« Ækutr schreib-krick non Umk- Hanf-ungel. No. 306. Jch weiß nit, was noch alles bassitt wör, wenn nit ebbeg un eckspecktet gehiippend wör. Mit dem verdollte Hund fm ich nämlich mitti niet selbst aus den Hund komme un das is doch e wenig mein- wie mer von e gebildete Lehdie eckspeckte kann. Wie ich sellemols den Hund so schreck lich verhatnmatscht gehabt ben, daß er sich in e Eck verleoche hat un sich den ganze Dag nit hat sehn lasse, das war der erschie Dag wo ich ernol Seele sriede Un Ruh un Pies gehabt hen; awwer dieselwe Zeit hat mich doch mei Gewisse, was mer loxusf deitsch den Kohnschienz rufe duht, gebisse. Jch hen mich große Sorge gemacht, bitahs ich hen zu mich gesagt: Lizzie, hen ich gesagt, wo is bei dich die Menschlich teit gebliwwe, wenn du e armes Vieh so schrecklich prügele kannst? So en armer Hund hat doch nit so viel Ver stand wie du, soe all was du weißt, un biseids das bist du stärker wie du, da hast du gar tein Recht un kein Bißneß gehabt ihn so zu ebjuhseLc Den Weg hen ich e ganze Latt gedenkt un ich muß sage, ich hen teindek onie sig gefühlt Wie die Buwe heim sin lomme, is off Kohrs die eefchte Feaa nach den Lid gewese. Nach ihre Mutter frage se verdollt nit fo viel. Ich hen ges iagi, der Lid hätt sich irgend wo hin gelegt un deht en Näpp nemme un do hen se off Rohr-Z alliwwer nach ihn gesucht. Schließlich is auch noch der Philipp heim lomme un der alte Esel bot sich grad so sillie benomme wie die Rids. Ich hen se for e ganze Weil suche lo e. Wei, ich hätt sie nit ge fagi, wo der Hund is, un wann se vier Woche lang gelacht hätte. Mit einem mal hen se den lkummbeinige Daclel disiowtoerL Se hen fech all ganzschrecllich gefreut un ich stn eniol hin gange, hilahg ich hen doch gewun geri, was der Hund for e Gesicht mache deht un ob er mehbie noch fohr an mich wär. For Guttneß Sehn-« ich hen ihn schon lang vergewwe ges habt, was er an mich gedahn hat; ich kann iwwekhaupi keinem Mensche ed des lang nachtraae. Wie ich zu die Fämiilie komme sin, do hen se all da gestanne un hen den Hund gelohift, eraus zu komme. Es hat es ganze Weil genomme, befor daß der Lid nur en Muhf gemacht hai.« Da hat der Bennie en Brahm ftick genomme un hat den Hund ge litzelL Jch denke, das-is ihn doii iwwer die Hutschnuk gange un er hot, wie mer ufi deiiich iane duht die Lein gezoge. Der- Daclel is eraug ge tschumpt, hoi den Benuie in die Hand un den Feed in sein Beinche gebisse. Dann hat er den alte Mann en Tichonl von sei Hand eransaehisse un die Reih nach hat er jeden von die Familie en Biß verletzt Jch sin so geschlehri gewese, daß ich gar nii von den Plan hen muhse könne im wie der Dattel mit die Familch dorch war, do is ee aus-mich zugetschumpt un i hen schuhr gedenkt, er dehi mich an beiße, mehbie daß er mich den hals ahheiße dehl —- da hat der Dattel mich emol lang un groß an gegnckt un dann hol «er Schills un Schiwwees alliwwee kriegt un hot den Kopp eingezoge un is sort gefchnieli. qtj qum .der Dickene hinner ihn her mär. Sehn Se, so en Rieiptckt hat der bund fvt Mich Schaka Well, wie der erschte Schlehr iwwer war, do is en Kriegsraih abgehalte worde un die Kweischen war: »Was soll mit den Hund gemacht wer’n? Jedes is oss Kohrs essrehd gewese, der Dackel wär mähd un in so e Schiehr is der Mensch zu einigem sä higsp Der Philipp hat gesagt, hier wiir nur ein Ding zu duhn un das wär, daß der Dattel geschuht deht wer’n. Die Buwe hen mit ihn egriei un ich hen gesagt: »Das beste wär ge wese, wann mer ihn am erschte Dag, wo er in das Haus is tomme,"geschosse hätte«· Die Buwe hen mich von wege die Riemart gistige Blicke zugeworfe, awwer do hen ich nicls drum gewwe. Der Philipp is gleich in das Vett ruhm gange un bot seine Gonn ge holt, awwer es is keine Bullet drin gewese. Mer hen dann for den We desweiler geschickt un der hot entstie walwer gebracht, wo geguclt hat, als wann mer die ganze spänische Ahrmie mit in die Flucht treiwe könnt. Jetzt hat es sich nur noch drum gehandelt, wer sdas Schuhte duhn sollt. Der Philipp hat nit dazu gefühlt un die Kids erscht recht nit. Do heu ich widder emol sehn könne, was die Mennsohtg sor Kaiserts sin. Große Mailek hen se all, awwer wann se emol zeige solle, daß se mehr Nöhts hen, wie mir arme Wimmenfohks, dann bäcle se aus. Well, schließlich hot der Wedesweilet gesagt, wo is der Hund« ich duhn ihn schnhte. So is also der Wedesweiler der Hieroh ge wese! Awwer ich kann Jhne sage, M«siii.er-Edithor, das-is en Schapp ge we e. Der Hund hat sich, ich sin fchuhr, gedenkt, was ihn hiippene deht, wann er nil ausreiße deht, soviel Menschen verstand hat er auch gehabt un was denke Se, er is nach die Kiischendohr gelaufe, wo aufgestanue is, un so schnell wie der Blitz is er autseit ge wese. Der Wedesweiler is klohs bi heind ihm gewese un wie der Dackel die Mitte von die Jahrd gerietscht hat, da hat er geschosse un schuhr ge nug hat er ihn gehitt. Der Dackel hat noch e paar Sommersetz geschlage un dann war er dahi. So hat er also sei junge-S Lewe lasse müsse un ich denke, dag« is auch das allerbeste fiir uns beide gewese, das meint für mich und fiir ihn. Ich fin so eckseiiet gewese, daß ich zu die Wedesweilern geloufe sin un hen mich e Kiminelche auf den Schrecke gewwe lossck Der Philipp un der Wedesweiler sin auch komme un da hen mer noch e arig vergnügie Stand zugebracht Sehn Se, das ate Sprüchwort hat widder emol recht gehabt: Jeder Hund hat sein Dag. Mit beste Rieaardg, Jours, Lizzie HanfstengeL Gennstbuuuk Fremder iszornig anilingelnd): »Diese: Blumentops ist mir soeben von Jhrern Bdlton auf den Kopf ge weht ivorden!« Hausberr (Meteorologe): »So, da haben wir also doch Ostivind, den ha be ich gestern prophezeit!« Gewissenhaft Herr: »Hier haben Sie eine Klei nigteit; ich hoffe aber, daß Sie sich nicht etwa schlechten Schnaps dafür tausen!" Bettler: »Nu, lieber Herr-, da leje ick noch en'n Sechser zu und toos mir eenen jutent" Ein Gemüll-. Freund: »Ihr Gatte ist ja furcht bar erkaltet, er nieszt ja in einem fort. Es ist ganz furchtbar, ihm sit-zuhören Warum lassen Sie denn nicht einen· Arzt holen?« Sie: »Ich möchte noch ein paar Tage warten; wissen Sie, das Kind amiisirt sich so, wenn es seinen Vater niesen hört!« Wint. Bankier: »Sie wollen also meine Tochter heirathen! Ja, haben Sie denn auch Vermögen?« Bett-erben »Nein. noch nicht« aber ich bin aus dem besten ege dazn!« Baniier: »Und wa n glauben Sie das erreicht zu haben?« Bett-erben »Wenn Sie wollen, so sort!" f l Folitts verstanden. T Nicht-n «Wo besann denn eigent lich die Schl«ägerei?« Uns-klagten »Auf dem Micheli-quer fei’m Kopft« — Schulen für Mancher-. . Große Verwunderung und Ent riistuna rief das Betenntniß eines elfiährinen Knaben hervor, der vor einem Londoner Gerichtshose aestand, dasz er bereits seit se nem siebenten Jahre eine Schule im Ostende Lon dons besuche, in dek er systematisch zum Einbrecher herangebildet wurde. Jedermann war überrascht, daß in einem civitisirten Lande ein solches Unternehmen thehen sollte, das Kinder zu prosessionellen Dieben erzieht. Doch die Nachforschungen ha ben bewiesen, daß thatsächlich derar tige Schulen existtren. Ein hoher Be amter der Scotland Yard gab zu, daß innerhalb von nur sieben Monaten in verschiedenenTheilen Londons von der Polizei nicht weniger als fünfzehn der artiger Schulen entdeckt worden seien. Jhre Leiter waren meist entlassene Siriiflinge. ' « Eine gewisse Schule von Anstän dern, die tiirzlich in Bethual Green entdeckt wurde, entließ durchschnittlich ein Dutzend »geprüfte'· jugendlicheEin-v brecher, Taschendiebe und Betrüger al ler Art,’ deren Dienste immer von jenen begehrt werden, " es vorziehen, ihren Unterhalt durch a e anderen Mittel zu verdienen als durch harte Arbeit. Diese Schule bestand aus zwei Häusern, de ren untere Etagen alg Wohnungen benutzt wurden, während die oberen Stockwerte als ,,Uebungsräuine für die verschiedenen Zweige des Diebstahls« eingerichtet waren. Jn einem Zimmer unterrichtete ein Gauner täglich seine Schüler in der Kunst, aus den Taschen der Damen zu stehlen. Da jedoch diese Schule nicht viele »Damen« beherbergt, deren Kostiim fiir die Praxis des Ta schendiebftahls sich eignete, so pflegen die Lehrer selbst sich in weibliche Ge wänder zu kleiden und gehen so von einem Zimmer zum anderen. Wenn eH dabei den Schülern gelingt. den Jn halt der Taschen sich anzueignen, ohne daii die Handlung von dem Lehrer ver-» eisslt oder bemerkt wird, dann gilt die besnieseue Geschicklichkeit als ,,zusrie d:-:-.siellend«. Jn ein Haus einzudrin gen. ohne entdeckt zu werden, ist eine andere Aufgabe, welche die jugendlichen Einbrecher zu bemeistern haben, ehe sie aus der »Schule« entlassen werden. Zu diesem Zwecke werden mehrere Häuser, die von Verbrechern bewohnt sind, als Urbungsfeld benutzt. Hier wird den Kindern gelrhrt, die Verschliisse der Fenster zu lösen. die Schlösser an den Thüren abzunehmen und am Trep pengeliinder so geräuschlos emporzu tlettern, daß die Bewohner des Hauses nicht »aest·ort« werden. Bei dem Einbruche in ein Haus in PartLane wurdenJuwelen iniWrrthe von 840,000 gestohlen. Wochenlang war jeder Versuch der Polizei. dieDiebe zu ergreifen, umsonst. Da bemertie eines Abends ein Mädchen, das in ei nem Hause in der Broot Street bedien stet war, als es sich aus sein Schlaszim: mer begab, zu seinem Erstaunen zwei menschliche Beine, die aus einem Kantine bervorragten. eEs alakmirte schnell die anderen Bediensteten, und als sie zu dem Kamine eilten, da fan den sie anstatt eines kräftigen Einbres chers einen kleinen Knaben von sehr zarter Konstitution, der durch den Ka min das Haus betreten wollte. Bei idem Verhör gab der Junge zu, daß er während der letzten vier Wochen stinf Einbruchsdiebstähle begangen habe, einschließlich des oben erwähnten in Parl Laue, wo er die werthvollen Juwelen mit sich nahm. Jeder Versuch jedoch, den jugendlichen Verbrecher zu überreden, den Namen seines Lehrer-Z anzugeben, blieb erfolglos-. Ferner ge stand et, daß er monatelang täglich sich zu üben hatte, an den Dächern der Häuser entlang zu klettern und durch vie Kantine in die Wohnungen einzu dringen, bevor er mit det wichtigen Ausgabe betraut wurde« einen ivirtli chen Einbruch zu begehen. Um erfahrener Polizeibeamier ve richtete, daß leerstehende Häuser von den Einbrechern oft als Uebungsfeld zum Kamineinstieg benutzt werden. Wenn dann die Kinder auf diesem Ge biet genügende Uebung besitzen, wird ein anderes Haus diesmal ein bewohn tes, in derselben Straße ausgewählt, sodaß die Jungen, die in dasselbe ein« brechen sollen, mit der Beschaffenheit der Kamine vertraut sind. Vor einigen Jahren wurde ein Leh rer in der »KUnst der Erziehung ju gendlicher Einbrecher« festgenommen und zu fünf IahrenGefängnisz verur teilt. Während des Verhörs gab er an, daß er nicht weniger als fiebenund vierzig tüchtige Eindrecher ausgebildet habe, die noch nicht das vierzehnte Le bensjahr erreicht hatten und die meisten von ihnen seien Meister in ihrem Fache geworden. Als er gefragt wurde, wie viel er un efähr während seiner Lauf bahn als iebeserzieher verdient habe. antwortete er kühl, daß das Geschäft schlecht ging, wenn er weniger als 84500 in einem Jahre einnahm! Ob · gleich nun die Leiter solcher Anstalten, wenn sie festgenommen werden, lange Jahre ins Gefängniß wandern, haben sie doch meist, sobald sie wieder frei sind, nichts eiligeres zu tun als in ei« nem anderen Theile der Stadt wieder eine neue derartige Schule zu eröffnen. So hatte einer dieser Lehrer, nach iinf Jahren Gefängniß wieder in Freiheit gesetzt, bereits nach drei Tagen chon wieder fünf neue Schüler! Einer dieser S iiler wurde ertappt, als er gerade mit einer Tasche voll silberner Löffeln aus einem Hause kam, in das, wie sich später herausstellte, schon frü- « her einmal unter der Leitun dessel ben Lehrers eingebrochen wor en war.« O — Um die Kinder zum Stehlen recht anzuspornen, geben die meisten dieser Trainers ihnen eine ganz hübsche Be lohnung; haben sie von deren Eifer doch den größten Profit! Werden Werthgegenstände im Betrage von 8200 bis 3250 erbeutet, erhält der jugendliche Dieb etwa 825 und hat außerdem ein-e Woche Ferien . Die großte Schlvierigteit, welche die Polizei mit diesen Unterrichts-Anstal ten für Diebe hat, besteht darin, daß diese häu ig ihr Quartier wechseln; denn die eiter derselben wissen sehr wohl, daß ein solcher häufiger Wechsel sie vor Entdeckung schützt. Diesen Ver brecher - Schulen sucht man nach au ßen hin stets eine gewisse Art von Re-« fpettabilitiit zu geben, denn in jenens ärmsten-Theilen des Ostends von Lon don sind stets eine große Menge voni Menschen, die nur zu bereit sind, sich stets durch Verrath einige Schillinge zu verdienen. Dies ist ebenfalls ein Grund, weshalb diese Schulen fort während verlegt werden. Ein Sachverständiger auf diesem Gebiete meinte, dasz sich die Anzahl der jugendlichen Verbrecher innerhalb der letzten fünf Jahre verdoppelt habe nnd diese Thatsache sskeine darauf hinzu weisen, daß sich auch die Schulen, in denen diese Kinder abgerichtet werden, vermehrt haben müßten. Wenn das Publitum bisher so gut wie nichts über diese Dinge erfahren habe, so sei dies nur ein Beweis dafür, daß die eine Hälfte der Menschen keine Vorstellung davon habe, wie die andere Hälfte lebe. — Die Rastatt-mutig Unter normalen Verhältnissen schöpft jeder gesund entwickelte Mensch seinen ganzen Lustvorrath immer b l o ß durch die Nase allein bei ge schlossenem Munde; lediglich .bei starkem Laufen oder sonst anstren genden Bewegungen tritt noch Lust holen durch den Mund hinzu. Sowie aber die normale physiologische Nasen atbnnmg durch irgend welche trank haste Professe in der Nase beeinflußt wird, tritt an ihre Stelle die tr a n t haste Mundatbmung, weil« derOrganismus nothwendig seine be stimmte Menge frischer Erneuerungs luft haben muß. Nun ware es schließlich scheinbar gleichgültig, ob wir die Lust so oder so in uns aufnehmen« allein in ihren Folgen ist die Mund ntbmung, insbesondere wenn sie an dauert, direkt gefährlich, fchadenbrin gend, wie wir später sehen werden Wir brauchen bloß bei uns selbst Umschau zu halten, uns selbst etwas genauer zu beobachten, und wir wer den finden, daß wir selbst oft genug das Exempel auf das obengesagte ab geben Denken wir nur einmal an das Allernaturnothwendigfte: ein in allen Organen und besonders in der Nase gesunder Mensch wird im allge meinen gleich gut schlafen, mag er auf dem Rücken oder auf der Seite liegen. Nun gibt es aber so sehr viele. die le diglich ans einer Seite ruhend wirkli chen Schlaf finden können. Die mei sten werden sich kaum je gedacht haben, daß die Nase daran schuld sein könnte Gewöhnlich wird die Ursache aufs Herz, den Magen, die Lunge usw ge schoben; das ist ja freilich nicht ausge schlossen, allein viel, viel häufiger ist eben lediglich die Nase der Grund, weil sie sehr oft auf beiden Seiten nicht gleichmäßig durchgängig ist in folge irgend welcher ungeborener oder ertvorbener Veränderungen Sind wir gewohnt, auf der rechten Seite zu schlummern, so wird recht häufig die linke Nasenseite die weitere sein, die uns allein ordentlich Luft zufiihrLBei freier rechter Nase liegen wir links, Und versuchen wir uns auf die ents gegengesetzte Seite zu drehen, so kön nen wir eben meist keinen Schlaf fin den, bis wir wieder unsre gewohnte Nasenaihmungsstellung innehaben. Var-en wir hier vlofz oen Einfluß des einseitigen nicht ganz normalen Nasenathmeng ans den Schlaf lkizzi ren wollen, fo sehen wir weiterhin an uns selbst bei jedem stärkeren Nasen katarrh das glücklicherweise blon vor übergehende Bild der Mundathtnuna: wir bekommen trog aller Versuche keine Luft mehr durch die Nafe, die Rachen- undsljkundschleimhaut trocknet ein, infolge des direkten Eindringens der kalten, nicht vorgelvärinten Luft tritt Hustenreiziitzel auf, wir betont-— men schließlich leichte Anfälle von - Oerztlovfen u.Att)emnoth, die uns aus dem mühsam erkänipsten Schlaf wie-s der jählings emporreißen. Hier haben tvir ein annäherndes Beispiel derFolge einer akuten Unwegsamteit der Nasen Ilvegr. Geftaltet sich nun schon bei so lkurzer Zeit unter Imständen ein solch sunangenehmes Zu annnentresfen von sFolgeznständem so wird das natürlich sin noch viel tiefer einschneidendein z Grade der Fall sein, wo die Nasen atbmung dauern-d behindert oder ganz aufgehoben ist, gleichgiltig, was die Ursache dieser Behinderung fein mag. So können wir schon im frühesten Kindesalter, bei den Säuglingen, die Folgen einmal wahrnehmen. Während ein normal durch die Nase athmender Säugling immer geradezu mit sicht barer und hörbarer Ungeduld den-Zeit puntt der Nahrungsaufnahme aum erwarten kann und dann die Milch in langen Zügen ununterbrochen bis zur Sättigung zu sich nimmt, sehen wir, daß Kinder, deren Nafe verstopft ift, anfänglich zwar auch begierig sich an den Nahrungsquell feftheften wollen, allein bei jedem Athernzuge lassen sie Iwieder los, weil sie nicht gleichzeitig l durch den Mund sathmen und trinken können. Diese Unterbrechungen wie derholen sich fort und fort, so daß die armen Kleinen sehr bald miide durch diese Quälereken werden und schließ lich schreiend ieber die Nahrungsaus nahme direkt verweigern, als sich wei ter so fortzuquälen. Und als natür liche Folge kommen dann —- wenn nicht zur rechten Zeit geholfen wird-— eine steigende Abnahme des Körperge wichtes, Damtatarrhe und unter Um ständen eine zum Tode führende Un terernährung zustande. Gehen wir einen Schritt weiter: wir sehen einen ’Mundathmer jugendlichen Alters vor ung, in der Zeit- des jugendlichen Wachsthums, etwa von fünf bis zwölf Jahren. Er hat sich durch die aller ersten Fährlichkeiten durchgearbeitet oder hat die Nasenundurchgängigteit erst jetzt erworben -—— in diesem Alter machen sich zumeist die nunmehr zu be rücksichtigenden sog. Wucherungen der dritten Mandel besonders folgeri schwer bemerkbar — er hat sich auch an den relativen Ersatz der Nasen athmung, eben-die Mundathmung, ge wöhnt. Welche Erscheinungen weist nun der anf? Nehmen »wir einen et wa sechs- bis siebenjiihrigen Jungen an und beobachten den einmal wäh rend des Schlafes und dann weiter- in der Schule und zu Hause selbst in sei nem täglichen Thun und Lassen. Da sehen wir nun zuvörderst, daß nahezu alle in der Nasenatbmung Behinderte Nachts, mögen sie nun auf dem Rücken oder auf der Seite liegen, mit theils halb, größtentheils aber weit geöffne tem Munde schlafen und Morgens, wenn sie aufmachen, über ein sehr un angenehrnes Gefühl der Trockendeit im ganzen Halse klagen, sowie über einen sehr eingenomiuenen Kopf. Des wei teren hören wir sie sehr, sehr häufig zur großen Beliistigung ihrer Umge bung ganz gewaltig schnarchen, so daß man sich oft ordentlich wundern muß, wie so ein kleiner Kerl so furchtbar »Bretter fägen« kann. Dazu gesellt sich noch dann und wann, besonders wenn es sich um von Hause aus tier vöse oder blutarme Kinder handelt, das bekannte Aufsahren aus dem Schlafe Iuit allen Zeichen der höchsten Angst, das Aufschreien oder Austrei schen. Auch treten tu diesen Anfällen von Athemnotd noch Hiernkich häufig mehr oder weniger lange andauernde Anfälle von Herzklopfen, das zuweilen bei Kindern und Erwachsenen auch unterTages getrofan wird alHZeichen der dauernden Erregunq der Herzner: ven durch die mangelhafte Blutznsanis mensetznn·a. und weiter bei Lage in der Schule, da werden diese Jungen gar häufig aliJ faul, unaufmertfam, boshaft, unterri sam usw. bezeichnet; sie sitzen da, den Mund stets offen, die Lippen oft trot ken und rissig oder dick wulstig aufge worfen, die Unterlippe, das Linn sinkt faul nach unten herab. Die Gesichts farbe ist häufig bleich anärtiisch, in den Gesichtsumrissen find die Kleinen ent weder ausgequdllen, manchmal nahezu viereckig, in anderen Fällen find sie wieder fast beängstigend »ätberisch«; die Gefichtgziige werden schlaff, unend lich miide und gelangweilt, die Augen matt und triibe, die Nasenftiigcl ein-— gesunken. So kommt eg, daß bei aus gesprochenem Auftreten der Ruf-math mungsbehinderung die Betroffenen ein geradezu typisches, stupides Aussehen bekommen, so daß man zrnireist schon auf den ersten Anblick hin sagen kann: Bei dem ist durch Wucherungen die Nase verstopft. Und diese Ertenntnifx wird sofort bestätigt, wenn wir uns etwas vor sprechen lassen. Die unter normalen Verhältnissen völlig frei tlingende Stimme klingt hierinunereigenthiimi lich charakteristisch ,,näselnd«. Es ist, als ob der ganze Refonanzboden der Rachenhöhle einfach aus-gestopft wäre, und das ist auch thatsächlicb hier der Fall. Dieser Nasenton macht sich be sonders bemerkbar, wenn die Vasal laute »n« oder die Diphthonge »ng«, »mg« usw. in Worten gebraucht wer den. « Bei einer nicht zu kleinen Anzahl tritt dann noch weiter zu der nasalen Aussprache Stottern ein, das ebenfalls in direktem Zusammenhang mit der behinderien Nasenatbrnuna steht. Es werden die Armen in der Schule und zu Hause oft ungerecht beurtheilt, insbesondere wegen ihrer vermeintli chen Unaufmerksamleit und Dumm heit, während sie thatsächlich nicht ges sund, z. Z. wenigstens körperlich min- - deriverthig find. Die Behinderung der Nasenatmang wirtt nämlich, abge- ; sehen davon, daß die damit Behafteten : zumeist auch noch « eben infolge der z unrichtigen Athmungspan ObraffeLL tionen und somit an Harthörigteit ver- ! schiedensten Grades leiden, und fer-t ner, dasz die Kiefer-: und Zahnbildung namentlich gerne im Oberkiefer in ganz eigenartiger Weise ungünstig be einflußt wird und daß der Brustraum sich in dem Tiefendurchmesser nicht ge niigend entwickeln kann und dadurch Flach- und Engbriistigkeit, mithin Neigung zur Tuberlulose geschaffen wird, noch auf die geistige und seeli sche Entwickelung außerordentlich un günstig. Wir finden sonst fast durchgehends bei solchenKranten eine eigenthiimliche erfahrenheit des ganzen Wesens, sie end nicht imstande, ihre Gedanken längere Zeit auf irgend einen Gegen stand des Lehrplanes oder Aehnlicheö zu richten; dazu gesellt sich noch eine außerordentliche Bergeßlichkeit bei solchen die vielleicht an und für sich — leicht ausfassen, oder ein sehr schweres und langsames Erfassen des Unter richtsstofses. So kommt es, daß oft Schüler, die vormals gut waren, von dem Zeitpunlte der allgemeinen Rück wirtung behinderter Nasenathmung anfangen, zurück zu gehen, trotz allen Fleißes, den sie vielleicht auswenden. Zu Hause sind die Kinder ebenfalls schwer nur eine halbe Stunde lang zum dauernden, geistigen Arbeiten zu bringen; bald sind sie ausgelassen lu stig, dann ebenso plötzlich, ohne jeden äußeren Grund, wieder empfindlich, mürrisch, trübsinnig, störrisch Dazu kommen noch das sehr häufig krank hast blasse Aussehen und gar nicht sel ten Störungen in der Ernährung und Verdauung, ganz abgesehen von den lKlagen über häufiges Kopfweh und schlechtes Hören, sowie eine ausfallende Neigung zu latarrhslischen Erkran kungen und Jnfektionstranlheiten lHalsentzündungen, Kaiarrhe, Muh therie, Masern, Scharlach usw.), eben so aber auch leider zu der völkermors denden Tubertulose. Die Häufigkeit der behindertenNasenathmungist, wie statistisch nachgewiesen, sehr groß; wir dürfen annehmen, daß zwischen 50 und 70«v. H. der Kinder an behinder ter Nasenatbmung leiden, deren Fol gen, wenn sie nicht zu rechter Zeit rich tig beeinflußt werden, sich eben später beim Erwachsenen in äußerst ungün stigen Erscheinungen äußern und nur zu oft dann als unverbesserliche Ver änderungen sich erweisen. Wir sehen aso, daß wir genügend Grund haben, von allem Anfang da ! nach zu trachten, unsre Nasenwege frei und gesund zu erhalten oder, wo das nicht der Fall ist« sie so bald wie mög lich wieder ihrer normalen Funktion nach Möglichkeit zuzuführen. OW Bernhan über die deutschen Kolc nie-n. Staats-Seltetiir Dernburg hat sich kürzlich vor der Budget-Kommission des Reichstageg über die deutschen JKolonien ausgesprochen Darnach junterhiilt sich das Schutzgebiet Togo lbereits seit längerer Zeit selbst. Die iEisenbahm welche im Januar 1907 eröffnet wurde, rentirt sich vorzüglich. sDer Handel Togog hat einen großar rigen Aufschwung genommen. Auch Kamerun weist günstige Handelszif fern aus« für 1907 über 34 Millionen »Mart, eine Steigerung von 40 Pro tzent gegen das Vorfahr. Der An schlag der Zolleinnahmen wird um mehr als eine Million überholt wer den, so daß eine erhebliche Verminde- - rung des Reichszuschusses eintreten könne. Ebenso ist der Reichszuschuß fiir Ostafrika um anderthalb Millio nen, 3333 Prozent, zurückgegangen. Die ungeheuren Schätze Oftafritas sind nur eben angekratzt. Es wohnen Lan diesem Gebiete etwa zehn Millio nen Menschen. Plantagenmäßig ist Deutsch i Ostafrita noch unbedeutend entwickelt. ’ Nur 15,00() Hettare — 28,000 Acker —- des deutschen Bodens sind bepflanzi. Jn Bezug auf die Einfuhr dürfte man sich vorerst noch keinen zu großen Erwartungen hin geben, denn die starke Bevölkerung sei jetzt noch nicht tonsumfähig Die Konsumsähigteit lasse sich aber nicht so rasch steigeru. Es könne sich nicht das rum handeln, in Afrika möglichst schnell Geld zu verdienen, sondern man miisse tulturell entwickelnd vor gehen, und so auch eine solide Grund lage fiir Handel und Industrie schaf fen. Dabei müßten die Rechte der Eingeborenen gewahrt werden, denn das wichtigste Attivum Deutsch-Ost afritas sei der«’Eingeborene. — Nur aus dem Zusammenwirken zwischen Weißen uno Schwarzen könne eine Blüthe der Kolonie entstehen. Des halb dürfe keine brutale Machtentfal-: tung angewendet werden, sondern eine Politik, die das Vertrauen der Schwarzen erwerbe, und die React tultur hebe. Auch dem Sanitätss wesen müsse Aufmerksamkeit gewid met werden. Die Verwaltuna aefällt Herrn Dernburg nicht. An der Küste werde zu viel und im Innern zu we nig verwaltet. Hier komme es vor, daß unter einer Million Schwarzer nur zwei Weiße sind. Eine große Einwanderung Deutscher sei heute für Oftafrila noch nicht an der Zeit; sie würde die Schwierigkeiten nur vers-· mehren. Der natürliche Reichthum der Kolonie müsse durch natürliche Entwickelung erschlossen werden. Die Pflanzer führten jetzt Krieg mit Al len, mit dem Staatssekretär, dem Gouverneur, den Bezirksamtsleuten bis herunter zum Negen Jhr Prins zip ist, möglichst viel Geld zu verdie neu und schnell reich zu werden. Auch in den deutschen Kolonien in der Südfee haben sich die Verhältnisse er freulich entwickelt, und Deutschland wird die Beträge, die es feiner Zeit für den Erwerb der Karolinen und Marianen ausgegeben hat« wieder zurück erhalten. Jnsbefondere sind erhebliche Mineralfchäße aufgefunden worden, die abgebaut werden sollen Die Entwickelung der deutschen Schutz gebietegibt nach den Ausführungen des Staatsfetretärs ein im Ganzen erfreuliches Bild, im Gegensatz zu den Behauptungen der Sozialisten, welche sich über die deutschen Kolonien ab sprechend auslassen Jn Arizona benii t man beim Lämmerscheren jeht aschtnen; für Wallftreet wird der hergebrachtehand betrieb vorläufig wohl mehr als aus reichend fein. «