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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 5, 1908)
Das hundertfrankenstück. sonst is- g. Orts. (14. FortsetzungJ »Wilchen Eindruck haben Sie wäh rend des Zusammenlebens von dem charakter der Dame gewonnen?·· »So-ruhet möchte ich mich lieber nicht aussprechen. Man bat seine Intipathien, Herr Kommissar, aber nran braucht sich darum nicht gleich den Mund zu verbrennen.« «Jrgend eine gewaltthiitige Hand lung von seiten des Fräulein Hunoi d baden Sie niemals wahrgenommen?« »Ja einem Hause, wie es das des herrn Konsals ist« könnte so etwas iiberhaupt nicht vorkommen« »Als Sie das Fräulein so zu ·ders eben zu Gaste geismrnenen Tante sprechen hörten, haben Sie sich da nicht Ihre Gedanken gemachti Es wäre doch nur natürlich gewesen, wenn Sie es gethan hätten. Hen ten Sie gar teine Vermuthung iiber den Sinn der von Jhnen aufzufange nen Worte?« »Nu, was das Fräulein rnit dein Lebensglück gemeint hat, konnte ich rnir schon ungefähr denten.« »Und was wäre es Ihrer Meinung nach gewesen?'· Wbaushälterin wollte indessen; nicht recht mit der Sprache beraus. l HIsehten Sie nicht lieber den Herrn; nsul danach fragen?« »Sie hören doch, daß ich es vong Ebnen zu erfahren wünsche er mache ; ie daraus aufmerksam, daß Sie sie-i ejlich verpflichtet sind» mir alles zu; gen, was Sie wissen oder zu wisseni glauben. Hinsichtlich der Folaen tön-; nenSie ganz unbesorgt sein, denn ioz langeSie bei der Wahrheit bleibeni werden Ihn-en aus Ihren Belundansi gen keinerlei Nachtheile erwachsen : Rönnen Sie es vielleicht verbitt-H Hern, daß mich der Herr Koniulk Unall und Fall entläßt, wenn er ers E fährt. daß ich hier von seinen intimen I Insekgenheiten gesprochen habe?'« herr Briining ist nicht berechtigt l dariiker irgendwelche Auskunst von uns zu verlangen. Jwb wiederkehan daß Sie sich ohne jede Scheu äußere-s Ursenk i »Als-) in Gottes Namen: das Fräu- z sein ist mit dein Herrn Konsul heim lich verlobt. Nach der Rückkehr von seiner Reise sollte die Verlobung ös sentlich bekannt gemacht werden« »Und Sie meinen, daß Fräulein Id eine Gesihrdnna dieser »Ver nn- durch ihre Tante befürchtet Stief« . «Sp habe ich mir ihre Worte zu rechtgelegt Aber est- lann ja auch fein, »daß ich rnieh geirrt habe " »Was ifi an dem fraalichen Abend dann noch weiter zwischen den beidenj Damen geschehen?« . »Macht-ern sie wieder mit den Inn-T inern getaufcht hatten, da —«' « ,.E-inen Auaenblick!« fiel der Korn-— missär ein. »Sie haben wir den Rim mern aeiauschti Wie soll ich das ver Ieheni« »Na, die Stube, in der die Frau Daumert ermordet worden ist, war doch eigentlich das Schlaizirniner des Fräulein-L und ursprünalicb hatte sie bestimm, daß ihre Tante unten im Erdgeschoß schlafen sollte. Aber nach , dein sie den Streit aebabi hattet-, hieß es mit einem Male, die Frau Bau merk lönnte weaen ihrer Nerven das Bellen der Hunde und das Rauschen der Bäume nicht vertraaen und sie sollte deshalb in den serften Stock hinauf, wo man es weniger hören lann.« »Hatten Sie den Eindruck, daß die Anregung zu diesem Dmenertausch von der Frau Baumert ausgegangen seit« »Das weiß ich nicht. Jedenfalls war es das Fräulein das mir Mit theilung davon machtes« »Ist-ten Sie also in Ihrer Erzäh inng fort. Welcher Art waren die Beobachtungen die Sie weiter an dem Abend gemacht haben?« «Da ist nicht viel zu erzählen Die Hrau Baumert schien sehr leidend und ich bot ihr meinen Beistand an. Ibet das Fräulein schickte mich fort nnd iii dann selber bis zum späten Abend bei ihr geblieben.« Haben Sie die Frau, nachdem Eiulein hunold Sie fortgeschiclt it noch einmal gesehen?« m»Mir alj Leiche am nächsten Mor qsie Möglichkeit wäre danach nicht . Wirt-losem daß sie nicht erst in der - sondern febon in den Abend Its-den ihren Tod aefunben hättes« DDariilsek kann ieh nichts sagenf deia, was Sie in der Nacht sp W Sie glauben wahrge ask-I- z- me- die Naniwa Ritternachi noch ein III ist verließ. und Sie M Meisters mLauschss « " hete. Hiersein Wsie aIchjeILsosaI W sue WF ·· mach »Sie-u »Ich-UND s scharses Gehöh und ich war vollstän ’ dig munter.« : «hörten Sie auch. nach welcher Richtung sich Fräulein Hunold wand te. nachdem sie ihr Zimmer verlassen hatte? Ging sie vielleicht in das obere Stockwerk hinausl« »Das weiß ich nicht« Jch sage nur« was ich vor meinem Gewissen verant worten kann.« »Sie haben sriiher erklärt. daß Sie sich iiher Ihre Wahrnehmung gewun dert hätten. Es erschien Jhnen als etwas Ungewöhnliches, daß Fräulein hunold noch zu so später Stunde aus war und irn Hause umherging.« «J-a. Seitdem das kleine Fräulein tedt ist. hat sie es niemals gethan.« mhegten Sie leine Vermuthung hinsichtlich der Absichten, die sie damit verfolgen könnte?« »Ich dachte. daß sie vielleicht noch einmal nach ihrer kranken Tante sehen wollte.« .Rvch eine Frage, Frau Lorenz: können Sie sich erinnern, was site ein Kleid Fräulein hunold an jenem Tage getragen hat? Jst es vielleicht ein seidenes gewesen Y« Die Wirthschasterin schüttelte den Kopf. »Sie wird doch nicht hier im Hause mit seidenen Kleidern herum lausen. Ich habe es siir eine Gouver nante schon immer sonderbar genug gesunden, daß sie seidene Unterröete angeg. die man schon von weitem tauschen und raicheln hören konnte. Anderswo hätte eine Erzieherin sich das schwerlich herausnehmen dürfen.«. Der Kriminalkvmmissär aab nicht zuerkennen. wie dedeutsam ihre letzte Mittheilnng ihrn erschien. und als wäre dieser Gegenstand siir ihn nun mehr adaethan, tam er wieder auf dies geheimnisvolle Weinliste zu sprechen.« Die haushiilterin wiederholte ihm bezüglich des Telegramms, was er1 lchon von dem Kvniul gehört hatte.z Nach dem Ausaadeorte der Densij hatte sie nicht gesehen, weil ihr jeder« Gedanke an eine Fälichuna fern ge legen, und es wäre in der AntiindiJ aung ja nichts Aufiiilliaes gewesenl da der Konsul sich öfter aus den ver schiedensten Gegenden größere und kleinere Weinauantitäten verschrieb. ,Die Kiste ist dann gebracht wor den« und sie soll nach der Aussage des Portiers ein beträchtlichesGewichtj gehabt haan s »Die Leute hatten offenbar tiichtig daran zu tragen.'· « »Die Thiir zu dan Vor7e11er war jederzeit unverschlossen? Oder bit man vielleicht nur in jenen Tagen per absäurnt, sie zuzusoerren?« »Nein, sie blieb immer ossen Da man nur aus dem Innern des hauies in den Vorteller aelanaen lonnte, weshalb hätten wir sie auch verschlie fzen sollen?« Der Beamte war schon in- Berti ff die Vernehmung zu beenden a sibm eine plötzliche Eingebung zu tosrmen schien. »We» die Absicht des- Kon sulö, sich mit Fräulein Hunold zu vermählen, außer Ihnen auch anderen Personen helannt?« »Das kann ich nicht wissen aoet ich qlaube taum, daß er il jemand davon qesorochen hat Es ikllie doch vorläufig noch ein Geheimnis blei den-« »Da Sie wie ich höre schon seit längerer Zeit hier ixn Hause leben sind Ihnen die Familietiverhiiltnisse des Herrn Brüninq einigermaßen be konnt Wissen Sie, ob er nahere Vet wandte hatte, die ihn im Fall seines Todes beerht haben würden?« Der Zweck der-Frage war derhxiks hälterin offenbar nicht recht verstand Iich, denn mit oerrounderter Miene schüttelte sie den Kopf.»91ußer seinem IStiefhruder, dem Herrn Ollendorf, s und seinem Sohne hatte er meines Wissens keine Verwandte. Daß der herr hermann sich Rechnung aus eine fette Erbschaft gemacht hat will ich( schon glauben. Vielleicht war er ge rade deshalb so außer sich, als et von dein Fräulein hören mußte, daß sein Onkel sie heirathen wolle-« »Ah das ist ja wieder etwas ganz Neues. Es gab also doch noch je mand, der von der geplanten Wieder verheirathuna des Konsuls wußte. Und dieser eine war der Sohn seines Stieshruderik Sie sagen daß er außer sich gewesen sei, als er ei er suht. hat er denn mit Jshnen daräber seid-scheut« rau Lorenz hiistelte verlegen. Un q cheinlich war es ihr recht faial, das sie sich die unvorsichtige Authe runs hatte entschlüme Lassen »Nein das usaerade nicht« sagte siez end. »Aber an dein Tage var der breise des Deren Konstel- hsrte i zufällt-g ein paar site au- etner nterha IFdie er in der Stube sehen dein ää zmnrer nett dein staut-in füdta brauchen dartun Wi- denk en. besie- IM liebe Ich iulisttt ist Mi- a M WIZMZCMUUÆAM in dieat Wem II- es ,.I ais Laus ga- CHIR Mk, »Und-Sie geie tat-ask . MADE EINIGng J« »Das lann ich i t nicht Mr. weiß blos noch, da er sich H ungliicklich stellte und dern Fest-iet die heitigften Vorwürfe Inn-disk .Vorwiirfe? — Weil sie sich mit dem Konsul».verlobt hatte? — Jo.wie lam er denn dem-Z Er heute hast« dvch nicht die mindeste Berechtigung Die Hsnjhälterin guckte rnii den Schick-h »Das sind GefchschtM Mk denen ich nichts zu schaffen haben will. Was geht es mich an. ob hoc z "u lein vielleicht vorher eine Lie Haft mit ihm gehabt heil« «Wußte der Konsul um jene Unter tedungiW »Das glaube ich nicht« »Ist Ihnen von weiteren Zusam menliiniien des Hermann Qllendotf nnd des Fräulein Hunold etwas be kannt geworden?« »Nein. Er foizte fa. daß er gleich wieder noch Berlin geben wolle, und das Fräulein bat auch von ihm ver langt, daß er es thiitr. weil sie Ruhe vor ilrrn haben wollte.« »Den-üben ob die beiden sieh in Frieden oder in Unfrieden getrennt haben, permis en Sie mir Näheres s »Im rar- olos, rote oer Herr sue-n dari durch den Garten davanitiirzte, Hand da iab er nicht gerade auz wie einer, der in Frieden Abschied genom l men hat« ? »Nun, es ist gut« Frau Lorenz,« liagte der Kriniinallamrnissiir. »Ich zbabe iiir den Augenblick weitere Fra gen nicht an Sie zu richten. Aber ich möchte Sie bitten, über den analt unserer Unterredung varderband Stillschweigen zu bewahren. Auch Sie baden sicherlich ein Interesse daran, die Vorgänge deren Schauplas dieses dank gewesen ifi, bald und vollstän dig aufgeklärt zu ieben. Jbre Dis tretion wird dazu vielleicht sehr we sentlich beitragen tönnen.« Die Frau begab sitt in ibre Küche zuriich Der Kammissiir aber suchte den sonst-l in seinem Arbeitszitniner auf. um auch an ibn noch einige Fra -gen zu richten. die sich indessen vorerst lediglich aui die räthielkiaite Kiste be zogen. »Es ist tautn daran zu zwei ieln,« sagte er, »daß die Kiste dazu gedient bat, eine der an dem Einbruch ketbeiliaten Personen in das Haue eintuschtnuagelm und wenn es auch auffällig ist« daß der verbaitete Her terich bei seinem scheinbar ia auirlchs tiaen Geitändniß dieses Umstandes mit teinrr Silbe Ermäbnuna aetlian bat, is lassen sich iiir dies Preis-wei gen schon Ertliirnngen finden, und ich dente, daß die heutige Entdeckung uns dazu vrebelien soll. endlich auch seinen Theilnebmern auf die Spur zu kommen. Eine große Kiste läßt sich nicht so unauffällig aufgeben wie etwa ein Brief« den maner den ersten be sten Kasten wirft.« »Und die Blutspuren im Keller?« fragte Brünin . «Sind sie nicht ein Beweis, daß die Flecke auf dem Kissen von einein anderen als von herniann Ollendprs betrübten müssen's Denn daß er nicht in der Kiste war, iit doch ganz sicher. Seine Angabe, er sei erst am späten Abend biet einaeteossen, hat sich is nach Inm- Feitfuausgm als richtig erwiesen;« »Allerdinas. Aber er könnte sich recht wohl in den Keller begeben lia ben um ein von dem Kistenreisenden mitgebrachtes Tiebswertzeug oder et was dergleichen zu bolen Jedeniallg müssen wir die Aussakien Herterichs jetzt mit doppeltem Mißtrauen an sehen. Das Wabescheinlichste bleibt doch immer noch eine Ermordung der Frau Baumert durch idn oder durch einen seiner Soießgesellen denn die Geschichte von der aebeiknniszvollen weiblichenErscheinung wird doch wohl :uch Ihnen. Herr KonsuL recht mar: chenbast vortomnien?« »Diese Geschichte ist allerdings stiei ner festen Ueberzeuguna nach eine Gr iindung. In jener Nacht befanden sich außer der ermordeten FrauB:u meet nur drei weibliche Personen un ter dem Dache meines Hauses Von ihnen tBnnte nach der Beschreibung die der Einbrecher gegeben bat, von vornherein weder die Oaushäkterin Lorenr noch das Dienstmädchen Linai in Betracht kommen. Es würde sich somit nur um Fräulein Hunold dies ehemalige Erzieberin meines Töchter chens handeln tönnen Bis sum ae strigen Abend bielt ich es siir nicht ganz unmöglich« daß diese Dame sich in der Tbat während der Nacht noch einmal an die Tbiir des Zimmer ibrer Tante begeben haben könnte jegt aber kann ich Ihnen aus das bestimm teste versichern daß es nicht der Fall Igewesen ist. Ich habe Fräulein hu nold selbst darum befragt, und ibrer entschiedenen Verneinung gegenüber ist es überflüssig- die Möglichkeit weiter zu erörtern·« »Die Dame ist also nunmehr so weit hergestellt, um iiber ibeeWa nebmungen Auetunit geben zu t n neni« »Da-über vermag Ihnen nur der Ath Ausschluß w gebenEis Sie bedarf jedenfalls noch der ärtißte Scho nung, und eine pol ei kche oder rich terlicheketnebtnwg nachmeineni Dasiirbalten runso eber ans einen spä teren Zeitpunkt verschoben werden, ale ich schon egt erklären kann, daß siånsnstiin von irgend wel nicht erwarten diirsen. Fräulein l«.cmusd bat ibre Tante in rsbi Schlummer verlassen und irrte-usw« begeben uin dort no einen seief zu reiben Gerte-W Mit tetnschiw istn siedu n durch sieb bsite MW eier-en, noch einml ans den sang binauszutreten Da sise aber nichts Beunruhigendes fah oder hörte, iti fie in ibr Schlaizinirner zurückgekehrt und zur Bube gegangen. Etwas anderes wird tie auch Ihnen oder bern Unter iuchungsrichter nicht sagen tönnen.« «Nun, eine baldige Vernehmung der Dame wird sich vermutblich tauin um geben lassen. is— Gestatten Sie mir nur noch eine Frage, Herr Konfult Ich bat-e erft heute ganz zufällig er fahren, daß das Zinuner der Frau Baumert bi zu der verhängnisvollen Nacht das Schick-gemach Frei Fräulein Hunotd gewesen ist. Ließe sich da nicht am Ende die Möglichteit den ten, daß einer der Einbrecher von der Absicht geleitet wurde, diefer jungen Dame an das Leben zu geben« und daß die Frau Baumert gewissermaßen dar- vaer einer Perionenverwechs lung geworden tei?« Mit einer raschen Bewegung hatte der Zions-ist den Auf erhoen. »Sie geben da einein Gedanten Ausdruck, der sich auch mir bereits ausgedröngts hat« und den ich nur nicht aucfvrechens wollte, weil er rnir gar zu abenteuerH lich und unwabricheinlich vortarn.« Wer. in aller Welt. sollte ein Inter« esse an der Ermordung einer jungen! Dame gehabt haben, die viet zu ein gezogen lebte, um sich irgend ietnandes tödtliche Feindschaft Fugu-stehen« und deren vortreffliche Eigenschaften ibr überdies die Hochachtung und die Ver ehrung aller eingetragen haben, die sie tennen?« »Die Dame ist jung —- vielleicht auch schön. Könnte man da nicht an die Rache eines verschmähten oder ver abschiedeten Liedhabers denten?' »Das letztere ist nach Lage der Dinge ausgeschlossen, denn meines Wissens ist Fräulein hunold nicht in die Nothivendigleit versetzt morden. irgend jemandes Bewerdurigen zurück zuiveisen——sicherlich am allerweniissten die Bewerbungen eines Menschen aus In Kreisen der Eindrecher nnd Mör r.« Der sast gereizte Ton dieser Erwi deruna machte den Kommissar noch vorsichtiger in seinen weiteren Fragen. ,.Da ich nicht das Vergnügen dahe« dieDsame persönlich zu kennen, tann es selbstverständlich auch nicht meine Absicht sein« ihr mit derartigen Ver mzittkungem denen ich pflichtgemiisi rachaehen musi. irgendwie-zu nahe zu treten· Es scheint sich also nach Ihrer lsrlliirung zu eriibrigen, das-, ich nach etwaigen näheren Beziehungen zwi schen Fräulein Hunotd und Ihrem Reiten hermann Ollendari irage.« Der Ronsiil zauderte stirnrunzelnd, als siele es idm schwer. den Sinn der Frage zu begreifen. Dann aber, als ihm das Verständnis gekommen war iiel seine Antwort um so entschiedener ans. .Um diesen Ge enstand abru ihun, will ich Ihnen sagen. dasi zwi schen herniann Osendprs und der Erzieherin meines Töchterchens nie mals andere Beziehungen als die einer aherslächlichen Bekanntschaft bestan den haben. Der junge Mann ver tehrte sriiher häufig in meinem hause, und es tannte nicht ausblei ben, daß er dabei auch dem Fräulein Hunold begegnet ist. Sie hat ihn mit der Freundlichteit und Rücksicht behandelt, die sie ihrn als meinem Verwandten schuldi war, aber ich glaube nicht, daß e jemals anders, als in meinem Beiseite mit ihm ge sprochen hat. Es lann also ebenfa inenig von einer Freundschaft wie vom Ge entheil die Rede sein.« Der omrnissör schien mit der er haltenen Auslunst entstammen zu srieden, denn er hatte leine weitere grage und empsahl sich mit deni wie rhalten Ausdruck seiner Zuversicht, daß man den Adsender der geheim nißvoclen Kiste, die er natürlich siir polizeilich beschlagnahmt ertliirte,sel)r bald ermittelt haben werde. 22. »Es ist« wie ich Ihnen sage, lieberj KonsuL sie will fort, und zwar amj liebsten schon heute oder morgen. Sie! erklärt, daß es ihr unmöglich sei, län- ? ger unter deni Druel der Erinnerung1 an das hier Geschehene zu leben. Es; war etwas beinahe Leidenschastlicheö in der Art, wie sie mich bat, Jhres Einwilliguna zu ihrer Ueberiiedlung in ein Sanatorium oder einen Kur ort zu erwirten.« Die Betrübnis, in die ihn die un erwartete Eröfsnung des Sanitäts » raths oersth hatte, stand Brüning deutlich auf dern Gesicht geschrieben. iSie saßen einander in dein von hel 1 lern Borniittagssonnenschein durch slutheten Arbeitizirnnrer des Konsuls gegenüber, und Gesenius gewahrte in dieser scharfen Beleuchtung zum ersten Male. wie start die feelischen Er säiitterungen dieser legten Wochen s neu Freund mitgenommen hatten. »Sie sind rnit ihrem Verlangen einverstanden» Doktor —- ich meine, vorn Standpunkt des Arztes aust« »Ich weih nicht recht. ob ich darauf rnit a oder nein antworten soll. Bis aus Schwäche, die sich noch immer fühlbar macht, ist sie ja eigentlich alt wieder-hergestellt an useben. Ader ge rade um dieser Ost-räche willen hätte ich ed allerdin e lieber Tese n, wenn sie noch eine le lie swäre, so sie ist. Eine sorg älttgere Pflege und partun als sie ihrthier zu therl wird, kann ja schwerlich irgendwo sinden.« « M Sie ihr das vorgesielit7« « habe ich’s gethan —- entt allem Rachdruet sogar. Aber so ver nünftig sie sich in allein anderen ge gei t dat, in diesem Punkte scheint sie n rnit reden lassen zu wolle-. Da bei r ger Ausioahl de- neuen l Zufrnrysaitei die Ersiilluna ihres E,Wnnsches iibrigens nicht geradezu als gefährlich bezeichnet werden tann, möchte ich Ihnen schon zum Rachgebrn rathen. ESie scheint sich hier wirklich sebr unaläetlich zu fühlen. nnd unter solchen Umständen lann ibr ein er zwang-net Verbleiben in der That rnebr schaden als die Anstrengung einer leinen Reisef· »O einem Zwana iann selbstver ständlich teine Rede sein. Wohin sollte sie Ihrer Meinung nach gebracht wer dens« »Sie bat mir einen Karort in Thi rinaen genannt. der ibr besonders lieb und vertraut sei, weil sie schon ein mal ein paar Sommerwochen da zu gebracht habe. Ich selbst lenne die dortigen Verhältnisse nicht. aber ich ; bade Gelegenheit mich bei einetn inei ner dissigen Kollegen dariiber zu in iornriren, nnd ich habe Fräulein Hu nold versprochen, es ungesäumt zu thun, sobald ich mich Ihrer Einwil liguna Versichert datte.« .Meine Einwilliaung spielt dabei eine sehr untergeordnete Rolle. Es ist selbstverständlich daß ich ’edern Wunsche meiner Verlobten williahre,’ den Sie als Arzt gntbeisren tönnenn Das einzige. woran ich bestehen müsste. ist eine Bütgfchait dafür, daß es ihr an nichts fehlt. und daß in jeder Hinsicht aus das beste sör sie gesorgt ift « Würde es da nicht atn einiachiien sein, lieber Freund wenn Sie sichs entschliissen die junae Dame irr be- ! gleiten und in eiaener Person iiir ibre anaernessene Unterbringung Sorge zu traaen?« i Auf dein Gesicht des Konluls ersf schien ein Ausdruck leichter Verlegen-? heit. »Sie vergessen. Dottor. daßf mein Verlöbnis mit Fräulein shunoldl nfoch nicht öffenttich hetannt gemacht( i t.« . »Was aber hindert Sie, es belannt1 zu machen? -—- Die iunge Dame hatl mich ja nicht mit ihrem Vertrauen? beehrt, aber ich tann mich des Ein-J drucks nicht erwehren. dafz ihre tiefel Niedergeschlagenheit noch durch ande res bedingt ist« als nur durch die Trauer um ihre ermordeteVermandteJ Vielleicht finden Sie das richtige» Mittel. sie ganz gesund zu machen, eher als ich-« - J Eilig wie immer, stand er bei den! tetzten Worten schon in der Thur, und er lächelte ein wenig. ale Brit-ring» ihm mit besonderer Wärme die Juni Abschied dar-gebotene Hand schüttelte.f »Ich danie Ihnen, Sieber Dritt-itsl i— Sie werden sich also nach den Ver-l hältnissen des betreffenden siurorteej ertundigen —- nicht wahr?« s »Jawohl! Und ich verordne auch» Ihnen bei der Gelegenheit unter allen? Umständen einen Erholungsausentsi halt von mindestens vier Wochen-» Denn ich sehe auch ohne Untersuchuna,i dafz Sie ihn brauchen können. —Gu:i ten Morgens« ! Margarethe saß in einein Leim-I ftuhl am Fenster, als Brünina ihr Zimmer betrat. Sie hatte die Pflege-— rin hinausgeschiat, aber trotz ihres Alleinseins wehrte sie ihm durch einenl bittenden Blick, als er tich über siei herabneigen wollte, um sie zu tiissenJ Brüning verstand das stumme Fle hen ihrer Augen und begniigte sich, ihre blafse Hand an feine Lippen zu führen. Seine erste Frage galt ihrem Befinden, und tie versicherte mit dem Versuch eines Lächelns, dasi sie iich eigentlich schon wieder vollständig ge sund fühle und ed sast als eine Be schämung empfinde, noch immer wie eine Kranke behandelt zu werden. « .Jst es um dieser Beschömung wil len. daß Du Dich aus meinem Hause fortsehnst?« fragte Brüning. der sich einen Stuhl neben ihren Lehniefsel gerückt hatte. . Da nahmen ihre Züge sofort einen Ausdruck ängstlicher Spannung an, und ihre Au en suchten in seinem Ge sicht sit-leert »Der Sanitatjrath bat Dir also davon gesprochen? Und Du bist einverstandeni Wenn Dir mich-—ioenn Du es gut mit mir meinst, wirft Du mir meine Bitte nicht ahfchlageni« aNein, gewiß nicht, Liebste! Ob wohl es mir eigentlich nieh gethan hat, zu hören, da Du Dich hier gar so unglücklich fii lsi.« · »Kannft Du mir deshalb zürnen« Gerhardi —- Wenn Du mußtest,»ivie fchrecklich meine fchlaflosen Nachte find, wie entfekt ich bei jedem kleinen TGeriiusch zusammenfahre, »und ivie furchtbare Vorstellungen mich bis in meine Träume verfolgen! Jch muß J ern wieder lernen. Herrschaft iiber meine Nerven zu gewinnen. ehe ich Eian anderen mehr sein tann alt eine a .« »Wie magst Du so sprechen, Du. deren Anblick mir allein noch Wärme und Sonnenschein bedeutet in der grauen Triihinl dieser traurige-s Tage! Ich könnte mir vielleicht das Allerschlimmste vorstellen; nur nicht mebr ein Leben ohne Dich.« Die Deutung. die iie feinen Worten gab. verursachte ihr offenbar ein hei tigee Erschrecknis ·D-n möchtest mich jalio lieber nicht inrtlassenf Du biit kaetommem um mich durch Zureden— )anderen Sinnes zu macheni« - Er glaubte sie zu beruhiaen, indem Her ihr wiederholte, mit weichem Auf strage er den Sanitiitsrath entlassen, und er wähnte ihr eine Freude zu be reiten. als er hinzukiigtc »Von der Art der Auskunft die er erhält, wird et dann abhängen, ob ich Dich in jenen Thüringer Kur-et oder in einen anderen geleite.« Aber seine Erwartung batte ihn betrogen, denn es war nichts als leb hafte Beitiirzung, was aus ihrer Er wideruna klang. »Du — mich? — Aber das tann doch nicht Dein Ernst fein, Gerbardt —- Du weißt io ut nåie ich. daß daran nicht zu den en i .« »Warum nicht? Sind wir nicht freie’und unabhängige Menschen« die niemand als das eigene Gewissen zum Richter iider ihre handlungsweiieam zurufen brauchen?« »Nein —- ei darf nicht sein! Wie könnten wir ietzt an uns denken und an unier Glück. wo um unseretwillen ein anderer ichuldloc im entieklichiten Ungliia kchniachtet!« Daß ihre Gedanken immer und immer wieder zu Hermann Ollendors zurückkehrtem daß die Sorge um ihn sie offenbar sast ausschließlich be schijstigtr. verursachte dem Konsu! eitle Empfindung veinlichsten Unbeha -(ens. Es war nicht gerade Liset sucht, was da so schmerelich durch seine Seele guckte. viel eher das unbe stimmte Gefühl. daß es in Margare rhee Herzen noch etwas ihm bisher vsrrbvraen Gebliebenes gebe -s-- etwas, das sie aeglaubt hatte. ihm verheim licken zu müssen. weil ihr Vertrauen tu ibm doch noch lein bedingungs: loses und imbelchrönttee war. Ihr Interesse mußte noch eine andere llr-— sache haben, als die der rein mensch lichen Theilnahme sitr einen Mann, der nur sliichtia ihren Lebensweza ar» lrru3t. Tie unverständlichen binden tunarn Herrnanns aui sein Verspre chen. das er von ihr erhiltem und das sie ihm ieiner Meinuna nach aebro eben, mußten sich aus ein Geheimnis beziehem in das er nach dem Willen der beiden nicht halte eingeweiht wer den sollen. »Du sprichst von hermanni" sagte er. ehrlich bemüht, ihr seine Ver iiimmuna zu verbergen. »Sei ver sichert, dass auch mich der Gedanke an ihn nicht verläßt. Aber nicht- wir sind es, Margarethe, die iiber sein Schicksal bestimmen, Hund nicht uns trisst der Vorwurs, dies Schicksal über ihn herautbeschworen zu haben.« tFortsetzung solgi.) Alle, die in der Zahl 18 ein Un glückbomen wittern, sollten sich unbe dingt davor hüten, einen Quarter zu desi en. Jn ihm ist die Ungliielözahl 13 ebensach vertiirvert. Der Quarter hat 13 Sterne, 18 Buchstaben besinden sich aus dein Bande, das der Adler im Schnabel hält, 13 Federn hat der Ad ler in jedem seiner Flügel, 13 Linien befinden sich aus dem Sichlde, 13 hori zontale Stiche sind daraus, 13 Pseu soihen und 13 Buchstaben im Namen. Were möchte noch einen Quarter ha ben « O O O Wenn ein Mann nur die hölste von »dem glaubt, was man ihm erzählt, Iwird er sehr gut dabei fahren, salls er Hdie richtige hälste erwischt hat. ; i o ei · i Eitr das dem Geriichie nach bevor ste nde Duell· zwischen Boni Castel lane und dem Prinzen von Sagen dürften wohl Sicherheit« - Rasierzeuge als geeignete Massen zu empfehlen sein. f i e i s Nur mit der eigenen Familie be gatickt Dich ein eng-I Zusammentr ; selbst siir die sten Freunde ist eine kleine Entfernung gut. - — III-ede Sin »Das ist nun schon die veit te Köchin, die du geküßt hast« Et: .So gehn mit deinem ewigen Dienstbotenwechseb« «