Der-inter- Gerichte-Jene —- «-« Jetegeriateink III-einem Lokalk im Norden der » ssjrn vier Personen an einem « Sie schienen alle demSchnaps Adler in reichlicher Weise zu : s mzu haben besonders der Mihnen ein Mann mit er m Bellt-an Unter seiner ge , f Jacke leuchtete das Rath einer - kutscherweste hervor. Er M M Miibe zu geben, der lauten W erregten Unterhaltung zu folgen M von zwei seiner Tischgenossen - in Handwerkertleidung, ge wurde. Der Vierte am Tische ebenfalls aufmerksam zu aber ;H seinem Gesicht lag Hohn unvaei I- Cr war ein Pole und sprach nur Melhast deutsch. «Ick sage Dir, Kamerad, bei Jorze Ist et doch am schlimmsten! Wer det sitjemaeht hat« der braucht weiter W mitgemacht zu haben. Wie vie Gut-flossen fliegen die Jranaten un Mpschneller uf uns nieder, Je Uhrkugeln achteten wir jar nich mehr. II iet un mein Hauptmann immer Mit mang. Ja seh ihn noch, wie zu so mit-R ausjestreckten Arm un sei , JM Dejen us die Franzosen zeijte und s M weiter nisckxt sagte als: »Drus Hindert Nu zeijt, det Jhr Berliner Mk c- itat eine augenonanche Unme ebt Der Redner trank seinen Urian-, dann schüttelte er sich, viel leicht vom Schnauz, vielleicht von der Erinnerung an das Gräleiche, was n erlebt, vielleicht aus beiden Ursa ,che«a. Der Droschtentutschet sah sich Iside und schwerfällig um und stieß dann im tiefsten Baß die Worte ber str: «Jawobl, als der Tod aus den iFaun-deren zitterte, wir waren auch da .»« «Js sich der Hauptmann denn nicht itodtkschofsen?« fragte der Pole. .Dummer Polack, was fragte er da steh? Neun Schuß hat er zujleich je kriegt, davon drei durch den Kaufl« »An laß mir aber mal erzählen, sie et in de Schlacht bei Lehmann - MAY hub der Vierte au. Er wur de aber jäh durch den Polen unterbro Qu, der auf den Tisch schlug und Griest »Was? Lehmann? Js sich - alles Schwindel, is ja alles gelogen! ich auch dummer Polack, habe dich Schule gelernt, heißt sich «Le · Musik« un nich »Lehmann«. Ja sich M gelogen!« « Die andern drei sahen ihn überrascht f su. Die bisherige Harmonie schien ei M Riß zu bekommen. Von den bei Æ «.Iriegitameraden« fielen recht un "Mndliche Worte. Der eine drohte sogar mit einer Backpseise, daß der Golaet in keinen Sarg mebr hinein passen sollte. Die Wogen beruhiziten sich aber wieder und der Untat-ro chense nahm den Faden feiner Erzäh lung wieder auf. . »Ja, wat iet sagen wollte, ict habe ,iu’n Ieldzua ooch dolle Sachen strit jernsacht un wenn man sich det nach Jahren so iberlejt, sollte man det kaum for mechlich halten« s— »Als-« der Tod aus den Kanonen zitterte, Dir sind auch dabei gewesen!« — : »Halt Deine Volkstiiche, Willenu un h- rnir nich immer mang die Rede. : Du bist ieberhaupt teen Soldat jewe ien oder hast bloß bei die reitende JebirjssMarine jeftanden Also. wat iet sagen wollte, bei Lehmann —- ick rede deitsch un brauch nich französisch oder polnisch zu reden, objleich ick kann-bei Lehmanns waren wir mal aeneZeit lang etlich in’t· Jedrängr. Vier wo is den vFinger baue, standen Iir Brandenburjer, hier un hier stan den Franzosen, lauter Jarde, denn sie wußten det se Berliner vor sich bat « ten, und hier standen französsiche Ar iillerie, beinah so dichte bei, det wir in die Kanonenliiufe rinkieten konn ten.'« »Als der Tod ans den« »Willem laß der sind, störe uns nick11·« . Der Kamerad holte feine Brille hervor und betrachtete den Schlacht plan, den oer Crzäbler mit Hilfe Eies iibergossenen Zchnapsei und feines Zeigefingers auf den Tisch gezeichnet, mit tritifchem Blick. »Der tönnte ftimmen,« meinte er dann, »aber standen biet nicht I·kr!os nnd Zuaven?« »Ja, da tannste Recht haben. Also, da rief doch unser Hauptwanm ,,Kinder,« rief er, »weil: Ihr Cich ergeben?" —— »g; wv.« sag ten wie alle »nich in die Hand! Denn lieber dot!« -- »Das habe ich von Euch erwartet, denn mir nacht« Un tm wir mitten durch die -. Unza fen durch un wenn odeb viele int Jrai beißen mußten, die ibrijen ta uen doch durch. Un ick riß im Vor beiieben noch eenen Franzosen die Stande-Ue aus de Hand, wofdr ick cis-Lilith det eiserne Kreiz kriegen socie, aber een anderer bat et je Meth Je sich Alles aelogener A Mindew meint der Pole. Riese war der erste Erzähler wieder ;- RIG. Bucke- wenn ick dran noch , M vor Paris waren det web " . al harte Dage Jck lebte ja II n III-wann von des ick W et men paar rie M Nikel steh ick nf Votpoften bei Sind Kälte, all er bei mir J es lmi und fyt »Juien »,- f i- TenndeS Herr WI-« Ug- - «- n · Sie II M Mittel Festes-ist bei stchk " fis dem Ue Geduld. T «« sprang von- Ti d M M- schrie M n handsemgun en: EIN! sem ich l auch nur dummer Polack, doch nichtp. dornrnt Borbibn gesagt, daß Haupt mann drei Schuß in Kopf gekriegt nnd nun vor Paris? Alles Schwin de1!" Der Droichtentutscher, der et was einaenictt war, bob den Kopf in die höbe und deklamirte mit Grabes stitnine: - Der Tod stebt auf. Verläßt sein Grab, Beeaießt seine Tbränen Und stirbt wieder ab. Anders die beiden ,.Krieger«. lSie wollten sich die Beleibianngen von dem »du-unten Polacken« nicht gefal len lassen. sondern steten akeichzeitig tapfer über ibn her und bearbeiteten ibn rnit den Fäusten, bis der Wirth die Kämpfenden trennte. Der Pole batte sich tapfer gewebrt, seine Geg ner bluteten beide aus Nase und Mund. Die Geschichte erielt noch ein tleines Nachfoiel nor dein Schöffengerichtr. welches die beiden »Krieastameraben« wegen gemeinschaftlicer Körperba lesuna zu je 20Mart Geldstrafe ber urtbeilte. Bei ibrer Vernehmung tarn zur Sprache, daß teiner von ihnen Soldat gewesen war. Dis INUIO seid «Geld an und für sich bringt uns ternen Anten. Wir können es nicht essen. nicht trinken. uns nicht damit kleiden. —- Du könntest alle Ta schen voll davon haben und müßteitl doch verhungern. verduriten und er frieren. —- wenn nirgends Nahrung, Getränt und Kleider zu bekommen waren. Geld iit nicht das größte Gut in der Wett. Nicht einmal das zweit beftr. Und doch ist es ein großes Gut fiir den« der es weise Gebraucht. »Für Geld kann man alles ba ben!« beißt e-. Aber das ist nicht wahr. Wohl tann man Essen dafür tausen, aber teinen Appetit; Medizin. aber nicht Gesundheit: weiche Betten, —- Jber keinen Schlaf; Unterricht, aber teinen Verstand Man tann elegante Kleider kaufen, aber keine Schönheit: Pracht und Glanz, aber nicht site mütblichteit; Bergaiigungen, doch keine wahre Freude; Kameraden kann man iitr Geld haben, aber keine Freundschaft Diener, jedoch nicht Treue; Rnbi Tage, doch teinen Frieden. Die ale aller Dinge kann man tausen. doch der Kern ist nicht fiir Gold feil. Die Issj vie- seidene-. Aus Koln wird geschrieben: Ein Seitenftück zur Geschichte des Hanni rnannes von Köpenick wird hier viel besprochen und belacht. Während iui dern Polizeitotnmissatiat die Wach mannfchaft fchlief, leate ein dag Wachtzirnmer betretender Arbeiter ei ne Schuymannsuniform an und in fpizirte die febr delebte Severinftraße, »bis ihn ein Bolizeiwachtmeifter er wifchte und in die Haft abfübten ließ. Unmittelbar darauf betrat ein Kri: minalbeamter ein Hvtel in ver Inla tnonaaffe und wollte eine Zimmer vurchfuchuna vornehmen um auf Grund eines haftbefehlei die Ver haftung eines angeblich im Hotel be findlichen Flüchtlinge zu vollftreeten Der Wirth mußmaßte, daß et es auch hier mit einernPieudofchukmcnn zu thun habe, fchlvß den Beamten tuezerhand ein und erftattete die Hin-« zeige bei der Polizeidirettiom die schleuning durch einen Wachtxneifter und einen Schutniann feftftellen ließ, daß es fich um einen tvirtlichen Kri rninalbearnten handle, der in Aus übung feiner Pflicht eine Durchm chung der Räumlichkeiten vollziehen wollte. Nun hat der Schutzmann Strafantraa gegen den Hotelier we gen Beleidigung und Freiheit«-rau bung gestellt, während sich der Pseu dofchutzmann wegen Diebstahls dem: nächst vor Gericht zu verantworten haben wird. Ein Inkrafttreten Das ,,Live Wire Maaazine« er zählt in seiner Märinummer eine heitere Geschichte von Lord Lansdxslr. dem englischen Freunde Kaiser Wil helm-L Als der Lord sich einst im Kreise guter Freunde befand, gab er interessante Geschichtchen von seinen Reisen und seinen Jaaderlebnissen wieder. Unter anderem berichtete er, wie er einst in einen völlig unfrei-ser ten Wald hineingetommen sei, in dem er die Ueberrester versteinerte Thiere vorfand· Unter den Herren, welche die Tasclrunde bildeten, befand sich auch ein reicher Jndusttisller aus Texas-, dem man schon seit einigen Minuten den Wunsch aus den Augen lesen tonrtr. den Lord zu übertrum psen. Kaum hatte dieser seine Er zählung beendet, als der Industrielle dazwischenries: .Das ist noch gar nichts, Mylnrdz ich bin einmal in meiner Heimath in einen Wald gekommen, der war so versieinert, das- sogar versteinerte Vögel über den säumen herumflo gen.« »Na, na,« ries der Lord lachend »das verbietet doch schon das Geset det Schwere.« Und der biedere Maan aus Texas erwiderte, ohne sich auch nur einen Moment aus der Fassung bringen zu »Aber reinste-each meine herren die Soche ist doch ganz einfach: das M Ins-were war eben anch Wk Die Hamburger Fischseaa. Slizze von H. Ellen be r a Gam Lukas Ei t sie gekannt, nnd wie ge tanntl nd das war Karl Schulte. der Gründer des Theaters aus St. Pauli. das noch seinen Namen siibrt Jn der »Familie Eggers« bat er ihr km Denttnal gesehn das den stein bürgerlichen Lotalpatrivten geradezu begeistert. Wie er selbst LotteMende und Ottilie Eckermann die Hauptge: sialten dieser Posse mit nie wieder er reichter Urwiicbsigleii und drastischer Komil lreirten, so leben sie noch seht in der traditionellen Darstellung Dem Habittte des Ernst Druckers Theaters schliiat das Herz hörbar, wenn er sie siebt, seine Don, die runde, dralle, resolute Frau, die des gemeinsamen Ebebetta Unterlage ins Psandbans träat, um für den Erlös —- in die Masterade zu gehen. mach dern der Gatte, der arbeitslose. ewig mit seinen Aussichten renvrnntirende Iedie bereits aus demselben Grunde das Oberbett versest hats —- die den sauberen Patron von Hatbstavler, als er die Flucht durchs Fenster nahm« glücklich erwischte, weil er just in ihre Fischlörbe sprang, und endlich sich da mit den reichen Hausherrn zum Tant verpflichten und das Glück ibrer Fa milie aründete. In wenigen Jahr zehnten ist die brave Hamburger Fischsran bald dreiviertel Tausend rncl über die Bretter gegangen — und noch ikdkkzeit, wenn der sogenannte kleine Mann diese feine zielt-in sieht, packt und rührt ee ihn. Denn was sich in der Familie der Fischfrau vor ihm abspielt, iit ein Stückchen echten Le ben-, desj- Lebene, das auch er lebt. Ein Armeleuteschickial mit viel Schat ten und wenia Sonne. So lebt das ärmliche Völkchen das auf Säulen wohnt, bei dem der Biiinkungsbeanite täglicher Gast ist« dass aber iiber alle Müh« und Soraen nicht den Humor verliert und mit einer Philosophie a la Johann des muntern Eeiiensieders zu nützen weiß, wag der jeweiiige Augenblick an Freuden beut. Wie Karl Schnltze und feine Toris Eggers die Hamburger Fiicksirau ges geschrien leibt und lebt sie in Wirklich teit. Das autrniithiae, breite, rothe· Gesicht unter dein alockenfiirmiaen Hut in einen dicken Wollsbatol gebiillt. um die Schulter die aestrickte Man tille. den Rock geschützt, von aedrum gener Figur so wandert sie durch die Straßen (eine Martthalle bat sich in Hamburg nimmer einbiiraern wol-s ten), sitzt auf den Märkten an ihrenii Stand in dem hoben vriecheniibnli:. then Stuhl, thronend inmitten ihrer» Schollen. Kabeliaus, Heringe und( Sprotten Sie ist Tvp km SWBMEI leben der alten Hanieitadt ebenso guts und mehr noch wie das ichmucke Ham burgerDiensimädchen, die bunteVieri länderin. Sie erfreuen ftch alle einer ansehn lichen Qorpulenz, die Hamburger Fisch-trauen Oder ist-es die Fülle der Kleiduna, die ihnen eine so drille Taille verleiht, wie sie ein Weiblein aus einer Nürnberger Spielzeug schachtel besiytZ Freilich, wer allen Launen und Tücken der Witteruna irn Freien, an zugian Straßenecken nnd windburchieaten Pliihen trotzen will, der rnuß sich schon verordnen Sie ist leine iunonische Erschei nunax alles eher als dac. Und wenn es einem Spaßvogel einiiele, eine Schönheitsloaturrenz zu veranstaltet-i rach der Sitte der Pariser »Das-us des hattes«, die alljährlich die häbs scheite unter ihnen zur Königin wäh len-dürfte dabei eben nicht viel lseraustoinnierrÄ Das Zerwitterte sie sicht« m das Hm Uno sorge rqre zeru nen geschrieben, die ausgearbeitete Hand, die vertlarnrnt von Wind und Wetter zwischen der Waare hantirt oder das wenige Wechselgeld zusam mentramt... die aeben beredtesZeua niß, welch mühseliaen Lebenswea solch ein Weib wandert. Jn aller herraottsiriibe. wenn der junge Morgen arau und arijmlich in den Straßen liegt, die Gaslaternen iroitig durch die taite Nacht schim mern und vie Leuchten die Brodtrii ger die Häuser entlana buschen, bei ainnt schon ibre Tagesarbeit Mit einem alten Handtarren, einem abge. dankten Kinderwaqem over zu mekres ren auf einem leichten Feder-vagen trösielnd zwischen den leeren Korb-en lsockend, giebt sie nach dem benach harten Altona, das im Fischhsnoel noch den Vorrana vor der größeren Schwesterftadt besitzt. Hier, wo täg lich zahlreiche Fiichdarnpfer aus der Nordtee die frische Waare an Den Markt führen, besorgt sie ihren Ein kauf. In ber großen Fifchauktio219« balle befindet sich unter denen, die der Versteigerung beiwohnen, den Eis-en ibörnern und Vertretern größerer Fischgeschiifte, Mauern, Karrenhaxids lern und müßig uxnberlungeinben Fifchrnarttstöwen auch unsere tleine dicke harnburger Fitchirau. Stunden lana muß sie biet ausharrem bis die Auttian vorüber und man ibr in der Verlaufs-halte daj Erstandene aus liefert. Dort tauft sie auch irn Klei nen ein, um sich mit einem bescheide nen Gespinnst zu begnügen, wenn ihre Betriebsmittel gar zu gering sind. Zu Wagen oder zu Fuß gebt ej-· dann wieder zurück in bie große NAT barftadt, und wenn der Beginn der Geschäftslean den Strom der Pas ianten durch die Straßen führt« steht sie bereits in ihrer Fertaufssiellr. .Qat toullt Se bei-den« Madam? —M, schöne, grote; Kobeliaui,j fette site Weis« F Das sagt sie mit einer gewissen Monotonie jeden-, der an ihren Kör den stehen bleibt. Mit midern Aus druck, denn die meisten Kundinnem die mit dem Einholekorh am Arm ihren Bedarf decken. müs sen ihre Groschen zu Rathe zie hen. Sie prüfen mit kritischer Miene, und wenn sie lange gepriift ha hen —— gehen sie weiter, zum nächsten Kartenhöndler, in die Iisrhgeschäftr. Der Kartenhandel nährt eher feinen Mann. Allmählieh wird er die Fisch frau ganz von derStraße verdrängen, in deren modernes Bild sie ohnehin taum mehr hineinpassen will. Freilich geht auch sie vereinzelt mit ihrer schweren Tracht durch die Straße und sehmettert ihren langgedehnten Ruf in den nehligen Hamburger Morgen hinein; meistens bevorzugt sie aber ei nen festen Standort. Sie hat nur eine kleine Kundschast: Die Anwohner der Straßenziige, in deren Nähe sie ihre Verkaufsftelle hat« kaufen bei ihr, dazu ein paar» Arbeiter stauen. auch vielleicht wohl einmal ein Vorübergehenden Nachdem sie ihren Krani aufgebaut, gilt die erste Sorge der Feuerkiekr. Wenn dieser kleine blaueWölkchen ent weichen, und die rathe Kohle durch die Luftlöcher lugt, ist es ihr allemal eine Freude. Und dann ihr Strickstrunrdf Masche an Masche fügen die harten hände emsig während des langen Ta ges. Und dann geht eine Haupt: und Staatsaktion vor sich: Die große dick hauchiae braune Kanne. die sie schon wiederholt mit liebevollen Blicken ge ftreist, wird ihres Inhaltes entleeet. Sie enthält das Lebenselexir der Hamburger Fischfrau, einen Götter trank... KasseeS —- -— —-—Mit einer gewissen Feierlichteit seht sie das Ge fäß vor sich hin, schenkt ein. schenkt nochmals ein... die Kanne scheint bodenlos. Wie der heiße Trank das Blut kreisen läßt! Er treibt eine woh lige Wärme durch den Körper, er weckt die Lebensgeisten Das resig nirte »Wat wullt Se bei-beri, Ma dam« tlingt lebhaften zuversichtlicher. Die Zichorienbriihe löst das Zungen band, öffnet der Rede Schleusen. Be: merkungen wechseln zwischen den Frauen, Wihworte und drastische Scherze. Die darf man in einer honet ten Gesellschaft freilich nicht vorbrin gen. Tagessragen gibt es keine, die von ihnen nicht auch erörtert würden. Eine gewisse Gutmüthigkeit ist ihnen eigen; aber wehe, wenn etwas- ihren Unmuih reizt. Dann . . . . das ist ein Kapitel, von dem ich schweigen will. Bis in die ersten Nachmittagsstun den bleibt sie bei ihrem Stand, ab stvechselnd ihre Aufmerksamkeit ther lend zwischen dem Verkauf, dem «,Strickstrumvf und der Kassekannr. »Dann wird ausgepackt. und das Ge schäft ruht bis duni nächsten Tag. Hernach aber beginnt die goldene Iit sfiir die hamburger Fischfrau. er JAbend findet sie als ständige Besuche srin auf dem Olymp einei- Vorstadt stheaterh das Mattlero Erbe ungetre Hten hat, wenn dort heiter auch nicht jinehr mit faulen Eiern und Aepfeln ;geworfen wird. Von dern befrackten 1«Ober" mit einer großen Tasse des lgeliebten Kaffeee ver-sorgt, der ihr den srugalen Abendirnbiß würzt, läßt sie die wohlbetannten Gestalten eines Pievenreinters, Tedje Eggers, einer hanne Mite, oder die Exvrej-Drama tisirung eines sensationellen Heinri naifallees an sich vorüberziehen Jn ihr steckt ein Stück althambur gischer Eigenart, das größte vielleicht noch, und kaum ein anderer siir das Volksleben der Hansestadt charakte ristischer Thp kann ein gleiches Jn teresse beanspruchen. dusesristthe parasitisertc-. Gesammelt von Paula Kalde: to e h. Unter den vielen hausinschristern die an alten Häusern zu finden sind, zeigt sich neben Zitaten aus der Bibel und sonstigen frommen Sprüchen oft auch ein gesunder Humor, wie ihn nur das Voll selber hervorbringen kann. hier einige Beispiele: Bei einem Gastwirth in Schwaden liest man über der Hausthür: »Hier ist das Haus zur Sonnen, Wer lein Geld hat, gebt zum Bron nen.'« Ein Zunstgenofse in Tirol äußert sich in folgender Weise: »Ich heiß’ Andreas Rendl, Hab« gar a guat’s Weindl Und hab’ a guat’s Bier, Ob d’ einer gehst zu mir." Ebenfalls über einem Wirthshanj -— und zwar in Laus bei Jnnsbruck —- lieft man: »Gebt ’"S decht a bißl einer Zum Anton Neuner." Sen Anhängern der Mäßigteitsbe toegung dürfte ein Spruch besondere Freude machen, der an dein Giebel eines Bauernhauses in Osnabriick’ schen angebracht ist. Er beist ,,Erbant obn’ Bier und Branteweim Soll dieses hau- ein Zeugnis sein, Daß Mauermann und Zimmermann Auch ohne Branntwein bauen tann.« Voll derben Spottes klagt ein Sei le: über der Tdiir seiner Wohnstätte: »Die kleinen Diebe hängt man anf, Die großen läßt man laufen, Mk dies nicht der Weltenlauh Reif ich mehr Sträuc« vertaufen·« Zu steil-ach in Titel steht unter ei — nem Bild, das einen umgekehrtenj Stiefel zeigt, folnendej Ver-lein: . »Die Welt ist fest fo aufgeklärt, l Drum ifi der Stiefel umgetehrt, ? Wenn die Welt anders wird, Kommt der beah auf die Erd.« Recht diplomatifch driiett fich ein hausbefiser in Schwabing aus: .Es wünsch« uns einer was er will: Gott gebe ihm zweimal fo viel.« sicherer-sen ; Der als febr geizig betannteKam--j l meraerichtsratn Berg in Potsdam !(geft. l787l litt eines Tages beftigl Zn Zabnfchmerzen Er fandte zuml Jzahnarzt Weizen der als noch große-l z rer Knaufer betannt war: derfelbe bej l freite ihn bald von dem lästigen Stögi ) renfried. Nun dachte der Gedeilte da » riiber nach. wie er den Arzt ablolinen( Hönnez Geld wollte er ihm auf teinen4 Fall geben. Endlich tam er aufdenl criginellen Einfall, zwölf leereramsI )paanerflafchen, deren tätitetten theorej Marien anzeiatem mit Wasser zu Nil-l len, dieselben wieder fo zu verschlie-! r . als ab sie nie geöffnet gewesen» waren. und dem Doktor zu fchentenLY Er taltulirte nämlich, dafz diefer in? feinem Geiz weder den vermeintlichenl Wein felbft trinken, noch feinen Freunden vorfenen werde. und der Wein jedenfalls iilter als fein Besitzer werden würde. Und er hatte richtig; gerechnet Nach ein paar Jahren ftarb Weder, nnd die Erben fanden in den fömmtlicks unverfelirten Izwölf Fla-« ffchen Waffen welches noch dazu faul geworden war. l I W -- Cisträsltsee Vettel. Jn Neuberg bei Afcb lBöbmeni ift, diefer Tage ein alter Bettler Namen-; Adam Wilfer gestorben, der in der! Umgebung von Franzensbad und1 Bad Elfter unter dem Spitznarnenl »Go« betannt war. Wie eintriiglich1 feine Bettelei gewefen ift, gebt ausj dem Nachlasse Wilfers beruorx dennE er hinterließ einen Baugrund, Wald-» grundftiirte und ein Spartassenbuchf Iiiber 9000 Kronen. Liudtis set-. - Tantet »Du teinist doch nocb eine Tasse Rassen Feinchen?« Beinchen tdet dei seiner Tante ium Aassee geladen): »Ich dats nicht, Ma ma hat es mir verboten!« Taute: »So? Was hat dknn Maine aesogt?« Frischenr «Mama sagte, Du darfst bei der Tante nicht so viel issen und nie-ten, wie sie bei uns-« tee inne-nisten Pinsel. hausstauz »Warum heult denn der Azokl so?'· Dienstmädchen: »Ach. nnä’ Feine, dek ist dem Anstteichet in den Farb lops aesallen. und jetzt streicht der Den Fnßboden mit ihm.« III-es. Sommeesrischleein tzum Baum: »Ich habe siik heut-e Nachmittag meine sämmtlichen Freundinnen send Be kannten, die biet sind, zu mit gela-: den« aber haben Sie nicht einen ans deren Raum. meine Wohnung ist doch zu tlein7« Bauen »O ja, dö Scheun' könn ten’s haben, dö ist jeyt ganz leek.« Glisliceo zusammenteesiem Wodnunasvekmietiietim «Jch mache Sie daraus aufmerksam, daß ich im Geldpnntte seht energisch bin. Ihr Vorgänger blieb mit drei Monate die Miethe schuldig, und als er auch da noch nicht zahlen kannte, habe ich ihn einfach binausgewotsen.« Miethet: »Macht nichts. llntet die sen Bedingungen nehme ich die Woh nuna auch!« j defsndeeev sen-seiten. Frau Hader kommt auf die- Ppiizei. mn ichtuchzend zu erzählen, das ihr Mann feit drei Tagen verfchwunden ift. Sie vermuthet, daß er verunglückt is. Ein Beamter notirt das Signa ieaeent des Versinken-sei der Ru brik «BefondereKenn-eichen« fchinchzt Frau Hader-: »diese-ei durfchtig«. Eint-Oft »Sie kommen aus der Rathe-sitz ung? Jst die Vorlage, betreffend Ge haltcaufbesserung des Stadtiaffirs durchgegangen?« »Das allerdin s nicht —- ader in zwischen der Kafsieer felbft!« Nessiniiehes Sinnes-. Arzt: »Was! Fünf leere Flatschen seit geftern?! Und ich sagte Ihnen, Sie dürften den Wein nur in medizi niichsen Mengen zu fich nehmen!« »Herr Doktor-, mein Neffe ift Me: Willen und Sie follten mai fehen. was der Für Mrngen zu fich nirnth Gste ils-drehe Farmen »M, mein Junge! Was thuft du da oden im Apfelbaum?« Junge: »Können Sie denn nicht sehen? Einer von Ihren Art-fein kvar vorn Baum gefallen, und ich dinde ihn wieder festk« Feine Familie. »Wie. qeftern dift Du bei den Ei tern Deiner Braut eingefiihtt worden und gleich den naneen Tag daqebiie. ben?" »Ich konnte ja nicht weg; der Vater hatte meine Gummifchuhe aqu Vu renn angezogen, die Jungens waren mit meinem Regenichirm fort und der Mutter hatte im fünf Mark geliehen, die iitz erft Abends wiedergeiriegt habes« ——.. . Schloss. »Der Kutscher Müller fahrt immer so schnell, Vase ren Fadraeisten ganz schwarz vor den Augen wird!« »Das thut er absichtlich, ineil er bei Nacht die doppelte Tare iserlanaen tann.'« Range-. Schuster tin seiner Werkstatt mit einem Kunden sprechennsr »Ich binsa autmiitlsia; aber meine Frau baut, daß die Stücke slieaen!" Lehrjunge tdazioiichenrnsends: »Im-at Meisterstücke!'· lftn Neutchenseeuni. Reife: »So« Lntelchen. jetzt ist mein Staatseramen gemacht, wir werde ich mich als Arzt niederlassenl« Onteh »Na also, dann huldiae sortan dem Prinzip: leben und Leben lassen!« set-eiserne Wunsch. Photograph: »War- iiir ein Bild wünschen die anädiae Frau. soll es sein Bruststiid oder ein Kniestiiet wer » den?« ) »Ach, den Lops hatte ich aerne auch mit draus!« Besteht-up Wirth »in einern Gaste, ver schon drei Stunden rei einem Glase Bier listi: «Heernse 'mal, mei Gutestu, wenn Se verleicht gedacht harrt, das ( hier was 'ne Trinkerlieilanstalt, da bam Se sich aeteischt. Das is Sie nämlich ii Restaurana!« Vuhnst. Dichter ever einem Bettler ein paar Stiefel schentt, selbstbewußt): »Die Stiefel sind zwar schon etwas zerrilsf sen, aber aus dem Grunde werthvo « weil sie ein berühmter Dichter getra aen hatt« Bettler: »So; die hat-en Sie also auch alt artauit?« L—. Beut-eisum —.-Ld Baron satg verschulden zu einer alten, aber reichen Gebäu-: »Ich liebe Sie über alles, Inein Feäulein!« Erinn: »Ach bitte, Baron, wollen Sie das nicht in mein Grammophon hineinsptechenL Meine Freundinnen glauben es mit sonst nichts«