dwvwwwwwwwwwchwwwwchwschww · Morgenröthe. ; Miit-et Ums ans der Gegkuvm—-Bsu E. Geskgy. YOOOOOOOH ödodweseeweee (9. FortsekungJ M wir in Sicherheit in das rant, mein Gatte?« »Seid-strebend meine Liebe, wir wtsen uns den Appetit nicht stören lagenk Der elegante Franzose plsuderte weiter über die Gescheh ·nisse mit der graziösen Seelenrnhe, als»od er von der neuesten Prerniere MQ«. » . » Jn Marja tampsten zwei Machte. Die eine zog sie nach ihrer Wohnung· wo sie Näheres über die Bot-stille . vernehmen konnte, und die zweite drängte sie, sich der Qual des Bei »samtnenseing mit Doktor von Ray jdells Geschwistern trotz allem auszu skletm Ihre geheime Hoffnung war, den dem noch immer geliebten Manne j Endlich etwas zu hören. So lauschte ;jsie schweigend und fuhr mit in das erkegnnte Restaurant. ? Dieses bot die gleiche luxuriös Hsvtglpse Physiognomie wie stets. Ele szsnntg schwatzende Menschen füllten Ze- bis zum letzten Eckchen. Die zÆste von Speisen, Blumen und . ZParfittnz mischten sich friedlich. Der xseit perlte in den Gläsern. Und itnttr eine etwas allgemeinere und leis - spätere Unterhaltnng verrieth, daß its-irgend etwas Wichtiges sich abgespielt « .:T:1ptte.—-Hier und da erzählten Au sgenzeu lasut von den Vorgängen, Kund die fremden Parteien an S Nebentischen schwiegen und nichten. Der Geschäftsführer nahte sich rnit » Z ern Gruße dem hier sehr bekann ' Listen Ware-ais und geleitete ihn in ein - sTfast leeres Rebengemach wo für ihn Tritt Tisch resetvirt war. Z »Es müssen noch drei Couderts T»";ieesgelegt werden, cher Heetor«, sagte ie Marquise und setzte sich nieder, ;»- Fächer entsaltend· »Rittrnei Äste-: Randell, seine Schwester und TMger werden noch totnmen.« Hi Wenige Minuten später erschienen 7«.ee merk-, und Gras Macke und seine « enenhlin wurden dargestellt und .mc dem Franossen mit der gan en Zjdezaubernden Liebenswiirdigteit sei-« Nation empfangen und an denj : isch genöthigt — Die Kellner tru-z i die bestellten Speisen aus. Man? — zehtte sie Hand sprach natiirlich Ich von den attuellen Tage-Zenta innen wobei sich die Tat-sinnst « ziemlich schweigend verhielt. Nur Graf Macke bemerkte ihre net- ; f öse Erregung und lonsiatirte inner-« ch mit Bedauern die grausame Ver nderung an dem einst so stolzen,; chönen Mädchen Sie aß und trank Ist nichts Die weichen Flügel der( raden Nase bilritten unaufhörlich. « Das Blut kam und ging auf den then bläulich- weißen Schläfen. .nd et der Eingeweihte, konnte ge ide in seinem jetzigen Glück die weilen dieser anscheinend vom Schicksal so verwöhnten Millionätin :chfiihlen. —- Er selbst erschrak über :e kahle Bliisse Marias, über ibr nsammenzucken, als plötzlich der mne fiel, den er am liebsten heute - cht gehört hätte. Der MathiE halte den Ofiiziet der die momentane Kriegslage be agt und mit ihm über die Schlach n vom Yalu und Liaojasng gespro en. Friedrich von Rat-hell gab ihm set verschiedene technische, neuge suie Operationen i Ausschluß und delte ungenitt, aber mit vorsichtig set Stimme die ganze Leitun des sEtiHn Krieges »Mein ruß-. . Ist müßte hing-schickt werden«, Isse er, »denn er ist der eins ge am ist« der wirllich lolvssales takti es Wiscn besitzt und die nöthigt m e, mit der anzen lotrupten Mschast dort a- zutäumen Jch eihm diesen Wunsch täglich von ; sagen ab; jedoch mein hoher; zu isiza stolz, um sich an den Za F mit Bitten heranzudtängen, auch ÆM um den Jniriguen Karo - Mc nnd seiner hiesigen Elsas gis- eventuell unterliegen zu müs nen der Gedanke, nach idem Großiiirsten uni Hist Its täßlich Baron? Be nlen tgrepsazgl und dEntbåläugj M a e n von en a ä- M die Warquise » Imediåegl ketus fnife ßals - ne zeicnaugeat,«; deeGeftugte ernst, »und d4 - « dringend, mich dem Vater nicht nat als Patadesiiick » us stellen zu kennen, — nisel Jm übrigen habe M aus dem Kriegs-» Käpk IM, gnädigsle Marqnisel sendet hat sich sofort -i des Krieges den M verlässt-g gestellt It eines bei-« Was-reife in! sQOOOPOPPPGOPO 1 «Zum Berichten hat er wenig Zeit, nur auf flüchtigen Karten theilt er nach Hause mit, daß er lebe und von seiner Tbätigteit befriedigt sei, Herr Marquis. Unser Boris ist ein glit hender Idealist, und ich tann mir vorstellen, mit welcher Leidenschaft er sich seinem Berufe widmet.« Bei diesen Worten fiel dem Rittmeister plötzlich die Anwesenheit Maria Ta rasvtvs ein. Er erschrak und schaute unwillkürlich zu ihr hin. Der röth selhafte Ausdruck ihrer weitausge schlagenen Augen, die brennend an ihm hingen, benahm ihn eine Se tunde. Auch fühlte er ein vorsichti aes Anstoßen der Gräfin Marte, das ihn warnen sollte. — Jedoch ener gisch richtete er sich empor und fuhr unbehindert, zu den Franzosen ar mendet, fort: ,,3wei Eousinen von uns sind als Diatoniisinnen unter Boris tbiitig. Meine Mutter schickte mir erst gestern einen ausführlichen Bericht der einen zu. —- Sie schreibt voller, Bewunderung von der toll tühnen Todesverachtung meines Bruders, von der unerfchiitierlichen Ruhe. mit welcher er die schier über mercschlichen Anstrengungen erträgt und der milden Güte, mit der er seine Franken behandelt, die ihn wie einen Gott verehren!« »Mein Himmel M mag Jbr Herr Bruder dort fiir Eier-d und Leiden sehen!« «ries die Marquise schaudernd. »Der Krieg bringt immer Furcht bares mit sich. Gnädigste! Um wie viel mehr, wenn er vierzebntausend Werst von der heimatle entfernt, in fremdem Lande, von dem nicht ein mal richtige Karten existiren, in un belanntem, schrecklichem Klima unter aen erschwerendsten Umständen ge fiihrt wird! Es mangelt an allem sagen Sie einfach an allem! Wir wollen bloß hoffen, daß wenigstens die Instrumente, Arzeneien das Ver bandzeug und all die Dinge in Boris’ Hand kommen, die er hier schon vor vielen Wochen bestellt hat. Schon mehrmals haben ihm die deutschen Lazarejte und einmal so gar die Japaner selbst anshelfen müssen, weil seine Bestände erschöpft waren.« Graf Mackes Gewand-Weit gelang es, »das Gespräch endzich von Boris von Rahdell ab und auf andere Themen aus dem Kriegsleben und der Gegemvart zu lenten. Das Mitleid mit Maria, deren beherrsch tes Beben er deutlich fiihlte, bewog ihn dazu. Nach weiteren zehn Mi-» unten mischte er sich selbst wieder in. die Unterhaltung und bekannte sich frei zu der liberalen Semstwobewe gung und Swiatapolt Mirsb »Ich bin schon- froh- daß Sie sich nur den Semstwos anschließen, Maria Sergejewna«, sagte Markt »denn im geheimen hatte ich Sie zu xviilen ifnrbäierdachk mässder Bieng u.1on e zu yma tren. r Freudenausbruch damals bei Fee Ermordung Plehwes war mir denn MADE-ZW- . ,.uno Sie wer-den inan evenso iu beln sehen, wenn noch weitere Tit-l rannen fallen!« erwiderte sie scharf. »Wir haben leider deren eine großes Menge. Und diese Reaktionäre sind es, welche jeden Fortschritt hemmen, denen wir unsere Niederlaan und all unsere Schaden verdanken Sie sind es, welche das Ohr des Zarenl haben. Eine Revolution dagegen wir-d mich immer zu ihren Anhängern haben, denn sie ist eine Evointinn zum Segen unseres Lande« »Ehe Revolutian in Rußland,( mein gnädiges Fräulein«, entgeg nete Randell erst ironisch, »ist vor allem einmal Anarchie. Denn wer sollte sie machen, wenn nicht dass ganze untultirirte, analphabetische Balk, das sofort über Maß und Ziel hinansschießen wird?« »Was-den« Herr Rittrrieister«, stritt Maria erröthend, »wir sind nicht wie die Franzosen von 1789. Unsere Re volution ist nicht nur -das Hunger gebrüll ein-es ausgesogenen dritten Standes. Bei uns schmachten seit Urzeiten die edelsten Geister in Si birien, in den Zeitungen Die Ju gend, die Studentenschaft, die Jn telligenz, welche in allen andern Län dern den Patriptisnrus perkörpert, ist bei uns die Führer-schnit. Da stes aber allein niests ausrichten kann, so wird sie das Proletariat leider heranziehen müssen.« « »Und sich selbst, die Arbeiter, uns, das ganze Land zerfleischen Henens Sie nur die Massen auf. Wiei brüllende Stiere werden die Russens alles vernichten und zuletzt ihre Be-! freier zertrarnpeln!« , J »Als Jüngerin Tolstois stehe ich-T auf einem andern Standpunkt, Herrs Rittmeistey auch als Nussin. die ihre» unteren Volksgenossen tennt nnd IRRL »Patdan, meine wirtschaftean unterer sie der Max-aufs etwas; IMM- ich möchte IMU dsch SI-( ein fest so oft sinnlos hänge-H Mache-es Stichwort austreten dass san M Wet. Sie wissen, alts Frangä bis ich, zwar-tief Rasse-has ke. M ich. kenne Land nnd — Leute genauJcheint es mir eine Be leidigung u erer französis n Re volution, wenn man die hie ge se wegung mit ihr vergleicht. Bei unt wurde der Umschwung glorreich durch eine Elite von Geisteshelden irrati giirirt. Sie brachten absolut Neues. Großartiges. Wo ist das hier? Was bringen Sie Neust· Was fordern Sie Liir die Menschheit-i —-s Was ich von em Pro rannn Ihrer revolutio nären Organi ationen höre, gebt weit iiber jede Vernunft hinaus nnd grenzt an sozialistisch-atopistische Zukunfts the»orien!« « Mrikfa blickte den schlankem klei nen Herrn von ihrer höhe herab sin nend an. »Warten wir ei ab«, sagte sie nur« »wir stehen ja erst am Anfang und wissen nicht, wie weit wir kommen Ader eins ist mir klar, wir am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts haben Kampfmittel, von denen ein Rouiseau. Diderot oder Mirabean nichts träumen tonnten!« »Wo sind Jhre Führer, Mai-emai selle Tarasow?« « »Gut-r den Kulissen, Marquii. wir kennen sie selbst nicht! Ahergie werden da sein« wenn man sie brau t. Fürst Trabetzloi, Dolgorutij, heis oen, Petruntjewitsch, Struwe ——— ich tann sie nicht alle aufzöhlem die da sind und da sein werden!" sagte sie leidenschaftlich ; »Ich dente darin ganz wie meint Vater.« mischte sich die junge GriffitrT Maske jetzt schüchtern ins Gespräch und ergriff die hand ihres tten, ,er verurtheilt es so sehr, d ß die Revolutionäre gerade die Nothlage Russland-B so aiisnutzen wollen und von dem Schaden des Vaterlands Profit zu ziehen fuchen.« «Bravo, mein Seelchen, meine Freude, das ist, was ich dente!« be stätigte der Graf zärtlich. Auch die übrigen stimmten ihr zu. Nur Maria blickte düster von einem zum andern. «Der Krieg Japans rnzt Rußland scheint mir ein frivoles Nichts gegen den Kampf, den edle silltiirihver fiir ihre Menschheitsrechte s nnd ihre Jdeale führen! —- Aber et )ist spät geworden, meine Herrschaf Elen! Wollen Sie mich gütigst beur lauben und sich durch mein Ausbre »che»n nicht stören lassen-— Jch bitte ; Sie. Gras Marte, mich nach Haus zu begleiten Jn einer halben Stunde tonnen Eie wieder bei Ihrer Frau -Gemahlin seini« Maske sprang bereitwilligst ernvor. Beide- verabschiedeten sich. Er beglei tete sie nach der Garderobe, roo die zahlreichen Diener ihr beim Antlei den halfen. Dann holte ein Schwei zer die Equipage Raydells herbei. Der Graf half Mar·a hinein und setzte sich zu ihr-—- sit teinern Wort wurde Boris oder die Vergangenheit beruhrt Das Mädchen erzählte,daßz ihre Mutter mii der jüngeren Schwe ster. in Nizza lebe. Jhr Bruder An drei aber in New York fei, wo ersieh nzit der Tochter eines Mulrimillim nars zu verleihen im Begriff stände. L B. Maria Sergeiervna saß an ihrem Schreihtisch nnd deentsete einen Brief an ihren Vater-. Mitten im Zimmer stand der cle dcckte Theetisch, auf oern weder hie eingetochten Fröchte noch die Kon fekte Und Kuchen fehlten. Die Zofe hatte sie in Kristall- und Silherscha Im zierlich geordnet, zweiVasen mit Blumen dazuqestellt und nach dem Samomr gesehen, in dem das Was ser brodelte. —- Zögernd blickte sie auf hie Herrin und ging endlich lsfschiit telnd hinaus. Kaum schloß sich die Thiir hinter ihr, da liesz Maria den Federhalter fallen. Sie sititzte das Haupt in die Hände und starrte lange vor sich hin· Dann seufzte sie tief auf, öffnete eine Schuhlade und nahm eine Reihe Ku verts hervor. Sorgiiiltig prüfend hielt sie Die verschiedenen Briefe di t an die elektrische Birne ihrer Schrei -« tischlanrpe und nickte bejahend. Es war keine Frage, all diese, meist qanz harmlosen Schreiben waren geöffnet nnd nicht einmal sorgfältig wieder geschlossen worden. Es herrschte ebensowenig ein Zweifel, daß ihr, wo hin sie auch ging oder fuhr, ein Ge heimpolizist nachfolgtr. Das, was sie längst geahnt, war ihr seht Gen-iß heit. Sie stand hier unter polizeili cher Bewachung und trotz aller Be ziehungen ihres Baterö. trotz ihres Verkehrs in den ersten Kreisen der Stadt, mußte sie noch vorsichtiger sein als bisher. Auf Wunsch ihrer politischen Freunde hielt sie sieh selbst von den gefährlichen ge essen ils-unmen liinften fern. an ge ran is sie weder siir die Anferti nng ge mer Druckschriften noch ornhem Sie larn sieh selbst so passiv nnd unthätig wie nnr ni« lieh vor, weil sie die Ab sicht der a rn, das rei , immer zu Geldopsern bereite Mitg ied der Br wegnng zu erhalten nnd darum nicht zu expcniren, nicht durchs-harrte. Maria ahnte nicht. was sie leistete, indem sie einen nach dein andern aus dringende Bitten in die Werte, Kan tsre nnd Anstalten ihres Vaters em schnmqgelte. Sie wußte nur nntlan daß sie dadurch ein weitverztve les Netz, das vom Norden nach Sii en, von Osten nach Westen das enssische Reich Muse-antun den Agitatoren öffnete Aus den handean des Sorgiuz Takt-M, mit seinen Kor respondenzen ren, Ssii sen« und Kleinbahnen wurden D schrr ten, Waffen, Briese heimlich smitheför ri. Die Tochter des-stoßen Messen-« sto tkd « « fühlte rntr undeutlich, das sie auch ihn mit ihrem Thon mitgesiihrdete. Sich selbst war sie u opfern bereit, denn ihre anati che "rtnerei war - bis zum euszer en entfochi. Und der Brand wurde be "ndtg geschlirt durch den Aufenthalt r Awdotja Kolsoss »in ihrem -tese, die ein thiitiges, hin gebendei «tglied der soziatrevolus ttoniiren Organisation war. Maria erhob sich und trat an das Fenster. Sie liistete den Vorhan aber ein Schneesturm draußen lie ss sie nichts erkennen. Sie-blickte nach der Uhr. Es war spät. Dus Studen ten- und Arbeitermeeting aus der Petersburger Seite. jenseits der New-. konnte längst beendet sind Awdotja zurück sein. Wo blieb sie? Es war doch nichts passirti — Seit den Tagen. wo das Militiir auf den Boden Gapon und seine Ar beiter-schauten geschossen hatte, lebte sie in beständiger Nervosität. Schon neulich hatte der Nagajtenhieb Eines Kosaten Aswdoaja bei einer Studen tendemonstration vor der Universität die linte band verlegt. Was mochte heute dorgb«allen sein Unruhig fchritt sie aus un ab. » Jhre Blicke glitten durch ihr Zim mer. das wohlhabend und geschrnack vock, warm und hell war; wenn auch nicht so fürstlich wie die Gemächer im Palais Tarasow. Die trauliche Stille that ihren Nerven wohl, sie sog sie ein. Pliihlich mußte sie, wie täglich hundertmal am Tage. an Bo ris von Rahdell denken. Wie mochte sein Lazareth gerade jetzt aussehen? Welche Operationen vollzog er ge rade? Fror und hungerte er, während seine Hznd andern hilse bringen sollte. konnte sie sicher schneiden,mei ßeln, verbinden, wenn Aechken und. Stöhnen die Begleitrnusit abgaben? Hier tnisterten die Scheite im» Ofen, zischte surrend das Wasser! Dort donnerten Kanonens treischten die Verwundeten, tobten dieSchlach ten! Port Arrhur war von den Schlihangen genannten! Würden sie auch Charbin nehmen und ihn in ja panische Gefangenschaft absiidrenc Und war dies nicht vielleicht Rettung siir den so schrecklich Gesiihrdetenik——i Das Mädchen stöhnte schwer. —- Sie tell-si- sie—M:rja —die« ihn liebte, hatte ihn hinauf-gejagt in Noth und Gefahr. Verachten mit einer schmach vollen Beleidigung geknickt war er oon ihr gegangen-« Und sie fühlte es heute: er hatte sie wahr, aufrichtig, treu geliebt wie teiner je zuvor! Er war besser als tie, deren leichtsinni ges Leben er getheilt hatte. Sie liebte stän, trotz allem, allem, heißer als je. Sollte sie ihm schreiben. wie es ihr Herz längst gebot? Sollte sie Sonne in sein entietzlichrs Dasein dort in der Fremde tragen? sEs zog Maria nach ihrem Selte rin schon wollte sie die Richtung nehmen. Da llingelte es an der Paradethür. Sie blieb stehen. »Ent lich,« sagte sie halblaut, »das ist Aw dotia!« Sie harrte. Die Zofe tlorste und brachte auf; silberner Platte ein Papier: »Ein( Telegramm aus Moskau, Herrin.« s «Gib beri« Maria streckte. obne zu serschreckery die Hand aus. hr Vater isandte ihr fast täglich Grüße oder sBotschasten.·Ruhig riß sie das Papier auf und las: «Bin morgen dort, er warte mich nicht Bahn-bas, sondern sels Uhr bei Contant (vornebmes Lo ilal) Moitastraße. Großsürst Sergius i heute bei ber Ausfabrt aus dem Kreml l tvon ruchlosen Buben ermordet- Mos Hau in Aufregung. Gott schiitze un Isern Zaren. Viele Grüße von Vater.« s Es war ein Jauchzen, das aus der »Lesenden quoll, io daß Maiuscha sie. Ineugierig betrachtete und sich räu ; sperre. , Maria blickte auf, besann sich und Hsjagte alsdann reberrscht, um ibre Fkreude nicht zu verrathen: »Dente. !Rind, man bat in Moskau den iGroßsiirsten Sergius ermordet.« T «heilige Jverstaja!« Das Mäd Ichen schlug dreimal das Kreuz und jbetete, den Kot-s senkend. i Ein erneutes Klingeln schreckte sie laus, so daß sie davonstiirzte. . : Zwei Herren bauten, nachdem sie irr-außen abgelegt hatten, in das HZimmen Es waren Grasow, ein junger Schriftsteller, der viel oon sich reden machte, und Sureck, sein Freund, ein Tcchtiologr. Nach flüch ’tiger Begriißung begann Grasoro ,iibereilig: »Ich tomnie soeben vom Nitolai-Bahnbof. Die Arbeiter tan zen dort mit den Kutschern und Ge päckträgern, und zwei Gorodotooj (Schusleute) sieben dabei nnd ver zie n seine Miene. Wissen Sigian pa sirt ist, Maria Seraesewnaf« »Die Welt hat einen Tyrannen weis er,« entgegnete sie und zeigte die Depceschr. «mein Vater theilte ei mir soeben mit.· . «Ueberall oertausen sie Extra-Mit ter, und ber Jubel bei den Gebilde ten und dem Bolt zeigt sich unver boblen. Wir kommen vorwärt« »Noch regiert eine ein-Mutter und Pobjedonoszem olange das AnitschtowssPalaij noch steht, werden wir nicht von dem Alpdruck erlöst, der aus ———-« »Staat« schweigen Sie, « meine Ae steht noch im Korridor,« warnte eja. »Die Wände hoben Ohren. LIer wir Deutsch oder Franzis s .. u ch immer diese fremden «Verslucht Sprachle ich han« Denn e« . »Es Ist sicherer! Darf Ihnen Thee gekni« Die Fragende trat ne ben den Somovar und bediente ra giåsw und böuizlich schaltend hre Veide hatten sich an dem Ti ch in den weichen Polsterstiihlen nie rges lassen. »Ihr· im ist eine Oase in der Wüste, tja Sergejeevna!« »Das-en Sie schon das neueste Zentralblatt und den lesten Ausruf geleÆW « in, noch nicht, haben Sie die Sachen bei sich2« »Ja, Sie können auch den »Vor wärts« aus Berlin haben, wenn Sie ihn wollen?«« «Gewiß. Soll ich die Zeitungen wieder nach der Leitiire verbrennen?« fragte sie nnd nahm die Druckschrisi ten in Cmpsansn »Nein, bitte, geben Sie alle Aw dotja Wassiljewna. Sie soll sie nach Kiew schicken, sie weiß Bescheid.« »Ich wollte. Awdotja wäre erst hier. Jch ängstige mich urn sie. Es ist schon spät.'« « »Wenn Sie sich immer sorgen wol len, dann ist es besser, Sie lassen die Kolsosfn wieder in eine Nummer ziehznf schalt Grase-m »denn wir san en doch erst nn. Und wer Nervzn hat« dirs nicht mithalten! —- Uebri gens, wenn ich unseren Gorki ariißen soll, so sagen Sie es rnit. Jch dars ihn mit dem Advvtaten zusammen besuchen.« -- — .,Uirum oeneioe ich Sie, Oraiowr iies Maria. »Wollen Sie ihm meine unbegrenzte Verehrung ausspre en? Minnen Sie ihm nicht ein Pf d Kaviar und Wein mitnetunent Bitte, bringen Sie es dein Aermsten, nnd ibestechen Sie die Wächter. Was es« kostet. zahle ich gern.« Die betten speisten mit-gutem Ap petit und tauchten dann Zigarretten. Auch Maria steckte sich eine an. »Mein Vater toinnit morgen. Die beiden blickten sich taich an. »Tai-usw hat geschättlich hier zu thun? Mit seinen Kriegslieserungen muß er genug zu schaffen haben.'· »Ich weiß nichts Näheres.« «Wird er längere Zeit hier blei ben?« »Ich sagte Jhnen dach, Surech ich weiß es nach nichts« «Hosfentlich entführt er Sie nicht nach Moskau, Maria Segejewna?« fragte der Student und strich seinen schwarzen Vollbart. »Das richtige wäre, ich ginge zu ihin,« sagte die Tochter leise, »meine Mutter und meine Geschwister sind· auch nicht da. Er ist ganz allein." .Doriiber Lassen Sie sich tein graues Haar wachsen,« entgegnete YGrasow spöttisch »Sergius Wasliljp witsch sorgt siir sich —— und arbeitet viel,« setzte er rasch hinzu, denn Maria wurde roth, und ein zornig ablehnender Ausdruck trat in ihr stolzes Gesicht. die ahnte, daß die geschäftizie Kiatschsucht wird-r nicht mit Unrecht am Werte war. »Die Nachrichten aus der Mand ·schurei werben immer trostloser. Die Rassen weichen tapfer zurück, die Zuchtlpsigsteit nimmt zu, meinte Suceet ablehnend-. »wir erfahren das hier ja gar nicht. Aber man muß nur dies ausländischen Zeitungen lesen! « «Nitschewo! Was tiininiert das: uns? ironisrrte der Schriftsteller.s «Petersburg wird sich weiter anriisi-J ren, sein gewohnteö deutsches Gast-z spiel, seine Butterwoche und seinen Verbamartt haben wie immert« »Mir daß uns vielleicht der neue Generalgouverneur Trepow mit Ka nonen- und Peitschentnallen die Musik liefert!« rief Sureck verbissen. »Man ist mit Plehtoe fertig gewor den. man wird einem Trepoiv bald genug das Licht ausblasen. Wozu haben wir eine Kampsorganisation und ein Exetutivtomite?« »Wir werben hoffentlich andere Mittel und Wege finden, unt soiche Tyrannen unschädlich zu machen,«« wandte Maria ein, »es gibt heutzu tage unblutige Revolutionen!« »Mutter Sergejewna, Sie sind aus einmal sehr zahm geivordent Was lesen Stet« «Jch?« Sie lächelte und schüttelte den Kons. »Nun, ich habe mich viel mit Tolstoi, Sokowjenf und Truhen - ——g lot M . Aber glauben Sie wirklich, da mich diese Männer lo beeinflussen iiinneni« »Zwe1felsohne! Wer könnte ihnen widerstehen? Und nun gar Sie, ein Weil-IF Grase-w erhob lieh und Lchritt zu dem kleinen Stuysliigeh en er langsam öffnete. »Sie las sen sich am ersten von den herrlichen dealen blendet-» welche erst in Er iillung gehen werden, wenn Schla ten undMorden vorbei sind!—A , Kinder!« tiefer seufzend nnd sente sich nieder, schon verei elte Altorde anschlagend, »ich habe enen drama tischen Stoff in mir, detmir sast wie ein Akpsdrnet auf der Seele lastet· Jch darf weißes, reines Papier, Tinte unsd Feder schon gar ni t mehr an sehen, sonst niuki ich los chreibenf ,.So thun Sie es doch, Gran-w vetgewaltigen Sie Jht Talent nicht!« »Erft bat mich mein Land, dann mein Talent zu beanspruchen, Durack .(Ncirr,)« schalt der andere. »Das ist ses ja, man dürfte fest aus Jahre zhinaus nur Russe und ni ts als jRnsse sein! Jeder selbstische nte that aufzuhörem man ist nicht mehr sSbteshn Truhen Vater, Bräutigam ! Hi ter. Man hat nur Kämpfer zu sein, nichts weiter! Nichtst« Mit beiden Händen griff ern och einmal jii in seine langen Haare, strich sie knervös glatt und begann dann aus ådsg III-es sgk pikssstgssx·"-« , OUCIU Ulcljsk VII Oclkullslulls uoi INur der brennende Samowar gliihte gelblichroth durch das Dunkel. Dann warfer sich aus den Diwan, ver schränkte die Arme unter dem Kopf und lauschte den bald leidenschaftli chen Klagen, bald Jauchzendem über miithigen Klängen, welche wundervoll dem Instrument entquollen. Magand an der Bahre der Auto j ratie, rlörpert in Sergei oder Gra sow an seinem ungeschriebenen Dra ma,« sagte der Spieler in das Dunkel hinein, seine Absichten erllärend. Maria lehnte müde in ihrem Lehn Pftuhl und starrte vor sich hin. halb ) horchtesie auf die Musik, halb auf die Stimmen in sich. »Ich bin nach Gra sfows Herzen.« erwog sie bitter, »ich Hbin nur noch Ruttint Nicht mehr Toch tter, Schwester oder Freundin, nicht Braut oder sonst etwas; nur noch Tochter meines Vaterlandesl Und doch wohnt in mir eine Sehnsucht, die über unsere Ziele weit, weit hinaus geht! Und doch lann ich nicht aufhö ren, mich nach dem Geliebten, nach ei ner Mutter. die.mich veritiinde und tröstet, zu bangen. -——’Wem lebe ich zur Freude? Was thue ich selbst fiir mein Volk, dem ich nur Geld spende, elendeö Geld, anstatt seine Armuth und seine Kämpfe zu theilen wie die andern.« Der Schriftsteller dersantrin sein " Spiel am Flügel, die andern in ihre durch seine Musik hin und her gelei teten Gedanken und Geiiihlswegr. Und um sie drei versanl auch die Aus ßenwelt. — « Darum fuhren sie jäh empor, als plötzlich die Thiir ausgerissen wurde und durch den Spalt ein breiter Lichtstrahl eindrang. Awdotia Kol sofs erschien in dem hellen Rahmen, — und von ihr ging ein Windhauch vorr eisiger, feuchter Kälte aus. lFortietzung folgt-) · Carrie Nation erklärt, leinen Mann titsien zu wollen, der dem Tabalgenuß huldigt. Weder ein« Raucher noch Nichtraucher dürfte Verlangen dar nach tragen. - i i « ,,Was ist eine Entschuldigung, Wil lie?« fragte die Lehrerin, und prompt tam die Antwort: »Das ist so ein Ding, don dem man deuten kann, was man will.« is« i i «Smithz ziehen aus, nachdem sie ein Jahr unsere Nachbarn waren.« — «Mertwiirdig, ietzt wo man sie all mählich näher kennen lernt!« —- »Das wird wohl auch der Grund sein.k' Rose-. . · " K W« » Tom-b . »Was darf ich bring-us« " , »Don-te, später-« den llqMein Heu-, unser Chef dringt darauf, daß die Gäste sofort etwas e en.« « «Schön, dann bringen Sie mir das Adreßbnchf