Auf falschem Boden; sinnst von H. Couttsdskahteks (1. ForMUngJ ’ Spen trat zu Heila. Sie reichte ihm die hand, under-sah daß ihre Auge-IF feucht waren. ( »Weder Gen Papa hat Ihnen feine Meinung gesagt und mir bleibt nur übrig zuzuftimmen Aber daß Sie wieder die ganze Nacht geårbeitet sit-then, ist nicht recht von Ihnen Sie ever-i- .n sich noch aufreian Er schüttelte lächelnd den Kon und streckte mit traftvollem Ruck beide Arme von sich. »Das hat Muer saht-. bella —-— das zähe fckswedisckke Bauernhlut in mir läßt sich nicht io leicht untertriegen.« »Trotzdem ist es gut daß wie fest auf einige Wochen an dieSee getren, zur Erholung. Und heute diirfen" Sie n: chts mehr thut- Sie essen mit uns uMittag und begleiten uns dann. gLapct und ich wollen heute einen rich iigea Bumnieltaa melan Daten betheilsige ich mich natiit lich ge.«rn ..Jst auch Ihre Pflicht Even. — Aber nun ade einstweilen Ich et warte Sie mit Papa nachher drüan Damit verabschiedete sie sich von den beiden Herren und ging durch sden Garten nach der Villa zurück» Jn der Küche traf sie eine kleine, rund liche Frau mit slattem araumelirten Haaren und freundlichem frischem Gesicht Gehemmt-km Sie miissen ein paar Erher mehr in den Topf thun Herr-Undear soll heute Mittag mit uns essen« sagte Hella und legte ihre Hand vekttcmlich auf die Schulter der nisten Frau , « Frau Liebentrut nickte. »Wirk) be lorgt Fräulein Helle-them wird ke sorgt." »Seit ich ein wenig mithelfen oder ifAse-Wen Sie-s alleini« »Viel-en den- einen Gast brauchen Sie sich dkeFingerchen nicht erst schmutzig zu machen. Wenn Anna mit den Zimmer-n fertig ist, rann sie in die Miche kommen und einen Pudding einriihrenx wir müssen doch wenia stens eine süße Speise zum Nachtisch geben« zw, das ist das wenåqfte Esfoll ein bißchen festlich werden heute zur Feier des Tages « »Wieio Feier des Tages? Hat Herr Andersen Geburtstag? — Ach nein. der ist ja ern im Oktober Was ift denn los, Fräulein Hellachen?« »Ein neues Werk hat er fertig, und de- soll nun heute nicht mehr gearbei tet werden« · »Ach ftp-nun weiß ich Bescheid Jst es denn wieder so eine Frau, so eine —«« «Nein.- »die-Mal ist es ein Mann, -.Liede·ntrutchen,« erwiderte Hella la chend »Tai denn wenigstens der ’nen vernünftigen Rock an?« Ratststich nicht. " »Mitt, natürlich finde ich das nun gerade nicht Jsch weiß gar nicht, wa rmn der Herr Andre-sen nnd auch der Herr Professor die Menschen immer fes-se ebne was an machen. Als ab jemand so herumliefet Bei den Wil den mag das wohl fo sein« aber bei uns doch aotttod nicht!« «Liebentrutchen. das verstehen Sie nun wirklich nicht. Der Künstler soll doch die «nheit der Natur wieder ; geben. wie eeanö desSchödiersHand krworgeht und nicht die-kleiden die W, und die oft · den menschlichen Körper entstellenK »Natu, naia— das haben Sie mir ichs-I oft erklärt! Alberich kann mich nun einmal nicht daran gewöhnen-« »Armes Liebentrutchent Und Sie muß das Schicksal nun ausgerechnet in das Haus eines Middauers Ver schlage-M »Spvtten Sie nur, Fräuxein Hrllcp win. Als ich vor acht Jahren hierher «2nm, um dem Herrn Professor den Haushalt zu führen, da war ich nicht wenig erschrocken als ich drüben im Mel-fee all die weißen Gestalten asn denMnden stehen und Anne- und Beine von Gips auf dem Boden be runilsegen fab. Seh-der Schreck, den - vergess’ ich nie! Na, aber fort sbin sich doch nicht wieder gegangen denn der : » rt Professor ist in bis cui-«e die "«;»« ieinbilder sehr gut, und Sie, Hel kalten Sie waren so ein liebes Din-. , ."ge!chen und thaten mir so leid, wele s Ihre Mutter aerade verloren hat " n. Rinde bin ich denn geblieben f sub helf mich cm die Kunst geweihnt « .- Mo fithe ihr sächelnd die sal Diss sangen »So Wes Lieben s Mich-m Wer die anst fassen und Ists-Im möchte, dem läuft sie manch M, und swer Mr ausweichi, »lme MS sit sich ein« Sie, Fräulein Helle-ben, »- Wie W damit können Sie Mein W Im une- ane F cakti W m. is wes III-» ais-T ·» Eise dfa Tons lieb esse sei-d km anede . » erste w den-, nah ’ Mer- Hex-M AK —- nm- wo M IZW senkten-dem sonst wird mein Essen nicht zur Zeit sertigck »Das heißt auf Deutsch: rans ans det- Kiiche!« Ich gelte schon, Lieben trutchen —— böse sind Sie mir am Ende doch." »F wn —- keine Spur, das glauben Sie ja selber nicht,« sagte lächelnd die alte Frau. und als Heila, ihr noch mals zunictend, hinausgegangen war, seufzte sie tiefauf. »Das Kind wächst unter den beiden Männern auf tpie ein beide. Es ift ein wahres Wunder-, daß sie so brav und lieb ist. —-Frei lich. wenn ich nistet wisre!" Singend vertauschte Hella das weiße Morgentleid mit einer schicken hellgranen Batleto«ilette. Gürtel unsd shalsbiindchen svon dunkelgrünem Sammt tontrastirten geschmackvoll mit dem zarten Ton des Gewebes und vermittelten zwilchen ihm und dem goldblrsnden Haar. Viele Zeit brauchte sie nicht dazu. Als sie fertig war, ging ste, wieder; : hinunter in die Wohnt-same Diese waren in ori ineller, echt künstlerischer Art ausge attet. Fein abgetönte Undanks nnd Partieren .bnnte Seidenkissen, prachtvolle alte Brotatitosfe, echte Perser, alte Wai fen, Brausen Busen, schöne alte Mö bel mit-werthvollen Jntarsien waren in harmonisch-er Unordnung zu« reiz vollen Gruppen zusammengestellt nnd bot-en ein Ganzes von hervorragender Wirkung. Wer diese Raume betrat, mußte das Eint-finden haben daß fie von eigen artigen Menschen bewohnt tout-den« die keiner Såadlone unterworer warens — 2 Kapitel Die beiden Badefrauen mit ren hellen Kopftüchern und den großen weißen Schürzen stand-n an der ne öffneten Thiir »der Holzhiiiie. die das Ende des Badestegs bildete. Von dieser Thär fiibrie eine schmale Holz treppe in cis Wasser hinab. Die See flimmerte und qiitzerte in der beißen Mittags-misse- Träge wäs ten sich die flachen, breiten Wellen heran und klatscheen an die Treppe und d:e eingerammten Pfähle auf de nen der Badesieg und die Antleideia binen ruhten « Der durch Holzpklöcke und starke Tinte abgegrenzte Theil iiir das Da menbad leerte sich mehr und mehr Endlich stiegen auch die letzten Da men herauf, ließen sich die Baden-än tel rein-legen und warfen die nassen An- iige ab. ur eine einzige machte noch keine Anstalten, sich von dem nasse-n Ele ment zu trennen. Sie schwamm nnier dem cibgrenzenden Tair binnen mii weit auch-elenden kräftigen Stößen in die offene See binauö. Die eine der Badesrsnuen eine mäc riseb aussehende, sebnige Alte, deren Gesicht wie Bronze unter dem bellen Kot-strich wirkte fette eine Pfeife an den Mund nnd ließ deren geltenden Ton über das Wer schallen um die kühne Schwimmerin zur Umkehr zu bewegen und daran zu nie-beten daß es verboten sei, über die bezeichnete Grenze binauszuschtvsimmere Er ver feblde aber seinen Zweck vollständig. Die Dame schwamm in ruhigem, Jgieiehmiißigem Tempo immer weiter ibinans der-Sande zu die sich wie »ein bellgelber Streier in gleicher TRichiuna rnit dein Strande dabinzog ; in dem grdngrau ichitnmernsen sMer e » Wieder ein Vfisf—nocb einer —; Und nun mehrere schnell hintereinan der. Ålle okne Erfolg. N Die Alte fchimvfte grimmia vorP sich hin, während die zweite Bade frau, über das ganze braungebrannte Gesicht !achend, die nassen Bade-in ziige zum Trocknen iiber die hölzerne Brüiturm deäbabefteas hängte.Tann wandte sie sich ihrer Kollegin zu. »Laß sie doch schwimme-It Dieläth nicht nach, als bis sie auf der Sand bant siebt: Nachher kommt sie von selber wieder.« Die andere drehte sich ärgerlich um. »Wenn aber nun doch was vafssirtt Untereins ist dann immer ichuld.So ’n Frechdachs!« Drüben auf der Sankt-bunt stand aufrecht, nur bis zu den Knieen im Wasser. die ein-same SchwimmerinJ und winkte matt-willig th den Hän den heriiber. Die Sonne schien irr-es auf die gelbe Badehawie und das· lichtblaue Kostiixm Die Bad-rinnen konnten deuttich erst-um« daß ihr letter Badeqatt sich auch fest noch nicht zum Rückzug bequemtr. Wieder ertönte ein langgengener eff. . Ein isnckizender Rat scholl als Ant wort herüber. Dann fprtste MWIF ser in sprühen-den Tropfen empor, und von der Dame war mir noch der Kopf mit der aetsbes Haut-o- iu sehen. It beste-te sieh fes-idem Lande zu. nnd es Was-rette mehr stanqe, " dann badete sie an der schmalen Meph- s « Alte Hund« ietrt onst Sanft asmth nnd LiebenMrdtztett mit zM MERMIS Wt UND-sah er t .x g» W I wart-inwe- rn das lachende Gesicht Della Ratmussens. Schnell stieg die warnt-schöne schlanke Erscheinung ans den Wirthen empor nnd riß mit raschem Griff die Badehanbe pom K , so daß die dicken blonden fe her den Ratten herabglittern iiigft fing sie diesel ben wieder ein und nestelte sie mit Haarnndeln Hi O weh, sind die wieder naß ge worden. Die dummen dank-In ich: ie ßen alle nicht dicht genug,« schalt sie ärgerlich. . H Die Frau teate ihr den Mantel nmz die zarten Schultern nnd konnte est nicht nnterlaisen, einen wohlgeiölligen Blick auf die herrliche Gestalt zu wer sen. »hören Sie, Fräulein. so weit dürfen Sie aber nicht wieder hinaus schwimmen Das ist gegen die Ver ordnung.« saate sie sehr mild nnd gnädig .in Erwartung des guten Trinkgeldes· « Hella lachte fröhlich aus« »Nicht zanten an solch einein schönen Tag! Es war gar zu herrlich im Waisen und die See ist ia ganz stillt Un- mich brauchen Sie sich nicht zu sorgen, ich ! wage mich nicht weiter, als es meine Z Kräfte etlauben." »Na. wenn Bloß nichts passirt, dankt ist s schon gut!« »Unbesotgt, ich bin vorsichtig Bei better See aehe ich nicht so weit hin aus.« Sie sprana leichtfiißig iiber den langen Vastliiufer. der den Steg be: deckte, und verschwand in ihrer Ka hine. Nach kaum zehn Minuten trat sie are-gekleidet wieder beraus, reichte den Bade-krauen das sehnlich erwartete Trinkgeld unsd lief mit schnellen Schritten iiber die schmalen Lauf breiter am Strande entlang. Es war schon fast menschenleeer um sie her, da die Mittaaökeit herangekommen war. Die Strandhütten waren alle verlas sen bis auf eine. in der Professor Rasmnssen mit Even saß, um auf Hella zu warten. L Die beiden herren sahen stumm hinaus auf die See, iiber der ein ne beliger Dunst lan. Die Oie war neck wie ein seichter Streifen zu erkennen, doch schien He durch die Wasseriviege sung in der Luft zusp schweben. Lantlcse Stille herrschte ringsum Die weite Wassersläcbe lag ausgebrei— tet vor its-ten Augen und schien in der Entfernung unbeweglich wie einsSvie gek. Dtr Sand blendete die Augen so grell lag das Sonneniiebr darauf. fast wie eine Schneesläche breitete er sich iiker den Strand. Usnzälxlige Gent-en und Grübcken darin zeugten von rein sonst hier herrschenden Leoen und Treiben »Nun Jhrfeid doch nichietwa gar eingeschlafen?« rief bekla. »Es iftia usbeisnlicks fiill in Eurem Zelt.« « , Rasmnssen drehte sich nach ihr um« »Ein Wunder wäre das nicht, Du Wosserraite. Ser und ich sind sckson über eine Stunde fertia und warten hier in der Sonnengluth auf Dich Und Hunger haben evir auch.« - »Ur-mer Papa, armer Sdeni Seid nicht bös, es war so einzig schön new im Wasser Aber nun schnell nach Hause damit Ihr in Eurem Rechte kommt. —- Sven helfen Sie mir Papa fortbringen, er sieht io schon ganz schwach vor banger aus.« »Mach Dieb anch noch lnstia über uns!——· So hatten Sie ihr doch auxh eine Strafprediqt, Sees-M Flndersen hatte sein Auge weit-ver-. ge en qui dein reisenden Miidchenz ruhen lassen. Jent richtete ersich auss seiner Versunienheit ans nnd sagte lächeind: »Ich bot-e gern newnrteL - Wenn es cehrten nur gefallen bat, heller-« Die iunae Dame schob ihren Arm in den des Vater-L »Deine Hilfs trnppen find ans meine-Seite, Pap« »Das hätte ich vorn-sieben Tonnen Sven ist in immer auf Deiner- Seite-« »Aus Ueberzennung und aus on borener Gnianterir. Nicht we r, : Seeg?«« -«--.-.-. «--·e »Gewiß.« Pestätiate er lächelnd. : Die drei schridten nebeneinander il;er. Rastnussen führte Helle· sorglich auf den Laufdrettern, während er und Andersen im Sande stopften Als sie über die Dünen waren, ging es rascher vorwärts. Jn der Waldstraße hatten-sie in einer Villa Weh-Jung genommen und sich zugleich in Pension begeben. della bewohnte mit ihrem Vater im Purterre zwei freundliche Zimmer, die durch eine breite Veranda verbunden waren. während Svens Wohnung im ersten Stock lag. Nach Tisch, als sie mit ihrem Vater allein war, sagte He—lla lächelnd zu ihm: »Weißt Du- Paps, Sven ist doch ein einzig guter Mensche Ich glaube, er brächte es nicht fertig, mir ein einziges böses Wort zu sagen" Sie taki dabei mit den schönen tin ren Augen zu dem Bildhauer aus. Es waren merkwürdige Augen, blau und tief wieeinBetnsee, und dabei offen und frisch irnAuidruck wie die eines guten,tl klugen Kindes, zugleich aber auch stolz und frei, ohne Falsch und wert-feind im Ausdruc, immer der treue Spiegel der Gefühle, die fte lieber-richten Menschen mit Mel-en Armen sind unfähig. sich zu ver-stellen Knie-rufen lauert-it in diese blauen Sterne. »Du hast recht, bekla« Sven ist ein guter Wen-setz und Dir könnte er schon gar nicht wehe thun. Er bat Dich lieb.« - »Ich icsn auch· Papa, ich könnte Um viel-i liess-s Vase-. wenn er mein Bruder wären· · Radmnsien ice-is ihr sinnend über W das haar. Er hegte tief in seinem setzen schon seit slanger Zeit einen Liebling-wunfo Es wäre ihm eine große. innige Freude gewesen, wenn Soen unt-hellen seine beiden liebsten Menschen. sich eines Tages sitt das Mrze Leben zusammenfian wollten. h non Spen- Seite diesem Wun scbe nichts entgegenstand, hatte ber seelentunbige Mann schon längst er kannt. Ebenso siebet wußte er aber auch, daß Hellas Der-i noch nnberiihrt geblieben war. und daßsie sich Sven gegenüber noch aann unbefangen gab. In ibrem setzen nabm Seen eben bie Stelle eines Bruders ein. sie dachte gar nicht darane ’daß es anderssein tönnte. Und ihr Vater wußte auch, daß es nicht ratbfam fei, diese Unbefangen lzeit zu stören-Email-« ihr herz eines Tages und wandte sich Sven zu, dann würde er alücklich sein nnd wissen, daß sein Kind an dem treuesien. edel sten Herzen aeboraen war. Sprach es aber siir einen anderen. To wiirde er sich darein fiigen müssen. Frei sollte sie wählen dürfen, unbeeirrflußt durch seine Wünsche Da tlopfte es an die Thür. Sben öffnete gleich daraus dieselbe und sah ins Zimmer hinein. »Ur-mitten Sie mit in den Wall-, Helles, oder ziehen Sie es vor, zci Hause Siesta zu hal ten?« fragte er in seiner scharf accen tuirten Aussprache die noch immer den Aueliindrr sverrietb. »Natürlich komme ich mit, Som. So lnaae Papa sein Mittagsichliisx chen hält, ist es doch greulich lang iweilia biet. Ich sehe nur meinen J Hut aus-—- aleich bin ich bereit« « Sie ging in ihr Zimmer biniiber.; - »Dann sollen wir zurück fein, Herr Professor?« i Rastnufien fah nach der-libr. »Im-H iifi es gleich drei Ubr — sagen wir saifo nm vier, dann wandern minne meinsam ins Forfthaus nach Masse moor.« -.-« »Wir — avaemacns - Zell-i trag Zum Aussehen fertig nieder ein. Sie küßte ihr-en Vater zum Abschied- « »Auf Wiedersehen Papa, und gute Ruhe « ab» Um vier Uhr halt Ihr mich axso Sie nieste ihm lächelnd zu und ainq neben Sven davon Rasmussen sah den beiden nach wie iie lanqsiain die Straße innan wandelten und dann in den Wald ein bogen hella plauderte nsunter mit ihrem Begleiter. Es Ziel ihr nicht ani. daß er nur wenia sprach. Sis- irnr es ne zviihnt. daß er-. meist schneigiam war und richtete nicksi darauf. Sstsen sah mit eigenartigem weich träumerischern Ausdruck auf seine reizende Begleiteein Es war ihm eine tiefe Herznsfeeude, sie neben sich zu.haben, ihre meist-e klare Stimme zu hören, ihre Nähe zu fühlen. Zu weilen zuckte ein alühendes Verlangen II ihm anf, ihr zu zeigen, wie es um ihn stand aber wenn dann ihre klaren Auaen ip heiter unbefangen zu ihn: auflas-ern drönate er dies Verlangen immer wieder scheu zurück Nicht um eineWelt hätte er sie erisireelen mö gen mit beißen Liebesworten und die Angst daß sie ihn fremd und kalt zurückeweisen könnt-» daß er dann auf das heqliickende Zusammnleben mit ihr und ihrem Vater verzichten miißte zan- ng ihn doppelt zur Rilke und Vorsicht » ’ » Der Mann der mit verbiiiener Energie unt mit siiirmiicherr The-ten- ! Dei-Da sich von dem schlichten Bauern-z Hohn zum bedeutenden Künstler em porgearbeitei hatte der mit lchsvlerisx lebet Kraft dem Leben tausendSthiihe abgesponn, war den blauen Mädchen augen qeaeniiher schwach nnd hilflos wie ein sind. »Aber Spen, was matten Sie wie der siir ein finstereö Gesicht! Ei iit Eachzttni Färehtenk sagte della pilzs Er lchral zusammen und fah kie an. Unter ihren Vlietens vericknpand die düstere Falte auf seiner Stirn. Zie- häite eine hand- dar-übergehen n Sie fah ihm von unten heran la-" chend ins Gesicht. »Ist-re Stirn glich wieder einer finsteren Wetter-wand; und um den Mund guckte es wie Don ner nnd Blit. Warum sehen Sie nur immer fo böse aus, Spen? Wer Sie nicht so gut kennt, wie Papa und ich. der fHält Sie fiir einen häßlichen Wer wol .« In feinem Gesicht zuckte und arbei tetees. häßlich? Er wußte. daß er häßlich Zwar, wenigstens in Helle-s Augen. Und iie liebte nur das Schö ne, liebte es mit Freudigkeit und al les häßliche war ihr peinlich, bis zum physischen Unbehagen peinlich. Uin nur etwas zu erwidern, sagte er lächelnd: »Lassen Sie, die Les-te von mir denken, was-sie Luft haben, »Dekla, mir liegt nichts daran. Wenn ESie und Ihr Bat-er nur eine gute Meinung m mir haben-« Sie legte fbre Hand zutrartlich auf feinen ArrnJ »Aber Spen, Sie sind doch nichi böse, daß ich Sie- aus zanke?« Er wandte den«-Kopf von ihr abi und- preßte die Lippen einen Moment ielt aufeinander, weil er ihrem Blick nich länger starrt-halten konnte. Helle sah es nnd blieb plöhlich vor ihm stehen, ihn so zwingend« sie wic der anzusehen »He-be ich Ihnen mit meinen dummen Worten welk ge than?« - Er zwang sich zu einem fröhlichen Gesicht und lachte istsan »Sie tön W nen rnir sacht nicht weh thun. Ich wei doch, te meinen ei gut.« un nickte sie befriedigt und Tchritt an ferner Seite weiter. Z. Kapitel. Die Luft war unerträglich lchwiil und bleiern. Kein erfrischenver Zug tränk vorn Meer herüber, und viewin ufte lagen matt unter autgei annten chirmerr am Strande, unlu ig, ir gend etwas zu unternelnnen » « « Della und Sven waren, während Rasmusien Mittagsruhe hielt, auch zum Strande hinuntergegangen ; Das junge Mädchen saß völlig zu riiclgeletsnt in der Strandlyiitte und sah mit großen, träumenden Augen hinaus auf das Meer, das noch im-! mer still und unbewegt dalag. Snen fah ihr aenenliben Er hatte; die weißeMiitze weit aus der Stirn; zurückgeschoben und.stocherte mit sei-» nern Stock Löcher in den Sand. Da bei sah er unverwandt in Heiles lieb-« lich sinnendes«Geiicht. Länge saßen die beiden sich so ge genüber nnd schwiegen. Endlich rieb-( tete sich Nu ein wenig aui und-sah ihrem stanrrnen Gesellschafter wie aus einem Traume erwachend ins Gesicht. F »Wer-en Sie doch etwas, Sven, wir l machen hier den Fischen Konturren2.« ; »Ich wollte Sie nicht stören, Sie ffahen so träumerisch aus, als besän » de sich Ihre Seele in einem Wunder lande·«- s, «Tt;at sie stich. Ich bildete mir ein, am Gestade des Mittel-Werg zu« sitzen vor vielen hundert, nein, tau sendJahren natürlich- Ich wartete wieTirce auf Odnsseits, aber er wollte snicht tommen.« . »Z- ieinem Glück, denn wenn Sie Circe gewesen wären, ieine Standhaf tigteit wäre wohl zu Schanden ge worden« Sie lachte fröhlich auf. .Sven, thun Sie sich nrn Himmels willen keinen Schaden. Komplimente ans Ihrem Munde klingen qar in drolljgf ,,Ja,« tagte er rnit seltsam del-ster Stirnme, ,Ich bin und bleibe ein Bär, ein ungeschickter Bauer lis- ist besser. ich versuche mich nicht mit so zierlichen Sachen« Siesp niclie let-kraft »Das tleidet Sie auch qijr nicht, Spen. ktln sDirnen ist alles stoß. sein-er und ist«-kritisi mit Kleinigleiten diesen Sie sich nicht nkaelsen Sei-einen Sie Isr- band an. die ist arichaiien· das Greis-fests -2«l!s1li3n, alles.ikleiile und Meinliche fällt Ihnen durch die Finder-· lFortietzuna winn Der its-is see zitterte-h Paquin ist gestorben. Er wareiner der berühmtesten Männer von Paris, Ritter dee Ehrentegiom nnd nur ein — Schneiden Wenn ich- saae ern-or nur ein Schneider,so möchte ich nichtt im .entsernteften den Anschein er wecken. als ob ich den großen Mann über die Schulter ansehe. Im Gegen ttJeiL ich habe den hübschen eleganten Mann sehr ost gesehen und stets mit Bewundernng betrachtet. Man begeg nete ihm überall, wo Tom-Paris sich traf, bei den TheaterPremierrm auf dem Sattelplah der Rennbabnem bei den Fide-v’elocks in den sashionabten Hotelin Er war ver heimlich-: König aller dieser Teilettenparaden, sogar noch der Eigenthümer manches dieser Wunder von Sptten nnd Seide, das von den »Es-rundes Dames'« der-ann zen und halben Welt da wie aus einem Präientirbtett hernmgetragen wurde. Und niemand wagte, in ihm den Ein dringting, den Emportömmting, den Schneider zu ahnen. Die Herzogin v. H. und die Berntierssrau Y. haben ihn gewiß nie ir: ihren Solon eingeladen. aber in der Oessentlichteit hätten sie den Gruß seines tadellosen Linien-ec huteti nie missen russen. Warum soll man den Mann. der mit siebzetsn Jah ren noch Jorob hieß, Jstdore Jacob. und mit dreißig Jahren jede Echtgebo rene des Fnubourg St. Germain und jede Millioniirin des Fanbourg St. Honor-S kannte, warum soll man die sen Mann nicht bewundert-, wie man irgend einen erfolgreichen Politttee odir Finanzier bewundert? s Gen-ask genommen ir rlrch war Pa-F auin tein Schneider. Vchere und Bü geleisen gehörten in sein Wappenschild so wenig wie Helm oder Schwein Er war »He-und contain-XI und das ist etwas anderes als ein Nabelheltx In diesen- Handwerl gibt es leinen Mei-« ster. der als Lehrling begonnen hätte. Die hohen Kollegen nnd Konkurrenten Paauina, die Redsern. La Fetritsrm Doucat, Drecoll, sind wie er als Mei ster vom himmel gefallen. Jn der Res naissanee begannen ein Rassael und ein Tizian ihre Laufbahn mit Farben reidem heute indet das jeder Stümper unter seiner ürde. Vaquin hätte sich als Junge zweifellos dazu verstanden, srnit getreuzten Beinen aus der Pritsche u sitzen, wenns nöthig gewesen wäre. Eber für den »Na-us contursicsr«, ist efvolllommen überflüssig, den Zwirn wachsen zu können. Vielleicht wäre diese Handsertigleit sogar schädlich sür ihn. Er tönnte pedantisch an alten Regeln kleben, könnte gute dauerhaste Kleider machen wollen, wo ei ja gar nicht daraus ankommt, Kleider zu ma chen. Ein großer Damenschneider macht Mode und leine Kleider. Er hat eIdeen und sein heer von Nähmädchen ·hrt diese Ideen aus« Er ist wie vers Hdhauer, der seine fein nuanzirteni Formen in Ton lnetet und um den Guß in Erz sich lau-n zu lilmmern hat. Ich glaube, das ist auch das große Geheimnis- aewsesetn mit dem Paris »W siih seine Weltstellung im Reiche der Mode erwarb. Ich bin nicht bewundert genug in der Geschichte des Kostlims, um darauf Erröten zu können. Aber Paquin ver nit diesem Geheimnisfe seine Erfolge. Man mag einwenden, er sei am Ende doch nur der Chef eines raßen Geschöfteö gewesen, in dem die odallzetchner und «Premieren« die eigentlichen Schöpfer der neuen Moden waren. Aber dieses mehr dder weni ger erfinderische Personal hat doch nur Kleider fabrizirt, auch die individuelle Robe geschaffen, doch die Mode zu ina chen, das war die Sache des Herrn Paauin selbst. Denn sie wird nicht im Atelier, nicht in der Modellstiibe kon struirt. sie wird vom Pariser Leben geboren. Sie liegt in der Lust wie alle neuen Gedanken. Man musz das Ta lent haben, sie zu ahnen, zu fassen, zu verlörpern »Das ist beinahe das ein zige Tale , das zum ·andiveri des großen P riser Damenfchneiders ge hört, und Paquin hat es besessen wie wenige feiner Zunstgenoisen. Man erzählt von ihm, daß er be ständig auf der Suche nach »neuen Ideen« war. Wenn ich ihn im Thea ter fah, versuchte ich oft, seine Gedan ten zu errathen. Da oben auf der Bühne wurde ein langweiliges Stück gespielt. Doch die Darsteller-innen wa ren entziiaende Geschöpfe, keine Schau spielerinnen aber wunderbare Manne auins. Und während« sie ihre Rolle herunterleierten. ruhten die Augen auf den-hübschen Formen, die durch die Toiletten noch betont, nuanziert, ver feinert wurden. Diese Linie müßte doch anders sein, dachte man sich; denn lsei einer Bewegung wird sie unschiin Wie diese Unschönheit verberng Durch ein anderes Arrangement· Wel ches? Das Motiv entdeckt man sofort an einer anderen Toilette, allerdings nicht richtig verwendet. Die Phanta sie des Künstlers arbeitet es aus vollendet es, und die neiie Mode ist ge sunden. Ueber zehn Rohen, die man in zwei Theaternorstellungen sah, schwebte so die Nobe der nächsten Sai ion. lind es braucht nicht immer ein Theater zii sein« das die Jnfpirationen weckt. das Genie des »Grand Cou iu;":r'« ist unermüdlich wie das Genie in jeder Kunst Aus dein Boulevard geht das Lausmiidchen einer Modistiii dor deni Schneider her. Sie rafst nsit einer leiten Bewegt-via das Röclchem ein Motiv für einen Falteniourf Jn rein Ilieesaxon des nrpsien Hotels steht eine Dame. ini Gespräch mit einem Herrn, eine Tasse in der Hand: der neue Aerinei liegt in der Biegung des Arme-. Das sind nun freilich erst die Ideen, noch keine Mode und noch lein Kleid. Man iannI sie ahnen Und fassen wie « Paar-in, ohne je ein großer Schneider zu werden« Es gehört Geld dazu, sie auszuführen. es gehört die Autorität dazu, sie der Gesellschaft aufzunöthi— ’gen. Die FirmaPaquin ist eineAtttenss aelellselsnst mit 12 Millionen Franc-S Kapital. Sie hat ein riesiges Hans im thuerstenSiadwierteL in der Rus (l·- tu l«nix. mit so und so vielen Emp ianggsalonz so und so vielen Lakeien. Zeichnem ersten Näher-innen . . . Eine ame, die ich kenne, läßt bei etnern kleinen russischen Schneider in einem schmutzigen Geschäftsviertel arbeiten. Seine Rohen sind so hübsch tote jene der berühmten Kollegen. Aber er hat keinen Namen. Keine Dante kann stolz sein aus die Firma. die aus seinen Taillenböndern steht. Bei all seinen Talenten sehlt ihm die Gloriole eines großen Hauses, und er wird es nie toeit bringen. weil er eben nur der Künstler ist und nichts vom Geschäfts mann hat. Paquin lam aus dem Bantsach. Er war zuerst Kommis uni dann Direktor einer Filiale in einem Pariser Vorurt. Zur Schneiderei tniipste er die ersten Beziehungen durch Heirath Seine Frau war Vertäuierin in einemIder großen hausen Beide traten als Associess in eine kleinere Firma ein, und einige Jahre später, IM, gründeten sie das Geschäft in der litte- rle tn Pair, das dann 1896 sn eine Aktien ellschast umgewandelt mude FYiesp eser raszhe tät-feig be n weitt, vetnß Paamn auo aue eigen schaiten znrn Erfolge. Er wußte Geld zu finden nnd er wußte —- Retlarne Ju machen. Wenn wir recht unterrich .tet sind. dann war er Kommenditiie des-schieden« Theaterirettoren. Er rbat nun das Genre des Toilettenftiickö tnicht erfunden. Balzac schildert es s schon. Aber er hat es prachtvoll zu be niitzen verstanden. Die Literatur kam schlecht dabei weg. wenn ganz gegen die Logik der Handlung ein Att mit ei ner inhaltlosen glänzenden Soiröe bei einem Finanzier angefüllt war. Ader eine ganze Reihe schöner Abendtailets ten wurden auf den Brettern ausge stellt, und das genügte fite die Zwecke der Ausführung Wie wichtig die Toilettenfra e in der Pariser drama tischen stunt geworden ist« zeigt die Einrichtung der »Schneiderproben«, die einige Tage vor der Prenridre stattfinden. Eber tritt man mit man aelhaft einstudirten Rollen vo« Vu biitum als mit schlecht wirtenden Ro ben. Und wenn es so weit fetomnren ist. so dürfte sich P uin ncht ganz ohne Verantwortung ühlen W Manna Our tleinen Elly, die von einem dündchen angeheilt wird): »Aber das underl will dir-ja nichts 'tun,"Elly! chau·nur, es wedelt mit dem Schweise!« 7 Elly: »Aber, Maine-. ich siircht mich vorm anderen Ende!«