Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 17, 1908, Sweiter Theil., Image 11
"Uebvaika Staats-Anzeiger und Jcerold Jahrgang 23. Gkand Islande Nebr»17. Aprviql I903. (.Zweitek Styls-eils- , Nummktf 34. , MIWM Ostersonntag. Ein sekges bräutlich Ahnen Zieht durch die stille Flur. Schon will der Lenz gemahnen: Wach’ auf, wach auf, Natur! Schon klopfen allerorten Die Frühlingsboten an, Doch hält sie an der Pforten Der Winter noch im Bann. » — A Und hütet auch die Riegel « Er mit gestrengem Aug’, «’-x Hierdurch auf leichtem Flügel Schlüpft doch des Lenzes Hauch. Und wehrt der Erde neidig Er auch der Sonne Schein, Schon klingt es hoffnungsfreudig: Der holde Lenz kehrt ein! Heimathzauber. Eine Ostergeschichte von P. K a l de w e n. Unschliissig drehte Sabine v. Stet ten die zierliche Karte mit den flüchti-» gen, gedehnten Buchstaben. die Fraus von Armstiidt eigen, zwischen der: Rechte-« während ihr Blick dem Brika träger folgte. der mit wuchtigeni Schritten die vom Regen gänzlich durchweichte Landstraße entlang! stampfte. s Ostern unter« fremden Menschen!( Ja, wenn Hilde mit ihrem Mann und ( dem herzigen Bill noch allein gewesen» wären, aber sie an einein Feiertages mit Gästen zusammenzubringen-—dasi wollte ihr nicht recht in den Sinnl» Was sollte sie auch unter all den Ort-s stigen und Fröhlichen, die das Lebens nur von der Sonnenseite lannten und; wenig oder nichts von den Pslichtenj ahnten, die aus ihr, der kaum Sechs undzwanzigjöhrigen, ruhten, nachdems sie so schnell nacheinander die theuren Eltern verloren! Wie leicht nnd be quem wäre es damals für sie gewesen, das Gut anderen Händen zu überge-l ben! Wie hatte man ihr zu dem4 Schritte gerathen! Aber stets ver-; ,-t«-t Its UTUUUJ- XVIII Isluu lqll ultllclccuul, ( das galt ihr als heiliges Vermächt t nisz. Sie fühlte sich verantwortlich( für das Wohl und Wehe ihrer Unter gebenen und wäre sich als sahnen- i flüchtig erschienen, hätte sie den ihr bestimmten Plan verlassen. Dasürz wurde ihr aber auch als schönster Lohn die Treue und Anhänglichkeit ihrer; Leute, die siir die Herrin durchs Feuer gingen und ihr nur im stillen ein wenig grollten daß sie ihnen tei- ; nen Gebieter brachte, der sie von der schweren Last des Herrschens befreite Ein wehmüthiges Lächeln zuate bei diesem Gedanken um Sabinens seingeschnittenes Mündchen. i Und während ein Zug, gemischt aus leichtem Spott und heiterteit, derl jungen Gutsherrin liebliches Gesicht chen überflog, schritt sie zum Schreib-? tisch und beantwortete das turz zu vor «eingegar;gene Schreiben. II I Sabine von Stetten lehnte sich woh- E lig in die Polster des Wagens zuriick und athmeie in tiefen Zügen die laue Lust, während die schlanten Juaer sie in slottetn Trade zum nächsten Kirch dors brachten, worin sie nebst ihren Gutsceuteji eingepfarrt war. ! Jeht rollte der leichte Wagen über das Pslaster der Dorfstroßr. l Auch dort Feiertagsruhe und Feier tagsstillex nur das winzige Böltlein hockte vor den Thüren und spielte mit» den buntgesiirbten Eiern, die in der Frühe im Resttein gelegen, während die Erwachsenen der Kirche zuschritJ ten, vor deren Thurm die Glocke mit» ehernern Klang die Gläubigen zuml Kommen lud. l Das Gotteshaus war bereits bis zum lehten Plane gestillt, als die junge Gutsherrin ihren Patronatisth ein nahm, und machtooll drangen die Verse des alten Liedes durch den Raum: Ost-w Fisch-Tuch MMMM »Hallelujah! Janchzi ihr Chöre« · . Und dann lauschten sie alle, die Andächtigen, den Worten des Geist lichen, der ihnen eindringlich und mahnend zugleich von dem Wunder des Ostermorgens berichteie. Noch einmal brauste die Orgel, und weit öffneten sich die Pforten, um nun der westlichen Feier des Tages ihr Recht sit lassen. —- — Jm Herrschaftshause zu Barginnen waren die Gäste fast vollzählig ver sammelt, als Sabine unter sie trat, und manch beioundernder Blick flog hinüber zu der schlanten Mädchenge statt, deren geschmeidiger Wuchs durch das enganliegende, blaue Tuchkleid noch beträchtlich gehoben wurde. »Donnetweiter, allerhand Hochach tung! Wer ist die Dame, die soeben erschienen Sie sind ja hier aus der Gegend, Wendelsloh, Sie kennen sie doch gewiß?« Damit wendete sich ein vaumlanger Dragoner zu einem Kameraden, det, durch einen Fenstekvorhang halb ver borgen, unverwandt auf die Neuange tommene starrte. Ein wenig unwillig lehrte dieser sich um, ehe et langsam erwiderte: »Alleedings, Verehrtestek — ein Fräulein von Stetten.« «Sieht übrigens tadellos aus! Hat sie auch Kröten?« »Die schwere Menge! Aber ich be greise wirllich nicht, aus welchem Grunde Sie das so kiesig interessitt, Glasenbeeg.« «Komische Frage! Sind doch sonst nicht von gestern. Da ich mich noth gedkungen tangiten muß, wird es mir kein Mensch verargen, wenn ich es aus eine möglichst angenehme Weise thue.«' »Daha « damit kommen Sie hier just vor die richtige Schmiede. Na — ptobieen Siehst Mit kann’s recht sein; ich habe nichts dagegen einzu wenden.« Die aber, über die sich in der Nische die jungen Ossizieke unterhielten, sah sich inzwischen von der Frau des hauses umschlungen und mit tausend Fragen bestürmt. »Uebrigens,« unterbrach sie sich plötzlich. ,,ioik aehen gleich zu Tisch, und ich hab’ dich noch gar nicht ge stagt, ob«dit Georg von Hellbekg als Kavalier recht ist« Geotg von Hellberg,« wiederholte Sabine mechanisch, während ein flüchtiges Noth ihr Gesichtchen be re. »Natürlich Hellberai Du weißt doch, daß er ieit einigen Wochen von feinen Forschungsreisen zurück ist und sich hier nun ießhaft machen will. Abs- --- da tomnit er ja aeradel« Und ehe sie von der Ueberralchten irgend eine Antwort erhielt, wirbelte sie davon und einem hochaewachfenen, von der Sonne desSiidens tief ge bräunten Manne entgegen, der die temperaenenvolle Hausfrau mit ei nem Frandtuß begrüßte. »Willlornnren bei uns nach io lan aer Zeit, Herr von hellberai Sie tref fen wohl nur Bekannte, und auch Fräulein von Sietten ist Ihnen ia nicht fremd. Reichen Sie ihr, bitte den Arm und aeleiten Sie zu Tisch An Unterhaltunasitvff wird es Jl nen, hoffe ich, nicht iehlen.«' Mit einem «warmen Händedruck; lsiilt Geora von Hellbera Sabinens" Rechte umschlossen »Wie freue ich mich Sie nach den Jahren des Fernleins wiederzusehen mein aniidiaes Fräulein! Die Erinne rang an unsere Kinderireundlchaft hat mich niemals verlassen und mich auf den unwirtltlichiten Wegen beglei tet, zu denen ich mit unserer Erz-edi tion qelanate.« »Wie lange waren Sie in der Fremde, Herr von deineran »Drei Jahres Seit dem Tode mei ner Gattin. Damals brauchte ich Zer ltreuuna. nnd die alaubte ich nirgends besser finden zu können als dort drangen, wo es noch unentdeckle Pfade und Plätze gibt. Aber allmäh lich, da zieht es einen doch wieder nach der Heimatn Doch nun wollen wiri anstoßen auf Jhr Wohl und eine aute Nachbarschaft und dann erzählen Sie mir von Ihrem Ergeben. Sie , Fa- p. »F LWMW wissen ja, wie mich alles, auch die ge ringste Kleinigkeit, die Sie betrifft, intekeMrt, Fräulein Sabine.« Dabei ruhten die Augen des Heim gekehrten mit einem warmen Blick duf seiner reizenden Nachbarin. Und Sabine erzählt. Voll Span nung lauscht Hellbekg den Worten des junqu Mädchens, und ein leiser Ruf des Bedauern-Z entrinqt sich seinen Lippen, als Frau von Arnstädi die T-c«f »sechs-J Hast-· va- ·,--ou. Dann aber geht’shinaus in den so geschützt liegenden, srühlingsgriinen Garten, und bald vereinen fröhliche Spiele die junge Welt, und lautes Lachen erschallt zwischen den Turms und Tannen-hecken. Nur Sabine hat sich abgesondert oon den übrigen. Ihr steht nicht der Sinn nach Heiterkeit und Lust. Einen leichten Umwurs um die Schultern, wandelt sie in einsame ren Wegen aus und nieder, in Gedan leix dieFeier gestaltend, die sie mor gen ihren Gusleuten bereiten will. Jlus einmal vernimmt sie Schritte hinter sich. Sie wendet den Kopf und gewahrt Hellberg. der neben ils Halt macht. « - »Ich suche Sie bereits seit einiger Zeit, Fräulein Sabine, nnd wenn Sie gestatten, bleibe ich jetzt an Jhrer Seite-ich habe noch so viel zu sta gen und so viel zu ersahren.«' »Aber weshalb soll immer nur von mir die Rede sein?! Erzählen Sie mir doch auch aus Ihrem Leben.« »Mein Leben --—— ich dächte, das wäre Ihnen bekannt. Als junger Ossizier heirathete ich die mir von Kindheit an bestimmte Gattin, meine Kousine Edda von TromsdorsL und unsere Ehe ward, wie tausend andere auch sind, ruhig und ohne Sturm. aber auch ohne das große Glück, von Dem die Poeten singen. Ob es das in Wahrheit wohl gibt? Beneideng werth jedenfalls der, der es on sich verspürt! Doch ich schweife ab,« fährt Hellberg sort, »ich schulde Ih nen noch den Schluß der Erzählung In einem Winter sing Eddas Ge sundheit plötzlich an schwantend zu werden. Ich brachte sie nach dem Siiden: allein sie tränkelte weiter und ehe ein Jahr verflossen, bettete ich sie auf dein Kirchhof in Meran zur ewigen Ruhe. Das lange Siech ....« -..ki:1. 8:- n--4-kI-·u-Je Uyuul usu- Ueuuw use onususskøym hatten mich seelisch so mitgenommen daß an Garnisondienst für mich vor läufig nicht zu denken war. Ich erbat deshalb meinen Abschied und begab mich auf Reisen. Uebrigens-, ich glaube, wir lveraefsen beide über dem Geplauden dass. wir uns noch im Vorfrüliling befinden. Es dämmert und fängt an kühl zu werden. Bitte, legen Sie Ihren Arm in den meinen, damit ich Sie in’s Haus führe.« Ohne ein Wort des Widerspruchs erfüllt Sabine den Wunsch desffreun des, nnd eine Weile schreiten sie schweigend nebeneinander. Hellberg ift es eiaen zumuthe: ein ihm selber unertlärliches Gefühl iiber kommt ihn. »Fräulein Sabine,« nimmt er schließlich von neuem die Unterhal tuna auf, »wisfen Sie ——— ich stehe vor einem Näthsel und wäre Ihnen dank bar, wenn Sie es lösen wollten« »Gem, Herr von hellberg.« « »Aber ehrlich, aufrichtig! So. wie es sich unter guten Kameraden ge. ziemt.« ,,Gewiß!« »Nun, dann beantworten Sie mir die Frage: weshalb find Sie unoer mählt blieben? An Freiern hat es Ihnen och sicher nicht aefeth »Nein,« antwortete Sabine halb lauten Tones. »Und aus welchem Grunde wies-n Sie diese fämmtlich ab? Es war wohl zweifellos mancher tüchtige und ehren wekthe Mann darunter-« Das junge Mädchen schwieg; allein Hellberg driingte: »Ich habe Ihr Versprechen!« »Nun denn, weil ich einen anderen liebe!« »Sie lieben jemand, der achtlos an Jhnen vorübergeht, Sabinei Und-ent bar!« Ein Gefühl der Eifersucht aus senen Unbekannten steigt plötzlich in dem Forschenden empor. Einen Au I III Aus-. ALBI RIEMANN genblick preßte er die Lippen zusam men, ehe er erregt fortsährtt ,,Woher iwissen Sie denn überhaupt, daß er Jhre Gefühle nicht theilt und vielleicht nur nicht wagt, sich Jhnen zu nahen?« »Weil er eine andere erwählte.« So leise, kaum verständlich und da bei so gequält kommen die Worte von Sabinens Lippen, daß es Hellberg aus einmal wie Schuppen von den Augen fällt. Er braucht nicht zu fragen, wer jener andere ist — eine innere Stimme sagt es ihm! Jin Herzen verspürt er ein Klingen und Singen, und den Arm des then ren Mädchens seiter an sich ziehend, flüstert er ihr zu: »Es bedurfte eines -,Ostertages um mich ahnen, nein, gewiß werden zu lassen, daß es doch ein jauchzendes Glück gibt ———— nämlich das Glück, dich, Sabine, zu erringen, zu besitzen und festzuhalten bis zum Ende.« M Osterbräuche. s Wek freut sich nicht, wenn der Win ter endlich abdanlen muß und der wilde Frühling seinen Blüthenthron besteigt? Wem lacht nicht das Herz, wenn es im Thale allmählich schnee srei wird nnd die neuerwachten Wie sen ihr stis"chariines, mit tausend Bluinensternen gestieltes Kleid zur Guldigung des neuen Herrschers an «iek,en und auch die alten Berge lang-— fani die weißen Schneemäntel vom grünen Staatskleid abwerfen und den blendenden Eisherrnelin nur noch als Verbrärnung ihres osfiziellen Som merrockes dulden? Nicht nur die Städter, auch das Landvoll, dessen Zanze Existenz innig an die Natur ge iipft ist, begrüßen die freundliche erzeit, dieses Anserstehungsfestsiik Natur und Menschen. mit großer Freude. Unter allen deutschen Frühlings-— festen, die sich vorn 22. sMäu bis zum 25. April erstrecken. stebt der erste Ostertaa, der zugleich ihren Höhe punkt bildet, in der Mitte Und zum Qsterfeste gehören mancherlei Bräuche und Festlichleiten Besonders die liebe Jugend ist start interessirt. In der Nacht vorn Osterfonnabend zum Ostersonntaae, die nächst der Christ nacht als die heiligste im Jahre gilt. ikmgauieln die rdsigen Kindertöpfckten holoe Traume von rothen Unereiern und süßen Pathenaeschenken, die das Fest bringen wird. Als Sinnbilder des leimenden Lebens stehen nämlich die bemalten und unbemalten Eier in engster Beziehung zum Osterfeste. Die Mädchen wissen ein Zaubermit telchen, um in einem heimlich gelieb ten Burschen aleiches Liebesfeuer zu entzünden. Statt Wasser fließt in vielen Bächen Wein, mancher Quell hat besondere Heilkraft und verleiht, schweigend geschöpft, nimmer welke Schönheit, Thiere reden, Geister gehen um, in thinen und alten Burgen er scheint die weiße Frau· Hoch auf den Bergen flammen echte, alte Osterseuer aus, die durch das Reihen zweier Hölzer entzündet find. Diese ther ieuer sollen Haus und Hof vori lin ichiiden schützen. " Am Ostersonniaqmorgen macht Mutter Sonne nach gutem, altem Brauche bei ihrem Aufgange drei sFreudenspriinge zur größeren Ver tierrlichung des fröhlichen Festes. Aber nicht nurWiefe, Acker, Haus und Stall sind mit Palmen gesscnnet, das Heil der Menschen wird durch die ges weihte Mahlzeit befördert. So nimmt die Bäuerin einen ganzen Korb voller Lebensmittel mit zur Kirche, um sie weihen zu lassen: Schinken, kalten Braten, Eier und Osterbrod werden dann Zum Mittag Lessen gereicht. Auch das Osterlämm chen mit rotheni Bändchen um den Hals und einer kleinen Osterfahne, aus Butter heraestellt, fehlt auf kei nem Tische. Besonders unter den Liebesleuten spielen die bemalten und oft mit kleinen Versen bekritzelten Ostereiek eine große Rolle. Die Kin l der geben .,Oesterlen«: mit bochrothen Wangen und leuchtenden Augen er scheinen die kleinen Gäste bei ihren Vathens und holen sich bei ihnen ihre lGeschenke die Knaben bekommen O- As- AS» AIO Hasen oder Hälmc, die Mädchen Hen nen mit Osterbrod zum Mitnehmen, während sie von allerlei Leckerbissen, wie Kuchen, Kraspsen mit Füll-una, Hasenohren, Aepfeln usw-, die auf einem sauber aedeckten Tisch stehen, naschen können; als besondere Deli tatesse wird »Neusch-malz« von den Kleinen gern gesehen, eine aus Milch, seinem Weizenmchl nnd Butter berei tete kalte Speise, auf der qoldgelber Honig herumsließt. Jsubelnd werden die Geschenke von Eltern und Ge schwistern gezeigt und das Eierbecken (Eierpicken) versucht. Die Kinder picken die Ostereier aufeinander, ge wöhnlich mit den Spitzen: das zer brochene Ei gewinnt der Besitzer des anderen. Auch eine Art KeqelspieL »das Eierkugein«, wird von den Bu ben oft gespielt· Als Lösegeld wer den die Eier-betrachtet, indem man sie giebt, um nicht geschlagen zu wer den, was sener bekannte Vers illu strirtt »Rothe Eier heraus. Oder ich peitsche die Madeln aus!« Urspriinalich sind sie der Dank fiir die Schläge und die damit verbundene Segnung. Besonders in Masnren gilt es als besondere Aufmerksamkeit, wenn ein junger Mann ein Mädchen am Ostersonntag mit der Gerte streicht, wofür am Montag das schöne Geschlecht Vergeltung üben dars. Eine abwechsslungsreiche Vottsun tershaltnng ist das allbeliebte Oster eiersahren. Dieser Schabernack be steht darin, daß sich die Burschen am Ostermontaa in die Häuser und durch ausfindig gemachte Lücken in- Stall und Tennen schleichen und dort aller lei vielbenutzte Geräthschaften ent wenden oder verstecken und diese Ge genstände in die lächerlich-sie Verbin unsg bringen. Nicht nur das Vieh rntsühren sie aus den Stätten, Ton-» dern die losen Spitzhaben scheuen hierbei keine «Miit«-e, wenn sie unters anderem einen aroßen Mistwagen mirs Inhalt aus den Dachsrist hinaufsei---i len, der als riesiae Parsiimdose seinenl Dust in die frische Morgenlust sendet.« Trotz der Mtiihe die das Zusammen-s suchen der in allen Himnielsgegenden zerstreuten Sachen macht, wird der Ichwank doch nie Ursache ernster Händel, da ersieh meist auf mehr oder minder harmlose Neckereien irr-s schränkt. l So verleiht das Volk seiner Freudel iiber das sehnlichst erwartet-, Ostersest in verschiedener Weise Ausdruck, in dem es die von alters her übertoms inenen Sitten und- Gsebräuche ehrt und ssie in sriselsek Weis-e wieder aufleben läßt. Groß reiat sich unser Volk in· der Arbeit, und deshalb ist es auch! schön, dasselbe Volk beim Festeseierns zu beobachten. s — i IAus welches Datum fällt das Oster fest. Das ist eine Frage, die alljährlich wiederkehrt und die erst ihre Beant wortung erhält, wenn der neue Ka lender erscheint: der giebt Aufschluß Wissen wir, aus welchen Tag Ostern fällt, dann ergiebt sich das Datum der Feste Hincrnelfahrt, Pfingsten, Trinitatis u s w. von selbst Sicher wissen wir, daß Weihnachten auf den 25. Dezember fällt; mag der erste Adventsonntag, der sich auch wieder nach dem Osterfest richten muß, früher oder später fallen, am 24. ist der hei lige Abend. Das ist eine große An nehmlichkeit für den heutigen Ge schäftsverkehr, siir die Industrie, für häusliche und andere Verhältnisse Schwierigkeiten erwachsen aus der manchmal so großen Verschiebung des Osterfestes. Ein alter Spruch sagt: Ostern fällt nicht vor dem Benedik tustage und nicht n a ch dem Markus tage. Die Schwankungen im Datum betragen also fünf Wochen. Das frü heste Datum, auf welches Ostern fals len kann, ist der 22. März, und das war zuletzt im Jahre 1818 der Fall, wird sich auch erst im Jahre 2285 -—— falls bis dahin nicht eine Aenderung getroffen ist ——— wiederholen Das späteste Osterdatuni ist der 25. April. Auf dieses Datum fiel Ostern im und ebensolche Unannehmlichleiten und · i IN OTH Jahre 1886 und werdenwir in die sem Jahrhundert, im Jahre 1943 wieder so späte Ostern feiern. Jn frühester Zeit ist das Datum des Osterfestes übrigens vielen Aenderunä gen unterworfen gewesen. Die ersten Christen jüdischer Abstammung hiel ten das Osterfest gleichzeitig mit dem jiidischen Passafest, also auf den er sten Tag nach der Frühlingsnacht gleiche. Jn den folgenden Jahrhun derten feierte ein Theil der Christen das Fest auf den zweiten Tag nach der Nachtgleiche des Frühlings und der andere an dem Freitag nach dem er sten Frühlingsvollmond. Ein Erlaß verbot den Christen das Fest mit den Juden zusammen zu feiern. Dieses Verbot ist auf dem Konzil zu Nicäa erlassen worden und zugleich Ostern auf den ersten Sonntag nach dem er sten Vollmond im Frühling festgestellt. Aber die abendländischen und die morgenliindischen Kirchen konnten sich viele Jahrhunderte hindurch nicht über ein bestimmtes Datum einigen, bis im achten Jahrhundert einige Eini gung zu Stande kam. Da aber nun die julianifche Jahresrechnung fehler haft und auch der neunzehnjährige Mondzyllus um ein und eine halbe Stunde zu kurz war, so stellte sich im Laufe einiger Jahrhunderte ein großer Mißstand heraus. Man rückte näm lich mit der Osterzeit allmählich vor, so daß gegen Ende des 16. Jahrhun derts der Tag der Frühlingsnacht gleiche auf den 21. März fiel, wäh rend er in Wirklichkeit am 11. war. So würde also Ostern im Laufe der Zeit immer weiter in den Sommer hinein gefallen sein. Später wurde dann, nach komplizirter Berechnung, Ostern festgelegt wie wir es heute noch haben. W Sprüsse für Ader-sen Sei in der Schale brav und bieder, Dann komm’ ich nächste Ostern wie der! si- -l- O Dieses Ei svon Marzian, Das hat dir’s wohl angekhan2 It- sls It (8u ein Paar Schuhen mit Ost-er · eiern gefüllt.) Weil du’s Examen so gut gemacht, Hab’ ich dir diese Schaff gebracht, Daß du dich recht sollst d’riiber freun, Legt’ ich noch ein paar Eier hinein. It- sk It («Zu ein Pia-at Seifeneiern.) Dieses- kleine Seifsenei, Sieh nur, wie schön blau, Schickt die Osterhösin dir, Meine liebe Frau. st- -!· si Heute trnh denn Morgenhrod «M«alt’ »ich dir dies Ei schön roth; Das ist aber nicht zum Naschen, Damit sollst du dich fein waschen! si- Ils si Das Eier-suchen macht viel Spaß Drum habe lieb den Osterhnf’! die Il- slc . Schneeqlöckchen liiutet den Frühling ein« Vergangen ist des Winters Noth uns Pein. »i- -is si Ostern, Aufserftehungstagl Ostern. End’ von Wintersplag’! SO- -l· sk Sei frei, mein Herz, von Sorg’ und Plan Am herrlich schönen Ostertag! It- Iis Il Der Ostersonne heller Schein Dring’ Dir in’s frohe Herz hinein! sit si- st Neueg Leben sherrscht in Wald und Feld Oftern feiert die ganze Welt. Des Kindes Oel-eh Von L. RafaeL Wenn die kleinen Kinder beten, Hören all die Sternlein zu, Und die Engxein alle treten Leis herzu ·an gold’nem Schuh. Lauschen auf des Kindes Worte, Schließen tief, in’s Herz sie ein, Tragen durch die Himsmelspforte Sie zum lieben Gott hinein. »«V.««PWE-t;«