Auf falschem Boden. . sonn- vou H. ConttlsssMalaetnz ÄL --, A (9. Fortsetzung) » HAVE-rückte aber der zur-Hoch Ieit festgeseste Tag näher und näher Evan, und damit trat Hellas Bitd färihn doch wieder in den Vorder-s send. I In Rasmussens Haus war inzwisä sQeI das Leben seinen alten Gang Magen. Sben kam des Abends fest-nöthig zu einem Plauderstiind CI- IZQ früher. Wie aus Verabre Itsssdeemieden die drei. über Franz Uneck und sein Verhältnis zu Mc zu sprechen. - junge Mann gab sich unbe fssseih wußte er doch, dasz er Hellas sinke und Frieden stören würde, ssjanisielsabntek was ihr Verlust ihm bedeutete. Sie wenigstens sollte ihr Mit ungetrübt genießen. Seine einsamen vier Wände beka mn freilich ein anderes Bild zu sQauetL Obwohl er mannbast gegen Ue Verzweiflung kämpfte, überkam ihn doch oft genug ein an Wahnsinn grenzender Schmerz. Er vergrub sich förmlich in seine Arbeit, und Nas Ccisen stand oft in ehrlicher Bewun derung vor dem. was Andersen in Mist Ztik schuf. Seine neueste Schöpfung war eine Gruppe von zwei Menschen Er nannte das Wert »Tunnung". Ein es, eben erblühtes Weib stand, eine band über das Gesicht brei tetd, in schmerzversuntener Stellung halb abgewandt von einem Mann, see sit düsterer Verzweiflung aus ihr Wigtes Köpfchen herabsah. Noch ruhte die andere Hand des jungen Leibes in der des Mannes, noch um schloß seine Hand die ihre in kampf saflern Druck. aber der nächste Au » kick mußte die beiden auseinan H tibren,««das sah man in den schon Zum Geben gewandten Stellungen. Einzelne Feinheiten waren bereits grausgearbeitet Der seine Kopf des ädehens mit den dicht darum geleg ten Zöpfen und die das Gesicht ver dällende band waren fast fertig, und der markante Kopf des Mannes trug auch schon den ausgeprägten Schmer senng Jn diese Arbeit legte Sven alles, W ihn bedrückte. Doch brachte ihm auch das leine Befreiung, wenn er M auf Stunden Ruhe und Verges -- sp- M . . .. Hella hatte gleich nach ihrer Ruck behr ibr Versprechen eingeliisi und ihn ihre Hand modelliren lassen. Er hatte diese band dann in Marmor Beiseit, und es war ein lleines «fterwert geworden. Hatte er ihre nd beseelt genannt, so schien ein l dieser Seele in die Marmor Oand übergegangen zu sein. Von wundervoller Feinheit. aus einem köstlichen Stück Marmor gemeißelt, sag sie nun in Svens Utelier auf ei nein Postament von purpurnem ,Sammt. Wenn die Sonne daraus v chien nnd derseotbeSanmt leuchtete» chien sie transparent und wie mit ro geni Leben begabt. Wenn Soen zu dieser hand hin ibersah, tara es wie tröstlicher Frie den über ihn. Es war ihm. als Ebnne M Helle sie am verlernt gehen »so lange dhse Marmørhand in seiner Dicke war. Oft streichelte und liehtofte er siej und preßte feine zuckenden Lippenz darauf. Die Berührung mit dem« kühlen Marmor schien sein heißes» Blut jedesmal zu beruhigen. Er? hätte sie beleben mögen durch die Mt seiner sehnsüchtigen Liebe. —» Mit Hellas Erlaubniß hatte er auch «khre band an seinem neuesten Werk benüft Das trauernde Weib, die sich von dem Geliebten trennt, hatte rnit Hellaz hand ihr Antlitz bedeckt. So verband er innig die schmerzlich Geliebte mit seinem Schaffen und achte einen Theil ihres Seins mit einer Kunst zu verschmelzen. Manchmal sehnte er den Termin ihrer hochzeit herbei. weil er hoffte, dann eher zur Ruhe zu kommen, und dann wieder M es ihn wie ein köstlichei Gnadengeschenl, daß er ihre Mk- noehewnden bunte her unbeirrt durch fein Fürchten und Hoffen rückte der Tag näher und näher heru. der heller ans dem Ba terhause siihren sollte. Sie hatte in den leiten Wochen ten-n «t gehabt sur W Eintehr in elhfL Die seid-M ihm Ost-MAX und neuer New. M Eint-users CI der ZW, mit denen sie the neues het- Ichenücken gedachte send ihm ein iches Gepräge zu sp- Wsth Uly- Qres Zeit in An rusch. »Als-nassen gebildete an einer-»Ke pee feiner »New W, jener Gruppe, Ringes-I W var. sie sont- vq new somit-m M des Vaters habet schenken sen « « Ich-JOHN It III- MW w sMiidchen mit der Perle«. Dies war eine vorn Zauber holder Poesie um wobene Mädchengestalt, welche halb neugierg, halb bewundernd auf eine Perle hetabsah, die sie auf der ausge streckten Hand liegen hatte. Man sah, sie war eben dem Wasser entstiegen. in dem sie das Kleinod gefunden hatte. Wie alle Schöpfungen Svens umwebte auch dieses Frauenbild ein eigenarti ger, sinniger Reiz. Hella war außer sich vor Freude über dieses Geschenk. Sven lächelte wehmüthig dazu. Wie wenig erschien es ihm, womit er sie beglücken konnte, sein ganzes Leben hätte er ihr zu Füßen legen mögen, wenn er damit ihr Glück hätte sichern können. Aber das war dai Bitterste bei all seinem Schmerz, daß er an den Be stand ihres Glücks nicht zu glauben vermochte. — Einige Tage vor der Hochzeit kam die Familie Boßneck nach Berlin. Die angebotene Gaftfreundschast Nasmus sens hatte Ernst Boßnecl mit dem Bemerten abgelehnt, daß er im Zen trum der Stadt Wohnung nehmen wollte. damit-er bequem zugleich ei nige Geschäfte abwickeln könnte. Euri lie. sei-ne Frau, hätte auch um keinen Preis in der »Künstlertoirthschaft« hausen mögen. Sie hatte eine fürch terliche Vorstellung von einem soge nannten Künstlerheim Die erste Begegnung zwischen den neuen Verwandten fand im Hotel statt, in dem Boßneets abgestiegen waren. Sie fiel sehr steif uni- ge zwungen aus. Rasmussen sah be stiirzt in die talten, ausdruckslosen Gesichter von Mutter und Tochter Boßneck, denen Engherzigteit und Stunrpfsinn so sichtbar ihren Stem pel ausgedrückt hatten. Noch weniger als Mutter und Toch ter gefiel dem alten Herrn Ernst Posi neck. Der Ausdruck fast brutaler Selbsthetrlichteit und der Blick der kleinen stechenden Augen verursachten ihm direktes Unbehagen. Als Mann von Erziehung ließ er sich natürlich nichts von seinem Empfinden unmer ien, er schaute nur verstohlen zu sei ner Tochter hinüber, um zu sehen, welchen Eindruck ihre diese neuenVer wandten machetn. Hella war bis ins innerste Herz hinein erschrocken beim Anblick dieser Menschen. Jhr lebhaftes Schön heitigefiihl suchte vergeblich bei ihnen eine schwache Spur von dem blenden den Aeußeren ihres Verlobten. Die beiden Damen tarnen ihr dirett lä cherlich vor in ihren geschmacklosen Totletten, und sie wäre ihnen am lieb sten mit ihren geschickten Händen durch das fest angetlebte haar gefahren, um es locker und tleidsam um den Kopf zu ordnen. Sie schalt sich gleich daraus selbst aus« daß sie sich durch Aeußerlichtei ten so start beeinflussen liesz und zwang sich zu liebenswürdigem Ent gegenkommeiu Es gelang ihr aber nicht, die Eisesttilte aufzuthauen, die ihr von diesen Menschen entgegen sie-Elte. ..-- LC—L --—--L-— --..-L h OIH IWL Sich BLlUUIUcU UUU »Is kniedes, ihren Vater anzusehen. Sie wußte genau, er empfand wie sie und fühlte, daß er sie forschend betrachtete. Seltsamerweise dachte Heila, wäh rend sie mit Bvßnecks nichtssagende Redensarten tauschte, immerfnrt dar an, was wohl Sven Andersen zu die sen neuen Verwandetn sagen würde ; Mit einer an Angst grenzenden Jn ’nigieii suchte ihr Auae wieder und wieder den Anblick ihres Verlobten Aber war es der erniichternde Ein identi, den seine Familie ihr machte, ioder lag es an ihr selbst -—— sie fand sein Gesicht weniger edel und geistvoll, als sie es in der Erinnerung hatte, als es ihr in der berauschenden Se ligkeit junger Liebe erschienen war. Seine Schönheit erschien ihr nichts iagender als sonst, tvenn sie sich auch vörzureden suchte daß es Einbildung wäre. Sie steigerte sich willkürlich in die alte, schmärmerische Liebe siir ihn hinein nnd verbannte mit Ausgeboi aller Euer das Gefühl bangen Za gensze sie zu erfassen drohte M sie dann einige Minuten mit Franz allein war und dieser von neuern berauscht von ihrem Reiz, hei ße Misse auf ihre Lippen driielte und ihr zärtliche Worte sagte. at te sie wie erlöst ans nnd sah sich to llig voll vaer herle Schatten hatten ans ihr Glück sal len wollen, He durfte ihnen seine M einem-ren, mußte siegreich da iänrpsex Was iiinnnerten sie ne Mariens Ihm wollte sie Wein er allein so ie fiir ihr heil nich-send sein. Waren diese Ber wandien wirklich in, wie iie aussahein zdsnn ver es ihre Pslieht ihn durch Winden Einfluß Ihrr sie hinaus n Hin-c inhrdie Fami se nach Iasinnsens Ban — «hinaut. Sie hatten eine Einladung zum Mittagessen angenommen. Aus der Fahrt herrschte zwischen den vieren tiefstes Stillschweigen. Franz dachte etwas beklommen an das regellose Durcheinander irn Hause seines Schwiegervaters. Was würde seine Mutter dazu sagen? Hoffent lich kam Rasmussen nicht aus die ver riickte Idee, seine Mutter und seine Schwester in sein Atelier zu führen. Das mußte er aus jeden Fall verhin dern. Frau Emilie hingegen bereitete sich im Stillen aus das Schrecklichste vor. Sie war überzeugt, eine heillose Wirthschast vorzusinden, denn ihre Schwiegertochter sah nicht aus, als ob sie sich viel um den Haushalt küm merke. Als sre nun ankamen, bereitete ej ihr geradezu eine Genugthuung, sich nicht getäuscht zu haben. Herrgott, wenn sie doch hier hätte ausriiumen können! Verstohlen wischte sie mit dem Finger über einige Möbellanien und lonsiatirte mit großer Beruhi gung, daß untrügliche Siaubspuren daran hafteien. Hier war sicher ei nige Tage kein Staubtuch aus die Möbel gekommen hochstens dort wo Fer Schmug gar zu sehr ins Auges iel j Während die Unterhaltung sichs mühsam hinschteppte, blickten Fraui Emiliens Augen in allen Winkeln· herum, und wenn es noch nicht ganz« sest bei ihr gestanden hätte. den Haus halt ihres Sohnes unter persönlicherl Aussicht zu halten, heute hätte sie sicher diesen Entschluß gefaßt. — Ats Sden Andersen herübertant, um Hellas Verwandte zu begrüßen, war er von deren Anblick nicht weni ger betroffen, als es Rasmussen und seine Tochter gewesen waren. Wäh rend er einige höstiche Worte hervor stammelte, slog sein Blick zu Hella hinüber und begegnete ihren Augen, die bang und fragend in die seinen trafen. »Was soll mein stolzer, herr licher Schwan unter diesen häßlichen Enten?« dachte er tummervoll« und Hella schien diese Frage zu verstehen. Sie wandte sich verwirrt ab Bei Tisch wurde Ernst Bosneck et was ausgetnöpster. Das Essen war ausgezeichnet« Frau Liebentrut hatte ihren Stolz darein gesehn die neuen Verwandten ihrer Herrschaft von ih rer Kochtunst zu überzeugen. Daß sie deshalb heute einmal stüchtiger Staub gewischt hatte als gewöhnlich, nahm sie nicht so tragisch, da Besuche sonst nicht mit den Fingern prüfend iiber Möbeltanten zu fahren pflegten. Sie hielt es siir wichtiger, sich recht eingehend mit der Mahlzeit zu be schästigen, und das Hausrnädchen hatte auch mehr als sonst zu thun. edensalls war also das Essen dor ziiglich, selbst Emilie Boßneck mußte das zugeben. Daß auch ein guter Tropsen gereicht wurde. gesiel dem alten Boßneet sehr. Er kostete mit gespihtem schmahenden Lippen und nickte recht beisiillig mit dem Kopf. . Sven suchte ein Gespräch mit Ber tha zu unterhalten. Es war eine furchtbare Anstrengung. Mehr als »ja« und «nein« und «bitte" und «dante« brachte er nicht aus ihr her «auj. . Er gab schließlich den Versuch auf. Der nächste Tag war hellas Pol terabend. Nasmussen hatte zur Feier desselben den größten Theil feiner zBetannten geladen, da die Hochzeit inur im engeren Kreise in einem Hotel gefeiert werden sollte. Frau Liebentrut hatte im großen Speisezirnmer ein auserlesenes kaltes Büsett ausgestellt zur Bewirthung der Gäste. Diese gehörten in der Mehrzahl den Künstlertreisen an: Maler, Bild hauer, Schauspieler und Schriftstel ler, die mit ihren Damen eine heitere Gesellschaft bildeten. Es war manch aussallende Persön lichkeit darunter, und der Ton, der zwischen ihnen herrschte, war unge zwungen. sogar ausgelassen fröhlich. hier gab es keine engherzige Brüde rie. Frisch und srei gaben sich diese Menschen und verstanden einander. Während Ernst Bosznecl mit prü senden Blicken die hübschen Frauen und Mädchen in ihren Toiletten be trachtete, fuhr Manto und Tochter Bodneck ein Schauder nach dem ande ren iiber den Rücken. Goitlob, daß es so etpas daheim nicht gab! Es war ja hintmelschreiend, wie ungezwungen diese Frauen hier loiettirten und rnit den Männern wie mit ihreigleithen verlehmnl Und ihre Schwiegertoch ter mitten darin. scherzend und la chend. mit glühenden Wangen und strahlende-it Blick und —- schdn, sinn verwirrend schsn Franz Wer folgte wie trunken rnit seinen Augen seiner Braut. heiß und sengend hielt sein Blick sie seit in anslodernder Leidenschast. Morgen war sie sein, morgen wur de er der Herr über ihre blühende. prangende Schönheit! — Die Lichter tanzten vor seinen Augen. und als hellaigerade zu ihm mi, umfaßte er mit jähem Druck ihr band elend «hella —- Du bisi so ehdni — Mr’ doch erst dieser Tag zu Ende! Morgen bisi Du mein —- Inein.« sliis sierteker ihr zu. und sein heißer All-ern streifte ihren Nacken. Sie guckte zusammen und erschau W i ! s —- che.-. -— --.-— erte, als sei ein eisiger hanch iiber sie hingefahren. Sein glühender Blick erfchreckie sie, nud der leise Wändqu der feinem Mund entströmte. verur fachte ihr Widerwillen. Aber dann warf sie den Kon zurück, als wollte sie lästige Gedanken abwehren. und nickte ihrn lächelnd zu. Sie wallte fröhlich fein und sich nicht den lehten Abend im Vaterhaufe durch Grillen verderben. Die Boßnecl'fchen Damen waren natürlich fiir die heitere Gesellschaft ein Gegenstand des Spottes-. Wäh rend man Franz ganz reizend fand und seinen Vater als echtes Modell eines Fanns erklärte, fand man die beiden Frauen entsetlich hausbaaen und nüchtern. Man wunderte sich ungemein, daß die schöne und schön geistige Hella Rasmussen in solch eine jaraßliche Banaulenfarnilie hineinhei- » rathen wollte, aber man fand dieses waschtchten Kleinftadttypen viel zu ultig, ukn nicht ihre Anwesenheit rniij Vergnügen zu genießen. Viel zu früh fiir die spottlnsiige Gesellschaft brachen die Kleinfiiidter auf. Nur Franz blieb zurück nnd entfernte sich erft mii dem letzten der Gäste. Als hella sich nach der Hochzeit von ihrem Vater verabschiedete, er faßte die junge Frau eine jähe. un hezwingliche Angst vor der Zukunft. Wie im Traum waren ihr die letz ten Tage verflogen, sie war zu tei nem Besinnen mehr gekommen, oder hatte sich vielmehr dagegen gewehrt, tlare Gedanten zu fassen. Nun riß plöklieh der Schleier, der ihren Blick verhüllt hatte. und eine unertlärliche Angst ließ sie erbeben. Mit zitternden Armen umklammern sie seinen Hals und rief mit erbeben der Stimme: Papa ·—-— lieber Papa, tönnt' ich doch bei Dir bleiben!" Jhm war das herz voll und schwer, aber er zwang ein Lächeln in sein Gesicht. Eind, das ifi der Lauf der Welt. Das Weib soll Vater und Mutter verlassen und dein Mann an hangen. Du mußt Dich darein fü gen. Sei tapfer und erschwere Dir und mir den Abschied nicht« Sie barg ihr Gesicht an feiner Brust. »Wenn ich gewußt hätte, wie schwer mir diese Trennung wird — ich — ich wäre nicht von Dir gegan gen. Ich fürchte mich vor der Zu lunft. lieber Papa. Franzrns An gehiirige sind so sonderbar zu. mir.«« Rasmussen strich ihr beruhigend die beißen Wangen. Seine Augen sahen iiher sie hinweg gramvoll ins Leere. War esi recht von ihm gewesen, sein Kind diesen Schritt thun zu lassen» ohne es mit allen Mitteln davor zu warnen? Wenn sie ihm gestern noch gefagt hätte. was sie jetzt voll Seelen angft aussprech, er hätte nichts un versucht gelassen, diese Ehe zu ver hindern. Aber nun war es zu spät· Er konnte nichts mehr ändern. nur trösten. -. -- -« --« Dcheindar ruhig san er tnr ins Gesicht. »Kind, mach Dir das Herz nicht schwer! Deine-Z Mannes Ange hörige sind hier nicht am rechten Plan. Sie geben sich sieis und ge zwungen. Daheim werden sie schon austhauerk Du hast ja Deinen Mann zur Seite, er wird Dich ver stehen. Und nun sei vernünftig. Jede Frau wird ähnlich wie Du em pfinden, wenn sie aus lieb geworde nen Verhältnissen dem Manne in ei nen fremden Kreis folgen soll. Das wirst Du überwinden müssen, wie tausend andere auch. Eines vergiß nie: Was Dir das Leben auch bringen mag, bleib Dir selbst treu. mein ge liebtes Kind, und wenn Du lein Ver siiindniß finden solltest in Deiner neuen Umgebung, so verliere den Muth nicht gleich. Sorge, daß Dein( Mann Dir der Nächsie ist nnd —-—- bei J mit findest Du schließlich immer? Trost und Theilnahme siir alles, was Dich bewegt —- ich bin jede Stunde bereit, Dir zur Seite zu stehen« Hella hob ihr thriinenbolles Gesicht zu ihm aus und be · ng ihre math lose Stimmung. ie lächelte. »Ich bin ein dummes, thörichtes Geschöpf, daß ich Dir zum Abschied noch das herz schwer mache, lieber Papa. Ver »gis;, was ich sagte. Jeder Wechsel !schreckt. Man tauscht Gewisses gegen iUmgewiisei ein und nicht immer hat das Neue Reiz. Ei wird schon alles gut gehen. Jch will versuchen, mir die Liebe der Familie meines Man nes zu erringen. und gelingt ei mir nicht — nun, so werde ich ohne sie sertig werden. Du bleibst mir ja, auch wenn Du mir serne bist. Wie lann ich da verzagen!« Sie hielten sich la inni um schlungen, dann riß he a los und ging zu i ein Gatten, der var der Thin des immers ans sie war tete. Die itigiiste waren im Saal des hotßægiirtickgebliebem nur Sven wartete jun Uns-MI- um ihr Lebe wohl zu sagen-- » · Its sie am Irm ihres Gatten zu ihm trat, reichte sie ihm ihre kleine bebende band zum Abschied-. Er fühlte, daß sie talt war, talt wie die Marmorhand, die er in seinem Utelier tie hc«2eben Sie wohl. lieber Spen. Schiisen Sie Papa vor traurigen Oedanlem wenn er allein ist. hel sen Sie ihm die Trennung ertra gen.« Er vermochte nicht zu antworten, seine hohe. trastvolle Gestalt, die im Frack nicht sehr vortheilhaii aussah, neigte sich vo- ihr. Seine zuckenden Lippen berührten stumm ihre Hand. Ein heißes Weh flammte auch in ihrem herzen aus. Wie war es nur möglich, daß sie ihren geliebten Vater fund den treuen Freund ihrer Jugend Everliesk um mit einem fremden Men sschen vereint ein neues Dasein zu be »ginnen. » Fremd schien ihr mit einem Male der Mann an ihrer Seite, der sie, nachdem er sich flüchtig von Ander sen verabschiedet hatte. fortzog, dem Ausgang zu, wo der Wagen ihrer harrte Zögernd schritt sie neben ihm da hin. An der Thiir wandte sie noch einmal den Kopf, unt Sven einen lesten Abschiedsbliet zu gönnen. Das stockte ihr Fuß erschrocken einen Mo-? ment, ihr war, ais habe Spenö hohe; Gestalt geschwantt und aus feinem! bleichen Gesicht starrten die Augen ins qualvoller Verzweiflung nach ihr hin.j War das nicht derselbe Blick, mitä dem er sie an jenem Abend angese-? hen hatte, als sie ihm ihre Verlobungs vertiindetei » Und da zerriß der Vorhang vor; ihre Seele. Sie erkannte, was sie« diesem Manne gewesen war, und ein» heißer Schmerz durchzuckte sie. Gortsetzung folgt.) s Jus seit-ten Haares-laste- see selt. Wollte man alle in den vielftöctigen ; Speichern des Londoner Hafens un tergebtachten Waarenbeftände auch nur flüchtig besichtigen, so hätte man: eine Woche hindurch von früh blss spät zu thun. Etwa 20 Meilen Kat länge müßte man abfchreiten undj Speicher auf Speicher durch-F wandern, ehe man behaupten dürfte,; die unermeßlichen Schöne mit dem( Blick gestreift zu haben. Auf einen; Flächenraum von nahezu 2 Millionen Quadratmeter find ungefähr 40 Mil lionen Zentner Gitter aller Art ver theilt. So tolossal find die Mengen der theils in Ballen, Gärten oder toten hausen aufgefveicherten theils zum Vertan ausgelegten Waaren, daß di Augen vom vielen Schanen bald schmerzen Man wird zuletzt abge-« stampft, und ej macht tamn noch Cin druet. wenn man die kostbarsten han- ( delsartitel tn Mengen vor flch sieht,l von denen man bis dahin taum einen Begriff hatte. IULM ckzcn Ock fpclksamcli VAUZTE sran bereitet es Kummer, wein sie das I Mißgeschick hat, ein paar Löffel roll» aromatischer Tbeeblätter aus die Dielej zu verschütten. Und weiß sie, daß der Fußboden sehr, sehr sauber ist, so tann sie nicht umhin, die versehrt-rupf ten Blätter behutsam auszusamrnelm Was würde die ökonomische have-hal terin da erst empfinden beim Anblick von fast bis zurDecke reichenden Tbees hiigeln aus dem gewiß nicht peinlichi gescheiterten Speichersußboden Män- l ner in derben »Rindsledernen« spaqies ( ren zwischen den wie Gartenerde aus- i geschütteten Theebausen umher undi vereinigen mit großen Holzschaufeln den einen mit dem andern. um diese: oder jene beliebte Mischung bersuftel-J len. Jeder einzelne dieser Theebergez enthält 100 bis 126 Zentner. s Unmittelbar an die ausgedehntenf Theelagerräume, Theebiichse der Na-: tion genannt, stoßen bie mit Tributem der gefiederten Welt angesiillten La-l gersäle. Föchwanzfedern Flügel und ganze Balge der mannigfaltigstem Bogelartenaus allen Theilen derErde sind hier rn barbarischer Ueberfiille ausgestapelt. Da sieht man Tausendei und Tausende zierlicher Kolibris mit herrlichem Gefieder, viele kaum größer als Schmetterlinge, schlanke Paradies vägel von prächtigem Farbenspiel nnd unzählige mehr oder minder seltene äsgelbälge von wunderbarer Schän ·t. » Die Straußfeder nimmt selbstver ständlich den ersten Rang ein. Man wandert von einem Raum in den ans dern, alle sind mit breiten Bänlen dicht bestellt und auf jeder Bank dir toftharfien Federn hoch aufgeschichtet. 600 Zentner Straußfedern gelangen bei jedem der periodisch abgehaltenen Märkte zum Verkauf. Zu einem Pfund gehören etwa 120 gute Federn. Es gab eine eit. da 100 Bitt- St. 6600 im Groß ndel fiir ein Pfund gezahlt wurden. Etext find die Preise sun len, doch ngt ein Busch sJiSner ( lii lfedern —- eine groer Männer au vermag un efähr ein Pfund zu fassen — immer in noch 30 Ast-. St. 6150 tm Idol-zustande ein. Wenn sie fiir den Detailvertauf fertig hergerich tet nnd Mänselt sind, haben sie min destens dreifache-i Wert Die Nachfrage nach Reiher edern ist tret aller Ugitationen gegen ihre Ver wendung noch immer so groß, daß be deutende Vorräkbe dieses Artikels auf Lager ehalten werden müssen. So lange chäne Frauen nicht daran glau ben wollen dasss sie ungeschmlictt am schänsken find, nnd die nicht schiinen danach streben, so verfiihrerisch wie nur möglich zu sein, wird die Reiher A rette leider Gottes kaum von der Bi läche verschwinden. Nach wie vor werden die benagen-werthen Opfer weiblicher Pnssucht der grausamsten sskt der Tierquälerei ausgesest blei ben. So loftbar sind die zarten,s daf tigeu Schwanzfedern des Reihen, die ihm bei lebendigem Leibe ausgerissen werden, daß ein Biifchelchen davon, wie man es zwischen Daumen und Zeigefinger halten lann, einen Wert von 850 redriifentirt. Sehr interessant ift eine Besichtis aung der Speicher-Wlungen, in denen besonders weriboolle Güter aus den britifchen Kolonien und dem Orient, vor allem aus Oftindien un tergebracht sind. Seidenftoffe, Teppi che und fremdartige Stielereren werden in solchen Mengen oorriitIYt ehalten, baß der Uneingeweihte is aunend fragt, wober man immer wieder diefe ifabelhafte Schätze nimmt. Zu jeder » Keil sind allein hier Werthe von H Millionen san-. Se. (15—20 Millio nen Dollars) zu finden, die vier- bis fünfmal im Jahre verkauft und durch neue ersetzt werden. Durch einen langen Saal, in dem der strenge Geruch des chinesischen Rhabarbers wenig angenehme Kind heitzerinnerungen weckt, kommen wir zu einem kleinen, ängstlich behütetem Gemach. Eine mertwiirdi , nicht ge rade wohlriechende Luft chlägt uns entgegen. Wir befinden uns im— Parfiimlager und haben das fehr fragwiirdige Vergnügen, die Bekannt schaft mit den ganz unverfälschten Rohftoffen zur derftellung kostbarer Wohlgeriiche zu machen. Eine Blech fchachieL die tauni ein Pfund Cates halten könnte, wird geöffnet. Entsetzt prallen wir zurück, denn ein wider lieber Gestank, anders tann man es nicht nennen, bringt uns einer Ohn macht nabe. Das Schächtelchen ent hält für vielleicht 8500 Mofchusbeus reichen, sowie man sie dem Thier ent nimmt. Eine ansehnliche Pyramide folcher Blechdosen ist in einer Ecke des Zimmers aufgebaut. Nabel-ei liegt ein aroßerStapel eigenthiimlich geformter mit Lederlappen verfchlofsener Hörner. Eine der Rappen wird entfernt, und wir fallen beinahe auf den Mitten. Der nichtswürdige »Wohlgeruch«, der dem wie mit trübe aussehenden Sirup ge füllten Vorn entftrömt,riihrt von einer zur Parfiimfabrilation unbedingt nothwendian animalifchen Substanz her, die von der afrilanifchen Zibet lade geliefert wird. Aus einer hand grofzen Blechtapsel nimmt derWächter diefer feltfatnen Kostbarkeiten einen fchmunigen Klumpen, den derLaie fiir durchzu hohes Alter ungenießbar ge wordenen Käse halten würde. Es iit Amberario und ailtals das theuerfte Rohmaterial zur Parfiimbereitung. Es wird mit 20·--25Dollarö pro Unze bezahlt. Ein Englander kaufte dor einigen-Jahren in einem französischen Badeort einem Fifcher filr 75 Francs ein großes Stück Amberuris ab, das der Mann nach einem Sturm an der tiiisteziefunden hatte. Der ansehnli che Klumpen fand seinen Weg in die nationalen Waarensveirher, wurde in viele tleine Stücke geschnitten und brachte dem glücklichen Becher das nette kleine Vermögen von 85000 ein. Kein Engrookiiufer ersteht mehr als ein Pfund dieser tostsvieligen Masse Von vegetabilischen Rohvarfiimä er regen die eigenartigen Flatons mit Roseniil unsere Aufmerksamkeit Jede der eine nette Kollektion vildenden run den Zlafchen birgt fiir nahezu 8750 des tostlichsten Oels. Wie viele Mil liarden von Rosenseelen werden da un ter einem einzigen Flaschenstiivsel ge fangengehaltent Mit einem Gefühl der Erleichterung lehren wir den so intensiv »duftenden« Kostbarkeiten den Rücken und wenden und einem anderen Theil desselben Waarenfpeichers zu» der alle nach London importirten Rauchergeniisse in Gestalt von Zigarren, Zigoretten usw« birgt. Etwa 150,000 Zentner dieses Materials sind hier immer vor riithig. Der zur heimischen Fabrika tion bestimmte Rohtabat gelangt nicht in den Speiche, sondern lagert im Viktoria - Dock, wo stets genug vorhanden ist, um das ganze gewaltige Themsebabel mit ei ner undurchdringlich dichten Wolke zu ;tiberziehen, ein Scherz, der das nied Tliche Stimmchen von 45 Millionen Dollars toften würde· Jn einem der lotossalen Bock-Spei cher wird uns das Elsenbeinlager ge zeigt. Jn malerischertinordnung lie gen da die werthvollen Stoßziihne von mehr als 5000 Elefanten. Jeder Dauer trägt eine Inschrift, die seinen Ursprung angibt und dasSchiff nennt« das ihn iiber das große Wasser brachte. Eine kleine Ecke des schier Miit-erseh boren Raumes repräsentirt einen Werth von nahezu einerMillion Mk. Außerdem findet man hier in der Re gel auch einen Vorrath del sast unbe zahlbaren Mammut - leenbetni, fer ner Zähne des Nilvsexdes, Rhtnozeross Dorn und ähnliche Dinge. Jn einem oberen Stockwerk lagern hunderte von Zentnern Spezereien, Gewürze und Drogem Nicht weit davon ist das Wollt-e parternent. Unfaßbare Men en dieses niihltehen Artikels haben w da vor uns. Wenn man zwischen den riesigen. hochan ftavelten Ballen, von denen immer geht eine Tonne« (20 Zentner) wiegen, hunderte von Schritten dahin wandelt — eine Fläche von etwa 17,000 Om. wird von den Ballen staveln bedeckt —- «dann«geht einem ein Begriff auf von dem ungeheuren Whuin der australischerd Kelonien Großvritannteni. Es ist etwas Selbstverstänle, daf der N ldsfel nicht um Wappen un erer Su ragetten ge rt I