j Jsi er Mensch. « Roman von H. Contths Mahlen (8. FortsetzungJ Sie umtlammerte mit zitternden Gönden die Lehne derBant· Jn ihre dunklen Augen traten Thränen Wie ein quälender Traum erschien ihr, was sie erlebte, und eine gräßlichs Angst faßte fte an. Er ließ den Blick nicht von ihr. Genen seinen Willen rührte ihn ihre Verzweiflung und zum ersten Male regt n sich be ere Gefühle in seiner crust. Ein lei,er Wunsch, siein seinen Arm zu nehmen und zu sagen: »Komm —- wir gehören doch zusam iuen, laß uns vereint den Kampf mit dem Leben ausnehmen!« erwachte in ihm. Aber da traf ihn aus ihren Au ein kalter, stolzer Blick Und er P, daß es dazu zu spät war, auch wenn er wollte. «Es ist gut,« sagte sie, »ich werde schweigen, bis wir geschieden sind.« »Ich danke dir,« sagte er. «Und nun laß mich allein.'« «Zch gehe. Aber laß uns in Frieden sche· en, Renate, und vergib mir, wenn du kannst.« Sie nickte nur stumm mit dem Kopfe. Er wandte sich zögernd, dann ragte er noch: »Wenn ich etwas mit sir zu besprechon haben sollte in un serer Angelegenheit, wie kann ich dich treffen?« »Ich gehe jeden Tag Um diese Zeit hierher, wenn schönes Wetter ist. Entweder findest du mich auf diesem Plan. oder auf dem Fußweg um den Weiher. Erspare mir aber jedes un tröhige Zusammentreffen Nur wenn es unbedingt sein muß, suche mich aus. Msan könnte uns beisammen sehen, und dann müßte ich reden.« »Es sei, wie du willst.« Er sprang aufs Pferd und ritt eili davon. « sah ihm nach, bis er ver schwunden war. Das heiße, selige Glück und der Jammer der Verzweif lung-alles, was dieser Mann einst Ein ihrer Seele erweckte, stieg vor ihr auf. Wie ein Schauer ging es über ihren Körper, und plötzlich befiel sie eine heiße Sehnsucht danach, zu vaf Mr und ihm alles zu sagen. durfte das nicht thun, wenn «" G den anderen nicht in das Elend « treiben wollte. - Eines Tages saßen die Tornauer herrschaften auf der Veranda, um den Kassee einzunehmen Renate trug gerade eisn Tablett mit Sahneniänw schen und Zuckerdose herbei, als Me slanie v. Bertotv mit ihrem Stallmei Her aus den Hof gesprengt tarn und Acht vor der Veranda hielt. Renate erschrak so sehr, daß das Könnchen von dem Tal-lett herunter fiel und seinen Jnhal auf den Fuß-— lbaden ergoß. Frau v. Berlow lachte scheinbar harmlos, heftete ihre Augen aber for schend auf das Gesicht der jungen Frau. »Sie bekommen wahrhaftig Nerven tin der letzten Zeit,« sagte Rto lä chelnd zu ihr und hob das Sahnerk tännchen aus sp »Ich erschralh als die Pferde so ’ plötzlich heranst·ürmten,« sagte sie,s1ch »Hu einem Lächeln zwingend-. j- »Berzeihung, Frau Werkentin, ich — Draus mein Ungeschick schelten. Sie - sehen wirklich aus, als hätten Sie ein -· HSespensst erblickt-Frau o. Tornau, »«-i-»T3hekommen wir eine Tasse Kaffee, Herr -."«";«;.0 Trachwis und ich?« »Aber natürlich. Bitte, kommen -;Sie nur rauf.« C Trachtoix sprang gewandt vom erde un hob Melanie herab. Sie eckte ihrReitlleid hoch und schritt » n einer Seite die Treppe empor. U Trachin mit den Anwesen der Ueberzengung, das die »den sich weht schon verstärkt-Ist hat v- Zä- beschlpß daher- scharf zu ; v I Ist-M wurde von Zorn-aus so Hur· an armer-, als ob feist-H here a Bertow wäre. Da foran und sehr liebens tät war, machte es den vorm ieit Menschen keinen Unter das er sich in abhängigerStel befand. . war ebenfalls außeror .suoorkoinssend gegen ihn. machte ihr ein kleiner Flirt Ver trüge-h zweitens hoffte » ejfns chtig n machen, und « tesie »j ehtety welchen , «» Benehmen gegen Trost ist-ringen klopfte, und sie von Herzen iwiinschtn diefes peinliche Zusammen · fein wäre vorüber. s Melanie schien aber durchausleine ;L-uft zu haben, fo bald aufzubrechen - ote verwickelte Nolf in ein eifriges Gespräch und erbat sich seinen Rath in berfchiedensen Angelegenheiten de ren Erledigung sie zwar ruhig ihrem Verwalter hätte überlassen könne-n, die ihr aber Gelegenhit boten, ihn zu fesseln. Rolf merkte nichts von dieser Ab sicht. Der llügfte Mann läßt sich ahnungslos von einer Frau täuschen, die nicht halb so gescheit ist, als er selbst. Viele Frauen sind im Leben die gebotenen Komödantinnen und leiten den Mann mühelos dahin. wo hin sie ihn haben wollen. Er glaubt dabei noch zu fchieben——und er wird geschoben. - Frau v. Tornau hatte Melanies Manöver schon längst durchschaut, und da sie der Baronin gratn war wegen des Leides, das diefe einft ih rem Sohn zugefügt hatte, gönnte sie j- ihr von Herzen eine kleine Niederlage. IUnd daß ihr diese bevorstand, war » für die alte Dame ausgemachti Ein JTornau liebt nicht mehr, wo er ver achten gelernt hat, und mit all ihrem Reichthum war ihr die glänzende Frau nicht halb so lieb als Schwie gertochter, wie es Renate fein würde. Endlich brach Melanie auf. Sie «--hielt auf dem Heimweg ihr Pferd dicht neben dem ihres Stamiteifters und sah zuweilen lcharf von der Seite »in fein Gesicht. Er merkte es nicht, seine Gedanken weilten bei Renate. die durch die ganzeArt ihres Wesens« durch dieRuhe, mit der sie ihr Schick fcl trug und den Kampf mit dem Le ben auf-nahm« einen tiefen Eindruck kei ihm hinterlassen hatte. Eine tolle Sehgfucht packte ihn« zurückzukehren zu t r. Ein spöttisches Lachen riß ihn aus seiner Versunlenheit, und vor diesem Lachen zersiob das weiche, sehnsüch tige Verlangen. »Sie sind ja riesig -amüfant ute, Herr v. Trachnxin Jhrer Bere samieit ift ja gar tu t zu widerstehen!« Er richtete sich auf irn Sattel und strich mit der schmalen Ariftoiraten hand über seinen Bart. »Berzeihung. gnädigfte Frau, ich war in Gedanken «versunslen.« ,,Vonentnch recht angenehme »S-ehr angenehme, da sie sich mit Ihnen beschäftigten« »Wirtlich? Sie machen mich wiß begierig.« Er sah ihr tief in die Augen. »Es lohnt sich nicht fiir eine foschiine und vornehme Dame, zu erfahren, was ein armer Teufel über sie denkt« Sie sah tokett zu ihm auf. »Wer -tveiß.-— Wenn der arme Teufel zu gleich ein so interessanter Mann ist, wie mein Herr Stallmeister, lohnt es sich vielleicht doch.« Er verbeugte sich lächelnd· Melanie Jmußte gestehen, er war weitaus der schönste Mann, den sie je gesehen hatte, und ein netter kleiner Flirt half ihr in willlommener Weife über die selbstgewählte Langeweile. des Lein-diean hinweg. Sie erwiderte feine Blicke mit blitzendensAugm »Nun, darf ich nun endlich wissen, was Sie vorhin ge s dacht haben ?« Er spielte mit der Neiterte «und E sah ganz verziickt in ihr echt. Dann sagte er langsam, jedes Wort beto nend: »Ich dachte darüber nach, wie schwer Ihrem Herrn Gemahl das Sterben geworden sein muß.« »Also haben Sie an ihn und nicht an mich gedacht.« »Ich dachte mir, wer eine so ent zückende Frau sein eigen nennt, den müßte das Leben mit tausend Ban den halten« Sie guckte die Achseln. »Sollte eine banale Schmeichelei hätt? ich nen wahrhaftig nicht zugetraui. hr seist-, mein Herr, wenn ich bitten a .« . «Lieber himmel, wo soll man noch Gegt auftreiben!« ie mußte hell qu lachen über seine droktig set-knirschte iene. »So ist's recht, lache Sie mich auch noch aus! Wer den den hat, braucht für den Spott nicht zu sor gen. Auf Ehre, gnädigite Frau, ich wollte« anders zu Ihren reden, wenn Sie winkte abwehrend mit der Hand. Sie wollte ihn nicht zu weit gehen lassen. Brechen wir ab. mein Here-, und senden wir uns einem in teressanten-e Ge enftand zu.« »Ist mich « t et nichts Interes senteres, als eine schöne Frau.« »Alle »Weil-en wir bei diesem Eiche rna. Wie Heftel Ihnen die schöne Ge seki chaftäbgme der Frau v. To"rnau?« nemeth mit-»seiner Miene. was bei dieser-sen in ihm vorging. »Da eanf knien ich keine erschöpfende YYÆ « »Es-NR ,- s sei-an a . . n ""iI-eii"i«siii· UT di see «««- « « n i en en SC- « Miti- betltf m Mai- »Mit W is Nun fuhr er doch heftig herum. »Wie meinen Sie dass« J Sie schrug lächelnd mit dex Ren-( lpeitsche nach einer Fliege. »Bei-ers » Himmel, wie soll ich das meinen? Ge-» » nauso. wie ich es sage. Tornaus Ge I schmack sind eben solche Frauen mit sMadonnenliicheln und heiligenscheim s Er glaubt an die engelhasten Eigen 1 schasten Frau Wertenti-ns. Jch denke Ianderä Mir sind-solche Frauen ent fweder langweilig oder verdächtig ’Entweder haben sie statt Blut matte iHimbeerlimønade in den Adern. oder Lober sie gehören zu denen, von wel Tchen man spricht. »Stille Wasser L sind tief'. Und das itt nicht unge fährlich. Jch glaube, Frau Renate gehört zur Kategorie der stillen Waf sesr ——— hüten Sie sich- daß Sie nicht hineinplumpsen —- es wäre schade um Sie.« Er biß sich nervös aus die Lippe. »Ich werde nicht verfehlen, mir diese Frau Wertentin einmal genauer an zusehen,'· sagte et leichthin. »Nun, Ihnen, dem vorzüglichen Frauenienner, wird es sicherlich nicht schwer fallen, herauszufindem wes Geistes Kind sie ist. Sie verrathen mir doch das Ergebnis Jhrer Brit-; fung?« »Gewiß. Wenn die Dame übrigensä wüßte, welches Interesse Sie an ihrs nehmen, müßte das sehr schmeichelH haft für sie sein." ’ »Unter uns gesagt — ich kann sies nicht ausstehen« s Er lachte. »Das war deutlich undi ohne Umschweife,« sagte er laut, wish-l rend er dachte: »Was muß sie der Basi ronin nur gethan haben?« Es regt-i sich ein Gefühl irr-ihm, als müsse er seine Frau schiißen vor dieser Läster zungr. Zum ersten Male fühlte er sich eins mit Renate. Eine heimliche Unruhe, ein Gefühl der Eifersucht regte sich in ihm, wenn er daran dachte, was Melanie iiber Tornaus und Renate ges t hatte. War es« ihm nicht schon se bst ausgefallen, wie freundschaftlich die beiden miteinan der.vertehrten, hatte er sie nichtschon so vertraulich miteinander sehen? Eine Bluitvelle stieg ihm zu "of. Er, war froh, als er in Bertow vom Pferd steigen konnte. l - - 1 Seit Renates Zusammentreffen mit Hans v. Trachwitz waren acht Tage vergangen, die ihr viele unruhige Stunden gebracht hinten. Sie war ernstlich mit sich zu Rathe gegangen, wie sie vermeiden könnte, sich immer tieser in das Gewebe zu verstricten. das ihre erste, von der Notwendig teit gebotene Lüge über sie geworfen hatte. Endlich hatte sie sich doch zu einem Entschluß durchgerungen, und diesen Entschluß wollte sie heute ausführen. Sie wußte. Rols hatte nach Tisch im Forst zu thun »und mußte durch den Pakt und am Weiher vorüberreiien. Sie beschloß, ihn dort zu erwarten und ihn um eine Unterredung zu hit ten. Langsam ging sie aus dem tiesbe streuten Pakt-weg aus und ab und überdachte noch einmal gründlich ihre La»e· Zrn Unrecht war sie nur gegen Tornau und seine Mutter. Jhr Schweigen brachte sonst niemand Schaden, höchstens trug es dazu bei, die Baronin Hans v. Trachwitz in die Arme zu treiben. Aber war die Ba ronin nichst alt und verständig genug, um einzn eben, daß ein vermögens loser Abenteurek nicht der rechte Mann sür sie wart Und wenn sie ihn wirklich lieben sollte —- was siei nicht glaubte, da die junge Wittwe Tornau vorzuziehen schien — wenn es aber dennoch möglich wäre. wiirdel sie nicht wand- doch gut-nich miii ihm werden? Vielleicht verstand frei besser, sein unbestiindiges herz zu sei-z sein, vielleicht- gelang es ihr, einen; brauchbaren Menschen aus ihm zu machen. : « Und dann überlegte sie sich nochs einmal, was sie Tornau sagen wollte »——es wiirde nicht leicht sein, wenn er . sie mit seinen klaren Augen dabei an Isah, so- sonderbar dringend und srass Jgend, wieer es in. lehter Zeit immer yzu thun pflegte. · ! Als sie sich eben wieder unter-andre i sah sie ihn kommen. Er ritt durch Iden Garten direlt aus sie zu und grüßte sie mit freudig glänzenden ugen, als er sie stehen sah. , ch dachte, Sie seien längst anr Wei r.« »Nein, herr v. Tor-rau, ich habe hier aus Sie gewartet.· Er sah sie tiberrascht an. »Vaben Sie nur etwas g sagen-P «Ja, wenn ’e einige Minuten siir mich übrig halten« Er sprang sosort vorn Pserde, schiang den ·gel um seinen Arm und trat neben e. »Bei-fügen Sie nz über mich. Mit was kann ich J nen dienerthIi »Wir können dabei vornviirts gehen. ch begleite Sie ein Stück, wenn es nen recht ist« »Gewiß. Und nun, bitte, reden Sie, liebe Frau Wertentin, ich bin wirklich etwas unruhig, was ich then swerde.« Sie schritt neben ihm her u ver schlang trampshast ihre be nden Hände ineinander-»Dann sah ste rnit ernsten Augen in sein ihr aufmerk sam zugewandtes Gesicht. »Herr v. Jornarn eine Ltige ist «in Ihren Au gen unsers-erblich —- nrcht wahrt-« se fächelte. Das sr « Sie, de ren ganzes Wesen WORK-ei der lantersen Wahrheit trägt? d Sie . l I « fragen mich das sosernst unv ein dringlich? Nun denn-— ich verachte und verabscheue die Lüge, aber wer von uns Menschen tann behaupten, noch nie gelogen zu haben? Keiner-— ganz gewiß! Ohne es zu wollen, fast ohne daß es einein bewußt wird, »schleicht sich oft eine Lüge über seine ; Lippen.« ; »Nein, eine solche Lüge meine ich ; nicht. Ich meine die vorsähliche,wohl sur-erregte unwahkhkiu s kDieist verächtlich —- oder auch jbewundernswerth Es gibt Menschen, Nie eine Lüge anwenden, Xum einen san-deren vor Leid oder Ungemach zu «behüten——das ist sicherlich eine bef sere That, als dia» Wahrheit zu sagen, Ldie anderen Schaden bringt. Aber nun sagen Sie mir, haben Sie mich ’erwartet, um mit mir über Wahrheit « nnd Lüge zu philosophirenik Da wer den wir heute kaum zu Ende kom nien.« .Nicht um zu philosophiren, herr v.Tornan, sondern um mich anzu klagen. Jch habe Sie und Jhre liebe Mutter belogen — mit Vorsatz und Ueberlegun und nüt, um mir selbst einen Bort il zu verschaffen.« Ein so ehrlicher Schmerz sprach aus ihren Worten und aus ihren Au gen, daß Rolf ihre Hand ergriff und sie festhielt. »Wie soll ich mir Jhre Worte erklären? Was ifi Ihnen? Bitte, sagen Sie mir, was Sie be drückt! Jhre Seibstanilage beweist zur Genüge. baß, wenn Sie wirklich zu.einer Lüge greifen mußten, Sie einem Zwange gehorchten-« »Ja, einem bitteren Zwange-» rief ssie mit leidenschaftlichem Weh. »Als ich mich um die Stellung in Ihrem Haufe bewarb, habe ich Jhnen falsche Angaben über meine Verhältnisse ge macht. hellmann gab mir densiath, Ihnen einen Umstand zu verschwei gen, der Sie vielleicht bewogen hätte, mich nicht zu engagiren. Glauben Sie mir, die Noth zwang mich dazu, ich war in Sorge, daß, wenn Sie die Wahrheit hörten, mir die Möglich «tei: genommen wöre,-meinen Unterk halt zu verdienen. Es war so schwer für mich. eine Stelle zu erhalten, da ich weder Zeugnisfe, noch besondere Fähigkeiten besaß. Es ist ganz gewiß nichts Beschämendeö fiir mich, was ich Jhnen verschwieg, und schon im mer wollte ich es Jhnen gestehen, aber ich wagte es nicht, und verschob es von Tag zu Tag aus Furcht, Ihre Zierachtung zu erwecken. Jch war» eige." « » Er sah sie mitleidig an. »Beruhi en Sie sich doch, ich bitte Sie! Wenn Sie uns Ihr volles Vertrauen nicht schen-« ten wollten, so ist das doch noch kein Unrecht. Umfo bantbarer bin ich Ihnen, daß Sie mir nun aus freien Stücken sagen wollen, was ich bisher nicht wissen sollte.'« »Ich darf es Jhnen auch heute noch nicht sagen, herr v. Tornau. Jetzt bin ich gezwungen, aus Rücksicht auf eine» andere Person weiter zu schweigen. Aber ich ertrage es nicht länger. Sie: n belügen, mir liegt ja so viel ant hrer Freundschaft und Achtung und; an der Liebe Jhrer gütigen Mutter.j Wenn ich diese Gitter verlieren müßtes —ich mag es nicht ausdenien.« ] Er blieb vor ihr- stehen und hin-s derte sie am Weitergehen Sie sahj mit angitvollem Ausdruck in seine» bliyenden Augen, die nun einen wei chen Schimmer bekamen und sich mitz riithseihastem Blickin die ihren sent-s ten-sein Ausdruck lag darin, der sies erbeben machte und ihr das Blut zums HELSL"-tt.ikbs.» « . « x »Es-Als lO iUk Oic cmpsilldc, lslln Ihnen niemand rauben, Renate, auch Sie selbst nicht. Ich glaube an die Reinheit Jlner Geinnuna. wie an das Evangelium, und ich bin über zeugt« daß Sie nie etwas thun, was ich Jhnen nicht verzeihen könnte. Und so wie ich, denlt auch meine Mutter, das weiß ich. Worin Jhre »große Lüge« begeht ——ich mag es nicht wis sen, bis Je selbst es mit sa en tön nen. Nur eines frage ich ie jedt: trennt Sie das, was Sie mir ver schweigen müssen, von Tornau, ist es iin Stande, Sie uns zu nehmen?« Sie lächelte ihm unter Thriinen zu. »Nein. Wenn Sie mich nicht fort ichicken, ift nichts im Stande, mich :oon hier zu vertreiben.« » Er atbmete auf undzog ihre Hand i an seine Lippen. »Dann ist alles gut.« l »Und Sie sind mir gewiß nicht böses« » Er betrachtete sie mit einem inni gens warmen Blick. »Wenn Sie nun ein heiteres Gesicht machen, will ich'5 Dicht sein.« »O. nun ist mir wieder leicht zu Muthe. Jch habe schwer gelitten un ter dieser Unwahrheit.« »Deshalb waren Sie in leyter Zeit so arg unruhig und nerviis?« »Ja, damit hing es zusammen« »Dann müssen Sie aber nun wie der ruhiger werden« »Wie gern. Wollen Sie Jhrerlie ben Mutter eine Erklärung geben oder soll ich es selbst thnni« »Nein, Sie reaen sich doch nur wie der auf. Jch will das übernehmen« «Jch danke Ihnen tausendmal. Wenn ich doch nur etwas thun könnte, um Ihnen meine Dantbarteit zu de weisen!« «Bielleicht findet sich einmal Gele en-heit, vielleicht sordere ich mir eines i agei meinen Danl.« J »Dann- sollen Sie sehen, wie ehrlich J ich ei meine.« — Sie sprachen«nicht mehr miteinan der, bis sie am Weiher anlangten. I Sldoirtd reichte er ihr zum Abschied die Han »Auf Wiedersehenl Jch denke bis sechs U r zurück zu fein. Bis dahin haben ie hoffentlich ihr fee kfches Gleichgewicht wiedergefunden Ich will Sie ruhig und heiter fe n — das ift zu meinem Wohlbefinden un-. bedingt nothwendigf Sie hatte ihre Hand in die feine gel t und ließ fie darin ruhen, bis er rtse mit herzliche-n Druck freigab. fSie antwortete nicht, nur ihre Augen sprachen zu ihm, und er mußte mit dieser Sprache zufrieden fein Tornau und Diefteriamp trafen am Waldesfaum zusammen xMahlzeit Tornaul Wie gehts?« ,.Dante —- ausgezeichnet. Jhnen hoffentlich auch?« »Na-—so, fo, la, la. iMeinRhem rna hat bereits vorgespnkt, bißchen früh diesmal. Possen Sie acht wir triegen zeitig Frost, trotz der über mäkig heißen Herbfttagr. Auf mein ver lixtes Barometer im Knie lann ich mich Oerlaffenf , »Jedenfnlls gratulire ich Jhnen kmehr zu Jhrem guten Humor, als zu ldiefem Barometer. Er wird das ZRbeuma siegreich aus dem Felde ’ fchla en.'« I u nee Rölfchen, umgekehrtwird ein Schuh draus Fragen Sie mal meine Alte, die tann ein Lied singen Tvon meiner guten Laune. Deixel, ich wiinfche Waren was anderes. Aber Schwamm drüber, ich brauche Jhnen doch nicht wie ein altes Weib was vorzujammern. Wie geht’s zu Hausei« »Don-le —gut·« »Im-i mich. Werde niichftens mal »«:vieder ein Stündchen vorsprechern um mich von meiner Freundin, der Frau Renate, ein bißchen aufheitern zu lassen. Hören Sie, Rölfchen, um dieses liebe-Geschöpf beneiden wir Sie gründlich, ich und meine Frau. Das ist ein lieber Kerl. Gäb’ eine Prachtfrau. Jung-, die nagelte ich mir feft in Tornau mit Trauring und Standesamt. So eine tönnen Sie lange fuchen. Wenn Sie auch an der blind vorbeirennen dann gebe ich Sie auf Oder baten Sie am Ende mit« der schönen Melusine da drüben in Bertow angebiindelt? th auch nicht übel, nee. nee. Geld wie Hen, und Sie brauchen bloß zu wol len, das sieht ein Blinder.'· lFortfetzung folgt.) — Kaiser Wilhelm als Jäger. »Er ist ein gebotener Jäger«, so beginnt Constance M.—Hootfixn Lon don Magazine eine Schilde ung des deutschen Kaisers als Jägersmann, der turzlich als Gast König Edwards im Windsbr-Schlosse auch dem Waid- . tverl oblag. or nunmehr 85 Jahren, am 1. Noember 1872, begann der Kai- » ser seine Laufbahn als Waidmanm und die Freuden des edlen Jagdbe rufs fanden in ihm ein lebhaftes Echo. - Die meisten Dahenzollern sind leis-J hatte Jäger gewesen; aber Prinz Wil- ! hclm folgte nicht nur den Traditionens seines Geschlechts, ihn trieben die’ Freude am frischen Jagen, ihn trieben i llnternehmunaslust und sein romantiss fcher Sinn in den Forft und ließen ihn in bald zu einem der besten Schützen zu einem der gewandtesten Jäger wer-— « den, deren das deutsche Waidmert sichs riibmt. So gilt in Schlesien jeder bess sonders glückliche Schuß als ein Kai-: ierschufz, und es fehlt nicht an Anetdo- J ten, die die erstaunliche Treffsicherheiti des iaiserlichen Jägers bezeugen. an Schlobitten erlegte der Kaiser 1903T so rasch hintereinander drei pracht-; volle Böcke, daß man taum begreifenj konnte, daß der Monarch in so kurzer : Frist Zeit finden könne zum Zielen» »n Rominten feuerte der Kaiser ein ; Jahr später auf-ein Rudel von neunj Hirschen hintereinander und brachte: bei neun Schüssen acht der hirsche zur . .Streeie. . J Ein Umriss-mer« der in Kaltfnborn jGelegenheit hatte, den Kaiser und den sGroßherzog von Baden zu beobachten, » ,wie sie nach Beendigung der Auer ’hahnjagd sich noch mit allerlei Schließ versuchen die Zeit vertrieben, erzählt davon: »Es war wirtlich ein Ver igniigen zu sehen, wie der Kaiser selbst unter den ungünstigfien Umständen sein Ziel nie verfehlte. Einmal ließ man zwanzig tleine Ballons aufstei gen; der Wind erfaßte sie und trieb sie auseinander, aber der Kaiser holte sie alle in wenigen Setunden mit raschen wohlgezieltexr Schüssen nieder.« Gewohnl eh beginnt die Jagd-seit sitt den Kaiser mit der Auerhahnbalz. Seitdem die tatserlichen Jagdreviere keine Gelegenheit zur Auerhahnjagd mehr bieten, ist der Kaiier um diese Zeit gewöhnlich der Gast eines Jagd freundei. Die Reviere des Großher zogs von Sachsen - Weimar bei der Wartburg oder die Schonungen des Großherzogs von Baden sehen dann meist den Monarchen als Gast. Die stimmungsvollen Umstände, unter de nen man den Yuerhahn beschleicht, das Aufstehen kurz nach Mitternacht, das Ausziehen in den Forst im Schimmer des Zwielichts. üben aus den Mitsetl eine große Anziehungitrast aus, und sein scharfe- iigerauge und seine siehe re hand ma en ihn zu einem seltenen Kenner der Auerhahnbirsch JmMai beginnt dann »Man-wild pirschen; auch fiir dieseb Wild bieten die kaiserlichen Jagdreviere unterge ordnete Jagdgelegenheit. Der Kaiseej besucht meistens die Prinstenauer Do-j l « i W.- .-—-—!g x mänen seines Schwagers, des Herzog s Ernst Giinther, oder die Gitter des » Staatsministers von Bethmannsholls i weg. Jn den Novembertagen tonrmt - dann die große Hubertusjagd, die Par sorcesagd, an der der Hof theilninrmt. i » Ein Augenzeuge schildert den Kaiser: « ( »Die Erregung des Jagens scheint den « I Monarchen umzuwandeln, seine Wart-. gen rsthen sich, seine Augen blinen.«s , Nerviis hält die Rechte die Zügel seines i Pserdes. das gewöhnlich allen anderen ; Jagdtheilnehmern weit voraus in ele- , ganten Sätzen Hürden und Hindernisse nimmt. Einmal versperrte eine» manns hohe Hecke den Weg. Die anderen Reis « ter wenden sich an eine ossene Stelle, sdie in einiger Entfernung Durchlaß v gewährt. Aber der Kaiser verschmäht den Umweg; er spornt sein Pferd, und ehe man es merkt; hat er in einem ge waltigen Sude die hecke genommen. Dieser Sprung war nicht ein Einfall von Wageiibermuth; es war nichts als »M der natürliche Ausdruck der Erregnng mit der alle hindernisse verlachenden Entschlossenheit, die durch die wilde Jagd ausgelöst iourden." - i Die Jagd, das ist auch eine der we- · nigen Gelegenheiten, bei denen biswei- I. len das starre Hoszeremonell durch den . Monarchen selbst gebrochen wird; er i liebt es dann, zu vergessen, daß er Kaiser und Herrscher ist. und alle ( Jagdbetheiligten werden ihm dann zu , gleichberechtigten Kameraden. Als jJagdgast des Kaisers von Oesterreich hatte der Kaiser einmal einen Edel hirsch nur angeschossen; das Thier floh, ( das dichte Unterholz verhinderte den Kaiser an der Verfolgung. Der Kaiser isorderte seinen Leibjiiger aus, einen , Baum zu ertlimmen, um Ausschau zu jhalten. Der unterste Ast des Baumes I ist-zu hoch und der Leibiäger kann ihn » mit der Rand nicht erreichen. Da beugt « Isich der aiser vor, fordert den Jäger laus, seine Schultern als Leiter zu be jnutzem und aus dem Rücken des Kai stets stehend, gelingt es ihm auch. den JAst zu erreichen. ! G — H- LI- kxf-k:k-I--- O--ht-.-..—s- Jst .- —-;, THIS-z s out VII- sussssssussll JUNUsIScIIIUZ IIO jder Besuch des Kaisers jedesmal ein ijfesh das oft durch einen prunlvollen sEtnpsang eingeleitet wird. Aber der »Monarch zieht es im Grunde vor, bei jseiuen Jagdpartien ungezwungen, als Teiniachet Jägersmann mit den Waid ;genossen zu plaudern und zu scherzen, Her liebt es dann, an den langen sesten JEichentilchen Platz zu nehmen, vor sich Hden Bierbumpen und neben sich in Jbunter Reihe die Jäger, Förster und Tdie Gäste. Dann werden allerlei umli sante Jagdanetdoten erzählt: der Kaiser verblüfft durch die liebenswür dige Gewandtheit, mit der er auch im »Jagerlaiein« sich auszudriicken weiß. Manchmal lommt es auch zu einer tleinen Stgtpattie, der Kaiser spielt bekanntlich nur um ein Zehntel Pseu nig, und wenn es hoch kommt, so wech seln bei solchen Statrunden einige 20 Mart die Besitzer. Das soll übrigens auch eine der seltenen Fälle sein, wo der Kaiser Geld bei sich trägt und seine Gläubiger persönlich befriedigt. Jn diesen Stunden der Gemüthlichleit tommt auch die Tabalspfeise des-Kai sers, die einzige, die er bei seinen Jagdaussliigen benudt, zum Vorschein. Sii ist nach des Kaisers eigenhändigem En wars angefertigt worden; aus dem aus prachtvollem Bernstein gesormten Pseisentops sieht man einen köstlich ge arbeiteten silbernen Auerhabm Kopf und Schwingen sind aus einer Anzahl von Bergkristallen und Steinen berei tet, wie man sie im Magen des Auer habns ost findet: die Häbne verschlin gen mit-ihrer Nahrung diese Stein tbeile und unter dem Einsluß der Ma gensiiuren erhalten sie dann den-selt samsten Glanz. W Kürzlich wurde ein alter Neger aus eine geringfügige Anllage bin vor ei nen Richter in Daw on City gebracht. «Haben Sie einen nwalt?« erkun digte sich der Nichter. »Nein, Euer Ehren-« MMinnen Sie lich einen ver schaffen?« »Nein, Euer Ehr-ein« «Soll ich Ihnen von Gerichtswegen einen Vertei ·ger bestelleni« »Dann, Euer Ehren. ch dachte mir, ei sei das Beste, den all ber Unwissenheit des Gerichtes zu überlassen-« «- i s Prosessor Todd versichert, dass die Marslaniile zwanzig Meilen breit und dreitausend Meilen lang sind. Was mag da wohl die Kanaltommission kosten. « «- - -. Zwei Millionen hat John D. Me feller fiir Zwecke der midiziniichen Forschung gestiftet. Vielleicht gelingt es mit hilfe diefer Summe, auch dem Trust-Bazillus auf die Spur zu toms men. . P O I Die fürsorgliche Manto war darauf . bedacht, ihre nunmehr ins 20. Lebens « jahr getretene Tochter unter die Hauhe zu bringen, und sprach darüber mit ihrem Mann. »Q« meinte dieser, » »das Mädchen hat noch Zeit genug zum heiraten. Soll warten, bis der Rich tige tommt.« —- »Das soll sie nicht,« ’oppvniette energisch die Gattin. »Ich habe auch nicht auf den Richtigen ge Jwartetf s s s - i Ueberall geht ein früheres Ahnen dem späteren-Wissen voraus. O c «’ Die guten Din e in der Weit sind nur in kleinen Doer vorhanden. Der Truhet ist, baß e jeder in großem Maßstabe bis