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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 15, 1908)
Auf falschem Boden. Rom-m von H. Courths-Mahler. n IX f —- - v» (15. Fortsetzung) 1 5. K a v i : e l, » Hella war wieder einmal rnit den«-. Gefühl, grenzenlos gederni.itkkiat Jovi ! Mzuieim vom Mitte-taktisch aus-zue i; standen. Man hatte in ihrer Gen-n E hart Elsa Kleefetds Lob in allen -« Tönen gesungen und gerade die lfi s Herrschaften hervorgetmßen die Helle Mich Ansicht der Boßnecte vollständig I fehlten. Auch Franz hatte eifrig mit ein-gestimmt Nur Berti-a hatte ge schwiegen nicht etwa aus Tattgefiibt ondern weil sie über niemand gern etwas Gutes sagte. Elia war ihr im Zettåmde nicht oieä angenehmer als a. 1Die junge Frau hatte sich in Still schweigen gehüllt Sie zeigte nicht. « wie-Nie "-durch vie Tatttosigteit oder vielmehr beabsichtigte Bosheit verletz. « - Mk —— Sie ging nach dem Essen in den Garten hinaus, unt während der Mittagspause die Franz in Haufe verbrachte, nicht mit ihm allein sein zu mästet-. Erst als er nach ihr rief. ging sie wieder ins Haus. Franz stand reisefertig vor ihr. »Es-d wollte Dir nur adien sagen, da ich auf einige Tage nach Berlin reife.« L , s »Noch Berlin? Und das erfabre ich ekffietzU Darf ich nicht mit Dir rei , stuf« «Nein—ich habe Dirdeshulb erf: It Mittheilung davon gemacht Jst be geschäftlich zu tditn." Brennende Sehnsucht nach ihrem Vater stieg in ibr auf und trieb sie zu einer Bitte. »Nimm mich mit. ickx bitte Dich darum. Ich will Dir nicht lästig fallen. Nur Papa möchte ich gern einmal wiedersehen-« »Und Dir den Kopf mit neJen Vitantqftereien fiillen lassen. Das eben wollen wir vermeiden Du bteibn hier.« Widerwärtige Grausamkeit Hund Bosheit lag in seinen Worten. ·Sie fal; ihn an mit gequäliern Blick. «Schäme Dich!« tagte sie Hei Fer und gepreßt. Er blickte fre drohend an. »Schmeig. ijtr sich von uns beiden am meisten »in schämen hat, weiten wir nicht un besuchen Leb wohl und zeig mir bei Zweit-et Rückkeer nun endlich ein ans des-es Gefecht sonst tönte ich noch Mgemiithlicher werden« Damit ging er davon. Sie fah ihm mit starren Blicken nach und lant dann wie gebrochen in einen Sessel. Hort biteb sie sitzen. Nicht einmal in Ihr Zimmerchen ging sie hinüber-. Es "- »was sic- · so- gleich-gültig in weZcher Umgebung sie ihren Schmerz trug — so einerlei, es lohnte sich nicht« auf zweite-. Einige Stunden später wurde die , TMrllingel zum Boßneikictten Haufe ; gezogen Minna, das Hausrniidchem gras, um zu öffnen. Ein hochgewach Jener Herr in grauem Anzug und gjeichfurbigem weichem Hut stand vor i We »Ist Frau Boßneci zu sprechen?« fragte et. Minna sah Eiin dumm an. »Ei meinen wohl den Herrn Boßned.« »Nein, vie Frau Boßneck.« isMinna wunderte sich Sie kannte hoch alle Bekannten der Famiiie. Die fet Ugbcmn hier war iisr gänziich m . »Die ist nicht zu Haufe Sie ist mit ihres Tochter im Kränzkhen bei Kleefetds.« »Ich meine Frau Helle Boßneck.« Mintm machte eine qerinnschätiige Miene. »Ach die-die ift oben. Hier rechts die Treppe noch -«— gerade aus.« · »Der Ton, in Dem das Mädchen Diese Auskunft- qab, iriev Seen An Qetfen das Blut ins Gesicht. Er ver: riesi, wie wenig Hella in diesem-Hause s-.,..--M-»-«.«.»»».-.—- , T; Er ging In dem Mädchen vorbei . ins haus und stieg langsam die Treppe hinauf. Das Herz klopfte ihm tun Betst-ringen Oben blieb ereinen biick tief athmend stehen. Dann · Uopstr et. Niemand that ihm auf. Er wiederholte das Klopfen Es rührt Ich nichts. Entschlossen legte et die nd auf die Kilnie und öffnete. eifs Gerathewohl schritt er drinnen ans die erfie Thür zu und klopfte weben Ein leises Rauschen ertönte, Und dpetgn rief eine matte Stimme: »Her een « Svm öffnete langsam und itai ein he das von der Sonne hell erleuchtete , Auser- Jbr Strahl fiel auch aui n nnd della, die sich bei feinem stopfen von dem-Stuhl erhoben hatte· den sie feit ihres Mannes Fort "in s. versunken faß. -siskn . . t sah sie fassunqslos Ins Ehe-. ein Zittern flog übetihten W nnd dem isten-i sie plöesick » eine-a W nie-f ihn zu« um Mte ihn me eine Etttmtendt « " » seinen and state-weite un kfeinen Reime-e Wird-u i Itief sie ihn m Tät-en di( Urteil-en wie unfagbue sie fiel vihm Iesehnt haben mußte» ’ sz Im schwankte zwischen-m M iiber ihren teun - kiffen-et der Ihm ein M und siebet-idem Eint se zücken iider die Erkenntnis-« daß sie sich nach ihm gesehm haben mußte. Still standen sie eine Weile, Hella dicht neben ihm, er schützend den Arm um ihre Schulter gelegt. Das arme junge Weib meinte; mit diesemAuaens blick sei alle Qual soorbei und verges sen. Sie dachte und fühlte nichts als die-Gegenwart des Einen. Einzigen nach dem ihr Herz in heimlicherSehn sucht gerufen hatte, eben fest noch, ehe er eintrat. Aber dann tam sie zur Ericnnäniß der Wirklichteit. Mit jähem Ruck löste sie sich aus seinem Arm und trat zu rück. Giiihend erröthend strich sie das wirke Haar auH dem Gesicht nnd preßte die Handilächen gegen die Schläfen Er sprach kein Wort, sah sie nur an mit seinen leuchtenden Augen, als ) Zollte eif sie festhalten damit fiir alle ! « eit. F Frauen sind in solchen Fällen sast immer am schnellsten in der Lage. sieh ; zu beherrschen. Auch della fand zuerst die Sprache wieder. Mit einem besan aenen Lächeln trat sie aus ihn zu und Yreichte ihm die Hand. »Ich habe Sie » durch mein Ungestüm erschreckt, lieber TSven. Verzeihen Sie mir und ieien T Sie mir herzlich willkommen So Plötzlich sehe ich Sie vor mir —- ich ; kann es kaum fasse-M ! Als er noch nicht sprach, sah sie ihn T Piöslich erschreckt an. « »Sven —- mein Vater Mes ist doch ; meinem Vater nichts geschehen?« l »Nein, nein-beruhigen Sie sich, i liebe Hella, ich bin nur ganz zufällig Lauf der Durchreise hier und wollte die Gelegenheit wahrnehmen, Sie zu begriißen." Sie lud ihn durch eine Handbetve saung zum Sitzen ein und nahm ihm jgegeniilser Platz. Die Sonne flim ; merte ans ihrem Haar. es sah aus wie ; aesponnenes Gold. Shen konnte den »Auf nicht von ihr lassen. Bleich sah x sie nun wieder aus. da dieRöthe aus «ihrem Gesicht gewichen war, nnd die i Augen erschienen ihm noch größer als jsonst. Aber es waren nicht mehr die ssröhlichen klaren Augen von einst. sondern traurige, aus deren Grund das Leid schlummerte. Und dochschien sie ihm noch schöner als einsi, ihr An blick rührte alles wieder auf. was er mühsam zurückgedrängt hatte in der Zeit der Trennung. «Erziihlen Sie mir von Papa. lie her Speer Wie geht es ihm?'· »Gut, soweit Sie ihm nicht sei-Zen Er hat oft große Sehnsucht nach Ih nen. Wir vermissen unseren CSei-irren schein. della-Sie wissen, daß Sie uns das waren.« Sie nickte. »Ich weiß es, wenn es mir auch manchmal wie ein Märchen vorkommi, daß es Menschen giebt, denen ich so viel sein ionntei" Yellak . .-,.·«- Leu-— nur«-h -t. 0-k Glis luctsklc unsc· euuihuku use- »Is sen wir«d:«g. Erzählen Sie mir von zu Hause. Ach, Speis-, menn Sie müßi ten, wie mir das- ist« daß Sie mir dier aegeniibersitzen, daß ich mit Ihnen sprechen sann und zwei Augen auf mir ruden fühle, die nicht voll Haß und Abscheu auf mich blicken!« Er faßte anastooll nackt ihren Hän den. «Hella —— was bat man hier aus Ihnen aemachtk Sie find so vers ändert!" Sie lächelte qeiivungen und sagte in gemacht leichtem Tone: »Die Lust hier bekommt mir nicht gut.« Ser fah sich im Zimmer um. Erst jetzt merkte er, wie häßlich und nüch tern es aussah-trotz des verklären den Sonnenscheins. »Als-) das ist Ihre neue Heimatdl lla s— wie da ben Sie das aushalte können, Sie — mit Ihrem Schönheitssinn2« Sie erhob sich rasch. Kommen Sie mit in mein Zimmer hinüber« das habe ich mir nach meinem Ge schmack eingerichtet hier« in diesen Räumen bin ich selbst ein Fremdling geblieben.« Sie ging voran und er folgte ihr. Als sie dann nebeneinander saßen« sagte sie lächelnd: «Groß ist mein Reich nicht, wie Sie sehen. Fiir ge wöhnlich reichtes aber aus, daichbier immer allein hause. Meines Mannes Familie meidet diesen Raum.« »Aber Ihr Mann wird Ihnen wohl ost genug Gesellschaft leisten?« della sab ans ihre Hände herab »Nein. der auch nicht. —- Aber sehei Sie sich nur um,« sahe sie lebhaft sort, «lauter gute Bekannte habe icl hier bei mir. and diejs-—sie zeigt( aus das Mädchen mit der Perle — .dies ist mein besonderer Augentrost Ach. Soen ——- wie ant, daß Sie mir dies herrliche Geschenk machte-it« Er sah sie an. Sie war unruhig mit nett-ZU under matte, daß sie seines sorscheudeusngen aus-with daß sie sid « ein Lächeln ins Gesicht zwang. Un den kleinen Mund aber zuckte es ipi verbaltenes Weiser-, und die großet » Augen schimmerten feucht vor Erre »K G Pause entstand. Soeu holt tief Athen-. Daten sagte er leise beklo, Sie sind nicht glädlich gebot se- in Jou- aherss , Mde Sorge lag in seine I Mai-. sie Man-« die W imstande — —— und» siiisteoden Kopf daraus. Sollte sie rhn belügen? Er würde sich doch nicht täuschen lassen, und sie sehnte sich sv sehe danach. einem einzigen Menschen wenigstens ihr Leid zu of fenbaren, einmal alles vom herze-n herunterzusbrechen Er würde siebet stehen, und wenn er ihr auch nicht helfen tonnte. ihr Elend würde sich dann vielleicht doch leichter tragen lassen. Sie barg das Gesicht in den hän den. Ein Gefühl tieser Scham, daß sie sich durch den äußeren Schein hatte blenden lassen und sich einem Mann zu eigen gegeben hatte, der sie ernie deiate vor sich selbst, zwang sie zu die ser Gebärde. , Er löste ihr die Hände vorn Gesicht und hielt sie fest. Hella.« sagte er mit vor Aufregung heiterer Stimme, »ich frage Sie mit dem Recht treue sjer. schrantenloser Ergebenheit und »ich will ossen sein-auch im Na men Jhres Vaters. Jch hin aus fei nen Wunsch hier, er wird von Unruhe urn Jhr Geschick verzehrt. er weiß, daß Sie ihm das Schlimmste Jhrer Lage verhehlen. Aber er wollte nicht selbst tommen. weil Sie es nicht mitn schen und weil mein Besuch Jhren Verwandten absichtsloser erscheinen wird. Ich bitte Sie inständig. seien Sie often zu mir. Jch sehe es ja, was man hier aus Ihnen gemacht bat, und bei Gott-ich gebe nichtvon hinnen, ehe ich nicht alles weise und versucht habe, Ihnen zu helfen.« Große Thriinen standen in ihren Angen. »Nein, Spen, nicht das Glüel habe ich gesunden, nicht einmal Ruhe and Frieden, nur Schmach und De miitbignnaen aller Art-Sie ahnen nicht, was ich ertrna!'· Er sprang aus und ballte in wildem Grimm die Hände-. «Wo ist Ihr Mann, Hella,« ries er im heißenZorn Er hätte ihn erwürgen mögen zwi schen seinen Fäusten. Hella legte besänftigend ihre Hand aus seinen Arm. »Nicht so, Sben. Bitte, bleiben Sie ruhig. Mein Mann ist nicht schuldiger ais ich. lieberdies ist er verreist. Sehen Sie sich zu mir, ich will Ihnen alles erzählen« Er naan wieder neben ihr Plag, und sie keichtete ihm ibr ganzes Leben seit den« eriien Tage ihres Hier feins. Sein Gesicht war diister nnd schmerzoerzerrt, während er atbemlos ihren Worten lauschte. Al sie aeen: deth.1tte, stöhnte er auf. »Der-Elendes —— Wie tonnte er Sie so leiden las ien!« -. D n- ts »Sie nle unserer-Lin Bonn uuay rw trage Schuld Ich hätte mich nicht durch den äußeren Schein blenden lassen sollen. Wie es gekommen ist, daß ich ihm mein Herz zuwandte — ich weiß es selbst nicht. Ja: war da mals nicht tlar über mich selbst. JQ wußte nichts von tnir und verstand mich selber nicht. Nur einmal ianr mir ein Strahl der Erkenntnis-, -— an meinem Verlobungstage, als ich Ihnen sagte, daß ich seine Braut sei. Damals schloß ich voll Schreck die Augen und wollte nicht sehen. Und dann noch einmal, als ich an meinem Hochzeitstage Abschied nahm oon Ih nen. Aber da war es ja schon zu spät. Sven — war-am haben Sie mich nicht zurückgehalten mit Jhren starken Armen! Wußten Sie nicht, daß ich ins Elend ging?« Er sprang auf und trat von the weg. so weit es das Zimmer zuließ. Was hella ihm sagte, er lonnte es nicht mißt-erstehen nnd doch wagte er nicht daran zu glauben. In seinem Innern tobte ein Aufruhr-, der ihn vor sieh selbst bangen ließ. War es denn möglich, daß er sie hätte errin gen können, wenn er muthig zugegrif-— sen und festgehalten hätte, was ihm ein anderer rauben wollte? Er sühlte,· wie ihm der Anastichweiß ausbrach bei dem Gedanken, daß er es hätte verhindern können. daß della in das Elend dieser Ehe ge angen war. ,,hella —- tagen ie mir ehrlich: hätte ich Sie erringen können, wenn Ihr Hatte nicht zwischen uns getreten make-« ts-«-—h ——As- I!-k- -c u «k--«--v , Olc Wllcuk gtuqcuu tut-« tue-, uuu die Tluaen nicht von ihm. Dann sagte sie leise, aber fest und llar: »Ich glaube, ich habe Sie immer geliebt, Sven. Aber weil wir wie Geschwi ster aufwnchien, wurde ich mir nie darüber llae. Erst am Abend meiner Verlobung zuckte beim Anblick Jhres Schmerzes zum ersten Male der Ge «dante in mir auf, daß wir uns hät ten mehr sein können. Aber ich brachte diesen Gedanken als thöricht zur Ruhe und schlon mich noch fefter an Franz. Dann aber. als ich Ab lchieb von Ihnen genommen hatte und mich noch einmal nach Ihnen umwandtr. war es mir plötzlich, als müßte ich mich von meinem Mann losreißen und mich in Jhre Arme flüchten. Vielleicht bin ich deshalb nicht glücklich geworden. Die rechte Liebe fehlte mir von vornherein für meinen Mann. Und doch wäre es vielleicht noch gut gegangen, denn ich hatte wahrlich den besten Willen da zu, aber auch meinem Mann fehlte die rechte Liebe nnd das rechte Ver ständnis für mich. Wir haben uns in einer blinden Aufwalluna zueinander gefunden · — nun tragen wir beidt lchwer an unserem Irrthum.« Sven war bleich wie der Tod Seine Gesichtimusieln waren ange spannt, und die Augen erschienen fas schwarz. Tief grub sieh die düsteri Falte auf seiner Stirn ein, undseim Hand umklammern mit eisernen Druck die Lehne einet Stum, alt wollte er sich daran zurückhalten Mi« tausend Fäden zog ei ihn zu der ge rHiebten Frau, aber er wollte starkseii M« --.·-. —« « ..·...-..--— fiir sie und fich und wollte der Stunde reine Macht über sich einräumen. Nicht sein Athem durfte fie jetzt be rühren, nicht ein Hauch von Schuld sie streifen! . Seine Augen Umflorten sich, ais er sie in dieihren fenlte, die ihm unver hüllt zeigten, daß sie ihn, nur ihn als lein liebte. Bloß. in rüiirender liebrei zender Hilflofigteit faß sie vor ihn-. Er schloß die Augen einen Moment, wie vor allzu blendendemLicht Dann öffnete er sie wieder und sah sie an. Sie erzitterte unter diesem Blick und tranipfte die Hände zusammen. »Hüte-wenn ich Ihnen nur sa gen dürfte. was Ihre Worte in mir aniriittelnk Mein ganzes Sein drängt sich Ihnen entgegen—3ie ahnen ja nicht, was ich nrn Sie gelitten, was Sie mir sinds Und nun höre ich aus Ihrem Munde, was- mich zugleich glücklich und elend macht. thes denn wirtlich wahr, daß Sie mich häßli chen Gesellen hätten lieben könne-ti« Sie lächelte ihm unter Thriinen zu. »bäßslich? Ach. Spen. das nahen Sie sich und mir nur eingetedet. Ein Mann wie Sie ilt niemals bößlich kann es nicht sein -— das weiß ich jetzt besser. « Aber nun nicht mehr davon sprechen. Zu viel habe ich Ih nen schon verrathen. Abek nicht wahr, Even-—- Sie verstehen mich? BeiJh nen fürchte ich teine Mißdentuna meiner Worte, und was ich Ihnen gesagt habe, darf zwischen uns nichts ändern. Und nun ——— nun gehen Sie. reifen Sie wieder ab, es ist besser Fiir uns beide, und -— ich mag Sie nicht mit den Angehörigen meines Mannes zusammentreffen sehen, ich Hönnte es nicht vertragen. wenn man Sie ver letzte.'· Er tret inen Schritt auf sie iu. »So soll ich Sie verlassen? Hella, das tönnen Sie im Ernst nicht von mir verlangen! Kommen Sie mit rnir zu Jdrem Vater zurück. denn ich fühle dafz Sie hier zu Grunde geden· Mich treibt tein eigenniisiger Gedanke zu dieser Bitte, bei Gott nicht, ich will nichts Für mich. Ader Sie können hier nicht mehr bleiben, rac- müssen Sie felbit einiehen.« Hella schüttelte den Kopf. »Nein, Even —--· ich kann und will nicht das harte meines Mannes wie eine Ver lorene verlassen. Die Tochter Fritz Rasmussens darf ihre Pflicht nicht vergessen-« »So wollen Sie sich seidst vernich ten?« »J« :4 —:« QL..--. »Jukan l »Ist« tut uns «zkiu-u H-»»......-... habe, werde ich vieles leichter tragen. Machen Sie es mir nicht so schwer, meiner Pflicht treu zu bleiben. Noch babe ich tein Recht. meinen Mann zu verlassen," und ein Recht müßte ich da zu haben. sonst würde ich mit ewig Vorwürfe machen." »So soll ich geben, ohne Ihnen nützen zutiinnen obneOosiiiiing,daß es eine Erlösung fiir Sie gibt? Hella —-« cie können das nicht von mirsor - dern! Und wag soll ich Ihrem Vater ingeni« »Sagen Sie ihm altes, Stier-« Jch will nichts met-r vor ilim verbergen.« Soen sab einen Augenstiet sinnend vor sich bin. Dann richtete er sich aus. »Gut. Heila, es soll so sein« Jbr Va ter soll alles von mir hören —--nichi’5 will ich ibm verschweigen Er soll uns rathen und helfen. Werden Sie sich seinem Urtbeil fügen, werden Sie thun, was er uns vorschreibt?« Sie sab ihn ernsthaft an mit ibren großen schönen Augen. »Bedingungs ios, Even-»was mein Vater mir zu! tbun vorschreibt, wird mir ein Ema-s gelium sein. Machen Sie sich aber? daraus gefaßt, daß er sagen wirdZ meine Tochter bat ihr-Schicksal selbstj gewählt, sie muß tragen, was sie sichi damit aufgeladen bat. Ich weiß« daß er so sprechen wird -—- under bat recht damit· Aber niin geben Sie, lieber Som, ich bitte Sie darum.« Er trat an sie beran und drückte seine Lippen aus ihre Hand. Ein leises Erzittern floa über beider Gestatten, und sie saben sich an und sagten sich mit einem langen Btick Leben-obl. Ja diesem Augenblick wurde plsys lich die Tbür geöffnet, und Frau Emilie Boßueet stand aus der Schwelle. Mit impertinenter Neugier musterie sie Soen Andersen. »Ab, Sie haben Besuch, Frau Schwiegertoch tret« sagte fee dann höhnisch· hell-i wandte sich mit leisem Seuf zer nach ibr um. »Wie Sie sehen. Schwiegermama.-"Herr Andersen be suchte mich auf der Durchreise« «So, so —an der Durchreise? Sie sollten aber Herrenbesuche nicht em psanaen. wenn Sie allein im hause sind. Herr Andersen bötteda später wiederkommen tönnen.« Sven schwoll die Zornesader an. Mit einer turzen Verneiguna sagte er schnell, ebe hella antworten konnte «Die Dienerin, welche mir das Haus öffnete, bielt es nicht siir nöthig, mich der gnädigen Frau zu melden. Sie war also gar nicht in der Lage, mich abweisen zu lassen, da ich dirett ber ausaeroiesen wurde. Jin übrigen hatte mein Betuch nur den Zweck, Frau Bello Bostnecl Grüße ihres Vaters zu überbringen und mich persönlich nach ihrem Beiinden zu ertundt eu. Dies ist geschehen. und Sie gesatten mir wohl, baß ich mich nun entferne. Le ben Sie wohl. Dkllsk Er küßte der jungen »Frau noch mals die Hand, verneigte sich vor Frau Emilie Bohneck und ging da Vsll« · Adjeu Soen — großen See MEP- ivandte sich noch einmal um Einen turzen Augenbtiet trafen sich tbee Augen noch. dann var er ihren sit-ten entschwunden M Als er fort war, erging sich Franl Emilie in allerlei Vorwürien. daß; hella den Bein-her in diefem Zimmer empfangen hatte. « Hella war außer Stande, das län ger mit anzuhören. Sie sehnte sich( nach Allein-sein »Ich mache Sie ba-« ran aufmerksam. daß Sie sich in meinezn Zimmer befinden, Schwieger marna, in dem Zimmer, das Sie sonst zu meiden pflegen. Es isi wohl bei ier, Sie lassen mich allein.'« » Frau Emilie Boßneel war zunächsij sprachlos. Dann warf sie den Kon zurück. »Etnpörende Unverschämtixeit « mich in meinem eigenen haufes hinauszuweiienZ Aber ich werde mich» bei meinem Sohn beschweren. Wenn Sie äraerlich sind« daß man Ihnen ein interessantes Stelldichein siörHo niiiiien Sie sich besser beherrschen, sonst merkt man die Absicht und wird oeritimmt,'« Damit qina sie hin-ins. Helta schloß mit behenden Fingern hinter ihr die Thür. Dann warf sie ful- ani dieKniee und barg attischlnch-« zend den Kopf in dem Diwnnlisien. » Ihr Herz watvr schwer-. Trübe, zer: j rissene Gedanken folgten Stun. Wart es keck-t. daß sie ihm gezeigt, wie es: nn: sie stand? ——— Nein, sie hättei schweigen müssen! Aber der Mensch ist ein fchwaches Geschöpf. nnd mit Gewalt hatten sich ihr die Worte iiber die Lippen gedrängt Sie hatte dieE kostbare Stunde nützen müssen. Trotz aller Pein zog ein süßer Trost in ihr? Herz. ! Professor Naåmussen erwartete Spen, der ihm telearavdirt hatte,atni Bahnhoi. und voll Unruhe tam er ihm; entaeaeth . ! »Sie kommen so schnell Zurück. Even? Wie achte-Z meinem Kinde·?«; fragte er hastig, nachdem sie sich he-" grüßt hatten. Soen schob feinen Arm unter den des Professore. »Wir wollen zu Fuß nach Hause gehen, wenn es Jhnen recht ist. Unterwegs erzählt Ich Ih nen alles.·« »t. Diana-.- ·«.--«I. ji«-! Wie-secun Un ins-»Hu- --«-W »s- .»...,...,... geioiibl ais dem ijnhofsgebiiude und gingen durch die Straßen Ganz still und einsam war e-·:- auch um die späte Nachtitunde nicht in der Reichs: nauutitadt Arm in Arm wanderten die beiden-Männer die Könige-tränkte Fuße hinauf nach dem Thiergarten und weiter. ihrer Wohnung zu. Ser sinkt an zu erzählen. Alles-. was er von Hella über ihr Leben erfahren hatte und was er fett-it dabei empfun den, berichtete er. Aw- dzå verschwieg er nicht. daß its-te Herzen sich in schmerzlich süßer Qual gefunden dat ren. und daß er und Hka nun ihr Geschick in Rasinuiiens treue Vater Lspand leg:en. Er sollte entscheiden, was geschehen mußte Mortietzuna folgt-) —W Der diene-ritt Deo Meeres. Es ain außer den Delohinen wohl taum ein lustigeres Volk unter den Thieren des Meeres, als die See töwen. Weder Wind noch Sturm, Sonnenhitze oder brausende See tön nen ihre fröhlichen. harmlosen Spiele hindern, je toller das Wogengebrauie, desto höher dieLuft, desto mehr werden ihre Bewegungen durch das schäumen de Element unteritiitzL Wie Pfeile durchschneiden sie das Wasser mit weit vorgestrecktem Kopfe, hart anliegenden Vordersiossen, nur mit den Hinterfü ßen rudernd, schießen sie mit’ichwach seliliingelnden Bewegungen des Leibes durch die Fluten. Langsam entsteigen sie, nachdem sie ihre tolle Lust am Spiel gesättigt, dem Wasser und be wean sich schwerfällig den Lager pliihen zu, wo sie sich niederlegen und der Sonne und dem Wind es überlas sen, ihre Felle zu trocknen. Nachdem das Kriechen und Klettern til-er- und zwischeneinander zum gro ßen Teil sein Ende erreicht —- ganz »in-et es nie auf —- sucht jeder sich die ; Lage zu verschaffen. die seinem augen iblicktichen Wunsche angemessen ist und fden räumlichen Verhältnissen ent spricht. Die alten Männchen halten auf hervorragenden Punkten Wache und in ihrem Schutze genießt die Her de Ruhe. Sie ist jedoch nichts weniger als lautlos; aus der großen Masse tönt unausgesett ein icharfes. kalt-ar tiges Visiten, das von den in ausge richteter Stellung ruhenden Tieren auf-gestoßen wied. — «·- « . Bte Verlornen geqoren zu ver Un niitie ok- Ob2srarobbeit, die sich durch das Vorhandensein freier Ohrmu scheln von der großen Ordnung der Robdem den Seehunden und den Walrofsen, unterscheide-L Bei der Ver gleichung mit dem Seehunde ist es vorzüglich der abweichende Bau der Füße, der auch den Laien ausfällt. Die Vorderfüße bilden große dreieckige Flossen. Die Tiere können ihre hin terfiiße nach allen Richiungen frei de wegen, beim Ruhe-! werden sie unier den Leib geschlagen und beim Erklä tern der Userselsen ihrer Wohngediete als vraitisches Werkzeug aus das Ausgiedigste verwendet. Der hats ragt weit zwischen den Schultern her vor und erscheint, wenn er ckusgestreckt, schlank und sehr bewegungssiihig. Jn der Ruhe zieht das Tier-diesen dicht an die Schusterm wodurch die hals wirbelsiiule eine schxvanenariige Form annimmt, die sich jedoch in den zusam mengezogenen Speckrnossen verbirgt. Das Ohr, von dem die Familie ih ren Namen trägt, bildet eine kleine walzenförmige Dütez die Ränder, der innere und der äußere. liegen dicht auseinander und werden beim Tau-— chen wasserdicht geschiossen Es ist ungewöhnlich klein, misit bei einein 6 Fuß langen Tiere nur einen Zoll. Schöne große Augen zieren den Kopf. nnd ein mächtiger, drollig aussehender Schnurrhart aus dicken Borsten schmückt die Oberlippe, unter der sich ein gesahrdrohendes Raubtiergebiß birgt nnd der dem Tiere ost ein lusti ges, unternehmendes, oft aber auch gar wehmütiges Aussehen gibt, so daß wegen seiner tollen Sprünge und sei nes grotesken Gesichts der Vergleich mit dem Clown sich geradezu aus drängt. Gewöhnlich lebt eine größere, nach Hunderten zählende Gesellschast, die aus einzelnen Familien besteht, nach barlich beirinander. Der Familien vater, das große alte Männchen, hält mit Strenge daraus, daß ihm nicht fremde Eindringlinge seine Familien ruhe und sein Fischergebiet beeinträch tigen. Wie ein Sultan lebt er unter seinen Frauen und Kindern, und der ron ihm gewählte Wohnsitz bildet dere Hareim in dem eine Anzahl Sultanins nen sich ihres Daseins freuen. Jhre Nahrung besteht aus Krebsen. Fischen, Muscheltieren und Wasser vögeln. Besonders der Pinguine und Miit-en bemächtigen sie sich leicht, so unwahrscheinlich dies auch— scheint. Sie erscheinen vorsichtig an einer Stelle des Wassers, streiten aber nur die Nasenspihe heraus und reizen, durch eine geschickte Bewegung der Schnurrhaare das Wasser lriiuselnd, die Begehrlichteit der fliegenden-Mii ven. Diese, hossend, eine angenehme Beute erhaschen zu tönnen. werfen sich mit Macht herab-um sich ihrer zu be mächtigen --— einen Augenblick später siillen iie die Zähne des Liitigem sie sind ergriffen, werden unter das Was ser gezogen und Yerspeist Neben der nicht unbedeutenden Menge von Nah rung, die die Seelöwen täglich zu sich nehmen, halten sie es siir nötig, eine Anzahl Steinchen —— bis zu einem Pfund schwer zwischendurch zu schlucken- Aiich er will sein Kombot zum Fisch, das ihm wohl zur Verdau ; nng hilft. · . s k A- ss«t«,- !..; si-—k -- , Jst lllbll Ucl Huttenng un- cuuu Hv itamniem so treten unsere unterneh- « tmungslustigen Herden die Brautfahrt knach den Sammelplätzen auf einsamen lJnseln an. Die Männchen eröffnen H den Zug; von allen Seiten ziehen ganze Scharen den traulichen Plänen zu. Hier bewegen sie sich scheu oder gleichgültig gegeneinander, bis die Weibchen mehrere Tage nach ihnen an tommen, und da diese mit den jünge ren Tieren die größere Menge aus machen, beleben sie die Jnseln sehr rasch. Es handelt sich für die Männ chen darum, aus der Zahl der Zuge reisten ihren baut-stand zu erweitern sund zu diesem Zweck neue Familien oerbindungen anzulniipsm ierin lreuzen sich aber die Pläne un die Ansichten der Männchen ost in der stö rendsten Weise. Da muss jeder sein Recht selbst suchen. Die Auseinanded sekungen nehmen einen äußerst stür ntischen Charakter an; das Faustrecht steht in vollster Blute und tagelange blutige Kämpfe werden unter betäu bendem Gebrüll, das selbst die stärkste Brandung übertdnt, von den erregten Tieren um die herrschast über die herben der Weibchen geführt. Jm Herzen lies geknickt, schmerzbewegh zieht sich der Schwächen zurück, dem mächtigen Sieger den Preis überlas send. , Jn den folgenden vier Monaten — so lange dauert der Aufenthalt in den Sammelplätzen —- entwickelt sich das wohligste Familienleben. Die Jungen sind zur Welt getomrnen —- sede Mut ter hat eines. höchsten- zwei —- sund die Eltern sind nun gemeinschaftlich um die standesgemäsze Erziehung be müht; einträchtlich bewacht und bes lehrt man sie. Die kleinen schwarzen Gesellen mässen lernen auf dem Lande und auf dem Schlamme kriechen, Roll steine zu überwinden und Felsen zu ertlimmen — immer sind die Alten zur and. um ihre Jungen vor all und ißgeschick zu hüten. Beson re Ueberwindung kostet es die Kleinen. sich mit dem Wasser betannt zu ma chen. Die-Mutter nimmt ihr Kind aus den Rücken, schwimmt inc, Meer und wirst das Kleine dort durch die Dre hung ihres Körpers ab, so dass es not gedrungen schwinimen muß. Am Ende des Sommerausenthaltes. wenn die Rückreise in die engere Helmatanges treten wird. sind dann die Jungen vollauf befähigt, die Reise mitzuwi chen. Dr. Langreve. Jn Fairbanks, Alaska, werden zehntausend Arbeiter zum Tagelohn von süns Dollars bei freier Vers-sie gung gesucht. Das Anerbieten würde von Hunderttausenden mit Dant an genommen werden« tvenn die Reise iosten nicht wären. 8 s O Ein englischer Gelehrte hat glückiich sestgestellt, daß der durchschnittlich-r ameritanische Junge klitger sei als der englische itn gieichen Alter. Jan-obi, der durchschnittliche amerikanische Jun ge ist auch tliiger als sein Vater und ie ganze übrige Familie. I O i Der Prosessor Koch soll erklärt ha ben, daß in Amerika die Schlaslrants heit nicht so leicht austreten werde Aber er war noch nicht in Philadeli phio. i i i Es heißt zwar, daß jede Frage zwei Seiten habe, bei mancher aber scheint es, daß sie iiberhaupt gar keine hat