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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 20, 1908)
k. — Va- dunkle RätdieL Bin Balle Rosen staat-. Deutsch von Bernh. Mann. — Der noch junge, aber verdienstvolle Kriminallommissiir Eduard Helft war soeben mit dem Abendzug aus Kopenhagen angekommen sund saß fest im Rathhaus dem alten Bürger meister der Kleinstadt gegenüber-, wo sich während der Nacht ein grausiger, bit-her unaufaeklärtet Raubmord FU aetragen hatte. Der Bürgermeister hatte telearaphisch den Polizeipriisi denten der Hauptstadt um die Busen dung eines aewiegten Detettivs er sucht, und die Wahl war auf Holst gefallen, dem es erst vor Kurzem ge alückt war, einen ähnlichen Fall auf zutliirem Nach einer etwas umständlichen Einleitung begann der Bürgermeister seinen Bericht: »Heute Morgen ist-g Ushr wurde ich durch die fürchterliche Mittheilung geweckt, daß der-,Pseededändler Lud wig Hanfen im Hotel Kronprinz in seinem fett ermordet aufgefunden worden ei. Aller Wahrscheinlichkeit nach liegt ein Raubmord vor.« »Wer fand ibn7« fragte Halst. »Ja, sehen Sie, hier fängt schon das Röthfel an. In frühektzr Mor aenstunde wurde mein Polizeidiener. der alte Anderfen, der dem Hotel ge genüber wohnt, von dem Kellner ber deiaerufen Als er im Hotel eintraf, fand er den Pferdeliöndler in einem . immer des erften Stockes, nach dem rten hinaus mit durchschnittenem Halse. in Blut aebadet und todt. In der Stube traf er drei Menschen« von denen zwei sich aeaenieitia in ers regtester Weise des Mordes beschat diaten. während der dritte sich ins MOOCI was-II und II- .-eIZ!-;·s.-n-N·v us brinaen suchte. »Der eine war der Hausdiener des hotels.· ein jünaerer Mann aus Petit land, iilser den übriaens nichts Un vortheilhattes bekannt ist. Der an dere ist Mitarbeiter einer sehr ein« -tlußreichen Reituna in Konnte-jagen Der Dritte iit der Gaitboibeiiney ein iebr aewandter und zuvortommender Mann, der hier fett etwa einem Jahr aniiiffta ist und die Her-en aller er obert hat. Der Journaliit wohnte unmittelbar neben dem Pferdehönds ter. Beide hatten am Abend vorher lange zusammen unten im Reitaurant gefessem aber obne ertraairt zu heben. Der Journalisi behauptet, daß er kurz vor sechs Uhr durch einen fürchter lichen Lärm im Nebenzimmer aeweckt morden und an die Thier zJeeilt sei, die nicht abgeschlossen war. Als er das Zimmer betrat, fand er dort den hausdienek iiber’s Bett qebeugt vor, das dicht am Fenster stand. In dem Bett lag der Pierdehändler, in feinem Blut schwimmend »Auf die Aussage des Journalifien habe ich die Verhaftuna des Hausdie ners angeordnet.« Hotft war dem Bericht des Bürger meisters mit der größten Spannung aefolat. Jetzt fraate er: »Und was sagt der Hausviener?« »Der Hausdiener sagt. daß er beim Antleiden von seinem Fenster aus im Zimmer des Pferdekrändlerg Licht bemerkt habe. Daraus habe er ge schlossen, daß der Pferdehändler schon ausgestanden iei und früh reisen wolle. Decdaib habe er sich beeilt, um noch schnell ieine Stieer zu nutzen. Der Ermordete lehrte ichon seit Jahren im »Kronprinzen« ein und war einer der betten Kunden des Dante-. Er wohnt in Jiitland hält iich hier aber jährlich mehrmals auf, um in der Umaeaend Pferde zu tau ten. Als der Hausdienek nun weniae Sekunden später im eriten Stock des alten, niedrigen botrls vor dem Zim mer des Pferdeböndlers anlangt.der feine Stiefel nie herausstellt, ttopft er erlt an.. Ja ihm nicht geantwortet wird, klopft er noch ein-,mal und dann tritt er ein. Im Zimmer fin det er den Mann im Bett in seinem Bkut Regen Er tritt an das Bett, aber schon im selben Augenblick wird die Thiir zum Nebenzimnier aufge risiem und der Journalist stürzt her-ein« »Und was tagt der Wirt-ist« fragte Dvlit UT Wirth tam hinzu als der Journaiiit so heftia und andauernd llineølte daß das name botel Inier I tnenzustiirzen drohte. Er sandte den Qellner zu Andetsen und suchte die beiden anderen auseinander-Zudrin gen. Das ist das G.1nze, wag wir bisher in Erfahrung gebracht haben. Leide ist es nicht viel.'« »He-den Sie die Leute alte vernom men, Heer Bjirqerkneisters« »Ja. ich habe seit heute Morgen 8 Uhr uneins-gesetzt Verhijre abgehalten Namentlich hat tnie der Journalist zu schaffen gemacht. Er ist ein unge wöhnlich gewandter Mensch. dek im— met wieder versucht abzuschweisem und sich bemüht. mich ausznhorchem um seinem Blatt das neueste zu mel den. Einem solchen Allerweltsterl von modernen-. Großitadtmenschen ist ein so alter Kleinstiidter. wie ich. nicht gewachsen« ,,Eescheint er Ihnen verdächtig?« »Nicht genug, um eine Berlinsiuna zu begründen Pech traue ilytn. eine solche handluna auch nicht gn. Und doch spricht manches aeaen ihn.« »Wieso? Bitte, erzählen Sie.'«s,1qte holst, während er in seinem Notiz bnch einige Anmeetungen machte. »Ja, sehen Sie —- gestern hat sich solaendes zugeteonem Der Pferde händlet hausen ist auf der Bank ge wesen und -l·,at dort deutsche Baut noten gewechselt. an seiner pronigen Art wirst er dem Kassirer einen Hau sen Bantnoten hin und sagte: »Das sollen 6(-,0()0 Mart sein!« Der Kas screr zählt das Geld und findet, daß es nur 50,000 Mart sind. Auf seine Tit-hingebende Bemerkung antwortet hausen gleichgiltig: »So —- nun, dann habe ich mich vergrissent'« Dabei shvlte er einen noch größeren Hauer Baninoten beraus, dek auch richtig 60,000 Mart enthält. Nun kommt es in einer lleinen Stadt wie«unserer nur selten vor, daß einer mit 110,000 Mart in der Tasche herumläuft Die Geschick-te ist von Mund zu Mund gegngen und namentlich in den Gast hösen und Wirthschasten eifrig erör tert worden« Es steht sesi, daß der Journalist den Pserdehändler gefragt hat, was er mit dem vielen Gelde an gefangen habe. Daraus hat dieser geantwortet, daß er die ganze Sum menoch bei sich trage, und daß man ihn todtschlagen müsse, um zu dem Gelde zu gelangen. Darauf hatte der Journalisi. der ein slotter, immer lustiger und viel gereister Mensch ist« lächelnd gesagt, er solle sich in Acht nehmen, denn er schlafe im Nebenzimmer. -—— Gewiß tann eine solche Aeußerung im Scherz gefallen sein, unter den gegenwärti gen Umständen wirkt sie aber ungün tig.« »Leugnet der junge Mann, die Aeußerung gethan zu haben?« fragte Hoiit »Keineswegs,« antwortete derBiir get-meisten »Nein, er räumt sie ein und sagt, daßer sie im Scherz gemacht lat. Nun kommt aber auch noch eine Sache hinzu Er bat gestern bei einem Barbier hier in der Stadt ein sehr scharfe-i Rasirmesser getauft. Aller dings ist das Messer eine Ngrität, aus oie ver Barorer um. erpr anwen samgenracht Hat. Das eigenartige und belastende ist aber, daß dirs Messer Mfchwunden ist. Der iunge Mann sagt, daß es auf feinem Tisch liegen müsse. Dort liegtes aber nicht mehr. und der Kreisvhysitus erklärt, daß der Mord nur mit einem Rnsirrnefser verübt sein tann." Hotst unterbrach den Bürgermei ster-: »Und das Messer ist nicht in dem Zimmer qefunden worden, wo der Mord begangen wurde?« »Nein!" antwortete der Bürger meister. »Und dann ist da noch eine Sache. Die Thiik zwischen den bei den Zimmern pflegt sonst abgeschlos sen zu sein und der Schlüssel an der Seite des nach der Straße gelegenen Zimmer-z zu stecken. Der iunae Mann behauptet, daß die Thür offen war. Der Schlüssel steckt an der entgegen -:eietzien Seite. Er erzählt, daß der Pferdehöndtek nejtern Abend, als sie sich beide vollständig nüchtern aus der Gaststube auf ihre Zimmer begaben dieThitre geöffnet und zu ihm hin-: eingerusen habe: »Daß sSie mich diese Nacht nur nicht morden, ztm mich dieser hier iu berauben.« Dnbei habe er seine Brieftasche gezeigt. Dies sagt der junge Mann. Ek ist äußerst intelligent« Holst machte wieder einiae Notieem Dann btickte er zu dem Bürgermeister auf: »Und der Hansdiener?" . Der Hausdiener erklärte, daß er, Its er iiber den bkfvlasz ging, einen Lärm entweder auf der Treppe oder im Zimmer nebört habe. Er behaup tet, daf; die Tbür kurz nachdem er das Zimmer betreten hatte, ausgeris sen worden sei. Der Journalist will auch den Lärm gehört haben. Das-' Eiaentdiimlichste an der Sache sit ster. daß dnsGeld unberührt in der Brieftasche unter dem Kovstissen Ina. Entweder hat der Hausdiener den Journaiisten gestört, der nur Bein tleider und Nachthenrd trug, oder der Journalist den bar-Sonnen Allei- ist so ern-irrt. dat; ich ichon ganz tonfus sum-when bin « n Holst fächelte. ,,Teriium nun datur -— gibtes nichtnocks eine dritte Ver on. die in Betracht tommen tönnte?« Der Viiraerrneifter schüttelte den Konf. »Das Geld lag ia in der Brieftaschr. Ein dritter bätte Zeit aenuq aettabt um sich die Tasche mit ihrem Inhalt anzueignen nicht wabrisp »Schon inöalich.« sagte Halst. »Ziemlich sicher,« fuhr der Bürger meister fort. »Das sonderbarfte ist aber, das-, die Mordwaffe verschwun den ist. Andersen, der ein sehr ver nünftiger Mann ist, meinte, daß der Thäter sie wahrscheinlich aus dem offenen Fenster geworfen hat. Unmit telbar unter dem Fenster befindet sich ein kleiner Garten mit einem Mist beei. Das hat er heute Morgen gleich untersuchen lassen. Das erste nral wurde nichts gefunden. Die Zweite Untersuchung führte aber ein dem baut-diente aehöriges großes Taschenmesser zutage. Natürlich glaubte ich, damit aus der richtigen Spur zu sein. Der Metaphysik-is eriliirt aber auf das bestim .itefte, daß die Wunde unmöglich da er rühren könne Holst spitzte diev Ohren. »Wurde das Messer im Miftbeet gefunden?« »Ja,« antwortete der Bürgermei ster« »beute Nachmittag brachte es der Hotelbesitzer. Aber ietzt sagen Sie einmal Ihre Ansicht, Herr Kom miffat!« holst erklärte, sich einstweilen nicht äußern zu tönnen. Erst miisse er die Protokolle durchsehen. Diese wurden ihm zur Verfügung gestellt, und während er fte aufmerksam durch studirte, begab sich der Bürgermeister » in seine Wohnung, um sich von den Lasten und Mühen des Tages zu störten If III If »Mein Name ist Holst. Ich bin Kriininaliommissar. Uebrigens glau beich, daß wir uns schon aus Kopie-i hagen kennen. « - Hollt stand im Vernehmungsziw mer des Rathhaiises, wo der junge Journalist unter Bewachung eines älteren Schließers in einem Lehnstuhl saß. Holst gab dein Beamten ein Zei chen. Er ging. Der junge Mann war eine große, schlanke, elegante Erscheinung Seine klugen Augen blickten Holft spöttisch nn. »Gnien Tag, mein Hochvekeerte:,« sagte er, ,,aanz recht —- wir kennen einander! Nun, wollen Sie mich jetzt in Behandlung nehmen? Haben Sie die Handschellen für mich bei sichs« Halt schüttelte den Kopf. »Hand schellen benutzen toir nur bei Ber brechern, nicht bei jungen Gentu men.'« »Haha! Sie wollen mich ver trauensselig machen· Jch habe schon von Jhnen gehört. Sie sollen mäch tig helle sein. Und ich hatte mich schon so recht darauf gefreut, daß der Bürgermeister die ganze Sache weiter siihten würde. Jhm kann man so schön an der Nase hernmtanzen. Den hat Gott im Zorn zum Kriminatbe amten gemacht.« Holst zuckte die Achsein »Lassen Sie uns zur Sache toinenin. Nehmen Sie Platz.« Der junge Mann setzte sich. »Jetzt geht das Auspumpen los. Gut. Jch bin bereit. Das Verhör kann seinen Anfang nehmen« " »Nein«, sagte Halft. »Ich habe dem Gesetz nach kein Recht, Sie zu verhö ren, und Sie haben keinerlei Ver pflichtung, mir auf meine Fragen zu antworten. Jch bin nur Detektib und habe keinerlei richterliche Befugniß.« Der junge Mann lacht. »Aha, ganz im englischen Stil. Nun meinet wegen! Spielen wir einmal eine Conon - Dohle’sche Detettivkomödie. Famos, daß ich nicht zu antworten brauche!" »Jetzt werden Sie nerviis«, sagte Holit freundlich. »Dazu ist kein Grund vorhanden. Ich bin fest über zeugt, daß Sie den Mann mit keinem Finger ungerührt haben. Sie halten sich in diesem kleinen Ort als Reporter einer Grundsteinlegung wegen auf nnd nicht, um als Raubmörder Gastrollen zu geben und mit einem Rasirtrtssseh das Sie gestern bei hellem, lichtem Tage getauft haben, einem Mann den Hals durchzuichneiden, dem Sie in Zeugengegentvart erklärt haben, daß Sie ihn morden würden. Nein, ein solcher Dummkops sind Sie nicht! Aber ich habe eine Bitte an Sie, und die ist: LaLen Sie sich ganz ruhig verhaften. Mehr habe ich Jhnen nicht zu sagen.« Dr Journalist lächelte bitter: »Wo zu diese Bitte? Sie thun ja doch, was Sie wollen· Jch befinde mich ja ganz in Ihrer Hund« »Sie riskiren auch nichts dabei. Durchaus nichts«, fügte Holst mit ei nem ernsten Blick hinzu. ,,.hier hat ein gewerbsmäßigerVerbrecher ieineHants im Spiel gehabt· Woraus ich das schließe, kann ich Jhnen nicht erklären. Jch bitte Sie, lassen Sie sich ganz ru hig verhaften. Sie sind zu nervös. Dafür erhalten Sie heute Abend, spä testens in der Nacht von-mir die Jn formation für Jhr Blatt.« Und so wurde der Journaliit abge führt« Während der Bürgermeister sich im Rathhaus redlich abmühte, den Schul «digen zu finden, saß Holst im »Hotel O I . Kronprinz« in Unterhaltung mit dem Wirth. Der Hotelbesitzer Helmer war ein jüngerer, unverheiratheter Mann aus Kopenhagem der in Hamburg als Kellner tonditionirt und dort später einen tleinen Gasthof am Hasen ge leitet l)atte. Dann hatte er in Fade ritsberg, der Vorstadt Kopenhagens, ein großes Vergnügungslotal gehabt, aber Geld zugelegt Seit einem Jahr war er Besitzer des ,,Hotel Kron prinz«, das, wie er behauptete, gut gehe. Er war ein wohlerzogener, höflicher Mann· Holst kannte ihn ganz ober slächlich von einer Diebstahlsache in Kopenhagen her. Jetzt saßen sie bei einem Glase Wein zusammen und unterhielten sich über den Mord. Der Wirth schien den Hausdiener in Ver dacht zu haben. holst meinte dagegen, daß der Journalist der Thäter sei. Der Wirth war selbst tm Verhör ge wesen und hatte erklärt, wie er durch anhaltendeö, heftiges Klingeln geweckt worden sei. Er sei daraufhin schlaf trunten und halb angelleidet aus sei ner Parterrewohnung die Treppe hin aufgestiirzi. Holst sprach sehr osfenherzig über die Sache. Namentlich betonte er sehr scharf, daß er den Hausdiener siir un schuldig halte, zumal das Messer, wo mit der Mord begangen worden war, weder im Zimmer noch im Garten ge sunden wurde. Das gesundeneTaschen messer konnte es nicht sein. Es war allerdings groß, aber so stumpf, daß man damit unmöglich einen scharer Schnitt ausführen konnte. Persönlich hatte Holst den Journalisten im Ver dacht, dem nichts heilig zu sein scheine, der ein abenteuerlicheö Leben hinter sich habe und stark verschuldet sei. Dann kam das Gespräch aus das Resirmesser, das der Journalist ge staust hatte. ! Der Wirth hatte es gesehen. Der junge Mann hatte es am Nachmittag mit aus sein Zimmer genommen. Jetzt war es fort. Holst neigte zu der Ansicht, daß es noch irgendwo in einer Mauerritze in dem Zimmer versteckt »liege, wo derJournalist gewohnt hatte. sEr hatte sich dieses Zimmer anfänglich zzum Nachtaufenthalt anweisen lassen. lNach näheret Ueberlegung hatte er sich Haber siir ein Zimmer am anderen Ende des Korridors entschieden und sbestimmh daß die beiden Zimmer, dass IMordzimmer und das Zimmer des ’verhasteten Reporters, abgeschlossen würden, Um am nächsten Tage einer gründlichen Durchsuchung unterzogen zu werden. Die Schlüssel hatte er mit Zustimmung des Wirths an sich ge nommen. Der Polizeidiener Andersen, zdem die Einmischung des fremden sDetettivs gar nicht paßte, hatte die sVersiegelung der Thüren vorgeschla sgen. ’ Das hielt Holst für überflüssig. Um 10 Uhr erklärte Halst, schlafen fgehen zu wollen-. Er hatte mit dem » Wirth verabredet, daß die zur Durch ssuchung der Zimmer nöthigen Hand Hwerker bei Sonnenaufgang zur Stelle I sein sollten. Selbst swollte ex um 6 Ubr neweckt werden. Es war im Herbst, aber noch recht warm. Ter«Wirth begab sich trotz der spä ; ten Abendstunde selbst zu einem Mau ) rermeister, um die Arbeiter zu bestel len. Helft bat den Polizeidiener, ihm auf das Zimmer des Journalisten ku »sol,qen. Der Kellner war unten im sSikxn Hm dik Arbeit der-; verdanke-n Hnusdieners zu besorqen. Im Hotel war nnk ein Gast, ein Handelsreissenis der, der sich schon zur Ruhe begeben hatte. Die Gaststube hatte der Bür aetmeister zum oroßen Aerger des Wirthe-Z wegen des vorgekommenen Ereianifses schließen lassen. Als Holst oben anlanqte, soote er zu seinem Gehilfen: ,,Lieber Ander sen! Sie dürfen nicht böse sein. weil ickf mit- Ihrem Vorschlag die Thüren tiersiegeln zu lassen, stoidersetitr. Jch habe meine Gründe. Tbun Sie mir einen Gefallen und bleilsien Sie die Nacht hier in diesem Zimmer Ner schließen Sie es von innen, gehen Sie ruhig zu Bett und warten Sie. bis etwas geschieht. was Sie weckt.« »Sie thun ja fürchterlich geheim nisrvolL Herr Kriminaltommissar,« sagte der Polizeidienen Holst lächelte. ..Gelinqt mein Plan mir nicht, so möchte ich nicht von Ihnen ausaelaebt werden find-eßsol len Sie spätestens morqu iriih alles erfahren. . Jetzt oebe ich. Wollen Sie mich, bitte. im Nebeneimmer. wo der Mord veiiibt wurde, einschließen!« V «- III Draußen schien der Mond. Holst saß ganz still auf einem Stuhl und blickte auf die Blutspur-en, die noch deutlich auf dein Fußboden unt dem Bett sichtbar waren. Alles war un berührt. Es hatte nur eine vorläu fige Untersuchung stattgefunden Die Mondstralzlen fielen durch die ge schlossenen Fenster hinein. Es war ganz still. Kein Laut war hörbar. Da hörte er Schritte aus der-i Gange. Es klopfte an die Thiir sei nes Zimmers arn anderen Ende des Fluts. Dann erschollen Schritte auf der Treppe-, die unten verschwanden Die Uhr schlug-elf —- hnlb zwölf s— zwölf. Die Mittern.ichtsftunde nsar da. Holst saß im Mordzimmer und dachte an den Journalisten — den nervösen, jnnqen Menschen Ein netter, liebensswiirdiger Schlinqel, ein Hilinter Mensch. Ob dies hier ihn aber i fis-A »Es-e otmst nnä du- Itqssnrm ne Ylsracht hätte, Nachts um lzwölf allein in einem dunklen Zimmer. indem kurz vorher ein Mord verübt worden nsarl Die Uhr schlua halb eins. Plötzlich hörte Horst leichte, schlei chende Schritte auf dem Flur. Jsin Zimmer befand sich ein-e Nifchc mit einem Both-na, die als Kleider schrant benutzt wurde. Holst zoasieh schnell hinter Den Vorhang Zurück. Das leichte Knarren tan- näher. Dann entfernte der Laut furi wieder, als aehe ein Mann draußen denGnnq entlang. Das leichte Knarren kam wieder näher. Jetzt tastete jemand-an der Thür. Die Thiir wurde aeöffnct, nnd der Schein einer Blendlaterne fiel über den Fußboden. holst verhielt sich mäuschenstill. Er hörte. wie ein Mann sich durch das Zimmer schlich. Jetzt stand er im Llltonsdscheim näherte sieh dem Bett und beugte sich auf das Ianeel nie der. Es tlana·, »als werde ein Brett langsamgelockeri. Holst griff nach den Handschellen, dieer in seiner Tasche verborgen hatte, und mit einem Sprung war er im Zimmer. Der Eindrincxlina fuhr bei dem Laut zusammen und stieß einen durchdringenden Schreckensschreiausr aber schon im nächsten Augenblick war er übermannt. Die Eisen um schlossen fest seine Handarlente, und er wälzte sich auf dem Fußboden Holst griff nach der Laterne, nnd das Licht fiel auf die blossen, ver zerrten Züge des Hot-elhesi«gers. Vor ihm auf dem Boden neben der schon etwas aelccterten Wandleiite laa ein blutiges Nasirmesser, das ex am »Du, Silberdrilling, haste for hundert Dollars kleines Geld?« »Hab’ ich; qleich weer ich dir wechseln.« »Gemechfelt brauch’ ich nicht, aber g-eborgt.« Kopfende des Bettes hinter das Pa neel schieben wollte. Der Polizeidienet Andersen kam, vrrn Lärm wazxewordem herbeige eilt, und Holst trat ihm munter ent gegen. »Was-Z habe ich gesagt, Herr Kol lege — eine Ueberraschung! Morgen wird es sich zeigen, daß dieser Mann am Abgrund des acschäit!ichen Ruing stand und baß er sich durch das Geld des Pferdehiindlers retten wollte. Das ist ihm nicht gealiickt. Jch habe ihn soeben ertappt, wie er im Begriff stand, das blutige Rasirmesser hier iinterznbrinqen, damit wir es morgen finden sollen. Damit sollte der Ver dacht auf einen andern aelenkt wer den« « st- -ic -l Der Journalijt tviilzte sich auf fei nem Lager nnd konnte nicht schlafen. Er ärgerte sich über alles. namentlich über Holit der ihn verbaftet hatte nnd sich ietzt gewiß überihn lustig machte. Der Schlüssel rasselie in der Thür, nnd der Schein einer Laterne fiel in die Zelle. «Schlafen Sie?« erklang Holsts klare Stimme. Dek junae Mann fuhr anf: »Sind Sie eg?« ,,«;’(o!« antwortete HolsL »Ich hatte Ihnen ja über den Stand der Dinge so rechtzeitig Nachricht versprochen, daß Sie sie noch in Ihrer Morgen numiicer bringen können. Jn Ihrem Interesse habe ich dafür gesorgt, daf; das Telephonamt die aanze Nacht of fen ist. Folaen Sie mir ietzt. Wir haben teine Zeit zu verli·eren.« Der Journalist war in einen-. Sprung aus den Beinen. »Ihr-e Zelle bekommt übrigens ei nen anderen Inlasseik Da steht er.« Der Gefangeneniviirter nnd der atte Anderien traten mit dem gefes selten Wirth ein. »Was —— der HotelbesitzerVdrief chl Illulllullll clsluuul nur-. Quillt eilten sie auf das Telephonami. Un terwegs berichtete Holft: »Ich habe keinen Augenblick daran aezweifelt, daß Sie unschuldig seien. Den Grund kennen Sis· Auch den Oausdiener habe ich nicht in Erwä guna gezogen. Was mich mißtrauifch machte war das stumme Taschen messer dag im mitstbeet gesunden sein sollte Dis war von jemand dort hinqeichafft, der den Verdacht von sich ablenlen wollte und das Ergebniß der Obdultion nicht kannte. Uebri aens ist das von Ihnen eritandene Rasirmesser in Ihrem Zimmer hinter dem Toilettenlisch gefunden. Es muß dahintek qealitten sein. Ich hatte einen Dritt-en im Ver dacht, die Person-, die den Lärm machte, der Sie aeweckt und den der Hausdiener qehört hatte, diesen Drit ten, der das Tafkbienmesser im Miit beet fand nnd die wirkliche Mord lvafse hinter das Paneel steclen wollte.« Der Xsournsalift bealiiclwünichte den Kriminallommissar, den er um seinen Sviirsinn förmlich beneidete. Dann trat er an das Telephon und meldete feinem Blatt die letzte sensa tionelle Neuialeit. —— Mißverstanden. 91.: ,.Beatssichtiaen Sie das junae Mädchen zu heirathen?« . B. lalter Junggeselle): »Nein, mein Alter erlaubt das nicht « A. »Was einen Vater h n Sie auch noch?!« Versteckt E Mutter: Siehst du, Hans, das kommt davon, daß du deine Schul arbeiten immer so nachlässig machst! Erich hat nun von der Tante all die Schotolade und Bonbons allein be kommen. Hans-: Ach, laß nur, Mama, die nehme ich ihm nachher doch weg! Zu ichwicriq. an einer Restauration entbrenni ein Streit zwischen zwei Herren. Plötz lich stottert der eine mit der größten Mühe die Beleidigung hervor: »Sie Ri—Ri-Rindv—Rindvieb!« »Mein Herr!« schreit wiiihend der Beleidigte, ,,diefen Ausdruck werden Sie sofort revozieren!« Jn aller Seelenruhe antwortet der Beleidiger: ,,Fä—Fä—Fä-Fällt mir nicht ein, ich bin fffffroh, daß ich das Wort herausbebe — herausbetommen habe!« Der kleine RealifL »Na, Hans, Du hast ein Brüderchen bekommen, freust Du Dich nichi?« »Weißt Du, Onkel, eine Ziehhar monika wäre mir lieber gewesen!« Notturno-. Frau (erwachend): ,,Balihasar, fieh’ auf, steh’ auf, es bricht jemand bei uns ein!« Mann: »Lass’ nur, wenn er Dich sieht, bricht er wieder ausl« Ganz natürlich. Richter: »Wie kamen Sie zu der Behauptung, daß Kläger im üblen Geruch stehe?« Angeklagter: »Na, Herr Richter, er hat doch ein Käsegeschäft!« (s«ntgegenqeiei2t. »Wissen Sie schon, daß der alte General das blutjunge Mädel heira ihet?« .. »Sie kommt gerade aus der Pen sion!« . »Und er gchs in Pension!« Immer Fachmann. Banmeister lzu einem Freunde, der ihn zum Konzert abholen will): »Ei nen Augenblick, lieber Freund, wir sind gleich so weit, meine Frau will sich nur ein bißchen umbauen!« Plapvermäulchen. Tante (an Besuch): »Ich habe ei nen schrecklichen Appetit. Sag’ mal, lieber, Otto, wann eßt Jhr gewöhn lich zu Mittag?« Der kleine Otto: »Um zwölf Uhr, wenn aber Besuch da ist, warten wir immer, bis er wieder fort ist!« In der neuen Wohnung. Bursche: »Da sind wir aber in eine schöne Gegend gezogen, Herr Leut nant!« Leutnant: »Wieso?« Bursche: »Na, denken Sie sich, jetzt war ich schon in drei Geschäften nnd kann nicht ein Viertelpsund Kaffee ge pumpt triegen.« Auch eine Auen-even Sie: »Ehe wir verheirathet waren, bist Du immer Droschke mit mir ge fahren. Jetzt denkst Du, der Omni bus oder die Elektrische sind gut genug siir mich!« Er: »Nein, mein Liebling, das denke ich nicht! Das thue ich nur, weil ich stolz auf Dich bin. Jn einer Droschke würde Dich ja niemand se hen!« Er weiß es. Lehrerin der Sonntaggschuln ,,"5rit3chen, wann ist die beste Zeit zum Psliicken der Aepfel?« Fritzchem »Wenn der Hund an der Kette liegt!« Abgebliyh »Sagen Sie, wie kommt es nur« daß Jhre Nase roth ist?« »Aus Aerger darüber. daß es s diele neugierige Menschen gibt, die danach stagent« «