t schreibst-rief non im- Hmckstkngki. No. 300. —- Jch sin doch ietzt schon for e lange Weil in dieses hier-Kon trie un sin schon ziemlich eiaftemt zu die Siesens, das meint das Wetter. Ich weiß ganz gut, daß mer nie nit an das Wetter diepende kann un daß mer im Sommer un im Winter am allerbeste ab is, wann mer sich mor gens wann mer aus den Haus fort geZn duht, e Winter-: nn e Sommer ob etkobt, e Paar Robberbichts, en Ombrella un en Moffler mitnemme dicht. Wann mer ganz tehrsull sein will, dann nimmt mer sich auch noch e Behdhinaiubt un en Sonne-Om virreila mit. Wie ich schon aeiagi den, ich sin an das alles schon io vziemlich qejuhit. awwek wie es diesen Winter iehn duht, das is doch schon nit mehr schön. Jch weiß ia off Kohrs nit, ob alle Piebels es so nobtisse wie ich, awwek wisse Se, ich sin in Nie gard zu das Zweiter wie en Laub-· iroich un ich nohtisse alle Tichehnfches reiteiveg. So hen mer for Jnitenz Wetter gehabt, das bat ein fühle mache, als wie Spring Wieder Mensch hat gut gefühlt. Jch ben zu mich gedenkt. bei Tichinio, bei den warme Wetter is es eigentlich aar tein Jung mei den-wie Winterwebr anzuziekiex ich den mein midium Stoff angezoge un am Vormittag is es ja auch ganz gut gange. Wie ich mei Dinner ge habt den« do sin mich uii eemol meine Bein so talt qeworde, daß ich ge schitvweri den un schuhr genug in leß denn no Tenn, hen me: e Miit gehabt, daß ich ein Schill nach den annere gehabt ben. Ofi Hohes hen ich e Kalt aeietscht wie alles. Am nächste Morgen den ich mei Förtäpv gewohre, mei schweres Unnerwebr un Fnei Robberbubts an ich kann Jhne f Xllgc, Ich Im vervsul ftoy geil-eke.1 daß ich es aevabn heu. Awiver was wer’n Se denke, am Nachmittag, do is es widder warm aeivarde un ich ben in mein dicke Stoff aeschivißt, wie alles. So aeht das reit elang un an die WitepRieportS kann mer auch nit mehr dienende. Wenn die Fellersch e kalte Wer Waffe-keins dann iann mer fchuhr fein, daß es Rege gibt, un wann se saae, es- gibt Rege, dann iann mer mitaus Daut dran die nende, daß mer Sind-Wetter kriege Die viele Tfchebnscheö meine auch sehr viel in den Haus« Wei, es weiß ia kein Mensch mehr, wie er das Haus heize foll. Der Christ der duhtarig leicht iriere un off Rohr-B duht er die Forniß einfeue·re, sdaß es e Schehm is. Schon e paar nral hen ich Nachts ans den Bett eraus gemußt un ftn in den Behsnient un hen das Feuer in die Fötniß mitnva O Koan den ich ihn dann e ganz aehörige Dauntahling gen-we un die Selrna is auch so enarie geworde, daß fe» zu ihn aesaat hat« sie dehi es ießtihr Bißneß mache, alle Abend befor daß se ins Bett gehn deht, das Feuer in die Förniß zu killr. Jnftett daß der Cis-ist ietzt mit die Selma en Kampranieis aemachthätt, das meint, daß et ihr gepranimißt hätt, in Ffuhtfcher nit mehr so arig einzuheize, war er sattisfeiL mit den neue Errehnschment, un ich denke, er is froh gewese, daß er nit mehr zu tende gebraucht hat. So ben mer dann widder einal e cchreiilich kalte Nacht gehabt. Es hat gefrore, daß ich in knei Bett aeschiwwerthen Jch hen mich mei Milts un mei Bldnkets dreimal iwwer enanner ge legi, sonst wär ich am nächste Mot gen e Eisziclel gewese. Das mein-i wenn ich bis zum nächste Morgei ins Beil hätt liege könne. Es is so ebaut zwei Uhr Morgens » gewese, da hen ich uss eemol ebhes ges ! nöti, das hat qelaunt wie en Eris plohfchen. Ich hen die Ohre gespitz: so viel ich das unner mei Kowwek hen dithn könne, bilahs ich en nii gebet-eh die Ohre unnek den owwer eraus zu strecke. Es hat nit lang genomme, do hen ich e Neuä gehört, als wann es tegene deht un nach e Minnit oddet zwei do hen ich gefühlt wie die Dtaps an mei Bett gefalle sin. Ich hen zuerschi gedenkt, es wär nuk en Driem gewese. Awwer wie es immer schlimmer loknme is, do fin ich aus mei Bett getichumpi un was wer’n Se denke, ich hen in en Buhl Wasser gestevpik Ich hen e Mätlch qeltrocke un do hen ich die Befcheerung gesehn, die ganze Sie lan war naF un iwwerall is das Wasser erun eraedrappt. Jetzt hen ich gedentt, is es Zeit, daß edbes ge schieht. Ich sin in mei Pehnts ge schiuppt un den die Fiimrnillie ass gewertt. Mer hen nachgeauckt un hen ausgesunne, daß die Peips gebostet ware un das ganze Haus war ge sloddet. Ich den unnek die Zimm stenzes gedahn, was das beste war-— ich hen mich acdreßt un sin fort, sor en Plan-net zu hole. Das is auch en schöner Schapp gewese. In die erschte Lein hen ich ihn nit finne könne un wie ich den nächste Samm tieper eraus aeklovpt gehabt hattc for mich zu befrage, do hen ich doch anstandshalber en Drint nernme müsse. Dann hen ich widdper nach den Plummer gesucht un hen ihn awwek nit aus den Bett rinqe könne un do hen ich aedenkt, was die Krent, was aeht mich das aanze Bußneß an Jch sin widder bei den Saluhntieper un dort sin ich die Bällenz von die Nacht arstanne. Was der Christ an gesange hat, das kann ich ane erst das nächste mal sage, biiahg ich sin sor drei Däq nit heim aange. Wann ich in den Wasser schlafe wollt, dann tönnt ich mich arad so gut in di Lebt lege. Mit beste Ri.eaards Yours Lixzie Hansstengei. W Berechtigte Ansprüche Vorsitzender des Verschönert-nas vereinJ izu einem Individuum, das schlankweg eine namhaste llntergiiw ung fordert): »Wie soll nur der ers schönerunasverein dazu kommen, Jls nen eine so erhebliche Geldunterstiitzs nng zu gewähren?« »Ja, tennen S’ nii denn nöt mehr? J bin doch der Brand-Ferm, i hats ja doch acht Jahr ietzt brummt, weit i die acht Hättst anziindt hab, die un ser Städtl so verschandelt hab'n!« Ins Unwesen Stnident: »Lieber Ontel, ich hättes eine große Bitte an Dich.« Ontei: »Aha, Du willst mich schon wieder anvuinpen!« Student: »Aber, lieber Onkel, da« müßten schon unüberwindliche Hin dernisse eintreten, wenn ich diesen! Schritt unternehmen sollte-« Onkel: »Gott sei Dank! Was willst; Du denn dann?« Student: »Ich muß leider ge stehen, daß,solch unüberwindlichefziw dernisse eingetreten sind.« Je nichten. Mk- mnsssn Cis Ist-an To Tosen-ff »v- -----.- v-- s----- ls --,»-» hin?« ' »Zum Bankier Meyer, ich will um seine Tochter anhalten!'« »Um welche denn?'« »Das weiß ich noch nicht; ist et gut gelaunt, um die jüngste, ister schlecht gelaunt. um die älteste!" Sein erster Gedanke. Ontel hu einem Messen, einem slotten Konteutstudenten der einem Renommikhund an der Leine führt): »Was tostet der bunt-W Nesse: »Der ist unbezahlbak!« Onkel: »Was, das Vieh hast Du auch noch aus Kredit?« vsein gegeben. Ein Jüngling, ting eitel und ge ckenhaft, presst in einer Gesellschaft mit seiner goldenen Uhr. Ein Herr bittet ihn, sie sich ebenfalls ansehen« zu dürer Dante,« sagt er dann, »sehr schon nur der ,Zeigek«1stnicht7 viel werth!« Wie der Solche-meiner Brot-etc M—Ds—- ,-7x ’. Feine Auslese dein-frie, als et die erste Million beisammen hatte. Its-eures satt eine-u Schnarchen Ein Reisender, welcher in einem Nachtng fuhr, erzählt folgendes hei tere Erlebniß mit einem Schnarchen und da wik vermuthen diirfen, daß jeder von uns auch schon einmal, wenn nicht schon oft, durch einen solchen nächtlichen Plagegeist aus den süßen Armen des Schlafes aufgeschreckt wur de, wollen wir dieses Ergebniß des Herrn Pähel zur Belustigung der Le ser folgen lassen. Es war zur Zeit, als das Abgehen eines Zuges dem Publikum noch durch i das ein- und zweimalige Anschlagen der Bahnglocke si nalisirt wurde. Beim zweiten Häuten trat ein sehr beleibter Herr in das bequeme, fast f üppig ausgetatteteAbtheil des Nacht zugeg; das irschetnen dieses Dicken stürzte mich aus einem süßen Traume, denn verblendet, wie wir in diesem Falle alle sind, batte ich gehofft, ganz iallein in dem bequemen Kupee die N«ck,tfal)rt machen zu können. Diesen Traum zerstörte mir der Dicke, doch empfing ich ihn freundlich, denn er war ein lieber Mensch und ein Bekannter von mir, und so sprach ich ihm meine Befriedigung darüber aus, daß es mir vergönnt sei, in seiner sehr angenehmen Gesellschaft zu rei sen. Er sagte mir dasselbe und sprach die Hoffnung aus, dasz wir eine an genehme Nacht durchschlafen würden. Die Sache schien also in bester Ord nung zu sein. Wir beide tauchten, und als wir nach etwa einer Stunde das Kupee vollgeraucht hatten, streckten wir uns auf die Polster aus und versuchten zu schlafen. Ich hatte noch nicht einmal die richtige Kopflage gesunden, als ich ein Geräusch vernahm, als ob mein Nachbar genieft habe. »8ur Gesundheits« rief ich hinüber. »Was gibt’s?« rief er zurück, erhob sich halb und blickte mich mit ver fchwommenen Augen ängstlich an. »Schon gut,« beruhigte ich ihn, ,,warum follen Sie denn nicht niefen?« »Ach so,« flüfterte er und legte sich wieder zurück und sagte schon einschla fend: »Ich dachte schon . . .« »Was denn?" Jch erhielt auf diese Frage keine Antwort, denn der Glückliche schlief bereits wieder. Kaum hatte ich das Gesicht zur Wand gedreht, als derselbe Ton wie vorhin mein Ohr traf, aber diesmal merkte ich, daß es kein Riesen, sondern « eine eigenthiimliche Art von Schnar schen war. Jch drehte mich erschreckt herum. Ein Schnarcher in meinem Kupee — da« war eine entsetzliche Entdeckung! Da lag er drüben, das volle rothe An gesicht friedlich gegen die Decke gerich tet, während das runde Bäuchlein im ter den über ihm gefalteten Händen langsam auf- und abwogte. « , Jch feste mich in dumpfer Verzweif lung aufrecht und ließ vorläufig die Künste des Schnarchers über mich er gehen. Er begann stets mit einigen scharfen Luftstößen, wie man sie ver nimmt, wenn ein Pfeifenrohr ausge putzt wird. Dann sog er mit einem tnatternden Geräusch Luft ein, ähn lich dem, welches die Eimerkette an ei nem Ziehbrunnen hervorbringt. Dann gab es einen Knall und dann ein Ge polter, als ob ein Karten voll Pfla fterftrine ausgeleert eine vierftöciige Holztreppe hinunterpolterten. Das war der erfte Atbemzug Dabei blieb es aber nicht. Der zweite Athemzuq hielt sich etwa in den Tönen eines Feuerwerts mit Ra teten, Schwärmern und Feuerrädernx der dritte gab eine lebhafte Vorstel lung von einem Gerüfteinfturzx der vierte von einem Wirbelsturm; der fünfte von einem Erdbeben; der sechste vom Zusammenprall zweier Welttörs per. Nach der leßten Leistung richtete sich »der Schläfer regelmäßig auf und stieß ein unheimliches ,,Puh!'« aus. Nach diesem Warnungssignal sank er wie der zurück, begann dann mit demAuIs pußen des Pfeifenrohres und schoß regelmäßig mit der Zerspaltung zweier Welttörper. Als er wieder einmal bei seinem Warnungösignal »Puh!« angelangt war, griff ich hinüber, klopfte ihm auf das Bäuchlein und sagte: »Lieber Freund, es ist nicht meinet wegen, ich weiß Schickungen in Geduld hinzunehmen und zu tragen; aber Sie werden sich Schaden thun, wenn Sie so fortsägrn. Jhre Nase wird dabei gewiß zerfplittern und in Stücke zer springen-« »Hm gleich ...«« murmelte er, suchte in allen seinen Taschen herum und sagte endlich: »Da ist est« und damit überreichte er mir seine Fahr tartr. »Ermuntern Sie sich ein wenig,« rief ich ihm zu, »ich bin ja nicht der Schaffner, der die Fahrtarte verlangt sondern ein Mann, der es gut mit Jhnen meint. Hören Sie, Sie sollen nicht so entsetzlich schnarchen. Wenn Sie so weiter schnarchen und sagen, werden Sie sich eine Gehirnekschiitte rang zuziehen." »Danle . . . ja . .. hm . .. gut,« er xoiderte er darauf schlaftrunken, fal ete die Hände über dem Schmerbauch lein und paßte fchon in der nächsten Sekunde wieder das Pfeifenrohr. Jch fühlte mich machtlos. rettungs los verloren und ergab mich schon in mein Schicksal, da, der Schnarcher tvar eben beim Gerüstfturze angekom men, da klopfte es tm Ylachbarlupee gegen unsere Wand und eine grimmige Stimme donnerte: ,,Sind Sie denn toll da drüben? Wir sind hier doch in keinem Löwen käfig oder Bärenzwinger!« Und nicht lange darnach rief eine Stimme aus einem anderen Kupee: ,,Le t den Schnarcher doch auf den Bauch, ann wird er gleich stille sein!« Jch antwortete nicht« bemühte mich aber nochmals, ihn zu werten. Aber vergebens! Das heftige Riitteln hatte zwar den Erfolg, daß mein Nachbar fiir einige Minuien in seiner entsetz lichen Arbeit tnnehielt, aber schon in der nächsten Station, wo der Zug hielt, schnarchte er wieder so unmensch lich, daß die übrigen Jnsassen des Waggons iiber den Korridor herbei eilten, um ihn zu lynchen. Zum Glück war die Tbiir verschlosx sen, und ich unterhandelte mit den zum äußersten entschlossenen Gesellen. Wir wurden einig, abwechselnd eine Stunde bei dem Schnarcher zu wa chen und ihn schon beim Pfeifenputzen derart zu schütteln, daß ihm die Lust Vergehen solle, das Feuekwert oder gar den Wirbelsturm loszulassen. Dies geschah und dank unserer List konnte jeder einige Stunden schlafen. Gegen fünf Uhr Morgens traf mich die Wache zum zweitenmal. Diesmal streckte ich mich aus und begnügte mich, den Schnarcher mittels meines Regen schirmes, dessen Griff ich in seine We ste einhatte, im gefährlichen Augenblick zu stoßen. Von Müdigkeit übermannt, schlum merte ich endlich ein. Diese Schwäche benüßte der unverbesserliche Bösewicht, um sich bis zum Erdbeben durchzuar bciten. Dieses weckte mich natürlich, Innd ich bohrte meinen Schirm tief in seinen schnarchenden Bauch. Nun er wachte er mit einem letzten Gestöhne. ,,Guten Morgen,« sagte er und drohte mir lächelnd mit dem Finger. »Sie habenes heute-Nacht aberschön getrieben. Jch bin einigemal aufge wacht und da habe ich Sie schnarchen hören wie ein Nashom Sie brau chen sich aber nichts daraus zu machen, denn ich habe zum Glück einen guten Eisenbahnschlas.« Jch war einfach sprachlos und dachte, die Reise hat gut angefangen! Lebende Photographien Erzählung von E. Grüttc1. Jch shatte englischen Besuch. Der« erste Ingenieur, ein gemisch licher, alter Kerl, und zwei Osfiziere eines Postdampsers, mit denen ich ein mal die Fahrt nach Madeira gemacht hatte, überfielen mich eines Tages in meinem Junggesellenheim. Natürlich hatte ich die angenehme Pflicht, ihnen unser Hamburg von seiner lustigsten und besten Seite zu zeigen. So fuhr ich denn mit ihnen nach Blankenese, führte sie durch St. Pauli und zeigte ihnen alt' die Sehenswiirdigteiten, die ein Hamburger selbst erft.tennen lernt, wenn er Fremdenbesuch hat. Es war ein unfreundlicher, naßtal ter Oktobertag Nach einem umfang reichen, gemiitljlicken Mittagessen im Ratsteller schlenderten wir in behagli cher Stimmung an’s Tageslicht Was beginnen? Jrn Freien war nicht viel anzufangen. Da kam mir eine gute Jdee. Jn die ,,Lebenden Photographien« wollte ich meine Freunde siihrenl Vielleicht war das eine ganz sidele Abwechslung Der Vorschlag wurde einstimmig angenom men, und bald saßen wir denn auch vor der großen Leinwand und harrten im Dunkeln der Dinge, die da kommen sollten. Zuerst gab’s allerlei zum Lachen. amiisante Geschichten, die den allgemei nen Jubel der Kinder entsachten. Dann iva ein sonderbare-z lirlebniiii ·an unseren Blicken vokiiberr Ein junger Mensch läßt sich in einen Sarg einschließen und wird von der Eisenbahn im Gepäckraum befördert. Während der Zug in voller Fahrt ist, öffnet der Dieb von innen den Sarg deckeL springt heraus-, erinordet den Gepöckfiihrer und stiehlt aus einem Gepiicksack eine kleine Truhe mit Ju welen. Darauf kriecht er in sein Ver stecl zuriict und gelangt auch richtig an seinen Bestimumngsort, wo er mit sei nem Kompliien aerade den Raub theilen will, als die Polizei dagwi schen fährt. Eine sensationelle Geschichte! Und es ginn wie eine Ansathmssng durch die tleine Kinderaesellschast, salg das letzte Bild verschwand Danach große Pause. Wir gingen. Draußen fiel ein leichter Regen, es war inzwischen dunkel geworden, und! aus dem nassen Asphaltpslafter spie-; gelten sich die elektrischen Bogenlamij pen. Echtes Hamburger Wetter. Wirj waren nicht gerade in rosigster Laune, ! und die Stimmuna wurde erst wiederi besser, als wir nach einer halben! Stunde in einem Restaurant aus St.l Pauli aemiithlich bei einem Schonpeni saßen. « Nur die ungewöhnliche Schweig satfrteit des alten Jngenieurs fiel mirs CU . t »Was ist los, alter Freund, Jhnenk sind doch nicht die »Sei-enden« zul Kopf gestiegen?« lachte ich. s »Das gerade nicht,« sagte er nach-Z deutlich, Indem er seine Pfeife aus-I klopfte, »wir kam nur dabei ein ErlebJ nisz in den Sinn, das ich vor mehreren Pahren auf See hatte. Nur eine liichtige Erinnerung, ni tz weiter,'« und dabei strich er sich mit der hand iiber die Stirn, als wollte er die Ge danken verscheuchen. ,,Erzählen, erzählen!« riefen wir anderen neugierig, denn wir wußten, daß der Alte manche interessante Er fahrung auf seinen langjährigen Fahrten gemacht hatte. Er nickte, und nachdem er seine Pfeife frisch gefüllt hatte, begann er: »Es sind nun wohl sieben Jahre her. Der Krieg zwischen Buren und Englänvern war in vollem Gange. Die Schiffe, welche zwischen St. He fena »und Ostsiiste hin- und her gingen. bra ten bteke Kriegsgesangene auf die ein ame Insel. Wir kamen damals von Kapstadt heraus. hatten Ladung in St. Helena,genommen für Kwaiopmund und England, und wa ren seit vier Tagen auf dem Wege nach Deutsch-Südwest. Wir hatten herrliches Wetter. Ei ner jener unvergleichlich schönen Abende zog auf dem Ozean herauf. Die Wellen warIn schlafen gegangen, und der Mond mit seinem zahllosen Sternengesolge führte die Herrschaft am nächtlichen Himmel. Das ,,siid liche Kreuz« fun elte und blitzte, und die Milchstraße schimmerte wie ein ditstiger Silberschleier auf blauem Grunde. An Deck war es ruhig. Die weni gen Passagiere hatten sich schon in ihre Kajiiten zurückgezogen. Jch saf; noch mit einigen Osfizieren und dem Schiffsarzt beisammen. Da kam plötzlich unser vierter Of fizier inmägrößter Erregung herbeige IIUIZL Plan llllllllc TO luulll llUW klllc Meldung nennen, was er dem ersten Offizier mit verstörtem Gesicht vor hasvelte. »Im Gepiickraum —- weiße Gestalt fremder Mensch,« das waren die ein zig verständlichen Worte. ( Wir schenkten seinen aufgeregten Mittheilungen anfangs keinen Glau ben, aber als er ernst blieb und dring lich wurde, gingen wir auf sein Bit ten alle mit ihm hinunter, uni uns diesen ,,sremden Menschen« einmal in der Nähe anzusehen. Das elektrische Licht wurde eingeschaltet und alle Ecken des nur halbvollen Paaranmes gründlich durchleuchtet. Von einem Menschen keine Spur. Wir lachten unseren kleinen Watson aus, der in seiner Nomantii wieder einmal Gespenster gesehen zu haben schien. Aber er blieb steif und fest . bei der Behauptung, eine in Weiß ge kleidete, hagere Erscheinung zwischen den Kisten gesehen zu haben. Weil er absolut nicht davon abzubrrngen war, gab der Kapitän die Weisung, sogleich alle eventuell Verdacht erweckenden Kisten öffnen zu lassen. Gespannt standen wir dabei. Die erste Kiste enthielt nur Waaren, auch die zweite und dritte. Die vierte war etwas größer und länger. Sie trug die Aufschrift: »Ur-ro away from hast«-'s nnd war für Swalopmund bestimmt. Als der Matrose sie mit Stemmeisen und Hammer bearbeiten wollte, sprang der Deckel leicht auf. und — wer beschreibt unser Staunen —— ein Mensch lang darin. Es wurde uns doch ein bischen unbehaglich zu Mute. Ein Mensch, elend und blaß und mit einem weißen Laien bekleidet. Der Kapitän forderte ihn auf, die Kiste zu verlassen, aber als der Anm ste sich erheben wollte, brach er ohn mächtig zusammen. Mit Belebunasmitteln brachten wir ihn wieder zur Besinnung, und als er durch kräftigende Speisen endlich ver nehmungssähig geworden war, hörten wir seine Geschichte. Er war einer von den Buren, die als Kriegsgesangene auf das Felseneiland gebracht worden waren. Weib und Kinder waren in Transvaal ohne den Ernährer, schutzlos den Gefahren des Krieges und dem Hungertode preisge geben. Aber um ihretwillen war er nicht hier. Sein Vaterland wollte er weiter vertheidigen helfen; er konnte denGedanken nicht ertragen, es unters aehen » ,Hi1«seheg. Jud Begeisteruna flannnie ver diesen Worten aus seinen Blicken. Die Genossen, welche das gleiche Schicksal getroffen hatte, waren schließlich auf diesen kühnen Flucht plan gefallen. Man hatte gelost, und der erste Glückliche, der auf diese Weise der Heimath Zurückgegeben werden sollte, war er aewefen. Mit erinnern Vorrath von Wasser und Brod t),ltte man ihn in dieser Kiste verschifft, de ren Deckel sich von innen öffnen ließ. Aber schon nach zwei Tagen konnte er es in dem engen Kasten kaum noch er tragen. Er hatte sich bezwungen, aus geharrt bis zum vierten Tage, wo Hunger, Durst, Hise und der Mangel an frischer Lust ihm fast die Besinnung raubten. Kaum hatte er noch die Kraft gehabt, den Deckel zu heben und sich aufzurichten — da war er auch schon entdeckt worden. Was sollte nnn wer den? Das Vaterland brauchte tühne Streiter, und würden die anderen noch den Muth zur-Flucht haben, wenn sie von seinem vereitelten Versuch hörten? Q. daß man Erbarmen mit ihm hätte, und ihm die Freiheit schenkte! Erschöpft von der langen Erzählung brach er kraftlos zusammen· . Wir alle waren tief ergriffen. Das war Heldenmnth, Vaterlandsliebe! Wußte er doch ebenso gut wie wir, daß er sein Leben ristirl hatte, denn To desstrafe würde ihn treffen. n die sem Augenblick sahen wir ni t den Gegner in ihm, nicht den erbitterten Feind, nein, nur einen schwachen, ge rochenen Menschen, der kühn und to — degmuthia ftch »dem Vaterlande go opfert hatte. Aber helfen konnten wir ihm nicht. Es war unsere Pflicht, Anzeige zu ma chen. Ausnahmgweise wurde er nicht zum Tod lverurtheilt, sondern mit dem nächsten Dampfer nach St. Helena zu rückgeschickt. Traurigeö Schicksal! »Das ist ein wahres Erlebnsiß, mein Freund,« schloß der alte Jngenieut, »und nun wundern Sie sich wohl nicht mehr, baß mich ihre »lebenden Photo graphien« so einsilbig stimmten. — Haben Sie Feuer bei sich? Meine Pfeife ist ausgegangen.« O W Ein Lustspiel Friedrichs des Großen. Daß Friedrich der Große gelegent lich kleine französische Lustspiele schrieb, die er vor der Hofgefellschaft aufführen ließ und die zuweist eine sa tirische Spitze gegen irgend eine Mode lorheit hatten, ist bekannt. Nun wird im Cottaschen Verlage in Wien und Berlin demnächst der Text eines solchen Lustspieles in deutscher Uebersetzung von Hans Landsberg veröffentlicht werden, und die Verlagsbuchhandlung hatte die Gefälligteit, uns den ersten Bogen Dieser Publikation zu übers-ti den, der einige interessante Mitteilun gen über diese Liebhaberei des Königs, von dem Lustspiel selbst aber nur den Anfang der ersten Szene enthält. Das Stück hieß »L’·5eole du monde, comecs die en troig actes, faite par Monsieur Matyricus pour fette joufse incognito« und wurde am 18. März 1748 auf dem Liebbnbprtbmtpr des-E- Nntädnmoss . » s«W-Wsw« Schlosses durch die französischen Hof schauspieler vor der geladenen Hofges scllschaft ausgeführt, die natürlich über die Person des Verfassers-, des Mon sieur Satyricus, nicht im unklar-en war. Der König selbst hatte schon ant 18. Februar 1748 dem Präsidenten der Atademie, Maupertius, mitgeteilt, er schreibe an einer Komödie, und beige siigts »Ihr dicker Professor wird mit Haut nnd Haaren abtonterfeit. Ich habe eine preußische Komödie geschrie ben, die ein Gemälde einiger unserer Sitten ist.« Es scheint auch, daß die zahlreichen Anspielungen des Stückes der Hosgesellschaft .nicht übel gefallen haben. Friedrich hatte schon 1742 zur Hochzeit seines intimen Freundes, des Freiherrn Dietrich v. Keyserlingt, ein einaktiges satirisches Spiel unter dem« Titel »Le singe å la mode« (Der Mo deafse) geschrieben Jn diesem Stücke kamen namentlich Aus-fülle gegen die Buchgelehrsamteit der herrschenden LeibnitziWolffschen Philosophie var. Nun im Jahre 1748 war König Fried rich noch satirischer gegen die Potular philosophie Christian Wolffs in Halle gestimmt, der in dem Dr. Difurius der ,,Ecole du monde«, wie Erich Schmidt schon früher bemerkte, verspottet wird. Auch richtete sich Friedrichs Satire in diesem Lustspiel gegen die seiner Mei nung nach völlig verkehrte Ausbildung der Studenten. Von der literarischen Bedeutung seiner Lustspiele hatte der König allerdings keine besondere Mei nung und hielt sich nur für einen Di lettanten. Jn dem Lustspiel» L Tcole du monde« erinnert manches an Mo !i(«re, ein Konflikt zwischen Vater und Tochter, die Derbheit einzelner Sze nen und die Namen der Personen. Jn Bardus dem Vater jenes eben von der Universität zurückgekehrten Studenten, wird wie Friedrich selbst an Voltaire schrieb, der damalige russische Gesandte in Berlin, Graf Kehserlingi, taritiert, der zwanzig Jahre Philosophie studiert habe, ohne aber viel davon begriffen zu haben. Jn dem Stücke ist auch das Betonen des selbstbewußten national preußischen Standpunktes gegenüber der damals herrschenden Fremd-Unde rei bemerkenswert Eine der handeln Den Personen erklärt: »Wir halten alle fest am Vaterlande, ihm gehören wir und ihm müssen wir dienen. « Das uns vorliegende Fragment schließt mit ei nem Gespräch über das Studium des heimaelehrten Studen Sein Pa ter, Herr Barducz rühmt von ihm, er habe schon mit fünfzehn Jahren im Talmud Bescheid gewußt· Herr Argan fragt hierauf: »Aber warum haben Sie ihn mit einem fo nnfruchtbaren Studium beschäftigt?« Darauf ant wortet jedoch Herr Bardusr »Wie? linfruchtbar? Unfruchtbareg Stu-— dinle Guter Mann, davon verstehen Sie nichts. Der Talmud gibt eine tiefe Bildung, und nichts ist schöner in einem Vrise oder in einem Wert als das Zitieren einiger Rabbiner. Aber ich beschränke meinen Sohn nicht auf dieses Studium; ich habe ihn den Hochgelebrten Bartolug, die Meta physik, die Physik nnd die modernfte Geometrie studieren lassen« Elf amerikanische Erfinder haben sich erboten, Uncle Sam ein lenkba res Luftschiss zu bauen. Als vorsich tiger Herr wird Uncle Sani bei den meisten wohl den guten Willen für die Tat gelten lassen. st- sk n Ohne Revolution vermögen iich die Bewohner von Haiti eine Wahltam pagne immer noch nicht recht vorzu stellen I It- sk Es gibt einen krankhaften Scharf sinn, der über Feinde sieht -—-— und eine gesunde Dummheit, die überall Freunde sieht· st- Iie IIe Beurteile einen Menschen nie nach dem Regenschirm, denn es ist oft nicht sein eigener.