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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 20, 1908)
«««"Berliner Hurnor vor Gerichtf — » Hin schweigsames Ehepaar Vers-: Sie haben gehört, wessen Sie die Anstage besichtigt. Geben Sie in, einen Kleiderschrant, den deer tielstsvollzieher Haase in Ihrer Woh mmg aepfändet und mit der Pfän dnngsmarte versehen hat beiseite ge schafft nnd veräußert zu haben? Der Angeklagte, Handelsmann IarlB., ein torputenter Mann, der lich mit einem rothaebtümten Taschen ruche den Schweiß von der Stirne wischt, ift anscheinend von der An genguna des Weges noch zu er .iipft, um antworten zu können. Vors.: Nun, wollen Sie meine Frage nicht beantworten? Angeli Eenen Osaenblick tannicky enir woll verichnaufen Jck bin noch fang ntsorbleu. · Dorf-: Das geht nicht. Wie Sie gesehen haben, weist das Texminver Zeichniß eine Menge Sachen auf. Das Gericht kann nicht warten. bis es den Tugellagten gefällig ist, zu antwor n. . Anget1.: Jck hat« aber doch ooch Zwee ianze Stunden draußen nfo Korridor warten müssen. Vors.: Das ist etwas anderes. Uebrigens verstehe ich dann nicht,d.1ß Sie noch echauffirt sind. Angeli oSchatte Tttrscht undj habe rasch in der Jerichtskxaube neben an eene Irr-He Weis-e serurer uno yeens is et doch hier im Saale. Wenn ick Bitten Dürste, könnte wohl det hintere Fenster ’n bißchen ufsjemacht werden. Vors.: Hören Sie mal, · biet nicht bei sich Zu Hause, sondern «"i1n Gerichtssaalk Und übrigens ist sie Temperatur Hier durchaus ernägs Angeli Aber um een Jlas Wasser darf ick woll bitten. Ick weeß- jar nicht, wie mir lheut’ is. Vers. fzum Gerichtgsdiener·): Brin Uen Sie dem Anaeklagten ein Glcvi Waisen Wollen Sie inzwischen meine Frage beantworten Bekennen Sie sich schuldig? Angekl. Hurn Gerichts-dienen der Smit dem Glas-e erscheint): Schemen Dank doch! lEr setzt das Glas nn die Lipveru Pfui DeibeL nich zu je stießen. Dieser ungeziernende Ausruf trägt dem « ngetlagsten eine Geldstrafe von 3 Mark wegen Ungebühr ein· Vor-L Sie sieben hier vor Gericht Jch muß Sie sofer: in Haß nehmen, wenn Sie Ihr Benehmen nicht än dert. —- Beiennen Sie sich also schul dig oder nicht? Angeli Die Sache hat eenenjanz apurtigten Fummeh Herr Präsident III-L will mir int Dei-nich darüber aus laisen Zusehen kann ick nur, det ick den Kleiderschrank verkoost habe. Jck nnbe aber nich Lein-ißt det een Vogel denn klebte. Als der Ierichtsvoll ziehet Dei Stiele psändete, war ick nämlich nich zu Hause. Mit meiner Frau, die zujeien war und janz aller ne von der Pfändung wußte, spreche . ice aber schon in die acht Wochen keen «A’Sierbenswörtchen mehr. Unsere Ehr is een ewiger Krieg, und wenn wir mai Waffensiillfiand machen — wie et vor acht Wochen dasftrie. denn spricht keener mit dem andern eenen Don. IN iriejte also nich zu wissen, det dek Schrank jepfändet war. Nu . — is nothwendig Jeldz weil die sen-M it. nnd zurn heimfüh ·- III-Hört Jeld Jeld und abermals. "- si- hbe ick denn den Schrnnk mit jutem Jervissen verkdoftt Bors.: Sie muthen dem Gericht viel zu. Eine Frau, die so konsequent Zu schweigen weiß, auch in so wichti gen Angelegenheiten des gemeinsamen Hinside ist ja fast ein Unding. nd dann bat doch wohl auch der Mike den Schrank vor Abschluß des Hauses einer einaehendenBesichtiqung Unter-Wen Sollte denn der Mann dabei nicht die Psiindungsmarie be merkt Oben-i . Indeli Der? Sie iloben nicht mi kurssichtia der is. Und dann, fo’n Eleener Voan, der sich uff een Mobi liarstiick niederläßL fällt iikerkpkipt mich so leicht int Ooge Both Als der Käuer den-SchranHl abholen «liesz, war wohl vermuthlichs Ihre Frau wieder nicht zu Haus« Sonst wäre es doch ihre Pflicht ae--" wesen, auf die Pfändung des Möbel itückes aufmerksam zu machen. Angeli Allerdings, der Herr Präsident haben det janz richtig er widern Jck war damals janz alleene zu haufe. Bors.: Also kein Mensch. weder Sie, noch der Käufer, noch die Leute, die den Schrank aus Ihrer Wohnung Fokifchaffiem soll die Pföndungsmarke ! besserte haben. Und Ihre Frau ver IW Ihnen die Pfanduan weils Sie nich-i mit einander sprachen. Und Mk diese Art hoffen Sie sich hier set-auszureden? Augen-: Bei Joit is allens mög M Herr Präsident Soll ick dem »-. »Im-U etwa erst beweisen, det ick » Mich-i m der Pfäudung jewußt habe? « set dann wir fernen studitieu Ver « halten — det kostet -zu " , berufe mir aber uss den ol hu Mijelehtteu Sokratei, der doch Mystisshcsteundoochmit«ner . W vermaljamiet war. - wisse- wiss-M has iesagn ) Ists une. des ick ruscht wechck «-». Wickjesdewatvonder hebe-If « » Amt-ki digung verhängt das Gericht iider den Angeklagten eine Strafe von einer Woche Gefängniß Die Schulbuan- der htnesitces UZDOOII die bis vor kurzer Zeit sehr im Argen lag nnd meistens nicht weniger als Altes zu wünschen übrig ließ, ift wze man aus Schanghai schreibt in den letzten Jahren in den größeren Orten tüchtig in Angriff genommen worden. Die Erfolge scheinen den Erwartun gen, die knan daran knüpfte, jedoch teineswegs zu entsprechen. Wenigstens in Schanghai werden die Mädchen zwar als durchaus befähigt bezeichnet allerhand ihnen bis dahin mehk oder weniger fremde Gegenstände mit Leichtigkeit zu lernen-, als da sind: Sprachen, Musik, Zeichnen. Handar beit u s. w. aber sie sollen der gro ßen Mehrzahl nach recht albern schwaylsaft und unaufcnerisain sein. Nicht wenige von ihnen setzen sich so bald. iie etwas von den Wissenichuf ten des Westens« gelernt baden im HAuslande angefertiate Brillen auf. sum dadurch wenn sie damit in der jOeffentlichteit erscheinen, beim Voitsr den Eindruck zu erwecken, als ob sie wunders wie gelehrt ieien. Kneifer .sind dagegen nicht beliebt, wahrschein lich weil sich die Form der Nasen der chinesischen junaen Damen nicht recht dafür eignet Uebrigens werden im mer neue Gedanken auf dein Gebiete des Erziehunaswefens von den Chi neien ans dem Weiden übernommen und in ilkrern Reiche eingeführt So bat man zum Beispiel kürzlich in Kanten eine Unterrichtsanstalt ein-ge richtet, in der junge Mädchen besas ders d..rin unte rwiesen werden sollen, wie ganz kleine Kinder am besten zu behandeln sind. Die Säua. ingssterb lichleii ist iiberall im Reiche der Mitte entsetzlich groß. -«.--— Mserouöeaum zwischen Gusse-ed Ine- Deutschl-nd Ein freundnachbarlickes Mist-rusch versahren zwischen England und Deutschland soll in die Wege geleitet werden. Sein Gegenstand ist der achijälsrige Enqländer Reginald Heerde-, der beim Scheiben Kaiser Wilhelms von London den Abschied-s gruß in ausdeucksvaller Weise sprach. Ter Kaiser war seht erfreut und streichelte den Kon des braven Jun gen liebevoll. Der Knabe hat den heißen Wunsch. in Deutschland seine Ausbildung zu erhalten. Die sehr respeltablen Eltern haben sich nun des schon lange in Uebung besindlickten Kindetaustaukchversahrens erinnert. Ebenso wie keine Franzosen seit ge raumer Zeit nach Deutschland lam rnen und deren Eltern hingegen einen deutschen Knaben ausnehmen, wallen sie ihr Kind jetzt einem guten deut schen Hause anvertrauen und anderer seits eines deutschen Schalk-rohen in ihrem Hause wie das eigene Kind behandeln. Dieses Austauschversah ren, das aus dem kaufmännischen Grundsatz -sranko aegen srnlo«' be ruht. hat bisher. soweit bekannt ge spähen nur erfreuliche Erfolge ge a . spräche der Lebenöweiihew Wer nie sich selber untreu ward Und nie aewanit in seinem Streben Und nie gezweifelt an sich selbst, hat ehrlich nie aetämpst im Leben 8 II O Der Mann widerlan die Frau widerspricht. II J II Mancher verspricht, was ein ande rer halten muß. se e se Wer sich nicht vor dem Leben sue-XI Yhd likkchket sich auch nicht vor dem si- t- i Mancher Vorgesetzte würde kein Tyrann fein, wenn feine Untergebe nen nicht Sklaven wären. O L L Die mee füll bei Tag und nicht In Feuers Näb’, bei offnem Lichts Wer füllt und lässig Oel vergießt, So manchesmal es schrecklich- biifztz Sein Thun zur größten Thorheit schwillt, Wenn et die brennend« Lampe füllt. Humans-. »Deine Gnädige scheint aber auch sehr unt-erträglich zu fein." »Und ob, ich bin in diesem Jahre schon die siebente Köchin, und der Herr Hist schon ihr vierter Mann.« Ins der Schule. Lehre-: »Ah-durch sind die Weisen in der Geschichte bekannt geworden?« Schüler: »Mir-h das Sprichwort: Mit den Weier muß man heulen-« « M zu stetem Vater tzu feinem Sohn, der beim Mber an einer Schwimm fchttie tei, ihn baden zu lasset-) «Rein, Fris, Du gehst mir nicht frü her in's Wasser, als bis Du schwim men Pan-ist« cisptizitt »Was f"r ' « Freundin, ldzie genäfinzskap Ist Ihn — Inn Q: »Sie ist eine Frau von TMI Jahre-, die wie fünfzig aus RWMÆ sÆ DE . - i un n Hm, ts- øi sie zwanzig Rief Unbische cöwenidyllr. Der englische Kapitän T. C. S Speedy der lange Jahre jagend und reifend in Nubien verlebt but, veröf fentlicht interessante Erinnerungen an feine Jagdfahrten in den Gebieten Nordafrikas. Die Anschauung, daß der Löwe eines der verwegenften uud muthigsteii Raubthiere sei, wird den den nubischen Nornaden als thökichte Legende verspottet. Sie erklären den König der Wüste geradezu fiir einen Feigling, der selbst verwundet noch auf Flucht und Rückng sinnt und nur in Augenblicken der Verzweif lung sich dem Gegner ftellt. Speedy, der diesen Aeußerungen anfangs sebr skeptisch gegenüberstand bat während feiner Fahr-ten manche Beispiele erlebt, die die verächtliche Meinung über den König des Thier reichs beträftigen. Bei einer eiligen Reise von Bogas nach Massaua auf einein Reittarneel lagerte et mit seinem einzigen Führer inmitten eines dicken Dfchungels. »Ich wollte ein Feuer anziinden, um mir Kaffee zu kochen. Zu meinem Erstaunen erhob mein Führer Wider spruch, einerseits weil das Feuer Räuber berbeilocken konnte anderseits aber, weil die Löwen die in diesem Gebiet umgingen und die uns sicher finden würden, an dem Feuer merken Lwiirdem daß wir vor ihnen Furcht harren. Im Dunkel dagegen wurden sie uns stir gefährlich halten; denn sie haben nicht selten im Dunkel mit den Lanzen der Herdenwächter unange nehme Bekanntschaft gemacht nnd wissen solche-« Lehren zu beherzigerr Es wurde also tein Feuer angezün det. Aber die Argumentation meines Führers hatte wenig Ueberzeugendes fiir mich. und mit gemischten Gefüh len wickelte ich mich in meine Decke Mein Gesahrte pfloctte das Kameel an, legte sich ebenfalls-, und einige Mi nuten später hörte ich ein sorgloses Schnarchen Die Zeit verrann: ich konnte aber nicht einschlafen Alles war still, nur hin und wieder ging ein mattei Rauschen durch das Laub. Plöhtich ertönt in unmittelba rer Nähe unseres Lagert-lutes ein furchtbares Gebrüll. Jch sprang auf, weckte den Führer und erzählte ihm die Sache. »Ja Allahö Namen o Herr wag anderes war es das du erwartetestP » meinte er phlegmatisch. »Ich bitte dich. j höre nicht ans die Löwen· Wir wallen l schlafen,« und damit wandte er sich aus ; die andere Seite, und nach wenigen Sekunden hörte ich wieder seine ruhi gen Athemziige Die Nacht war siir mich eine Qual. 1 Jn turzen Zwischenraumen ertönte die unangenehme Serenade, manchmalj zwei Löwen zusammen. Aber mein» Führer behielt Recht. » Wir wurden umtreist, umlauert, umbriillt, aber zu einem Angriss wagte sich keine der Bestien heran. Trohdenh ich darf es weht sagen, athmete ich ers leichtert aus, als wir mit Meint-aus gang aufbrachen und den unheimlichen Ort verließen.« Diesen Mangel an Ossensive jedoch wissen die Bestjen durch List und Schlauheit weih-zuma chen. und Speedy hat seltsame Pro ben davon erlebt, mit welchem Rassis nement die Löwen »arbeiteten«, um ihre Beute von den schühenden Men schen abzulecken Während einer Jagddartie im Aju saba-Distritt iampirte Speedh mit ei nem Freunde und einer Anzahl Ein-i heimiseher in einem ausgetrockneth Fiußbett. 1 »Wir traten unsere Vorkehrungen gegen die Löwen« das Lager wurde als ein Viereck angelegt, in dessen Mitte wir unsere Thiere, Kameele und einige Ponnies und Ziegen, festbandenx Ringsumher wurden das Gepäck und die Zelte aufgerichtet, und an den vier Enden wurden große Feuer entfacht, die die ganze Nacht über brennen soll ten. Wir planten fiir den nächsten Tag eine strenge Tour und gingen daher friih schlafen. Einige Stunden vergingen in schönster Ruhe. Plötzlich erweckt uns ein furchtbares Brüllen, dessen Hauch unsere Zeltwand zu ek ichiittern schien. Jch richte mich aus, die Feuer waren im Verglimmen. Jch nahm meine Büchse aus dein Futteral und hoffte, daß sich eine Gelegenheit zum Schusie finden würde. Aber Jdris, inein Jägermeiften hat mich, nicht zu seueenx ei wäre möglich, daß . wir durch eine Berwundung nur Schaden hätten. Ein erneut:s Ge heiill unterbrach seine Belehrung. Jdris erzählte mir dann, daß die Löwen stets zu zweien jagen, meist Löwe und Löwin zufammen. Der eine bleibt zurück, seitwärts des Lagers, der andere »Seht in den Wind« und erhebt sein Gebrüll, in der hoffnun die angepilockten Thiere würden in ef; ner Pani! sah losreißen und fliehen und la dem tasuertiden Gefährten auf der anderen Seite in die Taten lau fen. Mir schien diese Schilderung etwas phantastisch. Plöslich ertönte von der entgegengesesten Seite ein seltsame-; tut-ei, faurhendei Knur ren. »Ihr-I meinte Jdrij, »der ist die Gemahlin. Der here ist zurückge kehrt, er findet sie mit leeren Laien, ist lehr nngniidig und- zeigt ihr die Ihne, all Wie er sie sitt Mk M Bemühungen das Abendessen noch nicht fertig ist. Dies Knarren ist ihre Antwort. Sie lennt seine ungniidige Absicht und springt ihn nur energisch driicllich u belehren, daß es nicht ihre Schuld ist, wenn nichts gekommen ist« Jch schüttelte lächelnd den Kopf. Dann tarn ein erneutes Brüllen, dies mal wieder von einer Windseite, und wieder begannen unsere entsehten Thiere verzweifelt an ihren Fesseln zu Herren. Aber nun scheinen die Löwen ihre Taktik geändert zu haben. Jedes neue Brüllen ertönte etwas leiser, klang fern und ferner. und die Thiere besruhigien sich in dem Gedanken,daß das Verhängnis vorüber sei. »Als-if rief Jdris, «nun hat seine Maieftiii die Rolle seinerGattin über nein-new Nun hattie das Lager unt treist und ihre Lunaen erprobt, wäh render auf dem Lager liegt. Nachdem sie keinen Ausspruch des Viel-s er reicht, keuckelt sie einen Rückzug, in Dem sie ihre Stimme nach und nach dämpft, als ob sie sich immer mehr entferneA Sie hofft, daß, wenn sdie Angst gewichen, die Thiere sich dann wieder freier bewegen und sie viel leicht eher in idr Bereich oder das ihres Gatten tomtnen werdean Mir Tchien das alles wenig glaub haft, und ich legte mich schlafen. Am , Morgen untersuchte-: wie die Spuren. Adffk Nob»nmäunn wen-d- Schrift Tässigteit bestrafen, daß nach aii feinen an, um den ungeduldigen Deren nach- ; i i l Haus Schritt bestätigt. Wir tonntenT das erste Raben des Löwen verfolgen. s die Niicltetkr zu seiner Ebehölste, die s Stätte des ehelichen Zwistes und den iVormnrich der Löwin. Alles hatte Jssich bis in die kleinste Einxelbeit so kabgesvielt, wie der schlaue und ersah rene Eingeborene es mir vorher ge schildert.« setchthte eines »so-sen Kerls-« Es iit bekannt, wie König Fried rich Wilhelm der Erste bei seiner Vor liebe iiir die Jan-gen Kerl-sc fiir die irn Ernstlalle lauen brauchbare Rie sengarde, Mittel aufwanote, die mit seiner sonstigen Sparsamkeit gar nicht in Eintlang zu bringen sind. Er ließ sich nicht Mühe, Briese und Ausnutzuan politischer Beziehungen verdrießen,« um in den Besitz eines Zweimeteernannee zu kommen. Ein Beispiel davon finden wir in einem kleinen Aussatz von Max Berbig in dem soeben erschienenen 5. Heite der »heim.rtl;blätiet aus den tot-ura gothaischen Landen«. Als her-sog Friedrich der Dritte von Guido-Al tenburg nach seinem Reaierungöanss tritt in Patsdakn seinen Besuch ab itattete, hatte ihn der König um einiae Retruten siir die Riefengarve gebeten, und er hatte itnn Jus dem Zucht baus einen ausländischen Strolch von außerpewöbnlicker Größe« aeschictt. Aber iin Dezember 1734 schickte der König den Rittmeister von Asseburg nach Gotha, »Im Ew. Durchlaucht die Cour zu machen und von Derselben zu vernehmen, ob es Ihrchrchlaucht Fessllia durch ihn gedachten Retruten zu übersenden. Ew. Durchlaucht be lieben zu glauben, daß ich diese aber malige Marque Dero schiihbarer As settion bei allen Gelegenheiten baut bar anerkennen und mit vielem Plai sit zeigen werden, wie ich mit aufrich tiger Estime und Freundschaft sei Ew. Durchlaucht Freundwilliger Vetter F. Michaan Nun war guter Rath theuerx rnan mußte dein mächtigen König von Preußen natürlich zu Willen sein« ein ausländischer Steolch stand nicht wieder zu Gebote, ande rerseits that es dein leutseligen her zog leid um eines seiner Landestin-, der; er beschloß deshalb, es mit derr Politik der langen Bank zu versuchen. Aber Friedrich Wilhelm ließ nicht ;loeter; schon arn 25. Dezember schrieb er wieder, eine neue Mahnung folgte am 29. März 1735. Am 9. April mußte der herzog sich nun entschlie ßen. den Amtsleuten den Auftrag zu geben« »eines annehmbaren großen Kerls habhaft zu werden«. Das ge lang erst, nachdem eine neue Mah nung arn 16. Juli aus Potsdarn ein getroffen war, im Laufe des Otto bers, und der Oberstleutnant Sieg fried erhielt den Befehl, diesen nach Potsdarn zu bringen. Es war der 34 Jahre alte, verheirathete Land wirth hane Georg Partscheield in Ireienorla im altenburgischen Amte Kahla, Vater von zwei Söhnen. Er hatte die beträchtliche Länge von sechs Fuß elf Zoli oder 2.04 Meter. Sieg ried berichtete alsbald, der herze-g könne r nicht glauben, tnie sehr sich der stetig iiber den langen Rekruten gefreut habe. und Friedrich Wilhelm schrieb selber, er habe Siegsried be fohlen, dem herzog sofort mitzuwi len, welches Vergnügen er überden! großen Mann gehabt habe. »Dieses« Präsent habe ihn zu ganz ungemei ner Zufriedenheit gereichet«. Was er als Entgelt dein herzog versprach, vafiie sorgen zu wollen, daß Gott-sa Altenburg keine Einwartiernng von Reiehztruppen erhalten sollte, und baß der preußisehe General Rot-a beim Durchzng durelfs Land stienge Disziplin halte, war bei den damali gen Verhältnissen von wenig Bedeu tung. Dagegen mußte der Herzog die aus dein Besisthum des Releuten haitende Schatd decken und seiner Frau außerdem 20 Thaler und Na turalunterstiisung geben, serzter flir . s . « 1 »Warum haben Sie mkch denn nicht gleich beim Anfang Jshkes Lei dens tuer lass-XIV »Ich has halt aedacht, vielleicht wächst auf der andern Seite auch noch so ein INan die Verbringung des Partschefeld nach Potsdam eine stattliche Summe herausriickew Partfchefeld lam erft nach dem Tode des Königs von der Riefengarde los. Luft-ei aus den Ieise-treu eines Ietdsensiseistero. Der österreichische Feldzeugmeifter Freiherr Daniel v. Salts-Soglio, ein gebürtiger Graubiindner, hat kürzlich feine Memoiren herausgegeben Der alle Herr hat sich offenbar einen be fonders ausgeprägten Sinn für ge funden Humor und tomifehe Erleb nisse bewährt. Er erzählt mit Vor liebe lustige Dinge. Schon von fei ner Geburt. Er sei 1826 zu Chur geboren, und zwar um zwei Monate zu früh. Das frühere Erscheinen soll ihm fortan geblieben und nach mals bei Jnspizirungen fprichwiirt-« lieh geworden sein. Als er Präsident des technischen und adminiftrativen Militiirlomites war, pflegte sein Partien wenn er in den frühen Mor genftunden gefragt wurde, ob schon jemand in der Kanzlei fei, zu ant worten: Außer dem Präsidenten und den Abwaschweibern ist noch niemand da·« Eine Zeit lang war Salis Ade tant des Erzherzogs Leopold und be reifte mit ihm, der General-Genie direttor war, fo ziemlich alle Reichs lande. Salig war, wie es scheint, ein ziemlich offenherziger Adjutant. der auch ein freies Wort nicht scheute. Einmal, fo erzählt er, fuhren sie iiber einen Feldweg von Krems nach StockeraLL »Es war fehon duniel, als wir, auf einem Erddainm fah rend, einem großen Holzwagen be gegneten. Der Jäger meldete dem Erzherzogt »Kaiserliche Hoheit, wir können nicht vorbeifahren-« Der Herr Erzherzog meinte aber, es müßte L«J- --f--- -L Ist- - Ils- aofsmnssn It »W- nur«-« s- s-«- ·«- »Is-»-—-n--- ps sotveit als möglich seitwärts stellen. Vorbeizuiotnmen wurde versucht, aber der Versuch mißlung. Pferde und Wagen rutichten herunter und wir Jnsassen fielen aus dem Wagen ins weiche Acker-seid nach rechts, wo bei ich als Lintssttzender unschiets lichertveise aus Seine kaiserliche Ho heit zu liegen tatn. Der Erzherzog meinte sofort daraus: »Sie hätten sich aber auch einen anderen Platz aus suchen iönnen.« »Allerdinge," erwi derte ich, »aber ich liege nicht schlecht!« Deretwaö brummige. doch gut-· tniithige Erzherzog konnte jedoch den Scherz seinem Adjutanten gelegent lich auch heimzahlen Jn Kutstein besichtigte er mit ihm auch das Staats gesängnisz. Der Erzherzog ging dor aus. Jch folgte mit dem Kerkermei ster nach und sragte diesen: »Was siir Berbrecher stecken denn hauptsäch lich in diesen Zeiten«-« Er meinte: »Politische.« — »Kann ich denn nicht einmal in eine Zelle hineinseheni« Und indem er dies bejahte, schob er schon den Schieber eines Gucklochel zutitch so das man in die Zelle blicken konnte. Ich gewahrte einen« eleganten Mann rnit großem Bart darin, der« an einem Tische sidtnd schrieb. »Wer ist denn dieser Herr da drinnen?« fragte ich. .O'«, sagte der Kerker meister, »das ist der Graf Salt-, der Jvegen hochberraths verurtheilt war )de.« Seine kaiserliche hoheit, die dai Gespräch gehört hatte, drehte sich um und meinte zu mir gewendet: »Mit Ihnen tann man, scheint«i, keine Ge fängnisse besuchen, da Verwandte vor Ihnen darin sitenck Die Verwandtschaft war allerdings nur sehr entfernt, beeilt sich der Feld zeugrneister beizufügen Stoffe-her . Arzt: »Ich fürchte, Jhre Frau tvirt ihre Stimme oerlieren.« Gatte der Patientim »Wir wollen’i· Mit Mit-W Gut seseiem Frau lwelche die Köchin erwischt, wie sie beim Einiause einer Gans zehn Pfennig siir sich behalten): »Se hen Sie, so sind Sie, sonst können Sie nichts siir sich behalten!«' des-hinaus Vater ldas Schulzengniß seines «Solzneö durchsehend): »Laieinisch: schlecht . . . Pfui, schäme Dich! Du willst ein Försterssohn sein?" M Oemsilhlisp Kellner lzum Gast, der sich das Beschwerdebuch beinaen läßt): »Vol len Sie sich vielleicht über die Suppe beschweren?« Allerdings-; warum?'« »Es sieht nämlich schon eine Be schwerde datiiber drin, da brauchen Sie nur Ihren Namen hinzusehen« Werts-It Au Hat diese entzückende Wittwe eigentlich irgendwelchen Besitz? B.: Oh ja, bedeutend! A.: Grundbesitz oder« persönliches Eigenthum? B.: Persönlichesi Sie hat sechs Kinder-! J-— Daher J.: »Wie schlecht der arme Braun seht immer aussieht: wissen Sie, was ihm sehtt?« B.: «Genau nicht, aber ich glaube, et hat von seiner Frau eine Kiste Ci garren zu Weihnachten betommeni« seltidign Gigetl lvor dem Asseniäsig im Bot-logischen Gartens: »Was schaust du mich so an, dummes Vieh; glaubst du vielleicht, ich stamme von dir ab? Umgeiehrt würde es wohl richtiger «sein!« Nu in! Dame: »haben Sie auf Ihren Nei ien auch schon eine Löwenjagd mitge inacht, here Assessor?« Assessor: zNee, Jnädigste, is doch viel zn unbequeni, wenn man fo’n Biesi erlegt, isi die Jagdtafche ja gleich voll.« — Sprudmm »Der arme Hund muß wahrhaftig trank sein« »Aber. wieio denn, er sieht doch ganz fidel aus.« »Na, wenn er nicht ’mal mehr bellt, wenn meine Frau Klavier spielt?-!« Schlau. ,,Warum wollen Sie denn Jhrem studirenden Refer das erbetene Geld selbsi überbringen?« »Nun, die Hälfte davon verjubelt er doch und da will ich wenigstens mit thun-« s — Selbst-errors Baron: »Johann, bringe mir meine Eigarrentisie.« (Johann geht) »Don nerrvetier, ich habe ja vergessen, ihm zu sagen, wohin ich sie versteckt habe.« Johann Ouriickkehrend): »Wer die - Eigarren!« Baron: »Wie fandesi Du sie?« Johann: «n bißchen start, here : Baron —- sonsi aber ganz vortreff :· lich « Mwhfr. Dame: »Seit Sie mir ein Exemplar Jhres neuen Wieseniiedeö geschickt ha -ben, schlaer meine Kinder großar WKVMMM Mkschmkichkm »Ah Sie sinnen es ihnen vori« Dame: «Nein. Wenn sie unruhig sind. drohe ich ihnen. das Lied zu sin gen» dann werden sie augeanle ruhig nnd fchlafen ein.« « b—