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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 29, 1908)
II DaS Hundertfrankenftück. ? ( Jenas Its s. Orts. -IGOGOOMMMMPVT , (13. FartfetzungJ " »Nun sagen Sie mir einmal. ab See es auf Grund Ihrer Kenntniß der eben aufgezählten Persönlichkeiten IT denkbar halten würden. daß eine Hm ihnen die Frau Baumert umaei W haben lönnteP ; - hetmann Ollenbors schüttelte ohne ,,Yesinnen den Kaps. »Nein, das halte , ich fiir ganz unbentbar. Am Ende Ente doch nur der Partier Hacker in Macht und ich bin sicher, daß der kann leinetKatze ein Haar liiimmen - würde« »Ich dachte auch nicht fa sehr an ihn. als an eine der weiblichen Pet ionery die Sie rnir da aufgezählt heben. Etwa an die Haushalterin oder an das Dienstmädchen« » »Ich kenne sie beide nicht so aenau,; daßich mich unbedingt fiir sie verbür gen könnte, aber wenn ich eine Mei-,l Anna äußern foll, so ist es die, basi . ße es nicht gethan haben können· Was-H für eine Veranlassung sollten sie denn aneb dazu gehabt haben Z« Der Untersuchungs-richtet überhörte geflissentlich die letzte Frage. »Und; , die Erziehecin Hinwle Jst Ihrs Ueberzeugung in Bezug aui sie eine ebenso fest gegründete?« Bei der Aufmerksamkeit, mit der er. den Gefangenen fixirte, lonnteeg dem! Jagesteller nicht entgehen, daß seine angen plötzlich eine lebhaftereFiir: bung angenommen hatten. »Es kommt mir beinahe lächerlich M. baß ich auf eine solche Fraae itberbaupt antworten foll. Fräulein» Dnnald ist eine vornehme. feinaebil dete Dame und —aber ich weiß witt lich nicht, weshalb ich sie hier aeaen eine la unsinnige Vetmuthung ver-. theibigen follte.« Z »Sie sind, wie es scheint, mit vers Dame ziemlich genau belannt?« « Auf der Stirn des Gefragten er fehien wieder eine tratzige Falte. »Ist meine Bekanntschaft mit ihr sich etwas mit dieser Sache zu schaf fen. Herr Untersuchungjrichter?« »Ich sehe jedenfalls reinen vernünf tigen Stund, weshalb Sie mir die ««Mprt verweigern follten.'· »Nun gut, ich kenne Fräulein Hu IIQ wie nran eben jemand kennt, Iir dem man im hause eines Ber - sandten sonnt-sooft zusammengetraf ja M Also ziemlich oderflachnai, wenn ich Jhre Worte richtig deute. — Un ter solchen Umständen sind Sie doch aber kaum in der Lage, sich in so ent schiedener Weise fiir den Charakter der Dame zu verdürgen.« »Es steht in Jhrem Belieben, Herr Unkersuchungsrichter, ob Sie meinen Ueußerungen einen Werth beimessen wollen oder nicht. Jedenfalls werde ich über Dinge, die nicht mich allein. sondern auch unbetheiligie Personen angehen, nicht weiter Rede stehen, und ich verlange nochmals meine Entlas sung aus der Untersuchungshast.« »Sie können jederzeit ein dahin fielendes Gesuch zu Protokoll geden. Es ist die Staatsanwaltschaft, die darüber zu bestimmen hat. —- Jch fiir meine Person glaube allerdings. daß Sie sich noch werden in Geduldj fassen müssen. Wir haben einen ge siiindigen Dieb, aber noch keinen ge Mindigen Mörder. Vielleicht denken Sie recht angeleaentlich darüber »Er ; ob Sie uns nicht doch dazu verhelfen ksnneiy ihn zu finden.« 20. Soweit sie sich auf den Versteck der gestohlenen Münzen bezogen, hatten sich die Angaben des Monteurs Her terich als wahrheitsgemäß erwiesen. Man hatte ihn unter sicherer Be deckung auf den von ihm bezeichneten Bauplatz geführt und er hatte ohne Zögern die Stelle angegeben, wo man nach der vergrabenen Beute suchen müsse. Jn vier schweren Lederbeuteln var sie nach kurzem Bemühen zu Tage gefördert worden, und Herterich wie derholte auf das heftimmteste die Er klärung, daß man damit den gan zen aus der Van entführten Schatz zurückerhalten habe. Auch diefe Versicherung erwies sich im wesentlichen als richtig. Jn lan r, mühevoller Arbeit tonnte der onful an der Hand feines Kataloges feststellen, daß keines der ihm so fehr ans Vers gewachsenen werthvollen Stöcke fehle, abgesehen von den beiden römischen Deuarery deren man schon Wer durch die Vermittlung des Urttiquitsteshiindlers habhaft gewor den tut. M hatte er eine dahingehende seist-us abgegeben, als ihm eine Was sam, die ihn nöthigte, W esse Einschränk- zu ma ches. site Messe vermi e ich doch sof, er. »Ein Stück, das sich II W M das, wie ich he D wels. ach nicht von den Die -ps· W worden ist. Es ist k- IS Intensität-, das ich, weil - - steh eisen besonderen Werth W«tu dem Geheimner FIFVIIIVIIIWIIIOIIM stichteras überzeugte er sich durch noch «.·nalige, genaue Vergleichung daß die IMiinze in der That nicht vorhanden .war, und nun wurde in seinem Bei ksein der Untersuchungsgesangene Her sterich oorgesiihrt. um Austunst zu sgeben ; »Die Sammlung ist dollzöhlig bis aus ein Oundettsrankenstück". sagte ihm Lenzrnann. »Da-Felde ist also oerrnuthlich von Ihnen oder don ei nem Jhrer Genossen oerausgadt wor den« . Der Montwr schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht. Wir hatten uns» das Wort gegeben, die Sache erst dann zu theilen, wenn es nicht ge länge. den herrn Koniul zum Miet laus zu veranlassen. Bloo weil wir ungefähr wissen wollten« was die Din ger werth wären, um danach unsere Forderung zu bemessen, behielten wir zwei Münzen zurück, die wir eineins Händler zum Kauf anzubieten beab sichtigten. Ob eine davon das Hun dertsrantenstiick gewesen ist, tann ich nicht sagen, denn ich verstehe mich nicht aus solche Sachen. Können Sie mir nicht ungefähr beschreiben. wie es ausgesehen hat?" »Die Münze zeigte den Kopf Na ooleons I·«, sagte der KonsuL »und sie war an und für sich durchaus leine numisrnatische Mertwiirdig teit, obgleich die meisten seht im Verkehr befindlichen Stücke aus der Zeit der Repudlil oder des dritten Napoleon stammen. Aber sie war mir iede werth als Erinnerung-zei chen an einen lieben Freund. aus dessen-Nachlaß ich sie erhalten hatte. Jch lann auch noch ein besonderes Kennzeichen geden. Mein Freund hatte sie als Ossizier während der Belagerung von Sedan, am Tage vor der Kapitulatiom eingewechselt, und sein Bursche, ein Graveur, hatte aus recht tunstoolle Art das Datum jenes dentwiirdigen Tages unter halls des Naooleontoofes eingesta chen. Um sie an der Uhrtette tragen zu können, hatte mein Freund die Mäuse mit einein kleinen Hentel versehen lassen, der soäter abgebro chenist . Die Lötstellen aber waren anr Rande noch deutlich zu erken nen.« Herierich ließ sich auch noch die" ungefäbre Größe de- vermißten Stückes bezeichnen, dann vers-Ente er abermals auf das befrimrntefie. sie der Sammlung entnommen zu haben. »Die beiden Münzen. bie wir zurückbebielten. waren sicherlich schon febr alt, denn es ließ sich kaum noch erkennen. daß sie rund gewesen waren. Soweit ich mich erinnere« batten sie auf der einen Seite einen Kopf und auf der anderen ein paar Pferde. Was daran stand, konnten wir nicht lesen, und gerade deshalb meinten wir« es müßte wohl ganz was Besonderes sein« Es waren ohne Zweifel die beiden Goldenare, von denen er sprach. Auf die Frage des Untersuchungsrichters," ob nicht vielleicht einer feiner Genos sen sich das hundertiranienftiia obne Vorwissen der anderen angeeignet ba ben könnte, erklärte er mit einen-Mach druck, der nicht ganz frei war von ei nem gewissen unbeabfichtigten Humor »Nein, Herr Untersuchungsrichter, da für lege ich meine Hand ins Feuer. Meine Freunde sind ehrliche Leute.« »Sie wollen uns die Namen die ser ,ebrlichen Leute’ noch immer nicht nennen-· »Ich kann nichr«. beharrte der Montem· »Wir haben ei aus Wort und Handschlag versprochen, daß lei ner den anderen verrathen würde, und ich will, wenn ich wieder aus dem Ka sten komme, meinen Freunden frei ins I Gesicht sehen lönnen." s Nach seiner bisherigen Erfahrungs von der Fruchtlosigleit weiteren Izu-« redens überzeugt, ließ Lenzrnann den Gefangenen wieder abiiihrm ! Als sich die Thiir hinter ihm ge schlossen hatte, sagte der Konsul: ) ) »Wenn man dern Manne unter an deren Verhältnissen begegnete, wür de man ihn sicherlich siir alles an dere eher als für einen Verbrecher halten. Alles, was er sagt, trägt so ganz das Gepräge schlichter Aus richtigleit, um nicht zu sagen Treu herzigleit, daß man ihm ohne wei teres Glauben schenken möchte.« Der Untersuchungjrichter stimmte ihrn zu. »Es iiillt rnir in der That schwer, ihm eine besondere Verschlo genheit zuzuirauen, umsomehr, als ich seine Angaben ja zum großen Theil als richtig erwiesen haben. Wenn es sich nur um den Diebstahl handelte, wäre ja auch alles voll kommen klar, aber der Mann weiß au, daß eine viel schwerere An iiber seinem hauste schwebte, nnd ei ist deshalb sehr leicht mög lich, das er sich mit kluger Bere - Fang diese sqanzehaBiederleitsiätorgx sur-Macht t, um - sit den ihril der Mittelpunkt-ig bit M ist ist-e Busch-Mc ev "mschsssks» pas ek mit dem Mem nichts zu thun habe· Jch fürchte, wir werden noch eine schwere Arbeit haben, unt dariider zu doller Klarheit zu gelangen« »Und dermann Ollendorsi Sie können sich trod der Versicherung Herterichs nicht entschließen« ihn frei zu lassen?« »Ich bin in Uedereinstirnmung mit dem Staatsanwalt der Meinung. daß angesichts der belastenden Momente. die gegen Ostendors vorliegen. davon oorderlsand nicht die Rede sein kann. Herterich ist doch am Ende nichts we niger als ein tlassischer Zeuge, und seine Adleugnung eines Einverständ nisses mit Ollendors lann sehr wsohl ein Ausfluß derselben tamrradschasts slichen Gesinnung sein, die ihn abhält ;uns die Namen anderer Mitschuldiger zu nennen.« Der Konsul seufzte schwer. »Ich kann mich in dieser traurigen Sache nicht mehr zurechtsinden«, sagte er. »Aber ich will und mag die Hass nung noch nicht ausgeben, dasz wir alle dem« jungen Manne furchtbares Unrecht gethan haben. Je deutlicher ich mir ins Gedächtnis zurüaruse, was ich seit den Tagen seiner Kind heit von ihm gehört und gesehen, desto unmöglich« will eTe mir schei nen, daß er so ties gesunken sein sollte. Am Ende bleibt er doch der Sohn seines Vaters, des ehrenhaf testen und rechtschaffensten Man-es unter der Sonne, und wenn ich tei nen anderen Grund hätte, seine bal dige Rechtfertigung zu wünschen, so würde ich sie um meines unglückli chen Stiesdruders willen herbeisch nen." Der Untersuchungsrichter blatterre in seinen Alten. .Der Mann scheint sieh die Sache in der That sehr zu Herzen zu nehmen«, sagte er, »denn er hat sowohl an mich wie an den Staatsanwalt sehon wiederholt Briese gerichtet, aus denen eine so hochgradige Erregung und Verbitterung spricht, dafz mir einige Zweifel an der not malen Geistesoersassung des Absenders gekommen sind. Wenn Sie einen Einfluß aus ihn haben, Herr KonsuL so sollten Sie ihn in seinem eigenen Interesse veranlassen. auf derartige Korrespondenzen für die Folge zu ver zichten.'· »Ich lann einen derartigen Auf-« trag leider nicht übernehmen. denns unter allen Menschen wäre ich wahr- I scheinlich der lehte, von dem sieh Paul Qllendors unter den gegenwär tigen Umständen zu irgend etwaf be stimmen ließe. Jch bat-e wiederholt versucht, mich ihm zu nähern. aber ich habe die denlbar schrosskte Zurückwei sung ersahren.« s Am Abend dieses Tages erhieltI Gerhard Brüning von dem Juni-· tätsrath selbst die Erlaubniß, eines Viertelstunde bei Margarethe zu ber bringen. Ihre Kräfte schienen steh jekt in geradezu überraschender Wtise « zu heben, und Doktor Gesenius hatte l ihr auf ihr Andrängen gestatten müs sen, das Bett zu verlassen, wenn sie auch vorerst nur mit fremder hilse bis i zu dem Lehnstuhl gelangen tonnte. in " welchem sie nun, von Kissen gestützt und in Decken eingehiillt, den Konsul empfing. Sie waren diesmal nicht allein, denn der Sanitätsrath schien wert wiirdigerweise gar nicht auf den Ge- : danken zu kommen, daß seine Anwe senheit als störend empfunden würde. » Der Argwohn, dasz Margarethe selbst ihn gebeten haben lönnte zu bleiben. tam dem Konsul natürlich nicht für einen einzelnen Augenblick, aber er litt unter dem Zwange, den er um des Fremden willen seinen Empfindun gen auferlegen mußte. und zum er sten Male glaubte er dem alten Freun de einen Mangel an Tattgesiihl vor werfen zu müssen. l l l Die beiden herren bemühten sich, von undersänglichen Dingen zu re den; stir Margarethe aber schien es sent nur einen einzigen Gegenstand des Interesses zu haben. Jede-mal sobald man einer Antwort aus ibre Fragen auszuweichen suchte, traten die Zeichen der Erregung aus ihrem Gesicht so deutlich zu Tage, daß Ge senius den Konsul durch einen Wint bedeutete. ohne Widerstreben aus ihre Absichten einzugehen. Sie wollte genau über den Stand der Untersuchung unterrichtet wer den, und es schien sie vor allem zu »auiilen, daß man Hermann Ollen: dors trotz des Geständnisses des an ;deren noch immer im Gefängniß sesthielt. Daneben aber beschäftigte sie sich in ihren Gedanken fortwäh rend mit der Erzählung des gesittet vdigen Einbrechers don dem weibli chen Wesen, das er an der Thür des Moedzimmers gesehen haben wollte. »Er muß sich getäuscht haben, oder er hat wissentlich «gekogen«, sagte sie, »denn wenn Frau Lorenz oder Lina noch einmal hinausgegangen wären, würden sie es sicherlich nicht in Abrede stellen. Eine andere weibliche Person ist doch außer mir nicht im hause ge wesen. Man denkt doch nicht etwa, daß ich ei gewesen sein könntest« »Wenn man ei dächte«, meinte der Konsuh »so wtiede man kaum etwas Beseemdlichei darin sinden können· Dass eine besor te Nichte sich noch ein mal durch Lan an der Thitr ver Ievissern will, ob die erkrankte Tante in ruhigem Schlummer liegt, ist ge wiß nicht Aussiilliget.« »Aber es isi nicht der Fall gewesen —- ich tann es mit voller Bestimmt heit versicheru. denn ich erinnere mich an die Vorgänge jener Nacht so deut lich, wie wenn es die gestrige gewesen wäre.« Sie erzählte daraus den beiden Herren anssiihrlieh wie sie in der Ad sicht, einen Bries zu schreiben, bis Mit ternacht ausgehlieben sei, wie sie sich dann, durch das lehhaste Bellen der Hunde deunruhigt. aus den Gang hin ausbegeden habe und in ihr Zimmer zurückgekehrt ei. als sie nichts Aufsat ligeo wahrzunehmen vermochte. Sie wußte ganz bestimmt, dass sie nicht in das odere Stockwerk hinausgegangen war. Wer sie dort gesehen haben wollte. mußte die Unwahrheit sprechen oder das Opfer einer undegreislichen Täuschung geworden sein. Aus der Viertelstunde, die der Sa nitötgrath bewilligt hatte, war inzwi schen fast der doppelte Zeitraum ge worden, und Gesenius mahnte den Konsut nun in unzweideutigster Wei se, seinen Besuch zu beenden. So sauer es ihn auch ankam, mußte sich Brüning deine-schieden — Jn der Frühe des nächsten Tages, als er ieinen gewohnten Morgenspa ziergang durch den Garten machte, trat der Pförtner hacken ernst und respektvoll wie immer, aus ihn zu. »Der Herr Konsul wollen geneig test verzeihen. Es ist nur wegen der Frau Lorenz, wenn ich ergebenit bitte, wegen der Weintiste gütigst eine Ent scheidung tressen zu wollen« Verständnißios blickte Brüning aus. Jungen welcher Meinung Dauer »Der Herr Konul baben sie über all dem Ungemach natürlich bergei sen. Aber es ist nicht out, daß sie noch länger im Vorleller steht — einmal wegen des Weines.unv dann ouch wegen der Schienbeine der Frau Lvrenz. vie sie nach ihrer Versicherung schon wiederholentlich an dein unge siiaen Dinge gestoßen han« »Aber ich beareiie noch immer nicht« lieber Freund, rrovon Sie eigentlich reden. Wenn der Frau Lorenz im Vorteller irgend etwas im Wege klebt. io tann iie es doch weqröumen lassen, obne mich erit um Erlaubnis; zu ira gen.·' »Der Herr Koniul wollen ireund Ziel-it verzeihen — es iit nur, weil Zier Herr Koniul ausdrücklich teleqra dirs benen, daß vie Kiste irn Vorteller bleiben iollte.« »Ielegravbirt? —- Jchs —- Weaen einer Weit-liste? --— Das ist ein Irr tburn, dotiert Mir ist nie etwas der artiges in den Sinn artomrnen.« Der Pförtner schaute ratblos drein. Es ging ibnr geaen die Nahm einer io bestinrrnien Erllärung feines Dienstverrn - zu widersprechen. und doch wurmte es Ebn, vor dem Konsul dazusteben wie einer, der sinnlkies Zeug in ben Ton hineingesetzt-Inst »Allervings!« itotterte er. »Es ist sicherlich nichts als ein Mißverständ nis-. Aber wenn der Herr Aoniul vielleicht die Frau Lorenz selbst da rurn befragen niö ten. Sie tornnit eben aus dein Sau e.« So bedeutungslos ian die Ange legenheit auch erschien, ließ Brüning sich doch herbei, dem Wunlchehackers zu williabren. »Nun. qsrcru Lvrenz. was is» rnit der getnimnißvollen Weintiste?« fragte er. »Unser quter heiser hat Sie doch wobi mißverstan den, als er etwas von einem Tele grarnrn zu hören meinte. vas ich veg lkalb an Sie gerichtet haben ioll.« Inwiefern sollte er mich denn miß veritanden haben? Der Herr Kvniul werden sich doch wobl noch erinnern. Die Devesche tarn zwei oder drei ; Tage, bevor der Herr Konsul von der i Reise «uriieltebrten.« ; Eber ich versichere, daß von rnir lniemals ein derartiges Telegranrrn ausgegeben worden ist. War es denn mit meinem Namen unterzeichnet?« « ohl.« - «M et war an Sie gerichtete Die Wirtbschosterin bejahte auch Das. Der Konsul schüttelte den Kopi »Das ist merkwürdi ,'· sagte er. «Denn ich habe seit onaten über haupt teine Weinbestellung mein ge macht. Aber der Jrethum muß sich ja auitlären lassen. Zeigen Sie mir doch, bitte, die Kiste« Die drei begaben sich in den Vor teller, und hacker drehte die elettriiche Lampe an, die den vom Tageslicht lauen noch erreichten Gang beleuchtete Da stand die lange und uniörenliche Kiste noch genau lo, wie sie von den Leuten des Bahnspediteurs niederge sedt worden war. Sie trug aus dem Deckel die in großen Buchltaben von einer ersichtlich ziemlich ungelenten band gemalte Adresse des Konsuls, zwei ungeschickt dargestellte Weinens ser, die ohne Zweifel aus die »Kerl-rech lichteit des Inhalts hindeuten sollten, und daneben die sehr in die Augen sallende Mahnung: «Voesicht! Recht stürzen!« Der Name des Absendeks dagegen war auf der nach allen Rich tungen hin mit einem mehr als fin gerdieten Staub sorgsam verschnürten Kiste nicht zu entdecken. »Das ist mntwiirdig,« wiederholte Briining. »Deinen, daß das Ding auf meine Veranlassung geschickton den wäre, ist teine Rede. Haben Sie das Telegraennt aufgehoben, Frau Lorensk »Nein. G ist tnir schon bald nach dem Eintresien abhanden gekommen und ich halte mich nicht lange rnit - Suchen ansasebaltem weil doch weiter nichts Witgei darin stand« .Sv wird uni. wenn wir der Sache auf den Grund kommen wollen. nichts anderes iibrig bleiben, als die Kiste zu öffnen« Irr Pförtner entfernte sich eilig, um Zange und Hammer zu bolen. Der Konsul aber sabiirb in dem en gen· niederen Raume um. den er wohl ieit Jahren taum noch betreten hatte. Sein Blick blieb an einigen dnnllen Flecken haften, die sub scharf von der weißgetiinchten Kellerwand abbcben. Namentlich der eine von ibnen fesselte um der sonderbaren Form willen seine Aufmerksamkeit, und er trat heran. um ibn niiber zi- nnteriukben »Sei-ten Sie doch ber, Frau Lo renz!« sagte er. Jst das niebt wie der Abdruck einer blutigen Hands« Die Wirtbschaiterin machte eine ab webrende Gebärde. »Kommen Sie mir um Gotte-«- willen nicht mit sol chen Sachen, Herr Hans-als Ich bin von all dem Gräßlichen noch io nee viis, daß mir ickwn schlecht wird, wenn ieb blos non Blut höre.« Ohne sich weiter um iie zu tiim: mern· iubr Briinina in feiner lin tersucbnna iprt und ieine Vermu tbuna hinsichtlich dee Ursprungs der rätlkielbasten Fleae war ihm bald zur vollen Gewißheit geworden Stellenweiie war der Abdruck menschlicher Finger so deutlich zu erkennen. daß man nnr annehmen tcnnte, es babe sich jemand mit blu tiger Hand an der Mauer entlang aetastet. Eil-ach der mit Hammer, Range nnd Brecheiien zurückleit rende Hader stimmte der Ansicht des Konsnls iiber die Natur der Flecke sogleich aus voller Ueberzeuguna zu and erklärte zugleich, daß sie gewiß noch nicht dagewesen seien, als die Speditiondarbeiter die Kiste brach ten. Er babe sich damaik ia lange in dem Verteller aufgeht-Eiern daß er sie nach seiner Versicherung ge wiß bemerkt baben würde «Und hier an der Kiste iinv ja auch solche Bl;1tsvuren!« rief er plönlich. »Man tann die rotbe Farbe da noch bester ertennkn als an der Wand.« Man sollte noch unerrnschenoere Entdeckungen machen denn aZs der lisörtner jetzt zur-risi, um die Kiste behnsi bequenieren Oeiinens ein we nig von der Wand avzurijelen gab die eine Schmalwnnd dem Druck sei ner Finger nach und es bedurfte nur einer geringfügigen Krastancoendung, um sie vallend nach innen zu tlaprsen »Herr KoniuL das seht nicht mit rechten Dingen zul« ries er. sich zu der Oeffnung niederbeugend. »Diese Bösewichte haben Ihnen auch Ihren 1Wein gestohlen —— die Kiste ist ja eer.« Er hob sie ohne alle Mühe so weit empor, daß der Konsul sich von der Richtigkeit seiner Behauptung über-J zeuaen tonntr. Außer einer Art von Polster mit grobem Leineniiberzugej wtr nichts in der Kiite vorhanden. . »Als die Leute sie brachten« war siel fo schwer,ss daß ihrer zwei sie nurj mit Mühe die Kellertreppe hinun brachten. und jetzt tönnte ein Kind; sie forttragen« » Wohl eine Minute lang stand der Konsul schweigend. sür ihn unter lag es teinem ZweieL daß diese. Kiste niemalk zum Iransperk von Wein gedient hatte, und er glaubte; ihre wahre Bestimmung « erras’ then. Miit-ten Sie die Kiste jeytj nicht weiter an, Hacker«, sagte er.j »Wir» müssen die weiteren Feststel lungen der Polizei überlassen, die ich unverzüglich benachrichtigen wer de.'· 21. Der Kriminaltommiisär Leuthold selbst erschien sosort in der Villa Briinina, um das sonderbare Fund stiicl in Augenschein zu nehmen« Er zog aus dem Besunde ohne weiteres die nämlichen Schlüsse, zu denen eiqu der Konsu! bereits gelangt war, die Schlüsse nämlich, daß die ossenpar eigens zu diesem Zweck tonstruirte Kiste siir den Transport eines Men schen gedient habe, und da ein sehr inniger Zusammenhang zwi chen die fer Kistenfendnng nnd Wissens-s diebfiahl anzunehmen fei. such iiber die Natur der an ber Kellerwand wie an der Kiste felbft vorgefundenen lecke und darüber, daß fie durch die riihrung einer blutigen nd ent-· standen seien, b.efand fich erfah rrne Beamte nicht lange im unklaren. « e Wirthfchafterin war es, die das elegrarnrn mit der Anliinbi gung der Kistenfendung empfingt« fragte er. »Würden Sie mir ge statten, die Frau noch einmal nn ter vier Augen um Brrfchiedenes zu bringen«-« « Brüning ftellte ihm bereitwillig das nämliche Zimmer zur Verfü gung, in dem schon die früheren Vernehmunan der Hausbewohner stattgefunden hatten. und Frau Lo renz, die im Zorn über die. neue Be-— laftigung ihre allerverdrie lichfte Miene aufgefeht hatte, blieb mt dem Beamten allein. »Ehe wir uns des näheren auf diese Kistengefchichte einlassen, möch te ich eine andere Frage an Sie richten«. eröffnete der Kommissar das Gespräch. »Sie haben bei Jhs ier ersten-Vernehmung gewisser Beo bachtungen Erwähnung gethan, die fich auf die im Haufe lebende Er zieherim Fräulein Margarethe Hu nold. bezogen Ihre Ausfage hat da mals vielleicht nicht die Beachtung ge funden, die ihr gebührte. Darum Iwiire es mir Sieb. wenn Sie sie noch jeinmal wiederholen wollten« ! Frau Lorenz stellte sich höchlich ver ’ivundert, obgleich ein ganz eigenes Glitzern in ihren grauen Augen auf-: gliininte. »Was soll ich denn iiher fie geiagt haben-? Ich tann mich wirt lich nicht entsinnen. daß ich ihr irgend etwas nachgeredet hätte. Vielleicht, daß sie sich mir ihrer Tante gezanlt - hat? Das kommt doch fchließlich uns ter Verwandten immer vor, wenn sie sich auch noch io sehr lieben.« Der Kommissar veränderte seine unbefangene Miene nicht im minde sten» »Gewiß, Frau Lorenzl Aber m»erner Sache. wie sie uns hier be ichaftigt, haben auch die nebenftickp lichften Tinae iine Bedeutung Fräulein Huiiotd hat sich also mit Jhrer Tante qezanttZ Wann ge schah denn dass Und aus welcher Veranlassung?" »Es war dato nachdem die Frau Baumert angekommen war -— jeder-« falls noch vor Tisch. Aber über die Veranlassung tann ich Ihnen nichts verrathen, denn ich hörte nur ganz zu fällig noch die letzten Worte. als ich hineinging, um die Damen zum Ei sen zu rufen.'« Hatten Sie den Eindruck, daß es sich um einen heftigen Streit. uin ein ernstliches Zerwiirsniß handelte?« »Na. das Fräulein schien ja sehr aufgeregt. Sie schrie förmlich, daß sie nicht gedacht hätte, daß sie durch die Iante um ihr Lebensglück kom men würde. So oder ähnlich tlan es, was ich gehört habe. Wie i dann ins Zimmer trat, sahen sie beide sehr verstört aus. Die Frau Baumert ist ia auch den ganzen Nachmittag unwohl geblieben.« Hatte Fräulein hunold öfter Streitigleiten mit den Personen ih rer Umgebun s« »Das inö te ich nicht behaupten. Sie zeigte sich vielmehr immer von einer sehr sanften Seite. Dazu frei tich. um zu sagen, ob das ihre wirt liche Natur ist, tenne 'ich sie nicht ge nau amng ’ izortietzung folgt-) s---— ; Eines schickt sich nicht file alle: Du Twandelst in den Fußstapien eines an sderen und verlöusst Dich dennoch· - si- se Ehenials sagte man, die Liebe bringe die Vernunft uni; heutzutage revanchiert steh oie Vernunft und bringt die Liebe um. i os» · Jn New York beschweren sich die Aerzte eines Hospitals iiber die schlechte Kost. Was mögen da wohl die seinen Kranken zu essen bekom men Ein Tun-list Reisender (det, kaum im Flur eines Geschäftshauses angelangt, vom Mustnecht gleich wieder hinan-befördert wird): Nu, wie haißt, ein ganz gestande- Geschöftjptinzip, de Lait’ lassen qan wenigstens nicht erst ver «tködeln de Zeitl