Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 27, 1908, Sweiter Theil., Image 16

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    Ver Winter-roch -
It —
»Ehe Schande ist’3!« rief der
Ismprosessor Eichenstrunt in seinem
Stammlotat »Ehe Schande ist’s!
slachtommen jener Germanen wollen
wir noch sein, die in leichten selten
dem nordischen Winter trotzten und
in Sandalen Elch nnd Büffel jag
- ten?! — Lächerlich2 Wir, die wir in
Steinpaliisten wohnen und jede Ritze
gegen die Zuglust oerstopfen. Wir,
die wir Wollunterileider, Ohren
schiiheh Gummischule tragen und
obendrein —- o Schmach! —- einen
Winterrorl!«
»Aber was hat Dir denn der arme
Winterrock gethan, daß Du ihn mit
solcher Verachtung nennst?« meinte
sein Freund, der Apotheter —- ,,e5
trägt ihn eben ’mal Jedermann heut
zutage!«
. »Na natürlich, Jedermann . . . Je
dermann!" höhnte der Professor..
»Und es ist nicht einmal wahr! Nur»
wir Großer-, wir Bären, wir verzäH
teln uns . . . in den Kleinen steckt und 4
wirkt noch der gesunde Trieb. Ersti
hent’ half ich einen let-frischen Bubenl
im leichten Wämslein beim Schnee
ballenwerfen gesehen und gefragt:
»Hör« ’mal, Junge, friert ’s Dich
denn nicht?«« —- »J wo?-!'· lachte der
mich aus. »Der Schnee ist ja brenn
heiß! Thun Sie nur Ihren Winter
tsel ’runter, daß Sie sich ordentlich
rühren können —- dann wird Jhnen
strich auch warm werdens« . . . Tief
beschämt don der Logik des Kindes
schlich ich davon. Aber der Junge
"hat mich bekehrt, er hat in mir einen
Entschluß gereift: Jch entsage —
seierlich entsage ich hiemit von heute
ab und fiir immer dem Winterrock! ..
Hier, Zenzi, nehmen Sie ihn in Veri
toabr, nnd einen elenden Feigling
mögt Ihr mich Alle schelten. wenn ich
jemals noch derart btödsinnigeg Zeug
um meine Knochen schlage . . «
»Na, na, na!«' meinte der Apothe
tee warnend. »Du wirst’s bald be
reuen — man lehnt sich nicht unge
straft auf gegen eine allgemeine Ge
Moaenbeit!«
Und die Andern stimmten bei.
Stolz und triumphirend erschien
Eichenstrunt am nächsten Abend im
leichten Lodenslaus aus der Stamm
W.
»Nun «———« stugen seine Freunde et
was spöttisch —- »wie geht’s?«
Mir?!" sagte er. »Wundervoll!
Frisch sähl’ ich mich — munter wie
der Fisch im Eisquell des Gletschekgl
Und ein Menschenstudium, ein Men
schenstudium ermöglicht mir meine;
neue Gepflogenheit — großartig, sag :
ich Euch! Nur Wenige sehen vor mir
beschämt zu Boden —— erkennend, wie
unser Stamm im Laus-e der Jahr
hunderte gesunken Jn den Augen
der Meisten blitzt Hohn —- Wuth —- .
Rud! Ehre aber den Frauen! Aus-!
« Blicken las ich noch echte freu
Use Bewunderung —- die und da al
lerdings auch eine tiefe Trauer, daß:
ihr Geschlecht es ihnen erschwert, mir
gleichzuthun. l« (
Die Anderen schüttelten die Köpfe.
Er kam aber Abend für Abend so.
Mehrere Tage.
Plöslich jedoch trat er zur gewohn
ten Stunde erregt, verstört. mürrisch
ern.
,,Aha!« rief der Apotheter. »Hm
ihn schon —- den Rheumatismus!«
»Oder« — meinte der Nennun
mann —- »ein Riesentatarrh nistet in
seiner heldenbrust —«
" Schwer ließ er die Hand aus den
Tisch fallen.
»Anderes!" murmelte er dumpf.
»Entsetzliches! ..... O Freunde!«
ries er dann in hellem Zornaus
btuch. »Griiszliches, Unerhörtes ist
Mir widerfahren! Stolz, die Brust
ssboll Menschenverachtung, gehe ich
heute vom Unterricht heim. Da tritt
in der Lowengasse ein kleiner freund
sp Mann aus mich zu »Bitte«,
«—s«Ist er mit einem ei enthümlich her
Massenden Ton ind Sie nicht
IF hanö Eichenstrunt, der seinerzeit
isPeteribach das denasrutn be
lud butt« — »Ist-«- evtgegue ich
derive-Ideen »der bin ich!«—— »Also
doch!« murmelt er mitleidig. »Nun l
sun. verzweifeln Sie nicht!. Und
Is— eine Kiefnisseit —- mehr kann I
U nicht«-aber keinen Dank-— site
eine WRart!«» Und ehe ich ihn ab
eheich die Faust halten, ehe
; gib Mchgettetn trenn, ist er ver
Rades-sinke site mei
Its W Ansichten-s Mart»
Deuwwinsduwi v
i M M einen pries »Mit
esse-seien weil man ersehn daß
iei sit versehen-P sagte er
»Ein »He-steifen mit Celdtk innr
sk MHTML »M:
» IN»
Ide- versions-« Ins-typ
struni dem unfgntldigen Apotheker In
die Gurgel.
Sein Freund Dr. Wilsling der
eben kam, trat dazwischen »Nimm
lieber den Brief,« sagte er. »den mir
gerade ein gemeinsamer Betannter
unter der Bitte. feinen Namen zu ver
schweigen, ziemlich gebeimnißvoli
übergab!« .
Das Kunert enthielt einen Fünf
inartfchein und einen Zettel mit den
schönen Versen
,,Ver!ier’ die Hoffnung nicht auf Er
- den —
Es muß in wieder Frühling werden!«
. .. Aecbzend erhob sich der Proiei
» sor. »Aenzi,« sagte er tun-los, »Zum
i -— meinen Winterrock!«
! Dis Entfernen-öder ins Jahre ON
fand, wie bekannt, in dem Gelände
zwischen der Wesen dem Lippeichen
Lande und fWefttalen statt. Wer die
Karte jenes Gebietes zur Hand
nimmt, wird sehen. daß hart an der
Weser die Grenzen des Herzogthnms
Braunschnxeig mit Wutvecksuzyrmonn
LipwsDetmold, Weftfalen und Hans
nover im bunten Zickzack bald hier«
bald bnrt ineinander laufen. Beian
Kaisermanöver hatten deshalb Offi
ziere und Mannschaften wiederholt!
Gelegenheit, interessante Grenzstudienl
zu machen. In einer Mühle bei dem
Dorfe Grabe a. d. Wesen in der sich
auch eine Wirtbicheft befand. tebrten
zwei Osfiziere ein und verlangten et
was Mittagessen Die Stube war
voll von Gästen und deshalb begaben
sich dir Ofsiziere in die Küche. urn
mit der Wittbin zu sprechen. Da be
merkte der eine Offizier ein-en breiten
schwarzen Strich an dem neuen ge
mauerten Herde. »Was bat das zu
bedauean fragte er die Wirth-in
»Das ift die Grenze!« war die Ant
wort. Die Frnn Loch-te zu Mittag
eine Reissuvpe und in ein-ern anderen
Topie etwas Fleisch. Lächelnd meinte
die Alte: »Jo, Dii Suppe toit im
Braunschweinischen un vat Fleisch irn
Hannmierscken Lanne!« Kaum 20
Minuten davon entfernt. aus einem
kleinen BerglegeL wohnen Weitsalen,
Hannoveraner und Brannichweiger
friedlich neben einander. Das Trink
ivasser liefert dann-wen die Kirche
ckbött nach Weitinlen und Braun
icktrveig bat den Friedhof. Friiber ein
mgl tornen auf dem Köterberge bei
Polle a. d. Wefet alljährlich an einem
Tage die Landrätbe beziehungsweise
Kreisvnritände Erz einem Frühstück
zusammen, idem keck- ein »Den-Män
ner-Stat« anschloß. Da hin man die
drei Beamten aus Weitfalen, Denno
ver und Livbe an einem Tische beim
Stat. und dort-hatte teiner dieGrenze
überschritten jeder saß auf dein
Stuhle in seinem Kreise, in seinem
Lande. Fern Knifertnanöver kamen
einige Offiziere dort binan und der
Wirth des Dorfes überraschte sie »Zum
Frübskiirl mit den Spezialitäten der
drei Länder-. Die Herren, Die im
«Liptbe’scl;en saßen, bekamen lipve’sche
Schwein-mit die in Weitfalen Pum
pernickel und weitfiilifchen Schinten,
nnd die in Hannover echte bannt-der'
iche Leiterwurst mit Salat und die
bannover’scke »Meine Las-ie« dazu.
Das war für die Offiziere, die bereits
sechs Stunden im Sattel saßen, eine
große Ueberraschung in dieser etwa
500 Meter hoch gelegenen Einiide
Vom Leben der Pflanze im Winter
lesen wir irn Kgtzmr51 Man darf sich
nicht vorstellen, als ob der Baum den
aanzen Winter hindurch schliefe; das
ist durchaus nicht der Falt. Aeußerlich
zwar oerräth ek nichts oon der stillen
Arbeit. der er während des Winters
obliegt, aber man braucht beispiels
weise nur von einer Linde während
der Ruhepause zu verschiedenen Zei
ten Zweige chemisch zu untersuchen,
um die Resultate dieser Arbeiten zu
sehen. Ansanag November steckt dass
Holz voll von Stärke, und ein über
Iie Jobslasche aeleater milrostopischer
Schnitt färbt sich tiesblau. Wird der
Versuch irn Dezember wiederholtf so
tritt die Bläuung nicht mehr ein. Es
särbt sich aber der Inhalt der hols
zellen roth und weist sich damit als
Fett aus, wenn man den Schnitt in
Altannatinltur taucht, die man mit
ter gleichen Menge Wasser verseßt
hat: das Priiparat wird dann in
Weingeist til-geschwenkt und nun un
ter dem Mikroskop betrachtet Ende»
Februar sahnde man im Lindenholzs
vergeblich nach dem Fett, dagegen tritt »
die Blaufarbung durch Jud ein; ei ists
demnach seit wieder Stätte da. und
einige Wochen später hat sich die
ssStiirle in Zucker umgewandelt Man
erhält seht nämlich eine ziegelrothe
Färbung des thC wenn man
ihn erst in Kapservltriollösung und
dann in beide Aettalilauge taucht
tReattion aus Fruchtzucker). Die
Protoplasten arbeiten also irn Novem
ber den Stärkevorrath in Fett, im
Februar das FetHn Stätte, später
die Stiele in Zucker um. In Ihn-«
licher Weise sind auch die Brit-todts
sten anderer« holzaewächse des Win
ters NEW. Welchen M Reis
Arbeiten haben, was die Prato-law
veranlaßt »He aus-zuführen and spie
str« He nistet-ein« wissen wir M
W. M einer absoluten Ruhe kann
ums biet also durchaus nicht spreche-L
MWJMIUUC
«M:«Oam,dadkiibeu der
Pia-yet- ieu Hinter-.
W
solt-etliche sisbtinttnmbh
Die Kriminalbeamten geben manch
mal wirklich Beweis von bewein
dernswettbenc Schar nn. Vor etwa
zwanzia Jahren —- so lesen wie in
einem in der Pariser .Rebue« erschie
nenen Artikel —- sand man eines
Tages in Lnon eine Dirne in ihrem
Zimmer erdrasselt vor. Ein Polizist
der den Leichnam betrachtete, glaubte
zu bemerken. daß die siins Abdriicke
der Finaek der Mörderband splaaem
wie es bei normaler Beichassenbeit
der Hand nicht hätte sein können. Er
versuchte die Abdriicle mit seiner eige
nen Hand «nachzumachen«· brachte es
aber erst dann sertia, als er den
Zeigesinger ganz bedeutend trümmte
und verdrehte. Daraus schloß er,das;
der Mörder einen trummen Zeiae
;sinaer haben müsse. Bei einer der
J Personen. die im Verdachte des Mor
sdes standen, entdeckte man thatsiich
lieb einen iotcbers Finger: der Mann
wurde verbastet nnd leate bald ein
offenes Geständniß ab. Bei einer an
deren ähnlichen Gelegenheit —- dies
mal in einem tleinen belaischenStädt
chen—richtete ein Krirninalbeamter
seine Ausmettsarnteit aus einen Asch-.
becher, der im Zimmer des Ermorde
ten stand. Er war ein leidenschastis
licker Raucher und erkannte in der
Asche die Ueberreste eines bestimmten
alaerischen Tabaks, ber nur selten ge
taust wurde. Er beaab sich sosart in
den einzigen Tabattaden des Städt
chens, ersubr hier, wer »die alaeriickken
Ziaaretten aetaust hatte nnd tonnte
auf diese Weise den Schuidigen er
mitteln und verhaften Leider macht
aber nicht bloß die Wissenschaft der
Polizei. sondern auch die der Berbre
cher erstaunliche Fortschritte In
Frankreich z. B. blieben in der Zeit
non 1831 bis 1835 »nur« 12,100
Verbrechen unbestrait während in
der Zeit von 1896 bis 1900 mehr als
92,000 unbeftrast blieben. Das läßt
daraus schließen. daß die Verbrecher
ietzt ebenso schlau sind wie die Polizei
Hy
Die deeiqszfeflquQ
Der 29· Bo. nnd 31. Januar sind
ir. ganz Norditalien unter dein Na
men »die drei Amsel-Tage« betannt
end sollen nach der Bvltsiage die tiil:
testen Tage des Jahres sein. Ueber
den Ursprung der merkwürdigenBe
nennuna weiß die Unione folaendees
zu berichten: In Stradella lebte ein
mal ein Jüngling« Namens Merlo
tAmseUx er stand irn Dienst des Bi
schofs von Pabia, der in aiten Zeiten
Lehnsherrenrechte hatte. Dieser Jüngs
lina verliebte sich in seine Base, die
in Porto Albero ani der anderen
Seite des Po wohnte. Er periodic sich
mit ihr, und die beiden Meer woll
ten ain Bl. Januar in Portp Alber
hochzeit feiern. Verwandte und
Freunde wurden einaeladen. und alle
wünschten dem in der ganzen Gegend
bekannten und beliebten Brautpaar
Glück und Segen. Es war in den
letzten Januartagen furchtbar kalt,
und der Po zeigte sich am 29. Januar
als spiegelalatie Eisfliiche. Die Hoch
zeitsgäste aus Sie-della gingen hin
über, und es gab in Porto Albero
am folgenden Tage vzahlreiche ver
anügte Schmausereien Arn Morgen
des 31. Januar traute der Pfarrer
das Brautpaac nach dem Hochzeits
esien machte sich dann die ganze Ge
sellschaft auf, um nach Stradella
hinüberzugehem Er war eine große
and sehr fideles Man Man war
bald am Flusse, der wie ein Kraftqu
lpiegel dalag. Während des Ueber
gangs scherzte und lachte man. Plöt
lich aber ertönte ein marterichüttern
der Schrei, der dem fröhlichen Ge
vlauder ein jähes Ende bereitete: die
Braut hatte sieb iiir einen Augenblick
vom Arm ihres Bräutigams losge
macht, nnd in diesem Augenblicke war
das Eis unter ihr gebrochen. Das
Wasser hatte sie verschlungen und
man fand ihren Leichnam erst drei
Tage später in der Nähe von Pia
eenza. Arn schönsten Tage ibrecLebens
hatte die arme »Man-" Mir-fel) ein
la trauriges Ende gesunder-. Seit
jener Zeit blieben die drei Tage
des Jahres in trauriger E neruna.
M aber verwandelte sich die Le
aende is eine Art Fest, nnd heute
noch komm in Nordiialien an den
leiten drei Januartaaen Jünglinge
»und heirathisihiae Mädchen auf dem
Tanzboden zusammen oder steigen
iauf die Höhen, wobei fee ein melan
Lckialiiehei Lied M. dessen Schlus
lioseie is der Ueberan laute-:
Wind am Abend und am Moran be-«
febeini der Mlo feine aense Merla
rund wird sie bnmee beweinen
W
Die sehn sales-est
Dieser Jahrmarkt hat eine Jahr
hunderte lange Geschichte hinter sich,
aus der ein paar Zahlen den Leser
wohl interesse-sen dürstet-. 1552 fiel,
wie man weiß, die deutsche Reichs
ftadt Metz an Frankreich, und der da
mals 53jäbrige deutsche Kaiser Karl
der Fäuste zögerte-erh seiner Gichl
nicht« zur Wiedereroberung der Fese
alsbald auszuziehetr. Vier Monate
lag er var der «Junasräulichen«
lMes la Buselle hieß die Stab-L die
noch von keinem Feinde bezw-Vers
war) ohne ihre-Widerstand brechen zu
können· Die Belagerung hatte jedoch
auch der Stadt schreckliche Wunden
geschla , handel und Wandel lagen
darnie t. Unruhiae Zeiten« Ame
M very-Verm Wink die
, til-haften der L Der Gt
untereinander-, alles z Wie
r Kaufmannsåast schweren
S Des zu. Darauf wandten sich
n
die Meter- lm Jahre M an König
Karl den Neunten von Frankreias und
baten ihn urn die Erlaubniß, jährlich
zweimal vierzehn Tage lang eine
Messe abhalten zu dürfen. Ihrer de
mrithtgen Angabe fügten sie die Be
gründung bei. eine solche Messe werde
den Wohlstand der Stadt heben, ihr
Ansehen nach Außen kräftigen und
riel Voll aus Deutschland und den
Niederlanden hereinloclen, das mon
aken Batzen in der Stadt ließe. Der
Konia schlug das Geluch ah, offen
bar, weil ihn die Erwägung leitete.
daß Meh noch teinesweas iranzäsifch
qenng gesinnt lei, nnd daß ver Zuzan
ans Deutschland die iranzosenseindk
fliehen Elemente der Stadt ftärtenz
tönnte. Dagegen aeftattete Karl eine;
Ieinmalige dreitäaiae Messe, die wohl
itaum iiber Den Rahmen eines ge
«ivähnlichen Jahrmarkt-z hinansgina.
Als später das Franzosenthum der
Meyer über allen Zweifel erhaben
war, wurde die Messe auf sechs Tage
verlängert und auf dem Champa
Seille abgehalten. bis dort die Coiöi
lintasernen entstanden. Man verlegte
sie dann nach der Esplanade, wo sie
bis 1834 jährlich stattfand. Seit vie
irr Zeit ist sie, iährlich wechselt-bund
Drei bis vier Wochen dauernd, alte-ech
ielnd auf der Esplanade nnd dem
Theaterplatz abaehalten worden.
Große Bedeutunq tiir din Handel hat
die Meyer Matmesse nie er·anat, ihr
Hauptzweck war Vollsbelrtstigzrna:
und wo sich heute die ichaufrendiae
Menge um Kinematoaravhen, Karuii
tells undsuclerbnden drängt.auelichte
man sich ehemals um die Kletteritanae
herum, an deren Spihe Verlockende
Gaben hinaen. die aber nicht allzu
leicht zu ertinaen waren, weil die
obere Hälfte der Stange mit einer
fchliipsrigen Masse bestritten war.
Oder man veraniiate sich beim
SchtveinespieL tro dem ein niedliches
Schweinchen versprochen war, der es
fertig brachte, den Schwanz des
Schweines, der alattrasirt und mit
erfe beitrichen war mit bloßer band
zu areiien und ieitzuhalten heute
nimmt die Bedeutuna der Maimesse.
die eine Zchweiterveranltaltnna im
Monat Juni in Nanch hat, von Jahr
zu Jahr mehr ab. . ;
——
Otn Turnus-meidet
Ein sonderbarer Unfall passirte vor
Kurzem irn Seoerntannell in Eng
land, der untern-. Flußbett des «-5e
oernflusses liegt. Eines Tages spür
ten die hunde eines Gutsbesitzers
Namen-i harries einen Fuchs auf, der
sich zuerst der Küste zuwandte, doch
schließlich aus die Schienen der Bahn
tief. Von der ganzen Meute verfolgt,
raste der Fuchs in den TunneL Der
Herr der Meine befand sich in großer
Instit um seine hunde nnd trat-te
ihnen ohne Besinnen nach.
Schon nach wenigen Minmen
zeigte ihm ein Geräusch an dafz ein
Zug hinter ihm in den Trinnel e: nae
fahren war. Bald sah er hinter sich
die glühenden Augen der Lotornotive,
und der Reiter besann nun, vor sich
den Fuchs nnd die Meute, hinter sich
den Zug. um sein Leben davontr
jaaen Ein aufreaenderes Rennen
kann man sich wohl nicht vorstellen
Durch ein wahres Wunder gelann
es dem Pferd, auseudaltem wenn der
Zug auch schließlich an Raum ges
nann. Endlich erschien das Ende des
Tunneli und der Lokomotivführer
aetoahrte die schwerze Silhcuette des
Reiterk und hielt den Zua an. Reiter
und Hunde entlanren glücklich der
Gefahr, ia sie erwischten irn Ausgana
des Tunnelö auch noch den Fuchs, der
Lein das seltsame Abenteuer gelockt
tte.
Musikip
Ein tich fiir den Posten eines Vo
lizisten denserdender Mann sollte vom
Arzt auf sein Gehör geprüft werden.
Der Arzt zoa seine Uhr aus der
Tasche nnd fragte: »Man Sie das
TickenP sp-- «Iawohl.« war die Ant
wart. Der Arzt hielt fee einen haiden
Meter vorn Ohre des Besonders.
«Mn Sie ei nachf« fragte er. —
»Statva! serr Dottork —- Fest
treten Sie rnal drei Schritte weit-U
Dies Michal-. qM auch fest noch
»aus dieser Entfernungk Der
Ierber lauschte angestrengt dann Ei
chette er und nickte »Ich Ase ei
noch,« sprach er. — Sie haben der-I
mindert-arise M. das rnir te vor
aetonnnen ist.« saats der Irrt» iesZ
sit-St sieht nämlich schon seit ddrei
»Ja-sein«
Ostsee-d Ists-t
Det König von England heimis
j lich eine Entscheidung gefälli. die mit
xRiickficht auf den heiß mit-rasten
HSireii um den Ausbau des Heidel
’ bergerSchlossee von einigem Interesse
ist. Der Hotrirood Palace in Editi
bsurg, berühmt durch Maria Stum.
steht auf der Stelle einer alten Abtei,
die 1128 von dem ichoitiichen König
David dem Ersten gegründet worden
war zum Dante dafür, daß ein leuckk
ten-des Kreuz ihn hier vor dem spißen
Geweib eines wütbenden hirfches tei
iete. Von der Abtei iit nur eiiie ver
fallene frühgoidifche Kirche übr« ge
blieben, deren melanchoiische Tr m
iner sehr stimmnnqiwll wirke-L Lord
Leer boiie nun 40,000 Wid. SierL
ausgeschi, um die kleine Kirche wieder
herzt-hellem Dagegen wurde mit
W eingewaiidi, daß der Ausbau
der Kirche ihr die Weihe nehmen
wiirde, die in dem eindririsliiseu
hiermit auf eine is it vermischte
Veracth M is M
I Sic- cistmims asi.
M-« g « 1
Dichter: »Nun Sie mal, Hm Kollege, wie konnten Sie denn nur
mein neuestes Trauerspiel so schhcht machen?«
Kritiken »Ich? Wieso denn? Das haben Sie ja selbst geshan!«
bat diefen Bedenken beiaepftichtet und
die Genehmiaung zum Ausbau ver
hat«
W—
Der spat III Ih.
Man berichtet aus NeubrandenU
bura (Meettenbura): Jn einem be
nachbarten Dorfe sagte der Sah-il
eines Bauern zu ieinern Vater: »Vad-i
der, bi uns fvruttdatt«. «Jnng. Du
bitt duman« antwortete der Vater
,,Ja, Vadder dei Jung hett recht,«
giebt der Sohn zurück. «binnsspeutt
datt Alle Abend trant datt unner
knien Beit, und dann rönnt ne grieie
Ratt knit lange, spide Uhren in de
Stuw riimrnen Wenn ick an de
Bettstell klein-, rennt sei unner knien
Bett Un is iveg.« Jn der Abendftnnde
wird aufsepaßt und da beftiitigt frrb
bollinhaltlich die Erzöhtuna des
Sohnes. Natürtich ndelt es si? um
einen Spat. »Vat- r, wi ver einen
uns Wirtdfchaft, hier bliew ick nich,«
faat Mutter, und der Stammhalter
pflichtet bei. Vater iit aber schlauer:
er riictt das Bett weg und legt ein
Tellereiien unter das Bett. Am näch
ften Morgen kommt lautes Klagen
unter dein Bett bewer- Der Spuk,
ein wildes Kaninchen das unter den
Dielen aebauit hatte ist gefangen Und
wird Mittags —- verzehrt
W
Dichters sahe.
An einein Provinztixeater wicd das
erste Schauspiel eines Dichterlinas
aufgeführt und ausgepfiffen Der
Dichter sißt unertannt im Zuschauer
ranmx sein Nachbar macht sich ein
Vergnügen darauf-, auf einem großen
Schlüssel ans Leibestriiften zu piei
ten. Wütbend darüber bittet ihn der
Dichter urn den Lisausichliiffel mit der
Bewertung, daß er auch pfeife
möchte. Kaum hat er den Schlüssel
aber in Händen, fa verschwindet er
mit den Worten: »Hast du mich aus
oepfiffem fo follft du zur Strafe
dafür ausgesperrt bleiben.«
M
Magnet-e Filu
Schneider tzum Diener eines Gra
fen. desien Schloß auf einer Anhöbe
liegt) Warum wird denn fest auf
dem Schlosse die Fahne nicht mehr
aufgezogen, wenn Ihr here wieder
’nral eingetraffeni'
Diener »Das hat er sich abgewöhnt;
fo bald die Fahne aelitßt war, kamen
f’ gleich mit Rechnungen von weit
und breit!'·
Schlan.
Mama: »Aber, Paul, wie konntest
Du so lange Zeit brauchen bis zum
PoLamL tun den Brief an Onkel in
den Kasten zu werfen?«
Paul: »Ich war nicht auf dem
Postamt, Mana. Jch warf den Brief
»in den Kasten gerade gegenüber On
ikels Haus, damit er ihn früher de
;tacnmt!«
Geschicke stritt.
Junge Dame: »Ihr Antrag ehrt
mich. aber eigentlich sind Sie fiir mich
doch wohl fchon ein bischen zu a!t.«
Bett-erben Æyjidigfth an Ihrer
Seite würde ich iasrafch wieder jung.«
i
Abtritt-dein
Ein Ameeitaner war in einen Pro
zeß mit einem feiner Nachbarn ver
witteit Vor dein Schlußtermin war
er genöthigt, eine Gefchiiftsreife zu
unternehmen und bat feinen Rechte
anwalt, ihm von dem Resultat tele
graphifch Nachricht zu geben. Er er
hielt folgende Depefche: «Gerechte
Sache gesiegt.« Unverzüålich ging die
Drahtantwort zurück: « ofvrt Beru
fung einlegen.«
III der Mantiss
Mafchinisi (an der Plattfarm dee
Straßenme in fettigeni, Elbe
fchmiertem Anzug nach hause zurück
kehrend; streift an einen feingetleide
ten, aber sehe Meter-. mageren beken,
der IIIer Unvorsichtigteit verbit
tet): « a, ein bischen Fett wird Ih
nen auch nichts fchaden können!«
steh aber deutlich
Der Herr General beendet die-IN
spizirung, indem er dem Trompeter
ten Beiehl gibt: »Abblaien! Zur Kri
tit!« Auf dieses Signal eili alles zum
Herrn General, nnd alö endlich alles
versammelt ist. äußert der hebe Herr
seine Ansicht über das Gefedene mit
den Worten: «Meine herren, es freut
mich, Sie alle gesund wiederzusehen
— das iit aber auch das einzige, was
mitk- aeirent hatt Dante, meine her
’nn.« » J ! ·: «
C
F Er: »Da uns Deine Eltern ihre
rEin-millignnq zznr heiratb versagen.
ia bleibt uns nichts weiter übrig,ale
gemeinsam in den Tod zu eben.
Wenn Du also bereit bist, liebe Sena.
dann wollen wir hier ins Wasser
springe-ti« «
Sie: »Ach nebe- Evgak, wollen«
wir nicht lieber bis« zum dacht-nn
rner warten, dann ist doch das Was
ser wärmet-. Und dann möchte ich
doch noch erft mein neues blaues
Kleid dan der Schneider-in babenk«
VIII-M
»Na. here Doktor, Jhr Dame-fer
wih ift aber schon sehr ali. den habe
ich schon als junges Mädchen ge
hört!"
»Aber, gnädiges Fräulein, hat es
denn damals schon Dampfer gege
ben?" «
Atti der dschstitsreiir.
Junge Frau: Wenn wir in das
hotel kommen, wallen wir die Nar
ren nicht merken lassen, daß wir erst
so kurze Zeit verheiratbet sind.
Gatte: Sehr richtig, Ihn-erste
hier nimm meine Reisetafche nnd den
Schirm!
« Ihre Debatte-h « « "’ s-«
Nachbarin: »Man hört gar teinen
Wottwechsel mehr bei anen! Ver
tragen Sie sich jetzt so gut mit Ih
rem Mann?«'
Hausfrau: »Das weniger; aber
wir haben die Entdeckung gemacht,
daß das Dienstmädchen an der Thür’
horcht! Jedt zanten wir uns nur
noch Sonntag Nachmittags von 3——6
Uhr, wenn die neugierige Person ib
ren Ausgang hatt«
Ein seit-armes derz.
»Sehen Sie, die Dame da drüben
hat meinem Cousin das herz gebro
chen!'«
»War sie so grausam?«
»Nein, aber am Tage, nachdem er
von der Verlobung zurückgetreten
war, erbte sie 100,000 Dollars!«
Vesreislic.
l. »Aber Kollege, sie haben aus ib
rein Anzug eine paar große. häßliche
Flecken. hat denn das Ihre Frau
nicht geseb’n?"
2. »Meine Frau? —- Unmöglich.
die schreibt doch seht eine wissenschaft
liche Brochiiee über die Beobachtung
der Sonnenslecken.«
Das Uretenotinc
«Ontel, schaff dir doch ’nen Strah
hut ant«
»Warum « der ist ja ganz gut!·
»Aber Mama tagte zuPapm Wenn
ich nur den Filz von Onkel nicht mehr
zu sehen brauchte!"
Die ist-ferne sitt-n
ausfram »Es thut mir leid,
Be et. aber mein Mann wünscht
sein riibstiiet morgen urn bald seit-IX
Köchin: »O das macht nichts, anii’
Frau. wenn er nnr nicht to viel Spek
folge dabei macht, dass ich davon aus
w« .«
UMIW Wiss-Intens.
Junge Man-: »Ei. ki. Verwor
tor, Sie kamen deute gar in Lott
schuhen zu mirs«
Doktor, mit schmachtendnn Augen
ausschl : en - h KM auch ZMI
existise nt«