Der Humbngelfcrsiei«,.s h historische Erinnerung von R uf u s. Die Anzahl der Bäche und Minim Eamvo in Californien, die in alten Zeiten den Namen humbug-Creel oder pumbukpCamp resp. humbxg führten, war Legion s— die Goldsucher pflegten l solche Bäche oder Camps, wo ihre Er l ! wartungen getäuscht worden warenJ mit diesem Namen zu belegen, und da solche Täuschungen sich sehr oft ereig neten, so war der Name dann sehr höusig zu finden. Manche von diesen Campis wurden später umgetaufh wenn endete Goldsucher mehr Glück daselbst hatten, andere behielten den Namen, und unter den Letzteren war wohl das belanntelte Humbug jenes, welches in Sisliyou Connty einige Meilen nordwestlich von Creta liegt. In keinem Theile von Californien oder Oregon haben die Weißen so viel von den Jndianern zu leiden gehabt, wie in der Gegend vorn Klamath und dem Rogue River. Die Bergstämme der Jndianer waren von jeher wilder und thiitiger als ihre Brüder in den Ebenen und Thölern, und von dem Tage an, da der erste Goldsucher seinen usz in die Berge setzte, hat der alte hasia viele blutige Kämpfe um fei nen Fuß herum gesehen. Kaum ein hr ging herum, in welchem nicht ein r«-:g zwischen den Weißen und irgend einem der anianerstämme geführt wurde. der filr gewöhnlich nicht eher beendet wurde, als bis der betreffende Stamm vernichtet war. Und wenn san in solchen Zeiten einen Jndianer erwischte und gesungen im Gambrin irr-Ye, dann war sein Tod gewts — die oldsucher hatten weder Zeit noch Lust, einen Jndianer reguliir zu pro zessiren —- sie nahmen sich ja taum die Zeit, einen Weißen zu prozessiren, der irgend etwas Böses begangen hatte. sei den Jndianern wurde das abge tiirzte Verfahren angewendet, ein Strick oder eine Kugel war schnell be schassb Das war die beliebte Methdh die Jndianer zu prozessiren —- man wollte nur »gute Jndianer« haben, und »nur ein todter Jndianer ist ein guter Jndianer", hat General Simi dan gesagt. Daß eine Anzahl India Ier friedlich mit den Weißen lebten, war dabei nicht ausgeschlossen, aber auch diese hatten ost unter den Sün den der anderen Jndianer und dem allgemeinen passe gegen dieselben zu leiden. Eines Tages im Juli des Jahres 1866 ritten zwei Jndianer, die sich mit Mitten angefüllt hatten, den unteren Dumbugicreet hinab und stießen dort auf einen gewissen Peters, der sie stag te, woher sie den Whistey bekommen hätten. Anstatt et ihm zu sagen, Mos sen sie ihn nieder, aber Peter-J schoß noch im Fallen auf einen derselben und verwundete ihn. Die Beiden slohen naeh dem KlamathiRiver zu, und so bakb die Nachricht von der Ermordung des Weißen bekannt wurde, rotteten sieh die Weißen der Umgegend zusam men und bildeten zwei Kompagniem schon in der nächsten Nacht brachen sie nach der Rancheria am Klatnath aus, wo die Jndianer wohnten, um die Mörder zu sangen. Am nächsten Morgen stießen sie aus die Jndianer; diese waren auf der anderen Seite des angeschwollenen Flusses und hatten dort ihre Canoes. Alles Parlamen tiren mit ihnen, daß sie die Mörder herausgeben sollten. war vergeblich, und so schwamm oenn ein muiqiger Bursche. der schon viel mit den Jn dianern gelämpft hatte und der den Namen »Greasy John" führte, von den Gewehren der anderen Miner ge deckt, über den Fluß, holte von dort die Eanoes und die Leute festen über. Sie nahmen dort den Jndianer Tyee John und zwei junge Jndianer gefangen, den vierten Mann, welcher der von Peters derwundeie Jndianer war, lie sen sie liegen, denn et war schon dem Tode nahe. Mit ihren Gefangenen marschirten sie auf der Wasserscheide zwischen dem Little und Big humbug nach dem Lager. Unterwegs zogen die Gefangenen ihre Kleider aus«-es sei ihnen zu heiß. Und plöglich, auf ein gegebenes Zeichen, sprangen sie davon. Der Eine wurde eingefangen, ehe er zwanzig Schritte weit gekommen war, aber John und die Anderen entiamen. Ihren Gefangenen brachten sie nach « umbug Cith«, wo ihm ganz gegen a e Gewohnheit ein reguliirer Prozeß bewilligt wurde, und wo Richter Mc-, Gowd ihn freisprach und loslieiz, weil er offenbar mit der Ermordung des Peteri nichts zu thun gehabt hatte. Unterdeß waren Thee John und seine Genossen nach der Rancheria zu rückgekehrt und die nächste Folge-war, daß ein allgemeines Massacre am Mamath in Szene gesetzt wurde; drei zehn Weiße wurden dabei ermordet. Das brachte die Weißen in Wirth ———« alle Jndianer, deren sie habhaft wer den konnten, wurden jetzt erschossen. Zwei Shasia - Jndianer wurden in Yrela gefangen und ins Gefängniß gefest, weil man sie im Verdachte hatte« daß sie bei dem Massacre in Thiitigieit gewesen waren — der Shes riii ließ sie ganz ruhig in die hände der Miner fallen und sie wurden am niiehsien Baum aufgehangt Auch in» Deadwood wurde ein ganz iriedlieherH Jndianer gehängt, welcher sicher an dem verübten Massarre unschuldig ge wesen war — er gehörte nicht einmal zu dem Stamm, der das Massacre in szenirt hatte. So wurden überall dir Jndianer ermordet, seindliche und friedliche bunt durcheinander und ohne Distrimination. Die Hauptsache aber, die Vershlgung der wirklich Schulw gen, die das Massacre verübt hatten, wurde vier Kompagnien übertragen, die eine derselben war am Scott Niver unter Captain John Hall und drei andere von Humbug, unter Führung der Captains Lnych, William Mar tin und Daniel·Ream —- sie marschir ten nach der Nordseite des Kla math-River. Alles in Allem waren es 170 Mann. Als sich diese »Volun teers" ihnen näherten, zogen sich die Jndianer nach Oregon zuriiei und zerstreuten sich dann. hier erhob sich eine Schwierigkeit — die Flüchtlinae hatten sich seht unter den Schutz der Vereinigten Staaten begeben, mehrere derselben waren nach der Fort Lane Reserven tion am Nogue«Ri«ver gegangen, da sie Mitglieder des ,,-Noaue River Tribe« waren, welcher Stamm dort aus der Reservation lebte. So wuß ten denn die »Freiwilliaen« nich-i recht, was sie thun sollten, und da thaten sie, was die Amerilaner immer zu thun pflegen, wenn sie nicht wis sen, was sie thun sollen, d. h. sie faß ten Resolutionen. Dieselben began nen mit dem üblichen »Whrras«,ents hielten die Beschwerden der Weißen gegen die Jndianer und schlossen mit der peretnptorischen Aufforderung an den Kommandanten des Fort Lane, ihnen die schuldigen Inxdianer auszu liesern——wenn das binnen dreiTa gen nicht geschehen sei, oder wenn ih nen binnen dieser Qeit die Erlairbniii nicht ertheilt set, sie zu holen, so werde« rnan sie ohne solche Erlaubniß holen, wo immer man sie finde. Der Kommandant des Forts war »Old Baldy«, in Arme-kreisen un im ganzen Lande später bekannt al General W. T. Smith Als das Cornite des Freiwilligen ihm diese Nesoluiionen unterbreitete, beanckte er sich das Ding mit einem eigen thiimlichen Gesichtdausdrucke — aber bleich wurde er nicht vor Angst, wie die Freiwilliaen sich vielleicht einges bildet hatten, sondern er wurde roth vor Muth und er fluchte einen grau lichen Fluch und erklärte, er habe die beste Lust, die ganze Bande von Frei roilliaen seitznnehmen — die India ner ständen unter dem Schuhe der Vereiniaten Staaten, und er werde dieselben den regulören Behörden übergeben. wenn Antlagen gegen sie vorliiaen Aber die Indianer jetzt, wo die Weißen in der ganzen Gegend bei der Ernte seien, ansznreizc , würde ein Verbrechen sein. Er ver stehe lein Geschöst und seine Pflicht, und wisse, was er tu thun lsabe nnd die Herren Freiwilliaen sollten ihm den Buckel hinaussteigen Wenn sie es ristirtem dem Fort bewaffnet zu nahe zu kommen, so werde er sie so hoch hinansblasen. daß sie das Heran tertonnnen vergessen würden, Das Comite ging zurück zu den Anderen und erzählte wie sie von Capt. Srnith empfangen worden wa ren. Da war guter Rath tbeuer « aber man sand endlich einen solchen, wenn er auch nicht gut war. Man be schioß nämlich, die aanze Garnison des Forts betrunken zu machen, denn man hatte ein paar Fäßchen solchen Stoffes bei sich. Dann wollte enan mit fliegenden Banner-n in das Fort marschiren; man freut: sich schon da --«--I —--- ds- Oommgsssinf ein-II seinen Leuten ausschauen und diesel ben alle betrunken sinden würde Dann wollte man einmal den »Best pointern'« zeigen. was Freiroilliae leiiten tönnen Der Plan war hiibsch ausgefonnen und machte sich »von Weitem ganz entsernt«, die Sache schien sehr leicht zu sein. Aber es tam ,,annersch«. Nicht, daß der Whigieh etwa zu schwach aewesen wäre ——-aber die-Sol daten ließen sich nicht aus dem Fort her-ins ans Whiitewffaß locken; die Fretwilliaen hatten entschieden die Rechnung ohne den Wirth gemacht, nnd ganz besonders ohne Kenntniß der strengen Münze-Vorschriften Also der Whisieh lag bereit, aber die Gäste fehlten, und Capt. Smith ließ zwei Kanonen auffahren, die sahen recht ungemiithlich aus. Die Freiwilsi ligen aber lagen schon die dritte Nacht am Sterlina Ereek und Capt. Martin saß unter ihnen, nachdenklich ins Feuer starrem-. Er überlegte im Stillen bei sich, ob es wohl möglich iiir ihn und seine Kompagnie sei, die Vereintaten Staaten mit Krieg zu überziehem Endlich erhob er sich, und aina hinab zu der Kompagnie Lynch’s. dort war man daran, sich siir die Entscheiduna sertia zu machen, die morgen erfolgen sollte. »Weil, Bons,« saate er zu den Leu ten, ,,seio ihr sertia?« « ,.Selbst«veritändlich sind wir ser tig!« »Aber ich bin nicht sertigl'« »Was iit denn los mit Euch, Cap tain?« Jch habe mir die Sache überlegt, und hinzu dem Entschlusse gekom men, meine Jungen nicht mitmachen zu lassen.« »Warum nichts« »Wa, es scheint mir doch ein ge sährltches Stück zu sein, die Regie rung der Vereinigten Staaten zu be kämpfen, und ich fürchte, daß Die X jenigen «von uns, die nicht dabei ge tödtet werden, ihre übrigen Lebens taae ans Aleatraz verbringen müssen. Dort ist zwar eine recht hiibsche Aus sicht, aber ich fürchte, sie ist ein bis chen monoton, —-- too much os an old thing Ihr versteht mich schont« »Ja, sie verstanden ihn, nnd seine Rede hatte eine merkwürdige tt-lende rnng der Situation und der Stirn mung zur Folge. Die noch turz vor her lo kriegerischen Freimilligen wur den sanft rote die Tauben; sie dachten plötzlich daran, daß ihre Claimk un bearbeitet lagen und das-; sie obne nöthigen Proviant fiir längere Zeit ausgebrocken traten, daß sie keine warmen Kleider und Decken bei sich hatten und daß die Nackte in den Bergen schon recht kalt wurden. So eilten sie dann nur zu willig nazh Humbngzzurüc um dort wieder nach Gold zu graben, und sie erzählten daselbst, was alles sie gethan haben würden, wenn die Soldaten nur herausgekommen wären und ihren Wbistev getrunken hätten. Jn Cali sornien und Oregon hat es ja von jeder sehr Viele gegeben, die gerne davon erzätlem tvas sie alles gethan baben würden, wenn es nicht and-ers gekommen weites Zu diesen Leuten gehörten fortan auch unsere Freitvib ligen. Im selben Jahre aber begann im September der arcstze Krieg gegen die Jndianer, der das südliche Oregon von den Quellen des Rogue Ritter bis nach dem Ozean, und von Oregon bis nach Crescent City in Calisornien verwü stete. Massen von Weißen und Jn danern wurden dabei getödtet und der Rauch der brennenden Kabinen füllte die Lust: Als der Krieg beendet und der Friede geschlossen war, wurden die beiden Indianee die an dem Kla math-Massacre betheiligt gewesen wa ren, von Capt. Smith dem Sheriff von Sistihou Counth übergeben und dieser sperrte sie im Gefängniß von Yrela ein. Die Grand Jurh konnte keinen Grund finden, sie unter Ankla ge zu stellen —- aber das war den Leu ten gleichgültig. Sheriff Colton ent ließ die Gefangenen aus dem Gefäng niß, nachdem er vorher genügend be kannt gemacht hatte, wann das gesche hen werde, und nicht weit davon wur den dann die Leichen der beiden Jn dianer gefunden, sie waren erschosfen und in einen alten verlassenen Schacht geworfen worden. Das Drolligste und Betrübenste bei der ganzen Geschichte aber war, daß die Freiwilligen-Korn pagnien, welche Fort Lane drei Tage lang belagert hatten, thatsiichlich spät-i ter von der Regierung für ihre geleiste ten Dienste bezahlt werden mußten. »California Demokrat.« » l Die Spießgefellm Eine Jungengefchichtf von G e o r g l P e r s c ch j i Mit steigender Unruhe und Unge duld sah Frau Siebert nach der Uhr. Es fehlten nur wenige Minuten an halb zwei und noch war Ottchen nicht ! aus der Schule zurück. Sie lauschte auf jedes Geräusch auf der Treppe, wartete ängstlich auf den« schrillen Klang der Korridorgloae --—« wer nicht tam, war Ottchen. « Aber bald würde fein Papa korn men, der pünktlichste aller Familien väter, und wenn er den Jungen nicht vorfand, würde er sich in böser Laune zu Tisch setzen. Und ein schlimmer Empfang stand dem Kleinen bevor, wenn er nachher mit der Erklärung hereinschneite, daß er habe nachsihen müssen. Denn der pünktlichste aller Papas war auch ei ner der ftrengsten; er schlug eine wuch tige Klinge und hatte fchgn manchen m-e...n-- -..« h-« Gurt-«- ---l:-· ----- ausqqusu uns »u- Vsssy u-- s».-« V ten Rücken geopsert, um den schlum mernden Sinn sür Tugend, den er sonderbarerweise an dieser Stelle ver-« muthete, wach zu tlopsen. Als herr Siebert aus den Glocken schlag sein Heim betrat, mußte er schon irgend eine Ahnung haben. Seine erste Frage galt dem Jungen. »Noch nicht hier?-«Dann werden sie ihn wohl wieder mal zur Belohnung sür Fleiß und gutes Betragen in der Schule behalten haben!« meinte er grimmig. Und als er die Suppe löffelte nnd Ottchens Platz noch immer leer war, sagte er: ,,Wenn’ö einen Trost giebt, ist es der, daß die Bengels alle nichts tau genl Kollege Schaper klagte mir vor hin erst wieder sein Leid über sein Früchtchen, den Hugo. Eine seine Nummer dast« »Ja, es soll ein schrecklichei Kind sein! Ein wahrer Ausbund von Un gezogenheii!« stimmte die Gattin bei, dankbar, daß der Herr Gemahl doch noch so viel Gerechtigkeitsgesiihl be saß, den Otto nicht an die Spitze aller Taugenichtse zu stellen. Sieberi ließ den Lössel sinten und sah sie groß an. »Das weißt Du und duldest trog dem, daß unser Schlingel mit diesem Röuberhauptrnann zusammenhält wie Pech und Schwesel! Daß sie unzer trennliche Spießgesellen sind? Jch er sahre so was ja nur zufällig —- der Junge wird sich hüten, mir gegenüber etwas auszuplauderm aber Du — Dich würdigt er doch seines Ber trauens!« »Daß er mit dem hugo befreundet ist, war mir auch nicht belannt!« er widerte sie tleinlaut. »Richt? Also auch vor Dir hat er schon Geheimnisse! Vor feiner Mut ter! Da wird’3 ja hohe Zeit, daß ich ihn mir wieder einmal ordentlich vor knöpse!« Und ein vielsagender Blick schweiste nach der Ofenecke, wo ein ganz neuer Tugendwecker seiner Bestimmung harrte. Sie schwieg, brachte ihm Braten und Gemüse und schweigend machte er sich darüber her. Aber so gut wie ihre Gedanken mußten auch seine Gedanken bei dem Jungen weilen. »Nun kriegt er das schöne Eser ausgewärmt!« begann er plöylich wie der zu räsonniten· »Es ist doch ein StandalS Schaden thut’s ihm zwar nicht —- es geschieht ihm sogar ganz recht!« Er aß einige Bissen und fah dann wieder zu seiner Frau hinüber, die mit kummervollem Gesicht ganz appetitlos dasaß. » »Es fehlt ja nun bloß noch, daß Du hungerst, weil das Herzblättchen nicht mit am Tisch sitzt. Das wäre der Gipfel! Jch möchte Dich bitten, zuzulangen!" st— tat-t- :s... k:- DI.::I-I— c:- -...h. Ob IS'-US lqlp UII Ost-»Juki« »Ist use aß selbst weiter. Aber gleich darauf hob er wieder den Kon in die Höhe,; diesmal mit einem Ruck. i »Du —- hör mal! Du glaubst doch! auch, daß er noch in der Schule hockt, daß er nachbrumrnt?« »Wo sollte er denn sonst fein?« Seine hastige Frage hatte sie er schreckt und um ihr keine Angst einzu- ? jagen, unterdrückte er, was er eigent lich hatte sagen wollen. »Der Schaper will herausgebracht haben, daß sie sich zuweilen herum treiben,« erklärte er statt dessen. »Eure ganze Horde, die nur auf Qumtnheiten ausgeht. Man lenntdag 1a.« »Du tennst es?« »Ich bin do auch ein Junge ge wesen! Das hei t, nicht so einer, fo einek war ich nichtt« Er leerte rasch seinen Teller und stand hiistelnd anf. »Ich muß heut« gleich wieder in’s Geschäft, wir haben viel zu thun, werde aber den Umweg an der Schule vorbei machen und mich ertundigen.« Wenigstens ein turzes Nachmittags schläfchen möge er sich gönnen. Er lief-, sich nicht zurückhalten; eine innere Unruhe trieb ihn fort, die er jedoch vor der Gattin zu verbergen wußte. Hatte Rollege Schaper nicht davon gesprochen, daf; die Jungen sich mit Vorliebe auf dem Eise des tiefen Sees iummeltenZ Daß er sie dort neulich erst ertappt habe? Nun hatte es zwar in den letzten Tagen start gefroren, aber der See war ein tückisch-es Gewässer, dassel ten fest zufror und auch bei andau ernd strenger Kälte an gefährlicher Stellen reich war. Herr Siebert sprang auf einen Straßenbahnwaaem der zum Neuen Thore hinausfuhr, hinter dem der See lag. Ein Wiesenpfad führte an das U er· S on sah er den bereisten Spiegel in den Strahlen der rothen Winter sonne vor sich blinten, als ihm Leute entgegen kamen. Erwachsene und Kinder, die ssich aufgeregt unterhielten. »Er hatihn noch gerade zu fassen gekriegt« thte er einen Knaben sagen, »und hat ihn nicht wieder losgetass ien.« «Lang aufsljfis hater sich geleg:. ionft wäre er auch eingebrochen!« ergänzte ein anderer. »Ihr unnützen Liimmel!« schalt sjner dek Erwachsenen. »Was habt Ihr auf dem Eise zu suchen?« Siebert fühlte sein Herz itiirter iZovferL »Was ist vasiirt«i« fraate er nnd seine eigene Stimme klang ihm s:emd. «Doch kein Unglück?« »Ein Junge ift eingebrochen.« »Ein Junge? Wie heißt er?« Xbm war zu Muthe, ais stände er selbst aus bei-nennen iummmenores chenden likisschollen und verlöre den Halt unser den Füßen sihuao Schaper!« »Hugo Schapet!« Er sprach den lisiamen gedankenlos nach. »Und- was ist mit ihm? Lebt er?« »Sie haben ihn im Wagen wegges bracht-—ihn und den andern-« »Den andern?« »Um Siebert!« rief eines der Kin der eifrig. »Der ist auf dem Bauch bis gufhugo Schaper hinaelrochen und h ihn so lange festgehalten, bis M nner gekommen sind und ihn herausgezog n haben. Und da ist auch der te Schauer gekommen und wir haben schnell einen Wagen holen müssen Und sie sind alle nach Zchapers Wohnung gefahr-en.« Herr Siebekt ragte nicht mehr. Er ging nicht, nein, et lief nach der Stadt zurück. Als er die Treppe zur Wohnung des Kollegen hinaufgestiitmt war nnd llingelle. öffnete Schaper persönlich. »Da sind Sie ja auch!« sagte er. »Aha Frau ist vor einem Weilchen gekommen Wir haben gleich Nach richt in thre Wohnung geschickt Aber nur keine Beunruhigung! Es isi kein Ankas dazu vorhanden, am wenig sten bei«Jheem Juni-ein« Neinsqlb « " CWWHW « W’ ’I"chg-«J August: Na, Willem, wie is et dir denn mit deinem Einbtuch beI dem Zahnakzt jegangen? Willemz Ganz jämmerlich! Jck hatte mir kaum injeschlichem da wurde ick erwischt. Als Aus-rede sage ick natürlich, bat ick furchtbare Zahnschn1e1 zen habe, und wat macht der Kerl? Er zieht mir gleich acht Zähne aus! Und er führte Siebert in das Schlasqimmen »Dort liegt der Ihre!« Er zeigte auf eines der Betten, au dessen Kissen sich qerade eine Fra herabbeugtr. ’ Sie winkte dem Gintretcnden zu leises zu sein, und auf den Zehen spiyen schlich cr näher. Er sah nur einen blonden Haar kopf. Vorsichtig bog er die Kissei auseinander, schob das Federbett zu riick und blickte in die großen blaue: Augen seines Sohnes und Erben. «Auweh!« rief der erschrocken uni kutschte tief hinab, um sich insSicher beit zu bringen. »Komm nur, mein Junge! Jchsthu zDir ja nichts-l« sprach Herr Siebet so sanft als er nur konnte. »Ich hab "ja gar keinen Stock bei mir. Schau doch beri« Aber er mußte es dreimal innen LI :- Axt-f ...—— «..-..-t Ul- ’UkLu-(lc Mk OLLIIUFLUUH LLUULT ; »Was hast Du nur anaeaeben?« Hfragte ihn dann der Papa mit mil: dem Borwurs. »Er hat mir meinen Sohn geret tet!« antwortete gerührt der Kollea Schaper. »Ein kleiner Held ist er, un wenn mein Strick hier nicht aus den Grunde des tiefen Sees liegt, dank er es Jshrem Otto!-« »Aber warum gingt Jhr auf der tiefen See? Wußtet thr nicht, das es verboten, daß das Ein noch z: schwach ist?" »Ja, als-er wir wollten es doch ein mal p.robiren!« ,.Probiren!»Welch ein Leichtsinn! seufzte Herr S-iebert, strich dabei ais-e Liebkosend mit der Hand über di Stirn seines Jungen. An dem andern Bette standen be weaten Gemüthes Schaper nnd-Frau Vier Elternherzen waren von Dzn aeqen die Vorsehung erfiillt, das-. si ihnen ihre Kinder nicht entrisse1 hatte. Eine andächtiae Stille herrschte i1 dem Raum. Da richtete sich Ottchen wie nm einer Svrunafeder geschnellt, im Bett aus und schrie: »Du, Hugo! Hast Du auch de1 Groschen noch, wovon wir uns Knall erbsen taufen wollten?« an den Kissen und Decken des an deren Bettes wühlte und wogte es ein Kon mit wirrem braunen Haa« tauchte aus dem weißen Linnen hervo und eine helle Stimme schmetterte zu rück: »Ach ja, Otto, der Groschen! Seh doch bloß mal schnell in meiner Ho sentasche nach, ob ich den Grosche1 nicht verloren habet« Der Pieris-aus« sagt man, soll mehrere Jahrhundert sann tfnnfkibsn sein Solche Bäume die dreihundert Jahre lang reichlie Früchte geliefert haben, wären nac’ unserem Gewährsmann teinesweg eine Seltenheit. Sie leben gewöhnlic« weit länger als Aepfelbäume, di schon nach hundert bis hundertfiinszi Jahren absterben. Der Birnbaun wird auch weit größer als der Apfel baum und erreicht im Alter von zwei hundert Jahren den Umfang eine Waldbaumes. M-- H Wieviel Frauen gibt es tu Deutsch land! Jn Deutschland wurden 1905 be einer Gesammtbevölterung von 6(), 641,278 Personen auf 29,884,68 männliche 80,756,597 weibliche Per sonen gezählt. Jm Alter von 5—«—· Jahren gibt es bereits 800 weiblich Kinder mehr als männliche. Bis zur 20. Lebensjahre stehen sich die Zahle beider Geschlechter dann ungesäh gleich, das männliche überwiegt soga1 Von da ab haben die weiblichen Per sonen wieder einen Vorsprung, ihr Zahl überwiegt bis in den höchste Altersstuserh Beim Koffekkränzchem Gaftgeberim »W-ollen Sie nicht » noch ein Stückchen Kuchen nehmen, Frau Lange?« Frau Lange: »Nein, ich danke, habe schon ein Stück genosmmen.« Gastaeberim »Sie haben. sogar - zwei Stücke genommen, trotzdem dür fen Sie ruhig noch einmal zulangen.« Dir größten Kartoffeln. Hausfrau: »Was fällt Dir denn ein« Marie, unsere schönsten, selbst gebauten Kartoffeln fo fingerdick zu schätan - Marie: »Na, wie hätte ich den-n · diese riesengroßen Kartoffeln den Gästen vorsetzen dürfen, da wär’ der Herr in ’nen schön-en Verdacht gekom - men.« Ein Zeitkind. Kommerzi«enratb: »Du st ja seit einigen Tagen viel mehr pett vor mir alL früher. Moritzchien! Woher kommt denn das?« Söhnchem »Ich hab’ über Dich im Auslunftsbureau eine glänzende Auskunft erhalten, Papa . . . !« Vergleichspunkt. »Ich sage Ihnen, meine Freier gleicht wirklich einer Nachtigall.« »So schön singt sie?« »Das nicht ——— aber sie schlägt im Dunkeln.« Trinkers Trost. »Wie ich mich freue, daß ich früher so viel getrunken hab-el« «Wieio?« »Der Doktor-hat aesagt, daß ich mich künftig auf die Hälfte von dem 7 beschränken muß, was ich sonst ge « trunken!« Na, also! Hang-from »Das gebt aber nicht, Lina, singen dürfenSie bei der Arbeit nicht« - Dienstmädchen: »Nanu, dei wär ja noch schöner: det Wasser, wat da tochi, singt ja ooch!« Atm! Sonntags-jagen ,,Hurral), diesmal ist das eine Hahn getroffen; ich habe : eben bemerkt, daß die Federn flo gen!« Försten »Ganz recht, aber sehe-Hi Sie einmal genau bin, das Hohn fliegt mitl« Ein ahnungsvoller Engel. Mann: »Ich las gestern einen Ar tilel über den aroßen Nährlverili des Hamm«elfleisches!« Frau: »Ach so, Du lvillst mich wohl baran vorl;-reiten, falls Du heut-r ans der »Ing einen Hannnel treffen wirs.« ww u s-« ev-(go HHSOVJLXPnsos Fano Mute-achtend Vater: »Was, Fritz. du bist e. : Letzte in der Rlassckfs Wie kommt denn das?« Fritz: »Ach, Papa, ich kann nichis dafür; auf allen höheren Plätzen sitzen schon andere Jungen.« Ein Hilfsbedükftiger. »Mit den: Betteln ist’s nicht-« sneht!... Zxan läuft dabei immer Gefahr!« »Daß man arretirt wird, meinen Sie wohll« »Nein —— das man Arbeit hie-JU« Unm- Freundinnen. »Das ist ’mal ein widerlichegWeib, die Generalin —- iiber jeden Menschen hat sie etwas Schlechtes zu sagen!« »Nicht wahr». der könnte man stundenlang zuhören!« Umfchticheup »...Aber sagen Sie, warum hei rathen Sie denn das Gutsfräulein nicht? Sie hat doch ein schönes, lastenffeies Besitzthum!« »Das wohl-»aber schon zu lang-P