M Denk .d’ran·t Novellette von saon Düren. O »Hm-ich war sie in ihrem duftigen, weihen, zarten Gazetleidchem mit den Obst-frischen Rosen in dem breiten Gürtel, das mußte er selbst sagen, als er sich vorschriftsmäßige vor ishr verheugte, um sie zum Svuper zu führen. Voller Unmuth und Aerger hatte er die Nachricht »von dem lie sbensviirdigen Wirth empfangen, daß er nicht, wie erwartet, die gefeierie Frau Melanie Z» den Stern der Ge sellschaft, sondern, wie er sich im Stillen sagte, dieses Gänschen, das der Geheimrath fiir einen Winter aus irgend einem entleqenen Winkel West preußens nach,der Residenz gebracht. Er iseufzte und sah seine tleine Nach darin so recht troftlog an. Sie bog das blonde, von Flechten umrahmte Köpfchen ein wenig zurück und blickte lächelnd zu iihrn auf. Aus ihren dunklen Auan zuckten suntelndeBlitze und um ihre Mundwinslel spielten tausend neckst-, kleine Geister, res Frohsinns und Uebermutihs. »Seien Sie nicht so verzweifelt, Doktor, und versuchen wiss msit ein ander, lachte ste, »wenn Sie brasv sind nnd sich tapfer als Kavalier ohne Furcht und Tadel die schauerlich larsaeoeilige Souperzeitz data-schlagen dann enthülle ich Jhnen das Geheim nis, weshalb Sie ren vielfach begehr ten Stern der Gesellschaft-heute nur von Weite-m bewundern diirsen und mich Gänschen ans -der Provinz zur Nach-darin haben.« Sie hob ihr Glas, das er inzwischen aeiiillt hatte, und hielt es ihm lachend entgegen. »Aus einen vergnügten Asdent-F rief sie la ckxnin und dieGliiser klangen hellzu samt-en Erhard hatte ihr erstaunt zugehöri. link-hört was-· doch, daß dieses junge, unertahrene sDing ihn durckx Mag-i hatte. »Mein gnaoraei sitauterm ich vme um «Verzeihung," sagte er, und zum ersten Mal irrte ein Lächeln um den ernster-, sestgeichlossenen Mund. Nun begann die Unterhaltung, nnd die Kleine führte sie ans wie ein ge wieqter Feldherr seinen Schlachtplan. Der ihr zuerst gleichgkltisg Zuhörende wurde aufmerksam und interessirt und trat aus seiner Reserve vollstän dig her-aus. Er wurde lebhaft, geist rereh , nnd suchte imimer mehr nnd mehr die kleine Stecke in die Enge zu treiben nnd ishr in allem seine Ueber legenheit zu zeigen. Er ging jetzt gern auf ihreScherze und ihren Muthwillen ein: sie lachten wie zwei ausgelassene, lustige Kinder-, und er fühlte sich mit ihr jung und sand es nicht mehr sonderbar-, daß er zufam men mit diesem Gänschen ein paar Stunden fröhlich sein sollte. Und die Zeit schwand, der Seit perlte in den Gläsern, der Nachtisch war bereits servirt. Plönlieh arifs see in die vor ihr stehende Frucht-Male nnd sagte Iachend: Nun greife ich eine doppelternige Mandel und dann sgpielen wir j’y pense —-— dent dran! - Sie brach die Mandel entzwei und in ihrem Innern fanden sieh wirtlich zufällig zwei klein-Kerne -—· »So,'« sagte sie und reichte ihm den einen. »nun essen wir ein Vielliebss Arbø - Sie hatte taum den Satz beendet, ais die Stiishle geräuichooll zurücke riickt wurden, die Wsirthin die Tasel aufhob und die Gäste einander »geieg nete Mahlzeit« wünschten Er stand vor ihr und sah in ihreichimmerndem dunklen Augen« die sie voll zu itym aufgeschlagen hatte. Lächelnd küßte er die tsleine Hand und stihrte die Tifchnachdarin in den nächstliegenden Tanzsaal Hier ließ sie sich auf eine kleine Ottsomane nieder, er verbeuate sich nochmals und ging. Sie blickte ihm lange nach undiah auf die tleine hand, auf der feine Lippen einen Moment geruht, und eine heißeGlutlp weile stieg in dem zarten Gesichtchen auf. «Dent d’ran.« iliisfterte sie leise und ein glückliches Lächeln vertliirte ihre reinen, tindlichianmuthigenjssiige Dann aab sie sich ganz dein Vergnü aen hin und schwebte bald von einem Aorn in den andern, getragen von den prickelnden, lustigen Tun-zweiten den Saal auf nnd ab. Erbard hatte sie nicht mehr gesehen. Er war zu Frau Meinnsiejkt aeqanaen, die im tleinen, matt erleuchteten Boudoir der Hans frau Cercle hielt uno sich von isten Verkhrern bewundern ließ. Ganz zum Schluß erinnerte et sich seiner Pflichten« die er als Tiichlxerr gegen iieine tlrineNachsdarin hatte. Ertanrte mit ibr eine Ertraiour im Colitlon. Sie heitete einen Orden an feine Brust und er überreichte ihr ein Veil chenitriiußchem das sie mit glücklichem Gesichtchen zu den vielen anderen legte, die ihren Mai schon füllten. Der Morgen dämmerta als man die teppiehdetegren Stufen des geistli chen hause- spinunterginrn Er war eben isni Begreife. aus der Hautt r zu treten, als eine weiche band ich auf feinen Arm legte. »Dent d’ranl« tiehertees von den lieblich-tun rdthen Lippen. und eheer sieh rann-enden nnd antworten konnte» war der tleine Uebernurtbverlgnvunden « Jan-« und Wochen waren vorüber naen. ohne dass Ein-hurt- sich an ne kieine Freundin erinnert Mitte. Kan nach dem Halle iolate er einem Rufe an eine ferne Universität Ein paar iliichtige Pichiedczeilen on Ce teimrathi waren das Lette weideten Ida-sie von ihm erfahren, und denn W noch verfolgte sein Bild Martha im Wachen und im Traum. Die Veil chen, sdie er ihr gesandt mit seiner Karte, als übliches «Bielliebcheng-e schenk, waren längst herweltt, aber die Erinneruna an den ersten Ball lebte in dem jun-gen Mädchen fort und sie sehnte sich heimlich nach dem Manne, der den ersten tiefen Eindruck auf sie gemacht· Dennoch hütete isie sich, je mals ihr Ema-finden zu äußern. Nur manchmal vernahm sie durch eine sliichtige Bemerkung etwas von sei nem Ergehen, von seinem Leben. Nachdem die Winierfreuden vorüber waren, mußte sie dem Rufe der El tern folget-» und seht auf dem Gute, in der völligen Weltabaeschiedenheit erfiillte sie der Gedanke an ihn noch mehr. Jhre Phantasie matte sich ein Wiedersehen mit ihm aus, erhob ihn zu einem Ideal. Alles, was gut und schön ist, glaubte sie in ihm verwirk licht. Jn diesem Gedanken und heim lichen Träumen vergingen die eriten Jugendjahre, still und ruhig. Doch nach des Vaters Tode zwangen sie die Verhältnisse, mit ihrer Mutter in der Residenz zu leben, und langsam wur de sie in dem großen Verwandten und Betanntentreis swieder in die Ge selliakeit eingeführt. Sie hatte sich in der Sti!lle der ländlichen Einsamkeit wunderbar entwickelt. Ihr Benehmen zeigte eine tadellose Gleganz nnd Si cherheit. Viel umworbem war sie sich shald bewußt ihrer Schönheit, ihres Geistes« ihrer mannigfachen Talente. Jn dichten Schraren hatte sich die iunae Lebetvelt um sie - — drängt, jeder immer bemüht, ihr e. s Siebens toiirdiges, Angenehmes zu sagen, nur um von ihr sich des leisesten Entaeaens kommens zu rühmen. Doch re schien niemand Gehör zu wehen. beimlich hoffte sie in jeder Gesellschaft, ihn wie derzufehen Die schüchtersne Frage: »Wie aehi es ihm?« brachte sie nicht mehr über die Lippen. Sie fürchtete, sich zu verrathen Ihre Mutter bearifffie nicht und arämte sich darüber, daß sie ihr Giiick so oft von sich stieß. Ader Martia setzte jedem wohlaemeinten Raihschlaq ein starkes-, eigensinning Schweigen entgegen· Wieder gaben Getrimraths den er sien Winterhall. Martha war wieinrs rner der lMitielpunslt des Interesses. Jeder der jungen Herren deeilte sich, to sriih tote möglich in ihre Tanztarte seinen Namen zutriheln So hatte der Geheimrath, ishr Onkel, es recht schwer, Tisch durch die sie unirinaende Menge durchzudrtingen Ihm folgte tin Herr, der von den Wenigsten ge tannt war. Endlich standen beide vor dem Mädchen. »Martha, ich bringe dir einen alten Bekannten. Professor Erhard wünscht dir einen guten Abend zu sagen,« un terbrach der Geheimratsh ihre Unter ba-ltuna. indem er ieiner Nichte auf dieSrhulter klopfte, um ihre Aufmerk samkeit einen Augenblick in Anspruch zu nehmen. Einen Moment lang zuckte es in ihrem Herzen in heißer Freude auf. Jhr Augen schauten den Antomrnenv den scharf und dringend an. -Erhard, ein wenig verwirrt durch die Schön heit und Anmuth des «Miidchsens, de ren er sich nur ganz flüchtig erinnerte, murmelte ein paar anzusammenhiins gende Beariißungfnoortg die sie rnit einem stummen Neigen des Kopfes erwiderte. Der Diener meldete, daß angericky tet fei. Die Thüren des Speisesaales Jffneten sich» « «Darf ich unt den Vorzug bitten, Sie heute zu Tisch-zu führen?«fragte Erhard. Sie nickte und legte ihren Arm in den seinen. Wenn sie sich früher ein Wieder-sehen mit ihm aus gemalt, dann hatte sie vor Freude und Seliqteit in Gedanlen aufgejubelt Jeht ging sie still, ohne irgend eine tiefere Bewegunq neben ihm her. Er bemühte sich, seine ichmeigssame Nach barin mit all’ seiner qliinzenden Red nergabe zu unterhalten· Er ließ die Funken seines Geistes und Witzes ihr-jähen Sie hörte nur zerstreut zu. Immer wieder ruhten ihre Blicke auf dem Mann, der jahrelang das Ideal ihrer Träume Wien, dessen Besitz sie mit jeder Fiher ihres Herzens er sehnt. dessen Gleichaühtigteit sie da mals so bitter getränkt Und jetzti Da sie ihn wiedersah, blieb ihr Herz talt nnd still. Keine warme Empfindung wollte darin für ihn auftornrnen. an ihrem Herzen tösnipften Zorn und Trauer. Was hatte ihr ihre irrende Phantasie vor gefü.hrt? Woran hatte sie sich die ganzen Jahre aetlammert? Hatte er sich verändert oder war sie eine an dere geworden? Hatte dies-it sie ge reift? Sah sie ietzt alles in dem lia ren Lichte der Wirllichleitt Endlich war die Tafel zu Ende. Sie war ihr endlos erschienen, und sie athinete befreit aus« als er gegan gen. Etwas miide zog sie sich ein wenig in ein Seitenzimmer zurück. Es war ihr ietzt kaum m· lich, sich sofort in den Strudel zu l ’rzen und zulachen und zu plairdeem wie man eö vonrbr verlangte. Sie mußte sich sammeln, rr ihrer Gedanten werden, ihr Wicht wieder finden. Im Rmaelsimmer nebenan hörte sie Schritte. Onkel Geheimrath schien sich mit feinen Jntimen zu einem un stlirten Genuß einer Eigarre in sein rheiltastei zurückgekean zu ha ben. »Und wieder Z« hörte sie des Colle-en Stimme. »Den carriere gemacht Bischen W Streben sonst ganz an mer Menschf Muth »Nicht mein Geme,« erwiderte der Onkel. »Kann dieses Jagdmachen aus jede autePartie nicht leiden. Alles Geschmacksache, doch sonst, was seine geistigen Fähigkeiten anbetrisst . . .« JMartha hörte nicht mehr. Sie floh store geiheht in ihr Zimmer-, ließ sich durch das Mädchen entfehuldigem kleidete sich langsam aus, löschte das Licht und starrte in die Dunkelheit mit offenen Angen. Also das war er geworden! Als sie anr nächsten Morgen etwas spat mit blassen Wangen zum-Früh stückstisch herunterla-m, duftete ihr ein großer Strauß von dunkelrothen Rosen entgegen. und sich darüber beu gend, bemerkte sie ein kleines Billet in demselben. Sie entfaltete es mit einem traurian Lächeln. Es war die Visi tentarte des Professor Erhard; unter seinem Namen stand-: »Den! d’ran!« Und um Mittag machte er dem gnädigen Fräulein seine Aufwartung. Man hatte ishm viel soon der reichen Crhin erzählt. Er war in die Resi denz gekommen, um alte Beziehungen anzutniipsen und in Archiven zu ar beiten. Martha gefiel ihm. Warum sollte sie nicht die Lorbeeren vergol den, die er sich mühsam erworben auf dem steilen, rauhen Pfad, den die Wissenschaft nur selten ihren Lieblin aen ebnet. Er wußte nicht einmal mehr genau, ob er ishr damals das übliche Blumenbouauet siir das ver lorene Vielliebchen gesandt hatte. und so hatte er es aus alle-Fälle nachge holt s— nach Jahren! Ob sie’s wohl vergessen hatte? Er begrüßte sie hzrzlirh Er sagte ihr viele Artigteiten, und endlich er arisi er ihre Hände und fragte sie, oh die Blumen nicht zuishr gesprochen hätten von dem, ins er ihr heute sagen twolltr. Sie blickte ihn scharf und durch dringend an, lange —es schien, als wollte sie in seiner Seele lesen. We niae Selunden ernsten Schweigens folgten, dann lachte sie auf—es war ein hattes, laltes Lachen: er znckte bei dem Klanae desselben Zusammen. ,,Hätten Sie einst im Frühling ge sprochen,« saate -M—artha, »der hätte ich Sie wohl verstanden, docb nun ist’s Winter geworden! Die Früh linaserinnernna ist eriroren.'« Sie trennten sich, um sich nie mie der-zusehen. — Der Spukhof. Humorezte von LotharBeen tendvri. Sebastian Gigl, genannt Kum metdaue:, stand an der Heft-bät ski nes stattslichen Anwesens und nazgelte ein paar Latten an. Dabei führten den Hammer mit solcher Wucht Und mach« tin soingrimnriws Cksichd als bearbeitete er anstatt des unschul digen Holzes einen verhaßten Feitw Und beständig brummte et etwas vor sich hin. »Lactl damtschet!" Bunt, Bunt. »So a fade Werth Busen. »Am Knecht dätt’s !nöq’n.« Banns bu:n. »Und i smuaß neifall’n.« Bunt. »Seit tmnent, i könnt sknt glei —- Rind viebch, tvo i bin.« Bam. bum, imm. »So a q’fcheekter Grasaff, soatraus rig?-GTUllA Bum.»UnthUaaÆ Bum. »Aber i mog net. J-—i—— i moa einfach net.« Und mit dreier namdruaiziakeu user-: sicherunig aber dem letztenijlngel noch einen lrä tigen Schlag, um das vol lensdeteWert mit lritischenBlickenzu betrachten. Ja, die hielt wieder für eineWeile. Und von der Thiir schweif ten seine Blicke über den Garten mit den mächtigen, shochvipfligen Obst bäumen, iiber den Hof, daraus Hiili ner und Enten ihr liirrnendes Wesen trieben, über das Wohnhaus mit den blühen-den Blumen auf dem Altan und blieben schließlich auf einer Leine haften, an der allerlei Wäschestiicte be sestiat waren, sdie lustig irn Winde weinen. Dabei blökiten sich ein Paar Hosen au, daß es ausssaly als stälen recht ui angreiche menschliche Glied maßen darin, die sich aui die verwe aenite Weite verrenlten und verdreh ten. Eine lleine Weile starrte der Bauer tiefsinnig auf dies erhebende Bild; dann bellte sich sein Fuchsae ficht ficht-lich auf, und plötzlich lachte er so laut und schallend, daß die Hühner aackernd aueeinanderftobeu und die alte Magd, die eben au« Brunnen rnit Salatwaschen belebt-If tiat war, einer! biionders großen uno schönen Kopf auf den Boden rollen ließ. Der Bauer bettiinmerte ticti nicht um ihren Schrecken. War ilym doch ein Gedanke aelomimen ,.- ein Gedanle wie eine Erleuchtung, der sein trostslvses Gemüth wunderbar dufhelltr. Eiliertig ging er in’s Haus, und zehn· Minuten lang han« tirte er in dem Kleiderlasten herum. Als er dann wieder zum Booscheiu tam,·trua er ein umfangreiches Blin del unter dem Arm, rnit dem er in der Scheuer verschwand Mit runden Augen sah ihm die alte Magd nach. Jessaß, was machte der Bauer haben? Daß er unglücklich und zornig darüber-way sich der-Katal. der Tochter bei Oedwiesbauern verspro chen zu haben. mußte ja ein Blinber merken. Er wiirde doch nicht etwa-—? Eine schreckliche Vermuthung tauchte in ihr auf. Es ließ ihr keine Ruhe — sie mußte zur Scheuer hinüber-, ben Bauern zu belauschen. Aber als sie das That ein wenig zu öffnen ver LW suchte, sand sie es versperrt, und trot angeftrengten Lauschens konnte sie von drinnen nichts vernehmen als ein Rascheln und Knistern des Strohs. Beinahe eine Stunde brachte der Bauer in der Scheuer zu, und als er sie verließ, sperrte er das Thor wieder so sorgfältig ab, als verberge sich drinnen irgend etwas Kostbares das vor Dieben gesichert werden mußte Die Magd, die das Alles beobach tete, schüttelte ein über das andere Mal den Kopf. Mei — wenn da nur nichts passirte! Jedenfalls wollte sie aus den Herrn Acht haben. Am Tage freilich konnte sie nichts Aufsälliges mehr feststellen. Der Bauer ging zwar mit einem höchst sonderba ren Gesicht herum, that aber nichts Besonderes mehr. Die Magd beru higte sich denn auch ein wenig; in der Nacht aber wachte sie Plötzlich auf, von einem tnarrenden und quietschenden Geräusch, das so klang, wie wenn eine Thür sich in rostigen Angeln bewegte. Eine Weile saß sie lauschend im Bett; dann hörte sie draußen das freudige Winseln des Hofhundes und eine ge dämpfte menschliche Stimme, die das Thier zu beruhigen suchte. Und als sie verwundert und erschreckt zum Fenster ging, sah sie im hellen Mondlicht den Bauern über den hof kommen —- of fen geradewegs aus jener Scheuer, in die ihn die Magd am Tage hatte ge hen gesehen. Am nächsten Morgen wußten es alle Knechte, daß der Bauer entweder »spinnen« mürrisch sein) oder mit selbstmörderischen Absichten umgehen müsse. Sepp, der Obertnecht, ein ge schworener Weiberfeind« meinte, daß alles Beides richtig sei; spinnen müsse der Bauer-, sonst hätte er sich nicht der Kathl versprochen — und Selbst mordsgedanten müsse überhaupt jeder haben, der so ein ,,Weibsbild« aus dem Halse hätte. Der Bauer selbst mertte nichts von den neugierigen und interessirten Blicken, mit denen ihm seine Leute heute nachsa«hen. Bis zum Mittag hielt er sich aus seinem Hofe aus, dann zog er die Sonntags joppe über und ging zum Anwesen des LOedwiesbauern hinüber. Der empfing den künftigen Schwie gersohn mit etwas mißtrauischen Blicken. Er fürchtete immer, daß der Klammerbauer doch noch versuchen könnte, das Heirathsversprechen zu rückzunehmen Na, da würde er aber schön ankommen —! Der Oedwies bauer ballte schon im Voraus die mächtigen Fäuste. - Aber der Wastl, der ernst und nie dergeschlagen aussah, schien gar nicht an etwas Derartiges zu denken. Im Gegentheill Plöhlich sagte er: »Woaßt, Batter —— i will froh sein, bat i derheirath’ bin. ’S leid’ mi schier nimmer alloanig aas mein’ Hof. Woaßt, wann ma zu Zweit is, nacha macht dös net vuil, daß ’r verliert is; aber so alloanig —« Der Oedwicsbauer sant vor Schre cken auf den nächsten Stuhl. »Was sagst!« stammelte er. »Ver hext? Ja was wär mir denn iatzt dös?« Wastl schien sehr erstaunt. - »Ja, dös woaßt net? Hast no nix g’bött dervo?« »Na! --—— Da wird f«’ die Kathl freun. bals dös hört!« Um die Mundwintel des Wastl zuckte es ein bischen. »Ja, i hab halt moant, dös wißt’s scho. Sieghst, da hat st’ amal —- i woaß net, wann — aas mein Hof an Knecht aasg’bängt —- in dera Scheuer. Und seit dera Zeit hängt er a jede Nacht wieder heroben.«s »Was sagst! — A jede Nacht? ——— Und’s sieght ’n a jeds?« «Freili! Bal einer si’ neitraut, na siehgt er’n.« Der Oedwiegbaucr ging mir starren Schritten auf und ab. Jn ihm kämpfte der Aberglauben mit dem Mißtrauen gegen den Fuchs, den Klammerbauern Aber der Aber glaube behielt den Sieg. «Wastl s— i timm heunt Nacht zu dir J muaß ’u sehn —-— den Erhäng: ten-« «Balö di net fürcht st «J hab s g sagt -i timmt -- Aber i möcht net, daß mi d’ Leut fehgn. Laßt mi halt selbst eini.« »J"5 recht. Um halber zweisi kimmt·5 Geschpenst gewöhnli —--— da muaßt da sein. Pfüat di Gott derweil! ——— Und grüaß ma d’ Kathl!« «Dank schön. Pfiiat di Gott, Wastl.« Auf dem Heimweg schmunzelte der Bauer fortwährend vor fich hin. Sa Jra —- das hatte er fein gemacht. Wenn die Kathl das vom Gespenst hörte, dann brachten sie keine zehn Pferde mehr auf seinen Hof —- dafür tannte er sie gut genug Ja, ja, pfif fig mußte man sein. Der Abend kam und eine schöne mondhelle Nacht, wiesie der Wastl sich nicht besser wunfchen konnte. Bis elf hielt er sich in feiner Kammer verbor gen: dann schlich er sich über den hof, lockte den Hund zu sich und verschwand im Schuppen. Nach einer Viertel stunde tauchte er wieder auf und ging zifm Zaun, um dort auf den Oedwies baueen zu warten. Der kam denn auch angeschlichen sich immer ängstlich im Schatten hal Stolz. -·.,., «-k«. -.·« « , - www-sey « - : f könnten Sie nicht an einem Bsaxkerntheater mitwirken?« Ruhr-Nun ,,Dös fallet«1nir em, wo ich schon zwei Jahre als »schwe difche Nachtigall« gereist bm!« , Fremder CzU einer Kuhditne): »Sie hab-en gar keine schlechteStimme, tend —- er fürchtete, gesehen zu wer den und in der Leute Mund zu kom men —- und weil es da, wo der Klam merbauer stand, gar zu hell war, rief ser ihn leise an und ließ sich durch Jeine Hinterthiir in den Garten füh sren. Eigentlich war ihm die Sache Hschon wieder leid! Weiß der Teufel, Tso ein Gespenst war doch eine unge müthliche Sache. Aber umkehren konnte er nicht mehr, wenn er dem ’Wastl nicht fiir einen Feigling gel ien wollte. . So ging er denn mit dem Bauern« in den Sehnt-idem nnsd sdas Ouietschen undKnarren der Thür schon jagte ils-m einen kalten Schauer iiber den Rücken. Drinnen war-?- stkckfinster, nur durch eirl aeöfsfnetes Dachfenster fiel ein schmaler Streif-en Mond!ichi. »Da nauf!« fisijsftserte der Wastl und zog den Oedstvieåsbauern file-er eine Leiter auf iden Hex-boden. »Wann’s Mondlicht in dieEcke scheint da, nacha timmt er· »Sei nua Ischö stad.« Dem Oediviesbauern schlug-en die Zähne wie im Frost aufeinander-. Wäre er nur zu Haus! Er trug gar lein Verlangen mehr nach dem Anblick des Gespenstes. Mit starren Augen verfolgte er das langsame Weiter riicken des Mondlichis, und plötzlich nmtlammerie er den Arm des Wastl. »Hörst’s nei?« fragt-e er beben-d. »Da — iaßt swieder!« Wirklich kam irgendwo-her aus der Dunkelheit ein kliialicheä schwerli ches Winseln, das dem Oedwies-bari ern die Haare zu Berge trieb. Und dann wurden ein Paar Beine ficht bar, die in der Luft bau-nielten—sbis ein ganzer menschlicher Körper aus dem Dunkel tauchte. " 7 Und dieser Körper hing umst.ruc)ig —et zuckte und schwankte hin nnd her und warf mit Armen und Beinen um sich wie ein Mensch, der sich in ionvulisilvischen Zuckungen wendet. Das Schauspiel war so grausig, daß selbst dem Klammerbauern ein bis chen »nnders« Uwurde Dazu wurde fortgesetzt ein Winseln und Stöhnen Ilaut, das plötzlich in ein langgezoge nes, entietzliches Heulen überging. Jan gleichen Augenblick aber wurde das Thor des Schuppens ausgerissen Und eine reischende Frauen-stimme schrie: »Jessaß —- iiab PS net a’sagt! — Du hat ’r iie’ aufa’hiingt!« Und eine erregte männliche Stimme erwiderte: »Aber ’r lebt no—1nir miiaß’n ihn abschne"id’n n. ’L«eicht, daß ’s no nexz’ spat is.« Und der Sprecher stürzte sich auf das Geiwvensi das immer noch iwie ein Verzsweifelter uim sich schlug. Und dann hörte man ihn sehr, sehr er staunt sagen: »Fa. was wär mir denn ietzt bös-? —— Dös is- ia a ausa’stapfte Stroh pupp’n!« Die alte Magd, die sich bisher in respektvoller Entfernung gehalten hatte. kam nun herbei. »Na döis is gut!« meintesie, völlig verblüfft »Und da isaSchnurlan banden —a Spagat fBindfaden). Ja wer ziagt denn da nllweil dran?« Der Knecht forschte dem Verlauf des Bindfadeng nach, an dem fort während aezerrt wurde. Er führte durch eine Spalte in die Thiir des Ziegenstalls nnd als der Knecht diese Tbür ö-ffnete, sprang ihm voll-er Freud-e der Hofhund entgegen, an des-— sen Hals-band die Schnur befestigt lockr. · Unten- gab es ein gewaltig dröh nendes Gelächter. Oben im Heu aber erihob sich smit einem Male eine wü thende Stimme: »Wart, Du Lusmp, Du Schwind ler, Du Saltermienter Du —mii so Iz dablecha sDich so über mich lujtig Lin s.machen)! I werd Dirs eintröns en.« Und er begann, auf den schreien den Klammerbauern loszufchlaqen Der Knecht brachte die Beiden zwar auseinander: die Folge aber war, daß der Oedwiesbauer das Heirathggut feiner Tochter herabsehte —- und daß der Wastl mit einigen umfangreichen Beulen und Schwimmen vor den Al tat treten must-e Eine Frau ohne Güte ist tvie eine Blume ohne Duft; ein Mann ohne Willen ein Baum ohne Wurzel. Aus der Schule Lehrer: »Warum sollen wir das Alter lieben «und ehren?« Schüler: »Weil die Alten meistens das Geld halt-ein« « Eittl »Sie haben doch Ihre Frau einmal malen lassen? —- Meine Frau möchie auch gerne gemalt sein« »Dann lassen Sie Jhre Fraunicht mit Hut mal-en!« »Warum nichi?« »Jedes Jahr zweimal schickt meine Frau ihr Bild zum Maler und läßt sich einen neuen Hut darauf maien!« Der traute Trinker. »Von dieser Miediin nehmen Sie täglich lZwei Kafieelösffel voll. Zun-. Trinken empiehl e ich Ihnen Wasserk« »Doch auch zwei Kaffeelöffel Täg lich, Herr Doktor?!« Ausrcdr. »Na, Mädels, hat sich denn noch feine vrn Euch verlobt?« »Nein!... Du weißt doch, Onkel- . chsen, Mama iii so ichwerhörig, Und da versieht sie immer nicht« was Die Besxserkser wollen!« Einfache Erklärung. »Dein Vater ist noch immer- im Wirthshaus? Was macht er denn um die Zeit noch dort?« Seppexlt »Heim traut er sich nit!·' Unbegreislich. Es ist schreckiich Frau Wirth-Im was Sie für eine Unmasse Flizgen haben!... Die fressen einen ja förm lich auf!« ,,Msiicht’s selber wissen, wo die Vie cher herkommen —- eriauien sdsoch alle Tag’ a’ paar hundert in der Milch!« Nicht anders möglich. Weinhöndlen ,,.Denk’ ’mal, in mei ncrn Weinteller ist diese Nacht einge brochen worden!« »Das waren jedenfalls Fremde!« Hilft nichts. »Komm- doch mit hinein Fritz. Schau, es steht ja auf den Tafeln überall: »Mein Kaiifzwang«!« »O, das tenn’ ich, mich fangen-P nicht Das ist grad so, als wenn sie in Unserem Stamsmbeisel assichircn würden: »Kein Sau·fz-wana«!« - Ein Schwertnöther. . Sie behaupten, daß Sie der Baronin, dieser so aufsallend häßli chen und bissigen Person, ein Kom pliment gemacht haben, ohne der Wahrheit untreu aeworden zu sein?« »Gewiß; ich habe ihr ganz einfach gesagt. sie wäre ebenso schön wie Lies bensiviirdia!« Frech. Chef: »Schon wieder zu fpät,MiiI-« iet? Wie kommt dag?« »Ich bin zu spät erwacht; es blie ben mir nur zehn Minuten »Zum An zie«hen.« »Jn zehn Minuten ziehe ich mich qanz beauem an.« »Ja, ich wasche mich aber auch!« BefolgL Die Frau verbietet ihrem Mädchen auf das strenaste zu naschen, . da sie entdeckt hal, daß dieses eine groer Freundin der vorhanden-en Delikatess sen ist. »Nani,« sagt sie zu ihr, »wenn Du was haben will-st, sagst Du es mie, ich werde es Dir nicht abschlagen« Zwei Tage später meint das Mäd chen zur Gnädiaem »Als-U gnä’Frau. wie Sie ivorgeftsern gesagt haben-. da möcht’ ich halt umso ein kleines Büchsel Kasviar, paar Scheiben Lache zittitd .a Stückeel Gansleberpafteten t en.« . Die yet-fette Köchin. Hausfrau: »Stinsd Sie aber auch wirllich perfelt?« Köchin: »Welche Frage, gnädige Frauill Ich spielt perfelt Manier und Tennis bin perfelte Radlerin Sängerin kann perfelt malen, dich ien. hausfram »Na, und lochenW Köchin: »Gott, wenns sein mus· schließlich auch das noch!«