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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 20, 1908)
. , , --— , Mem-r Schreibebrief von Tinte kunsstengei. Ro. 302. Jch kann mich iwwer den Philipp, was mein Hosband is, ärgere, wann ich ihn nur angucke.. Wenn er nur einmal ebbes gefcheites mache deht, dann wär ich ja schon sättisfeit, awwer es is einfach nicks Gescheides von ihn zu eckspecttr. Jch will ja nit sage, daß es feine Inten fchen wär, mich zu ärgern, nosser, da für is er auch zu dumm, es is nicks wie sein verdolltes Pech. Den annere Abend war er auch widdet wie ge wöhnlich bei den Wedesweiler. Die Buwe fm in ihr Bett gange un do hen ich denn widdek ganz for mich alleins gefosse un hen das Pehper ge lese. Well, Se wisse ja gut genug, wo e Wuminen das größte Interesse for hat. Mer duht in die erfchte Lein die Gestotbene lese, dann die Betheirathete un dann die annere Unsk glücksfiill Wann mer damit durch is, dann guckt met noch die Etttoer teisements an, bitahs das is e arig importentes Ding un das miß ich niek nit. Bei die Präcksis hen ichsfchon es ganze Latt Geld gefehftx off Rohr-s hen ich auch das häbbitt, daß ich in« den Stoht immer sage duhn, daß ich das Aedd in den deutsche Pehper ge lese hen un ei tell fuh, da hen ich schon Bargäns erwifcht, die ware großartig. Wei« noch gar nit lang zurück, do hot mich der Dreiguttsmann gesagt: Mäddem, ich gleiche immer wenn Sie komme; es hot e ganze Latt deitsche Piebels, wo sich schäme, daß se deitfch fin un wo liewer sage, se hätte mei Aed in den inglifche Pehper gelese, un wenn sie auch der Dotichmann aus alle Bottenhohls eraus gucke duht«. Sehn Se, ich denke, ich brauch nit eschehmt zu fein, daß ich deitsch fin; un daß ich das deitfche Pehper leTe iann, dadran sin ich praut. Awwer ich stn ja ganz von meine Siorie abiomme. Ich hen also da gesesse un hen das Pehper gelefe un wie ich mit durch war sin ich ins Bett gange· Ich hen gar nit genohtißt, wann der Philipp heim is komme. Ullmyllll welIz lly ocmn unmer, sag es spät war, bilahs wann er in Zeit heimkomme duht, dann tappt er in, den Haus erum un macht e Neug algj wann es Mittags zwölf Uhr wär.1 Wenn er awwek spät komme duht, dann zieht er gleich seine Schuhs aus un fchnielt in das Haus-. Well, ich sin mit einem mal ussgesI weckt un do hen ich so e fonniges Neug gehört, grad als wenn eins von die Kids greine deht. Jch hen es zuerschl nit gemeindet, awwer fchließJich sin ich doch auf un hen emol nachgeguctt. Die Bunde hen all geschlofe un das Nens is also nit aus ihr Ruhm komme. Jch sin widder ins Bett, aw toee das Jammeen hot mich nit mehr schlafe losse. Zuletzt fin ich geichtehrt geworde. Jch hen getreit, den Philipp aufzuweete, awwer do hätt e Können bahl tornme müsse, for den aufzu ,toecle. Jch hen die Bällenz von die Nacht in en schreckliche Zustand ge «pähst un sin froh gewese, wie es Dag war, daß ich mitaus eifreht zu sein daunitehrs gehn konnt Es hat immer noch gejammert un wie ich in die Näh von die Mittel-en dohk komme stin, do hen ich gewüßt, daß das Neue aus die Kitichen lam me is. Mein erfchter Gedanke war, W Ost Fried-« — daß mehbie en Dohier odder en Ver wundeter da drin in seine letzte Ziege liege debi. Jch hen awwer doch mei l Nörf aufgepickt, hen ganz lehrfull die Dohr uffgemacht un was denle Se, l was ich gesehn heu? En junger Hund war drin, en ganz kleiner trummbei- - niger Dattel, wo mich angeguclt hol, I « als wenn sei ganzes Glück von mich - « abhänge deht. Er «hot gefchwänzelt « un is an mich in die Höh getschumvt, ; un hot sich gefreut, daß ich ordentlich ! getotfcht war. Ich hen ihn e wenig streichele un peiie wolle, awwer do is . die Nehtscher von den Ennimel ividder l eraus komme: er hol nach meine Hand : gefchnappt un hol mich en Tschonk aus ’ mein lEine Finger gebisse, daß ich for · Eckern-« on fckvocklitsfv Iris-b non ! ges Viehcht Jch hen die Die »r» ass gemacht un hen ihn autseit «ehse wolle, awwer denke Se er- wiir gangeZ Js ihn gar nit eingesalle — er hot sich hingestellt un hot e Fehs gemacht als wann er sage wollt: Juh tschost dehr! Well, ich hen den Bruhmstick ge nomme un hen getreit, den Dackel zu verhammatsche, awwer ich hen ihn nit emol totsche könne, un zuletzt is er mich zwische die Füß gelaufe; ich hen die Bällenz verlore un sin gege den Tehbel gefalle, wobei ich e halwes Dutzend Kopps un Sahsers erunner geschmisse hen. Mei Wuth hat gar teine Grenze mehr gekennt. Jch hen fo lang gehallert, bis die Buwe un der Philipp komme sin un se ware arig surpreist, daß ich als diesente Lehdie so e ordinehres Neus mache deht. Un das Tossste war. daß die Buwe ganz krehssg mit den Hund waret Sehen qesagt, das wär,!v-.1Hie sich schon längst gewischt hätte. Das wär en feiner Hund un se dehte ihn alle mögliche Dricts lerne. Nie? tommeraus, hen ich gesagt, der Hund muß mich aus den Haus, un das meint teiteweg. Do hot der Philipp gesagt: »Ich will dich emol ebbes sage, Lizzie, mit den Hund is das so: Jch hen ihn gekauft un der Hund bleibt ins Haus un wann du ihn schlecht triete duhst odder in die geringste Weis sei Ehrgesiihl kränke duhst, dann kannst du dich nach en annere Mann umgucie, hiiahs dann steh ich teine Minnit mehr in den Haus. So jetzt weißt Du, wie ich in die Sach denke un du kannst dich danach richte«. Well, Mister Edithor, was kann met denn mit so en Feller anfange? Wenn en Mann so stobborn is, wie der Phil, dann hört die Gemiethlich teit aus. Jch wunner nur, was es noch mit den Hund gewwe werd. Mit beste Riegards, Yours, Lizzie HansstengeL — Ein Vom-genie «Sie, Freundchen, das nenne ich· aber unversroren! Vor siinf Minuten pumpten Sie meine Frau um 20 Mart an und jetzt solt ich, wie es - scheint, d’rankommen!« »,.Entschuldigen Sie, ich dachte halt Sie lebten in Gütertrennung!« i Schlimm A.: »Wie geht’s Ihrer Frau Ge mahlin?-« B.: »Ach, sie hat immer mit ihrem Kon zu thun.« A.: »Kann denn der Arzt nichts dagegen thun?« B.: »Nein, der Arzt nicht, nur die Modistin!« Schlagsettis. Baron: »Ja, ich versichere Sie» mein Fräulein, bei uns ist der Geist! zu Hause.« Dame: »Ach, bitte, da bringen Sie ihn 'mal mit!« Wandlung. Einst lebten sie froh und inniglich: Zwei Seelen und ein Gedanke. Denk abek,idie Zeiten ändern sich: Zwei Kehlen und ein Gezanle. Schlechtes Gewissen Sie: »Aber Karl, willst du denn den Wein nicht wenigstens mal probi ren, den dir der Vetter zum Geburts tog geschenkt hat?'« »Wekd’ mich hüten! Das ist doch r.«ein Gegenschenk für die Zigarken· die er zu Weihnachten von mir be kommen hat!« — them-. Z-; ww Hssä ;- Ps «AZakum fischen Sie denn die Fliege nicht aus demBiekgla5’rauU« .Ot)nne1s. Sie doch so Mem armen Thierchen auch mal einenRaufch!« -——-— Auf der Fahrt zum Stide Die englische Siidpolarexpedition sat am Neujahrstage von Neuseeland ins die Fahrt in die Regionen des swigen Eises angetreten. Jn einem angeren Aufsatz gibt ihr Fijbrer,Leut iant Shactleton, in der »Dann Mail« nteressante Einzelheiten über seine kühnen Pläne· »Die neue britische an. arltifche Expedition wird die erste nuj dem Kampfplatz sein,« so schreibt der Forscher-. »Unsere Kenntniß der ans arltischen Gebiete ist durch die Er Zebnisse unserer letzten Expedition sehr Iereichekt worden und wird uns beiste T)en in unserem Bestreben, die 750 Meilen zurückzulegen, die uns vom Pole trennen. Für die Allgemeinheit vird zweifellos die Verwendung des Uutoinobils von besonderem Interesse ein. Alle Vorsorgen sind getroffen, die Schwierigteiten zu überwinden, die diese Neuerung erwarten. Statt aus Kautschuh der der hohen Kälte nicht tandhalten würde, sind die Räder und steifen ausHitorynußbauni und Stahl zearbeitet und sin den Fall, daß wir ruf weichen Schnee stoßen, ist die An dringung von Schlittentusen an den Borderriidern vorgesehen. Mit beson Der-s breiten Reisen sind die treibendenL ornrerraoer aus-gewinn je nach Zchnceverhältnissen können an ihnen Stachel und Knövfe in verschiedenen - Größen angebratsrt werden. Die Ma "chine ist luftgetiihlt und die entwei henden Gase werden in ein Rohr ge «ei»tet, das den Wagen wärmt. Das Rohr endet in einen Schneeschmelzer, Ier uns jederzeit Wasser zum Kochen iefern tann. Genügende Petroleumi Iorräthe, um den Pol zu erreichen, wer Ien mitgeführt; in der Temperatur-, die wir vom Sommer erhoffen und diev kaum unter 14 Grad fallen wird, wiro Das Oel nicht gefrieren. Außerdem ind wir in der Lage, 16 Zentner liahrungsmittel und tzlusriistungsgp zenstände mitzufiihren Die zweite lieuerung besteht in der Verwendung Don mandschurifchen Ponhs. die uns Don den Hunden unabhängig machen sollen. Wir haben fünfzehn dieser klei ren Pferde an Bord, mit besonderer Sorgfalt wurden sie ausgewählt Das lalte Wetter wird ihnen nicht schaden, denn von ihrer Heimath her sind sie an weitaus härtere Temperaturen ges vöhnt. Schließlich führen wir noch zwölf Estiinohunde mit uns, die ein springen sollen, falls das Autoinobil und die Ponys versagen. Die Ervedi tionshütte, die als Quartier dienen vird, tann sehr rasch aufgeschla gen werden; sie hat eine Länge von 33 Fuß bei einer Breite von 18 Fuß und besteht aus doppelten Holzwänden, zwischen denen Kortlagen angebracht sind. Jm Gegensatz zu anderen Po larerveditionen beschränken wir unser-. Pelztleidung lediglich aus die Hände und die Fuße. Für die Schlittenreise werden diete Jägerlleider dienen, dar über starke blaue Gewandungen ausr Marinetuch und die Mäntel. Der »Nimrod«, der kleine Segler mit Hilfsmaschine, der als Erpeditivnsz schiff dient, hat von Neuseeland aus so fort den Kurs nachsSiiden genommen Nachdem die Parteiszonen überwun den sind, soll der »Nimror« der Küste von Süd-Vittorias·Land fozgen bis zu der großen Eiswand, disk-Dir JameiJ Clarte Roß entdeckt hat. Am Ostende dieser gewaltigen Wand liegt dass Land, das wir auf unserer letzten Er pedition entdeckt haben, das König Eduard Vll.-Land. Hier werden wir unsere Vorräthe und unsere Hütte lan den und von hier aus sollen die Schlittenrersen nach Ost, Nord und Süd ausgehen. Ende Januar hoffen wir hier einzutresfen, die Errichtunii des Hauses wird sofort beginnen und dann soll sobald als möglich eine erflo lleinere Ertundigungserpedition siio märts ausaefandt werden. Die mai-« Fahrt zum Pol wird doraussichtlich iin Oktober beginnen. Sechs Leute wer den den Vorstoß mit-nachm. Voraus gesetzt, daß wir die große Eis-wand überwinden und aus den Bergen her :ustommen, werden dein Atomobis seine allzugroßen Schwierigleiten er stehen. Wir werden dann mit der größten Schnelligkeit vorzudringen suchen. Mit drei Leuten nnd vief Schlitten tönnte der Pol in zehn oder swölf Tagen erreicht werden,fnlls nim! Bebirgsletten die Reise erschweren. Tir ibrigen drei Männer werden mit sechs oder acht Ponys nachfolgen nnd soll ten, wenn möglich,täglich zwanzig enn lische Meilen zurücklegen. Falls das Autoinobil aus irgend einem Grunde versagt, to werden die nur leicht bei-a denen Ponys uns wahrscheinlich rasch einholen. Wir werden inzwischen deiter vordringen. Kleinere Provisko nen aus dem Automobil werden wir rnitführen lönnen und den Rest der Vorröthe tönnen die Ponyg tragen, so iald die zweiteAbtheilung das verlasse ne Fahrzeug erreicht. Am Pol oder in Dessen Nähe werden wir ein Lager er richten und durch sorgfältige Beobach tungen seine genaue Lage feststellen. tlus dem Rückweg hoffen wir sehr rasch wrwörts zu kommen und nur Halt nachen, wo besonders interessante geo Iogische Erscheinungen uns dazu ver Inlnssen. Ende Januar 1909 hoffen oir wieder bei unserem Winterhaug sinzutressen Der »Nimrod«, der so Zort nach der ersten Landung in König Eduards VII-Land nach Norden zus rüetgesahren ist und dort seine Zeit nit wichtigen Bermefsungen verbrin Ien soll, wird dann voran-sichtlich — wieder eingetroffen sein, um die Theil nehmer der Expedition wieder an Bord zu nehmen. Auf der Rückreise wird es uns hoffentlich gelingen, Beweise für die Eristenz oder Nichteristenz von Willes Land zu erlangen. Jin giin stigeu Falle werden wir im April 1909 wieder Neuseeland erreichen und nach einer Reife via Kap Horn voraus-sicht lich isn August in England eintreffen.« s----·-.——-— Ein seltsames JubelsesemahL Ein schönes Beispiel sürstlicher Leut seliglect gab im Jahre 1695 der dama lige Pfalzgraf Christian August zu Sulzbach, Herzog in Bayern. Als dieser sein fünfzigjähsriges Re giertingssJubiliium feierte, vermied er alles äußerliche Festgepränge, richtete aber allen denen von seinen Untertha nen, welche iiber siebzig Jahre alt wa ren, ein Mahl aus. Nicht weniger als; 260 Greise und Matronen lamen zu diesem Zwecke in dem festlich geschmück ten Saale des Rathauses zu Sulzbach Zusammen nnd wurden aufs-beste be wirtifset. Der Psalzgraf ließ dazu besonderes Tischgeschirr nnd Tafelzeug anfertigen und verordnete, daß jeder seiner Gäste die Schüsseln und Teller nebst Messer nnd Gabeln, womit er gespeist, nach der Mahlzeit sich zum Andenken mitnehmen möge, die Tischliicher auf den zweiund zwanzig dazu benutzten Tafeln aber sollten unter den Theilnehmern ver luujr tucrucm Vor Beginn des Festmath an wel cLem der Pfalzgraf mit feiner Familie selbst theiln m, fand einGotteSdienst statt, darau wurde ein wohlgemäfte ter Ochse mit vergoldeten und eine Kuh mit versilberten Hörnern auf den Schloßplatz geführt und daselbst unter den Festgästen ausgespielt, wobei die fürstlichen Herrschaften von den Fen stern des Schlosses aus zusahen. Nach diesem Vorspiel begab man sich in feierlichem Zuge zum Rathhaus: taale, wo das Bautett abgehalten wur de. Unter den männlichen Gästen be fanden sich 26 von achtzig Jahren und darüber. zwei von 91 und 97 und einer von 102 Jahren. Unter den Frauen zahlten 19 achtzig und darüber, eine neunzig und eine hundert Jahre Reich oder arm, hoch oder niedrig kam hierbei nicht in Betracht, ein jeder erhielt seinen Platz nach seinen Jahren. Der Chronist, welcher dieses selt same Festessen als Augenzeuge beschrie ben hat, erzählt: »Ein iealicher Tisch war mit vier Speisen, so da hintereinander aufge tragen wurden, und 6 Beigerichten, sowie letzlich mit vier aufgehänaten KonfettsSchiisseln besetzt, und allen anwesenden Gästen die Freiheit gegön net, so viel sie wollten von Wein nnd Bier zu trinken. Die Mahlzeit dauerte ois 8 uhk Abends unter Zuschquuygt vieler Personen, bis dann die fiirftliche ; Herrschaft von der Tafel aufstund undt von Tisch zu Tisch ihre Gäste besprach, da denn zuzeiten gar lustige Diskurs-: und aar vertrauliche Gespräche ihrer Vergniigungen zu vernehmen waren. Nach ihrem Weggehen endigte die Mahlzeit, worauf jedes das Seine ein: packte nnd das Loswerfen um Tisch tiicher und Servietten anhnb, womit sich die Zeit bis-, zur finsteren Nacht ver zogen, da man zwar den Alten noch ei nen Tanz anstellen wollte, allein das etwa-Z zu reichlich aenofsene Getränte von Wein und starlem Bier machte die meisten Gäste dazu untiichtia, also daß man mehr ihre Heimbringung in die Quartiere, denn jenes zu besorgen hat te, womit dann alles auseinander und zur Ruhe ging. Am folgenden Morgen aber, nach« oem jeder ein Stiicl Geld zum Früh stiicl etnpsanaen, ist tnännialich wohl vergnügt und voller Riihmens und EIN-Instanan ymrli Amte- menmrmpn daß also dieser seltene und ganz unerhörte Altus, ganz ruhig und gliidlich beendet wurde . . . Fünfundzwanzig Perso nen aber, welche wegen Schwäche und llnvetmögenheit nicht haben erscheinen liinnen, empfingen das Jhrige zu Hause, lodafz 285 Personen im ganzen traktirt worden. Damit aber auch die Jugend ein Andenken haben möchte, so nniftten alle in Sulzbach befindlichen Kinder, männlichen wie wieblichen Geschlechts-, im Alter von 5 bis 10 Jahren auf dem Schlosse erscheinen, um eine besonders für sie geprägte Geldmiinze entgegenzu nehmen. Der Pfalzgraf Christian August zu Sulzbach lebte noch lange und erreichte sogar das STI. Jahr seiner Regierung und das RG. seiner Geburt und ver schied als der älteste Fürst im ganzen Heiligen Römischen Reiche am 23. April 1708.« « — Das »Miinchener Volksblatt« sagt in einer Beilage: »Natürlich erregte Ferdinand Freiligrath recht bald das Mißfallen der allerhöchsten Kreise, was ihn zwang, den deutschen Raub von seinen Pantoffeln zu schütteln.« Ra, viel kann Freiligrath nicht geraubt haben, wenn er den Raub auf seinen Pantoffeln davontrug. It- s- st Falsche Zehndollar - Roten sollen in Umlauf sein. Fiir die meisten keine Ge fahr, denn ob echt oder unecht, im all gemeinen laufen dieseDinger so schnell, daß nur wenige sie einholen. II sc Ik Auch die guten Einfälle haben ihr Mißliches, wenn wir sie nämlich nicht felbft haben. Weine-ge des Hemms. « Die Hauptstraßen des Weltveriehrs find heutzutage nach Ostasien, wo etwa 400 Millionen Menschen mit alter Kultur ihre Pforten öffnen und sich der moiiernen Umfor Inung darbieten. Straßen führen nach Asien über Land und iiber See. Die w: chtigfte ist der Suez- KanaL die neueste die transsibirische Eisenbahn; in der Zukunft sollen der Panamaka nal und die Bagdadbahn hinzutreten Die .pazifische Eisenbahn Amerikas tann man beinahe nur künstlich in das ostasiatifche System einbeziehen, und was sonst noch von großen Weltwegen iibrig bleibt, läuft gegen dieses System direkt verquer; so beispielsweise die Verbindung mit dem siidamerilani schen Kontinent und die Panamerila bahn, oder dieBahn vom Kap bis nach Kairo. Für viele Gegenden Osiasiens wird der Weg über den Suez-Kanal stets der kürzeste, für den größeren Passa gierverkehr auch immer der angenehm ste verbleiben. Ohne die Schaffung dieser Straße würde thatsächlich das Mittelländische Meer seine alte Bedeu tung zum großen Theil eingebüßt und die Welt vielleicht in Zukunft ein ganz anderes Aussehen gewonnen haben. Ohne ihn hätte sicher die erste feefah otnTUI XV«O; «- h-- EIN-lä- C--i--h sssssssssss u Ub· Osts, Uns-gut-, Pu in Aegypten nicht festgesetzt. Die transsibirische Eisenbahn, deren Strecke von Petersburg bis Wladiwo stol, die Schnellzüge fahrplanmäßig in 152 bis 16 Tagen durchsahren, lürzt zunächst die Postbefötderung bedeu tend ab, besonders wenn sie nach ihrem Ausbau als zweigeleisige Bahn beste hen wird. Für die Personenbeförde rung kommt derNachtheil zur Geltung, daß eine Jstägige Fahrt selbst in Lu xuswagen durch die öden Strecken Si biriens doch« sehr ermüdend ist, gegen über der Seefahrt. Auch an einen be deutenden Gütertransport im interna tionalen Sinne ist kaum zu denken, denn die Billigkeit der Seefracht läßt cineKonturrenzsähigleit der sibirischen Bahn nicht zu. Auch fiir den Trans bort des in Sibirien produzirten Ge treides lommt die Bahn gegenüber an deren in dieser Hinsicht besser gestellten Ländern und beim Fehlen vieler wei terer Vorbedingungen wenig in Be tracht. ganz abgesehen davon, daß eine im Großen produzirende Siedelung erst noch geschaffen werden muß. Die in den letzten Jahren so viel ge nannte Bagdadbahn, die »den Zweck hat, den Weg nach Indien wesentlich abzutürzen und sich in das System der großen Straßen des Ozeans einzufü gen, anderseits aber auch diJErschliw ßung einer großen Anzahl von früher in hoher Kultur gewesenen Landstrek ten für Anbau nnd Gesittung zu er möglichen, schreitet aus Gründen, die besonders in der Politik der Türkei ih ren Ursprung haben, nur langsam vor wärts. Sie hat zweifellos günstigere Chancen als die transfibirische Bahn, denn sie bringt sofort zwei sehr leb licfte Verlehrspunkte, das Mittelmeer einerseits mit dem Persischen Golf an derseits, in Verbindung. Die ca. 2000 Meilen betragende Strecke ist auch nicht so lang, daß man an der Mög lichkeit von Gütertransporten verzwei feln müßte. Für den Post- und Per sonenverlehr würde sie eine beträcht liche Abkürzung mit sich bringen und sicherlich der transfibirischen Eisen bahn den Rang ablaufen. Sie führt durch gut bevölkerte Distrilte, die zahl reich- sslpmsnto liefern miikhon um di rsoch unter dem Wüstensande begrabene alte Fruchtbarkeit mit Fleiß und Eiser wieder herzustellen· Ihre Bedeutung wird noch steigen, wenn das Projekt der siamesischen Regierung, nämlich die Anlegung eines Kanals durch die halbe Jnsel am KrasPaß zu Stande kommt, durch den der Seeweg nach dem asia tischen Osten wieder um sast vier Tage gekürzt würde. Freilich die Frachttransporte werden trotzdem der Billigkeit wegen auf dem kürzesten Wege ans Meer zu kommen suchen. Der PanammKanal dürfte seiner weltwirthschastlichen Bedeutung nach zwar die beiden charakterisirten Ueber landbahnen überragen, hinter dem Suezsyskanal aber fijr einige Zeit zu rückbleiben. Man hat ihn nicht ohne ein gewisses Recht die Welthandels straße des nächsten Jahrtausends ge nannt. Jndessen wenn man alle Chan W cen in Rechnung seht, die nach der heu tige wirthschastlichen Ausmachungsiir seinen künftigen Verkehr in Betracht kommen können, so ergiebt sich, daß die kürzeste Verbindung zwischen Europa uno Ostasien, der Suez-Kanal, sein altes Uebergewicht wahrscheinlich be wahren wird, um so sicherer, wenn durch den Bau der Bagdad-Bahn ge waltigeMengen neuer wirthschastlicher Werthe in der alten Welt mobilisirt werden sollen. Was zunächst die Bedeutung desPa nama-Kanals siir Deutschland angeht, so erscheint sie von vornherein dadurch beschränkt, daß der Weg von Hamburg nach Ostasien über Suez kürzer ist als über Pauama. Länger ist dagegen der Weg durch das Mittelmeer, wenn man Shdney und Australien znin Ziel nimmt. Deutschland wird jedoch einen direk ten und großenVortheil durch den Pa nama - Kanal erreichen: eine schnel lere und bessere Verbindungslinie nach seinen itn Stillen Ozean und in der Südss gelegenen Kolonien. Der Lö wenantheil an denVertehrserleichterun gen des Panaina - Kanals fällt den Ber. Staaten zu. Ner York wird durch ihn den ostastatischen Handel und dem australischen Archipel um .t-;k--» On Arm Essen-Is-» UZLKOU «--ZZJLJ s---- -«.-,x-.- was-u spu- s ,s-, vksuuoy insonderheit aber wird sich die Wir kung des Panama-Kanals im Dienste der panamerikanischen Bestrebungen und im Dienste der wirthschastlichen Eroberung Südameritas durch die Vereinigten Staaten ausnutzen lassen. Von New York nach Callao sind es heute um das Kap Horn 10,760 Mei len; von New York nach Valparaiso 9750x nach Vollendung des Panama Kanals werden diese beiden Entfer nungen aus 3710 und 4700 Seemei len zusammengeschmolzen sein. Noch größer ist der Vortheil, den die Ver einigten Staaten für das eigeneWirth schaftggebiet, sowie für dessen Zusam menziehung und Vereinheitlichung da vontragen werden. Die Verbindung zwisf den östlichen und den westli chetc Häsen des Landes, also etwa zwi chzn N:w York und San Francisco, ist zur See heute so gut wie nicht vor h.nd«««, denn der Weg um das Kap Hex-n beträgt zwischen beiden Punkten 14,890 Meilen. Er wird in Zukunft über Pananm mit 4700 Meilen zu überwinden sein. Stellen wir nun wiederum das ost asiatksche Zukunftsgebiet in den Mit telpunkt und fragen uns, welche Ver sakebungen für Europa einerseits und Amerika anderseits der Panamakanal mit sich bringen wird, so ergibt sich daß der Seeweg Hamburg-Such Hongkong 10,155 Meilen, der Seeweg New York-Panama—Hongkong da gegen 11,080 Seemeilen beträgt. Yo kohama ist von Hamburg über Suez s. 11,730 Meilen, von New York über Panama nur noch 9860 Meilen weit Nach Schanghai gelangt man von Hamburg-Suez über 11,027 Meilen, von New York-Panan1a über 10,430 "Meilen; ein Vorsprung ist also für die Amerikaner gegeben. Bei allen Plätzen, die nördlich über Hongkong hinaus liegen, wird Deutschland durch den PanamasKanal gegen den bisherigen Zustand schlechter gestellt. - Die Natur will,daß die Kinder Kin der sein sollen, ehe sie Männer werden. Il- sls di Die über dem Balkan lagernde Wol ke sieht just wie Londoner Nebel aus. s II- st- st Man ist noch nichts Besonderes, wenn man ein Sonderling ist. di: II- Ie Der ungarische Baron, mit dem eine reiche amerikanische Witwe sich verhei raien will, soll eine finanzielle Ruine sein. Ach, Ruinen find so romantisch! si Täuschungen sind zu früh gepflückte Wahrheiten »s- -tc s Schüchtern kam ein junger Mann ins HeiratH-Vureau und frug den !erk: »Was hat man zu tun, bevor man cine Heiratslizenz erlangt?« — »Gründlich überlegen, junger Freund, sehr gründlich überlegen, nnd dann noch einmal, viel gründlicher überle gen, « sautete die Antwort des Clerks, der eine äußerst resolute Frau und acht Kinder hat. Falfmck Verdacht L--«- - k. —-,--.-,3---ss----s’:,s·ck--,A « « s is w "-s- W «K X LWA Bäuerin: »Ich gl-aub’ alleweil, die hat unfekn Mel gwpitz M Fels und schau’ nach! Akt-mai solche Federn hat et!«