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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 15, 1908)
Wan -Qiirgervereins aufzuschwatzen das Wette von Eduard BUTan Ein AetztesCongreß hatte die bei öett Studiengenoisen Dr. Olln und Otz Ullrich in die Provinzialitad:. US ri, tn der ihr alter Korvsbruder. . tto Brosten seine Praxis- ans-» - l .- Det ließ es sich natürlich nicht neb- 4 M die alten Kameraden, rnit deneni et manchen Tag durchgeochst unr-l mncheNacht durchgekneipt hatte. zn sich einzuladen und ihnen seine inne anmnthige Frau vorzustellen » Dre Frau Doktor galt als Meiste rrn der edlen Kochkunit, und die iva deren Jünng Aestulapg widnieten isten Werken die eifrigfte Aufmerk Inmteih Bei den kulinariichen, von et ern guten Troper Perlen-den It emweins begleiteten Genüssen Juden die Kollegen geiorächig. Erst Irr-gen sie ein wenig zu iochiimpeln on, dann schwelgten sie in Erinne rungen an ihre Studienzeit, um chließlich auf allgemeinereGesvriixlIs-s offe zu kommen, wobei sich die reis Iende, liebenswürdige Frau Doktor als ebenso geistvolle wie gewandte Cculeuse erwies. Den beiden Gästen ing das Herz auf. und Dr. Brosien merkte. welchen Eindruck fein ge liebtes Frauchen auf seine, in dem Gernche der enragirtesten Weiber feindschaft stehenden Fachgenossen ge ersucht hatte. Als nach beendeter Mahlzeit die Fersen gemüthlich im Rauchzimrner während Frau Doktor in der , den Motta bereitete, platzte Dr. An mit der Frage beraus: »Gott mal, lieber Otto. wie bist Wes eigentlich zu diesem Juwel Don einer Frau gekommen?" , Und Dr. Ulrich fügte hinzu: »Gewiß nicht auf alltägliche «.)lr:?« »Du haft Du wirklich recht!« ent nete der Hausherr. »Ich wage es War zu behaupten, daß die Art nnd Mie, wie ich zu meiner lieben lslse kommen bin, trotz des weisen Ben Eida. doch noch nicht dagewesen iit.« .Schieß los, alter Junge!« rief Dr. Olly. «Also höret! Ich hatte mich erit seit ein Wochen in R. als Arzt nieder eln en und hatte noch so gut wie gar feine Praxis. Meine Speechstunde stillte ich, damit sie ihren Namen doch sticht ganz zu Unrecht trüge, mit Mo nologen über die bartnäclige Gesund heit meiner neuen Mitbiiraer nndihre verdammte Anhänglichkeit an meine Eilet-ern ortsaniässigen Kollegen aus« Aber ich gewann bald einen mächtiaen Protettor an meinem Barbier. Er kannte die Bewohner und gab mir einenRatlx der sich gut bewährte und als wirkungsvoll erwies-. Meine Praxis begann sich zu beben, nach und nach wurden meine Mitbiirger auf den neuen Doktor aufmerksam Eines Tages wußte mir mein Verschönerungsrath eine EintrittZ-: Ente zu einem Faichingsfeit des demnächst stattfinden sollte· »Gebt-, artige Darbietungen, . .. eritklasssge Knnitgeniissr. . . Tombola mit werth vosen Gewinnen.... wohltbiiriger Hinterh» Unterstützung armer Wai -attinder.·' so karn es itoßweise von einen Lippen. Und der letzte Hin weis gab den Ausschlag. Hab ich doch gilt-in wie ihr wisset, in froheiter «ndheit meine Eltern verloren und unter fremden Leuten eine ziemlich freudlose Jugend verlebt. Ich erstand also ein Billett, warf mich arn Fest aiend in Gala und betrat mit nicht Fest gespannten Erwartungen den Saal. »U- · - s - s-,, t- ’-s- —:..92 , uclll TO qlllU UcUcL, uäp lu; n u » gedacht Zwar waren die Darbietun «gen weniger großartig und die Kunst gmüsse nicht so hervorragend tvie sie mir mein zungenfertiqer Barbier Ver« i beißen hatte, aber immerhin waren die ausschließlich von Dilettanten irn ·Diensie der guten Sache dargebotenen musikalischen und deklainatorifchen Genüsse durchaus annehmbar. Viel leicht fanden sie an mir auch deshalb einen nachsichtiaen Den-theilen weil mich de-: Zufall begünstigt nnd mir eine nette, ein wenig tleinitädtiichT gnilifiröfe Kaufmannsfamilie als. iichnachbarn befcheert hatte. Kaum hatte ich mich voraeltellt und man in mir den ,,neuen Doktor« er kannt, als die miqtänegeplagteMama sich von mir Verhaltunggmaßregeln bei lincsieitigem Kopffchrnerz erbot isetr Zarnie, der ,,pater familia5«, z mir seine politischen Anschauungen ? nuseinandersetzte Ich ließ dies Prä —- ludium um so geduldigek über mich er den« als rnich aleich daran die - beiden reisenden Töchter des Var-res. eine zweiundzwanzigjiihrige schlants « - Bisndine mit seelenvollen, blauen .sugen und ein lebhafter. brünetter saciiich ganz mit Befchlag belegten f Ich mußte wieder und immer wieder M Berlin erzstlem eine eifriaere Musik«-gerin, als die kleine, muntere issaia und eine aufmerksamen Eis-thön tin, als ihre ältere Schwester tmmte ei gen nicht eben. Um so mehr be sserte ich. n unsere Unterhaltung sc ein Ende nahm. da die beiden Whetn uns verließen, mit dem sen-retten sie müßten ietzt ihres « te- tvclim Mut-m Zarnke beeilt » Mie, nich-i ohne mütterliche Ge tes alsbald mitzutheilen, dajz M Kinder non sent Fe ausschw, " « Ren Cpibe der Herr nieset-inei l besondere ers-Feinden wor . bei der Ton-Mo mitzuwir ie hätte et unvenagnch nicht - Mes. aber es schließlich » « Zwielicht des guten , , s , Csie —- sv bei die —- e Nummetikung und Use ver Gewinn-, die kleine Lein »I--Æ »Hqu «-«.e-,zW-«; «s--m-kc-«k-1 sxw - , s«.s - usw«-. .-«—3»3««.-g »H- « »F s- -».-.-.-..«-.——...«.«- -. .--- ... .- » ««.«----.--.. den Verlauf von Looien übernehme. »Sie hatte ihre, in einen Lobes hnmnus auf ihre Lieblinqe ausklin gende Miitheilung noch nicht beendet. als die kleine Lola in ein-m aller liebsten Fortunakoftiiin mit einem Füllhorn voller Looie auf uns zniroi. »Herr Tottot, Sie werden mir doch keinen Korb qeben?" Ich zoa ein Loos. Es ioor eine Nieir. »Vielleicht haben Sie bein: zweiten mehr Glücks« Wieder eine Niere. »All« guten Dinge find drei!« warf Frau Zornke ein, rnit einem Blick vor Mutterftolz auf dar- reizende Kind. »Schlagen Sie’s doch der-klei nen nicht ab, Herr Doktor!« »Der Kleinen?« schmollte dies-Tor iuna »en miniatxere«. Jch ariif zum dritten Matt in's Fiillhom Diesinat nme ich mehr Glück. »No. 273 stand oui demPai pier. »So. Sie glücllickxei Gewinner. Nun zu Elsie in’s Tombolazelh da mit Sie zu Ihrem Gewinnft koni men! Ich muß fort. Fortuna bleibt nicht lange bei eine-n!·' Um den Gen-sinnst war es mir wahrhaftig nicht zu thun· dennoch steuerte ich rasch aufs Zekk log, in dem Eisie geiebiiftiq ihres Amses waltete. Sie bemerkte sofort, daß ich eine Gewinnumnier gezogen hatte. »Bitte, Ihre Nummer. Herr Dot tot! No. 273! Schön. hier 270.271, 272, 274, 275,'· las sie in Eile von den an den Geoenitändenangebrechten Nummerzekteln ob...,. Aber wo ist denn 273——2733 Sie misß ja da sein!« »Es bat teineEile, liebes Fräuleins Wenn sicks der Anlturm ans Jbr Zelt gelegt baden wird. dürfte sich’s ia zeigen, wo No.273 geblieben ist. Viel leicht hat sich die Nummer vom Ge winn abgelöit, dann bleibt er ja übtig!" Im Saale hatte inzwischen Irrt-si chore ibre Herrschaft angetreten Ich hatte mich an eine Säule gelehnt-. von wo aus ich ungestört beobachten konnte, mit welcher Grazie und Ge ichicllichteit Elsie ibr Amt versah wie sie die wenigen, den kleinen Loosvers läuserinnen übriagebliebenen Looie an den Mann zubringen wußte, wie sie die Sachen von den Stellagen naan und den Gewinnern einhiindigte nnd dabei siir jeden einen Scherz, eine tressende Bewertung übrig hatte. Frau Fortune-is sonderbare lLatinen tamen ibk dabei ru Hilfe; da batte der neckische Zufall einer wärdinen Matt-one eine Schnurrbartbinde, dort einem brärnigen Haaeitolz ein Kin derlchürzchen in den Schoosz gewor sen. Immer mebk leerte sich das Zelt ...nur wenige Gewinne, die entweder wegen ihres großen Umfanges, oder wegen ihrer Zerbrechlichleit nicht gleich mitgenommen werden konnten, waren noch übrig. No. 273 war nicht darunter. Kaum hatte Elsie dies endaiiltig festgestellt. als sie mich berbeiwintte. Jch scherzte über mein Mißgeschick, aber die Gute war nicht zu beruhigen. Sie hätte die Verantwortung für die ganze Tonibola, es ginge hier alles ehrlich und ordnungsgemäß zu, sie habe selbst die Nummern an die Ge winne befestigt, es sei sitt sie eine Eh rensache, daß jeder Gewinner zu fei nem Rechte komme · . . Sie erbat sich noch einmal mein Loos, urn festzustellen, ob es nicht doch vielleicht undeutlich geschrieben sei und auf eine andere Nummer lautete. Jbr Höndchen zitterte vor Erregung, als ich ihr den Zettel überreichte, aber . . . dastand in ibrer zierlichen. doch deut lichen handlchrikt: »No. 278«. Sie war ein wenig mißgestimmi. Selbst nachdem unsere frühere. unge zwungene Unterhaltung wieder in Fluß gekommen war und ich si; nach den Klängen eines Strauß’fchen Walzerö in meinen Armen durch den Saal hatte schwin en dürfen, hörte sie nicht aus, sich orwiirse zu inn chen · Als sie beim Nachhaufegehen in der " Garderobe vor den Spiegel trat. unt sich ihr Hütchen aufzulesen und den Spjztensbawh den sie den ganzer-» Abend über um ihren Nacken ge-. schlungen hatte, ablegte, um ihn mit einer wärmeren Umbüllung zu ver ;taulchen, fiel plöhlich etwas Weißes jzu Boden.« Rasch hob ich es auf . . . es war der Zettel mit der oielgesuch ten No. 273, der beim Anbringen der Nummern an die Gegenstände über Elsies Shawl gerathen war und von den Spitzen festgehalten wurde. «Hurrab, ba ist ja die No. 273«, rief Lola dazwischen, »da bat ja der neue Doktor eigentlich unsere Elsie ge wonnen!« Elfie wurde purpurrotb, als ich ihr zuflüsterte: »Sol! Ihre Schwester nicht Recht behalten? Sie sind doch fiir mich der Gewinn des Abends! Pasnn darf ich meinen Gewinn abho en " «Die Ausfalgung der nicht abge holten Gewinne erfolgt erst in näch ster Woche nach Fertigstellung der Schlußabrechnung,« entgegnete sie lchtlmisch Jch stellte mich pünktlich bei Zum tes ein. Mein Gewinn wurde mir richtig ausgefolgt . . . noch am selben Abend feierten wir untere Verlobung. »So haft pu, Gliicklicher,« bemerkte Dr. Och, «bein Prachtexentplar von einem Steinchen wirttich in der Lot terte gewoan »Und dabei einen Haupttresser ge machtk Wie Dr. Italien hinzu nnd tretenden Gattin einen göttlichen Kuß auf die erröthende Wange. b o u. Unten in Meister Schnurpefs mitf sigek Schufterdude, wo die stotzefte aller Pudelmamas mit ihrem Jiings ten residirte, schtassen sie eigentlich erst Betanntfchaft mit einander.Denn das bochnäsige Fräulein Lehrerin aus dem dritten Stock lümmerte sich um keinen Menschen im ganzen Haufe, und der junge Dle Doltor ans dem zweiten hatte fie wohl ein paarmal die Treppen ainaufhufchen sehen und im Stillen den Kon darüber geschüt telt, wie zwei foelfenhaft ilcine Fäße so fest und zielbewußt durchs Leben gehen sollten, — aber wie tiefe Mitr chenangen fie lxatte und wie entzückend der herbe Mund wurde wenn er lachte, das entdeckte Doktor Heinz Trinins erfi- ais sie an Motln’s Wei-s dentorb einander aeaeniiber hackten und fie das undeldiae Pudeltind mit .-.aahafter Zärtlichkeit ftreichelte. Der gute Meister Schnur-det, deffen weißvliefiae Molln aus fiimmtiiche »Wurftpellen« u. s. w. aus Lifa Voll mar’s Haushalt abonnirt war. tannte das junge Mädchen infotge dieser zarten Uebereiniunft besser, als alle Anderen im hause, end da seine schlauen Spahenaugen sogleich ent deckten, mit welcher Bewunderung nnd welchem Neid auf das getiedkofte Hundehaby der iunae Arzt Fräukein Lifa anstarrte, lobte er seine schöne Freundin iiber die Wagen, und er zielte damit die sofortige Bestellung von etlichen Paar Stiefeln für den Herrn Doktor. »Ein Gemüttse datsie von Gold!'« himmelte Meister Schnnrpel, drei Nägel zwischen den Zähnen, was die Sache etwas erfchwerte. »Wie sie blos mit den Viechern umgeht! Und in das Kleene is sie nun ganz weg! Wenn ich nich selber fo’n armer Kerl wäre· weiß Gott. ich schenkt’ ihr ’s!«« Und Schnrpel fchnaufte fchwunadoll. An demselben Taae noch taufte heinz Trinius das Pudeltind fiir vollaewichtiae fünfzig Mart. naan aber Meister Schnurpel einen heiligen Eid ab, nie zu verrathen. wer das Thierchen erstanden habe. Triumdhis rend zoa er darauf mit feinem schnee weißen Eigenthum ad. über das man eine riesige Wolldeote aeichlaaen Da kam gerade Lifa Boltsnar nach Hause, mit ihren hufchendenSchritien idn über-holend. Der aute Doltor quetfchte in der Angst vorm Entdeck werden den unglücklichen Köter so eng an fein eabiat pochendes Herz, dass unter der Decke ein wildes Gezadvel entstand und ein quälender Hilft-schief Lifa’s Ohr traf. »Guten Abend!« grüßte sie mit der ihr eiaenen derben Schüchternheii. »Das ttana ja eben, wie wenn ein artiges Püppchen «Mama!« fchreit." Gott fei Dant, daß sie keine Ant tvort adwartete; denn die Angft machte aus dem schneidiaften aller gewesenen Lorpsstudenten einen sprachlosen, dienernden Automaten, der sich innerlich einen Eset um den« andern nannte. »Was hatte er denn?« dachte List-, mit ihren federnden Schritten in ihr Stäbchen tretend, —- ader fie hing. dieser Frage nicht nach. Vor allein nahm sie von ihrem Schreibtisch ein fchlichtei Kästchen, auf dein in großen Zügen »Fürs Pudelchen" stand. und til-erzählte feinen Inhalt« Dreiund zwanzig Mart —- beinahe die häiftei Dieser größtiche Meister Schnurpel rnit feinem sioifchen »Nich unter fuf. zig Mart-und das is noch halb. aefchentt!« Aber wenn sie sehr spar sam war-, dann erreichte sie ihr Ziel doch, nnd ——-—— nein, fehen mußte sie ihr süßes Pudetchen deute Abend noch einmal! Zusch- flog fie die Trep pen hinunter. Aber Pudelclxen war weg! Sie wollte es gar nicht glauben, streichelte nur rathlos den klugen Kopf ihrer Freundin Molln nnd starrte aus den ieeren Weidenkotb. Ein fremder here hatte ihr gekauft, mehr sagte Meister Schnuer nicht. Wie mühsam seht die Treppen zu steigen waren. Mit gesenktem Köpf« chen tlornm sie die vielen Stusen hin auf. Dr- —— —- hörte sie recht? Sie stand vok der Thür des jungen Arztes und... nein. wirklich, jetzt hörte steck ganz deutlich, dns helle, hohe versu chende Bellen, das sie gestern an Pu delchen so entzückt hatte! Sollte. .. O du beachtet-, du Scheinheiligerl Also dass war die Weihnachtspuppe, die du so oerstohten nach Hause schlepptestl Darum also standest du da, als könntest du nicht A sagen! Du mußtest ja wissen, daß du da oben einem armenMenschentinde die größte Freude aus demLehen stahlst· O Männer. Männer! Und sie, sie hatte wahrhastig vier Wochen lang diesen trenherzigem braunen Angen... Armer being Triniuil Wenn du den stoenblih gesehen hättest. der aus Zen Märchen-tagen flammte, ehe die Thränen vors ihnen Besis ergrif senl Wenn du bemerkt hättest, wie die bewunderten, zierlichen Hände deiner schönen Feindin sich. zu zwei bitter lsssen Fäusten gesellt, gegen deine Thär ausstrecktent Aber heinz Trtnini sasz ahnun s los in seinem gemüthlichen Se el. hatte Pudels-en aus den Kniee-i nnd prägte ihm ein, daß er nun »Im-IN heisse. Jud warte nur, «Freundchen sehr bald tonimft du- -in ein funkelnagetneues Körbchen nnd wirst eine Treppe höher expedirt, nnd dann legit du dich zu ibren tieänen Füßen und iaqii idr einen ichören Gruß von mir. nnd... und. . Weiter kam »Dein-i Trinins nie in feiner Lettion, sondern nob sein Freundchen hoch in die Lqu undsetzte ihn wieder hin. woran Freund tril natfchig durchs Zimmer raste und in ein tolles Getliiss ausbrach was ihm einen Klaps zuzer ,,Still vu dreimal genäkktssLammk Weißt du nicht, daß das unser Ge beimniß isi?« Aber o weh! sckon am nächsten Tage gina das Geheimniß in Scher ven Auf der Treppe blieb Lifa Voltmar stehen und faßte den Doktor ar« Hst es wann daß Sie Pudetctken getaqu haben?" sragtesie und .oei! sieitnn so feindieiig in da: pervStere Gesicht fad, bemertte sie wahrschein Licb gar nicht feine dargeboten Hund« k « t.«s4 -sI »Hul! . - . II · . . Us- qkthi · . . nur-s tinnrs »-'« itotterie er. und machte nur nicht einmal den Versuch, sie turiicki Inhalt-n als sie ihm mit kurzemer den Rücken wandte · und davonlief Setn schöner Märchentrauxn war ver flogen. Wie hatten ihre Augen ge fnntelt! Hatte sie die Absicht gehabt. den Hund selbst zu tausen? Dann freilich mußte sie bös auf ihn sein und wenn er ihr ieht sagte. daß er’s —— für sie gethan. — würde sie es glauben, würde sie in ihrer feind-seli gen Stimmung sich nicht noch belei digt fühlen? · Trübseliq saß er nun in feiner Wohnung und Hielt traaifche Mono lone Selbst Freundchens drollige Sprünge vermochten seinen Herrn nicht zu erheitern, und als er gar ein mal aus der Treppe seine akke Freun din aus der Kinderitube wieder er i kannte und rnit Freudengehenl an ihr Machst-rann — da works gan; aus! l sSie machte ein Gesicht, als sei er der .Höllenhund in Perlen. und er tauchte ; ihn an, alö hätte er —watz er kürz ;lich versucht hatte, —— in den großen fVersertepnich mindestens ein hand Igroßes Loch gefressen. « Wüthend ging Dotter Trinius ans ! dein Hause. Lila Vottmar aber battees sich in »den Raps gesetzt. sich einen recht ar Miithtickken Abend zu machen, trotz allen Aergerek Sie fuhr in ihre rothen tiirtisrtxen Pantösfelchen und bereitete sich den Ihre. Schade. nun hatte sie keinen Zucker mehr! Ob ihr die Haushiitte rin tlint noch einmal über die-Strafe ging? Oder doch fiir heute austrat ? Sie schlana sich eilig ein Tuch über den Kopf und lief vie Treppen hin unter. Fast verlernen brachte sie ihre »Bitte vor, und schüttelte nach Em IUiang der iteinen Diite nn- stunirn i den Kopf. ! Langsanr ging sie hinauf. —«- auf Ieinrnal öffnete sich die Hausthür, daß Hein schneidend tnlter Windzna über Lsie hinfahr, und eine sonore Stimme ; sagte: »Komm, Freund!« ? Dek —- der hatte ihr gerade noch gefehlt! Wie gejagt floh sie die Stufen it)inaus,——stolperte ein wenia und-— ; ttipp, Hain-, purzelte ihr rechtes Pan itösselchen die Treppe hinunter. Sein sweitereö Schicksal abzuwarten, Ließ jsie sich keine Zeit. sondern schlüpfte in ihr Stäbchen nnd schloß hinter ; sich DU ; frei-nd aber war rnit der Schnel lig eit eines Stoßqeiers aus den Aus »reiszer losgesahrern hob ihn meistge lrecht auf und brachte ihn seinem Herrn, der das rathe Panrösietchen ungefähr mit der Andacht betrachtete, wie ein Professor der Botanit eine fel tene Orchidee. ; «Aschendtödel!« ante er halblaut kund nahm das hübsche Ding mi« in ’ seine Wohnung. Die kleine Lisa aber saß droben in der Sosaecke wie ein verschiichtertesz Kind und das Herz schlug ihr bis zmn Hzlse hinaus. Beständin tauschte sie nach der Thür, als müsse die im nächsten Moment ausgehen und ein kleiner, tothlivrirter Teufel ihr das verlorene Pantösfeicben zutiickvringen, --· da —-— horch waren das nicht Schritte? Hielten sie nicht vor ihrer Thür? Ietzt-seine Stimme! ,,Seh’ dich, Freuno!... Daß du sitzen bleibst! herreben geht fort, und du rührst dich nicht vom .7fteck... so. bravi« Nun ein rasches, starkes Pa chen,—— dann entfernten sich die Schrittte, nur aus der Ferne noch ein mal ein drohende-: «Setz' dich. Freund! brav sein —- brav . . ." Lisa tastete sich nach der Jhiir nnd schloß sie aus. Vor der Schwelle saß —Freund, steis wie ein Sokdat, mit der weißen, lockigen Rate vergnügt die Dielen Kopfend. Um den hzls trug et ein seuerrotdes Band. und daran hing-das verlorene Mantiss selchen, angefüllt mit zarten, großausg geblähten Rosen, in denen ein Pries chen steckte. Lisa streichelie den bund und sah ans hie Blumen. —- dann nah-n sie das weisse Kuvett und öffnete es. Nur eine harte fiel heran-. »Dein lieben Ufchenbrödel sende ich sein Eigenthum zurück, das Pantösseichen und — ·Freund«. Er war ihm von An fang an bestimmt, dank dem secund lichen Zufall totnsnt er nun tret der bösen Feindschaft in die richtigen Hände. Meister Schnur-net set mein Zenge.« sonst vsein Wort. fein Name, nicktiP Jsigeniliceq ist sa nun alles ui,« dachte List-, tb trohin halb trüg, — ..-» ON - —«..-.·-.. aber fie konnte litt- nicht freuen. Sie lockte Freund herein und schloß die Thitr hinter ihm-nun war er Eliaenthnnn unurnfiritten, aber . . . a er . . . Drei Tage fahen sich die beiden Parteien nicht. am vierten ging »er« mit höflichem Gruß an ihr vorüber. auf der Straße Freund strebte win ielnd an feinem alten Deren in die Höhe, ---«— »er« schickte ihn. ftreng zu rück. Aber Lifa fand lein Dankes wori. Noch ein paar Tage später toar Freund verschwunden Erst spät orn Abend schickte ihn Dottor Trinins zn ibr hinan mit der höflichen Entschul diauna. der Diener habe das Thier hereingelassen and behalten. — Da faßte die kleine Lifa Voltmar einen tanferen Entfchluß. Sie nahm Freund auf den Arm und ging, um an Heinr« Rinier-« Thiir fehr ener gisch Sturm zu läuten. Er öffnete ihr selbst. nnd fein Gecht wurde zum Ausrufe;eichen, als er die beiden eri blickte. »Herr Dotter.« ftammelte fee, den Hund in beiden Armen, »bitte, neh tnen Sie Freund wieder! Ich war sehr thöricht, verzeihen Sie mirs Der Hund ift lliiner als ich· er meiß, wer lein rechter Herr ift, er fehnt sich nach Ihnen und gibt leine Ruhe... da!" Damit feste sie ihm den Pudel vor dieFiiße nnd lief die Treppe wieder hinauf. Aber, als hätte er sich die Sache nnn anders "berlegt, lam Freund ibr nach und lieb an ihrer Seite. i s I Jn Heinzens Augen blitzte der Schall anf. »Das arme Thier-S« sagte er aefiihlvoll. »Um nnferer Feindschaft willen mufe es fo leiden. weiß nicht Jn wem es gehört, nnd wird sich bei dem einen immer nach dem andern sehnen. Crweckt das nicht Ihr Mitleid, Fräulein List-? " Sie fah ihn ungewiß an. Er kam ihr nach nnd nahm ihre Hände, die sie ihm willenlos überließ. »Wifsen Sie. was Freund ietztoon Ihnen verlangt? Sie sollen den alten iGroll bearaben. damit Heinz Tris Jnius,——ich meine natürlich.Freund! ; —--—-endlicks. endlich feine Ruhe nnd Efein Glück findet! Was meinen Sie. JLifai.Y Minuten Sie mir, mein TFrennd, das Opfer bringen« zu mir zlkeradzuiteiaen und mit Ihren gelieb Iten Märchenangen die talten Mit-me » erhellen? « Sie nickte und versteckte das Köpf chen an seiner Schulter-. » Irr-nnd .-3uliebe?·« fragte er flü fremd »Ach du —— !« - Eine andere Antwort betam er Inicht nnd als er weiteefragen wollte. jschloß fie itnn den Mund mit iizren s Lippen. Freund aber fafz dabei und war rasend eiferfiichtia . seelische derbe-erst ! Ueber einen eigenartigen Mädchen handel wird der St.«1!etersburger Zeitung« Jus Nitoliilssllssuriisl be «richtet: Jn der hiesigen Landbevölle sutng herrscht großer Mangel an bei« Trathsfähigen Mädchen. Einige mit l,Unternehgnunasgeift begabte Bauern begannen deshalb Rußlnnd zu berei fen, um heirathsiäbige Mädchen zu «sammeln·', welche sie auf eigene Rechnung befördern. Sie suchen fiir die Fahrt auf der Eisenbahn Billette zn billiqem Tarife für sich und fiir die Mädchen zu erhalten, die sich ent schlossen haben, ihre Heimaib zuver lassen, wo sie vielleicht ihr Leben lang nnverheirathet bleiben würden. Nach Anlunft einer »Partie« am Bestim mungsorte spielt der, welcher die Mädchen mitgebracht hat« den »Ba ter«. Zu ihm werden Freiwerber ge schickt. Nun lomrnt es zu einem re gelrechten Handel, bei dem derPreig der Verlobten, die dem »Vater« zu liefernden Geichenle und so weiter« bestimmt werden. Daran wird dem Geistlichen die bezügliche Anzeige ge macht und nach dem Aufgeben das Sakrament der Ehe vollzogen Die Eltern des Bräutigams müssen dem »Vater« wenigstens 100 Nabel »h len. Die Unternehmer gewinnen beim Verlauie jedes Mädchens 40-—-—100 Rahel. außerdem zwei Wedro Schaut-L die ebenfalls vom »Vater« iiir lich ausbedungen werben . --.—-..-.-...-. «- , --. Ae Umsonst-e strebte-. Der Lehrer an einer «««Biirgertchute des Wesierwäldek Landtreiies hatte dieser Tage seinen Schülern die Auf gabe gestellt, Geschäftsbriefe, Be fchwerdebriefe an Behörden, Mutw briefe. auch Tabesnachrichten u.s.to. abzufassem zu invertiren und mitent sprechender Adresse san Verwandte, Bekannte u. Lin-) zu versehen. Jeder Schüler brachte darauf feine Arbeit fein säuberlich mit. Die fertigen Briefe nahm der Lehrer zum sweete der Korrektur mit nach Hause. Er legte sie auf den Schreibtisch und be schloß fein Tagewerk bei dem gewohn ten Abendfchapven. Inzwischen betrat seine Wirtbin die Arbeitsitube. um nach dem Rechten zu sehen. Dabei erblickte sie auf dem Tische die große Korrespondenz. Da ihr die Bespr auna von Brieer wie immer als eine hauptvflicbt erschien, ia trug sie alle miteinander ichleuniait zur Postagens nir. Hier machte sie der Beamte da rauf aufmerksam, daß die Brieffchafs ten mit »frei« bezeichnet seien. Olzne weitere Bedenken leate die diensteifrrge Wirthin das Partoa us. Arn andern Tage tliirte sich der verhängnisvolle Jrrthnni auf, aber die Stilproben katten schon ihre Reise in die weite Welt angetreten. patetsche Interesse-Oh Der amerikanische Maler Hentv Dandham, der mehrere Jahre infaiti zugebracht hat und fest in Eng and lebt, erzählt folgendes neue Stücklein vom haitischen heere: Als eines Ta ges- der Kominandant der Armee die Truopen von Gonaivez lteiichtigte, fragte mich ein Jrländer, der in knei ner Begleitung war: «Möehten Sie sehen, wie ich die ganze Bande aus einandertreibe?« Jch sagte: »Natür lich« Der Irländer nahm daraus siinf Silberstiicke aus der Tasche nnd schleuderte sie mit einein geltenden Rufe in die Luft. Sogleich sprangen alle Mannfchaften der Truppe aus dem Gliede und machten verzweifelte Anstrenqungem das Geld zu finden. Nach einein kurzen heftigen Guini niel war die Ruhe wieder hergestellt. Zwei Silberftiicle waren in den Besis der Truppe gerathen, die übrigen tiatte der Komrnandant erheutet. Die fer befahl darauf, daß der Jrliinder rethastet werde, weil er in Gegenwart eines angefehenen Fremden die Armee von haiti in Mißtredit gebracht habe. Der anaefehene Fremde war ich. Mein Freund wurde »in drei Wochen Gefängniß verurtheilt, aber fünf an rere Silberftiicte und eine Flafche Nunt brachten die Sacke in Ordnung, nnd er war nach 20 Minuten wieder bei uns. ---· Frage und Antwort Was ist der Unterschied zwilchen einem Licht und einem jungen . M ii d ch e n? Putzt man das Licht. so brennt eg: putzt man das junge Mädchen, so ge l) t e s a u s! Ein istenlchentenner. Arzt: »Wieoiel Glas Bier trinken Sie denn pro Tag?·' Patient: »Hm, das ist schwer zu sagen!« Arzt: »Gut —- dann trinten Sie künftig nur mehr fünf Halbe!« — Lift tief bit-ten. Der nengewiihlte Bürgermeister ei nes Dorfes stellt zum erster-male ei nem Jnsafsen einen Heimathsschein has. Jn die Rubrik »Befondere Kenn zeichen« schreibt er: »Er-sauft nicht.« Schnes ers-fet. Herr: » . . Alfo Jhr Seliger hat so viele Anziige hinterlassen!? Ich glau be, die würden mir auch passeni« Wittwe (die Augen niederfchla gend): »Wenn Sieg ehrlich meinen, können Sie ja mal ein paar anpeottiss cen." Zi- leiser-. Chef lwetcher soeben dazu iommt, wie ein jüngerer Cornrnis einen gro ßen Meers vom Contobueh auslest): »Was heißt das, here Biwbaum, warum leeten Sie die Tinte auf, ital-e ich Sie mit Kost engagirt?« Seufzer-. Il-- s- I tin its-Os-« III Feldmebel Qu einem begriffs itusi en Rettuten): »Mensch, was soll man mit Ihnen anfangen? Sie nd ch das reine —- Kulturka blem!«