N Mun- Okhtktbkhmf non Tini- Innkstkngki. -—7-4 A No. 821. Wisse Se, Mistet Edi ihoe, daß ich in meine Freud den alte Mann hehl und haedie widdet zu! ebn, ganz vergesse hen, daß ich auchl o zu sage noch Kinnee hen, wo ich n die lange Zeit nit mehe gesehn henf Wie met e paar Kimmelchee gis-di hatte. do sin mich uff eniol, «e Kids eingesalle. »Wedesiveilern,s den ich gesagt, wie sin die Kids?«i Do hat ie gesagt: »Wie lann ich W1 wisse, hast du se mich utn UsshervH gekom?" Seil hen ich osf Hohes nit gedahn gehabt un ich hen auch dies Wedesiveiletn nit viel sot biehrnex könne, daß ie ieindek grautichie disk-I weae gefühlt hat, awwek e klein nie-i nig e diesenteke Enniee hätt se michl doch getvwe tönnr. Jch hen zu denI Philipp gesagt, ich deht nit ehndet« heim gehn, bis daß ich die Kinneri gesehn hät un di hen ich ericht aus gesunne, daß der Fellei, der Name vatet sich noch nit einmal nach ieinel Kinnee erkundigt gehabt hat! cit hat. gesagt: »Er hätt qedenlt, ich hätt diei innek mit genomme« Ich hen ihns dann easplehnt, das; ich die Kinneki zu den Karli. was unsern daheim-i ihet Bub is. ieine Frau gebtachtI hätt, ivo met Beidschet beisze duht un da hat et gesagt, well, dann braucht« ich auch nit zu wol-rie, die hätt jeden salll schon e Auge an se gehabt, en J nihau dehte die bei diese Zeit ichon iiinast ins Bett liege un ich lallt alid bis zu den nächste Dag warte, dann. bebt er mit mich gehn un mit dehte die Kinnek im Triumph heim neinine Well. es is ja schon reinder war geweie un da hen ich denn meine miitterliche Liebe un Gefühle noch e trsenig unterdrückt un sin, nachdem mer noch zum Abgewiihne e Rim rnelche genomme hatte, mit den Phi lipp heim ganae. Awwer denke Se nur nit. daß ich e ruhige Nacht ge habt henL Ich konnte nit einichlofe un alle Minnit hen ich an die arme Vuwe denke müsse. wo io ling ihrer Mutter beraubt ware. lln wenn ich emal die Auae zugemacht hen. gleich hen ich die schrecklichste Bilder ge sehn. Un wann alles wahr wär kommt-, was ich in hie Nacht gesehn hen. dann wär von all die Buwe heut noch kein Stückelche mehr iwwes rig. Der Philipp, has alte Kameei. hat gefchlofe wie en Bär un hat ge lchnohrt, als wann er e iechoziilliges eichenes Bohrd dorchlöge deht. Das hat mich ganz schrecklich fiihle mache un ich hen ihn fo oft zurufe könne. wie ich gewollt hen, er hat mich nit eennfert, un hat in einem fort wei er gefchnohrt. Well, es geht ja al les iwwer un fo is die Nacht un am Morgen da hen ich gefühlt, als wann ich e sechs Wieks Wafchina ge hahn hätt. Ich sin gleich aus den Bett un hen den Philipp geweckt, for daß er sich reddig mackke sollt, die suwe zu hole; awwer er Kanne hat gar nit dazu gefühlt. Er hat gesagt, ich iollt nur alleins gehn, es dehi ennihau zu dumm ausguckr. wenn mer zu zweit angemariichi komme dehie un dehie so en Schoh aus uns mache. Well, ich hen kein Foii iehie wolle un da sin ich denn alleine fort gan ge, awioer mit sehr schwerem Herze. Ich den doch nik wisse könne« in was ioe e Kandiichen ich se sehn behi. Wie ich zu die Britschei ika Haus komme sin, da is alles so ruhig un so still gewese, daß ich zu mich gesagt ben, da drinn könne dei Buwe nit sein. Mit kloppendem herze sin ich inieii un da hai die Britschet ge stanne un hoi e Fehs gemacht, als ob ie mich stesse wollt. Ich den geiagi: »Btiischei, for de Lands Sehsi was is gehäopeno roo sin die Bucoe?« Mitaus e Wort zu soge, bot se mich in das Beittuhm aenomme un do ben se in die Beiiek geiege un hen geschlose wie die Rade. So schnell wie ich gekonni ben, den ich ie iiotoet gesät-in einmal, zweimal und dreimal un ichusht genug, es hai keiner geiekili. im Gegentheii. es hok zu mich geguckk, als wann noch einer mehr da wär, awiver das is der Katiie, wo sa so zu sage auch mei Kind is. Well, da sin ich awwet T doch so skoh gewese, daß ich aesiihlt ben, als ob ich irukioeh singe sollt oder den Stabe spenkeli Rennen »Btiiichet, hen ich gesaai, du bisi e Piekich, un das will ich dich auch nie nie vergesse, was du an meine Kin cet aedabn hast-« Do hot iie das Wort genomme: »Was is aui genug, ch will dich answer auch eoves sage: »Wann du widder emol jemand suche duhsi oder jemand brauche duhst, for deine Kids en watsche un sor se zu seine, dann iomm nur nii mehr zu mich. Sell is das iehie mai gewese. daß ich Kehr von se aenomme den. Deine Buwe fm die nicksnuhigp sie un miserabiigste Fellersch, wo ich in mei ganzes Lewe gesehn den« Die dudn niemand meinde un niemand dekf e Wort zu se spreche, dann sin ie so frech un so bofiie, wie mer se sich nur denke sann. Ich will liewer Tichariich von e Gäna Indiens den« ais wie von die Fellersch Jsch sin so nörwes, daß ich mich aat nii mehr kenne un wann du beut nit komme wärscht sor se zu hole, dann hätt sie der Scharlie zu die Bolies nemrne miiisse." Weil das sin ia recht ange nehme Sache gewese. arower ich hen doch nicks saae wolle Ich sm froh aewese das- ich se midder all gesnnne hen biiahs se sin eim doch ans Setz aewachse un wann se einem noch so; viel Irubel mache. Ich ben se aufgeweckt un den se sich dresse mache un dann sin mer heim aemarischi. Wisse Se, ich den eckivecktet gehabt. daß se sich freue dehte daß ich widder da wär, awiver das war nii der Kebs. Se den Fehfes aemachi un der Bennie dat sogar aefaait Jetzt dehi der riie Tru bel widder Los gehn Sehn Se Mi-« sier Edithor. das sin die Freude wo beuizniaa die alte Leut an ihre Kids den Ach ich könni auch arad greine, immer die verdollie Lausbume Mit beste Niegardö Yours Linie hanssienaeL höchsie Nits. Der kleine Karl kommt otbemlos zum Arzt gelaufen: »den Doktor, here Doktor, Sie möchten so schnell wie möglich zu uns kommen unser Mädchen ist die Treppe hinabge stät-ist« »Was gebrochen?« »Ja, die Suppeaschiissel in tausend Stücke!« Ein Idee-. Städten Ihr seid doch der respek »tabe!ste Mann weit und breit, Lin sdenbauer. warum wollt Ihr Euch sdemi nicht zum Bürgermeister wäh s ten lassen « Bauer: Möcht« schon, Herr-, wenn nur vie verstixte Schreiberei nicht war' Ein Schlunde-gen »Du-um W Ihnen denn der Doktor das Bier nicht-verboten, das M doch rein unerklätllchf ·30 we ihm Mach das ich users-m kein-i trink-« i seidenen-. Honienische Winke von De. D. Waden-tin Jn den seinsinnigen, launigen Di stichen »An meinen Arzt, herrn Dr. Iwane-« schildert Mökirk die glück selige, gerührte Stimmung des von schwerer Krankheit Genesenenz »Im-in da stirnde ich wieder auf meinen Fuße-n nnd blicke » Froh erstaunt in die Welt. die mir tin Ritcken schon lag. Ell-est ich spreche von Tanl dir nicht: Du liesest ihn besser « « Mit im Ange, du fiihlit ihn hier tm Troste der Hand« Der Sieg ist gewonnen. Die hoff nung schließt den Kranken in ihre mütterlichen Arme und führt ihn wie einen Neugehorenen wieder ins Leben. Wie ein Kind ist der Wiedergenesene schwach und hinfällig. Seine Nerven zittern noch unter den Nachwehen der überstandenen Schmerzen. Sein Herz, an dessenLeistungssiihigleit dasKranks heitsgift und desFiebersGluthen gro ße Ansprüche gestellt haben. hat noch nicht den vollen, gleichmäßigen Schlag. Darum handelt man tlug und weise, wenn man vorderhand nicht lange auf seinen Füßen steht nnd seinen schwa chen Kriiften nicht viel vertraul. Ruhe, körperlich und geistige Ruhe, ist die erste Reionvaleszentenpflicht. Leider predigt der Arzt zuweilen tauben Ohren. Jm Zeitalter des Au tomobils will man auch die Kranlhei ten im Renncvagentempo passiren. Jeder hält sich siir unentbehrlich und seine Existenz durch ein paar Tage Ruhe gleich für gefährdet. Die Ner vosität treibt die Menschen noch als Relonvaleszenten zur Arbeit. Diese Fahrläsfrgteit aber wird ost derGrvnd zu einemNijeliall oder zuverhiingnißi vollen Herzfehlerm Nervenasfeltion n. s. w. Viele Menschen machen auch den Fehler-, daß sie die Schwere der Krani ; heiten nach den Tagen messen, die sie « im Bett verbringen müssen Sobald sie sich etwas besser fühlen, hören sie nicht mehr ans die Mahnungen des Arztes« sondern verlassen das Kran ienzinnner und thun gleich wieder Dienst. »Ei, es tvar ja nur ein starker Schnupfen nnd Husten,« pflegen die einen zu sagen, »ein gewöhnlicher Ka tarrh, gegen den lein Mensch geseit it!« »Mich hat’s halt in den Beinen gezwictt nnd gepudert!« meinen die anderen. f Altr diese latarrhalischen und rheu » matischen Attaclen, wenn sie mit mehr ; oder minder hohem Fieber einhergehen, tönnen auch bei schnellem und schein l bar harmlosem Verlauf schweres Un heil, namentlich Herzleidem über die Menschen drinnen. Deshalb behüiet der Arzt den Kranken ängstlich, so bald dieser irgendwelche verdächtige« Herzfytnptome zeigt und läßt thn nicht früher ausstehen, als bis derPulH wieder seine alte Qualität erreicht hat. Hier heißt es folgen lind sich leiten lassen. Auch genesende Kinder sind ost s schwer im Bett zu halten. Schier über Nacht wird das Kind, dem gestern noch derMorgen tödtlich graute, wieder zum leibhaftigen perfmtuum ins-Wie und verlangt ungestiim nach Bewegung und Spiel im Zimmer. Gebt dem Willen und Bitten der Kinder nicbt nach, verehrte Mütter! Eure Welch herzigteit tann dem Kinde zum Ver derben werden. Nach den sogenannten Kinder-trank heiten lMafern, ScharlachDiphtheriei bleibt, wenn die bedrohlichen Erschei nungen abgellungen sind, in der-Mehr zahl der Fälle eine gewisse Herzschwä— che zurück, die nur bei stritter Bettruhe sich allmählich verliert· Läßt man nun den kleinen Relonvaleszenten zu sriih aufstehen, und qeräth er bei Scherz und Spiel in lsrreaunsp so lann es leicht zu einem gefährlichen Schwa· cheanfall kommen Beim ersten Aufstehen bereite irnn den von schwerer Krankheit Geneseiieu vor, daß er sich matt uiid kraftlos im den werde. Jedenfalls soll der klie konvaleszent die erste Zeit nicht zu lange aufbleiben; er tann lieber »in: gleichen Tage noch einmal aufstehen Nach und nach wird-es schon heiser werden. Und wenn er auf ist, so soll der Kranke nichts thun. nur in der wohltemperirten Wohnunq Ums-sum etwas herumgehen, tief athnieii derii Weg der Sonne durch die Wohin-tu frlgen, in der Sonne sich augrutxeu und, sobald ihn eine Schwäche über iiianni, oder es ihn frofielt, das Lager wieder aufsiichen. Jn der tlassischeii Novelle »Der Obeihof« läßt Jiiiiiiermann den Amt folgende beherziaengioertheWorte ihr-. chen: »O, meine geschähteii Freunde, Sie glauben nicht, wie viele Kraiiie demAtzt durch Liebe und Theilnahme der Angehörigen zugrunde gerichtet werdens Zwar in den ersten Tagen läßt man den Leidenden wohl ruhig liegen und behandelt ihn vernünftig, aber späterhin, wenn es nun heißt, er bessere sich oder er sei NekonvaleszenL dc beginnt ein wahrer Kultus des-« Krantenzimmers, in den Augen des gewissenhaften Arztes der schlimmste Dienst. Vergebens rufen die müden, zitternden Nerven: Laßt uns in Frie den! Umsonst sehnt sich das in Un ordnung gebrachte Blut nach Stille; fruchtlos ist es, dasz die letzten Kohlen der Entzündung in sich oergliminen möchten —- ez hilft alles nicht-, be sucht wird, gefragt wird nach dem Be sinden, unterhalten wird, oorgelesen iwird, sogenannte kleine Freuden wer den bereitet, und voll Verzweiflung sieht man das Schlachtopser der Liebe, das man gestern voll guter Hoffnung verließ, heute elend wieder." Schon bei leichtem Unwohlsein emp finden wir die Gegenwart sonst lieber Menschen störend und lästig. Weit mehr noch leidet der durch lange Krankheit geschwächte Retonvaleszent unter den wohlgemeinten, aber meist unerwijnschten Besuchen, die ihn auf regen und anstrengen· Freude ist ein ,,schöner Götterfun ken«, der einen hellen Schein in die matte Seele des Kranken wirft und sie stärkt und hebt. Von einem fröh lichen Herzen gehen Kräfte aus, die den Rekonvaleszenten verjüngen. Doch wenige verstehen die Kunst, durch leichte, heitere Gespräche und zarte Aufmertsamkeiten Freude und Sonnenschein um sich zu verbreiten. Die meisten Besucher bringen nur Klatschereien mit und erschrecken den Genesenen durch oulgiire Ausrufe über sein verändertes Aussehen —Zchwache, hlutarme, nervöse Rekons valeszentem die nach Geld nicht zu fragen brauchen, t un daher gut, wenn sie einen stillen «urort, irn Gebirge oder an der See auffuchen, um dort in ländlicher Ruhe und heiterer Be j sctiaulichkeit unter dem lebensertoeckens »den Einfluß der Sonne ganz zu ge ; sunden. Jm Winter sind Nelonoaless fzcnten nach schweren Krankheiten, be T sonders solche, die sich nach Jnfluenza, « Aftbma u. s. w. nicht recht erholen wollen« in einem milden, gleichmäßi gen Klima vorzüglich aufgehoben Das Fundament des menschlichen Lebens ist die Ernährung. Aus diesem Born quillt die Regeneration. Ein alter Arzt, Dr. O. Casper Abelius, schreibt in seinem ,,Medizinischen Ge wissenspiegel« tzrantfurt a.M.1720): »Ja der Diiit besteht die ganze Ge sundheit; ohne dieselbe kann keine ttlrznei anschlagen,wie köstlich sie auch sei; vielmehr wird allen Krantheiten l Iliiir und Angel aufgesperrt. Durch die Diät werden die größten Krani heiten turirt. Daher sind das-gott lofe Medizi, die ihren Patienten in allem dispensiren·" Warnen möchte ich vor allem vor der üblichen herausfiitterung des durch Kranlheit abgezehrten Körpers des Retonvaleszenten »Wer gut nährt, heilt gut,« sagt Professor von Lenden. Aber eine ins « dividuell wohldosierte Diät und eine i mehr oder minder drängende Mästung . sind nicht dasselbe. Lentere hemmt ( und stört den Genesungsprozeß. I Just in der Ernährungstherapie - tomnien neue Ueberzeugungen nach oben. Kranke und Schwache glaubte man durch häufige eiweifzreiche Mahlzeiten rasch zu Kräften und auf die Beine zu bringen. Namentlich das Fleisch in rohem, gesottenem und gebratenemZus stand war lange Zeit ein bevorzugtes Mittel in der Diät des erschöpften Retonvalegzenten Daneben wurden reichlich Eier, Bouillon, Wein verord net. Die Vegetabilim dagegen und das Obst beschräntte man auf ein Mindestmaß. Woher stammt denn unsere Nah rung? Sie ist entweder Pslanzentost oder Fleischtoft. Die Pflanzen wach sen nur dort, tvo das Sonnenlicht hintommt, denn sie verbrauchen die Lichtenergie, um ihren Körper aufzu bauen; sie sveichern sie in dieser Form auf. Somit essen wir mit den Pflan zen Lichtenergie. Jn den Veaetabilien ist die stärkste Nahrung, sie verleihen uns Spannkrafte, Lebengeneraie aus erster, reinster Quelle, während die animalische Kost uns die Kraft erst aus Umsatzproduttem aus zweiter band zukommen laßt. Der Werth eines Nakirungsstoffes hängt nicht lediglich von seinem Eis weißgehalt ab, sondern wird vor al lem durch die tfneraienienqe bestimmt, die er siir den Lebens-Prozeß liefert. Die ariinen Begetabilien nun sind Energietriiger, Atkumulatoren erster Ordnung. Daher gebührt den Sten gel-, Blatt und Wurzelgemüsm den Salaten, den Feld und Hörnerfrüche ten und dem Obst ein bevorzugter Platz in der Diät des Relonvaleszew ten. Die Veaetabilien beleben als Energieträaer die vitale Kraft. Tod MoirolL »Endii·ch bin ich so weit, daß ichs-z halten kann, und nu muß ich grad’ heute immerfort niefen!« lifien von Mississippi war von neun Teilnehmekn besucht. Hoffentlich hohen die rrfchoften in ihren Reden einan der rofi gespendet. Sport und Arzt. Eines-S Morgens fand ich ein No tizbncb auf dem Nachttisch eines jun gen Mannes, worin ein Kurszettei über den täalichen Stand feiner Haar-kahl sorgfältig notirt war. Das war kein Spaß, sondern heiliger Ernst. Auf Wunsch eines Speizal arzteg fiir Haarlrankheiten notirte der Aerinfte, der an frühzeitigemhaar fchwund litt, genau, wieviel Haare er Morgens aus demKonlissen fandund addirte oieAusgelämmten später hin zu, um so den Rückgang seines Haar wuchses mit genauer täglicher Juven tur bilanzmäßig festzustellen. Als das Jahr herum war, wußte er wieviel Haare er besessen hatte, und daß alle Salben nichts genützt hatten· Man kann sich bei allem etwas denken, also auch bei diesem jungen Kahltvpf. Wieviel aare verliert der normale Mensch täglich, was ist die Grenze und wo fängt der krankhafte Haarverlust an? Wenn einmal ein weiblicher Me diziner, der mehr Zeit zu solchen Ge duldspielen in der Medizin hat als die Männer, eine Doktorarbeit iiber dies Thema machen will, so stelle ich es ihr hiermit tostenlvs zur Verfügung Der Mensch,der seinen gesunden Menschen verstand aber befragt, dem wird hier eine sehr viel wichtigere Frage aussto ßen: Gibt es überhaupt bestimmte Grenzen zwischen normal und nicht normal beim menschlichen Löwen-zwi schen gesund nnd trank? Daß es Men schen gibt, die ein bißchen ,,iomifch«, e »verriiikt« oder »absonderlich« sind, ohne geisteskrant zu sein, weiß jeder, der die Witze über Professoren« Sonn tangäger usw. liest oder gar die Apho rismen studirt; daß aber die Grenze zwischen körperlicher Gesundheit und Krankheit ebenso schwankend ist wie aus selischeni Gebiet« vergessen Laien regelmäßig und manchmal auch die Aerzte« wo sie vor Fragen gestellt wer den« die zum ersten Mal aufkommen. Wir brauchen nicht nach den Bewei sen zu suchen« sie bieten sich in Fälle« wir miissen nur richtig denken und be obachten wollen. Freilich erklärt am Stainnitisch der entner Mayer mit großer Sicherheit: Wenn mir die Zi garre nicht schmeckt, bin ich trank, sonst bin ich gesund. Wie? Wenn derTabak nicht mehr schmeckt« so beweist das nur die Thatsache« daß Mauer keine Lust aus Nikotinanregung hat« sonst nichts· Miißten wir doch alle Abend krank sein« weni- wir genug haben und nicht mehr rauchen wollen. Ein absolutes Maß siir Gesundheit kann es nicht ge ben« so eine Art Normalreqel für Stadt- oder Landmenschenl Es ist eine Binsenwahrheit, daß der eine eine Ertraleistung ohne fühlbare Schädi guiig dewiiltigen kann. der andere mit Schlaflosiateit, Ermüdung, Kopfweh oder wenigstens verminderter Lei stungsfähigkeit daraus rengirt. Der junge Mann kann die Nacht durchwu ien und trinken und marschirt am Morgen doch seine 6 ode: 12 Meilen; der 20 Jahre ältere Herr fiihlt schon am nächsten Morgen deutlich an seiner Llrbeitsverminderung wenn er eine Nacht im tsisenbahnkudee gesessen hat. Alter« Anlage« Gewöhnung, Umgebung, Lebensweise und viele andere Dinge bei stimmen bei jedem Einzelnen die Gren jzen seiner Gesundheit und die Grenz Hiderschreitungen die er sich ohne Nach teil siir die Dauer erlauben kann. Der Kulturmensch und Staaten inensch möchte alles geregelt sehen, wie: Dieser Weg ist oerbotent Fußweg, für Reiter verboten« Erzählung fiir Kinder von 12 bis 14 Jahren Drosch kenhalteplatz« Steuerzahlstelle, Auto niimmer, Halsarzt« Augenarzt, Frauenarzt« Hautarzt, Obst-, Fisch-, Fleisch-« Gemiisestatid, grade und un grade Haugniimniern« gesunde nnd krante Menschen Und wenn dein Ordnungsmenschen ein neuer Sport - oder eine neue Lebens ewohnheit auf-« taucht« so ruft er na der Behörde« welche die Sache regeln oder verbieten oder nach dein Doktor, der seine Mei ttung darüber abgeben soll. Ach« und» der Arzt ist gewöhnt« so vieles gefragt zu werden« was er nicht weiß« und doch stets mit einer Antwort bereit zu sein« daß er oft den lieben Leuten den Ge fallen thut und iiber den Nutzen und Schaden einer Sache ltliizsdriiche los« läßt« die je nach der Parteistellung des Bürgers benutzt, verbreitet oder mit gegentheilige Ausspriichen vernichtet werden. Besonders erregt eH den Widerwil len des Ordnungsmenschen nnd Phi listerH, wenn körperliche Wetttämpfe mit Ausbietuna aller Energie arran airt werden. Gewiß hatte der Schah von Persicn recht, als er in Paris ab lehnte, ein Pserderennen mit anzu sehen. »Ich weiß. daß ein Pferd schneller lansen lann als ein anderes-P Das brauchte er nicht mehr zu sehen. Auch beim Wettradeln, Rodeln, Nu dem, Laufen, Stiern, Springen, Tur nen, Reiten, Fuhren und Auteln ist von vornherein sicher, daß die Kräfte ungleich vertheilt sind, unaeivifz ist aber der Ausaana, da Zufall, Wil lenstr.ist, Einiibnna, Muth u· s. w. die absolute Leistung iden Retord) steigern und sdie relative tden Sieg mcrlrviirbia aestalten können. Jn den lebten Jahren haben die al letmodernsten Hilfsmittel der Medi zin, speziell die Röntaenuhvtogravhie, denAerzten Instrumente in die Hände gegeben, mit denen sie seinereVerändes rungen der inneren Oraane, vor allem die Frerzgrösie messen können. Syste matische Untersuchunan bei allen .möaliel;en spartlichen, aber auch mitt gärisclien Uebunaen haben nun erge en, daß Herzvergröszerungen nach Anstrengungen sehr häustg vorkom men, ebenso starle Pulsbeschleuniguns gen, die viele Stunden andauern, ebenso Eiweiß in der Nierenausschei dung, ferner Veränderungen des Blutdrucks, siarle Gewichtsverluste von 3 bis 5 bis 7, ja 10 Pfund in ei nem Tage! Gleich nach diesen Fest stellungen, die ärztlich richtige Be obachtungen waren, lamen die falschen Schlüsse. Gewiß ist Eiweiß oder Zucker in der Nierenausscheidung anormal; aber eine Krankheit erst dar-n, wenn es dauernd auftritt, und unter Bedingungen, bei denen Norm inenschen desselben Alters tein Eiweiß zeigen. Es hat sich aber herausgestellt, daß alle diese alarmirende anorma len Erscheinungen am nächsten Tage verschwunden gewesen sind, salls die Sportleute sich wieder einer Untersu chung unterzogen haben. Das Herz hatte wieder seine normale Größe, dIe Nierenausscheidung war eisveiszsrei. (Nur bei zu häufig wiederholten Wet ten oder bei Männern, die nicht mehr jung genug waren, blieben die Herz störungen dauernd oder lang-e Zeit an haltend.) Wie der Schlummer ein Uebergang vom Wachen zum Schle ist und die Grenze manchmal so ver mischt sein kann, daß man nicht sagen kann, ob man im Augenblick nur noch halb wach oder schon halb im Träu men befangen ist, so geht Gesundheit in Ungesundheit über, so lange nur hin: und herpendelnd. bis die Wag schale plötzlich mit einem schmerzhaf ten Ruck hinabsinlt. Es darf wohl einmal auch von ärztlicher Seite ausgesprochen werden, daß derArzt ein schlechter Beurtheiler im allgemeinen in Sportsragen ist, weil sein gewohntes Gebiet ihn stets mit Leuten zusammenbringt, die schon die normalen Funktionen nicht ganz erfüllen können. Die Jugend und trainirte Männer, wie z. B. Jä er, Reiter, können aber unter sehr ung«n stigen Bedingungen Strapazen ertra gen, und würden, wenn sie sich auf der Tour ärztlich untersuchen ließen, Zei chen von Herzerweiterung, Eiweiß, Pulsbeschleunigung, Unregelmäßigkeit des Pulses öfters aufweisen, ohne krank zu sein. Die Natur hat bei al lenThieren dafür sorgen miissen, daß ein gewisser nicht unbedeutender Spielraum zwischen den Funktionen aufbleiben muß, der vie Zeiten der Noth, des Durstes, des Hungers-, der raschen Flucht, der Hitze und der Kälte. kurz der anomalen Lagen, die das Leben und der Kampf um das selbe mit sich bringt, durchhalten läßt. So auch beim Menschen. Er muß sich früh gewöhnen, auch ohne Nahrung mal einen Tag stramm marschiren zu können, bergauf zu steigen, bergab zu trollen, kaltes Wasser und Sonnen brand zu ertragen und wenn er jung ) gewöhnt ist und im Aelterwerden nicht gleich ein Bierbankdriicker wird, dann darf er von Zeit zu Zeit auch ganz außerordentliche Anforderunan an seinen Körper und seine Willens-ener gie stellen, die selbst den Schlaf aus ein bis zwei Stunden einschränken, die sein Herz mit allen Reservekräften mal beanspruchen, wenn auch dem sinnlo sen Auspumpen aller Kräfte bei W russchampions nicht icn tnindeften das Wort geredet werden soll. sDieTh-tsache, daß fast stets .esahr Ine, meist mit eizieherischem ußen die im allgemeinen ungenutzten Re » servekräfte des Körpers zeitweilig her angeholt werden müssen. um wie bei jden brandlosen Feuerwehriibungen im sisrnstfalle parat zu sein, ist ja schon llange bekannt. Neu ist nur die Er kenntniß, daß objektiv wahrnehmbare auf den ersten Blick ernstlich krankhaft aussehende Symptome der Funktionen unseres Körpers doch noch in das istreuzaebiet der Gesundheit fallen. Wo viel Rauch ist, ist auch viel Feuer. Außergewöhnliche Ausgaben können nicht vom Wochengeld bestritten wer » den. Wen kann es da wundern, wenn bei außergewöhnlichen Anstrengungen auch ungewöhnliche Erscheinungen austreten, die den Galopp und Kar rieretypus auf unserem Lebenstvege markiren. istn gutes Pferd kann den ganzen Tag im Schritt und Trab be wegt werden, aber zeitweise muß auch ein gehöriger Galopp eingelegt werden« sonst lernen Herz und Muskulatur nicht alles hergeben, wenn es mal darauf ankommt. Wenn da Thier auch nachher im Schweiß gebadet flankenschlageud und mit zitternden Knien dasteht, so ist das gesund, falls nun der Trainer Ruhe im Stall kom mandirt. Also keine Beclmesserei in der Kunst und auch keine im Sport. Wer über ihn urtheilen will, muß ihn selbst len nen und mer ihn beurtheilen will, der muß auch diejenigen Gesichtspunkte be rücksichtigen, unter denen er tich ent wickeln soll· Dreiundzwanziq Frauen aus Nord Daioia haben beim Präsidenten gegen jede Champagner-Taufe des neuen, den Namen ihres Staates tragenden Schlachtfchiffes Protest erhoben. Man kann daraus ersehen, wie sehr es den Damen darum zu tun ist, eine Ver schwendung köstlichen Schaumiveineö zu verhindern· Di- Ilck il Vorbereitungen für den Vierteil ,,Was haben sie den da in dem Patet?« —--· »O! Ich habe einiges für den Vier ten eingekaufi.« — »Aha! Wo I Schwärmer und Rateien?« —- » Berbandgaze, Watte, Vaseline, Wund salbe und Atnita!«