.——.-—-.«—«.-.. —..... WOOOWEMOOOÄOOT Its-i is- x Orts DaS Hundertfrankenftück Z OT OOOOQOOOOHOOOOOOOHOHOOOZ (10. Fortsetzung.) Sie waren während ihres Gesprä ches wieder bis an den Rand des Bartes elangt. Violetta blieb stehen. »Es is wohl Zeit, daß ich Dich von meiner Gegenwart befreie.« sagte sie. »Aber ich sage Dir trotzdem nicht Lebewohi. Einmal wenigstens wer den wir uns noch vor Deiner Abreise sehen.« »Ich wüßte nicht, wozu. Und mußt Dr- denn nicht nach Berlin zurück? Hast Du vielleicht eine reiche Erb schaft gemacht, daß Du zu Deinem Vergnügen in der Welt herumiahren tannst2« »3erbrich Dir darüber nicht den Kopf! Für bas, was ich mir ernstlich vorgenommen habe zu thun, habe ich bis fett auch noch immer die Mittel nnd Wege gefunden. Adieu also! Oder vielmehr: Auf baldigeg Wieder sehen!" Sie ging raschen Schrittes davon und sie schien über das Ziel ihres Weges so wenig irn ungewissen wie iiber das, was sie weiter zu thun habe. Was sich in ihren Zügen spie gelte, war nicht die Verzweiflung eines unglücklichen, verrathenen Wei bes, sondern«viel eher eine unbean ianee und ihres Erfolges gewisse Ent schlossenheiL 15. Es war gegen sieben Uhr Abends, als Leuthold das Amtszimmer seines unmittelbaren Vorgesetzten des Poti zeiinspektors Marquardt, betrat. »Gut, daß Sie endlich da sind!« rief ibm der Jnspeltvr entgegen »Wir haben da eine Anzeige in der Drän ning’schen Sache, die mir einige Be achtung zu verdienen scheint Haben Sie selbst inzwischen noch etwas von. Belana ermittelt?« j »Nichts weiter, als daß nach deri bestimmten Erklärung des Konsulg der Einbruch nur von Leuten verübt sein kann, die mit den Verbäitnisien auf das allergenaueste vertraut wa ren. Denn sie haben außer den eiser nen Schriinlen. in denen der Haupt tbeil der Sammlung verwahrt war, auch zwei in die Wand eingelassene Tresorsiicher geöffnet, deren Vorhan densein sie unmöglich rein zufällig entdeckt haben können, da sie gerade zu rassinirt veriteelt angebracht find. -« Sie dienten zur Unterbrinauna der werthvollsien Stücke. und Brüning bat mir versichert, daß nur iebr we nige Personen von ihrer Existenz ge wußt baben können-" Etat er Jsbnen auch qesaat, wer seiner Meinung nach diese wenigen Personen sein mögen?«« »Er war in dieser Hinsicht ganz merkwürdig zurückdaltend So zu rückbaltend, daß ich mich geletzt des Eindruckö nicht erwehren konnte, er bebe einen ganz bestimmten Verdacht dem er nur ans irgend einem Grunde nicht Ausdruck geben wolle. Esfchien ihm ivaar nachträglich leid zu thun, daß die Sache mit den Gebein-trefer überhaupt zu meiner Kenntnin ge lanat war.« s «Hinsichtlich dei- JJiordeS baden sich ebenfalls keine neuen Momente erge: beni« »Ich halte selbstverständlich nach wie vor die Einbrecber auch fLir die; Mörder der Frau Baumert. DerVergi dacht dem die Haus,iilterin Lvrenzx bei ibrer Vernehmung iiernlich unver » blütnt Ausdruck gab, scheint mir io1 unsinnig, daß es kaum der Milbe wertb sein diirfte, its-m Weiter nach-zu « geben« »Sie meinen den Verdacht get-en dieNichte der Ermordeten? irr iiiitzt sich lediglich auf vie angebliche Be obachtung der Haughälterin, daß Jante und Nichte im Vertan de Tages einen Wortivechiel miteinander gehabt batten.« nAußerdem glaubt die Frau etwas »Verdschtiges darin zu finden. daß die Gouvernante Hunold die sonst - « den anderen Hausbewvhnern · frühzeitig zur Ruhe aing, ihr Schlafijtnmer im Erdgeikboß tur:i m Mitternacht verlassen habe. Die Spren- will das mit voller Deutlich keit gehört haben, und sie bleibt trotz . aller Vorhaltungen dabei daß sie sich nicht getäuscht haben könne« » Mr eine Person ist denn ewvernantes haben Sie in petichen nähert- Erlundigungen iiber «Hstuit es sich then ließ. Aber die Fuss-te isi Hering. Sie befindet sich M Wbe anderthalb Jahren im des Konsuli und toll sein · Wer-ben- tiik dessen Et Maagtrt war, mit griißtet , nnd · - innig versiegt haben - leute nnd das - llen ihren Charak - allergiiinzendsie m, die Hautslterin aber W gut auf sie » W » schen wenn da nicht gewisse Herzens-r sbezielyunaen vorhanden wär-Jn. Die I Sorge um die Genesung der ertrant ten Gouvernante scheint dem Manne thatfiichlich wichtiger zu sein als fein Verlust« f »Na, wenn ess a ist ließe sich umso l weniger ein Grund erkennen weshalb ,die Dame mit den Einbrechern ge nreinsanie Sache gemacht oder gar kihre eigene Verwandte umgebracht haben sollte. Ich bin mit Ihnen der Meinung, daß wir dieser durch nichts nnterftiitzten Bezi chtiguna nicht wettet nachzugehen brauchen Daaeaen em pfedie ich diesen Brief Ihrem beton k deren Jntereiiek s Er reichte ihm ein Blatt. das vor litan auf dein Scheekbtikch gesegen hatte. . Es war ein Bogen gewöhnli chen Briespaviers ohne Monogrannn oder isnitiaes Abzeichen Die Hand schrift der wenigen Teilen. mit denen et beschrieben war ließ sich nur mit kMiide entziffern Sie machte den Eindruck als ab der Schreibende sich der linien Hand bedient habe um ’feine Schrift dadurch unkenntlich zu » machen. « Der Inhalt der Miitbeiiung sau tete: »Ich erstatte hierdurch die An zeige, daß ver Eint-euch in d-e Van des Kvniuis Brunina nnd die Er mordung der Frau durch eine Bande verübt wardeniit, von der Herrn-un Ollendorf der Rädelsiiibrer war. Er will sich nach Amerika flüchten. Aber er ist ietzt noch bei seinem Vater Paul Ollendari.' Der Kommissiir studirte das Blatt mit nachdenklicher Miene. »Aus-wen natürlich!« sagte er »·Dari ich fra ger;. wann diese Anzeige einge. auer ist « nSie wurde um zwei Uhr Mittags ins Straßenbeiefiaiten des Präsi diums gefunden Der Briei ist nicht durch die Post besördeet worden son dern man muß ihn dirett in den Fia ften gesteckt haben.« »Sind bereits Nachscrichungen rin geftelltifk L »Ich brachte zunamit durc: regennw s nilche Nachfraae in dekn beweisenden Revier in Erfahrung, das-; ein Zwil ingenieur Paul Qllendori ieit vielen Jahren Marienaafse 18 wohnt. Er ist verwitwet und hat einen ern-ach senen Sohn, einen Techniter Namens Herrnann Qllendvri, der zuletzt nach Berlin abgemeädet war. Ratt-thesi aes über Vater oder Sohn war dern Revier nicht belannt geworden-X »Weiteres ist in der Sache noch nicht geschehen?« »Tech! Die Angelegenheit schien mir zu wichtig« und daSie im Au genblick siir mich nicht erreichbar wa ren. belraute ich Iehren Kollegen Weniel mit den vorläufigen Rechn etten hinsichtlich der Beziehungen und des Leurnundå der beiden Leute. Er bat mir vor einer halben Stunde Tründlicben Bericht erstattet. CI will .ni: danach scheinen, als ob die An zcrge recht ernste Beachtung verdiente· Paul Ollendori iit nämlich ein Stief brudek des Konsuls, und es ist höchst wahrscheinlich, daß er über die Ver hältnisse in der Villa Brüning genau unterrichtet ist. Er gilt iiir einen Eonderling, einen Menschen von trantbaiter Reizbarleit und Ern psindsatnteit. Seine Vermögensver dältnisse sollen lebr unaijnltiae sein. Es beißt, dasz er sich seit Jahren snit allerlei nniruchtbaren Erfindungs ideen beiaszt, die ihm vermuiblich noch ...:·t.e T.- « « ma» »u- gen-Hin eingebrach. habet-« Vor-. dern Sohne wird auch nicht viel Gutes erzählt. Daß seine Rückkehr aus Berlin, rso er zuletzt in einer Fabrit elettriicher Apparate beschäf i tåat nexveien fein foll, zeitlich rnit dem jin der Billa Brünina verübten Ver itrechen ;usanirnenfällt, ist ein Uni irand, Der dieser anonnrnen Anzeige jedeniatle eine besondere Bedeutung giebt. Ich bin der Meinung, daß wir dieFährte unbedingt weiter verfolgen ;niissen.« »Wie ist auch meine Ansicht, Herr Jnspetter,« erklärte der Kommissar Inii Entickiiedenbeit »Das sonderbare Benehmen des Konsuls würde ja mit einein Male verständlich werden, wenn man anniibnie, das; er selbst einen Verdacht gegen diesen Reife-n beat and ibn doch aus begreifli en« Gründen einer Bestrafung entzi n möchte. Ei will mir scheinet-, als ob da keine Zeit verloren werden dürste.« »Der her-rann Ollendoef darf uns nicht durch die Lappen gehen-— das mnsz unter allen Umständen«»verbin dert toerdenl Aber ich empfehle Ihnen trotdeni « bei den weiteren Gewitte-: langen die arsjte Vorlicht Der Kon lul Brüning ist ein so year-bietet und Hochangelelsenee Mann. daß wir Thu« usw«-ebne die erst-genieße Ratt-wen - die-lett in seiner Verwandtschaft lern nkeinittiren diesen« . Ach werde diesen Rath behe- pen, here Meiste-et Aber eie W auf den III-XII Uning M M mit sieht se « einer-e der Oeer — sSie natürlich unbedenklich zustel en.« ——————-——--t-— Ueber eine Maschinenzeichnisng ge beugt, fafz Paul Ollendorf mit tief gefuechter Stirn and vom Eifer der angestrengten Beschäftigung gersthsk ten Wanan vor seinem Arbeitstisch, als draußen die Glocke anfchlna.· Er war aenöthigt, selbst zu öffnen. denn die Aufwärterim die feinen klei nen Haushalt in Ordnung hielt, pflegte sich schon in früher Nachmit taasftunde wieder zu entfernen. Die Gasflanimen im Iredpenhaus waren noch nicht angezündet und seine von der Heiligkeit der Arbeitslampe ge blendeten Augen vermochten in der draußen herrschenden Duntelheit den Einlaßbegehrenden einen Mann oon hoher. stattlicher Gestalt« nicht zu er kennen. »Sie wünschen?" fragte er kurz, denn er war ärgerlich über die Stö rang. Jn der nächsten Selunde aber hob er überrascht den Kopf, denn es war die wohlbekannte Stimme des Kon sulg, die ihm Antwort gab. . »Ich bines, Paul! Hoffentlich bisti Du allein, ich habe Dringendes mit? Dir zu reden.« j »Ja, ich bin allein. Das heißt, Her- « mann ist auch da. Ader er sitzt drü ben in seiner Stabe und wird uns( nicht stören." Er ösfnete vor dem Be-’ suchet die Thür des bellereuchteten4 Arbeitszimmers nnd rückte ihm einenj Stuhl neben den stach-mich »Bist-« —nimm Plan! Deswegen, daß ich in meiner Dürftiateit nicht viele Um stände machen kann« brauche ich mich wohl nicht erft zu entschttldiaen.« Der Konsul hatte die Knövfe feines Ueberroeles ausgerissen Und sich schwerathmend niederaelasfen. Nun fuhr er sich mit dem Tafchentuch über die Stirn und ließ seinen Blick in dem nüchternen Raum umherfchwei ien wie einer, der die rechten Worte für die Einleitung eines peinlichen Gespräches nicht zu finden weiß. »Min, Du brauchst Dich nicht zu ent« schuldiaen,« sagte er mechanisch. Und dann. nach einem abermaliaen tiefen Athemzuae: »Er ist also noch das« »Wer? Mein Sohn-?- Natürlich! So schnell geht es nicht mit der Ame ritafahrt.« Die Hand des Konsuls fuhr nach der Brusttasche, und mit unsicherer« zaudernder Bewegung legte er einen geschlossenen Briefumschlag auf den Tisch. «Da wir am Morgen mit un ferer Unterredung nicht zu Ende tas men« dringe ich,.Dir hier das Reise aeld für Hermanm Es sind sechstau fend Mart. Das wird, wie ich hoffe, für alle Fälle genügen« Steif wie ans Holz aeschnitlen saß Paul Ollendorf da. »Nur deswegen hast Du Dich zu so spätere-Stunde in eigener Person bemüht? Das ist sehr gütig. und ich danle Dir dafür. Das Geld aber möchte ich doch lieber nicht nehmen« »Du willst es zurückweisen, nach dem Du mich erst vor wenig Stunden ausdrücklich darum ersuchtest2« «Ja. Ich möchte es lieber nicht annehmen.« «We"5halb nicht« Pauli·' »Aus mancherlei Gründen« — hauptsiichlich aber deshalb. weil ich im Verlauf der nächsten Tage oder Wochen selber so viel auszutreiben hoffe. als unumaiingiich nothwen dig ist.« « »So magst Du mirs in Gottes Namen zu irgend einer Zeit wieder erstatten, Paul! Jetzt aber dariit DINS nicht zurückweisen Um Deines Sohnes willen mußt Du es anneh men.« »Ich verstehe nicht« warum Dir mit einem Male so viel daran gelegen ist« daß er fortgebi. Daß Du teine Be liiftigung von ihm zu fürchten hast« habe ich Dir doch schon aesaat.« »Es geschieht auch nicht deshalb, daß ich keine baldige, seine sofortige Abreise wünsche.« -——— - »Du hakt auo vom einen vernimm ten Grund dafür? Möcheesi Du nicht? die Gsiite haben, ihn mir zu nennen?«» »Sagteft Du nicht am Mvrgen selbst, daß es am besten fiir ihn wäre, wenn er Deutichland io bald cls möglich verlassen tönnte?« · »Freilich! Aber auf den Tag kommt es dabei doch nicht an. Und über haupt-—nimm mir«§ nicht übel, Ger lkardl —ich möchte diese Sache lieber allein mit meinem Sohne abmacben Es war eine Ungeichictliebteit, daß ich Dieb um das Geld anging.« Da sprang der Konful auf und stützte sich schwer auf den Tisch. »Rufe Deinen Sehn!« sagte er, »und ge statte mit, ein paar Worte unter vier Augen mit ian zu sprechen·« »Wenn es Deine Absicht ist« ihm ins Gewissen zu reden. so rathe ich Dir, lieber davon abzufiehen. Wie er augenblicklich in Bezug auf Dich gestimmt list. wärest Du vielleicht der letzäh von dem er sich zurechtweilen re e.« «Jch bitte Dich dennoch, ihn zu rufen.s—.k-fi denn Deine Berbitterung und Dein Mißtrauen so nniiberroind lieh. daß Du an keines Menschen un ’eigenniisige Theilnahme cnebt glan » ben tannfti« « Etwas so Eindringliehes war im Klang seiner Stimme-« daß sah Paul Ollendorf davon fiir einen Moment sichtlich ergriffen fühlte. »Ich habe Dich natiirlich nicht tranken wallen.« lenlte er ein« »Und wenn Dir so viel daran gelegen ist, mit dem oJungen zn reden — mir mag's re t fein. M Yn wirft teine Freude daran ben. Gab-ed Brüning antwortete nun Idurch ein Zeichen mit der-han«- und toiihrend der drei oder oier Minuten, die er toartend allein in dem tahlen Raume verbringen mußte starrte er mit diisterem, gramoollem Blia un verwandt in die Flamme der Lampe. Da schlug von der Ttsiir her eine halblaute, orrschleierte Stimme an sein Ohr: «Guten Abend, Onkel! Du wünschest mich zu sprechen?« " Der Konsul drehte sich hastig um und verschränkte. an den Schreibtiich gelehnt, die Arme iiber der Brust. Schließe bitte die Thitr daß uns niemand hört! Du weißt, weshalb ich gekommen bin?« i »Mein Vater hat mirs soeben ge ssaat Aber es geschah nicht mit mei nem Willen Onkel Gerhard daß er Dich um das Geld anging. Wenn er Jmir von seiner Absicht gesprochen Ritte. würde ich alles auiaeboten ha ben ihn an ihrer Ausführung zu! hindernf Vielleicht aab er sich rechtschaffene Mühe, einen ruhigen Ton anzuschla gen, aber der seindselige Trotz klang nichtsdestorveniger aus jedem seiner ·Worte. Die Falien aui.der Stirn des Kon iuls wurden tiefer, und der energische Zug an seinen Mundkoinieln nahm einen Ausdruck von hörte an. »Das alaube ich Dir wohl! Aber da Du doch Deinem Vatek den Grund nicht nennen lannsi, aus dem Tu mein Geld nicht nehmen magst. to wirst Zi- um seinetwillen am besten thun, in Boden-en fahren zu laisen und Deine Abreise ohne zwingende Noth nicht mehr um eine einzige Stunde zu verschieben« Wie ein Hauch eisiger Verachtung toar es aus iedem dieser Sätze u Hermann Ollendori heriibergewesd Er glaubte die Ursache dieser Ver achtung zu errathem wre er den Sinn der versieatenAnipietuna zu verstehen meinte. Da loiserte der eiiersiichtige Haß argen den Mann, der feiner Uebrrzeuaung nach nur dem Zufall seines Reichthums ein ihm arauiam oeriagkes Glück zu danten hatte, mit heller Flamme in seinem Herzen aus. »Was kümmert es Dich, ob ich leibe oder gehe? Dachtest Du mich vielleicht dasiir zu bezahlen, das-, ich Dich von derGefahr meine-Z- Hier ieins befreiiei Hättst Du es siir io ganz allmächtig, Dein wunderthiiii arg-, oerruchtes Geld?« »Hast Du denn noch immer nicht iegrifsen, daß mir die Wahrheit nicht mehr verborgen ist, dasz ich die aanze Größe Teines unseligen Verschuldens kenne?' Hermann Qllendors wars den Kopf iuriich MNun-und was weiter? Jsst eg vielleicht ein todeswiirdiaeö Ver brechen, das ich damit beging?« Der ftonsul that ein paar Schritte ans ihn zu, um seine Stimme bis zum ieisesten Flüstern diimpien zu können· »Das magst Du mich noch stagent Du — mich? — Du willst es von mir ausdrücklich bestätigt hören, daß Du in der That ein schöndliches Verbrechen begangen hasti« Mit einer unmuthigen Bewegung mich hermann Ollendors von ihm zurück. »Ich verstehe Dich nicht,« sagte er. »So großen Anspruch hast Du Dir doch wohl nicht aus meine Danlbaxteit erworben, daß ich darum aufhören müßte, wie ein Menich zu fühlen. Wenn es Dir ais ein Verbre chen erscheint. vor meinem eigenen Gewissen lann ich jedenfalls verant worten, was ich aethan habe. Freilich tann ich nicht wissen« was Friinlem Hunold Dir dariiber erzählt hat Wenn sie ichon einmal ihr Verspre chen gebrochen hat. mag es auch an einigen Uebertreibungen nicht gefehlt habenk In den Mienen des Kons uls stand ed deutiich geschrieben, daß er nicht ein Wort begriff. Fräulein hu nald?« wiederholte er. »Was sollt-sie mir erzählt haben? Was hätte sie Dir versprochen2« sei-f s» tust «Sh Wclt km Qkkiplcmrsh tue ru; nicht verlangt hatte. Ich zürne ihr darum nicht, Daß sie ihm in bald uns-i treu aeworven ist, denn ich schäme; mich meiner handlungåweise nicht-« Jch leugne auch nichts, aber ich lasse mich auch nicht von Dir daiiir bezah len, daß ich Deiner Braut und Dir für immer aus den Augen qehe.« - Er hatte die letzten Worte noch nicht ausgesprochen als bintek ihn-. ungestiitn die Thiir des Zimmer-s auf gerissen wurde. »Was ist das, lher mann? Was soll das heißen? Da ist jemand von der Polizei, der nach Dir fragt? Was haft Du mit der Polizei zu schaffen Junge?« Brüning preßie die Hände zusam men. »si- spiit!« mutmelte er. »Ein spöt!« Er trat an die Seite feines Stieibeuderö« wie wenn er sich bereit halten wollte. ihn tu stützen, sobald das Unerdörte, das Fürchterliche mit zermalmendet Wucht iiber ihn herein besche. Der-rann Ollendorf aber hatte die Hand seines Vaters abgeschiittelt und sich mit zoknspriihenden Augen nach dem Manne umgewendet, der hinter ihm auf die Schwelle getreten war. »Ist denn die ganze Weit mit einein Male zum Narrenhauie geworden? — Wer iind Stei« Der Ktiminallommissiir Leuthald ließ M durch den barsch-n Ton der Fee-r nicht für einen Moment aus der Fusan bringen· Rubin stellte ee sich in te net amtlichen Eigentchat vor und wandte lich dann an Ps ning: »Ich bin dem Zufall dankbar. here Konsol« der mich Sie hier tref fen läßt« Js- tomme soeben aus W retn Baute, wo ich wurdens nach « - M fragt-« »Alle nur mn rnich zu suchen, ka rnen Sie hierberk fragte der Konsul hastig. »Ich bin selbstverständlich ganz zu Ihren Diensten.« Aber Paul Ollendorf selbst machte die schwache Oeffnung zu schanden, die sich bei den Worten des Kommis iärs in Briiningi herz geregt hatte. »Der Herr wußte.nichts von Deinem Hiersein. Er ist meines Sohnes we gen gekommen. Aber da Du ihn to gut kennst, wie ich sehe, fange ich nun allerdings an, die Sache zu verstehen. Vielleicht hält man einen ban uns beiden siir den Dieb, der Dir Deine Goldmünzen gestohlen hat« Es war ihm sicherlich nicht ernst iaeweien mit seiner abenteuerlichen «Vermutl;una. und ohne allen Zweifel liaite er einen entschiedenen Protest et - wartet. Da et aber keine Antwort er hielt, wich plötzlich jeder Bluthrppien aus seinem Gesicht. Seine weit aus aerissenen Augen irrtrn von dem un durchdringlich ernsten· Antlitz des Be amten zu dem verIegen abgewandten des Konfuls. Da sprang er niit aebaliten Fäusten auf seinen Stieibrudek in. »Du ichweiaitZ Du tannit mir nicht wider sprechen? Du —— Du -—-'« Das Ueberxnsß der Erreguna raubte ihm die Sprache. Da lehrte der Koniul sich ibrn zu und suchte feine Hände zu erfassen. »Bleibe ruhig, Tini-IS Siehst Tit denn nicht, wie furchtbar ich selber darun irr leide-» Paul Ollendorf stieß ihn zurück« als fühle er sich durch seine Berüh runa besudelt. »Du » Tsu glaubst es also wirklich? Du hast uns in Deine-n Gedanlen zu Verbrechern ge macht? Und mit solchen Gedanken haft Dues gewagt. meine Schweller überschreiten? ----- Du Judagiksp Du —Du Schuii!« T Ach »Ist KI- stchimucseas sinds-O hören. Paus, denn ich kann Deine Auireaung verstehen, und Gott ist mein Zeuge. daß ich Dink- ersparen wollte. —-- Nicht ans mich sällt die Schuld. wenn ich zu spät getvmmen bin-nicht auf mich!" Mit beiden Fäusten fuhr sich der andere in »das arane irruvpigehaan »Bin ich denn verrückt geworden?— Herrmann —--- Junae, warum redesi Du nichiZ — Verstehst Du es denn noch immer nichi, wag diese Menichen von uns wollen? « Diebe sollen wir sein, gemeine Verbrecher und Diebe! —— Er hat mir's- ja ichon am Morgen anaedeutei —- der das Aber ich war noch immer zu naio und zu unschul dig. um ihn zu ver-stehen« Der Kaniul wollte sprechen, aber her-nann, der zwischen ihn und seinen Vater getreten war. ließ es nicht zu. »Was iann es uni- ansechten. Va ter. wie der Herr Konsnl Brüring über uns denkt's-Daß er in diesem Hause nichts mehr zu ichosien hat, wird er ja hoffentlich seibsl einsehen, und sobald wir von leiner Gegenwart befreit sind, werde ich mir dem Herrn da schon fertig werden« Der Kriminaliommisiiir hatte sich bis dahin schweigend im Hintergrand gehalten. aber er hatte kein Wort von dem kurzen. erregten Gespräch verlo ren. Nun mischte er sich in sehr rni schiedenekn und beiehlendem Tone ein« »Lassen Sie ariiilligst jetzt auch mich zu Worte kommen! —- Sie sind der Techniier hermann Ollendors?" »Ja-— der bin ich." »Sie haben sich während der letzten Zeit in Berlin ausgehalleni« »Ja. »Man sind Sie von dort hierher zurückgekehrt?« «Vor zwei Tagen. — Aber wenn das ein Verhiir sein soll. so verlange ich vor allem zu wissen, mii welchem Recht man mich ihm unterwirst. Ich habe nichts Strafbares begangen und bin darum auch nicht geneigt, mich wie einen Verbrecher behandeln zu lassen.« »Es isi auch nicht meine Absicht, Sie hier zu vernehmen Bitte, ina chen Sie sich bereit, mich zu beglei ten!« Jn jähem Wechiel kam und ging die Farbe aus Dermanns Gesicht Rest-— "ist das eine Verhafluna?« «Vorlänsig nur eine Sistirung. «Seien Sie versichert, wenn Sie in der Lage sind, befriedigende Ansinnsizu geben über das. was man von Ihnen zu wissen begehrt-" . Paul Ollendori ergrcss den Arm seines Sohnes. »Du ruhelt Dich n seht von der Stelle! Wenn dieser Mann W Dich etwas zu fragen hat« so makes es hier thun —- in meinem Beten und in Gegen-wart des Menschen da der unsmm Ehre und guten Namen bringen will. Aber Du gehst nicht mit! Sie mögen Gewalt anwenden, vtnenn Sie den Muth-dazu haben.« »Warum wollen Sie die Lage IT res Sohnes durch so thörichte Rat schliiae berschlechternt« fragte der Kommissar in unveränderlich tühler Ruhe. »Es iteht Ihnen ja frei, mich ebenfalls In begleiten. Ia, ich möchte Sie sogar in aller Form darum er fuchen.« Der Kansnl sah, daß der Ungere dete heftiq erwidern wollte. Darum sagte er rasch: »Ich heise, herr Kom missar. daß Sie es ganz in das Be lieben dee Deren stellen werden« ob er mit Ihnen gehen will oder nicht. - ch übernehme jede Bürgschaft siir se ne matellose Rechtlchassenheit und —« »Geh-are Dir Deine Fürsprache!« schnitt ihm Paul Ollendorf die Wei terrede ab. »Ich bedarf ihrer nicht. Aber hiek vor diesem Manne frage ich Dich auf Deine Ehre und Dein Ge wissen: alaubst Du meinen Sohn eines Berbrechens schuldig? Bist Du Es gewesen. der ihn dessen besichtigt Ci?« - »Auf Ehre nnd Gewissen. Paul, nein, ich habe ihn nicht berichtigt« »Das ist nur eine halbe Antwort. und ich will die ganze haben. Du hältst ihn iiir einen Dieb?" Der Kansnl machte eine abweh rende Handbekveanna und kehrte ietn Gesicht wieder der Lampe zu. Aber er erwiderte nichts. Es war eine seitw denlanae. veinvolle Stille im Zimmer, eine Stille, die zuerst durch hermann Ollendorid jetzt ganz ruhige Stimme unterbrochen wurde. «Jeßt habe ich selbst den Wunsch. mit anen auf das Präsidiurn zu geben« Herr Kommissar! Du mußt Dich schon damit einverstanden erklä ren,Vater! Wir sind es unserer Ehre ichuldia. Klarheit zu schaffen. Erst wenn des aeicheben ist, wird es an der Zeit sein. tnit jenem Herrn dort Abrechnnng zu halten-« Paul Lllendorf- hatte die Augen auf das Gesicht feines Sohnes gerich tet. rnit einem Blick, der die gebeimtten Tiefen keiner Seele zu suchen schien. Dann ging er rnit schweren Schritten zu der Wand. an der fein but und fein Ueberroa hingen. «Wohl,« sagte er, »laß uns aehen!« Draußen auf dem Gange fand Brüning eine Möglichkeit, den Kom missar halblaut zu fragten: »Was bat Sie auf den Gedanken aebracht, den Schuldigen hier zu suchenk Mit ebenio vorsichtig aediimpfter Stimme erfolgte die Antwort: »Ich habe in der Geldichrantfabrit, die Jbre Treioranlagen beraestellt, er fahren, daß sie nach den Antreiben und Stizzen Jbres Neffen Hermann Ot tendorf gefertigt worden sind.« Gortießung folgt.) Onlel Joib hat einen Besucher aus New York nach der Stadt gebracht und wendet sich in bitterem Tone an einen anderen alten Former: »Der Mann, der da eben abfuhr, mag wohl wissen. wag in der Stadt zum guten Ton gehört. aber was bier bei uns Sitte ist« davon versteht er keinen Deut. Denten Sie sich nur: Wohnt der Mensch drei volle Tage bei mir " und bat noch nicht ein einziges Mal das Verlangen geäußert, meinen Schweineitall zu besichtigent Denken Sie iichniurP If O P »Gefiitterte Karnrngarnhoien - Ars beiterinnen« bei gutem Lohn sucht ein Schneidermeilter S. in der Waldenser Straße durch Jnserat in einer Berliner Tageszeitung. Die gefütterten Dosen arbeiterinnen bilden ein würdiges Sei tenftiiet zum tleingehackten holzbiindler und der vom Erdboden verschwundenen reitenden Artilleriekalerne in Berlin. I s « ! Liigen haben kurze Beine. aber oft SiebenrneilenstiefeL I i s Schon der Abwechslung nwegen ist es interessant, daß auch mal die Oef fentlichleit « den deutschen Reichstag ausgeschlossen bat. - I I I Es gibi Kamele mit einem und mit Troer Dorternz die größten haben gar ernen. Ring-muc- Entwuan ., . L its-» Baronin (heimtvmmend»zum Kutscher eines Waarenhaitieg, der vor ihrer Billa hält): -— »Es-Her ich sagte Ihnen dochj Sie sollten nicht hiek halten — sondern schräg geaeniiber!« Kutschen Entschuldigen « ich imite hier nicht für Frau Baronin, sondern fiit Frau Gräsin da drüber-. —- die hat das auch to betohienp