Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 17, 1908, Sweiter Theil., Image 14
Es irrt der Mensch. Roman von H. Coutths Mahler. (11. FortsegungJ So oder so —- sie glaubte ihren Platz gut gewählt zu haben und ek wattete nun gespannt die Dinge, die da kommen sollten. Wohl eine halbe Stunde wartete sie. Endlich fah sie Tracht-sitz kom men. Er kam zu Pferde, stieg dicht tm Padillon ab und band die Zügel um einen Baumstamm. Dann ging er wartend auf und lib. Sein Gesicht war bleich, und die Augen leuchteten fieberhaft Ner vös saht er sich einige Male mit den blinden über die Stirn, dann blieb et plöhlich stehen nnd sah mit erreg tek Miene durch die Bäume. Renaie tam eilig auf ihn zu, be itiißte ibn mit fragendetn Blick und bnie sich erschöpft an einen Baum. Was hast du mit zu sagen? Jch nehme an, daß es Sachen von Wich tigkeit sind. Fasse dich aber, bitte, kurz. denn ich habe wenig Zeit-« ,So kurz es mir möglich ist. Gar so eilig wirst du es doch nicht haben?«« ..Du weißt, daß ich ebensowenig frei iibet mich verfügen kann. wie du. Du willst mit mir über unsere Scheidung reden, nicht wahr? Was hastM du bisher erkeichi?« LLD m---t- LI. c--- : ».«IWUI, ask-nun —- rw quuk ca dieser Angelegenheit auch noch gar sticht-Z unternommen.« Sie preßt-e die Inkdflächen zusam men und sah ihn tiirszt an. »Noch immer nichts Mein Gott, es hätte doch schon längst geschehen müssen. Dieser Zustand ift ja unerträglich« »So schwer ist es für dich, meine Frau zu sein? R-enate, einst warst du elia. als du es werden durftest." Sie zuckt-e zusammen wie unter einem Schlage Ihre Augen blickten ihn zornig an. »Mit-re daran nicht! Es dünkt mich jetzt eine Schmach, daß ich dir dank-ais mein Herz fo offen entaegentrug. «Schwei-a’ davon —es M sitt uns beide besser! Was soll das alles auch! Jch bin nicht hier-herge swmsmen usm dariiber mit dir zu ver handeln. Du hattest mir versprochen, unverzüglich mit Hellmann in Ver bindung Du treten, um unsere Schei dung zu beschleunigen Warum hie-l teit du dein Wort nichts« «Eitt es dir so sehr?« « ,« tief sie ieidenschaftlich ,Me-ine Ehe mit dir war ein Schimpf den du mir angetban, und den ich bis heute snoch nicht ver-wun sden habe. Ich wurde als Cästige Zu ges-e zu meinem Getke betrachtet und als ütierfkiifs r Batlsast über Bord geworfen, s es sich nicht mehr lehnte. Wen-n ich daran denke, daß tm dir meine Liebe nur gefallen lie M ich könnt-e noch sheute den Vet " d darüber vertieren. Begreifst du nun ,daß ich, seit ich dich wieder in meiner Miste weiß, danach dürste, frei zu sein?« Er sah sie mit brennenden Augen att. Wie schön war sie in ihrer zorni g-: Errettung-! Erst jetzt ermaß et, Z er dieser stolzen, reinen Frauen feeke angetban hatte. Ein tiefer Seufzer stieg aus feiner Brust. »Du hast ja in allem recht, « Heirate, ich weiß und verstehe erst jetzt den Umfang meines Ver-gehend Dass du dich aber so gliiebend nach Frei fseii schnit, ahnte ich nicht« Sie hatte sich zur Ruhe gezwungen und ftrich mit zitternden händen über · Stirn und Augen. »Ich thue es auch noch ans einem anderen Grunde. Jch will nichts mehr vor den Menschen Ver-bergen haben. die gut zu mir set-. Ich sehne mich danach, offen und frei alles zu betennen.« Er trat näher ain sie heran. »Nun Iut, Renatr. Ich gebe sdir dein Wort »Ur-Zieh du sollstes aller Weit erzäh , daß ich dein Etat-te bin. Rennte —ich muß dir ein Geständniiß ma chen. Ich will mich gar nicht non dir scheiden lassen, weilsich dich liebe, dich tobe, wie ich noch nie geliebt habe. Ich habe ldeinen Wert-b erst jetzt er -ka1mt. unkv diese Erkenntnis hat mich » g einem beßeren Menschen gemacht. Ii H mich wieder gutmachem was ich II bit gefrevelt habe, Lebte in meine Isme. an mein Her-z zurück· Laß uns hier for — ein neues Leben be M Du sonst mein Leim-m Wes-me kein. Ich wia für dich M. schritten ich via dich ogk W Win, alles sitt dich W » U but-. Laf- mich mcht per · W.M, mein Wab- sei its-nnd been-i mich nicht, M dich an ans Herzens i Das war keine Liebe, wie sie solche eins-i für den Mann gehegt. der jeht bittend vorthr stand, sie hatte nichts einein mit der eigensinnigen Leiden schaft, die sich den Geliebten ertrotzt hatte ge en den Willen des Vaters. Was sie Für Rolf fühlte. war die länterte, alles ertragende, alles gende Liebe des dollbewußten Wei bes, kdie durch nichts zn erschüttern ist, weil sie nicht nur äußeren Ver gegen gilt, sondern das Jnnerste des sens erfaßt hat. Rgnn richtete sie sich auf aus ihrer versunkenen Stellung. »Dazu ift es zu fpät.« fast-e sie leise nnd tonlos. »Am-IF Es war ein Schrei. in dem sich Angst und Schmerz auspräg ten. »Ja«, wiederholte sie fester und be siimmter, »es ist zu fpätl Jchtiinnte nie wieder zu dir Vertrauen fassen. Was dich bestimmen mag. fo zu mir zu sprechen. weiß ich nicht. det es Laune oder wirklich ein wärrneres Gefähl ——— vielleicht weißt du es selbst nicht genan. Das-, was in mir gestor benist, tcrnn es nicht wieder erwecken. Jch kann dir nie-nie mehr ange hören. Du spielft wdhl auch nur mit diese-r Möglichkeit wie du mit deinem gingen Leben gespiebt hast Du wüt st mich nur aufs neue aus mir lief-gewordenen Verhältnissen heraus reißen, um mich, wenn du meiner überdrüsg wärst, talitblütig wieder zu verlassen.« »Nein, Reime-— bei Gott du ver kennst mich und vergißt, daß ich dich wirklich liebe. Laß mich doch nicht vergeblich bitten, durdirft einen besse ren Menschen aus mir machen- ich fühle es. Stoße msich nicht zuriick in mein verfehltes Leben —- «,du die Reine Starke. wirft rnir holt und Stiihe gebe-ni« Renate lächelte schmerzlich »Ich be darf selbst eines starken Willens, der mich hält. Was könnte ich dir sein? Du ftreclst die hände immer nur ver langend nach dem aus was dir das Schicksal versagt. Hältft du es dann, ist es dir werthlos Werden —Doch nichts mehr davon. für uns gibt es keine Gemeinschaft mehr-, laß uns in Frieden auseinandeLgehen« Trvchwih faßte ihre Hände und hielt sie fest. Seine Augen bnhrten sich finster in die ihren. »Wie-tust du, ich weiß nicht, was di so standhaft machtlk rief er voll tigteit. »Du liebst Tornsu—lengne es, wenn dir tannfi!« Sie zuckte zusammen und schloß einen Moment die Augen Sie sahen es beide nicht daß Rolf vTornsm hinter ihnen aus dem Wakde getreten war Er hörte feinens Namen nnd sah nnn mit schmerzt-ol-; letn Staunen ausf die beiden Men- » schen ..-- . « -« « --i 1 eossneie seist e Zeugen uns pay stolz, mit leuchtendem Blick, in das Gesicht ihres Mannes Dann sagte sie sest nnd ruhig: »Ich lengne es nicht —«du sollst es wissen, mildueinen Schein von Recht darsan hast Dis-« ich liebe Rols Tom-au, wie ein Weib einen so starken, edlen Shasialter nur; zu lieben vermag Mein here gebot-is sihm mit jedem Pulsschiag. Du hast auch recht, wenn du -,sagst diese Liebe stei schukd, daß ich dir nicht mehr an gehören kann, »denn wenn ich ihn nicht liebte, ginge ich vielleicht aus Erbar men zsu dir zsuriich Aber lieber ivill ich sterben, als mit selbst und meinem Herzen untreu werden. Wenn ich ihm auch niemals angehören kann, so soll doch auch nie ein anderer wieder ein Recht aus mich haben. Gib du mich see-i oder nicht —- ich weiß 1a nicht, ohdu mich nach Recht tin-d Gesetz noch· fesseln kannst — es ist mir glei?t eine Gemeinsamkeit gibt es nie nie zwischen uns Von Herzen froh hin ich nur, daß du nnr mein Wort zu rückgrgeben st, daß ich noch heute alles sagen ts, was nrich gedrückt und gequält hat« Tracht-nd stampste iii wildem Grimm den Boden. Seine hände ballten sich trsampshast, und er erbebte vor unterdrückte-.- Leidenschaft Plötzlich ssprmrg er aus sie zu und rißsie seine Arme Und du meinst, ich mfasse mich so einzig beiseite schieben! Noch bist du mein!« Sie schrie laut ans und wehrte sich verspeisen ge n seine Umarinnng, aber er hielt ie wie mit eisernen Klammern Da wurde er plößlich zurückgerist sen. Er ten-eilte und sah sich nach seinem Atti-reitet uni. »M— Sie sind es, mein here o. Iowa-al« leuchte er. »Was wollen iehterk f Reis Sk2dråhensdezor iifiin åDas rsf i au- m nein Gen-d nnd Bei-ein« Ihn-te me an Uolss Seite geflo heu, er Leg-te sest den sein um ihre Wde Gestalt. Ei einziger glücks MUM tra in ihre Augen, so des sie erhebt e »Aber Sie Ue Dir-ne los,« schrie III-Mk-» »Sie haben let-a Recht an »Ich-MEDIUM streut n « seng- Wrzscha sites Ort-angezle den«-« , . I . . ·. Tracht-its lachte höhnisch mis. »Das mer-den wir sehen.« Er trat nä r ans die beiden zu. «Renate —- r zu mir!« , Sie klammerte sich angstvoll an Tor-Mk Anm. Trachswitz knirschte svor Wirth mit den Zähnen- »Dn willst nichts rr s. Zorn-am geben Sie die Dame rei, sie ist meine dau. Niemand außer mir shat ein echt ans sie.« Rols sah erschrocken in Renateö blasses, ihm flehend zugewandtes Gie-v sicht. »Ist das wol-ist« Sie neigte den stos. »Ja, aber er hat kein Recht mehr aus mich. er bat mich schmählich verlassen Bitte, schüßen Sie mich vor ihm, ich ertläre Ihnen später älle«.« sagte sie leise. Da leg-te er ruhig ihre hand auf seinen Arm. »Kommet! Sie, ich bringe Sie nach Hause. — Herr v. Trach witz. ich stehe Jhnen zur Verfügung. sodläld ich die Dame in Sicherheit wer .'« Trachwih sah ihnen mit verzerrtem cht nach. Menate —- dat gehst nicht so von mit-P ries er mit schmerz erstickter Stirn-me hinter ishr her. Sie sah nicht zu ihm zurück. Er sank schlass in sich zusammen und swischte sich den Sckpveiß von der Stirn Eine trostlose Verzweiflung packte ihn, mit stumpfem Blick sah er hinter fden zwei Menschen her, die dicht nebeneinander durch den sast entlaubten Wald sch;itten, ails gehör ten sie zusammen Dann ballteer sdie hände in ohn mächtiiger Wirth und zwischen den Zähnen hervor murmelte er grimmig: »Er soll es büßen!'« Da legte sich eine hand ckus seine Schulter. Er sah sich um und blickte in Melanies bleiches Gesicht. Er wunderte sich kaum darüber, daß sie so plöstich vor ihm stand. »Sie sind ein Narr, Trachtvih!« zischte sie. »Besten Sie wirklich ruhig ansehen. wie er Jchre pslichtoergessene Frau wegsührt, als gehöre sie«i«hm?« Er sah sie start an. Dann kam ihm gierm Bewußtsein daß sie wohl Zeugin r vorhergegangenen Szene gewesen sein mußte, nntd daß deren Ausgang ihren Wünschen so wenig entsprechen würde, wie den seinen. Er lachte schmidend aus. »Der ist so gut siir Sie verloren. wie meine Frau für mich. Wir passen jetzt samos zusam men, Frau Baronin.« Sie rüttelte ihn zornig am Anm. «Besinnen Sie sich! Sie sind toll und blittd———er darf sie Ihnen nicht neh men. das Recht ist aus Ihrer Seite!« Er lachte nochmnts höhnisch aus. »Das scheint nur so. Jch habe kein Recht mehr aus sie, weil ich ihr da vor-gelaufen bin und sie im Elend sitzen ließ. Die stirbt lieber« als daß sie-n mir zurückkehrt, soviel habe ich verstanden. —- Ssie gestatten aberjetzt, daß ich heimreite —- ich siishte mich nicht ganz wol-U M- h--k.-»-A- tät In-. ais-d- III-sind .-,. um«-» ,..«, ....,, ...-.» ».... auf sein Pferd zin, als brenne ihn der Boden unter den Füßen Eilig schwang er sich hinauf unb jagte in vasendent Galopp dcwon Quer-few ein, über Stock und Stein raste erda hin und noch immer ging es ihm nicht schnell genug, um die tödtliche Ver zweiflung in seinem Innern zu er sticken. Erbanrnungslos sauste die Peitsche hernieder. An einem Graben scheute das Thier sprung aber dann. Jenseits des Walles über-schlug es sich und begrub seinen Reiter unter sich Tarni-u nnd Renate gingen stumm durch den Wald. Nach einer Weile blieb Rennte plöhlich sieben und lehnte sich an einen Baum »L«Issen Sie mich, bitte einen Moment her ruhen. meine Füße tra gen mich nichth Er blieb vor ibr stehen nnd sab mit ernstem Blick in das todte Laub zu seinen Fäßlein Nach dem trunkenen Entzücken das Renates Worte: »Ich liebe Rolf Tor-narr« in ihm wachem ten hatten, tret-s ihn ldie Eröffn-una. baß sie Trachlvis’ Gattin sei, doppelt hart und unerwartet. Renate sah ihn traurig an. Der eine nliickitrablensde Blick vers-hin hat-te ihr seine Seele enthüllt Sie wußte nun, daß er sie liebte, wie sie ihn, nnd daß er ihr Geständnisz qehört hatte. Sie sah. wie er litt. und wasr betrübt. daß sie ihn nicht trösten konnte. Vergebens versuchte sie zu sprechen, es wollte nicht geben. End lich rang sich leise sein Name von ihren vaen Er wandte ihr sein Gesicht zu nnd sash sie fragend an. ,.Dars ich Ihnen ieyt alles sagen, was ich bisher verschweigen mußte?« Er niste stamm, sprechen konnte er nicht. Da erzählte sie ihn alles, was er noch nicht wußte, tot-ei korn daß sie sich als Wittwe ausnegeben te, wie unglücklich sie gewesen sei ber ihre Lüge, von ihrem Schrecken beim un erwarteten Anstanchen ihres Mannes knidfvonsie ihrer Angst WunZeSorse T es pr rzen, a daß sieakiebersich eben Minde, cels wie ber in Mir-et chast mit ihrem Mann-e zu McAlles berichtete sie-mir von ihrer Rippach sucht Wer reiten ManneKan new III Opfer bringen seit-de mn bititere Watte-n Edie ihr se weh that, von seinem Ant IVEIUIMW e de n· ie e an n. end sie iW Wein-ins mer un r M is- IF « Masse NÆ war« schwieg O . er noch eine Weite. Dann nahm er den Hut vom Kopfe, fuhr sieh rnit der Hand durch das hoc-r, über Stirn und Augen. Endlich sagte er heiser: .Und warsoll nun toertderri« Sie see-h ihn versiändnißlos art. Dann be riss sie piöhlickn »Ich soll fort von »etwas« rief ste. Ek biß vie Zeit-ne qunimndke »Ich kann so nicht weiter neben J en du -hinleben —- seit ich alles wei —Re nate, verstehen Sie mich nicht?« Sie erglüht-. »Dann muß ichwohsl geben« fugte sie leise. . Da sahen sie sieh an, lau-ge und tief, i und was der Mund verschweigen ;rnußte, sagten sich die Augen, die in Ischrnerziicher Wonne ineinandertauche ; ten. l Plötzlich stürzte er zu ihren Füßen »und barg den Kopf in den Falten E ihres nie-des. i »Renate!'« Sie strich mit zitterndem häan über sein haar. Ein trockneeö sSchluchzen rang sich aus ihrer Brust, s und leise neigte sie sich. um ihre Lip ) pen aus sein Haar zu drücken ) Er guckte unter ihrer Berührung ! zusammen Dann stand er aus. »Sol! ich nun alle-in weitergehen?« ; fragte sie sanft. ; Da konnte er sich nicht mehr be ; herrschen. Er nahm sie fest in seine iArrne und strich ihr leise das Haar iaus sderStim »Nenkrte—o Renate!« f sum es über seine Lippen , I O k t Gegen Abend, alses eben zu däm ssmetn begann, trat Rols zu seiner k Mutter ins Zimmer. Er erzählte ihr ; alles, und die kluge, gütige Frau ver . stand und verqab Renute alles. , »Daß mir jetzt Zeit, mein Junge, jessindet sich schon ein Ausweg, und ’ ich hoffe, du wirst doch noch glücklich smit Neunte. Jch werde morgen mit I ihr zu Diestertarnpts fahren, dort ktann sie einstweilen bleiben, bis sich ; euer Geschick entschieden hat« Verzuge knur nicht! So trübe sich das alles Hauch ansieht, die Sonne wird schon ; wieder scheinen.« - Getriistet und gestärkt ver-ließ Rols Iseine Mutter, die sofort zu Renate !ging, um ihr ein gutes Wort zu sa gen P Sie fand die junge Frau mit roth - geweint-en Augen in ihre-m Zimmer. stillt Frau v. Torncsu eintrat, erhob ; sie sieh und sah ihr zagend entaegen. Die alte Dame zog sie in ihre Arme. j »Meine nicht mehr, mein armes Kind : —es wird ja noch alles gut werden! » Sei start und neuthig auch böse Tage » Ists-L besät-»O - - -·- sp- m » «L.llllsclkll Mal slll »Ich WUU(, liebe gnädige Fran« : »Nicht sa— ich bin deine Mutter. limein Kind, was auch kommen mag.« i Spät aim Abend, als man eben in jTornau zur Ruhe gehen wollte, tam ein Bote von Bei-kann der einen Brief an Rols v.Tornau brachte. Renate war im Begriff gewesen, ,die Treppe hinaufzugehen Jbrer rit xternben band entsank der Leuchter. ksee fübslte sich einer Ohnmacht nahe z und schaute entsetzt in Rosss blasses tGesicht. wie es, von einer Kerze be stens-ten sich über das Schreiben I beugte. Frau v.Toenau stand neben ihm, auch ihr Blick verriet-b bange Sorge. Die beiden Frauen Hatten denselben Gedanken: dieser Brief bringt Unheil. Häufig-Mk fortdert Rechenschaft von o . . Dieser hatte inzwischen den Brief zu Ende gelesen. Sein Gesicht wandte f sich ernst nach der jungen Frau. »Re l nate — eine neue Aufregung steht "J-bnen bevor. Ihr —- Trachwiy bat ; einen Unsall nett dein Pferde gehabt.« ’ Sie erschrak und eilte an seine ;Seite. »Was ist gesschebent« spagtesie T erschüttert i »Ich will vorlesen, was die Baro i nin schreibt: T »Bitte, wollen Sie Frau v.Trach «witz mittheilen, daß ihr Mann auf - dem dein-ritt mit dem Pferde gestürzt »ist. Man hat ihn gegen Abend be «wußtloö gefunden nnd irrt-erge sboacht Die Berlepungen sm schwer. ob tödtlich kann bei-Arzt noch nicht fest-stellen. Der Verungliickte verlangt nach seiner Frau. Wenn sie kommen will. unt ihn zu pflegen— es ist hier alles zu ihrer Aufnasnne bereit." « Renate hatte in nowitsser Unruhe die hände gesungen- Nun richtete sie sich entschlossen aus. »Sie gestatten, daß ich mich sofort ansinachei« »Sie wollen wirklich zu ils-inf« fragte er düster »Er ist in Noth-seit gehöre ich an seine Seite,« sagte sie fest. Frau o. Ton-an legte den Arm um sie. «Necht baft du« mein sinds Geh ! mit Gott« s R M sichzvm Gehen »Is s lasse osort anspannen und fahre sie selbst hinüber, Quinte« T Sie eilte in ihr Zimmer und packte ,eintge Wndige Sachen zusam " men. Frau o. Tornau the dabei »und sprach gut-e triisi Worte Ist ihr, die hast der jungen Frau wunderbar fts . Dann sieht sb nett Rolf in die schweigenbe W bin-aus« f i I We « a die Ante-inwen den mit Miene. Sie lasm leben von dein M, mil- ihr sonst so leichter Arn um bei seinem Anbtiel M M Oft-Wien worden. »Okt! Ue die Sitte haben, mich zu thue zn Mi« fragte Ren-te. . f W «Sogle’ —- rr v· Torsiscnt,Siel bleiben do noch « . s»«.t«;ann ich irgendwie behilflich ein « »Es ist alles geschehen. was nöthig. war. Jch habe Herrn v. Trachwi im! re n Flügel unter-bringen la en.l un »für seine Frau find Zimmer neben dem seinen bereit.« »Dann will ich lieber sofort wie der nach Haufe fahren. Jch tommej morgen herüber, um nachzufragen,l wie es gelit. —Gu«te Nacht, Renate —gute Nacht, Frau Baronin!« an Mielanies Augen trat ein böses Leuchten als er sich so vektkuulichi von Renate verabschiedete. Noch gab sie Rats nicht auf. Sie hatte ver schwiegen, daß kder Arzt nach einer eingehenden Untersuchung festgestelltl hatte, dasz Trachwig wahrscheinlich mit dem Leben davontommen würde. Ob er aber wieder ganz ge sund würde —- dazu hatteer mit den Achseln gepackt Nun hoffte MeluniH daß sich Trachwtg und Rennte unters sden obtvaltensden Um tänden wieder versöhnen würden. ie wollte dann außerordentlich gütig und edeltnütbig sein und den bei-den eine Existenz er möglichen. Rolf mußte dieser del inuth doch endlickä rühren, und wenn er idann eins-ab. aß Renate ihm ver loren sei. würde sich sein verwaistes Herz ishr schon wieder zuwenden Die schöne« rau tonnte und wollte sich nicht darein sitt-den« daß Tornau ihr verloren war. — Alä er gegangen, bat sie Renate, ihr zu dem Kranten zu folgen. Der Arzt war noch im Nebenzimmer. Er sah «die junge Frau prüfend an, als sie ihm vorgesiellt wurde. »Er lebt, Frau v. Trachwitz«. sagte er. »Das ist vorläufig die haupt lache. und wir müssen uns damit zu frieden geben. Vorläufig braucht er nichts als Ruhe.« Renate trat nun allein ins Kran tenzimmer. Trachwitz lag still und bleich im Bett. Als sie zu ibm trat, flog ein Zacken über fein Gesicht. «Du — bist du gekommen, Ne nate?« Sie strich leise über seine Hand und Thränen verdunkelien ihre Au gen. »Sei still — du- sollst nicht redeii." (Fortsetung folgt.) l Suspfentwäseruns. Der tiirzlich in Baltimore, Md., abgehaltene Nationale DrainageRonss greß war von größerer Wichtigkeit, als die turzen Berichte in der Tagespresse ersehen ließen, denn er beschäftigte sich mit einem der wichtigsten Probleme: die Beseitigung und das Entwiissern der Sumpfe und Marschliindereien, wodurch nicht nur die Brutstätten der Mostitos beseitigt, sondern auch viele Tausende von Acres Land stir Acker bau- und Wohnzwecte erlangt werden würden. Zu den Staaten, die mit Marschländereien und Sümpsen »ge segnet« sind, zählen New Jersey, Marhland, Florida, Virginia u. s. w. und einige dieser Sumpfe, wie die Ererglades in Florida, die Dismal Swamps in Virginia, haben einen Weltrus. Jn Florida hat man schon seit Jahren davon gesprochen, die Everglades, etwa 6500 Quadratmei: len oder 4,000,000 Arres, zu draini ren, doch würde dies mindestens sä 000,000 kosten. New Jersey hat al lein 27,000 Acres Marschland zwi schen Newart, Elizabeth und Jersey City und auch hier ist eine Bewegung im Gange, diese brachliegenden Marschliindereien nutzbar zu machen. Die Kosten werden aus etwa 850 pro Arke veranschlagt· Jrn ganzen Staate New Jersey totnrnen auf die 7800 Quadratmeilen der Gesammtbodem sliiche allein 550 auf Sittnpse und Salztviesen, und ihr Werth ist meist gleich Null. Wenn man bedenkt, daß die hackensack Marschländereien, wel che dicht an die Städte Jersey City, Elizabeth und Newart grenzen, inner halb 25 Minuten vom Broadtvah in New Yortæelegen und von 825 bis 8100 pro cre zu taufen sind, läßt sich wohl sagen, daß die Ländereiem wenn mit einem Kostenauswand von 350 pro Arke entwiissert und nuhbar gemacht, wenigstens 8400 bis 8500 proAtre werth sein würden. In Jersey City und West hoboten tosten Bau pliihe von 25 bei 100 Fuß nahe den Marschen 3500 bis 81000 und dicht an den Sitmpsen sällt der Preis aus W 8100 bis 8200.· Aehnlich ist es in Ruthersord wo Baudliije AM, aber an den Marschen nur 8100 kosten. Man tann daraus sehen, das die Entwässerung der Marschlöndereien nicht nur eine sanitäre Maßnahme, durch welche die Mostitaplage besei tigtwiirde, ist, sondern auch denWerth aller, der Marsch- und angrenzenden Löndereien, erhöhen würde. Jn sriis beten Jahren gab es in den Hackensacks Marschen wenigstens noch allerlei zu jagen und besonders die Jagd aus Maschusratten war lohnend; aber jeit sind auch diese Sumpfe, in welchen sich die Snale Hills genannten Berge mit den CountysAnstalten wie zwei Inseln erheben, und höchstens nisten noch einige Zaunlönige und im Sam mer tleine Reiher in den Stimpsen. Wie einige der Delegaten bei dem Kangreß sehr richtig bemerkten, besin det sich unser bestes Land noch unter Wasser und der Werth dieser Lände reien unter Wasser bezissert sich aus viele Millionen. Welchen Nuhen die Drainage von Sümpsen bringt, zeigte auch der Bericht des Delegaten Mundh von New Jersey. Er miethete zuerst 2400 Acres Sumpsland, um Fasanen zu ziehen, und als er eine schöne Fasanenzucht im Gange hatte, sand er, daß das Samt-stand das vorher beinahe werthlos, bedeutend im Werthe gestiegen war. Er kaufte dann das Land um 85 pro Arke und be gann vor zwei Jahren Kanäle zu gra ben, sodaß er bald 800 Acres ertrag söhiges Land hatte, aus welchem er 30,000 Bushel Zwiebeln einheimste, die er zu 45 bis 60 Cents aus den Markt brachte. Außerdem zog er die schönsten Tomaten, Welschtarn, wel ches zehn Fuß hoch gedieh, und präch tigen Sellerie. Vor allem hat dieses Land den Vertheil, daß man es nicht zu düngen braucht. Ja, es gibt Fir men in New York, welche den schwar zen Sand, den der Grund aufweist, als Grundlage für ihren Kunstdiinger nennend-n nnd in worden Mk eine während der Acre Land, von welchem der betreffende Sand genommen wird, nur fiins Dollars kostete. Redner erwähnte dann die glänzen den Resultate der systematischen Dtainagen in holland und England und sprach die Ansicht aus, daß es Sache der Bundesregierung sei, die Dranirungen vorzunehmen. Man habe wasserarme Ländereien durch Be rieselung stir den Ackerbau gewonnen und so sollten auch die Bundes- oder Staats-Regierungen die 60 bis 100 Millionen Arres Sumpsland in den Ver. Staaten entwässern. Ganz die nämlichen Resultate wie in New Jer sey können auch in Marhland erzielt we:den, welcher Staat 528,000 Artei Sumpsland aufweist . Durch zielbe wußte Dranirung wiirde auch hier Land geschassen, das 830 pro Acre dringen und die Steuerwerthe um 810,000,000 erhöhen würde hand in band mit dem Verschwin den der Siimpge verschwinden auch Fieber und Mo titoö· Diese kleinen Plagegeister werden zwar jegt mittels Petroleum ziemlich ersolgreich ausge rottet, doch die Beseitigung der Stimps se ist ein RaditalmitteL besser als das Petroleum. Wenn man bedenkt, da das Mostitoweibchen 400 Eier au einmal legt, von welchen bereits nach einer Woche die jungen Moskitosaujs trtechen, und wenn man in Erwägung zieht, daß die Moititoö als Ver-breiter von Krankheitsteimen siir alle Gelb sieber- und Malaria - Epidemien ver antwortlich sind. läßt sich die Wichtig teit der Beseitigung der Situmpse und Gewinnung von stuchtbarem Land nicht hoch genug anschlagen. Die Gesammtsläche der Marschläns dereien in den Ver. Staaten wird ans 110,000Quadratm. angegeben, beinahe so groß wie das Königreich Preußen — Gedanken eines Pessiintstem Ach ja, Dummheit ist heutzutage tein hinder nis, um vorwärts zu comment Man muß eigentlich noch sroh sein, das sie keine Bedingung ist! s . f Wenn Japan seine Nüstungstosten tatsächlich um 8200,000.000 herunter schraubt, so ist das weniger der til-et grcißen Friedensliebe als dem Mangel an Kredit aus das Konto zu seyen L is I Es sigt mancher in der Tinte, weil er von ihr leben will. D»euherzis. Ex- . «g- w WAbek Kind, je t haft Du schon wieder vom Obe Jenas: Macht es Dir denn gar ni S, so ungezogen zu sein?« «Doch, Taufe — viel Vergnügt-IX ,..- . —.k« -. - M s. - s. « ,.i — - « —;- ,—--.«t--. -- « « »I- s« U -. -s«- » ss «,«" »s» —«- -." ,» - . s« « «- -« ,·- , Y- « » « s- »·) kajsth b-( IF