Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 24, 1908, Image 1

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    Nebst
into llistorionl Sorim
Nebraska
AMICI ANDERE TM YMM
THE-ZEIqu·»··LSI·
« ka Jst-iud, Nebraska, Freitag, neu 24. Januar 1908J
Nummer 22
Aus dem Staate.
. Jn Mchokgiebt es eine Anzahl
von Blatterns und DivherieiFiiilen
» Franc Dattel-, welcher vor etwa
4 Jahren seinen Bruder und seine Schmä
gerin ermordete, tvurbe am Freitag in
Linroln gehenkt.
« Ein neues Kahlenlager murbe bei
Pera entbest und zwar auf der Iarm
von Daniel Cole, etwa vier Meilen
westlich von ber Stadt.
« Es heißt baß sie Averh Thre sher
companh san Otnaha eine Niederlage
in Lineain sriinben will, und baß dieselbe
ein basiir passenbes Grunbsiscksucht.
» Or. Kramer, slibiIstlich von Ashs
iand wohnhast, erhielt neulich böse
Brandwunden als er durch Umsalien
einer Lampe verursachte Flammen er
sticken wallte. Fri. Kate Krämer rettete
das Haus, indem sie einen Eimer voll
Milch aus den Teppich und bie brennen
den Möbel schüttete.
« Bon ihrer Heimath durchgebrannt,
kamen Johann Larsen und Katharina
Doppier ganz von Wien, Oesierreich,
bis nach Omaha, um sich zu verheira
then. Richter Win. Iltstabt vollzog die
Trauung. Das Paar kannte kein Wort
Englisch und hatte bereits verschiedene
Iriebensrichter zwischen Omaha und
New York besucht, um sich in die Rosen
sesseln schmieden zu lassen, konnte sich
jedoch nicht verstandli machen. Richter
Altsinbt ist der deuts en, saaIie auch der
fraazbsischen Sprache mächtig und kannte
er ihrem Wunsch leicht nachkommen.
L.
« Ein munderliches Unglück passirte
dem detagten Iariner Dean Carper bei
Var-ord. Heim Melken verlor er fein
Gleichgewicht und fiel gu Boden. Zu
gleicher Zeit kam eine andere Kuh in den
Stall, nnd trat dem da Lie enden auf
den unteren Theil feines Ge this. Da
bei zerbrach feine untere Kinnlade an
drei Stellen. Iergtliehe Hulfe wurde
sofort reguirirt und wurde alles gethan
um ihm Erleichterung gu fthassen. Jn
feinen Jahren ifi die Heilung solcher
Brüche zienilirh ichs-er
· Stadtingenieur Grani, Feuern-ehr
Chef Clemens und Arbeitokomnriffär
Ryder oon Linroln machten letzthin eine
Jnspekiiongtour durch die verfchiedenen
WandeldilderiTheater, uin ihre Einrich
tung daraufhin zu prüfen, ob sie die vor
fchriftsmäßigen Ausgange hatten,
u. f. w. Sie fanden daß alle, wie vor
getchrieben, große Eins und Ausgätige
haben, und zwar Doppelthüren, welche
einem großen Menfchensirom dei Feuers
gefahr das fchnelle hinaus-kommen er
möglichen.
. Vor etlichen Wochen oerheiratheten
sich Heniy Grooenherg und Frau Huss
in Nebraska City, und der Bräutigam
ließ die Wohnung fchon mödliren, ohne
jedoch für die Möbel zu bezahlen. Vor
einigen Tagen nun ging er zu den Mö
delhändlern und fagte ihnen, er beabsich
tige die Stadt gu verlassen und fie könn
ten ihre Saihen Iieder holen. Tags
darauf war er oerfchwunden ohne feine
ihm angetraute Gattin. Lehtere benach
richtigte die Behörden,und falls man fei
ner habhaft werden kann wird sie ihn
oerklagen.
« Die tdiahrige Tochter von George
Schickley, etwa sechs Meilen von Well
steet wohnhast, wurde am Montag wäh
rend sie allein zu Hause war, non einem
Undekannten angegriffen und nicht uner
heblich verletzt. Der Mann schleppte
das Mädchen, nachdem er ihr durch
Schläge aus den Kopf mittels einer Bier
stasche das Bewußtsein geraubt hatte,
an eine abgelegene Stelle. Hierwnrde sie
später ausgefunden und nach Hause ge
bracht. Man fürchtete Zuerst, daß sie
den Verletzungen unterliegen würde, aber
sie erholte sich wieder· Eine Passe non
bewaffneten Leuten mit Bluthunden ist
ans der Suche nach dem Angreiser.
« Olls braver Mann zeigte sich am
Sonntag Frank Larsen, ein Heizer der
Northwestern Bahn in Ereter. Als sein
Zug an der Grenze der Stadt uin eine
Miene fuhr, sah er ein kleines Kind
zwischen den Geleisen stehen« Die Ent
fernung war so gering daß an ein Hal
ten des Zuges nicht zu denken war, also
kletterte Larsen eiligst an der Lokomotine
nach vorn nnd ans den Kuhstlnser. Er
kam gerade sur rechten Zeit, das Kind
n ergreises und beiseite zu( schleudern.
Der Zug wurde zum Stehib gedeacht,
und halte nun den Jungen, —- es war
der kleine dreisthrise dhn der in der
Ih- Idhshasten Frau J. Oele-sey
heran. Der kleine, Ielcher sar nicht
verledt Isr, lachte den Leuten in’s Ge
sicht. Larsen ist seit der Zeit in Etteer
nehlserdientervelse der held des takes.
« Jtn Städtchen Wadash herrschen
sdie Blattern.
H « Der Stadtatuvalt von Ltncoln
macht bekannt daß vom Samstag an
keine »Luna;wagen« mehr aus den Stra
sßen Lincoln’s stehen dürfen.
f « Jfaae N. Hoslell von Bin-they
seinst stellvertretender Gouvernrur von
Nebraska und ein bekannter Politiker,
starb am Samstag infolge eines Schlag
anfass.
· Beim Städtchen Ieftern in Sa
line County rviil man in der Tiese von
etwa 40 Fuß Gold, Silber, Kohlen und
Gag vorgefunden hoben, und zwar toll
der betreffende Boden pro Tonne sür
020 Gold enthalten, usw. Die Sache
ist sehr zn bezweifeln.
« Die Staats-Avothekerltehörde von
Nebraska tvird vom to. bis 12. Fed
ruar eine Staatsversamnttung und Et
omination in Fremont abhalten. Frank
IKos, welcher srtlher hier in Grand Js
land wohnte, und jetzt Apotheker in Fre
mont ist, ist ein Mitglied dieser Behörde.
« Die vereinten Clerks von Hostings
bvycottiren einen Geschäftsmann welcher
vor einiger Zeit mit den anderen ver
sprach seinen Laden unt sechs Uhr Abends
zu schließen, etz dann aber nicht that.
Die übrigen Geschästsleute der Stadt
welche das Uebereinlotnmen halten« un
terstützen die ClerPs Association hierin,
kund hoffen sie auf Erfolg.
« Ein großes Prairiefener welches
neulich östlirh von Fremont durch Fan
len von einer Utortljwestern Lokomotive
verursacht wurde, verzehrte etwa 60 heu
schoder im Werth von etoa 85,000, und
sdie Gebäude aus der Form von Nels
Johason Former und Eisenbahnari
deiter ardeiteten drei Stunden lang ehe
sie des Feuers Herr wurden. Der ad
gebrannte Landttreisen isi drei Meilen
breit und acht Meilen lang.
« John Jrivin, ein Weichensteller der
»U. P. in Omaha, fiel am Manto gNach
Harittag von einein Frachtwagen, und
lwurde getödtet. Das Unglück passirte
an T Straße um ungefähr 4 Uhr.
Der Mit-per wurde nach Brewer’a Lei
chenhesiattunggetablissement gebracht, wo
ein anuest abgehalten wurde. Die
Coroner’g Jury fand daß Irrt-in durch
Zufall zuTode gekommen ist. erin war
unverheirathet und, soviel man weiß,
ohne Verwandte in Omaha. Er wohnte
an lolcz Süd 7ter Straße.
« Der fast 92 jährige Manier Frank
vFederinuh von Richardfon Eounty starb
am Samstag Abend ganz plötzlich in fei
ner Wohnung nahe Humholdt, kurz
nachdem er fich zur Ruhe begeben hatte»
Er hatte sich, wie es feine Gewohnheit
war, gleich nach dein Ahendeffen Schla
fen gelegt. Wenige Minuten darauf
fand man daß er fanft dahingefchieden
war, ohne jeglichen Todestampf. Er
war aus Oesterreich gebürtig, und war
in 1866 nach Nebraska gekommen. Er
hinterliißt einen Sohn und gweiTöchteL
Seine Gattin starb vor lii Jahren
« Zwei Scheidungen erhielt das
Paar R. H. Jackman und Frau von
Beatrice zugesprochen Die Frau hatte
in 1901 ihren Mann verlassen und war
nach ihrer früheren Heimath in Ohio ge
reist. Kürzlich reichte sie nun eine Kla
ge auf Scheidung ein. Fast gleichzeitig
hatte Jackman in Beatrice eine Schel
dungsklage gegen sie eingereicht weil ste
ihn verlassen hatte. Am Samstag wurde
der Frau imJefferfon County Gericht
von Ohio die nachgefuchte Scheidung zu
gefpkochen. Arn Montag erhielt Jack
fon in Beatrice feinerfeiis auch eine
Scheidung bewilligt. Jetzt solltest sie
doch woh zufrieden fein!
l O Zwei Zigeunethäuptiinge geriethen
in Omaha in Streit über verschiedene
Zivisiigkeiten welche schon lange Zeit ge
dauert hatten nnd trug der eine von id
nen, Melan Yuana mehrere Messeiftiche
davon. Wie ed scheint, hatten die dei
den Stämme, zu welchen sie gehörten,
einander bestehlen. Außerdem hatte th
ana feine zwei Töchter an den anderen
Häuptlins verkauft, was unter den Zi
geunern nichts ungewöhnlicheg ist, und
Yuana hatte nachher die Mädchen zurück
verlangt mit der Drohung, sich aufs
Gesetz berufen zu wollen Die Mädchen
wurden ihm dann zurückgedracht, ader er
weigerte sich das Seid zurückzugeben In
der Nacht machte Yuana sodann mit sei
ner Bande Anstalten, aufzubrechen und
die Stadt zu verlassen, und gab es gro
ier Kruwall ais der andere Zigeuner
stamm dies merkte und sie verfolgte.
Mitchell s Leute behauptete Yuana d
Bande habe ihnen ds, 000 in Gold ge
stohlen. Alle Leute ten Lager hatten
raße Quantttsten Gold in ihrem Be.
Es Man ist neusten, wie der gegen
nana erhobene Proz ausfallen sied.
« Die Suche nach der verschwundenen
Lily Olsen bei Rosalie ist erfolglos ge
blieben
« In Auburn nahm in leyter Zeit
die Griope so überhand daß manche Ge
schäftshäuser Mangel an Arbeiskrasten
litten.
« Feuer zerstörte den Stall oon Bern
hard Lammers in West Point. Ein
Pferd, allerlei Handwerkszeug und san
stiger Jnhalt gingen in den Flammen
aut. Lammers hatte nicht versichert und
ist es ein Totaloerlust.
« Fred Daubert, ein angesehener Far
mer südlich von Uehling wohnhast, fiel
am Freitag Morgen todt hin als er vom
Boden aus der Stiege herabkam. Er
war ein alter Anstedler von Dodge Co.
und hatte sich zu bescheidenem Wohlstand
ausgearbeitet.
« Der lsiährige Sohn des siädtischen
Wasserwerkangenieurs oon Fremoni,
Clarenee Martin, wäre kürzlich bei der
Jagd fast ums Leben gekommen, irr
dern sein Hund ihm unversehens vor die
Beine lies und ihn zum Fallen brachte.
Dabei ging sein Gewehr los und der
Schuß ftreiste seinen Kopi. Einige
Schrotkörner trafen seine Schulter und
auch seine rechte Hand wurde verletzt.
« D. Slayton’s Fieischladen in Ar
tell wurde in aergangener Woche durch
Feuer zerstört. Auch das Büreau der
Nebraska Telephone Co. im selben Ge
bäude wurde ein Raub der Flammen.
Der Werth des Gebäudes nebst Jnhalt
betrug 84,200. Hiervon ist 02,700
durch Versicherung gedeckt. Das Feuer
war im nordwestlichen Theil des Städt
chens, und da sehr starker Wind herrsch
te, lag zuerst die Befürchtung nahe, das
ganze Städtchen sei dem Untergang ge
weiht. Vor kaum sechs Monaten wur
den drei Viertel des Geschäftstheils von
Artell eingeöschert, und wurden da seit
dem lauter schöne Brickgebiiude ausge
führt. Das Städtchen war bisher ohne
Feuerwehr, und gedenkt man jetzt end
lich etwas zum Schuh des Städtchens
gegen Feuersbrünste zu thun.
« Cieve Cape, ein prominenter jun
ger Fauna-, in der Nähe non Humboidt
wahnhast, beging am Montag Morgen
am 7 Uhr Seibftiriard, indem er sich er
schaß. Seine junge Gattin wußte kei
nen Grund für die That anzugeben.
Wahrend sie das Frühstück bereitete ging
er zum Statt nnd schoß sich mit seiner
Schratfirnte in die Brust. Er besaß
noch Kraft genug, in’s Haus zu wanken
und der Frau zu sagen was er gethan;
dann stürzte er zufammen. Frau Cape
ist ichwerhörig, nnd hatte den Schuß
nicht gehört. Sie teiephanirte eiligst
um Hilfe, und bald langten die Nachbarn
niit einen Arzt an. Letzterer konnte je
doch nur nrenig für den bereits Sterben
den thun, und verschied er gegen tt Uhr.
Cope war 22 Jahre alt und noch kein
Jahr verheirathet.
Immer noch tm Dunkeln. Es
ist wahr, daß die inediginische Wissen
schast bedeutende Fortschritte gemacht hat,
und doch giebt es häufig Räthsel, wel
che die gelehrten Herren Doktoren nicht
lösen können, Räthsel des menschlichen
Körpers, welche oft ein ganz einfaches
Hausmittel löst, und damit die dunklen
Schatten der Verzweiflung verjagt.
Der Fall von Frau Erasinus Vogel
in Syracuse, N. Y., ist ein schlagender
Beweis-f Frau Vogel schreibt darüber
an Dr. Peter Fahrney ö- Sons Co. in
Chicago, Jll» die Eigenthümer von
Forrii’S Alpenkräuter-Blutbeleber, wie
folgt: »Syracuse, N. Y., den U. No
vember, l·.000. Hochverehrter Dr. P.
Fahrneyl Mit dankerfüllteni Herzen
kann ich Ihnen berichten, daß mir Jhre
Medizinen sehr werthvoll sind. Letzte-i
Winter konnte ich sieben Wochen lang
nicht aus deinHauje gehe-, da ich furcht
bare Schmerzen inr Kopf und Haig, bis
zum Magen hatte, und der Arzt gab
nach jeder Untersuchung eine
andere Krankheit an aber seine Medi
zin half mir nichta. Das letzte Mal
sagte er, »Sie sind in Gefahr Dhgpepsie
zu bekommen.« Da wurde ich unge
duldig und sagte zu ihm, »Well, dann
geben Sie mir die richtige Medizin-«
»Das ist, warum ich gekommen bin,«
antwortete er, Dieselbe half mir aber
wieder nicht. An demselben Tage er
hielt ich Jhre Papier-e und den Kranken
Boten; ich dachte, »der liebe Gott hat
es so gelenkt,« und ich schrieb sogleich
um eine Probekiste Alpenkräuter- Blut
beleber und wurde auch durch denselben
kuriert. Nun fühle ich besser als seit
vielen Jahren, und will auch alles thun
was ich kann, um auch Anderen durch
Ihre werthvolle Medizin zu helfen. Mit
Hochtung lud Dankbarkeit, Ihre, Mes.
Etat Vogel. « —- skornPs Alpenkräin
tersBlylieleber hat durch feine wunder
bare V rkiengskraft schon manchen über
rascht, Alt nnd Jung loben ihn.
Sagt viele Leute hier können
wieder glücklich werden.
Jeder lamus herstellen
Viek in unserer Nachbarschaft ist seht
so viel Rheumatiscnus daß folgenderRath
eines hervorragenden Sachverständigen,
welcher für die Leser eines großen ästh
ehen Tagedlatteg schreibt, oon den Lei
denden mit Freuden aufgenommen wer
den wird:
Fluldertrakt Löwenzahn, z Unz«; zu
sammengesetzter Kargon, eine Unze; zu
sammengesetzter Saisaparillenfirup, drei
Unzen. Gut in einer Flasche zu schüt
teln, und in Theelöfseldosig einzunehmen
nach jeder Mahlzeit und beim Zubettges
heu. Trinlt gutes Wasser in ausgiebi
ger Menge.
Es wird dehauptet,daß es wenige Op
fer dieser gefürchteten,marternden Krank
heit giebt, die nicht sogleich Linderung
in diesem einfachen, febstgemachten Mit-;
tel finden, und in den meisten Fällen iftI
dauernde Heilung das Ergebniß.
Dies einfache Rezept soll die ausschei
denden Gewebe der Nieren fo stärken
und reinigen, daß sie die Gifte, Säuren
und unnützen Stoffe, welche nicht nur
Rheumatigknus, sondern viele andere
Leiden verursachen aus dem Blut und
aus dem System filtern und feihen kön
nen. Jeder Mann oder jede Frau hier
welche fühlt daß ihre Nieren nicht ge
sund und thätig sind, oder unter irgend
einer Harnkrankheit zu leiden hat, sollte
nicht zögern diese Mifchung herzustellen,
da sie sicher viel nützen wird, und Euch
vielleicht fpäteres Elend ersparen wird
Uniere hiesigen Apotheker sagen, sie
werden entweder die Besiandtheile besor
zgen oder zum Einnehmen fertig mischen,
wenn die Leser es wünschen.
Die kalten Winde dringen einem durch
Mark und Bein und die Muskeln wer
den stets;daan tritt Rheutnatismug ein
nnd et- ip Zeit St. Jaeobs Oel zu ge
brauchen, es ist das beste Mittel den
Schmerzen Einhalt zu thun, und kurirt
dieselben durch Wärme.
s U m die Macht der Gewohnheit zu
verbildlichen, erzählt man folgendes net
tes Geschichtchen:— Ein junger Mann
in X hatte seine Hekzliebste seit sieben
Jahren täglich des Abends sesnchL
Neulich nun schien es den Beiden als ob
das nun genug des Hofmachens sei, und
sie verheiratheten sich. Am Abend des
Hochzeitstage-Z saß das neue Paar nach
jahrelanger Gewohnheit zusammen im
Satan, sich die Zeit octttetbend bis die
Uhr augholte Zehn zu schlagen. Was
that der Bräutigams Er gkiss nach
seinem Hut, sagte freundlichst Gutenacht
und verließ das Zimmer, genau so wie
er es 7 x 865 Male gethan hatte. Seine
nunmehtige Frau mußte ihm folgen und
ihn znkückknsetk Jetzt erst wurde der
junge Ehemann gewahr daß sein Ge
dächtniß ihm einen Streich gespielt hatte.
zür den Augenblick hatte er total ver
gessen daß es nun a nd e c g waik
» Da s Vundegpostnntt in Washington
hat die Regel ausgestellt keine Zeitungen
mehr zur 2. Klasse Pestrate an solche
Abonnenten gesandt weiden dürfen wel
che itn Rückstand sind, sondern t Cent
pro (5.opie kosten. Die-Z Gesetz, welches
sür den t. Jan. ’08 lautet, soll minde
stens ctm t. Juli dies-S Jahres durchge
siihtt werden. Bei Te die Copie Post
gebiihr müsste jedoch der Zeitungdmann
bankerott machen. Die L. Klasse Pon
tate ist lc das Pfund Unter den Um
ständen können also nach dem Isten Juli
keine sein«-gen welche nicht ausbezahlt
sind, ausgeschickt weiden, was siic viele
Zeitungen, welche gewöhnt waren, tue
dit tu geben, eme große Unannehtntich
keit sein wird, da alle aus-stehenden Gel
der seht, nnd zwar innächster Zeit kollek
titt werden sollen, und die Leser zumeist
silr Mahnungen sehr etnpsindlich sind·
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s Markt-Gericht.
stand Island.
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Eine seltsam. Geschichte.
sog-neuster set-»mus, dein dreimal der
Galgen den Tod versagt-.
Jn dem englischen Orte Babbacombe
ging in einer Februarnacht des Jahres
1885 das Haus einer TOjährigen
Dame, eines Fräuleins Emma White
head Keyse, in Flammen auk Der
Brand wurde gelöscht, und m n fand
die Leiche der Hausbesitzerin auf dem
Teppich- ihres Speisezimmers mit
JLchrecklichen Wunden an Kopf und
eib, die nach ärztlichem Befunde ihren
Tod verursacht haben mußten. Arg
muthmaßlicher Thäter wurde der
ausdiener Lee verhaftet. Es fand
ich Blut an seinen Kleidern, an der
Ihür seines Zimmers waren Blut
slecken zu sehen, und in einer Schub
lade des Zimmers fand sich ein blut
beslecltes Messer. Lee betheuerte fort
während seine Unschuld, die Geschwo
renen erklärten ihn jedoch unbedenklich
siir schuldiq. Der Richter sprach denn
auch das- Todekzurtheil aus und hielt
dabei eine Bemerkung iiber die auffal
lend kiihle Haltung des Angeklagten
nicht zurück. Der ater sprach: »Sie-!
statten Sie, Mhlord, der GrundJ
warum ich so ruhig bin, liegt darin,!
daß ich aus den Herrn vertraue, und;
der Herr weiß, daß ich unschuldig bin.«
Drei Wochen später war die Hin
richtung anberaumt. Lee schritt ruhig
und gefaßt aus den Galgen zu, stellte
sich auf die Weisung des Henkeer auf
die Fallthiir, ließ sich mit der weißen
Mütze die Augen verdecken und den
Strick um den Hals legen, der Ge
sängnißgeistliche sprach die letzten
Worte des Beerdigungsdienstes, und
dann wurde das Zeichen gegeben, und
nun hätte die Fallthiir unter den Fü
ßen des Verurtheilten nachgeben müs
sen. Doch nein. Der Henker hatte
zwar den Hebel in Bewegung gesetzt,
allein man vernahm nur ein Knarren,
llllll Ock llkmc Vllllock slclllo IMMck
noch aus seinem Platze. Man zog den
Riegel ein zweites und rittes Mal, doch
die Fallthür lewegte sich nicht Der
Henker und feine Gehilfen untersuch
ten den Apparat, aber schließlich mußte
man sich bequen en, den Todeskandida
ten von der Fallthür zurücktreten zu
lassen, ihm die weiße Haube abzuneh
men und den Strick von seinem Halse
zu lösen. Man arbeitete aus Leibes
krästen am Apparat herum, hielt ihn
endlich siir ganz in Ordnung, stülpte
dem Delinquenten seine weiße Haube
aus, legte ihm wieder den Strick um
den Hals, stellte ihn auf die Fallthür
und gab das Zeichen, doch abermals
versagte diese, und wieder wurde Lee
zurückgeholt und zunächst in’s Ge
fängniß zuriictgebracht. Nun machten
sich die Zimmerleute eiligst mit Hobel
und anderm Werkzeug an der Fallthiir
zu schaffen, und es dauerte eine ganze
Weile, bis gemeldet wurde, nun sei
alles in Ordnung. Zum dritten Male
trat Lee mit dem Strick um den Hals
mit verbundenen Augen aus die Fall
thür. Zum dritten Male sprach der
Gesängnißgeistliche die Schlußworte
des Beerdigungsdienstes, und zum
dritten Male setzte der Henker seinen
Hebel in Bewegung, aber zum dritten
Male versagte auch der Galgen seinen
Dienst, und nach einer eiligen Bespre
chung entschlossen sich endlich die ver
antwortlichen Beamten, die Hinrich
tung einstweilen zu vertagen. Lee
wurde in’s Gefängniß zurückgesührt.
Der damalige Minister des Jnneren,
Sir William Harcourt, sah sich ver:
anlaßt, das Todesurtheil in lebens
längliche Zwangsarbeit umzuwandeln.
Der Aber-glaube wob alsbald eine Le
gende um den Vorfall, man erzählte
von einer weißen Taube, die iiber dem
Galgen geschwebt habe, und der Be
gnadigte sprach wieder von seiner tlns
schuld und von dem Wunder, das der
Herr zu seinen Gunsten gewirkt habe.
Lee trat seine Strafe an und wurde·
jüngst nach mehr als 20jähriger.
Zwangsarbeit durch eine Verfügung
des jetzigen Ministers des Jnnereu in
Freiheit gesetzt.
Die Mutter im Sprichworts
« Die Dachs-sühnen see Mutter bei verschiede
nen Völkern
! Die Hochschätzung der Mutter findet
Hbet allen Völkern beredten Ausdruck;
manchen ist sie überhaupt das Höchste,
was es gibt. Der Deutsche sagt:
,,Muttertreu wird täglich neu«; oder:
»Ist die Mutter noch so arm, so gibt
sie ihrem Kinde warm"; oder: »Was
der Mutter an’s Herz geht, das geht
dem Vater nur an die Kniee.« Jus
besondere beim Holsteiner heißt es:
Wetter en rieten Vader verleeren, as
en krupern Modder,« d. h. eine Mut
ter, die nach jeder Richtung hin auf
stren e Ordnung und weise Sparsam
keit Zieht. Der Venezianer ruft aus:
»Mutter, Mutter! Wer sie hat, ruft sie,
wer sie nicht hat, wünscht sie,« wie denn
überhaupt der Italiener, dessen Sprich
wörier sonst im allgemeinen keine zärt
liche Rücksichtnahme aus das weibliche
Geschlecht verrathen, die Mütter als
solche mit herzlicher Jnnigkeit behan
deli. Auch bei den Hindostanern hat
man für die Mutter eine hohe Ver
ehrung: ,,Einer Mutter Liebe ist die
beste von allen,« oder aber — mehr
praktisch gesprochen: »Eine Mutter, ·
welche Korn zerreibt, ist besser, als ein
Vater im Rang von 8000 Pferden am
Hofe eines Großmoguls.« Desgleichen
sieht bei den Engländern die Mutter
n hoher Achtung; sie meinen: »Die
Mutter sagt nicht: ,Willst Du?’ son
dern gibt«; nach russischer Anschauung
»holt das Gebet der Mutter aus dem
Meeresgrund heraus«; bei den Tsche
chen ,,ist die Mutterhand weich, auch
wenn sie schlägt«; bei den Walachen
»wächst das Fleisch auch da, wo die
Mutter hinschlägt.«
Die Perser allein scheinen mit ihren
Begriffen von Mutter und Mutterliebe
von den übrigen Völkern abzuweichem
zwar sagen sie: »Der Himmel ist zu
den Füßen der Mutter,« aber ander
seits heißt es wieder: »Die Wärterin
ist liebevoller, als die Mutter,« und:
»Die Mutter ißt unter dem Vorwande.
es sei zum Besten ihres Kindes·«
Warmes Bett als Schlafbriuger.
Dr. P. Pregowsk stützt seinen Glau
ben an die schlaferzeugende Wirkung
eines warmen Bettes auf den weitver
breiteten Gebrauch von Wärmflaschen
oder diesen entsprechenden Hilfsmit
teln zur Vorwärmung des Lagers fiir
Kinder, die an schlechtem Schlafe lei
den, ferner auf den beruhigenden Ein
fluß warmer Bäder und auf die Wir
lung warmer Zimmer, die sich in der
Empfindung von Schlaffheit und
Schläfrigkeit äußert.
Er stellte zur Begründung seiner
Ansicht mit eigens konstruirten, unter
den Matratzen angebrachten Erhitzern
eine Reihe von Experimenten an, bei
denen die Versuchsperfonen niemals
wußten, ob daz- Bett zur Erzeugung
von Schlaf vorgewiirmt war oder nicht
Dabei ergab sich, daß eine zu hohe
Temperatur eine ungünstige Wirkung
hatte. Der Versuch erwies sich am er
folgreichsten, wenn das Lager zur Zeit,
da die betreffende Person zu Bett
ging, gerade nur merkbar angewiirmt
war. Dessen Temperatur wurde dann
anfänglich vorsichtig vermindert nnd
dann, noch Eintritt tiefen Schlum
mers, wieder langsam gesteigert. Die
Haut der Versuchs-personen fühlte sich
allemal tiihl an, auch wenn diese über
lästige Hitze klagten. nnd die künstliche
Wärme, so lange sie nicht gewisse
Grade überschritt, wurde stets als an
genehm empfnnden. Patienten in der
Genesung nach schweren Krankheiten
fühlten sich bei fortgesetzter Begünsti
gung ihreis Schlafe-;- immer besonders
gestärkt. , « »
Viele Eingeborenen der
Südseeinseln find Meister-schützen im
Schießen von Fischen mit Bogen nnd
Pfeil. Die Kunst ift schwierig
D e r A n I s a 13 ist sehr allge
mein in Norwegen, wo· einige 20 Ho
spitäler allein der Behandlung diefpr
schrecklichen Krantheit gewidmet find.
Deutsche Opernhaus- Apotheke.
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