Ein alter Pfiffikus. Dumoreste von E. F a h t o w. .Der junge Doktor Martin Förber fuhr aus seinem Rad sehr nachdenklich Hause. Soeben hatte ihm der Gutsbsietzer Wall erklärt, er sei kein Freund von langen Berlobungen. Und als ihm daraus der Doktor erwidert, das sei auch gar nicht nöthig, sofern nur Fräulein Grethe nichts dagegen habe, da hatte sich der Vater seiner Zukünf tigen kurz herumgedreht und deutlich gemurmelt, er werde der Sache ein Ende machen. Jetzt, aus dem Heimwege, sah der Doktor ein, daß der Herr von seinem väterlichen Standpunkte aus ja ganz recht habe. —- Er selbst, der Doktor, wenn er und Grethe Töchter haben würden, er würde es ganz genau so machen. Was sollte denn ein junger Hungerleider von Arzt als Freier! Einsach lächerlich, nichts weiter! Er war wirklich ein Hungerleider, denn obwohl er eine ausgedehnte Landpraxis hatte, wußte doch nie mand besser als er selbst lund Herr Wall), daß die Bauern in hiesiger Ge gend nichts weniger als reich waren. —- Sie liebten und schätzten ihren jungen Doktor sehr; aber mit dem Honorar haperte es gewaltig. »Ich müßte hier wegziehen und in einer großen Stadt mein Glück ver suchen,« dachte Martin, dessen hüb sches. sreiiniithiges Gesicht ernste Sor sensalten zeigte. »Hier bringe ich es nie und nimmermehr zu einem Ein kommen, das siir mich und eine Fa milie genügt. —- Aber wenn ich mich son Grethe trenne, weint sie sich die Ingen aus — und ich würde es vor Sehnsucht wo anders ja auch gar nicht aushalten. — Jch werde noch heute an meinen Freund Statius schreiben und ihm mein Herz ausschiitten. Der weiß vielleicht Rath. Schon aus der Universität war er es, der aus jeder Klemme einen Ausweg sand, und es geht ihm ja auch glänzend jetzt. Er sitt in Memel und hat das Sanato rium übernommen, in dessen Tochter er sich verliebt hatte.« Natiirlich, wenn man die Tochter eines Sanatoriums heirathete! Das war eben nicht sein Schicksal. Er hatte sich in das gesunde, reizende und wirihschaftliche Gretchen Wall ver sehn Und, Schwerenoth, sie lonnte doch nichts dasiir, daß ihr Vater we der Mitgift noch Zuschuß geben « konnte. Wenn man doch acht Geschwi « stern hattet — —- — » An diesem Abend ging also der - Ortes an den Studienf-eund ab. Und « schon nach drei Tagen hielt Martin die Antwort in Händen: «Lieber Sohn,« lautete das Schrei ben, »ich hätte es jeht sehr leicht, Dich · « sit dem beliebten Worte zu ärgern: EiehstetT das thue ich aber nicht« obgleich ich Dir mit anerkennenswer Oer Beredsamkeit von der Nieder lassung in Deinem gottverlassenen « Rest abgeredet habe. · Vielmehr weiß ich Dir einen guten Rath, iiber den ich Dir nur zunächst - ,- nicht aus der Haut zu fahren bitte. « st-— —- Wir haben nämlich hier in un « serem Sanatoriuni einen etwas wun - . dertichen Derrn, einen schwer-reichen Kartosselbarom der sieben Brenne J seien oder dgl. besißt und natürlich T W dessen ein geschworener Anti -·.Mliter ist. Hier irr-unserer Anstalt haben wir Hielt-n Papillen, der nur siir strenge hsairerheilgliiubige eingerichtet ist. Un JVIet Baron wäre sonst gar nicht zu uns n, denn er haßt die Aerztr. ich ihm nicht einmal verdenlen « sue-; t.«-.4 -.... J-- z....-«. »nu II laws IIUII SIIISII IUOIBIII ZIUIIUIE · ten nnd heiteren Mann, der bereit wäre, als sein Gesellschafter und Se «Lretiir mit ihm auf Reisen zu gehen. « ’ —- Der Mann muß aber, merke wohl —« Wllundiger sein. — Er muß Ins die Medizin und die Mediziner · chiinpsen können und darf um keinen , eis verrathen, daß er irgend ein ,." , atliches, wissenschaftliches Examen .« semacht hat. Diesem herrn habe ich Dich em gx psohleth indem ich selbstverständlich ederheimlichth daß Du ein ausgezeich ,.sehr Arzt seiejt —- Jch habe ihm ge Hkagt daß wir zusammen studiri haben -.'x —- Du hättest ja auch damals Philo »z·«,-«-sodhie also habe ich vergessen zu er . Gähnt-n daß Du außer Philosophie s seh eiliches anderes studirt habest — IJud m will Dich der Mann engagi M - IF Or bietet Dir ein Jahr angenehmer T. Ieise- irn Süden Europas an, dazu eins-hatt von dreitausend Mart, die « » M unangeriihrt in der Ta les-Weg kannst, da Zie: alle nnd » s W unterwegs n zukünf " « Mr haftet. « Zwist-W lage-. M Jst-e s U. C « sz Ist-The olche Gelegen W qu Tage lernt-It ein Ebri gesunder nnd gntmiithiger M W dem-ht- Idee .M Mit M N wvlik seine-a ander II Ort als Deinem außerhalb jedes Planeten gelegenen Dars, dente ich. l Ich werde inzwischen danach Ans schau halten. Die Adresse Deines zukünftigen Reisegefährten findest Du hierbei. . Mit herzlichen Größen hin ich Dein alter Psissilns Fritz Statius.« Doktor Färber überlegte nicht län ger als eine lange Nacht. —- Schon arn nächsten Morgen ging seis- zu sagende Antwort ab, die er zugleich brieslich an seine kleine Grethe berich tete. —- Dieser theilte er freilich nichts Näheres iisber sein bevorstehendes Engagement mit; denn im Grunde seines Herzens schämte er sich gewal tig, daß er seine edle Wissenschaft verleugnen mußte. —- Jndessen, was thut man nicht, um eine neue Lebens wendung herbeizuführen, von der mian das Allerbeste hosstl Und dann stand er vor seinem »Brodherrn«. Es war wirklich ein sehr reicher Brennereibesitzer, ein Herr Wullmer, dessen ungeheure Beleidi heii Martin zunächst förmlich er schreckte. Aber bald hörte er, wie ihm der arme Herr selber sein Leid klagte und ihn dadurch beruhigte. »Sehen Sie,« sagte er, «habe ich nun nicht vollkommen recht, die stu dirten Aerzte zu hassen? Zu solch einem Koloß haben sie mich gemacht —-——sie, die Aerzte selbstl« »Aber wie ist das gekommen?'« Os- l:-I--— D-- 02-f--- '--2 II-, »ou, use-St Ost Uusvbs, qui-s usu nen Sie wohl fragen! Zuerst hat mich so ein verslixter Kerl von Arzt, weil ich ein Bischen zur Beleibtheit neigte, mit einem schenßlichen Präparat be handelt und so mager gemacht, daß man mich hätte durch ein Nadelöhr sädeln tönnen. —- Jch sa aus, als psifse ich aus dem lenken acht-und aus dem werde ich wohl auch get-fifer haben, denn alle Welt hielt mich sür einen Todeslandidaten --meinesied zehn Neffen freuten sich schon auf mein Begräbniß. , Da ging ich zu einer anderen »Au torität«, und die versprach, mich wie der zu Fleisch zu bringen Das that sie ja nun auch — aber zu seht-! Jch wurde die Wirkung ihrer Kur nicht wieder los-, und so viel ich sie anslehte und ihr Gold in Hausen bot-ich wurde immer dicker und dicker! Entsetzlich!« Martin tröstete den schnaufenden und stöhnenden Herrn und versicherte ihm, daß mit ilse der Naturheil methode »selb»t:verständlich« Herr Wullmer wieder zu einem normalen Umfang gelangen und seine mannig fachen Beschwerden los-werden toiirsdr. Was diese Beschwerden betraf, so merkte Dr.F-örber schon nach ein paar Tagen, daß sie meist eingebildeter Natur waren und deshalb seinen harmlosen Maturheilmitteln ldie er als vernünftiger Arzt ohnehin nie mals oernachliissrgt hatte) schnell wichen. Aus der Reise nach dem Süden gin gen die Kuren immer wunderschön glatt vor sich. Jn Berlin im hotel erkrankte herr Wullrner an Rücken schmerzen —- heiße Sandsäcke besei tigten den Schaden sehr geschwind-— Jn Dresden hatte der Aermste heftige Beschwerden um die Mitte des Leib-es rann Wurme Umschliige machten ihn wieder gesund. —- n Stuttgart stellte sich Fieberhige un Durst ein; kalte Giisse und eine Menge Trink tvasser halfen dem Uebel ab. Und da in den Zwischenpausen der gntehetr ein sehrfideler und a. e nehmer Gesellschafter war, so g iel ch der Doltor in seiner sonderbaren Stellung recht gut. Wenn nur nicht das böse Gewissen gewesen wäret Das quälte ihn über die Maßen. und immer, wenn er mit seinem Gön ner von seinen persönlichen Angele heiten sprach, mußte er sich arg zu sammennehmen um sich nicht zu ver sprechen und von seiner ärztlichen Praxis und iisbrigen medizinbesleckten Bergangenhetten reden. So war ein halbes Jahr in schon stem Eirwernehmen vergangen, als plöslich etwas eintrat, was weder Martin noch Herr Wullmer voraus gesehen hatten· Herr Wnllmer wurde nämlich ern lich trank. rotzdem er während der letzten Monate erheblich an Gewicht verloren und sich einer immer besseren Gesund heit erfreut hatte, vertrug doch seine Natur nicht ein FestmcchL an dem er hintereinander Langnsten, Tomaten, Hahn in Reis, Plumpudving Oel fische, Weintrauben, Austern, Käse und Schott-lade gegessen und dazu Astispumante, Porter, saure Milch, Selierwasser und deutsche Biere ge trunken hatet. Denn den Auch-Lis mus hatte er mit Farbets Hilfe auf gegeben. Ein schweres gastrisches Fieber stellte ich ein und wollte auch trotz tram hafter Anwendung sämmtli Zer Naturheilmittel nicht weichen. r. ’rber war in allen Zuständen. Als aber am vierten Tage noch eine rschltmmerung zeigte, da konnte sich der Doktor nichti mehr Eisen-et mußte zu seiner eigenen «ssenschast reifen. Er eilte n der Apothele undliesz ein Rezept autfiihrem das ein erprob tes Spezisituin für diesen- besonderen Faå entläieltda s hu- hohe ientas tte ein z " e ge tloHY alt da er nun diese Medizin dein sichernde- Lranten unter dein Vorgehen e b, saß es ein timpler Mksterthee ei, der besser wirke als alle M der Alt. Sprechen Sie das Wort Arznei nicht aus!« bat der Kranke in seinem breitesten Ostpkeußifch »Ich werde womögxich noch krönter davon, wenn ich es. hdre.« » « ! uuu er user-are ern pcyll , gr rieth in furchtbaren Schweiß surrd drückte Färber dankbar die hand: »Sie find ein Juwelt Die Krone aller Naturheiltundigent Ich glaube, jeßt werde ich wieder gesund werden« Aber er ward erst gesund, als er noch mehrere Tage ahnungslos die« iible Arznie hinuntergeschluctt hatte. Dann allerdings wandte sich ein bedentlicher Zustand wieder dem - seren zu, und« Dr. Färbers athmte aus. »Gott sei Dant!'« dachte er. »Den hätte ich über den Berg!« Aber sein Gewissen schlug ihm mehr als je. Denn nun wußte der gute Herr Wullmer nicht genug das Lob dieses Naturheiltundigen zu sin gen, nicht genug zu betonen, daß ein Lebensretter ihm »ohne alle Medizin« das Leben erhalten habe. »Sie sollen sich inMemel nieder lassen. lieber Färber,« sagte er, »und ich werde Jhnen Dutzende von Mien ten zuführen! Außerdem gebe ich Ih nen natürlich das Kapital, daß Siees in ein oder zwei Jahren abwarten können ———- nie irn Leben soll es Jhnen wieder schlecht gehen!« Da platzte der Dottor heraus: »Lieber Herr Wullmer, das halte ich nicht mehr aus! Jch war mein ganzes Leben lang ein ehrlicher Kerk, und nun soll ich Sie so betrügen — —nein, es ist nun genug der Komö die, hören Sie mich-an« »Ko-—Komödie?« stotterte Herr Wullmer. Und nun-beichtete Martinp "rber. Gan-z ausgiebig und tii tslos beichtete er: schilderte, wie er zuerst durch seinen Freund zu der Meleag nung seines wahren Standes veran laßt worden sei, und wie er zuletzt doch nicht anders getonni habe, als vermittelst der Arzneitunde seinem Patienten das Leben zu retten. »Aber daß Sie mir nun auch noch alle Tage siir etwas danken,« schloß er. »was ich garnicht gethan habe, das halte ich nicht mehr crust s— Lieber will ich zurückgehen aus mein Dorf und mit meiner Grethe bis in alle Ewigkeit hinein- warten, als einen so gütigen »und vertrauen-den Freund weiter hinters Licht siibren." Er unterbrach seine reumiithige Rede plößlich denn zu seinem uner meßlichen Erstaunen brach Wullmer in ein dröhnendes Gelächter aus. Er schlug sich aus die Kniee, er bog und wen-d sich vor Lachen« »So ein verflixter Spißbubel« stieß er dazwischen heraus· »So ein infamigter Gauner!« Aber er meinte es nicht ganzv so, wie estlang —- Noch vor Ablauf des Reisejahres lehrte Dr.Färber zuriick in die Heimath holte Grethe von der göjerlichen Schalle sort und führte sie erm. Er konnte sich jeßt das leisten. Denn Herr Wullmer hatte ihm in der That eine ausgiebige Praxis ver schafft —- aber nicht mehr aufGrund der alleinseligmachenden Naturwi methode. Hin steter Laub Aus Turin wird berichtet: Ein armer Bauer Namens Giovenale Castellino in Fossano hatte von einem herumstehenden Händler fiir 30-Lire drei alte Matratzen getauft. Wäh rend er mit dem Aus-bessern der einen beschäftigt war, fand er zwischen dem Futter verfchiedeneWertbvapiere, die einen Gesammtwertb von 100,000 Lire repräsentirten Es ist ganz un möglich, festzustellen, von wem die Matratzen stammen, und auch der Trödler tann ieine Auskunft über die etwaigen früheren Befrder geben. Tas Geld, das einstweilen bei der Behörde deponiri ist, wird daber in den definitiven Besitz des glücklichen Finders übergeben. Eine Odbleerwohmuep nehöbcemvobnung bei vorge schichtlichen Wehen ist bei Grabes end in Enla land zufällig entdeckt wor den, als r Boden siir den Bau eines hauses ausgeschachtet wurde. Einer der Arbeiter stieß dabei auf einen Schacht, der etwa Z Fuß unter der Oberfläche begann und über 45 Fuß senkrecht in die Tiefe führte wo er nach Nachbame einer 3 Fuß dicken Kalischicht in eine große künst liche höble niijndete. Bei näberer Untersuchung stellie sich beraus, daß die Höhle durch eine rob aus festem Kalt gebauene Wand in zwei Zim mer getheilt war. Des Ali-Ich Junge Frau (zum beimtebrenden Mann): »Ach, Artbur, wie freue ich mich, baß Du da bist, mir ist diesen Vormittag etwas Entschliches passirt, bente Dir« Mann (sie unterbrechend):»11m himmels willen, Du bast doch nicht etwa selbst getochti« In see Rese. Gattin: »Ein netter Mann bist Du! Du tüninrerit Dich um mich weniger als mn Deinen hund. Wenn nun Dein Pudel sterben wiirDeW Gatte: »So wiirde ich ibn aus stopsen lassen.« Gattin (erreat): »Für mich würdest Du Die eine solche Wbe nicht ) Ins königlichen cis-ersinnen Jn mehr oder minder ausgeprägier Weise gilt an allen bösen der Grund satz, die heranwachsenden Prinzen durch eine strenge, abhärtende Erzie-— hung, durch einen einfachen, streng ge regelten Lebensgang zu ihren künfti gen Aufgaben beranzubilden«; wer be sehlen soll, muß erst gehorchen lernen, schwebt als Grundgedanke über der ganzen Jugend der Fürsteniinder. Am strengsten kommt das vielleicht, wigdie »Lectures pour Sons« in einer hüb schen Plauderei erzählen, bei der Er ziehung der englischen Prinzen zum Ausdruck. sure rieinen Unreinnoer oronigl Eduards, Prinz Eduard und Prinzl Albert von York, bekommen fast nie ihren Titel »tönigliche Hoheit« zu hö ren, und daß man in der Anrede ih ren Namen turzweg das Prädikat »Prinz« voranschirtt, geschieht nur sei ten. Körperkiche Abhärtung, Stüh lung der Musteln, Erziehung zur Entschlossenheit und zu thatträftigem handeln, das bildet einstweilen das Hauptmoment der Erziehung der eng lischen Prinzen, erst später seßen die strengen geistigen Studien ein, die an fangs soviel als möglich mit dem Spiel verknüpft werden. Dem tind lichen Temperament tvird der größere Spielraum zur Entfaltung gelassen. Erst kürzlich ereignete es sich, daß die Brüder Eduard und Albert nach echter Jungenart sich in die Haare geriethen und sich gegenseitig nach allen Regeln der Kunst derprügelten. Der Zufall führte ihren Vater an die Stätte des Kampfes. Der Gouverneur der Klei nen wollte die wackeren Streiter tren nen, allein der Vater hinderte ihn dar an. Er stellte nun die Bedingung, daß die beiden sich sofort nach Abschluß der Prügelei versöhnen sollten. Als er nach zwei Minuten wiederkehrte, lagen sich die Brüder in schönster Eintracht in den Armen. Die Königin Vikto ria hing mit rührender Liebe an ihren Enkeltindern, aber stets ordnete sie ihre Gefühle der- erzieherischen Wir kung unter, die Kleinen wurden ziem lich streng gehalten; allwöchentlich sandten sie der Großmutter ihre Zensuren ein« und waren sie gut, so bekamen sie jeweils ein neues Pfundstiick. Man weiß zu erzäh len, daß der tleine Prinz nun ein mal einen Tadel bekam. Da blieb das schöne, blanke Psundstück aus« und es kam nur ein Brief von der Großmutter, die ihn auf die nächste Woche vertröstetr. Der tleine Prinz bezog keine Millionenapanage, und das ausgebliebene Goldstück ·brachte seine Finanzen in schlimmes Wanken. Aber er wußte sich zu helfen: ertrug den Brief seiner Großmutter sur-z ent schlossen zum Autographenhündler, und als er von dieser Expedition heim-kehrte, trug er vier Goldstücke in der Tasche.... Nicht selten tommt es vor, daß Bittsteller ihre Gesuche an die tleinen Prinzen richten, und meist wird das Herz der königlichen Eltern dann gerührt und sorgt im Namen ihres tleinen Prinzen für Ab hilfe. Selbst die tleine rinzes m Zolanda von Savohen hat chon i re "orrespondenz. Eine alte Offizierss wittwe, die schon mehrfach umsonst um eine kleine Erhöhung ihrer kärg lühenPension uachgesucht hatte, adres sirte schließlich ihre Bitte an »Jhre königliche Hoheit die Prinzessin Yo lande im Quirinal«. Man über bri t das Schreiben dem König. Vit tor manuel liest das Schriftstück und giebt es dem Kastellan mit uner schiitteriichem Ernst zurück. »Der Brief ist an die königliche Pringessin gerichtet, also überbringen Sie ihn ihr-« Etwas verblüfft eilt der Ka stellan ur Wiege, wo die kleine Prin zessin sdchließ und als die tönt liche Hoheit nicht aufwacht, übergiet er denBries der Amme. »Was hat die Prinzessrn gesagt?« fragt der König den Kaftellam als er zurückkehrt. Pein Wort-« «Schön. Wer schweigt, t zu. Sorgen Sie dafür, daß ie Bitte der Dame erfüllt wirb.« Die Japaner me- Ray-len. Wie aus Paris berichtet wird, ist dort eine Schaar japanischer Kauf leute eingetroffen, die eifrig alle Kunsthandlunsen und Antiquitäten läden durchstöbern und ihre Stati ziige bis in die entlegensten Gassen ausdehnen, nur um alte Nat-pleon Statuetten zu erhandeln oder alte Knpserstiche, die den großen Korsen darstellen Denn das Eroberervolt des fernen Ostens blickt mit Bewun Urung und mit besonderer Vorliebe aus den großen französischen Erobe rer, und man sagt nicht fu viel, wenn man von einem leiden chastli chen NapoleonRultuB der ·—apaner spricht. Einem japanischen ssizier kann man kaum eine größere Freude machen, als wenn man ihm ein Bild Napoleons verschafft; Admiral Togo besißt eine ganze Sammlung von NapoleonsStatuettem die ihm fast alle nach dem Kriege als Geschenke sit-erreicht wurden. Und in dieser Vorliebe sin den großen Kaiser der Franzosen steht auch der Milado sei nen Osfizieren in nichts nach. Wenn man in Tolio seinen Palast beteitt, so stößt man alsbald aus die be riilyrnte RapoleonWiiste von Haufe-In nnd ans das Bildnis des er en Sonst-li, das Tanova geformt hat. W I Die Zieh-use see Tropen. Der Gang der Erdgeschichte in der Vergangenheit läßt daraus schließen, daß eine Zeit kommen diirste« in der sich die Beroohnbarteit der Erde im mer mehr aus die Nähe des Aequas tors chränlen wird. Allerdings t die enschheit wohl noch einige eit diese Entwicklung abzuwarten, denn vorläufig ist es ja in den ge mäßigten Zonen noch auszuhaltem und man braucht noch nicht allzu ehr nach den Tropen zu schielen. m merhin ist schon jetzt ein Prophet aus sietretem der behauptet hat, die weiße asse werde sich schon in den nächsten 2 bis 3 Jahrhunderten allmählich nach den Tropenlänsdern ziehen, die einen weit rößeren Ertrag siir die menschliche rbeit bieten. DieGriinde, rrarum sich ein solcher Vorgang nicht allzu schnell abspielen tönnte, selbst wenn eine noch tärier zwingende Nothwendigieii dasiir vorläge, ist in der bekannten Thatsache begriindet, daß die weiße Rasse das Tropenllimi nicht verträgt. Gerade jetzt hat man angefangen, über diesen Punkt etwas anders zu denken, und hat die Hofs nung gefaßt, daß die Besiegung der gefährlichsten Tropentranlbeiten in hohem Grade gelingen wird; damit wäre dann das hauptsächliche Hinder niß siir einen dauernden Ausenthalt von Weißen in den Tropen beseitigt. Dennoch müssen noch andere Um stände in Rücksicht gezogen werden, und war namentlich die Wahrschein lichkeit, daß die große Ertragsfähig keit der Tropen selbst eine Gefahr be deutet. Die Wochenschrist »Soimce« erinnert daran, daß ein hervorragen der Volkswirth einmal die Banane den Fluch der Tropen genannt hat, weil sie durch ihr leichtes Gedeihen und die großen Ernten an nahrhas ten krüchtem die sie gewährt, dem Men chen das Leben zu leicht macht. Es ist ja unzweifelhaft, daß der Mensch um so tüchtiger wird, je schwe rer ihm das Leben gemacht wird, und aus diesem Grunde werden wohl die gemäßiaten Zonen, wo der »Kamps um’s Dasein« am heftigsten ent -brennt, noch auf lange hinaus der Sitz der überlegenen Rasse bleiben, wenigstens so lange, bis die Pom tälte in unseren Breiten hinabgestie gen sein wird. WH Der btlltsfre Erinnre-. Daß ein Ertrazug für eine Mart und zehn Pfennig gestellt wird-, dürfte in der Eisenbabngeschichte wohl eine Seltenheit sein und doch totnrnt sie wiederholt vor, und zwar auf der Strecke JnfterburgsMemel Wenn der in Jnsterburg eintressende D-Zug Nachts eine größere Verspätung als fünfzig Minuten bat. muß ein Nach-— qua abaelassen werden fiir den Fall, daß mindestens zehn kahrgijfte siir den Zug Jnsterbukg- mel vorhan den sind. Es kommt nun öfter vor, daß nur neun Fahrlarten gelöst wer den. Dann wi en sich aber die Nei senden, unt doch noch einen Ertrazug nach Memel zu bekommen, aus sol genee Weise zu helfen: Sie bestellen sich telegrapbisch fiir 25 Pfennig eine Fahrtarte dritter Klasse für 85Psens «nig nach Metnel. · Diese Karte muß von einem Gepacktriiger an den Zug gebracht ,tverden. und durch dieses Manöver ist dann die Verwaltung genöthigt, einen Extrazug abgehen zu lassen. Eine frayösfchessasevortusel hat der vor einigen Tagen verstorbene Gastswirth Ohrendorf in Salchendorf 37 Jahre mit sich rumgetragen. Sie war ihm in der lacht bei Wörtb unterhalb des Kniegelenls in das Bein eingedrizn en und wurde jetzt nach seinem To e, eine-m vorn Ver storbenen ausgesprochenen Willen e mäß, entfernt. Sie hatte noch ie blau raue Färbung einer erft eben abg chossenen Kugel und zeigte auch keinerlei Veränderung in der Form, nur die Spihe war feitlich etwas abgeplatiet. Ihrem Träger hat sie während verlangen Zeit fast gar keine Beschwerden verursacht, weshalb er sie auch schen ließ. trogdenr ihm die Aetzts ihre Entfernung wieder holt angerathen hatten. W Wust-Loh »Nun, wie gefällt dir meine Braut, schöne Contsineim , »Seht gut — ein herrliches Mäd chen, die schönen Augen, der zarte Teint, ihr hübsches Haar gefallen mir ausgezeichnet —- und auch die Zähne sind ein« Meisterwerkv der Technit!« D seit Er: »Es ift merkwürdig, daß Du immer sogenannte gute Geschäfte ma chen mußt, wenn Du ausgehstl Jch möchte nur wissen, an welchem Tage Du kein gutes Geschäft gemacht hasti« Sie: »An meinem Hochzeitstage!« Durchs-band Bewerber: »Ich tann ohne Jhre Tochter nicht mehr leben und bitte Sie, mir ihre Hand nicht zu versa gen.« Bankier: «Pfui. schämen Sie sich, junger Mann, als ich noch in Jhren Jahren war, hatte ich Kredit in Hülle und Fülle-« Er weiß Bescheid. Schauspieldirettor: »Die Kannst-a lenszene müssen wir recht realiftisch gestalten; wissen Sie nicht« wie man das am besten zuwege bringt?« « Krititeu »Laffen Sie nur sechs von Jhren Künstlern austreten, die noch teine Gage bekommen haben, die werden schon ein solches Jndianerge heuk anstimmen, das an Realismuö nichts zu wünschen übrig lassen wird!« Helf, was helfen mag! »Sie haben was Schönes angerich tet, here Professor!« ,,»Angerichtet? Jch?« »Ja, Sie haben doch kürzlich bei Zuns gesagt, daß die Rassen im Ka jlender um dreizehn Tage zuriict seien, und daß man daher beim Ueber-schrei ten der rufsischen Grenze dreizehn ITage jünger wird!« E »Na ja, und?« s »Und? Jetzt will unsere Erbtante snach Rußland auswandern!" V — «- —-.-.-.— Dis-! Frau A.: »Na, was macht Jhre Nachbarin?« Frau B.: »Ach, es geht ihr jeden sallg ganz gut; ich habe seit sechs Wochen tein Wort mii ihr gesprochen!« Frau A.: »Ich dachte, Sie unter shielten die besten Beziehungen?« H Frau V·: »Ja, das war auch der Fall. Aber seitdem haben wir mit den Dienstboten getauscht." Doppelwand »Haben Sie es gehört, meine her Tren, Herr Haber hat soeben öffentlich erklärt, ich sei ein Nindvieh!« - »Gewiß, das wird auch niemand be streiten!" « Zu est-Mitwelt Dame: »Mich wundert, Herr Leut nant, daß Sie nicht heirathen!« s Leutnant: »Ach, unmöglich Gniii digste,« würde ja zu viele Hoffnungen damit vernichten!« Ein »Zu-Fall«. A.: »Wie ist wohl der Meyer zu sei ner netten Frau getommeni« B.: »Er toar ihr beim Herunters steigen von einer morschen Treppe be-. ihilslich, die zusammenbrach, woraus sie ihm in die Arme stel!« - A.: »Alle ein Zusall!« — Ein Kenner Freier: »Den Rommerzienrath, ich bete Ihre Tochter an und werde sie ans Händen tragen . . .'« Kommerzinerath: «Ach reden Sie doch nicht solchen Unsinn zusammen, das habe ich damals zu meinem Schwiegervater auch gesagt.« such ein Grund. A.: »Nun Sie mai, der Esel vor Ihrem Wagen macht ja heute so ein stolzes Gesicht.« B.: »Das glaube ich, der hat auch eine Pserdedecke um.« Rai-. — . Bauer (einen gefüllten Luftballon bktrschtend): «Satra, da CAN I Lan-sc dazua, bis ma so oan aufblast!«