City-Marsyas vson Tor-gi »Im O- Qarl Friedrich Heit Manch ZU die Sonne langsam· hinter die M Iichienwipsel sank und von de Is langen Radeln getitzelt wurde W sie schmunzelnd, wie man es W is den Bilderdüchern der kleinen W sieht, und bemühte sich nach --,Irssien, zum Gutenachtgruß alles mit einem schönen rothen Schein zu färben. idamit der Name des ,,dlutigen« Tan « pahsom wie der Louisianer diesen heil seines Landes zu nennen pflegt sichs ganz ohne änßerliche Berechti gung sei. Friedlich nnd unblutig ge nug sah es sonst in dem kleinen Orte aus. Die sandigen Straßen waren so mächtig breit und lang und die Häu ser an beiden Seiten so spärlich und niedrig, daß mehr der Eindruck des tssrnen Landes erweckt wurde als der einer kleinen Stadt. Wenn ein Haus chen um vieles verwahrloiter aussah als die andern, so war zehn gegen einst wetten, daß es einem Jrländer geq Krie; war eins ein bißchen schmucker! und geräumiger als die übrigen. sol Var der Besißer mit ähnlicher Wahr heinlichkeit ein Deutscher. Unendlich und unnöthig lang reckten die Straßen sich in die Wildniß der Mlder und Sümpse hinein. Wo die sehr reichlichen Straßenköter noch reichlicher wurden und die spärlichen Häuser noch spärlicher und ärmlichen sit zerrissenen Säcken als Vorhang Anstatt Thüren, wo die kleinen schwar «Pickaninnis« mit einem spitzt-ü Nchen Waschbiiren herumspielien Lug es aus enger werdendem Wege rch die Fichten, zuerst trocken und seit weiten Abständen zwischen den Geistern mehr an den Berliner Gru Ieissld erinnernd als an subtropische Ewigkeit dann wurde es feucht und niedrig. Schlingpslanzen krochen wire an den enggedriingten Stämmen em por, das spanische Moos hing lang an den Zweigen herab, und der Nord Inder sand ein wenig von dem, was er vorn Süden erwarten zu können staut-te Ein paar Dukend Schritte abseits kirrte Sägmühle, aus einem beschei tm hager mit hübsch-m Ausbu Iber den Fluß, schimmerte etwas Wei sei mit einem leuchtenden Mittel punkt: ein Masselinschleier, der gelt sttigj an vier Stangen ausgespannt par und Raum siir einen Tisch und ein paar Stühle und Schutz gegen die permaledeiten Moskitos bot. Drei perren saßen um die Windlampe sagten ab und zu unter den Tisch nach dem Sydhon und der Wink-ty slasche und guckten in die mandhelle Ihendlandschast hinaus, die sich, durch die seinen Schleiermaschen gesehen, wie eine Illustration in einer billigen Zei tung ausnahm. «,,Deubel noch mal,« sagte der Herr M Deutschland, »heute beißen die aber wieder mal toll!« Und sit tlatschendem Flachschlag in den Mir versuchte er einen der winzigen ,-Mgeister zu morden. »Bish, so’n kleiner Stietersi Müssen In übrigens selbst mit reingebracht Eben. Jch hab ihn nicht eingeladen«. Adelte der Aufseher der Sägemühle ils-d stimmte eine behäbige Lache an. f, ,Js’t ja ne ganz nette Gegend,'« shvminte der Deutsche, »bis aus —« E »Sie Dutchy«, unterbrach ihn der Doktor und tnusste ihn in die Seite, «sehen Sie mal dahin, nach der Stra s. Wissen Sie, wer der Mann ist« r dahertommt?« Alle kai Wien nach einem verbind Garn Mann mit rohen Gesichtszügm Ils- der tlegelhoft durch vie Fichte-i Jahjnschlurstr. i «Nee.« »Der hat voriges Jahr zwei Män ner todtgefchossen.« »Feiner Kunde,« meinte der Deut sche und sah ihn sich genauer an. »Ja, einen Nigger und einen Jri-; - n. Die Riggerei bat keiner gefehenzT , irische Geschichte Tutzende, aber kleiner wollte Zeuge spielen, bloß unser scitlyMarschaC die tleine Kröte, rig Utte es. Hat aber nichts geholfen. Er Lende trotzdem freigesprochen, wegen EUMgter Nothwehr.« j «Donnerwetter, was ’ne Schweine ksuti Keine Zeugen? Warum denn EMK Und warum hängt Jhr so'n Bett nicht anfi« i» »Ist-Im LWie würden Sie es glei F wenn einer seiner Freunde Sie « di durch die «Shutters« voll pumpt?« -sch herrje, das sind ja Räuberge " L« lachte der Mann aus « ungläubig. sc Sir,« erwiderte der Doktor I fe. Und auf den Smiih, den s, hat er’s seit der Zeit abge so ifi er Ihrigen-? Gewöhn BI ee ihn nach Dunkeln-erben -" seit aus den Augen« « he entei, Doctor,« rief der Hinw- schkie ve- Arzt. Jus nnd winkte mit den Armen, in««8w.i;ifwntå:m heran « M des-Fittichen Inst-, » du Wiss-I ettk M das Innere bineindrehtr. Es war ein kleiner. magerer Mann mit scharfen. grauen Augen, grauem, schütterigem Kinnbart und schnellen, entschiedenen Bewegungen Mit einem höflichen: »Good Evening. Gentlernen«, ließ er sich nieder. »Na, Smitb. können Sie sich noch immer nicht von Ihrem Freund tren nen?« meinte lächelnd der Arzt. .Well, Doctor,« erwiderte Smitb und stockte, mit einem Ruck rückwärts seine drei Finger Whistyf hinter die Binde gießen-, »man besser sieht sich vor, he? Wenn’5 duntel wird. hab ich denRiicten des »Son-os-a-Gun" lieber vor meiner eigenen »Gun«, als daß sein Schießeisen nach meinem Buckel schielt.« Der Doktor, der seine Leute kannte, zwinterte verschmitzt mit den Augen und sing an zu sticheln »Sie Smitb. unser Freund biet aus Deutschland ist mit unserm schönen Louisiana und besonders mit dem; milden, sänitiglichen Iangivatioal nicht recht zufrieden. Besonders un sere Ehrechtigteitspilege behagt ihm nicht. Er sagt, sie sei «rotten«. In Deutschland toiifs bei weitem sei ner.« »Dottor, Sie übertreiben«, verthei digte sich der Angegrissenr. «mir ge fäll« recht gut hier. Aber Verschie tenes ist saul im Staate Louisiana. Und dazu gehören die Mostitos, eure Behandlung der Neger und das Lun chen. Daß ihr teine Zeugen und Jury zusammentriegt, um einen Kerl wie den von vorhin zu verurtheilen kommt doch im Grunde davon ber, daß auch die anständigen Leute Ge setzlosigleiten wie Lnnchen und »Wbite Capping« in Schutz nehmen. Unrecht gebiert Unrecht, eine alte Geschichte.« «Das verstehen Sie nicht, Sir«. erwiderte der tleine City-Marschall ganz respektvoll, aber bestimmt und ein weni unaeduldig, »ich bin zwar insDeutchland geboren, war aber ersi vier Jahre alt, als ich ’riiberiam und glaube, daß ich ebenso viel Recht bade, mich einen »So-Mieter Gentlek man« zu nennen als irgendein ande-« ter. der hier geboren und großgezogenl ist« »Of course, Senith«, fchaltete der Aufseher ein. »Die Nigaer find all right«, fa lange sie in ihrem Platz gehalten wer den. Wenn so’n «Son-of-a-Gun« aber so’ne Scheußlichteit begehn was bleibt uns übrig, als ihn aufzubum meln? Das Gericht? Pshatvs wenn der Kerl einen politischen »Pull« bat, kommt et immer wieder los. Lnnchen ifl all right, Sir, und meistens noch viel zu gut fiir die «Rascals«.« Recht habt Ihn Smitb!« pflich tete der Aufseher wiederum bei. »Nein, Herri« rief der Deutsche ein wenig di ig, »das heißt im Kreise herumlau en. Unrecht » auf Unrecht gesetzt, macht noch lange tein Recht. Das ist feine mathematische Aufgabe, wo zwei Minus multivlizirt ein Pius erarben. Laßt die Richter und die anständigen Leute ihre Pflicht thun, das ist das einzige Mittel, Bes serung zu schaffen. Warum geht's denn in Deutschland ohne Lnnchen und überall fonsttvoi« Der Konstabler guckte die Achseln und brummte: «Da gibt’s auch teine Nigger und, anyhotv. es wird drüben auch wohl nicht heiser sein.« »Es ist aber besser,« beharrte der Deutfche. »Shucks! Warum kommen denn alle hier rüber?«, sagte Smith kurz und stand auf, »well, ich besser aeh’ heim und seht nach meinem Freund-" »Noch einen zum Abschied, Mar fcball«, begiitigte der Doktor, »Proft!« Der Aufseher schloß.sich dem Klei nen an und verabschiedete sich von den Zurückbleibenden «’d'Evening, Gentlenten«, wünschte der Konstabler und gab beiden fest die hand. »Nichts fiir ungut, herr«, fügte er höflich hin zu, »und einen angenehmen Abend."——J «— »Weil, wie qesällt Ihnen unserr City-Marschall?« lächelte der Arzt, als er mit seinem Freunde allein war. »Dosten eins macht mich noch im mer wild, so lang’ ich hier schon bin'«, sagte der Deutsche. »der Kleine ist ae miß ein braver, tüchtiger Mann. Aber das verdammt schnelle Umlrenipeln der Nationalität acht mir aeaen den Strich. Und gerade wir Deutschen baben es Der Franzose der Italie ner, der Jrländer, der Schotte sie alle halten an ihrer Eigenart fest. « »Weil, ich weiß nicht —«, und der Arzt wurde nachdenklich und steckte sich eine frische Cigarre an. «es sieht swohl nur so aus. Sie müssen nicht ver essen, daß die alten Knaben, wie un er Smith, noch aus einer seit stammen, da Deutschland keine na to nale Selbstsiändigteit hatte. Warten Sie mal die kommende Generation ab Da tot-W anders werden Vielleicht sogar des Guten zuviel nach der an dern Seite. Zuweilen glaube ich, . schon seit was davon zu wertenf I »Jatvolsl, gewiß doch, aber tros dern. Sehen Sie eine der stärksten nationalen Eigenthüinlichteiten des Deutschen ist seine Achtung vor den; Gesem. Der deutsche Micheli iider den selbst in der heimatls so viele Æe und schlechte Wise lau-acht wer Aber ob gut oder cht rings-. recht sind sieh Denn IT age Ihnen Doktor, tnng vor den stadie diStätte nnd morali ä astst des Dentscksem die ils- zu erstes Voll der Erde machet-I ask-e,tie«s««mpelsc«««« amerikanischen Patriotiiinus an. Feine sange«. lächelte er, alt er das ein wenig oerlegene Gesicht seines Gegenübers sah, »ich bin ja zur sel ben Zeit ein guter Deutscher. Und ich glaube, daß dies Gerede vorn schnellen Verlieren per Rationalit t mit größerer Vorliebe als Berechti gung wiederholt wird. Zum Beispiel Freund Smith. ein ganz samoser Kerl ilbrigens. hören Sie mal u was er im vorigen Jahr ausgesregen bat. —- Sie haben noch lein Lyn en hier mitgemacht, wies« Der Deutsche schüttelte den Kopf. »Na. da haben Sie auch nicht viel versäumt. Schön ist die Geschichte nicht. Jch bin ja schon fünfzehn Jahre in Dixiex meine Praxis, wie Sie missen. ist in New Orleans, aber I im Sommer bin ich immer ein paar s Monate auf dem Lande« wo Sie der gleichen natürlich leichter zu sehen be kommen als in den großen Stadien. Uebrigens ist es noch gar nicht so lange her als sie inNeiv Orleans eine gan Gesellschaft Jtaliener an einem Nach mittag mitten in der Stadt lonchiern Das liegt den Menschen hier eben im Blute.'« Und der Doltor erzählte: »Alle itn vorigen Jahr works ich saß gerade zu hause und spannte meine Angelichnüre zum Trocknen auf, als meine alte Flieget-Köchin halb blödsinnig vor Aufregung — und Sie wissen, wie unendlich dumm NR schwarzes Menschenkind ausse ben kann. wenn es aufgeregt ist — in die Yard gerannt lanr mit der Nachricht daß Mei. Ilerning von er nern «No’count Niggab« Tiber-fallen worden iei und daß die ganze männ liche Bevölleruna der edlendauptstadt des blutigen Tangidadoa sich bewaff net habe, um lärnmtlicheilegerspab zumurksen Nun kannte ich die Frau " Flerning. die von einer derartig pkg nomenalen häßlichteit ist« daß r Gedanke, sie hätte erotische Gefühle erweckt. wenn auch nur in einem »Ro'count Niggah« mir so tomisch vorkam, daß ich unwillkürlich lachen mußte. Aber, wie gesagt. mit den Schwarzen ist das so’ne Dache, man tann wirtlich nie wissen —. Nun wollte das Unglück. daß geradeMarkts tag war. Im allgemeinen sind die Leute hier in ber Stadt ganz ruhig und anständig. Der schlimme Nu des »blutigen« bezieht sich mehr au die «Parish" (Kirchspiel), die densel ben Namen führt, als aus den Ort. Aber rundherum wohnt wirklich eine faule. verkommene. gottoerlasseneBam de. Wenn Sie den Kerlen siir ein paar Dollars Schnaps zahlen, so glaube ich wahrhaftig, daß sie Ihnen einen Nigger zum Spaß lnnchen. An den Marittagen ist der Ort voll von dieser Sorte. Und auch das ist lei der wahr: wenn der Mob erst mal losgelassen ist, io verbaut er gern ie den Schwarzen, der ihm in den Weg läuft. Und wenns noch immer beim Verpriigeln bliebe! Draußen gingen schon munter ein zelne Flinten los. Meine gute Alte war vor Angst halb außer sich. Jch beruhigte sie, so gut ich konnte und ging aus die Straße. Meinen Revol rer ließ ich zu Hause. Mit Gewalt ist da nicht zu neuern. Wenn überhaupt, dann nur mit der Autorität, die Er ziehung und Intelligenz gibt. Thier bändiqersMethoden Freilich, wenn die Biestee erst mal Blut geleckt haben, ist die Methode auch nur soso. Die Blutbunde an der Leine, schob dieGes sellschast mit Radau ab. Wie das immer bei derartigen Anliissen der Fall ist, hielten sich die respettablen Leute zu hause. Ner, mein Lieber. Feigheit ist das nicht. Sie kennen die Menschen hier noch nicht genü gend. Ganz nette, gutmiithige Leut chen, aber wenn sie rabiat werden, so schießen sie Sie in aller Nettigteit uns Gemiitblichkeit mausetodt. Izu Dau bleiben ist das Vernünstigste. Den Unsinn verhindern können Sie doch nicht« und was sonst hätte ein an ständiger Mensch aus der StraßeJ verloren? Weshalb ich rausgina7 Tja wahr scheinlich weil ich ein Narr war Man ie! n daß der Deutsche in mir wieder mal raustroch Ich suchte unsern MarichalL lonnte ihn aber nicht tin den. Die Lynchlustigen waren schon alle auf dem Kriegsviade Die be sonnenern und vernünftigem Leute erzählten mir, was vorgegangen war. Frau Flerniq hatte hinterrücks eins auf den Schädel gekriegt, war ohn rniicbtiq aeworden. aber ehe der Lump seine Absicht ausführen konnte, waren Leute hinzugekommen und hatten ihn verscheucht Keiner hatte ihn aenau gesehen, und die Fleming wußte von nichts. Der Verdacht hatte sich auf einen Neaer Namens Nobinlon ge lenkt. Wie mir schien, ohne beton dern Anhaltspunkt, nur aus dern all gemeinen, daß der Kerl irn großen und ganzen ein .·schlechtei Subiett« war. Und nun zeigte sich ein Stück merkwürdiger Massenpfychelogte, das oft beobachtet werden kann Die heerdenrnen nlge hüpfte mit leichtsinni en Gedan nspriingen zu Schlüssen, te ein jeder einzelne sich getchärnt hätte zu erreichen, und to hätte ein jeder darauf geschworem daß Rubin ion der Attentöter set. . hielt den Kerl, troidem er ein Jan yelz und » Tougenichts ist, tin allgemeinen zwar fEirt harmlos, aber wahrhaftig, Idegern kann man nie ganz sicher seiU«lle versteh-ten mir aufs be immtsefth des Sinkt-l- ntcht mit dem Its-M let bott- scheu glitt-set II dieser »F- isten MU- UII· ist LIM Ists s l er immer genau so essen e it wie eben heute Abend. Eine Miste-n de verging, eine halbe, und stehe da —- tver tonitnt arn andern Ende des Orts here- dazietti Mr. Streich TItyiMarscha of Tangipahom und Zwar vor sich hertreiben den Rot-in on. Der Schroarze zitterte erbärm-; lich vor Angst, der Pistolenlaus inW Kreuz gepott, schien ihm nicht zu be hagen. Hob de Lan-NO Sah Ma sdal«, bettelte der arme TeuseL »ich bin’s nicht gewesen. Bringt mich nach Amite, laßt mich nicht hier. Die Kerle kriegen mich sonst.« Smitd war turz angebunden, ant » wortete dem Schwarzen aar nicht und aus unsere eisriaen Fragen nur ver dammt einsildig. Den Nigaer sperrte er in die Jail. Sie kennen die verrots tete Bretterdudr. Ein Zieaenbock tann die Thiir einstoßen. Jch fah den kommenden »Troudte« io deutlich wie Tageslicht und versuchte das bessere Element anzustaebeln dem Mal-scholl bewaffnet Hilfe zu leisten. fand aber wenig Gegenliebr. Es ist wahr, teiner dertdeidiate das Lnnchen; teiner von den Zurückgebliebenen wollte attiv daran theilnehmen, aber sich dageaen stemmen wollte auch keiner. Die Stimmung war lau und q!eichgiltig. Lnnchen ist nicht recht, gewiß nicht, aber annimm, detnRigger kann's nicht schaden. Das ist die Logik des Sti dens, aus die Lnnchsrage und auch sonstwo angewandt Das verdammte anudotvl Sie glauben gar nicht, fiir «tvie viel Unheil in den Vereinigten Staaten dies kleine Wort die Verant wortung trägt. und besonders dier irn Süden. Jch that das einzige. was ich thun konnte, und trlephonirte nach Umite um Soldaten. l Es dauerte nicht lange so kamen die ersten von der Suche zurück. So bald sie erfuhren, daß der Nigger ge fangen sei, galoppirten sie heulend wieder ab, um die andern zu benach richtigen. Und bald darauf lam die ganze Bande diesen Weg da unten jah lend und schreiend entlang. Freuden schiisie abseuernd und rannte schnur stracks nach der Jail. Von drinnen hörte man den Neger jammern und laut beten, draußen aber stand Smit3« sehr ruhig und schweigsam, aber mit einem verzweifelt entschlossenen Blick tauchte seine Pfeife, und hatte in jeder hand einen mächtigen »Co1t«. Jn respettvoller Entfernung, der zu er wartenden Schieszerei wegen, stand die iibriae Bevölkerung, Männlein und Weiblein, die Frauensleute natürlich hysterisch, alle interessirt, aber passiv. «Bully, old Sinith! hurrah for Smiib!" schrie die Gesellschaft« «gib den halunten raus, old Man; mach leine Faxen. ’j ist all right!« Doch Smitb ganz ruhig, aber init einer Be tonung, die die Begeisterung bedenklich dämpfte, sagte nur: »Sie-nd baa!« Und zuriiel gingen sie. Die Schreier sahen sich gegenseitig an. lachten unge wiß, und probirten es dann ein wenig ruhiger. «Mach teine Dummheiten, Marschall. Wir thun dir nichts. Nur das schwarze Luder wollen wir und, «damn it«, wir kriegen ihn auch.« »Abwarten.'· sagte Smith, immer mit demselben ruhigen, aber entschlossenen Ton. »See here, old Man, what’s the use! Geh weg da oder, verdammt noch mal, wir schießen.« Ruhigere wandten ein: »Jmmer sachte, Jungens, ’t geht auch so. Smith, du weißt selbst, der Kerl verdient es. Gib ihn raus. Was willst denn du gegen uns alle? Mann, wie oft hast du selbst gesagt, die Lum pen verdienen das Lhuchen!« Alles zu seiner Zeit," sagte der Marschall, «vielleicht an eurer Stelle ihiit ich wie ihr. Aber an meiner Stelle thu ich, wie ich thu. Jch will« —- und hier brach die Erregung bei unserm Freund durch und er fluchte ganz bedenklich, »ich will dies und jenes sein, wenn ich nachgeb’. Jekt bin ich Marschall. Meine Pflicht i . den Rigger abzuliefern, gesund und heil. Und abliefern werd ich ihn und wenn alle gegen mich anheulen.« Nun verloren die Leute die Geduld. sie wurden ärgerlich. drohten heftiger und ich sah deutlich. dass in den näch sten Minuten die Revolver ·lstgehen = s--f würden. Kam es erst zum Sanesen so war die heile Haut unseres guten Smith keinen Psisserling wertb. Den Neger zu retten sah ich leine Möglich teit. Die Bude, in der er saß, war nach allen vier Seiten zu stei, und ein paar Fußtritte konnten die morschen Bretter aus der Rückseite mit Leichtig teit eintreten. Was die Menge noch zurückdielt, war Ueberraschung und Uneinigteit. Allen, wie auch mir, war das entschlossene Auftreten des Mar schalls vollständig unerwartet gekom men. Aber ich tonnte fühlen, wie die Streiterei ndchließ und wie der Geist der Gewalt sie schnell einigte. Jch drängte mich durch die gestitulirende Menge und redete dem Smitb zu, nachzugehen. Widerstand hatte wirt lich teinen Zweck. .Der Alte gab mir jedoch nicht ein mal Antwort. Plöylich aber ries er laut aut: »heillo, ihr Sehr-ethisle haltet mal das Maul! Ich will euch was sa n. br seid alle verdammt entschl ene rissen-. bei Oder glaubt wenigstens es zu sein. Well, so glaub ich. hört mich an. Der beste Mann soll den Nigger stiegen. Seid lbr wirklich so mächtig entschlossen, so last es euch auch trat kosten. t wie tsch, and ihr sollt euren Willen den« Und damit steckte er seinen Revalder in die holster. nahm seine Pseise — ich kannte das Ding gut, eine richtige alte «Dutch Vipe« mit einein-Porzellan slapß aus dein eine Ansicht don Da detsleden gemalt war —- dielt seine linte hand flach ausgestreckt und schüttete den glühenden Tal-at hinein. Die Schreier verstummten und sa hen erstaunt den Kleinen an. Die Haut sprang aus, das Fleisch ver sengte, er adet hielt die Fand steis und unbeweglich, als wenn ie aus Stein wäre. Die Leute drängten sich zu sammen und glotzten verwundert nach dein seltsamen Anblick din. Mir ging allerlei durch den Kopf in den Mi nute, und ich war wie besessen von dem psncholagischen Problem, so daß ich kaum an die Schmerzen des Mar schalls dachte. Die stumpsen Gehirne der Leute waren, wie die sast aller primitiven Menschen, nur sähig, einen Gedanlen mit einem Male zu fassen. Bis fest hatte nur die sixe Idee des Lnnchens in ihrem Schädel Platz ge habt. Wie aber bei allen Primitiven. war die Stätte des einzigen Gedan kens und Vorsatzes größer als bei ge bildeten Menschen« deren totnplizirtere Jdeenassaziatianen die Stärke verthei len. Daher die Gefahr sür den Neger und unseren Freund, der durch teinel Gewalt hiitte erfolgreich begegnet wer den tönnen. Durch teine Gewalt, aber wohl durch eine neue Jder. Und das hatte der Marschall unbewußt durch diesen Scävola-Trick erreicht, trohdem er sicher nie von dem alten Römer ge hört hatte. Und wie Porsenna, so ging es auch in Tangvivahoanern. Für eine Zeitlang imvonirte ihnen die G öer dieser Entfchlofsenheit und Wi ens traft so sehr. und das Vorkommnis- er schien ihnen so seltsam, daß sie genug zu thun hatten, die neue Jdee in ihrem blödenGehirn unterzubringen, und daß die alte des Lvnchens darüber bei seite gedrängt wurde. Für eine Zeit lang, denn dauernd freilich hätte die Stimmung laum angehalten, aber in einer Stunde waren die Soldaten da und brachten den Neger sicher nach Amite. Uebrigens war er unschuldig, konnte sein Alibi nachweisen. Der Schuldiae wurde ein vaar Monate später in Houma von Rechts weaen aufgelniivft wegen eines ähnlichen Verbrechens und belannte vorher auch diese Geschichte Now, mn dear Sir, feine Pflicht erfüllen. wenn sie mit unserer Nei gung und Ansicht übereinstimmt, lann jeder Schafston. Aber feine Pflicht thun, schlicht, hart und steif, tha« it. Und ich alaube wahrhaftig, Smith hielt den Nobinson fiir schuldig und im Grunde svmnathisirte et mit den Lvnchern. Und darum lassen Sie ibn und die andern Deutschen ruhig ouafseln. TalL tali, wenns nur da rauf ankommt, sieben sie doch ihren Mann.« »Dottorchen", rief der Herr aus Deutschland beaeiftert- »der lleine braune Kerl ist ja ein veritabler Held« »Of course er ist. Die Narbe an seiner band ist so ehrenhaft wie» ein Säbelbieb in einer siegreichen Schlacht.« «hut ab, Doktor, ich lomme Ihnen als Vertreter des Citv Marschallz von Tanaivahoa drei Finger!« »Ich aeitatte mir, Ihnen nachzu lommen«, sagte der Arzt. »Pros!t!« llnd dann blickten beide schweigend in die blaue SommernachtLouisianas hinaus, das Bild der alten heimatl reate sich in dem Deutschen und dein Ameritäner und machte ihre herzen warm, so daß sie sich freundlich in die Augen sahen. Gutes-lieben . Mußt D’, Hansl, mit der Viehcviribschait isö nir mehr —- i ira; kni ieht auf d’ commerfriich ek·« seien Zusamt »So, das Gebiß paßt vortrefflich, nun versuchen Sie einmal, ob Sie da mit sprechen lönnen!« »Ach ja, herr Doktor —- ich kann das Gebiß vorläufig nicht bezahlen!« Gebildet. »V» zehn Jahren itandenSie schon biet, Angeklagtet. Wie ich also Jede, sind Sie immer noch der Gleiche.· »Der here Borsipende haben sich auch ausgezeichnet conservirtf Ein kleiner Schimerser. Mutter: »Wie, Du bringst die zebn Pfennige wieder zuriut —- bnii Du den Brief denn nicht auf egeben?« Der tleine Peri- Osch ich bab’ ihn aber schnell in den Zeiten gewor sen wie derbe derr Posttneifter grob nicht berstet-out hat« Weit-esse W Karl n("bei einein Spaziergange durch be nstabty «,’Sas mal Ma ine, waruin regnet eee eFentlichW Mannn Damit die luinen wach len und bie Mie, die Du so gern Kerlchen: Aber Darum r net es dann eui den Steusenk es Bauer und Bade-. Von V. Mart-. Der Niedeedofbauer und der Hader können sich von jeder nicht t tei den. Am lesten Sonntag da ein Streit im Gasthaus das bisher nur unter der Asche glimmende Fitnkchen ihres Hasses zu lodernder Flamme entfacht. Jeder hat f vorgenom men, dem anderen bei er er Gelegen - heit etwas am Zeuge zu litten Es ist daher dem Mednhoidauern doppelt satal, ais er heute früh mit heftigen Zadnichmerzen ern-a . Die Aussicht, sich den kranken Za dont Bader entfernen lassen Ja miissen. ist fchaudererregend. Wie le cht iann ihm der Feind, die prächtige Gelegenheit, seine Rachiucht zu stillen, wahrneh mend, statt des trinken ein paar kern geiunde Löhne ausreißen. Der Mederbauet hofft, daß die Schmerzen wieder vergehen werden; aber das Gegentheil ttit ein, sie neh men im Lckuie des Vormitta s immer mehr zu. Der Geplagte ist schlie Iich halb wahnsinnig. kann nichts anans gen und der Gedanke. den er anfäng lich mit Grausen zurückwies, nimmt immer iettere Gestalt an: er mu zum Baden Der Weq zur Stadt i meii, deute ift’s dafiir zu spät un bis morgen — die ganze Nacht din durch —- maa er die Qual auf ieinen Fall mehr ertra en. Der Niewrwsbauer saszt also den heraischen Entschluß. es ist am Spät nachmittag, zum Bader zu gehen. Ader gehörig Muth trinlen muß er sich vorher. Er vertilgt zunii , was er an Alloholila im Baue hat. Dann be ibt er sich aus den Leidens meg. A s er am Gasihaus vorbei tommt, denlt er, es tann nicht scha den, sich noch mehr Muth u trinlen. Er aiesrt rasch nacheinan r allerlei Schnitt-se hinter die Binde. Die Wir tung dieser Mischung ist fabelhast. Der Riederhasbauer befindet sich bald in einer Stimmung, dasz et ihm nicht daraus anliime, in einen Tigerliisig zu spazieren. Der Gang zum Bader hat siir ihn alle Schreiten verloren· Der Abend dämmert schon heraus als der Bauer endlich aus dem Wirtshaus schwankt. Aber nun, an- der srischen Lust macht sich die Wirtuna der genossenen unaensohnien Altaholmenge erst recht bemerkbar. Der Bauer lommt aerade noch bis zum Gartenzaun des Badersx er ver sucht es, sich an den halzstateten zu halten. aber schon sinlt er bewußtlos Zusammen, tadesiihnlicher Schlaf um siinat seine ESinne. Es dauert nicht lange. so wird der Bader durch ein Geräusch wie van ei ner arbeitenden Sage aus die Straße gelockt. Da sin sein Feind, mit dem Rücken an den Zaun ·elebnt, in se stem Sei-Last hat das ! aul weit auf gesperrt und schnarcht, dasz es weit hin schallt. Der Bader betrachtet seinen wehr losen Gegner mit seindseliaen« scha densrohen Blicken. »Wart’ Bauer, ietzt sollst Du mir büßen!" zischt er haßersiillt. eilt ins baue und lehrt alsbald mit seiner Zanae zuriich Ein schneller Blick die Straße entlang zeiat ihm, daß tein Augenzeuge in der Nähe ist« Dann fährt er dem Schlasenden mit der Zunge in den ossenstehenden Mund. packt den ersten besten Zahn und rihratzt —- hat er ihn herausgerissem Der Bauer stößt ein dumpses Grunzen aus« starrt den Bader mit schlasi und altohaltruntenen Augen selundenlana verständniszlos an und —- schnarcht dann weiter, als wäre nichts vargrsallen. Der Attentiiter aber verschwindet: beha. was der Bauer am nächsten Taae siir Augen machen wird. Nachweisen lann man ihm nichts, sein Feind muss schon glauben. er habe sich den Zahn im Rausche ausgeschlossen-; « Es ist schon qeaen Morgen, als der Betruntene erwacht. Der Rausch ist zum größten Theil gewichen, nur ein Mordstater zurückgeblieben Fröstelnid erhebt sub derBauer und beginnt dar über nacheusinnem was denn eigentlich passirt sei. Lanasam tommt vie Er innerunq: Zahnschmerzen Muthtrins ten, Zahnausreiszen Ja, jetzt glaubt er sich auch zu entsinnen, denBader mit der Zange vor sich gesehen zu ha ben; der näheren Umstände weiß er sich aber nicht zu erinnern, alles ist wie in undurchdringlichen Nebel gehüllt. Aber die Hauptsache ist erreicht: der trante Zahn ist heraus; der Schmerz ist gewichen. Das war doch anständig von dem Manne, ihm trag ihrerFeindi schasi den trauten Zahn, tetnen einzi gen gesunden. herauf-zureißen Als er am nächsten Tage dem Bat-er tn der Dorsstrasze begegnet, geht er schnurstracks aus ihn zu. Das Gesicht des Dorschirurgen sieht verlegen. schuldbewußt aus; und es hat sast den Anschein, als wolle er dem Bauern tu weitem Bogen aus dem Wege gehen. Aber der hat ihn schon erreicht. »He-den i dent’, unsere Fetndssst soll seht a End’ haben. dank r auch schön, weil Du mtr u tranken Zahn so gut gezogen best; wie weim blasen san die Schmerzent Rock-malt dank i Dir, Bewert« — Dee aber denkt in diesem Momente »Sei-arm wiss-P t doch, was t seht sitt a saudummes Gesicht mach«.« sei-mee- sit-it »Weil-them Du solltest endlich auch einmal zu kochen ans-n · »Und tatest sVu aus dann noch lieb habe-I«