disk HEXE-sei Ists-sen eanRochon. Auto tißtte nebeisinngvvnR Itiedheim. »Hei-r Lichten Sie sind nicht Ver kchsikh mit zu glauben. aber ich habe Bat Atmit zur Last geiegi wird, sie-g besassen! Ich will versuchen W Unschuld zu beweisen! Jch wet It Jst-RIGHT bei mir Feuer anaeiegt Julius-n damit meine Frau Hei le besteigen Leibe in den Flammen um kommt! . . . Das ist ja nichts weier Als mäßiges Gefchwätz. Wenn man nick« ganz plötzlich verrückt wied. thut man so etwas nicht« nachdem man 60 Jahre hindurch ein aniiändiqerMensch geweint ist! - Wenn ich vie Sevetinr. meine Frau, hätte ios fein wollen so wiitde ich es in erster Linie woh! geschickter anqe J fangen haben, um nicht zuqieich mein bischen Hab und Gut verbrennen zu lassen . . .Denn ich habe doch durchs den Brand meine sieben Sachen und alles eingebüßt und bin gegenwärtig I dachlos Nein, alles Schlechte. was die Leute « über mich reden, tommt nur dabei-, weil meine Frau und ich nicht zum be sten miteinander aus-gekommen sind. Das wußten alle. Ich fiir mein Theil habe nichts dazu gethan, um es unter die Leute Fu bringen Jm GegentheiL i ich bin immer der Ansicht gewesen, daß das die anderen nichts angeht« und daß jeder, mit Verlaub zu sagen. seine schmutzige Wäsche allein waschen soll! Aber die Severine ging ja im ganzens Dorf von Haus zu Haus und er ,iihlte s jedem, der es hören wollte was ich für j ein Mann sei! Wenn man sie reden; hörte, so hatte ich alle sieben Todsiiir ! den! Jch war faul . . . jeden Tag priisi « gelte er sie . . . ich trank . . . ich spielte(l . . . ich lies den Frauenzimmern nach; turz und gut: ich war der Aus wurs von einem Mann und sie das arme Opfer! Herr Nichter! Jn Wirklichkeit der hielt sich die S che ganz anders, und ich will Ihnen gleich sagen wie . . Also —- die Severine war doch schon zwei Jahre Wittwe als ich sie heira tete und die Fürsorge fiir ihre Kinder iibernahm Als holzschuharbeiter ver-: dient man in der Auvergne nicht viel; es war mir aber doch gelungen, so ungefähr um die vierzig herum einen Dothgroschen zurückzulegen ——- viel leicht 500 Franken —- gliietlicherwsssex » denn die Kinder von Seberine hattens einen guten Appetit ich tann Sie ; see-sichern, es gehörte ordentlich was« dazu um die satt zu machen. . ich das aber nicht um ihnen nach « lich noch einen Vorwurf daraus zu I mache-. Seh meine nur« daß meine Erspar nise die ich als Junggeselle gemacht, Hrdre Kinder draufgingeu . . . und fast sehr rasch. Jch habe dann chtig weiter geschafft; im Winter habe ich in meinem lleinen Laden rnit dem Schnihen und Formen, und das oft bis zwei Uhr Morgens gearbeitet! Jtn Sommer hatt ich bei dem Meu teibesiser Arbeit; Taa ein. Tag aus, das ganze Jahr hindurch habe ich mich getumrnelt . . . Für jemand, der arbeiten will, gibt’s ja immer was zu thun! Aber die Severine war darum doch nicht zufrieden. Nie, auch nicht ein einziges-mal, babe ich aus dem Gesicht dieses Weibes einen zufriedenen Aus druck gesehen! Jch glaube. wenn der liebe Gott in eigener Person Golds siiicke hätte aus sie regnen lassen, sie hats ihm noch nicht einmal »dante·' gesagt! . . . Manchen Abend bin ich so müde aus der Meierei zurückgewer men, daß ich kaum noch ein Glied riib ren. konnte. Nichtsdestoweniger mußt« ich noch Wasser vom Brunnen holen, holst backen, Wäsche aufhängen die Jst-se und die Teller in Ordnung bringen« den Schweinen den Haben siillen . . . und stets war ich zu lang sam . . . war von unglaublicher Unge schicklichteit . . . ein Dummtopi, der nur dazu da sei, um die Geduld der jenigen, die mit ibm zufammenleben müßten, aus die größ«e Probe zu stel len! Schimpfworte in Menge bekam ich zu hören . . . und nicht nur das-! nach Schlag-! Schläge . . . weißt »Gott, damit bat die Sevetine nicht gespart! Eine kleine Schwäche habe ich, Here Richter, eine ganz kleine Schwäche Ich spiele gern mal eine Partie Pi quet· Iiins, sechzrnal im Jahr . . . Denn sich mal die Gelegenheit findet, seit einem Bekannten zusammen einen Wut zu trinken . . . Na! siie jede W Partie habe ich mindestens das « ’ » an Ohrfeigen betannnen « s bei-tat war ei ein Gezante . . . . sk- kats nnd Schreien . . . ein wah , m Wesen-ekelt · - Die Leute itn Dort spötteltem »Ei , » du gar nicht Sanesen -. - . . . das ist nämlich mein zwei ;-- teilweisen-. svß beste ich Karl « . M TM sticht meine , , sen- is S- en heiss- nnd si« set-e Schuld Ist is- mcht Stoß " » stnieti nur so klein and - , Uns Die Sene -" ...tenddie,d.ieniie W-- i- siissssp -- » » III-sinke Ists-be schaffenheit an meiner Stelle sehen wolienk Ill- nun die Kinder erzogen und untergebracht waren, da dacht ich bei mir: jetzt oird’;·- besser werden das böse Weib w rd dich doch seit in Frie den arbeiten lassen. Eines schönen Morgens . . . im April war's. da sfällt die Seoerine plotzlich in meiner Werkstatt hinter meinem Rücken um’ I. . . was soll ich Jhnen sagen. herr Richter Liegt die Frau da und beide Beine sind gelähmt! Sie muß ist« Bett gebracht werden und kanns sich nicht mehr rühren . . . fiins Jabre sind das jetzt her! Die« fünf Jahre haben mir noch viel. viel mehr zu schaffen gemacht als die fünfzehn Jahre, die wir schon verheirathet waren! Die Seoerine stöhnte nnd jammerte von Morgens bis Abends. Un ausgeseht wollte sie etwas haben:" jede Minute muss ich von mei nem Arbeitstisch aufstehen. Und wenn ich mich dann über sie beugte, um ihr das oder jenes zurechtzulegen. tarnUz oft genug vor, daß fee mir tückisch ins Gesicht schlug. Satben und Pulver und Tropfen und Pflafier und was weiß ich noch alles, mußte ich herbei schaffen und wenn’s ihr beitam, den Arzt zweimal an einem Tag haben zu wollen, mußtv ich ihn holen. Bei der kleinsten Veranlassung schrie sie gleich wie eine Wahnsinnigr. Nachts war es ihr ein besonderes Vergnügen« mich in Anspruch zu nehmen. Und was sie mir siir Vorwürfe gemacht hat! Jch wäre an ihrer Krankheit schuld . ich thäte Gift in das Essen, was sie betäme . . . ich steckte mit dem Teufel im Bunde . . . ich hättszs darauf abge- » sehen, daß ich sie bald unter die Erde brächte. .und immer so weiter Jch i be alles ertragen, alles hinge nornmen. .aber solch Leben. wie ich geführt habe wünsch ich meinem ar» sien Feind nicht. Ja, ja. Herr Richter-. ich lornrne ietzt zur Sache. aber ich mußte das vor ausschicken, damit Sie mich verstehen. Also . . . seit vierzehn Tagen gings der Severine schlechtes-, sie ilagte iiber innere Schmerzen und ich mußte stän dig bei ihr sein . . . denn ihre leyte Stunde konnte jeden Augenblick loca men. Montag, so gegen Abend, als es anfing, zu dunkeln, sagt die Severine4 ganz unvermittelt: s .Kart, es geht mit mir zu Ende, ich s führ-s, — aber ich wiu nicht itekden.1 ohne dir noch einmal geflucht zu ha ben!" - Jeh habe gar nicht-Z darauf geant wortet. Mein Gewissen sprach mich von jeder Schuld frei. Gleich darauf hat die .Severine angefangen zu rö cheln; das hat wohl eine gute balbe Stunde gedauert. da hat sie sich auf richten wollen, so wie jemand, der teine Lust mehr belornmt . . . der Kon ist aber auf das Kissen zurück gesallen, sie hat geschnaubt, wie man ej thut, wenn man gähnt . . . ich babe ihr ohne Groll Mund und Augen ge schlossen, und dann bin ich zu meinem Nachbar Mafier gelaufen: »Mafier«, habe ich zu ihm gesagt, »meine Frau ist eben gestorben.« Und er hat geantwortet: «Wohl betornrns ihr.« Darauf hat er sich erboten. mit mir die Todtenwache zu hatten . . . urn dein Arzt und dein Dorfschulzen noch Nach richt zu geben« war’s schon zu spät . . . Und ich gestehe es, der Gedanke, die ganze Nacht allein bei der Todten sein zu müssen, war rnir wenig angenehm. Jch lehnte also Mafiers Vorschlag nicht ab. Wir gingen in meine Woh nung. Aus der Schwelle fragt Mafier inmi: »Weißt du auch ganz bestimmt, daß sie todt ist; denn sonst . . .« Aus der Frage. Herr Richter, tön nen Sie schon ermessen, wie sich alle vor der Severine gesijrchtet haben. Masier beugte sich denn auch erst iiber die Frau und horcht, ob der All-ern anch nicht eiwa noch ginge. Dann richtet er sich mit einem erleich terten Seufzer aus. »Ja, ja, todt ist sie und weder inr Himmel . . . oder in der hölle". meint er und setzt dann leise hinzu: »Du, die Nacht wird uns lang werden . . . die Langeweile macht den Menschen trau ria . . . ich werde eine Flasche Weißen holen und dann spielen wir eine Par tie Piquet." Ich widerspreche erst. Aber Masier bleibt dabei. »Glaubsl du etwa,· daß sie dadurch wieder lebendig wird?... Du kannst doch unmöglich mir gegen iiber so thun wollen, als wenn dir ihr Tod zu Herzen ginge . . . Mußt ja doch srol1 sein, einen solchen Drachen los zu sein!« Jch ersuche ihn, nicht so zu reden. ich zittere und sehe angstvoll nach dern Bett der Severine . . . Wahrhaftig, wenn sie sieh in dem Augenblick bewegt hätte, ich glaube, ich wäre ohnrnächtig geworden Schließlich sest Muster seinen Wil len durch, geht nach hause and lomrnt mit zwei Ilascheu Wein wieder. ,So, den sollst du knol probiren . . . das ist ein ganz besonderer . . . hol mal rasch zwei Glis-n Karls· . Das Zimmer ist ganz schmal nnd klein« das Bett nimmt die hötste der Breite ein. Wir konnten deshalb nicht W rast dem Plai zum Spielen zu Sie-de kommen . . . Meister ka- us lieu Wellen. zwei Bretter iiber eines kw Its-Lesen und die Lampe irr die Mitte zu steiler-. Wir sesten uns den-. ich mit dem Stils-n gegen das Bett und er rnir gegenüber. Daraus zagen wir jeder eine Karte. Masiee bat die Vorhand. Hang an.« sag’ ich ihm und er antwortet: «Erst wollen wir rnal trinken." Jeder bat zwei Glas Wein getrunien und dann baden wir angefangen zu spielen. her-r Richter, ich tann Ihnen ver sichern, mit solchem Pech bade ich nach nie Piquet gespielt und Mafier meinte. indem er nach der Severine hinblin selte. deren Kopf ganz am Beitrand lag: »Ja. ja —- alles Gute kann man nicht zu gleicher Zeit hat-ein« Mir waren seine Witze sehr ärger tich . . . wir haben die zweite Flasche angeschenit . . . elf Uhr warTZ inzwi schen geworden. »So! Jest Revanche iiir dich,« sagte Matier und schob mir die’ Kar ten hin, damit ich abnehmen sollte. Ader wie die Karten vertheilt waren, sehtt mir eine, Maiier bat zwei- drei mal gegeben. immer war eine zu ine nig. Wir glaubten, daß sie unter den Schemel gefallen sei . . . nnd dückten uns beide gleichzeitig. um sie zu suchen. Jn derselben Seinnde, wie Masier die Karte aushebt, geht plötzlich die Lampe aus . , . Mir läuft ein Schauder den Mitten hinunter und als ich ein Streichhalz anziindete. zittert rni: die Hand . . . Wie wir wieder sehen tönnen, merk ich, daß Masier auch zscinz blaß gewor den ist. Er stürzt rasch, ohne abzu seyern ein Glas Wein hinunter nnd meint dann halblaut: « «Wabrscheinlich hats der Zug ge-; than.« Die leiir vom Laden war längst geschlossen die vom Zimmer war auch zu... wo da Zualusi bertommen sollte, war mir unklar. Meine Zähne· schlagen ordentlich auseinander und? dem Masier sliegen die Hände so, daßj er wieder eine Karte fallen läßt« » Wir bücken uns wieder beide, und! wieder gebt die Lampe aus . . . ( »Die Sederine hat uns wohl ver bei-if brummte Masien Mir stand der kalte Schweiß aus der Stirn...ich hatte gerade wieder die Lampe angesteckt, da mass mir, als wenn die Dene einitiirzte und mir gerade aus den Kopf fiele-» ich ishle eine brennende Ohrseige aus der Backe . eine Ohrfeige wie nur Seoerine sie zu geben verstand... es war kein Zweifel nrsgliebl Die Severine hatte nur gethan. als wenn sie todt wäre, und wir beide waren in die Falle ge g.1ngen. Als mir dieser Gedanke kam, habe ich wie ein Wabnsinniger davor-stür zen wollen, bin iiber den Schemel gestoldert. der umsiel... derbe mich wieder ausgeravpelt und bin in den Laden getaurnelt, um dann ins Freie zu stürzen. · . . Es war stockdnntle Nacht... Masier war schon draußen . . . Wir brachten beide tein Wort iiber rie Lippen... da — mit einemmal kören wir schreien. »Das ist dein Weib,« sagt Mafier leise, «börst du. wie sie briillt?'« Wir balren der-. Utbem an, horchen und hören ganz deutlich zweimal die Worte: «Zu Hilsel Zu hilse!!!« Eine Minute stehen-wir uns accnz verständnißlos gegenüber . . . dann rlödlich siillt mir ein« dass die Lampe beim Umsallen wohl das Bett in Flammen gesetzt haben tiinnte Ich sage das zu Masier, aber der bricht los: »Gei- doch selbst nachsehen. wenn du willst, mich bringst du nicht wieder hinein, und wenn du mir. ich preis-, nicht was. bieten wollteer Da bade ieb mich überwunden habe die Tbür zum Laden aufgeseoßen . . aber es war zu spöt: dar- gan e Zimmer stand in Flammen und e Severine... war verbrannr... — Daö ist die reine Wahrheit, here Richter! er bin lein Mörder und sein Brandstisten Nun machen Sie mit mir, was Sie wollen!« « j Ottenheim-e Jersey Der Herzog von Friedland übte be kanntlich aeaen seine wilden Schnaren eine aroßeNachsiebt, rannte aberaram scm streng aegen diejenigen werden, die in einer Schlacht nicht ihrer Pflicht aeniiat hatten. Als er nach der verlorenen Schlacht bei Lügen nach Praq lam, wurden els Stab-J und andere Ofliziere auf seinen Befehl var ein Kriegsgerlchl gestellt und del sen Ausspruch qemä vor dem Nath bause enthauptet. bne Beispiel in der Geschichte ist aber wohl, was-: da mals zugleich mit dem Regimsnte Madelokn geschah, welches zuerst in der Schlacht vie Flucht ergriffen hatte. Das gan Reairnenk wurde derbe-steh entwas net und nach einem freien Plan vor der Stadt gebracht. hier mußte der Prasoß die Fahnen desselben verbrennen, auch alle Säbel der Mannlchast zerbrechen. Aus dein Eisen derselben wurden in bereit ftebenden Fell-schmieden Galgennögel verfertigt, an Wände und Bäume ge schlagen und nun jeder zehnte Mann des Register-tö, Ossizier und Gemei ner, wie ihn das Lpoe tral, an den Nägeln aufgehangen Der Nest wurde mit Schimpf und Schande davonge isgh Reiche amerikanische Mädchen sind eine Gefahr, sagt eine italienische Zeitung. Möglich, aber in Europa gibt ei noch genug mytige Männer, die diese Gefecht suchet-. . per Ruin der Familie Szenen aus dein ehelichen Leben von Di. K n a ß n i g g. Wer hätte sich das gedacht!... So stolz lvarich immerf daß ich bei die sen geradezu elenden, tbeueren und miserablen Zeiten uns so halbwegs vernünftig durchgebracht habe, ohne Banieinbriiche zu begeben, und heute Morgens... Doch ich will ichon der Reihe nach erzählen. Boriae Woche traf ich einen Be kannten, den ich seit meiner sriidesien Jugend nicht gesehen hatte· «Geh'. lomm’ einmal in meinGasi Hansl« bat er. »Wir kommen jeden Freitag beim «goldenen Hasen« zus iammen. Ich und noch ein paar Her ren. lauter gemiithliche, sidele Häuser. Geh’, lomm’ einmal. Es möcht' unoz wirtlickz sreuenl« Ich Unglücksmensch, ich hat-? ilnn versprochen, ohne mir weiter viel Ges . danken zu machen. Wer macht sichs H auch bei so alltäglichen Vorkommnis-: ien noch Gedanken? Als ich daheim meiner Frau die-o Zusammentreffen erzählte und auch ve: Wahrheit gemäß berichtete. daß ich dem Mann versprochen hatte. ein mal zum »Hasm« zu iommen, da sah mich meine Frau so starr an wie ie-; mano, der im nächsten Augenblick in? der Donau oder sonst in einem größe ren Gen-Esset orrfrnlen wird. Vor diesem Blick senkte ich verlegen mein Haupt. Und sie sprach: »Das ist doch hoffentlich nur wieder ein «geistreicher« Witz von dir?« »Warum soll denn das ein Witz sein Z« sraate ich. « »Ya, Ernst wird dir doch das nicht iern.« »Es ist mein Erntet« tagte ich tieinlaut. Die Frau stand aus« sah nich Noch mals mit einem Bltck an, der meter. dicke Panzerplatten durchgeschlagen hätte, und sagte: »Wirtnel:ausl«ru deri« Sonst nichts! Aber in diesem einen Wort loa mehr, als wenn man cher Mensch stundenlana spricht. Und manchmal ist der Mensch kein eigener Feind. Statt zu schweigen wie es viel besser gewesen wäre, mußte ich Narr fragen: »Wirthsl)ausbrnder? Wieso?« »Warum Wirthshausbruder« riei sie mit thatsiichtich ehrlicher Entriiit ung. »Nun. ein Mensch, der sein Nächte im Wirtbåhnuå versint, der ist doch ein Wirtdsdansbruder?« Und wieder war ich mein eigener Feind!... Ich hätte nämlich aber: mals schweigen sollen, dann wäre die drohende Gewitterwolte, die über meinem Haupte hing, vielleicht — viexleicht auch nicht, wer tann dies Isagenkt —- ohne Envtladung an mir vorüberaegangert. Aber nein! . . . Mich ritt an jenem Tage schon ein mal der Teufel, und so sagte ich denn zu meiner Frau: «Enlichuldige! Er stens habe ich nicht die Absicht, auch nur eine einzige Nacht im Wirths haus zuzudringem von »Nachten« ist aber ganz gewiß nicht die Liedes-» Einmal ist doch belanntlich teinm:l!'· »Im Gegenst-ein« rief ste. Einmal ist hundertmal. ist tausens-mal!... Wer e i n m a l dieBadn desBösen und Schlechten detritt. der betritt sie im mer wieder Es ist ganz schade, mir das abzuleugnen-» mir das abstat ten gu wollen« ich lenne dast« »Von warmen lommt dir dieie Wissenschaft?« fragte ich. »Woher hast du derartige Erfahrungen?« »Ich din doch nicht auf den Kopf gefallen!« erwiderte die Frau. »Auch höre ich sehr gut! . . . Erinnerst du dich noch an die Familie Ueberwasser, die vor elf Jahren in unserem hause wohnte Z« «Nein!'« sagte ich. »Jet) erinnere mich ost an gestern nicht! . . . Und da soll ich mich an Dinge erinnern, die vor els Jahren · . .« »Du willst dich eben nicht erin nern!« war die Antwort. »Ach. du lieber Gott," erwiderte ich. »waruni sollte ich denn leugnen, daß ieh mich an die Familie Ueberwasser nicht erinnere?'· «Weil die Sache eine ganz verzwei selte Aehnlichkeit rnit dem Fall hat« in dein du dich soeben besindest. Der herr Ueberwasser war ein braver, gu ter Familienbater. Er sorgte redlich sür die Seinen und war teinen Abend außer dein hause. Da lernte er ein mal aus einer Fahrt ini Stellwagen einen Mann tennen. der hat ihn ein geladen-ihn zu besuchen. Die Frau Ueberwasser, ar los und unersahren, bestärtte ihren tten auch noch, er ging hin. In vierzehn Tagen hatte der here Ueberwassek ein Verhältnisz rnit der Frau jenes Mannes und au ßerdem war jener Mann ein Wechsel siilscher. here Ueberwasser ist dann in die gerichtliche Untersuchung ber wickelt worden, sein Chef hat ihn in solgedessen entlassen, er war brotlos . . . seine Frau ließ sieh scheiden, seine drei Kinder starben am banger-th phus · . . . »Du solltest Romane schreiben!« sagte ich. »So? Du glaubst mir wohl nicht?« riet die Frau. »Ja; werde dir un sere hauibesorgerin herausrusen, die wird dir die Sache genau so erzäh len, wie ich sie dir erzählt habet« »Es ist neht nöthigt« sagte ich. «Jeh glaube dir ja ohnehin! Aber schau, rnein liebes Kind, erstens hat der Mann, der mich gebeten hat« zum «hasen« zu kommen, gar teine Frau . . .« Watt xkckø .s D l VImbund Wer den Staatsanwalt auf der Straße owed-Stett f und von ihm eine NOT denn-jin- erhalten hat-: Zo speist nun einen alten Be kannten abk« « Sie siel mi ins Wort und sagte: »Das muß ein netter Herr sein, der leine Frau findet!« «Unsinn! Er hätte sehr schöne Par tien machen können, aber er will nicht heirathen!« sagte ich. »Dann ist er eben ein Lump!.... Bin ich denn eine »Provinzorange", daß du meinst« du tönntest mir derlei Dinge erzählen? Vom Wirthshaus zum Nachtlafseehaus ist nur ein Schritt!« «Nun gar so nebeneinander sind die doch nicht immer!" meinte ich. »Wie gut du das weißt! Also hast du dich wahrscheinlich schon er kundigt, ob in der Nähe jenes Wirths hauses tein Nachttafseehaus ist?" »Schau’, mein Goldgoscherl«, sagte ich, »du kommst mir manchmal vor wie ein indischee Fatir, der sich ganz unniitz selbst auiilt und martert, der auf Schottersteinen in der glühend sten Sonne sitzt, und sich nicht muckst, wenn ihn tFliegen und Mücken stechen ...diese verrückten Leute . . ." »Es wird immer netter!« sagte meine Frau. Thränen erstiaten lhre Stimme. »Ich hin also verrückt, weil ich ei wage, dir Vorstellungen zu ma chen, wenn du dich aus die schiefe Bahn des Lasters begibst? Jch bin verrückt, weil ich nicht will. daß du ein Lump wirst...der Ruin der Fatnilie....weil ich mich wehre, wenn du dein mühsam erworbenes Geld mit den liederlichen Dirnen der Nachttasieehäuser vergeudest weil ich nicht will, daß man aus dich mit Fingern zeigt und fagi: »Das ist auch einer von jenen Wechselsiilschern...« Die Frau begann zu schluchzem so zu schluchzen. als wenn eine größere Epidemie alle ihre Verwandten da hingerasst und ein Erdbeben gleich-; zeitig alle ihre möglichen liegenden; und nicht liegenden Güter in SchutN und Asche verwandelt hätte. Ein Niagarasall von Thränent ·..« Wuth und Verzweiflung im Herzen, saß ich wortlos daneben und hörte die Thränen plätschern, gleich Regen tropsen, die aus ein Blechdach fallen. » Mir war zu Muthe, als müßte ich! irgend etwas zusamtnenschtagen, aber es war nichts-· in ver Nähe, was billig wund zugleich zusamrnenschlagbar war; ich knirschte deshalb mit den wenigen )Zöhnen, die mir der Zahn der Zeit» lgelaisen und that insgeheim einen isrischen Eid. daheim niemals wieder Tdie Wahrheit zu sagen. hätte ich irgend etwas anderes gesagt, alsl sdasz ich in ein Gasrhaus gehen soll? Und da gibt eö Tröpse. die der-I Even reden, man müsse stets die Wahr Iheit sagen, ungeschettt und ohne Furcht. . Die Kinder kamen wie gewöhnlich, um mir »Gute Nacht« zu sagen. Die« Frau risz sie an sich und schrie: »Be sudle mir die reinen Kinder-seelte nicht mit der Rachttasseehausatnio-« sphiite!« ; Und zu den Kindern sagte sie: »Gebt schön schtasen und betet siirT den armen Papa! . . .. Er ist traut!'«l Nachts um halb Eins weinte meines Frau noch immer. Sie weinte leise,i zaber sie weinte. Als ich sühite, daßi Idie Feuchtigteit auch in mein Bett! Ibiniibersrckerth stand ich aus undi )schrieb an meinen alten Beiannten. »Lieber.Freund!« schrieb ich. Ez» thut mir sehr leid, meine heute Dir; gemachte Zusage zurückziehen zu müss sen. Als ich gestern Abends beim« karn, wartete aus mich schon der herr: Burgtbeaterdireltor Dr. Paul Schleu der und bat mich um des Himmels willen, ich möge ihm bis zum Herbst ein siinsattiges Trauerspiel schrei-. ben, das modern und zugleich im Nomtessenstil wäre. Jch sei seine ein zige und letzte hossnung Er der sprach mir dreißig Prozent Tan tiemen und garantirte mir hundert Vorstellungen Du wirst wohl ein sehen, dass ich dem Mann teine ab s wird lich ja einmal später irgendeine Gelegenheit finden, ioo toir uns wie versehen und von vergangenengskeiten plaudern liinnen. Es griiiii Dich herzlich'«... It. i. w. Vierzehn Tage später, bei irzend einer anderen Gelegenheit, sagte mir meine Frau, ich iei ein Stubenboden ich iei nicht »zum hinausbringen«, es iei doch wahrhaftig nichts Schiechtej. wenn ein Mann hie und da rnit Be .t.1nnten ein Glas Bier trinle. Ich erinnerte sie an jene Sache. »habe ich dich vielleicht aufgehal ’ten?·· rief sie. »Ich habe dir doch nur in aller Ruhe und Gifte aeiagt, das ein Mann durch derlei leicht der Ruin der Familie werden lannl -. Sonst doch nichts?... Natiirllch. hinausk iwerfen lann ich dich nicht und zum fWirthihausgehenz w i n q e n will ich . dich auch nicht« weil ich überhaupt lei Ineriei Zwang auf dich ausiiben will, inoch ie einen ausüben werde.« ; Jsch bin io irrt-, eine solche Frau lzu haben! Wenn ich dagegen erst Höre. wie manche andere Frauen link-. Eva muß ich unwillkürlich lachen. Was ist doch meine Frau für ein einsichts »volles, gutes Weil-, ein Weil-, das Isich immer aleich bleibt. das nie berste ihm-regen wiegt Ich bin io glück lich! lchleqae Antwort geben lonnle.· Es HW Dte stiftete- Gesteine-. Mehr als fiiniria Abgeordnete· die aus allen Theilen Franlreiehg zu den Kammersihunaen nach Paris aetam men waren. sind auf einen eigenarti aen Schwindlertrirt hineingesallen Unmittelbar nach dem Diver, wenn de: Mensch mit gefüllt-ern Magen am mildeiten gesinnt ist« stellte sich den Deputirten der Reihe nach eine junae Frau vor. Sie war einsaah, aher rnit einem gewissen Rasfinernent gelieivet Ihr schönes Gesicht und ihre ganze Gestalt strahlte einen Liebreiz aus-, dem man so leicht nicht widerstehen tonnte. Die schöne Unbetannte er zählte, daß sie au einein Orte dei Wahllreiles des Depntirten herstam me, und wußte zu ihrer Legitimation allerhand Einzelheiten und Familien arschichlen des Ortes zu berichten. Dann salate eine tarmovante Schilde rung. Die Aermsle theilte mit Ihrii nen in den Augen, mit, des-. sie var einiger Zeit mit ihrem dreijähriaen Tischlerchen nach der französischen Hautpstadt gelaminen sei, um dieses hier von einem berühmten Professor aperiren zu lassen. Die Operatian sei auch gut und glücklich verlaufen, habe aber iiber 500 Franks gekostet. Jeht stehe sie vollständia mittellos da und resitie teinen Centime zur Heimreise siir sich und das Kind. Die Der-unr ten liessen lich durch das traurige Lea-Z der hübschen Mutter leicht ritty ren, und über tiinszig der herren nahen ihr ein reichlicheö Reiseaeld Erst später erfuhren sie, das-, sie einer raisinirten Schwindlerin zum Opfer aesallen waren Gereizt Arzt isich von seinem Patienten verahichiedendp: ,,Aiio womöglich eine reizloie Koii!" Paiierm »Dann darf meine Frau nicht kochen!« Arzit »Warum nicht?" Patienik »Weil mich ihr »Kochen« immer sehr reins« Quälerei. herr: »Sie haben aber Jhrem Mann da eine wunderhiibsehe Schlum merrolle gefchenii, »Mir ein Viertei siiinvchen'«, die gehört gewiß fiir das Sapha daheim?« Frau (Xaniippe): .Nein, die muß er immer in’s Wirthshaus mitneh men, und sich da immer zum Un schauen aufhängen, damit er mir nicht zu spät heimlommt.« Zum Iehierfinden haben wir keine Laterne nötig —- ganz besonders W, wen wir die Fehler bei anderen lasen