der reiche-Mann ist le dig geblieben. Und dann. Theoc subr er rasch fort, nnd ein schwermiitdi get Blick richtete sich aus mich, »ich bin ein kranker Mann, die besten Aerzte der Welt haben mir nicht delsen können, kannst Dir denken, daß ich da nichts senlen liesz. Jrn Mozen iieats wahrscheinlich ge wiß weiß ev Keiner ja, wenn Gold essen da beisen tönnte2« Er lachte bitter. ».Kweiundsiinszig bin ich nun und vielleicht bald am Ende meiner Tage. »Tai-er, Denn-, to was! So tiehtt Du wahrhaftig nicht aus." »O——doch vielleicht. Aher«, sprach er, sich vorbeugend, und sein Auge be lehte sich wieder. »in dieier Krantbeit liegt fiit mich auch wieder ein Segen. Was tiimmerks mich, ob ich von heut zu morgen durch eine aeichiette Qoeration hunderttaufende verdiene, es fliegt mir nur fo zu, leicht. ich iage mühelos —- aber eine andere Arbeit, ein anderes Sinnen und Grü beln ift mein Segen. Ich hin mein eigener Dottor newordenz aquPeiip lichfte bei-dachte ich mich, ftudire ich mich, versuche Speifen.. Getränke, heilmitteL und wahrhaftig glücklich bin ich, wenn ich mir eine ichwache Linden-ne- meirses Leidens bereiten tann, wenn ich die hoffnung um.ein Jädrchen binauozufchieben wage Nicht, als ob ich mich mit allen zehn Fingern an’s Leben klammerte — bah —- aber diese meine Thätigteit. dies ftille, eingehende Doltern fiir mich, es ift die einzige Thötigteit, die wirklichen, vollen, befriedigenden Nasen fiir mich hat, der einzige er hebende Eriola, wenn ich nur ein Weniges erreiche, und heute habe i wieder etwas Neues —- aliictlich fa er aus in diefem Augenblicke Dann hob er fein Glas und ließ es gegen das meine klingen. »Ganua davon«, sprach er, »auf Dein Wohl« Theo, und auf Hamburas Wohlergehen und plaudern wir nun weiter als alte De lawares ut de Admiralitätsftraat.« Ich HONI. ««bvch- hoch. boch«. lsgk ich, und den Reft des Glaer gegen ihn hebend, feste ich hinzu-. «Un nu noch en liitten Damborger lltflag oct Tin Wohl, Thro« Er dantte lächelnd. »Wie lieh find diefe deimathtliinge und Kindeierinnerungen«, entgegnete er, «weifzt noch« wie wir uns ’mal bei Tödt den ganzen Buddel Nofens liaueur getauft hatten und heide — ne. hannei Weber war auch rnit — und wir Drei dann ordentlich was dhun waren? Juni-. es war doch hannia fein.« — Ein halbes Jahr später brachten die Zeitungen die Nachricht von fei nem Tode. J UII dreißig Thaler-. Zur Zeit Friedrichs des Großen dienten im ersten Bataillon des ersten Gardereginients zwei Brüder, Na mens Traugott und Heinrich Rhode. Beide waren sehr brave Soldaten, und darum war die ganze Kompagnie nicht wenig verwundert, als eines Morgens beim Appell veriiindigt wurde, der Traugott Rhode fei deter tirt, nd Iver den Deierteur wieder bringe, der erhalte eine Belohnung von dreißig Thalern. Das war so iiblich damali.— Die Kameraden sag ten untereinander: »Dreißig Thaler: Jsind ein schönes Geld! Aber der De -ierteur muß iechirnal durch die Gasse Haufen, iechtmal, daß der rathe ’Schtveiß in Strömen fließt und das lebendige Fleisch in,Fehen fliegt. Wer Lust hat« die dreißig Thaler zu ver dienen, der mögt thun; wir verdie nen iie nicht!« Aber unter den Kameraden ist doch einer gewesen« der hat nicht gedacht wie die anderen, der ist sum haupt inann gegangen, hat den Deierteur verrathen und die dreißig Thaler ein IM. Und dieser eine Kamerad, Ida- in des Heinrich Rhode geweht-. der feinen Bruder Traugott us schnödes Geld verrathen htt. Am anderen Morgen tönte Ue Trommel gar hohl und sonderbar-, die IGasse stand, und dek Untetossiziet jtkjeb den atmen Trongott vor kher in die fürchterliche Gasse. Ader kais Traugott zum vierten Male is I die Gasse treten sollte. da stand diss slich der Heinrich Rhode vor dem Hauptmann todtenblaß, und sein sGesicht war, als hätte et drei Jahre ; im Grabe gelegen. . »Mit Erlaubniß, Derr Haupt 3 manni« tstchte er mühsam. » »Warst dich’5 endlich, Mer ;brummte der hauptmann »Herr Daudtmanm um Gottes willen, laßt mich die drei letzten Male lausen siir meinen Brudert« rief Heinrich Rhode. »Es muß heran-, sonst zerspringt mir das dest« »Warum?« sagte der hauptmann und befahl, mit der Exetutian inne zu halten. »Den hauptmann.« stöhnte Bein rich Rhode, »wir zwei Brüder, der Traugott und ich, wir haben einen alten Vater daheim, und der bat uns einen Bries geschrieben, wie ihn ein schlimmer Gläubiger dränge unt eine Schuld von dreißig Thalern, und wie er ibn nicht befriedigen könne, und wie er sein Unwesen mit dem Rücken ansehen, und nun noch aus seine alten Tage mit grauem Haar als Bettler wandern müsse. here Hauptmann, als wir den Brief gele sen, da ist es uns ganz bange gewor den vor Leid und Gram um unseren armen alten Vater. und wir haben zueinander gesprochen, wir miiszten dem Vater helfen, und wenn einer von uns durch die Gasse wandern müsse. Und wir machten Lasse, ein weißes siir den, der durch die Gasse wandern sollte, ein schwarzesLoos siir den Verräther. Ich habe das schwar ze Loos gezogen s« das andere wissen »der Herr hauptrnanm aber ich konnte es nicht länger ansehen, da Traugott doch mein lieder Bruder ist. haben sder Herr Hauptmann die Barmher Jzigteii und lassen mich die leiten drei Mal lausen siir meinen armen Bruder!« I Der Hauptmann machte ein gar Iselisames Gesicht· aber er durfte sich j nichts merken lassen vor der Kompag ;nie: deshalb sagte er noch viel bar scher als sonsit »Dreiszig Thaler dir, sechsmal Gassenlansen ihm! «- so lautet der Beschl, und daran ändert selbst der Teufel nichts, mein Sohn! Da es indessen ein ganz besonderer Fall ist. so bleibt die Ereiuiion aus gesetzt, und es wird an Seine Mase siäi beeichiei!« So isi es auch geschehen. und es kam aus dem haupiauariier der Be sebl zurück. die Ereiuiion sei auszu setzen Da die Gebrüder Rhode so viel aeldan siie ihren Vater. so ver söhen sich Seine Majesiöi von ihnen, daß sie als ireue Soldaten nichi we niaer ibun würden siir ihr Vaterland, nnd wollten Seine Maieslöi die Schulden des Vaters bezahlen. und wären die Rhodens sosori m enilass sen ans dem Arresi und siir ehrlid Kerle anzusehen, überall. Zweite-ris »Sehn's Fräulein —- dös wär« a Ganfekl — wie Sie, so iungl« Der Vermilsiir. Einem Apotlielet wird in einein Reliautant ein minderwepihigek Wein vorgesehi. Er rächt sich dadurch, daß et auf die Molche einen Zettel mit sol gendek Inschrift klebt: »Wer dem Ge brauch tüchtig zu lchütteln.« III III-set »Sie haben Ihr Rendezvous mät Anna immer inder Kastenienallees Dort ist es aber doch lehr belebt!« »O, wit bleiben ganz ungestört Ich steck immer am Eingang ein« Tafel aus: »Oui«-teuer Weg«.« Dfsnsillip 4 s « Knallpko : »Die Cigatkenmfllnf Matt das tück.... ganz abscheuli ches Kraut! Aber was thut man W alle-, um vomebm in Hei-um«