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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 26, 1908)
Der Puppenspieler. stimmt-Roman von Karl Rosaen ? (3- FAMng ) IJch ließ mir zunächst den Festae W noch einmal verführen und mit ihm —- nicht in dem Tone Untersuchungsrichters sondern p,.als staut-te ich ein jedes Wort, das s mir sagte Und doch was ich so Mk sing iiber das Ergebniß des Wes lamn hinaus. Willig gab q mir aber alle Einzelheiten seines W Auskunft s-— aber ich stand wie vor Mauern, wenn ich auf Qetbrechen und die Heriunst der . ·se zu reden lam. Kein Worl« Ist mir ais Hinweis over als Ernä W hätte dienen können, war da aus II berauszuholen Nur die erschüt sendsien Betheuerungen seiner Un M die immer wiederkehrenden «- rnngen und Schwöre, daß er Federn Verbrechen sern stehe, nichts zu W hätte und nicht wüßte, wo « Dr die Steine stammen waren seine Istmort aus all meine Fragen. »So sah ich ein. daß ich andere sege sehen mußte wenn ich Klar N erlangen wollte — und ich setzte It ais das nächste Ziel alles, was an Material über den Festgenom seyen erlangen konnte. zusammen Istrasen »Ich fuhr zunächst zu seiner Mut Itjsei der er bisher gewohnt hatte. sn einer stillen Seitensttasze nahe Dein Sädbahnhose hatte die alte Dame ihre Wohnung, und es mochte en Mittag gehen. als ich dort an ni. Ein junges, ein wenig schiich Muts Dienstmädchen össnete aus mein Untern nahen meine Karte und mei-— M Wunsch. die herrschait zu spre jen, entgesen und sührte mich in ein cis-they aber überaus sauber gehal Wahnsinn-ten in dessen Mitte Ä- Tisch mit zwei Gedecken stand. Ists war still und einladend in dein ein wenig altväterlich mit blan Ti- U Labagonitnöbeln ausgestatteten m und ein bescheidet-ex Hei-sbür "’ sz Behagen lag hier iiber den —- Blumen standen im Fen Ot und über einem kleinen Mit-fisch TQI witfcherte ein KanarienvogeL Mut eine Minute war ich allein is idem stillen. heimeligen Zimmer, Jud doch genügie diese kurze Zeil, m- in rnir den Eindruck erstarlen zu Insekt, daß Dieser-Raum sicherlich M das heim eines Verbrechers sein könne. Und diese Ueberzeugung sur-de nur noch fefler in mir, als sich dann die Seitenthür aufthat und die san-from eine ergrauende Dame von Msten und ein wenig versvrgten Zii sen, auf mich unrat. »Ein leise, ängstliche Spannung lag auf ihrem feinen. früh gealter sen Gesicht dessen Züge denen des Sohnes aussallend ähnlich waren, end ihre hand, die meine Karte hielt, schien mir ein wenig zu zittern. »Sie haben mich zu sprechen ge wiinfcht —,—— Herr Planl —- -—— Darf» ich fragen — »P« »Ich verbeugie mich —— es fiel mir dieser mütterlichen Frau gegenüber schwer, die Worte in meiner schwie rigen Mission zu finden. »Es handelt sich um Jliren Tobak sagte ich »Um Hermnnn --—.)« Eine «angsivolle Blässe gina über ihre Bangen, und sie griff unwillkürlich such einer Stuhllehne, während ibr Vlies von rnir zu der Wandubt und Ehieder aus mich zurückhuschtr. »Fehlt ihm etwas? Sie kommen aus dein sueeauLZ Er müßte ja eigentlich n zu hause sein -— reden Sie — e —- ist er unwohl geworden ——-— Ko Gott, ja —- sicber —- ich hätte E nicht fortgehen lassen sollen Date —’Z!' »Ich schüttelte den Kopf »Nein «-- dai ist es nicht. Und doch, sie seufzte aus meiner Bewegung und Ins meinem Blict erkannt haben, II etwas Schweres ihrer harrt-, sum sie trat plöylickz näher, und ihre de griffen vor, als wollten sie die e erhaschen und »zugleich von sich hehren. »Es ist ihm ein Unglück gesche ,kn.?« stieß sie jäh hervor. »Da nahm ich sie bei beiden Ar · M und drückte sie sachte aus den studi, vor dem sie stand . »Ja s— Fesu Angel-er es ist ein f Wiss geschehen — abee ein solches - M wieder ginge-nacht wer bist-. Ihr Sohn ist tn eine An « · Ists set-wickelt mit des ich , Unwesen der dePolizei « Ue s-· III Mde jus MM that M Seelen nnd kaunt zu Hegretsen. und die iStimme versagte ihr, da sie reden wollte. »Das ist ja ganz unmöglich ——-!" stieß sie dann hervor. »Das muß ein Jerthum sein —- eine Verwechselung — Sie suchen vielleicht jemand ande res als mich -— Angerer — der Name kommt ja öfter vor —- —!'« »Aber ich konnte bei all der Seelens angst. die aus ihrer behenden Stimme tlang, nur still oerneinent »Ein Irr thum ist leider ganz ausgeschlossen — es handelt sich um Ihren Sohn, um Hermann Angem, Beamter bei der Süddahn.« »Und dann erzählte ich der armen Frau, die nun von Thränen übergos: sen, kopfschüttelnd und nicht begrei fend. dasaß und meine Ausführungen immer wieder mit Eintritt-sen und Ausrufen ihrer Erschiitteruna unter brach, in möglichst schonender Weise. was sich an dein Vormittage ereignet hatte. Ich sagte ihr unumwunden. daß wir ganz überzeugt seien, daß sie den Vorgängen völlig fernstehe. daß wir geneigt seien, auch ihren Sohn, tros der deitlen Lage der Umstände, zunächst keineswegs als den unbedingt überstihrten Complicen des Kirchen räuberj anzusehen —- daß uns einzig daran gelegen sei, jede Spur, die zur völligen Klärung des Falle-J führen könnte, auszunehmen und bis ans Ende zu verfolgen »Aber nur die Betheuerungen der Unschuld ihres Sohnes die immer wiederkehrende Beschwörung, daß die ser solide junge Mensch, der sich nie mals mit schlechter Gesellschaft einge lassen habe, dessen Fleiß im Dienste von alten seinen Vorgesesten aner kannt sei, der sich auch durch häus liche Studien noch toeiterbildete und der der beste, liebevollste Sohn set — daß der niemals die hand zu einem Verbrechen gereicht haben könne, ta nien als Antwort tider ihre bleichen, vor innerer Erregung zitternden Lip »M »Erst noch und nach gelang ei mir. see ein wenig zu beruhigen. ihr klar zumachen. daß ihr Sohn, wenn er wirklich unschuldig sei, ja keinen besse ren Freund in dieser schweren Lage habe als eben mich —- der ich die wah ren Zusammenhänge der Dinge ans Licht zu bringen suche. Sie aber könne ihm keinen besseren Dienst er weisen, wenn er in Wahrheit dem Verbrechen sernstehe, als daß sie mir von seinem Leben in der legten Zeit, von seinen Gewohnheiten und seinem Umgang mittheile, was irgend von Bedeutung sein lönnd »Und so begannen, immer noch un terbrochen von ihren Thriinen und von den neuen Ausbriichen des Schmerzes über das Unglück. das mit einem Male nun in dem stillen. klei nen hauöhalt eine Stätte aufgeschla gen hatte, ihre Mittheilungen über ih ren Sohn. Die schwergepriiste Frau sprach dabei nur wenig im Zusam menhange —- es. war mehr ein hin und Wider von Frage und Antwort zwischen mir und ihr —- meinerseits ein Ernten von kleinen Einzelberichi ten, aus denen ich mir dann das Ge sammtbilb des Festgenommenen. sei nes Lebens und ieiner Gewohnheiten aufbauen mußte. , »Sie sind schon seit längerer Zeit zWittroe Frau Angerer?« i .Sie seufzte, und ich sah dem fei lnen, ein wenig weltscheuen Gesichte ;an. wie sich die Frau Mühe geben .wollte, ihren Schmerz zu beherrschen, imeinen Fragen mit Zusammen nahme aller Aufmerksamkeit zu fol gen. »Ja —- acht Jahre sind es her j— mein Mann war auch Beamter an der Südbalin —- in der Betriebslei Ytung, in einer ersten Stellung -—' »Und Jhr Sohn war von Anfang. an fiir die gleiche Beamtenlaufbahn bestimmt?« »Nein —- er wollte studieren — das war der Stolz von meinem seli ;gen Mann. Er hat auch- das Grian ’sium besucht — im Jahre, als mein HMann verstarbN sollte der Hermann ;auf die Universität Dann wa« na ltiirlieh damit aus. Vermögen haben »in-it ja nicht, —- ich hätte eo mit ver kPension allein nicht machen tönnerr. ZSo ist er in die Stellung, die man «il)m in der Erinnerung an meinen seligen Mann geboten hat, eingetre ten· Und da hat er sich dann to nach »und nach Ieitertzearbeitet —« « Ihr Sohn beim Miliiiir ge dient ' «Ge wehrte ab. »Nein, ev war M schwächlich und ist steigen-m umi- Ør hiitte wirklich nicht dazu —- er ift nach mir gerathen,u , esse He dann mit einem Unsiug oon ,. — Witten-Finste tst, die sieh daheim Ists ändern klei JII Wais- , seichte Inz Its-mei- s— ee H unselbftßinbig lei —- aber bog lag wohl »so in bern Kinde — —'« »Sie sagten früher, Jhr Sohn List-e stets folibe gelebt — wollen Sie mir Nähere-s über seine Einnahmen unb Ausgaben in ber legten Zeit mit theilen?« »Frau Angerre troscknete ihre Au gen, in bie aufs neue bie Thriinen getreten waren. »Was ist da zu fa genisk —- ein junger Mensch tann kaum soliber fein. Er hat zuletzt acht zig Gulden Monatsgehalt gehabt. ba bon hat er mir an jeoem ersten fünfzig Gulden in bie Wirihfchaft gegeben; oon bern Rest bat er feine Anschafsuns gen besorgt —- seinr Kleider. seine Bücher. feine lleinen Ausgaben, uubs auch bie Stunden, bir er noch genom- i inen hat. find davon bezahlt wart-ernl Ueber feben Kreuzer glaub ich, könnte I er Rechenschaft geben s— —«« « »Und sein Verteue? Jch meine,H ein junger Mensch wie Ihr Sohn. der J hat boeh gewöhnlich eine Anzahl von; Allersgenossem mit oenen er gelegent-« lieh ins Koffeehaue geht oder besl Abean einmal ein paar Stundenj kneipt? Und bann. vor allem — wis sen Sie. wie Ihr Sohn sich zur Weib- » lichleit gestellt hat? Das wäre viel-» leicht von Wichtigkeit siir meine Nach-— i sorschungen -— -«’-. hat er ba ein be- . fonberes Interesse für irger jemand gehabt? Eine Liebschaft « oder bet- « gleichen »s- —-—?« »Die Frau mir gegenüber, die erst bei meinen Worten den Kopf ge schüttelt holte, wurbe nun ein wenig roth. .Rein s— bas, was Sie da erst ge fragt hoben —- ich meine, bae vom Kasseehsaui und fo —- bas war gar nicht seine Art — nie hat er am Wirthshauzleben Freude gehabt. Na türlich sinb ein paar Kollegen ba. an bie er sich nährt angeschlossen hat — ber Herr Afsistent Oberweier unb here himmelbauer, wenn Sie die Namen notiren wollen -—- aber bie« sinb beibe auch ganz ruhige beeren —- — Und wegen beni anderen —- —i mein Sohn ist verlobt —- ober we nigstens fo gut wie verlobt —- —-« »Ju? ———- Mel im stagni, nur« wemi« »Eine entfernte Verwandte bon uns ist ei —- Anna hossinann heißt: sie —- ach Gott —- bie beiden kennen«l sich von Kinbheit aus. —- — Ein lie- » bes, gutes unb braves Möbel ist sieJ und so recht. was ich meinem her mann wünschen kann, eine tausere unb ilare Natur ——' »Sie glauben nicht, baß bie Braut Jhres Sohnes in irgenb einem Zu sammenhang mit bem Vorkommnisse stehen kanns« »Anmel? Das ist ganz ausge schlossen! Die beiben jungen Leute haben sich ties unb wahrhaft lieb -«—« ba hat es nie einen Zwist aber Streit gegeben —— sicher nicht. Unb ruhig, ohne Eraltationen, ist bpch mein Her mann immer gewesen« Unb jeden Abenb wenn er nicht gerabe in bit englische Stunbe gegangen ist. war er zu hause unb hat gelesen ober gelernt unb gearbeitet —- ntanchmal war auch bie Annerl bei uns. Die hat er bann H noch nach hause begleitet ———— ich hab’ ! ihm selbst gerathen, basz er boch mehr J an bie Lust geben solt — ·—« i »Ich unterbrach veu Bericht mit! einer Frage: »Ihr Sohn hat noch englische Stunden genommen?« s »Sie nickte: »Ja, seit zwei Mo-1 naten etwa —- obwohks ihm sichert nicht gut war, baß er bei all ber Bureauarbeit auch nach bie Sprach-( l studien betrieben hat. Wenigstens hat er oft über Kopfweh gellagt in der lebten Zeit Aber er bat aeineint,1 dasz ihcn die Sprachtenntnifse sicher niiyen können beim Avance«nent —--'«« »Sie schwieg wieder still. - »Den-f ich auch mn die Adresse des s Sprachlehretg Jhres Sohnes bitten?" « fragte ich. »Der Mann hat ihn ja doch auch bis in die lehte Zeit gesehen » ----— vielleicht lann der uns ans irgend» eine Spur bringen-« »Da ftond sie aus· Drüben im! Zimmer meines Sohnes, ans seinem Schreibtisch, liegt ein kleines Notiz buch. in dem alle Adressen notirt find — cie werden das Zimmer ja ohne hin ansehen wollen — da ist es viel leicht am besten, wir gehen gleich hin über.« »Und sie schritt mir voran ins Ne benzinrmer, das bisher ihr Sohn be wohnt hatte. Sie trat hier auf den vor dein Fenster stehenden, einfachen Schreibtiseh zu. aus dem in der Mitte die eingerahrnte Photographie eines jungen Mädchens von frischen. energi schen und doch seinen Oesichtiziigen stand, nnd entnahm einer offenen Lade ein ileinej Büchlein, in detn sie neit immer noch erregt zitternden Dänden blätternd suchte. «,,Jonet, glauh’ ich heißt der Sprachlehtee,« sagte sie dabei »ein englischer Name ist ei jedenfalls« Donn hielt sie wieder ein und strich Jah, ehe sie weiter suchte, mit der Hand über Wie Ingen, vor die ihr wiederre- dee Schleier ihrer Zhriinen getreten var stier- hatte He den Its sm- gesunden and seb sitt vie Mk MI: IMW Ist-We e17. Unstqnetieh sen endete-deren in seiner-W DOMAIN Adresse des Fräulein hassarann und ließ rnir dann das ganze tleine Adres senhiirhlein geben; ich wollte aus alte Fälle die Namen der darin verzeich neten Persönlichkeiten durchsehen. viel leicht daß da ein Weg « ein Finger zeig nach den Quellen des Verbrechenö zu« finden war. »Auch darüber. wie ihr Sohn die letzten Tage verbracht hatte, gab mir Frau Angeker genaue Anstuns3, und jedes ihrer Worte war dabei so über ·zeugend, dasz ich den Eindruck ge wann, daß sie jedenfalls aus bestem Wissen und auch mit dem Willen, nur die Wahrheit zu berichten. redete. Jhr war-, wie sie mir sagte, an ihrem Sohne auch in der letzten Zeit gewiß nichts Ungewöhnliches besonders aus-« gefallen. Am Tage vor dern Dieb stahl sei er nach Schluß des Bureaui diretr nach Hause gekommen und über haupt nicht mehr sortgegan en. Er habe bei Bureauarbeiten bis wa zehn Uhr neben ihr im Wohnzirnmer ge sessen, dann sei er zu Bett gegangen s-- und in dem Zimmer, in dem wir ,sprachen, sei er auch in der ganzen Nacht, in der der Eint-Ich geschah. unzweifelhaft gewesen« Ver haus nieister. der ia allein den Schlüssel zu dem Oausthor habe, wiirde mir das bestätigen. Arn nächsten Tage —- also gestern —- sei ihr Sohn nach dern Dienst wie immer Freitago in die Stadt gegangen —— ebeI in seine Sprachstundez er sei dabei nicht län get weggeblieben als sonst —- um etwa acht Uhr Abends sei er wieder iuriirtgewesem Und da er wiederum den siarten Kopfschmerz siihlte, der ihn in dieser lehten Zeit so ost bestel, so habe er dann nur noch ein wenig gesprochen und sich noch sriiher als sonst zur Ruhe gelegt. Auch heute sriih habe er noch über den seltsam drückenden Kopfschmerz gettagt «- sei aber trog des Zuredens, zu hause zu bleiben, dennoch zur selben Zeit wie sonst zum Dienst gegangen. -- g »Verhielt sich das wirklich fo — und die Nachprüfung deffen tonnte ja teineifalls auf große Schwierigkeiten stoßen —— dann ergab fich, daß des junge Auge-irr jedenfalls nicht bei dem Raube dirett betheiligt gewefen war. Dann tonnte er erft Tags nach dem tfinbruche —- in jener Zeit, in der er angeblich zu feinem Sorachlehrer ge: gangen war « oder gar erft heute Morgens unmittelbar vor feinem miß ptiietten Qerfuch die Seine zu ber taufen und der daran fich anfchliefeem den Brrhafttrng.- in Berührung mit dem eigentlichen berbrecher gekommen fein. . »Ich befchlos. zunächft hierüber jdsllige Klarheit zu fachen, und fo ltrat nun, nachdem ich von Frau In Igerer erfahren hatte. was irgend Be fzug auf den Fall haben konnte, noch die zweite fchwere Aufgabe an mich heran, die wiederum manche herbe iThriine toftete: ich hielt hauifuchung im Zimmer des Verhafteten - »Aber auch hierbei fand ich nichts, was betaftend gegen den Feft enom menen gewefen wäre —— im gen theil, all die tleinen Beobachtungen, die ich im Verlaufe diefet Hausfra chung machen konnte, trugen nur dazu bei, das Bild des jungen Angeker, fo wie es mir nach der Schilderung fei-— ner Mutter erfchien. noch mehr abzus runden und zu feftigen: Das war nach Zdem, was ich da fand, ein befcheides ner. ruhiger, junger »Mann, r fich mit ernstem Streben toeiterbilden wollte, der mehr als fonft die jungen Leute in feinen Jahren an feiner Mutter hing, eine mehr zaghafte als kräftige Natur« die sich vom Leben führen ließ uno are man Heraus führte. Ein junger Mensch, der, wie ich aus seinem. merkwürdigertoeise in den lehien Wochen nicht ergänzten Tagebuch ersah, init einer wahrhasts rührend tiefen, sehnsüchtigen Liebe an seiner Verlobten hina. der in jeder Hinsicht peinlich geordnet lebte und dessen Zukunft-wünsche über das Ziell eines gesicherten. bescheidenen Glücke-( an der Seite seiner künftigen Frau; nicht hinauszugehen schienen. Jeden I salls also ein Mensch, den man ficht als Vetbrecher oder als ivissenden Ge nassen eines solchen lauen denlen konnte; — —- ’ »Als ich die stille Wohnung da draußen an der Südbahn verlassen hatte, fuhr ich direkt in das Lunas-, in dem ldermann Angeker thätig war. Alles drängte mich, meine Erhebungen so sehr wie möglich zu beschleunigen-— nicht zum wenigsten Der wehmüthige nnd versorgie Schmerz, mit dem die arme Frau und Mutter. von der ich kam. rnich urn hilse silr ihren Sohn sgebeten hatte· Eine so -’ tiese Ueber Heugungslrast hatte der Glaube der fallen Frau an die Unschuld ihres Sohne-. daß ich mich arm, weihte-w mein W in eiligster Fahrt über das Pslasiet der Straf-en eatierte, im nrer wieder dabei eriappte, wie meine Gedanken Kombinationen und Mög liche-neu nat-gingen die sag ein-m Sack-waltet des sausen Mannes an sehen-mochten «—-— als einein Mettid ist Dienste der Whiisvollsei. Und innrer wieder ums-te ich rnir dann, M sich G Misen objektiven In stit-M Pse- ist«-unteren « du un ils W ask-. . seinen III-, als er scha- nnd Wes ein-I M der in der siehe frank-» -.«·»i-...-··.« s-» - s; ::-,-. : - ten Edelsteine verkaufen wollte —- dail ist eine Thatsache. Diese Thatsarhe kann nicht vermischt werden — sie bleivt —- fie beweist, daß dieses Man nes Hände sich mit den Händen des Eindreehers zusanineensanden. M «Ossen nnd nngelösi blieben allein die Fragen nach dem Wann? nnd Wo? Und nach der Lösung dieser Fragen grühelte isj mir das Hirn, während der Wagen weiter durch die Straßen rollte und all der tausend siiltige Lärm der mittägigen Stunde mich umdrandete. »Dann hielten wir s— ich war am Ziel nnd betrat das ausgedehnte Ge bäude, in dem sich die Beamtenlausss bahn unseres Arresianten abgespielts Mite. , l» »Ich tras den Bureauches. dem Her- s mann Angerer ukrstellt war, zum( Gliia an und tout e sogleich in dasi Privattontor geführt, wo ich mich ei nem Herrn von etwa sechzig Jahren gegenübersand, dessen ernste-, ein we nig welkes Gesicht von uneriniidlieher Arbeit im Bureaudienst sprach. Der alte herr, der, wie er rnir sagte. noch mit hermann Angekers Vater zusam men gearbeitet hatte, nahm meine Miitheilung mit der größten Betrof senheit aus. Auch ihm schien der Vorgang nach dem ganzen Charakter seines Mitarbeitera völlig unbegreif lich. Er schilderte mir den jungen Beamten als ein Muster von Pünkt kichkeit nnd Pflichttreue. als einen Un tergebenen. der —- wenn er auch ge rade kein großes Lumen sei s— sich doch noch nie in den acht Jahren sei net Thötigkeit in dem Burean atckki nnr das Geringste hätte zu Schulden kommen lassen. »Ich ging aus einen Sah seiner Mittheilung näher ein: »Sie hatten den junan Herrn Angel-er siir nicht hegadt2« (Fortsehnna solgU — Ismene-. Wenn man von Ner Yort nach Panama fährt, erblickt tnan arn drit ren Tage zuerst wieder Land, die Bahamas Inseln. Westlich dont Schiff taucht eine Insel aus von historischer Bedeutung; es ist San Salvadar oder Guanani. Unser Dampser befährt ziemlich genau die Stelle, von wo aus Colum ruz zuerst den neuen Erdtiseil er blickt haben muß. Treiben hier doch auch überall die ledergelben Rasen des Saraassotanges umher, die dein See sabrer mit untriiglicher Sicherheit das Vorhandensein festen Landes ver treiben, oan denen fie abgetrieben sein mußten. Ein kräftiger Nordostwind bringt unsern Dann-fee in raschem und bie terseits unerwiinscht tanzendern Gange nach Colon hier landen wir in einem Staate, von dem die Welt vor einigen Jahren noch nichts wußte, der Redu blit Vanama. Die Abtrennung dieser Republit von Soluntbia war das Wert· der Ver. Staaten. Sie mußten sich die unbedingte Herrschaft its-er das Land. das der Panamatanal durchaneren soll. sichern, ehe sie an das Riesenwert geben tonnten. Der neue Staat be greift nur den Jsthrnus. und seine bei den einziaen bedeutsamen Orte sind die Hasen von Colan und Panarna, die der Aanal verbinden soll, und die Ka nalsonr. die sich die Ber. Staaten ge sichert haben, umsaszt eben den Land streifen, den der Kanal durch-zuckt Hier schalten sie unumschränkt. und wenn sie das nicht könnten, wäre die Fertigstellung des Kanals sent wohl ebenso fraglichi wie sriiher die des französischen nternehrnenö. Dieses ist gescheitert an der Unterschiitzung der natürlichen Schwierigkeiten-, die einem fotben Werte in einer berqiqen Ge aend der Tropen im Weae stehen. Die Beme. von denen die tropischen Regen aiisse stets große Massen verwitterten Bodens berabschtömrnem hindern die Aussiibruna eine-·I Niveausanals, der rascher wieder zugeschtärnnit werden würde, als er sich ausbagaern ließe; aanr abgesehen davon, daß der ver schiedenesiintritt von Ebbe nnd Flntb im Pacisic und irn Atlanttr aus jeden Fall eine schleusensreie Durchsabrt durch einen Nireansanal nninisqtich wachen würde. weil er sebr starke Srrörnunaen in dein Kanal zur Folae hätte. Bis en einer solchen Probe ist dag Lessenssche Unternehmen aber gar nicht gediehen. weit man der Schwie riaseiten größte, das mörderische Kli ma, nicht aenua berücksintiqt und nicht hinreichend In dessen Sanirnna ne dacht batte. Diesen Anaetpnntt der ziemen Kanalsraae haben dir Ver. Staaten oor allem berücksichtigt tln inöaltch ist ein tropischei Fieberttiina tu sanftem wenn man nicht Herr des Landes ist. -. » Schon bei stüchtiger Betrbcbtuna der Orte in der Kanaszone wird man inne, daß bter gegen früher mündlicher -Wandet geschafft ist· Die Orte Coson Hund Vanarna sind satt ganz rntt sau Ibern, meist ausgezetcbnet gepstasterten Straßen versehen. Am rnetsten aber L bat steh das seid de Hasenstädte durch die maisenbasten ubauten modern z santtör eingerichteter Meise- nett-Ideen kslle diese neuen "—user steben aus szäbtew so daß zwi chen ibtem Boden und der Erde eine breite Lustschtcbt bleibt. Den übrigen sehen sie tote ge watttse o tbauer aus. denn alle u dte weit ausladenden ers-den« dte das , II amgttrtesn sind nett set-rein Vra tnes mn eben, weckt-Wen Rasse-Mich am send, wo man durch die vorhanglosen Fen iter das Innere im Scheine der elektri schen Lampen erlbuebtet sieht, machen sie den Eindrna erleuchteter Käsigr. Solche Sicherheitsmaßregeln gegen die Fieberbringer sehlen aber selbst den Arbeiterhiiiten nicht; der Kampf gegen die Krankheiten, die das iriihere Un ternehmen so aussichtslos gestaltet ha ben. ist auf der ganzen Linie eröffnet Mit welcher Folgerichtigkeit dies ge schehen ist« tonnte ich bei der Gefah rang der Einschnitte des sitt-als wahrnehmen. Wir sehen von der Bahn hinab in die lleinen Schluchten, die von von den Bergen niedergehen. Was haben dort dieNeger zu thun, die mit Gießtanne und grossen Btechgesiiszen versehen darin herumlrierheni Sie gehen shftematisch · dem kleinsten Was serloch im Bahnri nach und begießen es mit Petri-learn So werden die Brutstiitten des Moslitoe regelmässig vor Eintritt der Regenzeit von ihren unscheinbaren Larven gereinigt. Die Folge dieses systematischen Kampfes zeigt sich schon ieht. Man darf, glaube ich. den Angaben trauen, wonach seit zwei Jahren teine Epidemie« von Gel bem Fieber die Kanalgegend mehr himgesucht —hat. Bereinzelte Fälle Jwerden sich sa nie vermeiden lassen. »Aber der Reisende, der fest arti der Dahn über die Landenge lotnmt,»hai ; doch das beruhigende GesithL daß ihm Hin der trockenen Jahreszeit gar keine. Fund in der gefährlichen Regenzeit nur saugnabmsweise eine Aufteilung durch IMalaria oder Gelbiieber droht. Die Igrösrte Arbeit ist an den tiesen Ein ischnitten dkr Eulrbra zu leisten, w ’:rngeheure Menaen Gestein zu entsee nen sind. Viele Dahende von Bohr maschinen sehen wir da an der Arbeit: .am meisten wird das Interesse aber durch die riesigen Dampiichauseln ge sesselt. Jhr mit vier mächtigen Sameideziihnen bewaffneteb Gebiß verschlingt in einem Bissen mehret-e Zentner Gesteinsbroclen und ipeit sie nacks hinten aus die bereitstehenden Wagen wieder aus. Die neu entstandenen Ansiedlungem die den zahlreichen Angestellten ver schiedenster Art zur Wohnung dienen, liegen alle aus der Höhe, möglichst fern vamThal, wo die Inseln ibriiten, und in vollem Luftzuge, der urn diese Jah reszeit Tag nnd Nacht angenehm kühlt. Da se n wir außer den Wahnhäusern potheten nnd Kran !rnhiiuser, Mal-i und öffentliche Schn len. Auch fiir Unterhaltung wird ge sargt· Konzerte und Vorstellungen finden mehrmals die Woche statt, und aan New Pakt reisten ntit unserem Dampfer mehrere Sangestiinstler und eine Söngaerim die auf Kasten der Re gierung f r vierzehn Tage zu einein Gastspiel dorthin geschickt waren. Das große neue hotel Iivali in Panasra bietet allen Komsart nnd wird in pein licher Sanherleit gehalten. Man zahlt den hohen Pensionipreis aan N.50 filr den Tag gern ins dem Ge fähL frei von jeder Gefahr oder au« nur Belastigung durch irgend ein Jn selt zu sein. So viel steht fest, in einigen Jahren, höchstens wohl sechs. werden die beiden Oreane verbunden sein, und die Ver. Staaten werden sich ins Befrhe des wichtigsten Dilfstnittels sum Schuhe ihrer Küsten befinden. Dies zukünf tiae größte Welten-than das jeht mit zäher Panier Thatlraft geschaffen wird, must sber mit der Zeit auch den ganmn Westverlehr bestimmen: ei isi eine zweiteVerbinduno mische-Orient und Olzideni, es erschließt erst die Welt. Professor G. Steinmann. Wenn das Wasser vsei-ne Ballen hat, so hat die Lqu erst recht leine. i O F Mancher lobt die Sache blos, um zu verbergen, daß er iie nicht versteht. Die beste Mitgabe fürs Leben ist — eine Rhinozerushaut. i Das Leben befiebt aus zwei half ten: in der ersten vergißt man zu ler nen; in ver zweiten lernt man zu ver gessen. s s Die Königin Maria von Portugal iit von ihrem hofileiichermeisier auf Zahlung von 8210 vertlagi worden« Ja, das find halt io tleine hauc irauensorgen. e- , O · « Wer sich fühlt, läßt diese auch andere fühlen. « « I Gelehrte haben entdeckt, daß die Füße der Frauen größer werden; das mag richtig sein, aber es wäre teinetn Schuh-Verlaut« zu raten, diese An licht einer Kandin gegenüber auszu sprechen. II st Vor nicht langer it wurde von der New Yarter Zoll hörbe ein Ge wölbe beichlagnabtnt, weil der betref fende anvrteur den Namen bei be rühmten bottänbischen Malere« liber MS hatte. mn dem hohen Zoll-file riginal - Gewölbe zu entgehen. Der Jrnportrur beablte schließlich Uncle Sani die Zp ebiibr und ver kaufte das mit ber Mittung desr llarntt um Original geeitenrepelte mälbe z einem harren n Preise —- ci war eine billige Kapiet Ein Statilttter « t ausgerechnet, M Ummbil ahnen biriungen .- III-»kr- erexit-; str n u m o nein-i Wen