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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 31, 1908)
. f Die Sptnchkundige. Use M Kätbe von Bäcker. G war auf der Fahrt nach Genua. seit Aschenen war die Gesellschaft II eines Wagenan eine ganz Mietsendh alles Bergniigungörei feude fiir Italien, mit mehr oder we MEchusiaimus und Kenntniß , was sie dort in der Fremde erwartete. Am lebhaftesten beschäf tigte sich die Unterhaltung mit der enge der Verständigung in dem er ehntem Lande. Für alle diese reise lufiigen und reifemuthigen Leute war die itakieniiche Sprache der größte; Stein des Anstoßes und das Schreck-— ; Nil-CAN das die zu erwartean Ge-( utisse grause-sen begleitete. Nur eine Thichbarim eine dicke, fehrl lebhafte undf wie es schien, thaten dnkftige, kleine Dame, ließ sich von ideieser allgemeinen Sorge wenig quä n. »Geh-n Sie«, vertraute sie mir in einem angenehmen Gemisch site-teu sifchen und rheinländischen Dialettes an, »was spielt bei mir qat keine solle. Ich flitze nur so durch Ita lien durch und gehe nach der RI viera. Nach Nizza, was, wie Sie wissen müssen, zu Frankreich gehört. Ich holst nur mit dem Französischen zu thun und das spreche ich ganz perfekt. Ja. wirklich, ganz perfekt.« Dazu fah sie mich mit drohenden Augen an. als wenn sie einen Zweifel gegen die Perfettion in meiner Seele vermuthe und ihn im Keime erng wolle. Mir kam aber wirklich dergleichen" ar nicht in den Sinn. Warum sollte diese kleine, diae Dame nicht persett stanzösisch sprechen? Beson ders da see es selbst behauptete? Nur daß sie bei ihrem Fliyen durch Italien gar nichts von der ita lienischen Sprache brauchen würde. schien mir fraglich, und so erlaubte ich mir die bescheidene Bemerkung: «Gewiß, das ist ganz schön und aus reichen-d siir Nizza, das bekanntlich K Frankreich gehört, aber bis Sie hin kommen, gebt es fortan sast unauigesetzt durch Italien. Da tön ueri doch vielleicht Verhältnisse ein treten, die eine italienische Verstän digung oerlangen.'« Sie sah mich geringschätzig an und schüttelte stolz den Kopf. «Das macht mir gar nichts. Mit Quem Französisch kommt man auch rch ganz Italien, babe ich mir gen lassen, «- und mein Franzö s ist persekt!« der der drohende Blick. Ver Mtert wagte ich nur noch die ralgu »Armes Sie denn gar tein renisch7« «Uicht die Bohne!« triumphirte sie Mulden-ask »Aber ich hab’ mir lassen, das sei auch durchaus nicht nöthig.« Gut, mir konnte es recht sein. III wir aber in Luino anlang ten und ej dort zur unvermeidlichen reoision ging, entschloß ich mich . die kühne Reisende mit dem ekten Französisch etwas im Auge zu behalten. Sie ries und winkte aus dem Bahnsteig nach allen Seiten hin: «Gepäcktriiger! Gepackttägeri Pauk Uini Na, das ist ’ne Witthschast! Natürlich, italienische Lumpentvirth Musik« · Hören Sie, Mannchen! —- Nein, so’n SpisbuU Na, was nich is, das is nichtt« Damit hatte sie seelenstolz resea nirt und dem Beispiel der anderen Ueisenden folgend, denn die »facchi ewi« sind in Luino rar, packte sie ihren handlosset entschlossen selber an und segelte dem allgemeinen Rei endegstrome nach zur Zollreoision. ch elt mich tückisch lächelnd in ihrer Nähe; mir ahnte so etwas von amitsanten, erinnerungsroürdigen Steuern die sich wohl in ihrem Ver kehr mit den italienischen Beamten abspielen würden und die ich nicht gerne versäumen wollte. da stand sie nun purpurroth und satteird an der sollt-unt »Sie da, Mannchen, können Sie sich nicht bald absertigen Jch b' nichts bei mir, was zu ver uern is. Ich geh’ überhaupt nach izza —- ich tann’s Ihnen aus met nein Billet zeigen — also dass gar seines Sinn, mich biet zu visitikent Lieber herr, monsreur —- bitt’ schön, ich hab' schon ausgeschlossen! — Dai lan Harten is mir in den Tod inn- deti — Ach Gottchem tei tcer oon den Kerls hörtk So rä sorrirte sie slott vor sich hin. Da, tun hatte P den Zollbeamten glück lich etwisch!. »Hier, liebes Mannchen, seh’n Sie —- nsichts als was ich brauch’. Alles natürliche Dinge. — Na, man nich so kumgrabbelM Unordnung lieb’ ich nich! Sie, höt’a Sie nich! Da is fa nichts Böses dein! — lt, halt, liebes Mannchenk Das nd fa da unten nur alles Schuh«!« Der Beamte hob unentwe t die Sachen in die höhe, ohne Ich um Ihr Reden zu küwmmetu Da war ihr ein Gedanke gekommen! »Ach so, set Kett M mich ja nick! Mon sruy bitte, metci —« M sie-Ue an Ehetleys Tant fhtem staff-Mem »M) site-— deutet« —- sueeci — ais-ei als Füll Seh See —- unt den Des-ten am Arm s- Iiseriff Wien with wehrte- et sie mit ein paar sattchtsweifenden italienischen Zotten ab nnd kla die andere Välfte des fndk erj auf. mn auch dort Iebi on zu halten. JSoleiL fpletll Versiedt der Schafskodp mich nichl Doltl Das sind ja wieder nichts wie alte Stie l, weil ich doch Ballen bab’ und Hmit den Füßen so empfindlich bin! Hören Sie doch. Mannchenl Bonteille, .monsieur, soleil et bouteille —- weiter nichts!« Kopfschiittelnd hielt der schwarzäst gige Jtaliener in feiner Arbeit inne. . Ob er vielleicht noch perfekter fran zösifch sprach als meine Reisebegleitei tin und sich die wunderbaren Worte »Weil et bouteille« richtig überseheni konnte? Lächelnd fah er die Gewaltige an i die mit der auf Flaschen gezogenenk Sonne tm Koffer sprachgewandt undi herzenstetn durch Italien zog. Dann« winkte er gnädig mit der Sand und ging weiter. Am Ausgange des Zollfaales stieß ich mit meiner Nachbarin wieder zu sammen. Augenscheinlich hatte sie mich bei der aufregenden, all ibre Geisteöktäite in Anspruch nehmenden Scene nicht in ibket Nähe bemerkt, denn triumphieend nickte sie mir zu. »Alles vorzüglich abgegangen! Jch bab’ mit dem Mann franzöfsch ge sprochen, und schlanlweg bat er mich verstanden. Seb’n Sie, es macht gar nichts, daß ich das alte dämliche Ita lien’sch nicht ganz beherrsche! Mit ’neni perfetten Französ’sch kommt man durch die ganze Welt!« Sprachs und trabte siegeösicher nnd selbstzufrieden mir voran in den Wartesaal. Das stigeschit der satte-leiern Madame Duegne, die Wittwe eines kleinen Beamten in Paris, versügte über eine so beschränkte Pension, daß sie kaum den nothdiirfiigften Lebens unterhalt mit dem Gelde zu bestreiten vermochte. Um sich das Leben etwas angenehmer zu gestalten, etablirte sie sich als Lartenlegerin Das Glück wollte ihr wohl, und das »Geschäft« ging glänzend. Nach einigen Mona ten hatte die findige Madame Duegne bereits 500 Franks gespart. Das Geld pflegte sie stets in einem kleinen Beu tel neben sich auf den Tisch zu legen, wenn sie den Damen die Zukunft mit gebeimnißvollen Gebärden verkündete Vor einiger Zeit erschien b«i der Kar tenlegerin eine elegant gekleidete junge Dame, um ebenfalls einen Blick in die Zukunft zu thun. Madame Duegne erklärte ihre Besucherin, daß sie sehr bald und ganz unverhofft in den Vesih einer größeren Summe Geldes kommen würde. Aber. so fügte die Kartenlegerin mit umdästev ten Gebärden hinzu, die eine Karte hier will mir nicht gefallen. Es sieht beinahe so aus, als wenn Sie. mein Fräulein, Unannehmlichkeiten mit den Gerichten haben sollten. Nach diesen Worten verließ die Dame auffallend schnell die Wahrsagerin. die bald zu ihrem eigenenSchaden einsehen mußte. daß sie diesmal genau die Wahrheit gesagt hatte. Mit der Besucherin war auch das ersparte Geld der Kuttentr gerin verschwunden Die Diebin war nach den Worten d«r Wabrsagerin unverhofft zu einer größeren Summe Geldes gekommen, und die prophezei ten Unannehmlichleiten in den Gerich t dürften ebenfalls nicht lange auf si warten lassen. qw M ein-literarischer sriefwechseh Als der grofze Dramatiker Eugen Scribe sich bereits eines großen Rufes erfreute, ging ihm eines Tages von einein französischen Aristokratein dem Grafen L» der sich auch gern einen Namen in der Literatur gemacht hätte, folgendes Schreiben zu: »Ich mache Ihnen den Vorschlag« sich mit mir zu der Abfassung eines Dramas zu verbinden. Sie schreiben das Stück ich nehme die gesammten Kosten der ersten Jnszenirung aus meine Schul tern, als Autoren stehen wir gemein sam auf dem TheaterzetteL Den ge schäftlichen Vortheil sollen Sie ganz allein haben, ich selbst arbeite nur des Ruhmes wegen.« Unverziiglich ließ Scribe ihm die folgende Antwort zu Theil werden: »Den Gras! Jn meinem Leben ist es mir noch nicht gelungen, Pferd und .Esel gemeinsam vor meinen Wagen zu spannen. Jch muß daher Ehr güti ges Anerbieten danlend able nen.' Die Antwort des Grafen lauteteq »Ihr-e Ablehnung unserer literari-" schen Urbeitsgemeinschaft habe ich er halten. Es sieht in Ihrem Belieben hren offenkundigen Bortheil auszu chkagen, aber noch lan nicht, mich deshslb mit einein Pfer zu verglei chen. IV »Unser Feldle hat ’sqgt, wir foll’u unstre Brief« in der Erst-tu - stund- ichreib’u!... Dös nennt r a« Erholqu!« WlMMtsszeu Der«Riicken« - Marien Ein unangenehmer höhnischer Zug lag um seine Lippen, als ihm die auf Sachbesehädigung lautende Anklage barg-lesen wurde. Man sah ei ihm an, daß er dem Gerichtshof zu sehns fen machen würde. «Ob ick mir schuldig betean Ner, so wahr icl Märter herge. Die Frau gehört uss die Balle-gebaut Aber na ktierlch, wenn ern Weib sich dazu ab-i «jerichtet hat, det sie bei jede lkejenil heit ihren Thränensack zum laden bringen kann, denn hat sie det Mit leid us ihre Seite.« — Vors.: BestreiY ten Sie denn, die Fensterscheihe im Omnibus eingeschlagen zu haben? — Angetl.: Aus Verschen is et geschehen und dasor kann man nich. Die Zeijin nehme ick nich an. sie is mir feindlich jesinnt. indem sie mir wejen strafba ren Eijennug anfezeigi hat. In die nächste Woche habe ici Termin. « Vors: Ja, Sie haben bei ihr gewohnt und sollen gerückt sein. Das hat aber mit dieser Sache nichts zu thun. Er( zählen Sie kurz, wie Sie dazu geloms men sind, die Scheibe zu zerschlagen Angetl.: Dei mag woll ungefähr 4 Wochen her sind, als ick an den be wußten Morjen am Webding in den Omnibus sieije, wo allens bis us eenen Plah besest is. Jck sehe mir hin; als icl ustiete, trieje iel aber eenen jelinden Schreck als ick sehe, det ici beinahe Knie an Knie jejeniiber von die Meiern site, wat meine dollste Busen seindin is. Sie war ooch sehr roth un vergoß einige Thrönen Weenen dhut sie ieberhaupt immer. Jn den Kasten war eene sürchterliche Lust. Die« Meiern war in die Marchthalle jewe sen, us’n Schooß hatte sie een Netz strainm voll Bollen un Jrünkrani, uss ihre eene Seite lag een Packet mit Limdurger Käse un us die andere een weißet zusammenjehundenet Dhuch ohne tenntlichen Inhalt. Der janze Wajen war so voll schlechte At mosphäre. det ia det nich aushalten tonnte, objleich hinter mir een Fenster ossen war. Ja stehe denn us un will ooch det Fenster hinter die Meiern os sen machen. Aber da tam ia schön an. Dei tönne sie nich verdrajen, in so’n Zug zu sinni, oh ick ihr vielleicht zu’n Rücken - Mütter machen wollte. Den ten Sie bloß, Herr Jerichtshos, det sollte eene Spihe jejen mir sind« indem iel doch Mütter heeße, un sie mir doch wegen »Rücken' aniezeigt hat. Un da bei derjosz sie wieder reichlich Thrünen wahrscheinlich über ihre eisene Nieder trüchtiateit Ader wat sollte iet ma chen? Ja sehte inir siille wieder hin Ru hatte ict sür meine Olle eene Krute Weißdier mitjenoinnien. die ick so vorn zwischen meine Knie hielt· Nu mag det Bier wohl durch det Schütteln von den Wajen un durch die hitze rebels lisch jeworden sind: denn mit eenem Male sieht det eenen Knall wie’n Ka nonenschusi, un der Proppen slieat ab un det Bier schießt in eenen hohen Strahl heraus un jerade jejen die Meiern. Det wurde nu een allgemei ner Ussiand, un die Meiern läßt ihren Bollensack fallen und stellt sich mir wie son’ horendet Kängurnh so mit die Fäuste jejenieher un wischt sich denn det Jesicht von Bier und Ihrs nen ab un behauptet seien den Schafs ner, det icl den Proppen mit Willen losjemacht hätte. Vors.: Das wird auch wohl so ge ltkksen sein. — Angetl.: Nee, jewiß nich, mir war det Bier dille zu schade, um et ihr in’t Jesicht zu jießen. Na, th Schutt-set sagt. ick soll taus; irr wkll gbet nich. Nu war vei abek so heiß in den Kasten jewotden. det ooch Mk MVTM Mkdk Lust hoben wollten. Die Meter-n mußte zusehen, det yet Fenster hinter ihr runterjelassen tout dt, wobei sie wieder ditterlich weente. Both Wenn Sie ais-: jeti nicht zum Schluß kommen einzier ich Ihnen das Wort. —- An etl.: Blei gleich am Ende, here spricht-M Also nach een histen is meine Fahrt IU Eupts Jck stehe us un will mir tsusbeieben Da muß ei mir passi MI- M ick Us een Blatt ausrutsche, was die Meiern aus ihr Jemüsmq gefallen war. Jst tann mir in den schwankenden Wagen nich haltet-, mache mit den Hintertsrper eerie halbe Schwentung nach lints un muß mit wieder sehen. Aber nich us mein-u Cl ten Plat, nee, iel solle mehr als ick mir sehe neben de Meiern us'n Sis hier« un jerabe us det injekniipperie Ta schentuch. Na, die Bescheerung ibnnen Sie sich denken, da waren Blaubeeren drin. Dei war jerabe, als wenn eine mit Blut jefiillte Jranate jeplahis Hviira Die hölzerne Bank hat ei jas nich geschadet, aber ick haite helle ho-» sen an. Die Meieen schimpste un ver geß Ströme von Thriinen. Sie be hauptete, bei iet bei rnit Willen jebahn hätte, bloß um ihr zu schikaniren, wo bei ick ihr aber meine Dosen zeigte« wo der Sasi man immer so runier lies. Der Schaffner verlangte von mir 50 Jennige siir Reinijnng bei Wa geni, un objleieh ick an bie Jeschichie unschuldig war wie«n Eint-, habe its aber doch berappi, um weiter ieene Umstände zu haben. Aber bei ick wü theub war, all ick rnii mein rothet e mälbe us die hinterseiie an'n Wo en W. m bestreit- ia ais-; Ac- m Oasen sieh wieder in Bewegt-n seyn sehe it ierabe die Meiern ihren eiten Mitten, is lasse mir den meine hinreisen us will ihr inns Uds « wenigstens noch ernen Laufs von an ten russ rnit die siertrute in’t Jeniete jeden, un dabei ieschad denn det Un jliick. Ali ist mit den Schaffver as det Trittdrett verhandelte, hatte die Metern det Fenster wieder hachjezogen wat mir in der Rage entjangen war. So is et jewesen, un wenn is aus Versehen spat kaput mache, it et teene sSachdeschädigung nich. Da habe ist mir bei eenen Vollsanwalt nach er «tundigt. — Vors.: Sie scheinen sich die Sache recht nett zurechtgelegt zu haben. .Wir werden mal die Zeugin Meter hören. ! Jnsosern hat der Angeklagte Recht die Zeugin vergießt ohne Veranlassung viel Tbränen und ist troy aller Er mahnungen nicht zu beruhigen Auf der Beweisausnahme gebt hervor-, daß; der Angellagte die Scheide vorsä lich zerschlagen hatte aus Wuth darüber I daß er 50 Pfennige zur Reinigung( des Wagens bezahlen mußte. Er wird zu einer Geldstrafe von 20 Mart ver urtheilt. Jn zorniger Erregung ver läßt er den Saal. Frau Meier weiß sich vor Wehmuth nicht zu fassen. Zeu- Oeschthte see tapetr. Schon im 15. Jahrhundert wurde die Anregung zur Betteidung der Wände rnit bedrucktem Papier durch holländische und britische Seefabrer aus China, dem Wunderlande des Papiers, nach Europa gebracht. Es waren bilderartige Bogen, mit denen man dort die als Trennungswände dienenden Paravente bekleidete, die man sich als Kuriosunt mitbrachte, urn sie als Andenken an die überstandene gefahrvolle Fahrt in der Schreibstube aufzuhängen. Bereits um 1600 stell ten die Pariser »Dorninotiers" ihre Marmorpapiere ber, die hauptsächlich zum Beleben der Truhen dienten, viel leicht auch schon als Wandschrnucl ber wandt wurden. Ali älteste Urkunde über die Tapete betrachtet man, wie die »hohe Warte« berichtet, ein Pa tent vorn 21. Mai 1.684, welches Karl der Erfte einein Jerorne Lanber zu London ausstelltr. Dieser nannte östlichen Beziehungen «Londoindiana'« Nach Ueberlieferungen toll bereits 1620 ein Scheidenmacher. Namens Francois. zu Rouen vermittels Scha blonen Tapeten hergestellt haben. Den eigentlichen Tapetendruck vermittels geaoirter Nadeln wandte zuerst Jean Papillon zu Rouen 1688 an. Bis usn die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Tapetendruck rein band wertsrniißig hergestellt; CHat-eilen ent standen zu jener Zeit in England und Frankreich. Louij der Sechzthnte in teressirte sich außerordentlich fiir die Iapetenfabritation und wandelte das dedeutendste Etablissement der Art, die Tapetenfabrit Nebeillons, 1784 zur Königlichen Tapetenmanufattur um. Diese beschäftigte gegen 300 Ar beiter, und bedeutende Künstler, wie Fari, huet, Prieur, Dessais J. L David, der spätere glühende Revolu tionär, lieferten fiir sie Entwurfe zu herrlichen Tapeten. Leider war die Blütbezeit der Königlichen Tapeten manufattur nur turz: sie wurde arn 14. Juli 1789, dem Tage der Postil lenerstiirnrung geplündert und demo irt. steigert-seien Ein neuer Leckerbissen Jn Kap stadt, ebenso in verschiedenen anderen britischen stolonialstädtem namentlich auch in Australien, genießt man seit klung schon Pinguineier auch fei MW V« eukvptjiseben Aus-edler Der Geschmack dieser Eier soll bei weitem angenehmer sein, als derjenige der hühnereier, und dabei sind die erste tm doppelt so groß als die legteeen Nun hat man kürzlich eine verhält nismäßig bedeutende Ladung Bin guineier —- 4800 Stück —- nach Lon don gebracht, und dort haben sie rasch beisällige Aufnahme gefunden, sodaß weiten Sendungen bereits unterwegs sind. Das Dotter der Pinguineier ist weiß, und das sogenannte »Eiweisz« derselben grün. Diese eigenthümsiTe Färbung befremdet wohl anfänglich, doch gewöhnt man sich bald daran. Das Jnnere der Kiebigeier z. B. sieht noch viel weniger ästhetisch aus, und doch wird ihr Genuss dadurch nicht be einträchtigt Die Verdaulichteit der Pinguineier ist sehr leicht. Der Preis dagegen stellt sich, bis seht wenigstens in London, noch recht hoch, da diesel ben in vierzehntögiger Fahrt von Kap stadt aus nach der britischen haupt stadt geschafft werden müssen· Einge samrnelt wurden jene 4800 Stiia aufs Inseln an der Ost- und Südtliste: Afritaö; dieses Einsanrmeln selbst’ und der Tranivori nach dem Ray daueeten acht Tage. So sind also die Pniguineier, wenn sie auf den Früh siiickitisch eines Londoner Gourmands sont-nen, mindestens drei Wochen alt. Teoidem waren sie noch frisch-dank der vortrefflichen Kühlhaltung bezw. sorgfältigen Verdachte-g an Bord. Gelingt es, sene Tranivottftkft abzu ttiesen and in großem Maßstabe Ver vackungieinkichkvugts Alls M Mi skq zu treffen, wobei namentlich die leichte Zerbrechlichteit der Pinauins km berücksichtigt werden wüßte« so ist es nicht ausgeschlossen dasi die neue Vetteatese bald eine gewisse Bedeu ttung als Loltsnabeungsmitiel er «langt. « See-er suchen-rieth Stlt Muts Eduard Vli. ali der be eleidek, so gilt der herzog von Nor olt, einer der ersten Granden Englands, so ziemlich alt der am schiibigsten angezogene Mann unter unseren Vettern jenseits des Ozean-. Alle Wigbliitter machen sich seit meh reden Jahren lustig dariiber. wie we nig der Herzog aus seine Kleidung gibt, und ej zirtuliren in der Lon doner Gesellschast mancherlei Unetdos ten, welche darthun, in wie unange nehme Situationen so ein Herzog ge rathen kann. wenn er seine Anziige nicht bei Pool oder noch sashivnablern Schneidern arbeiten läßt Jn Rom wurde der herzog in einem thel einst von einer Dame mit den Wor ten angesprochen: »Sie sind doch wohl Coot’scher Fremdensiihrer «- seien Sie mir doch bitte ein wenig beim Ver laden meiner Koffer behilflich, es soll Ihr Schaden nicht sein.« Ein ande res Mal ries ihm ein Londoner Schlöchtrrgehilse aus der Straße zu: »halt’ mir doch mal mein Rad daJ mit ich rausspringen tann." Jn« Portsmouth endlich passirte dem her-i zog von Norsolt eine etwas unange nehmere lleine Geschichte: Ein dortigJ gre Ladeninbaber suchte aus dem Weges der Annonce einen hauitnecht Denl ganzen Vormittag iiber hatten sich Leute bei ihm gemeldet, er hatte auchI schon einen Mann engagirt und wurdes allmählich ärgerlich, als immer neuer» Zusluß von Haustnechten sich durch die Ladenthiir in sein Geschäftslotal ergoß. Ali nun der herzog von Not-i iolt seinen Laden betrat, um irgend» einen Gegenstand zu tausen, und ge-» rade mit den Worten begann: »Ich! möchte gerne —- ——-'·. unterbrach er ihn miithend und schrie: »Ich weiss schon Sie möchten sich gerne vorstel len aber Donerivetter, Mann, ma chen Sie schnell, daß Sie wieder hin aueltomrnen, der Posten ist schon seit drei Stunden beseht. " —————————— Friedrichs des Ieise-e Idee-laws bese. s Es will nicht recht glaublich erschei-’ nen, daß Friedrich der Große, der? Sternum vkk Philosoph auf dem! Throne, abergliiubisch war, aber es isti doch der Fall gewesen. So ließ er! von General Tauensien alles genaul aufchreiben, was ein fchlesiicher Wahr-» lager, Lucaj, der im Laufe des Sie-l benjährigen Krieges sich hören ließ, über die Ariegsereignisse prophezeit hatte. Auch die bekannte WeisiagunH von Lehnin ließ er hervorholen undl deuten. Er glaubte auch an glückliche; und unglückliche Tage. Als ans M Oktober 1787 die Schwester des Prin-( zen von Preußen sich vermählte, fragtej er vorher den Bräutigam, an welche-n: Tage die hochzeit lein sollte, Sonn tags oder Dienstag-, und fügte hinzu: »Mir nicht an einem Montage, denn dieser Tag ist nicht günstig. Ich habe an einem Montage nie eine Bataille gewonnen!'· Die hochzeit fand am Sonntag statt. Andererseits aber« spottete er über den alten Dessauer, der auch den Montag fcheute und sagte, er hab ezwar viele Astrologen und Pro pheten angehört, aber nur Altweiber märchen und Unsinn gefunden W Ist eine Geists-. A.: »O. glauben Sie mit, der Rausch birgt manche Gefahr in sech!« Wams-ab »Da dabens schon Recht, denken- nut, was mit neulich im Raufche vsfsitt ist, da bin ich doch ei nem Mäßigkeits-Veteia beigetketen!« Inst-ede. Richter: »So-gar die schwersten Lei «den haben Sie drieflich behandelt!« Kutpfutfchen »Nun ja, wegen der Ansteckungjgefaht!« Die M W · Shmmssechismidnsen Hm Werth ins Vertrauen« ich erwarte einen Cos iegenhit« der sehe Hatt im umpen ist. Wenn der M, di Se tnir name-en. tun-W säbeli werden — gkben Sie init sk v drei Des-sieh daß iekz ver ihm gen Schein schie, so zu sagen den Mahlek« umhe. [ (Det «nverttng wird schlos ;sen. der Wirth iebt die Z allers. sRnch zwei Sinn n. da Niemand ge konnnen ist nnd der Zecher allein fort gettnnken dat:) Wirth: Bitte also zahlen! » Dei Zeche-: Sie sehen ja, daß mein College n i cht gekommen ist, ich kann also. ohne Gefahr fiik Sie, wie ge-· wöhniich schuldig bleiben. Durch die Its-Ie. »Sie sehen ja so mißvetgniigt aus. Was ist denn kos?'« »Ach, es ist zum Raiendwetdem Mache ich da heute einen Spazier gang über Land, um Veiichen zu su chen, und wissen Sie. wem ich da be gegne? Meinem Schneidetik »Nun. der Mann hat Sie doch nicht etwa gemahnt2" «Gewissetmaßen ja. Er suchte auch Blumen und überreichte rnit mit iächelndet Miene ein —- Vetgißineiw nicht« Ein neuer Tris. Frau A.: »Um zu erfahren, ob Dein Mann dem Hained stöhnt, giebt es nur ein Mittel: Du mußt immer heimlich in der Nacht seine Taschen reoidiren und den Baarbestand seit stelle-U Frau B.: »Das habe ich auch eini ge Male gethan, doch er scheint es ge merkt zu haben. Denke Dir, als ich mich neulich, während er schlies. an sein Beintlied heran-nachte, guckte aus jeder Tasche ein geladener Re volver hervor.« Ein Widerstände-is Bei Justizrath fund ein Gnttensest statt. Der Amt-Richter hatte seinen Plan in der Laube aus luree Zeit ver lassen« und inzwischen ha te steh ein junger Neserendar an ieine Stelle ge sest Als der Amtsrichter weit-kann wurde er start von Fliegen nnd Mii tten beliiiti t. Ein besonders ani dringliehes gnielt entlockte ihm den Austrei: «Doanerrpetter, da siht ja wieder das verfluchte Biest.« Da sprang der Reserendar erschrocken an : »Ich itte tausendmal um Entschul - gang, herr Amterichterl Bitte, neh men Sie ei mir nicht übel, ich wu te wirllieh nicht. daß das Ihr de nur!a Wes-. Agenh »Na —- hanelbauer —- laßt doch Euer baue auch oersichern!« beneide-um »Na! Mi lriagt nea rnand mehr dran!« Agenh »Die paar Pfennige monot lich Dafür-, wenn wirklich ein Mal heur geschieht ——- -—-« hanelbduer itriithend einfallend): Je neichiebt aber lanc! Und wenn i amal a wengerl nachhils, nacher sper rend mi ein, —- denn i bin holt o Pechvogell« Der Unsre Grund Dser siebenjährige Herrn-Inn ift bei seiner Großmutter sum Kasse einge laden· Umltöndlich zieht er ein Paar Oandschuhe aus feiner Tasche, um sie lich noch umständlicher über die Fin ger zu streiten. »Aber das ist doch gar nicht nö Hibig«, meinte teine Gro mutter. ltreundlich lächean »dann müßte ich giir ja auch eigentlich welche anzie en.·' .Gelt«, erwiderte der Kleine treu herzig, «du magst dir deine Riigel auch nicht gern pudenf« Sirt-lam IM» - qmtk « .·«Me cui Jst-! Muth mit ver ui r « Sie u stä wohl is- ihe getöuschw .- «"" O« wird MW »Rec, bloß vertechnet!«