Its Mem-r Hkhtkibkbrirk von szzik Innkgtkngrh - — No. 292. Sie wisse gut genug, Mister Edithor, daß ich die beste Frau von die Welt sin, das meint so weit das herz in Kannsidderehschen tomme duht. Wenn ich ebbes for die Kids duhn kann, dann duhn ich es un dont juh sorgett it. Atowek mit all meine Gutheit krieg ich awwer immer wael un das is was mei Fieling hörte duht. So hen ich schon mehr tvie hunnekt mal mein Meind uffgemacht, daß ich gar nids mehr sor die Butve duhn wollt, bikahs se duhn es doch nit i epptieschjiehte —- awtoee immer mach ich den nämliche Misstehl Jch hen Jhne geschriewe, wie ich mich von den Philipp. was mein Hosdand is» e Packetbuch'voll Geld hen gen-we losse, for die Buwe rechi schöne Krißmesz pressenis zu taufe, un das is grad widdee so en siehs, wo ich migstehten gewese sin. Jch sin also in die erschie Lein in den Klohsinq-Stohr un jeden von die Buwe e Saht un e waertuit geiaust; das hen ich off Kohrs tschartsche losse, biiahs die Ecksvenzes muß der Philipp ennihau stende. Bi seids dan hen ich jeden von die Binde e Paar Schuhs getauft un en Hut odder e Käpp nu das hen se auch arig nöthig gebraucht. Neckteis uns Schli ppeesch un Schörts sin auch mit gange un ich hen mich schon druff ge freit, wann ich das erschte mal mit die Vuwe in ihre neue Ausfitts aus tiiete tonni. E Mutter freit sich doch immer, wann ihre Kids techt schön uffgeficksi sin un nit so schappig un sectenhiindig gucke. » t s t , ste. Sie sehn, daß ich in die etlauej Lein e Auge for juhsfulle un präctd tickel Dinges gehabt hen. Dann hen. ich atowek auch gedenkt. es is nur ein mal im Jahr Ktißmeß un die Butve scn doch immerhin noch Kinnee un gleiche auch ebbes zu hen, wo se e we nig Fonn draus hawwe könne. So sin ich dann in den Stoht gange, wo se Plehdings vertaufe un ich muß sage, am Beste hätt ich gegliche, wann ich den ganze Stoht hätt austaufe könne. Do hen se elekttictel Mefchie nekie gehabt, do hot met einiges mit mache tönnr. Se hen Rehlrohds ge habt, wo met ussgewunne hot un dann sin se an Träcks gelaufe wie e schenjuein Rehltohd. Un Se hätte nur emal die Tellefohms sehn solle. Die Kleek hot ein Resiefet an ihr Ohr gehalte un ich den annere un dann hot sie ebbes in das Tellefohtn enei gesproche, ei tell fuh, ich hen jedes Wort unnetstehn könne. Wie fe’s mache, lann ich off Rohr-s nit sage, awwe: das sin die kalte Faenz Jch hen e ganze Latt von den Stoff gekauft. un ich kann Jhne sage, ge tfchakeht hen se dafok, daß es michi ganz dissie in Feont von die Auge geworde is. Jch hen awwet nicks drum gewwe. Wisse Se, die Zeite, wo mer mit e zehn Cent Dahl un en Baunzinghahl sättisfeit war, die sin gedöhfi. Der Philipp kann das nit sehn, awwet ich sin mit die Zeit ett tvehnzt un was heut der Steil is, das , , is inteierlie different von for zwanzig Jahr zurück. Well, Se könne sich denke, daß ich en Stoff zusammegetauft hen, das hat einiges gebote un noch den näm liche Obend hen ich alles ins Haus geschickt kriegt. Jch hen e Ruhm obbftehrs ausgeräumt gehabt un dort hin hen cich all den Krißmeß Stoff ge schafft gehabt, mitaus daß die Buwe ebhes genohtißt hen. Awwer do hen ich die Rechnung mitaus die Kids ge macht. Wie se heim sin Tomme, do hen se sich im ganze Haus erum zu duhn gemacht un uff eemol hen ich se gar « nit mehr gehört. Nach e kleine Weil hen ich gar nit mehr an se gedenkt un erscht wie se widdek in das Sitten-— tuhm komme sin, do tame se mich in T meine Gedanke. Dente Se emol die Feger sin mich doch in die Kammer ’ obitehrs gekathe nu hen alles was drin war dorchgefucht un jedes is mit en ganze Peil von den Stoff dann stehrs komme. Un Se hätte emol die Fehsed sehn solle, wo se gemacht hen! Der Bennie hot gesagt: »Seh, Ma, es is doch nit deine Eidie, daß der Stoff for uns is? Was solle mir mit so tschiep John Plehdingses mache? Die sin no gut. Wann du ebbes diesen tes getauft hättst, un wann es auch e wenig mehr getost hätt, dann hätte mer Fonn draus, awwek die Sache, wo du da getauft haft, die wolle mir garnit, bitahs se sin enntfchie. Un die Suhticher, wei for Guttneß sehts, mir sin dcch leine- Behbies mehr, mir fm junge Schentelmänner un wer will dann von uns noch Niepehnts wehre? Ich for Jnftenz nit, das is en Sinfch.« Die anneke hen ganz den nämliche Weg tomplehnt un ich tann Jhne sage, das l,ot mich so fohr gemacht, daß ich am liebste gealiche hätt-s den ganze Stoff in den Pehper-RectH:Sack zu schmeiße. Jch hen gesagt: »Ihr seid misserab lige Buwe, wo ihre Mo auch noch nit for en Penniewerth Spaß und Freud mache könne. Die Sache ware sor Euch intentet, awwer jetzt kriegt Ihr gar mag-, das habt Jhr fest davon Die Sache schent ich arme Kinner, wo tein Pa und keine Ma hen, was mer so uss deitsch sOhrfen-Kinner rufe duht. Die schont ich die Sache un Jhr sollt emol sehn, wie grehtsull un dankbar die sin. Das sm so teine Tosfs un Raudies wie Jhr. Jetzt Jwiszt Jhr wie die Sache stehn un jetzt Htragt alles widdek obbstehrs un wann HEuern Pa heim komme duht, dann smuß er Euch e Liden gewwe, daß Jhr Hnit mehr wißt, ob der nächste Feier idag Ktißmeß oder Jhstere ig.« Do )hen se Gesichter gemacht, als wann se "Winneder gedrunte gehabt hätte, aw Lwre ich hen gar nicks drum gewwe; Zmer muß die Kids sage, watt is watt, dann duhn se eim das nächste ma’ mehbic e wenia mehr kiespecktr. Mit beste Riegards Youts ) LizzieHansstengeL s -- Veim Ekamem » Professor: »Erklären Sie mir, was Hman unter einem Steckt-rief versteht!« ; Handidah »Ein Steckbries ist eint thkeL der gegen Jemand erlassen swird, von dem man nicht weiß, wo er s steckt!« , Verbindet Junge Frau: »Mein Mann, der. Barbat, verweigert mir noch immer »den neuen Hut, den ich mir wünssiex z wissen Sie was,Käte,he-«1ie lassen wir wieder den Braten anbrennen Und Verfalzen abermals die Suppe.« E Köchin: «Recht haben S’, gnä Frau, den machen wir schon mürb'!« E Zurück-senkten Zwei Emporlömmlinse treffen fick Iauf der Promenade, und es entspinnt Isich folgendes Gespräch: »Ach Tag IAlwim na, wo haft Du denn diese schöne Rose her? »Von meiner neuesten Eroberung!« »So. wo dient Sie denn?" »Da wo Du früher Hausknecht warft!« Iris-« infi -s.-,..-«--——-—-—-. »s» www «- -" Sonntagsreiter: »Jetzt hote doch schon bald jeden Spott der Teufe-! Neulich rette ich stolz aus, hinter mir stramm mein Dackec, wie wir ins Freie kommen, rennt der Dackel lints, der Gaul rechts-. mich haben’s in des Mitte tm freien Felde liegen gelasseat« . — , site königlicher Mensch —- pin Oliv Wiss-. König Ostar der « Zweite von Schweden war ein Mensch, an dem alles königlich, ein König, an dem alles menschlich war. iDamit könnte man eine Charakterstudie iibcx ihn turz und bündig schließen. Die Geschichte wird schwanken, was ssie ,,in seiner Charakteristik am meisten betonen soll, den Herrscher oder- Menschen; sicherist, er hinterließ seinen dtindern das Erde, das nach ei nem von ihm diltirten und tiker dernJ Ikingang zum Bernadotte - Museum. 1ngebrachtensSpruche das beste ist:s »Ein guter Name ist das beste irdische; ere.« . , Es war zur Zeit seines 75jäbrigen Geburtstageg. Dies-mal sollte es in der schwedischen Hauptstadt besondersl hoch hergehen; fremde Fürstlichteiten: waren genug angemeldet, und diei Schweden verstehen es großartig, Feste» zu feiern; König Oglar sollte also an diesem Tage nur der gefeierte Herr scher sein: ich aber wollte den König sehen, wenn er nicht die Festestrone trägt. Es gelang mir. zu einem Be such die Erlaubniß zu erhalten; zuei nenx ,,Besuch« —--—- das Wort Andtenz viirde diesem wahren Voltsfiirsten ge reniiber zu feierlich getlungen haben. Und doch fühlte ich mich sonderbar Trewegt, ais diese imponirende Gestalt auf mich zutam und mit gewinnender Ettctiiriichleit die eine Hand mir auft Die Schulter legte und mit der an-; Irren die meine herzlichst drückte. Jchs sah zu dem König auf und glaubte, die s stirne aus dem weißen Haare schim-! mern zu sehen. Der König begrüßte» miat wie einen lieben Bekannten; frei-vs Iich wurde ich ihm durch einen Herrn seiner nächsten Umgebung den Ober En:endanten der königlichen Oper und königlichen Kammerherrn Axel Bari-n i Iorgestellt. Bei dieser Gelegenheit! » konnte ich gleich eine schone Eigen schaft des Königs-, die von ihm selbst geschätzten Personen gern auch von an ; deren geschätzt zu wissen, beobachten. i Da der König wußte, daß ich als Freund und Jmprefario des Kammer siingerg Naval in Stockholm weile, so stagte er mich natiirlich gleich nach meiner Meinung über die Stockholmer Oper, welche seitens des Königs eine ganz beträchtliche Subvention genießt; er gab mir dadurch Gelegenheit, vor ihm dem anwesenden Oberintendanten LfJerrn Burfsn meine Komplimente über dessen vornehme seinsinnig-tiinsti letische Art der Leitung zuwiedekbos len, und meiner Bewunderung der beworragenden Leistungen des Orche ftets. der außerordentlich glanzvollen Ausführung einiger neu gegebenen Opern Ausdruck zu geben. Das merkte ich aber gleich. wenn ich gekommen war, einen König zu inter "viewen, so konnte ich Notizbuch und Bleistist ruhig wieder einstecken: das war nur der Mensch, der sich unter hält, der klug, giitig und als ein gan zer Lebensliinstler die Komödie ver achtet, nur zu reden, um seine Gedan Ien zu verbergen. ·Wir. Plauderten «er »Komponirt? Nein, lmnponirt; habe ich nicht, das war mein Bruder« der leider verstorbene Prinz Gustav.; Aber bis vor drei Jahren noch habet ich viel gesungen, meine Lieblinge wa- l ren Schubert, Schumann. Kenneni Sie unseren nordischen Schubert,j LindblaM Ich hatte übrigens einen? vorzüglichen Lehrer ini Gesang, deni Hossiinger Berg, berühmt durch seine» gmiale Schülerin Jenny Lind!« i Der König svrach ein fließen-Hex iaccentsreies Deutsch, aber nickt allein! Deutsch, er sprach Gott weiß wievieli Sprachen, ja, er war imstande, latei- i nische Reden zu halten. Und er war’ berühmt als Redner. Wenn er diese! sinnst der Rhetorit übte, wenn ficht TeineHünengestalt erhob, sein durcht alsdrucksvolle Gesten unterstütztess llangvolles Organ ertönte und sich sein ; von glänzender Gedankenschärfe durchs ; tränktes Wissen in poesieersiillte Bil-! der lleidete:dann waren ihin seine Zu ! hdrer verfallen. ’ Mit Vorliebe präfidirte der zwing. s des-halb schon als Prinz bei Kongres - sen war er auch Präses der Musik atademie in Stockholm, Vorsitiender imehrerer akademischen und militäri l schen Körperschaften » Eine große Liebe widmete Ostar schon von Jugend auf der Marine. Diese Liebe zur See hat den jungen Prinzen zum Dichter gemacht. irr i dachte damals nicht daran, König zu !wcrden; standen doch zwischen dein s Thron und ihm außer dem Vater l Oslar l» noch der Kronprinz Karl, ! der spätere König Karl X V» nebst sei ) nem Sohne Ostar, außerdem noch der als Komponist bekannte ältere Prinz Gustav. So gehörte des Prinzen Os i lar Jugend dem Meere, der Admirale hut war sein höchstes Ziel und der J Ausbau seiner Bildung, zu deren T Vervollständigung er auf allen Gebie-v ten mit rastlosem Fleiße Studien machte und große Reisen unternahm, wurde seine ernsteste Aufgabe. Seine hohe Intelligenz, gestützt aiif eine scharfe Beobachtungsgabe, durchdrang alles mit wahrer Wissensgier. Jni Jahre 1867 vermählte sich der Prinz mit Sofie von Nassau, und im gleichen Jahre erschien ein Band Gedichte Altes und Neues. Gleichzeitig wurde von der schwedischen Alademie eine anonnni eingereichte Sammlung Erinnerungen der schwedischen Flotte preisgetrönt, als deren Verfasser sich der Prinz Os tar herausstellte Es folgten Ueber , — ssetzungen der Oden des Horaz, Bear i beitungen von Herders Cib, eineTasso Uebersetzung u. s. w. Auch aus dem zGebiete der schwedischen Geschichts tunde sammelte der Prinz Lorbeeren. Sie erwuchsen ihm namentlich aus sei nen Arbeiten: Beiträge zur schwedi schen Geschichte in den Jahren 1711, 1712, 1713, welche wiederum aus des Priuzen Sympathie für die schwedische Flotte und namentlich aus Gerechtig teitsjgefiihl gegen die Manen des Kö nigs Karl Xll. entstanden. Der Prinz war von leidenschaftlichem Eifer er füllt, diesem oft falsch beurtheilten Fürsten zu seinem Rechte in den Aus gen der Nachwelt zu verhelfen. Auf Grund emsigster und arbeitsvoller Forschungen trat er mit Wort und Schrift fiir ihn ein, und die Rede Os targ, am 150. Jahreötage des Todes con Karl XII. in der militärischen Gesellschaft zu Stockholm hat auch in Deutschland — sie erschien in der Uebersetzung .—— Aussehen erregt. Und dieser Dichter, Philosoph, Po lititer, Geschichtgforscher, König, saß Vor mir, so einfach, wenn er sprach, so königlich, wenn ich ihn anschaute! Dabei hatte ich zufällig gerade, ehe icti ins Schloß zum König ging, in Itordausj Konventionellen Lügen der Kulturmenschbeit das Kapitel über die Absurdität der konstitutionellen Mon archie gelesen und gedachte des Nor dauscheu Satze-: »Unser Jahrhundert bat nichts Widersinnigereg erfunden als die liberale, tonstitutionelle Mon archie.« Gar zu gern hätte ich das dem Kö-» nige gesagt. Wahrscheinlich hätte er, der seine ganze Regierunggzeit eifrig und energisch am festen Zusammen schlusz der Bruderreiche Norwegen und Schweden gearbeitet, mir dasselbe ge antwortet, wag er als ehrlicher Freund und Mitarbeiter der Presse aus ein einem Presseverbande gewidmeteg Bild schrieb: »Da-weben Ut eines der Länder, in enen die konstitutionellen Freiheitcu lie ältesten und tiefsten Wurzeln ge schlagen haben Jnsbefondere ist da fekbst die Preßfreiheit, man kann sagen in der Praxis fast unbeschränkt. Mit seiner Liebe zur Freiheit und Unab hängigkeit hat das Land jedoch allzeit die Ehrfurcht vor Gesetzmäßigteit und Lonalität zu vereinigen gewußt. Das lehrt die Geschichte; die sehr seltenen Ausnahmen dienen nur zur Bestäti gung der Regel« . . . . »Nun, Sie sehen,« meinte dersönig, »wir wir hier leben, nicht glänzend, aber gut und wohlanständig.« Jch dachte aber im stillen doch an ter5, wenn ich sehe, wie iiberall die ele ganten Restaurants überfällt sind, wie der Speifesaal des Grund Hotel abendlich widerhallt vom Knallen der lshainpagnerdsropsen und wenn ich mich erinnere, daß allein in diesem Grand Hotel in einem Monat fast 1200 Flaschen Champagner getrunken wurden. Das ist mehr als anständig gelebt, wenn man bedenkt, daß nicht etwa nur wohlbabende Leute hier Champagner trinken. Daß die nordische Literatur in Deutschland eine Heimstätte hat, nor dische Bildhauer ihre Wertbfchätzung finden, daß nichts an dem Ruhme Ih iens und Björnsons verblaßt ist, daß Sirindberg seine Anhänger hat, Ellen seen deren immer eisrigere und treuere dazu erwirbt, die Lagerläf und alle die anderen geliebt werden: das mußte ich demKänig erzählen, darüber war er erfreut, und ebenso über das Interesse, mit dem man die Führung der Eisen bahn durch Lappland nach .Narwit tLapplandExpreßj begrüßte. Er schien fiel; stolz der reichen Arbeit zu freuen, ri-: ihm das Leben auf allen Gebieten gebracht hat; wie eine Entschuldigung sast tlang es aber, als er, der damals noch Unermiidliche, dann mit feinem ofsenherzigen Lächeln meinte: »Wissen Sie, ich bin ja bald 75 Jahre!« Jch sollte ihn nicht wiedersehen, denn nun wird er beigesetzt werden in der Grustlirche der schwedischen Kö nige. Jn der Riddarholmstirchr. Dort rathen Gustav Adolf inmitten von Krieggtrophäen aller Art und Karl XII» der Witinger, und Berna dotie, der Gründer der jetzigen Dona stie, im letzten Schlaf. Dein Enkel hatte die Natur andere Gaben verlie hen,-als die deg Heerfiihrers und des-. Staatsinanneg. Er tvar Dichter, Ge lehrter, Komponist, Historiler und Forscher. Aber kein Staats-mann? Vom besten Willen beseelt und nichtl ohne Erfolg, hat er srth 85 Jahre be müht, das ihm übertommene Erbe durch inneren Ausbau zu mehren. Und hat doch den Auseinandersall des Er beS nicht verhindern können, denn die Zeitrichtung und die Vollsströrnung waren fiir ihn zu stark. Aber in dem Konflikt, welcher zwischen ihm und den Norwegern ausgebrochen war nnd wel cher zur Auflösung der Personalunion zwischen Schweden und Norwegen führte, ist die der Persönlichkeit des Königs cillcnthalben gezollte Achtung unverkennbar geblieben. Er hatte sich das Losungswort seines Vaters zu Sigm gemachi:. »Und mistt og san ning!" — »Für Recht und Wahrheit!« Und für Recht und Wahrheit ist König Osiar ll. von Schweden all sein Le ben lang eingetreten. Es gibt Gedanken, deren man Herr werden muß, sonst wird man ihr Sklave. s Possen der Terrortsteu. 7 I Berlin, im Nov. : Die Nachricht von dem Auffinden eines großen Waffenlagers der russi ;schen Terroristen in einem Hause im JNorden Berlins hat nicht verfehlt, al lenthalben Aufsehen hervorzurufen. Die Kühnheit der russischen Um stiirzler, gerade die deutsche Reichshauptstadt zum Stapel platze ihrer revolutionären Hilfs; mittel zu machen, mußte um so ?mehr überraschen, als es ja bekannt Zwar, daß die hiesige Polizeibehörde »in strenger Wahrung der deutschen INeuiralität alles zu verhindern be Lstrebt ist, was diese Haltung beein trächtigen oder in Zweifel stellen könnte. Bisvor Kurzem war Charlotten-l burg der Hauptsitz der politisch kom promittirten russischen Flüchtlinge. Sie ließen sich in der Nachbarresidenz nieder, weil sie glaubten, der Beauf sichtigung durch die Berliner Staats-; polizei auf diese Weise entrückt zus sein. Die Auflösungen, denen ihres mehr oder minder« geheimen Versamm- i langen und Konventikel ausgesetzt wa-’ ren, sowie die wiederholte Vorschlag nahme von Schriften sozialrevolutio-" niiren Inhalts, die in den Wohnungen! von russischen Studenten und politi schen Agitatoren vorgenommen wur den, ließen sie aber erkennen, daß Charlottenburg keine besonders geeig nete Zufluchtsstätte sei. » Um grosser Theil der inCharlotten burg und dem Westen Berlins woh nenden Emissäre der Revolutionspar tei verließ ostentativ Deutschland· Esi sollte dadurch offenbar der Anschein erweckt werden, als ob das Berliner Operationsseld als zu unsicher ganz aufgegeben werde. Die Polizeibehörde lies; sich jedoch durch dieses Manöver nicht irresiihren. Die unablässige, ei srige Beobachtung der hier zurückge liebenen Terroriiten führte zu derl ulserrafchendenEntdeckung daf; die Ab reise der Hauptagitatoren ein wohl durchdachter Trick gewesen, um die Be hörde über die weiteren Absichten des hiesigen Comites der Revolutionäre zu täuschen. Da Charlottenburg ihnen’ keinen Schutz mehr bieten konnte, cxlaubten sie, in Berlin untertauchen zu können — allerdings vergeblich. j Der Besitzer des Hauses PantstraßeF No. 532 b, wo das Wassenlager unter-; sgebracht war, der Restaurateur Emili -Kerfin, erklärte, daß er nicht wisse, wie die Waffen, Patronen und Druckschrif Jten in sein Haus gekommen seien. Er habe den betreffenden Raum, ein gro ßer-, viereckiges Zimmer, am 1. Juli 1904 an einen gewissen Fritz War schawsli vermietet. Seitdem habe Warschawski diesen Raum in Be nutzung und verwende ihn zur Aus siapelung von allerhand Waren und Schriften, die er in seiner Eigenschaft als Spediteur der Konsumgenossew schaft Groß-Berlin zur Beförderung übernehme. Die Schriften habe er als Stsediteur des Vorwärts dort unterge bracht. Er, Kerfin, sei überzeugt, daß Warschawsti keine Ahnung davon ges habt habe, welchen gefährlichen Inhalt einige der Kisten und Druckschristen vackete gehabt haben. . Der Spediteur Warschaloski be-» Ehauptet jedoch ins Gegensatz zu der’ vorstehenden Erklärung Kerfins, daß er den Raum, in dem das Wassenlager gesunden wurde, schon seit anderthalb Fechten nicht benutzt nnd seither auch keine Miethe mehr für ihn an den Haustoirth bezahlt habe. Der Fundort des Wassenlagers ist ein geräumiges Zimmer mit zwei Fen stern. Diese gehen auf den engen zweiten Hof des Grundstücks hinaus, der von dem großen Hofe eines Nach barhauses an seiner Schmalseite nur durch eine niedrige Marter getrennt ist. Damit man durch die Fenster das Treiben in dein Raume nicht beobach ten köune, waren sie mit alten Lein wandstiicken verhängt. DieDruckschrif ten lagen theils auf Regalen, theils in einem Glasschrant aufgestapelt. Es wurde auch aus dem Keller des Hauses eine große Menge Papiere von der Kriminalpolizei fortgeschafft. Das ausgesundene Wassentager hatte allem Anscheine nach die Be stimmung, nach Rußland geschmuggelt zu werden. Der Schmuggel an der russischen Grenze steht seit Menschen gedenken inBlüthe; soweit politisch be wegte Zeiten in Betracht kommen, han delt es sich bei dieser verbotenen Ein fuhr vornehmlich urn Bücher und Flugschristem welche die herrschende Staatsgewalt bekämpfen, sowie um Waffen. Diese aehen unter irgend ei ner harmlosen Bezeichnung an eine Mittelsadresse aus der deutschen Grenzseite, und zwar gewöhnlich in herkömmlicher Weise mit der Bahn oder Post. An der deutschen Grenz station werden sie dann von dem Schmuggler in Empfang genommen, der sich durch eine Bescheinigung des rechtmäßigen Empfängers ausweist. Die Schliche, die seitens der Schmugg ler in Anwenduna gebracht werden, um die verbotene Last über die Grenze zu bringen, sind zahllos-. Die ur sprüngliche Art, in der Las Geschäft sriiher betrieben wurde: iie Grenzbe amten durch falsche Nachrichten an ei nen bestimmten Punkt zu locken und an einer anderen Stelle ungefährdet das Nachbarreich zu betreten. sind überholt. Genau so wie das Verbre cherthum sich die voraeschritteneTechnik dienstbar gemacht hat, sucht der moder ne Schmugael die Aussichtsbeamten durch geistreiche Erfindungen über je den Verdacht hinwegzutiiuschen und unter einer harmlosen Form den ge fährlichen Inhalt zu verbergen-. Es ist »unmöglich, im Rahmen dieser Bemer jtungen den großen Apparat des . -Schmugglerwesens vorzufiihren. An statt der früher vielfach beliebten Masseniibergänge über die Gren e wird jetzt seitens der Schmuggler m r der kleine Krieg beliebt. Die Bevölke rung der Grenze ist den Schmugglern nicht feindlich gesinnt. Unter den nie deren Leuten hat überhaupt dieses ge fährliche Handwerk, das auch das schwächere Geschlecht nicht selten aus übt, durchaus nichts Ehrenrühriges. Es vererbt sich in den Familien und bildet den Grundstock eines unsicheren, aber immerhin lohnenden Erwerbes. s" GroßftadtsEleud. Jn einem an den Berliner Magistrat gerichteten Schreiben des Vereins fiir Kindervolkstiichen heißt es u. a.: ,,Während im vergangenen Jahre von den Rettoren der Gemeindeschulen während des ganzen Winterhalbjahres 215548 Schulkinder uns zur Mittags speisung zugewiesen waren, ist gegen wärtig bis zum heutigen Tage schon die Zahl auf 4841 gestiegen und gehen täxglich neue Anmeldungen ein, die bei Fortschreiten des Winters und Steige rung der Not sich noch erheblich ver mehren werden. Es sind Anmeldungen aus 241 Ge nnindeschulen von 241 Rektoren einge x:.ngen, worin Notstand festgestellt ist n.:ch häuslichen Erkundigungen von 49 Schulrektoren, 761 Lehrern und 665 Lehrerinnen in 4088ssFamilien, weil s-L·4 Witwen, 412 Eheverlafsene und beschieden-: sind, 1262 Krankheit des Ernährer-D 1870 Arbeitslosigkeit«rmd zu geringer Verdienst in Not ge bracht haben. Bei diesen 4038 Famillen wird in T-;267 Familien gar nicht gekocht, in 771 Familien nur zeitweise gekocht, und erhalten die Kinder zu Mittag meist nur Brot und Kassee. Die An: zall der Kinder in diesen Familien er rkicht die Zahl von 9904 schulpslichti gxi und 8913 vorschnlvfli btigen Kin Dirn: davon sind dem Verein von den Schulorganen 4644 zur Freispeisung lud 196 gegen Zahlung von 5 Pf. til-erwiesen, also zusammen 4840 Kin der. Es bleiben demnach a sier den urschulpslichtigen Kinder-. noch 5064 schulpflichtige Kinder ohne Mittag essen zurück.« Die hier angegebene Zahl der Kin der, die kein Mittagessen erhalten« be schränkt sich nur aus die dem Verein letannt gewordenen Fälle; in Wirklich leit ist diese Zahl erheblich größer. Aber auch die vom Verein ermittelte Zahl läßt schon einen Blick tun in das ungeheure Elend, das unter der arbei tenden Bevölkerung grassiert. Schon die unschuldigen Kinder sind verdammt unter Not und Elend auszuwachsen. Soweit die schulpslichtigen Kinder in Frage kommen, so ist es ganz klar, daß ein gedeihlicher Unterricht bei leerem Magen nicht denkbar ist. Hier Abhilfe Fu schaffen, sollte sich aber die Kom mnne zur Aufgabe machen und dies nicht einem Wohltätigkeitsoerein liber lassen. »Ist die neue Novelle sehr reali stisch?«—,,Gewiß, als ich zu der sechs Seiten langen Beschreibung eines gähnenden Abgrund-H kam, bin ich eii:geschlasen.« -«-« st: Il Eine Dame in Atlanta ist nach einer angestrengten Automobilfahrt einen vollen Monat sprachlos gewe sen. Ein Wink siir gardinenpredigt scheue Ehemänner, die siir ihre ge sprächtige bessere Hälfte noch kein Weihnachtggeschenk gewählt haben. si- -I: st Gretchen war mit ihrem Vater zum Schuldirettor gegangen. um siobl in die Liste der A-B-C-Schiitzen einschreiben zu lassen. Zuerst gefiel ihr dann die Schule sehr gut, allmählich weniger, bis sie eines Tages zum Vater geht und ihn bittet: »Gelt, Vater, jetzt kommst Du wieder mit zum Direktor und läßt s« mich wieder ausradiexen .-« q Jst zuviel Geld amerikanischen Frauen schädlich? fragt ein Blatt. Der Redakteur ist vermutlich nicht verhei ratet, sonst hätte er die Frage nicht ausgeworfen. Hätte er seine Frau ge fragt, sie hätte ihm geantwortet, daß erstlich eine Frau nie zuviel Geld ha ben, nnd daß ferner Geld einer Frau überhaupt nie schädlich sein kann, am allerwenigsten in der WeihnachtszeiL st- -l( sc Kenntnis des Rechtes entscheidet osl ganz anders- als Kenntnis des Rech ten. Il- Itt Il Sekretär Tast kommt kurze Zeit. nachdem die Sdllachtslotte abgesahren. zurück Das Land ist also unter allen Umständen sicher. ·" sk- Ik Ist Jn New York verlangte eine Dame 815,000 für zwei geraubte Küsse. Jhre Klage wurde abgewiesen. Wie ungalant, die Küsse hätte sie doch-we nigstens zurückbeiommen sollen. II It- VI Eine Zeitung in Kansas City rühtnt, daß die Leute dort größere Hände, größere Füße, breitete Schul tern und weitere Herzen haben. Wie teht es aber mit den dickeren Köpfen?